Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) · PDF fileInformation der Deutschen Atemwegsliga e.V. Überreicht durch: 15 Allgemeinen müssen Sie mindestens 48 Stunden vor Abflug

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  • Information derDeutschen Atemwegsliga e.V.

    berreicht durch:

    15

    Allgemeinen mssen Sie mindestens 48 Stundenvor Abflug den Bedarf anmelden. Die Gebhren sindrelativ hoch und werden nicht immer von denKrankenkassen bernommen. Es ist daher immer zuprfen, zu welchen Bedingungen Sauerstoff bereitgestellt wird. Aus Grnden der Flugsicherheit ist esnicht erlaubt, eigene Sauerstoffflaschen mitzufh-ren, auch nicht im Gepck.

    Dies bedeutet fr Patienten mit Langzeit-Sauerstofftherapie, dass sie sich vor Reiseantritt umeine Sauerstoffquelle am Urlaubsort kmmern ms-sen. Es gibt spezialisierte Reisebros, die bei derReiseplanung behilflich sind (Adressen bei derDeutschen Selbsthilfegruppe Sauerstoff-Langzeit-Therapie (LOT) e. V.).

    Liga-Information Liga-Information

    Tipps fr Flugreisen

    Deutsche Atemwegsliga e.V.

    fr Patienten mit obstruktivenAtemwegserkrankungen

    Wo erhalten Sie weitere Informationen?Deutsche Atemwegsliga e. V.Im Prinzenpalais/Burgstr.33175 Bad Lippspringe

    Telefon (0 52 52) 93 36 15Telefax (0 52 52) 93 36 16

    eMail: [email protected]: www.atemwegsliga.de

    Deutsche Selbsthilfegruppefr Sauerstoff-Lanzeit-Therapie (LOT)

    Telefon (0 18 05) 97 09 27

    eMail: [email protected]

    Internet: www.selbsthilfe-lot.de

    Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)

    Eine optimale medikamentse Behandlung ist eineentscheidende Voraussetzung. Vor Abflug sollte IhrKrankheitszustand stabil sein. Falls Sie einen ernied-rigten Sauerstoffdruck im Blut haben (meist in fort-geschrittenen Krankheitsstadien) kann eineSauerstoffgabe whrend des gesamten Flugeserforderlich sein. COPD Patienten mit huslicherLangzeit Sauerstofftherapie bentigen auf jedenFall Sauerstoff whrend des gesamten Fluges. DaSie keinen eigenen Sauerstoffbehlter mit in dieFlugzeugkabine nehmen drfen, ist vor der geplan-ten Reise die Fluggesellschaft zu benachrichtigen.Wenn Sie gezwungen sind, trotz pltzlicherVerschlechterung Ihrer Erkrankung (z. B. zurcknach Hause) zu reisen, kann Sauerstoff an Bordebenfalls erforderlich sein. Bei ausgeprgtemEmphysem sollten Sie unbedingt vor Abflug mittelsRntgenuntersuchung ausschlieen lassen, dassEmphysemblasen vorliegen. Emphysemblasen kn-nen bei Druckschwankungen in der Kabine whrendStart und Landung platzen. Hierdurch entsteht einPneumothorax (= Eindringen von Luft zwischenLunge und Rippenfell), der lebensbedrohlich seinkann und einen sofortigen rztlichen Eingriff erfor-dert. Falls Sie innerhalb der letzten 3 Wochen vorAbflug einen Pneumothorax hatten oder falls Sieeinen groen Erguss in der Lunge haben, sollten Sienicht fliegen.

    Auch Patienten mit anderen Lungenerkrankungen(u. a. Lungenfibrose, Lungenhochdruck) knnendauerhaft oder in der besonderen Situation desFluges auf eine Sauerstofftherapie angewiesen sein.Bitte konsultieren Sie vor der geplanten FlugreiseIhren behandelnden Arzt.

    Sauerstoff whrend des Fluges und imUrlaubslandDie Sauerstoffversorgung ist bei den einzelnenFluggesellschaften sehr unterschiedlich geregelt. Im

  • Liga-Information Liga-Information Liga-Information

    Eine obstruktive Atemwegserkrankung schliet einenUrlaub in einer von Deutschland weit entferntenRegion der Erde nicht grundstzlich aus. Vor Antrittder Reise sollten Sie jedoch mit Ihrem Hausarzt oderIhrem Lungenfacharzt klren, ob die geplante Reiseund besonders ein Langstreckenflug ratsam sind. FallsKinder mitfliegen, wird Ihr Kinderarzt Sie gerne bera-ten.

