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Cl) staffelet - kasseler-musiktage.de · kulturpolitisches Referat zu halten. Aber als Einleitung zu den folgenden Pro ... Konrad friedrich Noetel (vier Lieder) und Bela Bartok

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5taffeler ~ufiftage 1950 VERANSTALTET VOM ARBEITSKREIS FÜR HAUSMUSIK

MIT UNTERSTÜTZUNG DES HESSISCHEN MINISTERS

FÜR ERZIEHUNG UND VOLKSBILDUNG UND DES

MAGISTRATS DER STADT KASSEL

VON FREITAG. DEN 6. BIS SONNTAG, DEN 8. OKTOBER

HAUSMUSIK

KAMMERMUSIK

GEISTLICHE MUSIK

GESELLIGE MUSIK

ALTER UND ZEITGENÖSSISCHER MEISTER

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Bärenreiter-Druck Kassel

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Zeittafel der Veranstaltungen

Geleitwort

Zur Beachtung

Zur Beachtung

Die Mitwirkenden

Eröffnung I Gambenkonzert

INHALT

Chorstunde . . . . . . .

Hausmusikstunde Städt. Konservato~ium

Freie Waiddorfschule .

Frau Katharina Ligniez

Bärenreiter-Verlag

Neue Haus- und Kammermusik

Bach-Konzert

Gottesdienste

Haydn-Mozart~Konzert

Gesellige Musik . . .

Geistliche Abendmusik

Ergänzende Angaben zu den Wei'ken

Instrumente

Ausstellung

Musikerziehertag

Klavierkonzert Erika Frieser

4

6

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8

9

. 10

. 10

. 10

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. 19

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4 Zeitrafel der Veranstal11111gtn

3etttafel bet 'Ueranftaltungen VOM 30. SEPTEMBER BIS 9. OKTOBER 19So

SONNABEND, DEN 30. SEPTEMBER BIS FREITAG, DEN 6. OKTOBER

Woche chorischen Gambenspiels

FREITAG, DEN 6. OKTOBER

8.00-19.00 Musikausstellung 20.00 Erötfnung der KMT I Gambenkonzert

SONNABEND, DEN 7. OKTOBER

8.00-19.00 Musikausstellung 8.30 Chorstunde

11.00 Hausmusikstunde im Städt. Konservatorium 11.00 Hausmusikstunde i. d. Freien Waldorfschule 11.00 Hausmusikstunde bei Frau Ligniez 11.00 Hausmusikstunde im Bärenreiter-Verlag 16.00 Neue Haus- und Kammermusik 20.00 Bach-Konzert

SONNTAG,DEN 8.0KTOBER

8.00-19.00 Musikausstellung 9.30 Gottesdienst

11.30 Haydn- Mezart-Konzert IS.OO Gesellige Musik 20.00 Geistlic::he Abendmusik

nac::h der Sc::hlußzusammensein in den Bahnhofsgast-Abendmusik stätten Henkel

MONTAG, DEN 9. OKT OBER

8.00-19.00 Musikausstellung 8.30-13.00 Musikerziehertag 15.30-.18.00

20.00 Klavierkonzert Erika Frieser

Wilhelmschule, Wilh. Eugen-Richter-Straße

Bärenreiter-Verlag Ballhaus Schloß Wilhelmsh.

Bärenreiter ·Verlag Gemeindehaus Wilh., Rammelsbergstraße 21 Ed<e Köln. Str./Bruunerstt. Brabanterstraße 47

Kuhbergstraße 12 Heinridt-Sdtütz-AIIee 3 s Ballhaus Schloß Wilhelmsh. Ballbaus Sd1loß Wilhclmsh.

Bärenreiter. Verlag Frieden~kirche

BallhausSchloß Wilhehnsh. Stadthalle Friedenskirc::he im Hauptbahnhof, 1. Stod< (Eingang in der Mittelbolle)

Bärenreiter-Verlag Städt. Konservatorium Ed<e Köln. Str ./Brunnerstr. Amerikahaus, am Wilhelmshöher Platz

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Geleitwort

N acn langer Pause veranstaltet der Arbeitskreis für Hausmusik als Krönung seiner Jahresarbeit zum siebenten Mal die KASSELER MUSlKTAGE. Viele alte Freunde unserer Sacne wollen sith wieder hier treffen, viele neue werden hinzu­kommen, und es war von je ein besonderes Kennzeidten dieser Tage, daß sie von lebendiger Verbundenheit zwisdten den Teilnehmern, den Mitwirkenden und den Veranstaltern zeugten. Worin besteht <diese Verbundenheit? Kurz gesagt : In der gleidten Auffassung von Wert und Wesen der Musik als einer tragenden und ordnenden Macht unseres Lebens, in dem gleichen Willen, den nivellierenden, kultur::;erstörenden

Kräften der Gegenwart entgegenzutreten. Es ist nidtt unsere Absicht, hier ein kulturpolitisches Referat zu halten. Aber als Einleitung zu den folgenden Pro­grammen ziemt es sich wohl, besonders den Teilnehmern, die zum ersten Mal die KASSELER MUSIKTAGE miterleben und. .die vielleicht zum ersten Mal etwas vom Arbeitskreis für Hausmusik hören, zu erklären, wie diese Musiktage

und ihre Programme verstanden sein wollen. Der Anbeitskreis für Hausmusik ist als Fortsetzung der im Finkensteiner Bund vertretenen Singbewegung ein Zusammenschluß von Musikfreunden, Facnmu­sikern, Sing- und ·Spielkreisen. Durch Veröffentlichungen (Zeitschrift .,Haus­

musik", Jahresgaben), Lehrgänge, Singwocben, Instrumentalwochen und Musik­tage sudtt er <las Musikverständnis ~Und die Musizierpraxis zu fördern, das eigene Singen und Spielen in Jugend- und Laienkreisen auf .der Grundlage von Volkslied und Choral anzuregen und .sowohl alte wie neue Musik als menscnenbildende Kraft zu pflegen. Im Gründungsjahr wurden audt zum ersten Mal die KASSELER MUSIKTAGE veranstaltet; sie waren von vornherein nidtt als ein einmaliges Ereignis gedadtt, sondern als eine Anregung. Alles, was in diesen Tagen geschieht : die bestimmte Auswahl der Werke, die Verknüpfung ·lebendiger Vergangenheit mit ,gegen­wärtigem Schaffen, das Bemüh-en um stilerote und vorbildliche Wiedergabe auf den der jeweiligen Musik entspredtenden Instrumenten und in der den Vokal­werken angemessenen Singweise, die - wenn audt nur in geringem Umfange mögliche- Aktivierung der Teilnehmer im Hören und Singen, der Verzicht auf virtuose Schaustellung um ihrer selbst willen, - all dies soll den Teilnehmern unserer Musiktage zum Vorbild dienen für ihr eigenes Singen und Spielen, soll sie anregen, auch in der Musik wieder vom nur äußerlichen Genießen zum eigenen Mitgestalten zu kommen und- jeder auf seine Weise und mit seinen Kräften und Mitteln - am Aufbau einer Musikkultur mitzuhelfen, die ihren Namen verdient.

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6 Z11r Beaclrr1111g

ZUR BEACHTUNG

Das Tagungsbüro der Musiktage befindet sich Freitag, den 6. Oktober von goo bis

1845 Uhr und Sonnabend, den 7. Oktober von 8oo tbis 14oo Uhr in Restaurant und

Konditorei Henkel, Hauptbahnhof, I. Stock, Eingang durch die Mittelhalle, am Freitag

abend 1und von Sonnabend nachmittag ab bei den Tageskassen der Konzerte (Öffnung

jeweils ~/4 Stunden vor Konzertbeginn). In den Zwischenzeiten ist Auskunft auch in

der Ausstellung (s. u.) zu erhalten (Fernruf 4841).

Kartenverk~uf:. Vorverkaufsstellen für Kassel: Konzertdirektion Laugs, Motzstr. 1;

Friseurgeschäft Müller, Ecke Obere Königsstraße/Fünffensterstraße; Wartehalle der

Herkniesbahn Daus, Kirchweg; Neuwerk-Haus, Heinrich-Schütz-Allee 3!1. In diesen

Vorverkaufsstellen gibt es Eintrittskarten nur bis Freitag, den 6. Oktober, 18oo Uhr.

Von diesem Zeltpunkt ab findet der Kartenverl<auf nur noch vor den jeweiligen Kon­

zerten an der Tageskasse st-att.

Die Ausstellung von Noten. Büchern und .Bildern in den Räumen des Bärenreiter-Ver­

lages, Heinrich-Schütz-Allee 3S, ist von Freitag, :den 6. Oktober bis Montag, den

9. Oktober :durchgehend von 5oo bis 19oo Uhr geöffnet. Eintritt frei. Sonnabend, den

7. Oktober finden von 1300 bis 1soo Uhr Führungen durch den Bärenreiter-Verlag statt.

Beginn der Führungen m der Ausstellung.

Gottesdienst in der ,friedenskirche: Die Teilnehmer werden gebeten, frühzeitig zur

Kirdte zu kommen. da das Bereithalten von Sitzplätzen für Inhaber von Gesamtkarten

nur in beschränktem Maße möglich ist und mit Überfüllung des Gottesdienstes gerechnet

werden muß.

Gesellige Musik: Um die musikalischen <Darbietungen möglichst wenig zu stören und die

Bewirtung zu vereinfachen, werden einheitliche Gedecke ausgegeben: Tasse Bohneukoffee

mit 2 Stück Kuchen DM 1.-, Portion Bohnenkaffee mit 2 Stück Kuchen DM 1.60, dazu

je lOOfo Trinkgeld. Es wird gebeten, großen Geldwemsei möglichst zu vermeiden. Beginn

der Geselligen Musik 1S00 Uhr im Gesellschafts-Sa-al der Stadthalle (nicht wie auf Pla­

katen ·und Vorankündigungen 16oo Uhr).

Gelegenheit zum Mittagessen: Am Sonnabend und Sonntag ab 12so Uhr im Bärenreiter­

Verlag (DM -.60), vor der Geselligen Musik am Sonntag :roch zweckmäßig im Stadt­

haUenrestaurant (in der Stadthalle).

Pünktliches Erscheinen zu allen Veranstaltungen ist dringendes Erfordernj.s. Zu spät

Kommende werden gebeten, nur in der Pause nach dem ersten Musikstück einzutreten.

Lage der Räume: Das Ba II haus beim Schloß Wilhelmshöhe ist mit Straßenbahn·

Iinie 1 (bis Endstation Wilhelm~>höhe) zu erreichen. Vom Hauptbahnhof aus Linie 3,

Umsteigen in Linie 1 am .Bahnhof Wilhelmshöhe. Von Endstation Wilhelmshöhe bis

Ballhaus Omnibus-Pendel-Verkehr, z.u Fuß etwa 10 Minuten.

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Zur Beacllt11Hg 7

D ~ s G e m e i n d e h a u s R a m m e 1 s b e r g s t r a ß e N r. 2 1 gegenüber dem Fried­

hof Wahlcrshausen ist von der Stadt aus mit Linie 1 (bis Haltestelle Betriebsbahnhof)

zu erreichen.

D a s S t ä d t . K o n s e r v a t o r i u m liegt Ecke Kölnische Straße Nr. 36 I Bürger­

meister-Brunner-Straße (früher Viktoriastraße), 3 Minuten vom Hauptbahnhof.

Die Freie WaIddorf sc <h u 1 e. W<i1helmshöhe, Brabanterstraße Nr. 47, ist mit

der Linie 3 bis Haltestelle Hugo·Preuß-Straße zu erreichen.

F r a u K a t h a r i n a L i g n i e z, K u h b e r g s t r a ß e N r . 1 2, erreicht man von

der Stadt aus mit der Herku1esbahn (bis Haltestelle Dönche) oder mit Linie 3 (bis End­

station), von beiden Haltestellen etwa 5 Minuten Weg.

D e n B ä r e n r e i t e r - V e rl a g , H e i n r i c h • S c h ü t z • A t'l e e 3 S. erreicht

man mit der Herkulesbahn bis Haltestelle Dönche, von dort wenige Schritte bergab und

rechts in die Heinrich-Schütz-Allee, nach etwa 100 Metern link~ der Bärenreiter-Verlag.