    Untersuchungen vor ReiseantrittBei Zweifel an der Flugtauglichkeit gehrt zurUntersuchung vor Reiseantritt neben einem Gesprchund der blichen krperlichen Untersuchung eineLungenfunktionsprfung. Eine Blutgasanalyse ist eineeinfache Methode, das mgliche Risiko fr eineSauerstoffunterversorgung whrend des Flugs zu pr-fen.

    International gelten unterschiedliche Richtlinien zurBeurteilung der Flugtauglichkeit, viele Fluggesell-schaften legen dazu eigene Kriterien fest.

    Die Europische Fachgesellschaft fr Lungenheil-kunde (European Respiratory Society) schlgt z. B. dieMitnahme von Sauerstoff vor, wenn der zu erwartendeSauerstoffdruck im Blut (PaO2) unter 55 mmHg liegt.

    Der flugmedizinische Dienst der Lufthansa fordertu.a. eine Vitalkapazitt* von mindestens 3 Litern undeine FEV1* ber 70 % des Sollwertes, eine Sauer-stoffsttigung von mindestens 85 % oder einenSauerstoffdruck im Blut (PaO2) von mindestens 70mmHg.

    Probleme beim LangstreckenflugLangstreckenflugzeuge fliegen meist in einer Hhevon 9 bis 11 km. Der Kabineninnendruck entsprichtwhrend des Flugs einer Hhe von etwa 2.400 m berdem Meeresspiegel. Die Hhe bedeutet, dass derSauerstoffdruck in der Kabine vermindert ist; etwa sowie bei einem Aufenthalt in den Alpen. Auerdem wirddie Umluft in der Flugzeugkabine angewrmt, wobeidie Luft sehr trocken wird. Die relative Luft-feuchtigkeit betrgt dabei etwa 15 %. Fr einengesunden Menschen ist das im Allgemeinen vlligunproblematisch, da der verminderte Sauerstoffdruckdurch eine schnellere, tiefere Atmung ausgeglichenwird.

    * Vitalkapazitt:

    Das ist die Luftmenge (Volumen), die nach tiefer Einatmung maximal ausgeatmet werden kann.

    Man kann die Vitalkapazitt auch messen, indem man zuerst tief ausatmet und dann die Luftmenge misst, die maximal eingeatmet werden

    kann.

    FEV1: Das ist das mglichst krftig ausgeatmete (=forcierte exspiratorische) Volumen der ersten Sekunde. Dazu wird zunchst so tief wie

    mglich eingeatmet und dann so krftig und so schnell wie mglich ausgeatmet. Gemessen wird das Volumen, das in der ersten Sekunde

    ausgeatmet wird.

    Ein Patient mit einer Atemwegserkrankung kannunter Umstnden den verminderten Sauerstoff-druck nicht ausgleichen, so dass der Sauerstoff-druck im Blut und die Sauerstoffsttigung desBlutes deutlich absinken. Ob Beschwerden auftre-ten, hngt auch von der Dauer des Fluges ab. BeiLangstreckenflgen sollte der Sauerstoffdruck imBlut mindestens 55 mmHg betragen.

    Auch das Flug- bzw. Urlaubsziel sind zu bercksich-tigen: Massive Luftverschmutzung oder einenabrupten Klimawechsel vom kalten Deutschland intropische Hitze und zurck verkraftet nicht jeder.Der Krper bentigt oft einige Tage, um sich auf dieneuen Umgebungsbedingungen einzustellen.

    Empfehlungen fr einzelne KrankheitsbilderAsthma

    Flugreisen stellen im stabilen Krankheitszustandkeine Gefhrdung dar. Fhren Sie die gewohnteMedikation so weiter, wie es dem bisherigen zeit-lichen Rhythmus entspricht. In Absprache mit IhremArzt kann die zustzliche Anwendung eines Beta2-Sympathomimetikums sinnvoll sein, da die niedrigerelative Luftfeuchtigkeit Atembeschwerden aus-lsen kann.

    Sie sollten Ihre Notfallmedikamente stets imHandgepck haben.

    Chronische Bronchitis ohne Einengung derAtemwege (=ohne Obstruktion)

    Hier bestehen fr Flugreisen oder Hhenauf-enthalte trotz der sehr trockenen Luft in denFlugzeugen im allgemeinen keine Einschrnkungen.Sie sollten mit Ihrem Arzt klren, ob Sie vonschleimlsenden Medikamenten profitieren.