Die Hcrkulesbahn erreicht man vom Stadtzentrum mit Linie 1, vom Hauptbahnhof

mit Linie 3 bis Umsteigstelle Kirchweg.

D i e Frieden s k i r c h e liegt in der Friedriclt-Ebert-Straße (in der Nähe der Poli·

zeikaserne. früher am Hohenzollemplatz). Straßenbahnlinien 2, 4 und 8 bis Haltestelle

Polizeikaserne.

Die Stadt h a II e liegt an der Friedrich·Ebert-Straße (Nr. 152) zwei Straßenbahn·

stationen weiter in Riclttung Wilhelmshöhe als die Friedenskirclte (nur Linie 8).

Ober Straßenbahnverkehr und Omniblls-Sonderverkehr anläßtich der Kasseler Musik­

tage liegt ein beson-derer Fahrplan bei.

Am Sonntagabend, 8 . Oktober, nach Scltluß der Geistlichen Abendmusik a!lgemeiner

Treffpunkt und Schluß-Zusammensein in den Bahnhofsgaststätten Henkel. Hauptbahn·

hof, 1. Stock, Eingang durclt die Mittelhalle.

Für Reiseauskunft aller Art steht das Reisebüro Haußknecht, Opernstraße Nr. 2, Fern·

ruf 4 2 62, bereitwillig z;ur Verfügung. Es ist Freitag von 8-18 Uhr und Sonnabend

von 8-13 Uhr geöffnet.

Die Auskunftsstelle für Personenverkehr im Hauptbahnhof hat die Femruf-Nr. 3216.

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8 Die MitwirktHdtH

IDte ~ttrotrfenben bei ben .reonaerten ber staffelet 9Jtuftrtage 1950

Rodolfo Felicani, Basel

Gertn1d Flügel, Basel

Heiner Garff. Kassel

llse Grobecker, Göttingen

Paul Gümmer, Hannover

Marianne Majer, Basel .

Hannelore Müller, Basel

SiegEried Reda, Bochum

Prof. Frit:t Neumeyer, Freiburg

Lotte Ostbusbenrich, Göttingen .

Prof . .Dr. h. c. Gustav Scheck, Freiburg .

Martin Stephani, Marburg

Otfried Stephani, Göttingen

Gudrun Strenger, Göttingen

August Wenzinger, Basel . .

*

Violine

Viola da Gamba, Violine

Violone

Violine

Bariton

Viola da Gamba, Viola

Viola da Gamba, Violoncello

Orgel

Cembalo, Hammerklavier

Violine

Flauto traverso, Querflöte

Klavier

Violoncello

Viola

Viola da Gamba, Violoncello

Lübecker Sing- und Spielkreis unter Leitung von Studienrat Bruno Grusnick

Stadtkantorei Göttingen unter Leitung von Kirchenmusikdirektor Ludwig Doormann

* Die Mitwirkenden bei den Hausmusikstunden werden

jeweils in den Programmen bekanntgegeben

* Plan und Programm: D.r. Richard Baum und A ug ust Wenzinger

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EriJ ffnulfg I GaJnbex-KoH zert , Freitag abeHd 9

FREITAG, DEN 6. OKTOBER, 20 UHR

BALLHAUS SCHLOSS WILHELMSHÖHE

Ergänzende Angaben Seite 2S

Acht Tanzsätze . Meld1ior Franck 1 für vier Violen- Aufzug - Pavane • Galliarde • zwei deutsche Tänze • Ga!Uarde • deutsd>er Tanz· Courante

"Fors seulement" J~n Ockeghem 2 dr<istimmig

"Fors seulement" Jacoh Ohremt 3 vierstimmig

"T'Andernaken" Jacoh Ohrecht 4 dreistimmig

"Tsat een meskin". Jacoh Ohrecht s dreistimmig

Pavane V in a-moll Samuel Smeidt 6 vitrstimmig

Fünf Stüd<e . Marin Marais 7 für Baßviole und Gtnualbaß - Prolude • Gavotte. Menuett I und D • Varlotioneo Obtr tintn Baß

P a u s e

Fantasia XX in C John Jenkins 8

Suite IV (Consort) in F Matthew Locke 9 Fontasla • Courant • Ayr - Sarabaod

Drei Fantasien X, ill, XI . Henry Pureeil 1 0

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10 Chorstunde, Hausmusikst11nde11, So1tnabeHd vormittag

SONNABEND, DEN 7.0KTOBER, 8.3oUHR

GEMEIN DEHAUS RAMMELSBERGSTRASSE

<f~otftunbe

AUe singfreudigen Teilnehmer der Kasseler Musiktage erarbeiten unter der Leitung von

Bruno Grusnick mehrere zeitgenössische Chorlieder aus dem zweiten Teil des Geselligen

Chorbuches. Chorbücher stehen leihweise zur Verfügung.

SONNABEN D, DEN 7. OKTOBER, 11 UHR

IM STÄDTISCHEN KONSERVATORIUM

.Paußmufifftunbe Jugendliche Spieler und Studierende des Städtischen Konservato~iums spielen neue Haus­

und Kammermusik. W:erke von Cesar Bresgen (Morgenmusik für Klavier), Johaones

DrieS'Oler ('<tus den Aphorismen für Klavier Nr. 16, 17 und 19), Jan Bender ( .. Eine ver­

gnügte Klaviermusik"), Kar! Marx (fünf Lieder für Sopran und Klavier aus den Clau­

diusliedern und Liebesl~edern; Sonatine für Klavier), Harald Genzmer (Sonate in Es für

Altblockflöte und Klavier); Konrad friedrich Noetel (vier Lieder) und Bela Bartok (zwei

rumänische Volkstänze für Klavier; sechs Duette über Volkslieder und Tänze für zwei

V.iolinen).

SONNABEND, DEN 7. OKT OBER, 11 UHR

IN DER FREIEN WALDORFSCHULE

.Pausmuftfftunbe Schüler musizieren - Vom Madrigal bis zur Fuge

Leitung . Musiklehrer Hein er Garff

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Hausmusikstunde~t, So~tnabend vormittag

SONNABEND, DEN 7. OKTOBER, 11 UHR

IM HAUSE KUHBERGSTRASSE 12

.P ausmufifftunbe bei Frau Katharina Ligniez

II

Nachwuchs spielt neue Musik: Alfredo Casella, Toccata (Oshr Schweinsberg); Manuel

de Falla, Audaluza aus .. Piece·s espagnoles"; Gerhard Fromme!, Pre-ludio, Danza triste

·aus ,.Caprichos" (Waltraut .Kaiser); Paul Hindemith, Sonate für Violine und Klavier

in E (Kurt Wohlfahrt, llse Cal'Specken) ; Faul Hindemith, Sonate für Klavier III (Oskar

Schweinsberg).

SONNABEND, DEN 7. OKTOBER. 11 UHR

I M BÄRENREITER-VERLAG

.Pausmufifftunbe I

Mitarbeiter de-s Verlage-s und Teilnehmer der Woche .für chorismes Gambenspiel musi­

zieren unter Leitung von Prof. Konr<l!d -Lechner, Freiburg, und unter teilweiser Mit·

wirkungder Teilnehmer dieser Hausmusikstunde alte und neue Haus- und Kammermusik,

Volksliedsätze u. a.

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11

12 Neue Haus· uud Kammenu1uik, Sou11abeHd HadHnittag

SONNABEND, DEN 7. OKTOBER, 16 UHR

BALLHAUS SCHLOSS WILHELMSHÖHE

~eue .Paus~unb 5tammermuftf Ergänzende Angaben Seite 26

Der Sonntag Willy Burkhard Kantate nach Woncn von )eremias Gotthelf für mittlere Stimme mit Begleitung von VioJ;ne. Violoncello und I<lavier

Der Sonntag kam am Himmel herauf, hell, klar, wunderschön. Die dunkelgrünen Gräslein hatten mit demanteneo Kränzlein ihre Stirnen geschmückt und funkelten und dufteten als süße Bräutlein in Gottes unermeßlid1em Tempel. Tausend Finken, tausend Amseln, tausend Lerchen sangen die Hochzeitslieder: weißbärtig, ernst und feierlich, aber mit den Rosen der Jugend auf den gefurchten Wangen, sahen die alten Berge als Zeugen auf die holden Bräute nieder, u.nd als Priesterin erhob sich hoch über alle die golde.ne Sonne und spendete

i.n funkelnden Strahlen ihren Hochzeitssegen. Der tausendstimmige Gesang und des Landes Herrlichkeit hatten den Bauer früh geweckt, und er wandelte andädltigen Gemütes dem Segen nach, den ihm Gott beschert hatte. Er durchging mit hochgehobenen Beinen und langen Schritten das mächtige Gras, stund am üppigen Kornacker still, an den wohlgeordneten Pflanzplätzen, dem sanft sidl wiegenden Flachse; betrachtete die schwellenden Kirschen. die von kleiner Frucht starrenden Bäume mit Kernobst und freute sich bei allem nicht nur des Preises, den es einsten gelten, nicht nur des Gewinnes, den er machen werde, sondern des Herrn. dessen Güte die Erde voll, dessen Herrlichkeit und Weisheit neu sei jeden Morgen. Und er gedachte: wie alles Kraut und jedes Tier jetzt den Schöpfer preise, so solle es auch der Mensch tun und mit dem Munde nidlt nur, sondern mit seinem ganzen Wesen, wie der Baum in seiner Pracht, wieder Komacker in seiner Fülle, so der Mensch in seinem Tun und Lassen. Gott Lob und Dank! (dachte er) ich und mein Weib und meine

Kinder, wir wollen dem Herrn dienen I

12 Präludium, Passacaglia und Fuge Bruno Stürmer für drei Geigen - Präludium: Allegro giusto • Passacaglia: Sehr rhythmisch- Fuge

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Neue Haus- uud KamJnermusill , Softnahend ftllcllluittag

Vier Lieder Helmut Bornefeld om Klavier zu singen, nach Gedichten von Ottilie HäuSermann

Choral Geh ich an Deiner Hand durch meinen Tag, so bin ich ganz von -sanfter Glut umgeben. Wenn ich Dein großes Herz in meinem frag, hör ich die rechte Antwort in mir schweben.

Du Quell und Vater jeglicher Gestalt, Du wirst auch in der Not Dein Kind bedecken, so daß in Deiner Liebeshuld verhallt der armen Erde Furcht und arger Schrecken.

D e r K ö n i g i m W a I d e ~von einem Kinde gemalt)

Morgenli e d

Wie lauter blaue ·Brüder -stehn die Bäume, sie reichen sich zu einem Wald die Hand, darüber webt die Nacht ihr Himmelsband und schmückt es mit dem Licht der Stemenschäume.

Wie still ·die dunkle Nacht im Walde ruht! Wer weiß von ihrer mütterlichen Hut !

Der König weiß es :ruf dem goldneo Throne, er sinnt allein im blauen Wald und wacht, er lauscht im Purpurmantel durch die Nacht, und ein Karfun1<el glänzt in seiner Krone.

Ich madte meine frühen Fenster auf und sehe an des Tages Morgenl·auf. wie er mit rosenroten Wangen vom dunklen Walde kommt gegangen.

Er baucht die grüne Wiese wärmend an und ruft die Vögel singend auf den Plan, er teilt am schilfumstandneo Weiher mit seinem Glanz die Nebelschleier.

Er .spricht zum Morgenwind ein mildes Wort, geht str<~hlend auf den Fluren fort und fort und wirft von seinem goidnen Schimmer auch mir ein Leuchten in mein Zimmer.

0 neuer Tag .mit deinem hellen Schein, du sollst mir eine Gottesgabe sein I

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Neue HarH- 11nd KammerHlusik , SonHabend nad1mittag

DieGlocke Eine Glocke hängt im Balkenturm, schwer von edlem Erz und .edlem Alter. In der Sonne und im großen Sturm scl1wingt ins weite Feld ihr dunkler Psalter.

Tausend Stimmen aus .dem .Erdenkreis haben sich in ihrem Leib gefunden. Und sie läuten laut und singen leis und sie ruhen, in die Luft entschwunden.

Alles, was die reiche Welt erfüllt, ·ist beseelt von dem geheimen Rufer. So ruft auch, in .jhren Ton gehüllt, diese Glocke zu dem andern Ufer.

Variationen und Fuge über ein altes Lied Hans Friedrich Micheelsen lür drei Violinen - Einl<itung: bestimmt- I: Ruhig, doc:h nic:ht ohne Bewegung - II: Lebhaft bewegt, sehr rhythmisc:h -111: Ruhig und ausdruck>voll - Fuge

Sechs Lieder und Sprüche aoc:h Worten von /ohann Wolfgang von Goethe, für hohe Singstimmen und Klavier

Komm t Zeit. kommt Rat

Wer will denn alles gleich ergründen! Sobald der Schnee schmilzt, wi~d sichs finden.

Da wächst der Wein

Das -Best e

Da wächst der Wein, wos Faß ist, es regnet gern, wos naß ist, zu Tauben fliegt die Taube, zur Mutter paßt .die Schraube, d·er Stöpsel sucht die Flaschen, die Zehrung Reisetaschen, weil ·alles, was ·Sich rühret, am Schluß doch harmonieret. Denn das ist Gottes wahres Gift, w.enn .die .Blüte zur •Blüte trifft; deswegen Jungfern und Junggesellen im Frühling sich gar gebärdig stellen.

Wenn dirs in Kopf und Herzen schwirrt, was willst du Bessres haben 1

Wer nicht mehr liebt urid nicht mehr .irrt, der lasse sich begr«ben I

Kar! Marx

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Neu e H a11s- und Kammermusih, Sounabend naclwtittag

Wa ·s die Großen Gutes taten

Was die Großen Gutes taten, sah ich oft in meinem Leben, was uns .nun die Völker geben, deren auserwählte Weisen nun :ntsammen sich beraten, mögen unsre Enkel preisen, die's erleben.

La ß Ne i d und M j ßgunst sich verzehren

Laß Neid und Mißgunst s·ich verzehren, das Gute werden sie nidlt wehren. Denn, Gott sei .Dank! es ist ein alter Brauch: Soweit die Sonne scheint, soweit erwärmt sie auch.

K l äHe r Wir reiten in die Kreuz und Quer nach Freuden und Geschäften; <loch immer kläfft e·s hinterher und bellt aus a1len Kräften.

So will der Spitz aus unserm Stall uns immerfort 1begleiten, und seines .Bellens lauter Schall beweist nur, daß wir reiten I

P A U S E

Vier Lieder Ernst Pepping' 16 au• dem ., Haus- und Trostbuch• für Singstimme und Klavier

T ros t Wenn alles eben käme, wie du gewollt es hast, und Gott dir gar nichts nähme und gäb dir keine Last, IWie wär's da um dein·Ster.ben, du Menschenkind, bestellt? Du müßtest fast ver<ierben, so lieb wär d-ir die Welt!

Nun fällt, eins nach dem andem, manch ~üßes Band dir ab, und heiter kQnnst du wandern gen Himmel durch :das Grab, dein Zagen ist gebrochen, und deine Seele hofft; dies war<l schon oft gesprochen, doch spricht man's nie zu oft. Friedrich de Ia Motte Fouque

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Neue Haus- und KnmmtTHIItsik , Souunbeud uachmitrag

Rheinweinlied

Fliegentod

Grabschrift

Bekränzt mit Laub den lieben, vollen Becher und trinkt ihn fröhlich leer I In ganz Europia, ihr Herren Zecher, ist solch ein Wein nicht mehr. Ihn bringt das Vaterlan-d aus seiner Fülle; wie wär er sonst so gut 1

Wie wär er sonst so edel. wäre stille und doch voll Kraft und Mut/

Am Rhein, am Rhein, da wachsen unsre Reben; gesegnet sei der Rhein 1 Da wachsen sie am Ufer bin und geben 'Uns diesen Labewein.

So trinkt ihn denn, und laßt uns allewege uns freun und fröhlich sein I Und wüßten wir, wo jemand traurig läge, IWir gäben ihm den Wein.

Sie saugt mit Gier verrätrisches Getränke unabgesetzt, vom ersten Zug verführt; sie fühlt sich wohl, und längst sind .die Gelenke der zarten Beinehen schon paralysiert; nicht mehr gewandt, die Flügelehen zu putzen, nicht mehr geschickt, das Köpfchen aufzustutzen, das Leben so sich im Genuß verliert. Zum Stehen kaum wird noch das Füßchen taugen; so schlürft sie fort, und mitten unterm Saugen umnebelt ihr der Tod die tausend Augen.

Matth ias Claudius

Johann Wolfgang von Goethe

Hier liegt der Müller Mayhon! Er lebte vom Winde mit einer Frau und sieben Knaben; es leben auch sonst noch viele davon, die keine Mühle haben. Mattbias Claudius

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Ne11e Haus- und Kammermusik, Sonnabe11d naclnHittag '7

Drei Lieder Ernst Pepping aus . As ik hier dir Jnr wur". Liederlcrtis nad! Gedid!ten undReimen von Klaus Groth für eine Sin"timme und Klavier

Warnung

G negelpu t t

Dar kummt en Herr to Peer. he ritt bet anne Döör. he ritt bet ünnert Pinster hin, dar kloppt he an. dar kiekt he rin. De Fru, de sütt berut un seggt: Mien Mann is ut. Do seggt de Herr to Peer: Dar schregg je doch en Göör? Un sünd de ·Kinn er hier nich fraam so war ik gar nich wedder kaaml Do wennt de Herr sik um und ridd in Sprung darvon.

Min leve Hanne Gnegelputt hett allens. wat he will. un wat he hett, dat will he nich, und wat he will .. dat hett he nich, min leve flanne Gnegelputt hett allens, wat he will.

S I a p I e e d. Oe Engel

Sonate

Avends. wenn wi to Bette gaat, veertein Engel bi mi staat: twee to Hööften. twee to Föten, twee to Rechten, twee to Linken, twee, de mi todeckt. twee. de mi opweckt. twee de mi wiest to't billige Paradies.

Harald Genzmer für Violine und Klovier - Mäßi11 bewegt • Mit g:roßer Ruhe • Rondo ~hr sd!wunroU und lebencllc vorzutr•&•n)

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r8 N eue Haus- rr rrd KtrfiHHerlllltsik, Son11abe11d Htr clrmi ttag

Heinzelmännd1en-Ballade Walter Kraft Noch dem Gedicht .Die Heinzelminnchen• von August Kopisch, für Singstimme, Flöte und Streiclttrio

Wie war zu Köln es doch vordem mit Heinzelmännchen so bequemr Denn wat man faul, man legte sidl hin auf die Bank und pflegte sich.

da kamen bei Nacht. eh' man's gedacht, die Männlein und schwärmten und klappten und lärmten und rupften und zupften und hüpften und trabten und putzten und schabten.

Und eh ' ein Faulpelz noch erwad1t, war all sein Tagewerk bereits gemacht.

Die Zimmerleute 6treckten sich hin auf die Spän und reckten sich. ln,dessen kam die Geisterschar und sah. was da zu zimmern war,

nahm Meise! und Beil und die Säg' in Eil'. Sie sägten und stachen und hieben und brachen, berappten und kappten, visierten wie Falken 1.md setzten die Balken.

Eh' sich's der Zlimmermann versah, Klapp! stand das ganze Haus ~d:ton

fertig da.

Beim Bäckermeister war nidlt Not: Die Heinzelmännd1en bad<ten Brot. Die faulen Bursmen legten sich. die Heinzehnännmen regten sieb

und iid1zten daher mit den Säcken schwer und kneteten tüchtig und wogen es richtig und hohen und schoben und fegten \tnd backten und klopften und hackten.

Die Burschen schnarchten noch im Chor. da rückte schon das Brot, das neue, vor.

Beim Fleisdler ging es just so zu: Gesell und Bursdle lag in Ruh; indessen kamen die Mäunlein her und hackten das Schwein die Kreuz und

Das ging so geschwind Quer. wie die Mühl' im Wind. Die klappten mit Beilen. die sdlnitzten an Speilen, die spülten, die wühlten und mengten und mischten und stopften und wischten.

Tat der Gesell die Augen auf, Wapp, hing die Wurst sdlon -da ::um

Ausverkauf.

Beim Sdlenken war es so: es trank der Küfer, bis er niedersank; am hohlen Fasse schlief er ein. die Männlein sorgten um den Wein

und sdlwefelten fein alle Fässer ein und rollten und hoben mit Winden und Kloben und sdlwenkten und senkten und gossen und pantschten und mengten und manschten.

Und eh ' der Küfer noch erwadlt, war schon der Wein gesdlönt und fein

gemadu.

.6inst hatt' ein Sdlneider große Pein: Der Staatsrock sollte fertig sein. Warf hin das Zeug und legte sidl hin ~uf das Ohr und pflegte sieb.

Da sdtlüpften sie frisch in den Sdmeidertisch und schnitten und rückten und nähten und stickten und faßten und paßten und strichen und guckten. und zupften und rud<ten, -

Und eh' mein Schneiderlein erwacbt, war Bürgermeisters Rock bereits gemacht.

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Bn clt-Kouzerr, Sounabeud nbe11d

Neugierig war des Schneiders Weib und macht sich diesen Zeitvertreib: streut Erbsen hin die andre Nacht. Die Heinzelmännchen konunen sacht;

eins fährt nun aus, schlägt hin im Haus, die gleiten von Stufen. und plumpen in Kufen, die fallen mit Schallen, und lärmen und schreien und vermaledeien.

Sie spPingt hinunter auf den Sd1all mit Lidu. Husdl, husch, husch,

versdl\vinden all'.

'9

0 weh, nun sind sie :11le fort, und keines ist mehr hier am Ort ! Man kann nicht mehr wie sonsten ruhn, man muß nun alles selber tun.

Ein jeder muß fein selbst fleißig sein und kratzen und schaben und rennen und traben und schniegeln und bügeln und klopfen und hacken und kodlen und backen.

Ach, daß es noch wie damals wär l Doch kommt die schöne Zeit nicht wieder

her.

SONNABEND, DE N 7. OKTOBER, 20 U HR

BALLHAUS SCHLO SS WILHELMSHÖHE

Ergä n zende Angaben S eit e 2 8

Sonate in g-moll für Viola dn Gomba und obligates Ct•nb:llo - Vivace- Adagio - Allegro

Sonate in a-moll liir Flöte oU<In - Allemande - Corrente - Sarabonde - Bourree onglaise

Das Musikalische Opfer I. Teil: Ricercar a 3 (Cembalo)

Canon perpetuus a 3 (Violine, Viola, Vio-loncello)

Canones diversi super Thema Regium:

Canon cancricans a 2 (Violinen)

Canon a 2 (Violinen, V ioloncello)

Canon per Motum contrarium (Flöte, Vio-line, Viola)

Canon per Augmentationern nNotulis crescentibus crescat fortuna Regis" (Violine, Viola, Violoncello)

Canon circularis per tonos .. Ascendentc modulatione ascendat Gloria Regis ·• (Violine, Viola, Violoncello)

Fuga canonica in Epidiapente (Flöte, Cem­balo)

Canon perpetuus (Flöte, V4oline, General-baß)

Canon ,.Q uaerendo invenietis" (Cembalo)

Canon a 4 (Violinen, Violoncello) Ricercar a 6 (Flöte, zwei Violinen, Viola,

Viola da Oamba, Violoncello, Violone, Cembalo)

P A U S E

Das Musikalische Opfer Il. Teil : Sonatea 3 in c-moll für Flöro, Violine und Gonoralbaß- Lar~o - Allegro - Andante - Allegro

19

20

2 1

Konzert in A-dur liir Cembalo, Streicher und Genoralbaß- Allegro . Larghetto- Allegro ma non tanto 22

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20 Gottesdielts t e, Son1tt11g fnih

SONNTAG, DEN s. OKTOBER, 9.30 UHR

IN DER FRIEDENSKIRCHE

Q3ottesNenft Ergänzende Angaben Seite 29

D e r e v a n g e l i s c h ;e G e m d n .d e g o t t e s d i e n s t in der friedenskirehe wdr.d aus Anlaß der Kasseler Musiktage a uf 930 Uhr vorverlegt und mus·ikalisch reicher ausgestaltet. Pr-ediger: Prof. Lic. Hermann Schafft, Pfarrer in Kirchbauna bei Kassel. An

der Orgel: Siegfr.ied Reda...Bochum. Die Stadtkantorei Göttingen unter der Leitung von

Kirchenmusikdirektor Ludwig Doormann singt :

2 3 Kyrie und Gloria aus der Missa Dona nobis pacem Ernst Pepping

24 "Ich danke meinem Gott" (I. Kor. 1, 4-8) Siegfried Reda Motette zum 18. Sonntag nach Trinitatis

Der Or~anist spielt zu .Beginn und zum Schluß des Gottesdienstes:

J 5 Orgelchoral "Nun lob mein Seel den Herren" Siegfr.üid Reda

2 6· Ciaconna · . Helmut Bornefeld aus der Choralpartita II .. Der Herr .ist mein getreuer Hirt"

Die 0fdnung des Gottesdienstes mit allen Lied-Texten und -Weisen wird in der Kird1e

verteilt.

K a t h o l i s c h e G o t t es d i e n s t e : Für die katholischen Teilnehmer geben wir die katholischen Gottesdienste am Sonntag, dem 8. Oktober, behnnt: St. Elisabeth,

Obere Karlstraße, 780 Uhr Messe, 9 30 Hochamt; St. Marien, Bebelplatz (früher Hinden­burgplat:z) goo Uhr Messe, 930 Hochamt; ev. Christuskirche, Landgraf-Karl-6traße,

soo ,Messe; Fatima-Kapelle, W:igandstraße 16, 1ooo Hochamt.

Die katholischen Teilnehmer sind auch herzlich zum ·Besuch des Gottesdienstes in der

Friedenskirche eingeladen.

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H ayd H-M oza rt- K OH z ert , SoJtH tag/rillt I GeselligeMusik, SoHlttag Jtaclt mittag 1 t

SONNTAG, DEN 8. OKTOBER, 11.30 UHR

BALLHAUS SCHLOSS WILHELMSHÖHE

Ergänzende Angaben Seite 30

Trio in D~dur . Joseph Haydn 27 !Ur Flöte, Violoncello und Hammerklovier- Allegro- Andontino piu tosto - All•gretto- VIvace ossal

Divertimento in G~dur (Barytontrio) Joseph Haydn 2 8 für Violo da Gamba (Baryton), Viola und Violoncello - Moderato • Menuetto - Finale {Prtrto ors:U)

P A U S E

Fantasie d~moll Wolfgang Amadeus Mo zart 2 9 fUt Hammerklavier

Quartett in g-moll . Wolfgang Amadeus Mozart 30 für Hammerklavior, Violine, Viola und Violoncello- Alleero -Andante -Rondo (AUeero)

SONNTAG, DEN 8. OKTOBER, 15 UHR

GESELLSCHAFTSSAAL DER STADTHALLE

Q3ef eilige ~uftf

Geselliges Zusammensein der Teilnehmer bei Kaffee und Kuchen, mit Kanonsingen und

musjkalischen Darbietungen. U. a.: Erstaufführung der Schulmeister~Kantate von Georg

Philipp Telemann (Paul Gümmer mit Kammermusikkreis); der Lübecker Sing- und Spiel~

kreis unter der Leitung von Bruno Grusnick singt Chorlieder alter Meister und Chöre

von Hugo .Oistler und )ohannes Driessler. Schluß der Geselligen Musik: 17.30 Uhr.

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22 Geistliclre Abe11dmruill , So11ntag ab end

SONNTAG, DEN s. OKTOBER, 20 UHR

IN DER FRIEDENSKIRCHE

Q3etftlid)e ~benbntufif Ergänzende Angaben Seite 31

31 · Missa dona nobis pacem für Chor a cappella

Ernst Pepping

1. Kyrie eleison Christe eleison Kyrie eleison

li. Gloria Jn excelsis deo et in terra pax hominibus bonae voluntatis.

Laudamus te, .benedicimus te, adoramus te, gratias agimus tibj propter magnam glorjam tuam.

Dominus deus, rex coelestis, deus pater omnipotens.

Domine fili unigenite Jesu Chdste, domine deus, agnus dei, filius patris, qui tollis peccata mundi, miserere nobis, qui tollis peccata mundi, suscipe deprecationem nostram, qui sedes' an dextemm patris, miserere nobis, quoniam tu ·Solus Sanctus, tu solus dominus, tu .solus altissimus, Jesu Christe,

cum sancto spiritu in gloria dei patris.

Amen.

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Geistlicl1e AbeHdmtHik, SOHIItng nbend

III. Credo in unum deum, patrem omnipotentem, factorem coeli et terrae, visibilium onmium et inv·isibilium.

Et in unmn dominum Jesum Christum, filium dei unigenitum et ex patre natum ante omnia saecula, deum de deo, Iumen de lumine, deum verum de deo vero, genitum, non factum, consubstantinlem patri, per quem omnia facta sunt, q ui proprer uos homines et proprer nostram salutem descendit de coelis et incarnntus est de spiritu sancto ex Maria virgine, et homo factU$ est, crucifixus etiam pro nobis, sub Pontio Pilato passus et sepultus est et resurrexit tertia die secundum scripturas et ascendit in coelum, $edet ad dexteram patris et iterum venturus est oum gloria, iudicare vivos et mortuos, cuius regni non erit finis.

Et in 6piritum sanctum, dominum et v:ivificantem, qui ex patre filioque procedit, qui cum patre et filio simul adoratur et conglorificatur, qui locu~us est per prophetas.

Et unam sanctam catholioom et apostolicam ecclesiam. Confiteor unum baptisma in remissionem peccatorum et expecto resurrectionem mortuorum et vitam venturi saeculi. Amen.

IV. Sanctus, sanctus, sanctus dominus deus Sabaoth. Pleni SLint coeli et terra gloria tua. Hosanna in excelsis.

Benedictus qui venit in nomine domini. Hosanna in excelsis.

V. Agnus dei, qui tollis peccata mundi, miserere nobis. Agnus dei, qui tollis peccata mundi, miser.ere nobis. Agnus dei, qui tollis peccata mundi, dona nobis pacem.

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Geistliche Abendmusik, Sonntagabend

"Der Geist hilft unsrer Schwachheit auf" Johann Sebastian Bach Motette für zwei vierstimmige Chöre

Der Geist hilft unsrer Schwachheit auf. denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich's gebühret; sondern der Geist selbst vertnitt uns aufs beste mit unaussprechlichem Seufzen.

Der aber die Herzen forschet, der weiß, was des Geistes Sinn sei, denn er vertritt die Heiligen, nach dem es Gott gefället.

Du heiliige Brunst, süßer Trost, nun hilf •uns fröhlich und getrost jn deinem .Oien'St beständig bleiben, die Trübsal uns nicht abtreiben. 0 Herr, durch dein' Kraft uns bereit, ·und stärk des Fleisches Blödigkeit, ·daß wir hier ritterlich ringen, durch Tod urrd Leben zu dir dringen. Halleluja/

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ErgäHzeHde AngabeH zu dest Werheu I Gambe11kouzert

ERGÄNZENDE ANGABEN ZU DEN WERKEN

<Bambenfonaett Leitung: August Wenzinger (Diskant- und Baßviole). Mitwirkende: Maria1me Majer (Tenorviole), Han·nelore Müller (Tenorviole), Gertrud Flügel ~Baßviole).

Die Werke dieses ~nternational-eur<>päischen Programms sind keine Konzertwerke im heute verstandenen Sinn, sie sind nicht auf eine Wirkung nach außen betrechnet und sie leben nicht von der Virtuosität .der Interpreten. Sie sind vielmehr edelsre Kammermus-ik für einen gese!Ug musizierenden Kreis, für "Kenner und Liebhaber" . Der stille, überaus charaktervolle Ton der Violen, denen sich in unserer Zeit immer mehr SpjeJer zuwenden, ist wie kaum etwas anderes geeignet, unser durch den Tageslärm und durch unsere z·ur

~ Lautstärke hin entwickelten mo·dernen Instrumente (vom falschen Gebrauch des Rund­funks und vom Tonfilm ganz zu osch.w.eigen) verrohtes und abgestumpftes G.ehör wieder zum Hören, gewissermaßen zum Nach-innen-hören zu er.ziehen. ·So entspr4cht gerade dieses Konzert in besonderer Werse dem Anliegen der Kasseler Musiktage 11nd des Ar­beitsk~eises für Hausmusik.

1 SecJlS Tanzsätze I Melchior Franc.k (H73-1639).Ausgabe:Denk­mäler deui'Scher Tonkunst, 1. Folge, Band XVI Nr. 91, 4, 22, 47, 46, 92, 44, ss. Einzelne Sätze auch in "22 altdeutsche Tänze" (Nagels Musikarchiv Nr. so), .Musica practica" Nr. 3 und .. !Blätter detr Sackpfeife" Nr. 5 (Moeck-Verlag). Franck, ·der 6ächsische Hof­kapellmeister zu Cohurg. gab Z!Wiischen 1603 und 1623 in 7 Publikationen über 100 TanZJSätze hemus, die er aber nicht in Suiten ordnet, sondern in Reihen gleicher Gat­tungen. Sie ·zeichnen sich alle durch blühende Melodik und gewählte Harmonik aus.

2 .. Fors seulement" I Jan Ockeghem {<Um1430-1495,zweitenieder­ländische Schule). Ausgabe: 0. Gombosi: Jacob Obrecht, Band !1. Seite 12, Breitkopf & Härtel, Leipz.ig, 1925. Ockeghems Satz ist die erste Bearbeitung dieses berühmtesten und beliebtesten Chansons, von dem .gegen 40 weitere ·Bearbeitungen bekannt sind.

3 .. Fors seulement" I Jacob Ohrecht (um 143o-1505, dritte nieder­ländische Schule). Ausgabe: Jacob Obrecht, Sämtliche Werke, Band 15, Seite 14, Breit­kopf & Härte!, Leipzig. Die Diskantmelodie Ockeghems tritt als Cantus firmus im Alt auf.

4 ., T' An d .er n a k e n" I Ja c ob 0 b rech t . Ausgabe : ebenda Seite 3. Meister­liche dreistimmige Bearbeitung des Liedes "T' Andema.ken op den R.ijn" , das in der Mittelstimme liegt; die Außenstimmen sind mit äußerster rhythmischer Freiheit be~ handelt.

"T s a a t e e n m es Jd n" I h c "'b 0 brecht. Ausgabe: ebenda Scite '1. Cantus firmus im Tenor, Imitationen in allen Stimmen.

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Ergän zelide A11gabe1t z11 den Werk e11 / N eue H a1H- 1111d Kav.uHermusi/1

6 P avane V in a- m o l l I Samuel S c h eid t (1587-1654). Ausgabe : Sa­muel Sdteidt, Werke, Band II/IIL Seite 9. Ugrino-Ausgabe. Scbeidt, einer der drei be­rühmten mit teldeutschen Meister jener Zeit (mit Schütz und Schein), verläßt mit seiner Kompooition von Tanzsätzen endgültig .die Ebene der "Gebraucl1sm1tSik" und bebt seine Werke in die Sphäre reinster Kammermusik. Die Pavane in a-moll vereinigt Jn interes­santer Weise Affekt und Rhythmus von Pavane, Gallia~de und Courante.

7 F ü nf Stück e I Marin M a r a i s (1656-1728) . Manuskript; Generalbaß­Bearbeitung für 3 Violen von August Wenzinger. Marais, Sologambist am Hofe Lud­wigs XIV., war der bedeutendste Gambist seiner Zeit und Kompositionsschüler Lully's. Er sch~ieb 5 Bände Stücke für 1- 3 Gamben, außerdem Triosonaten um!: Opern, Die gespielten Stücke sind dem 1. (1686) und 2. (1701) Buch entnommen.

8 Fant asia X X in C I J o h n •J e n k ins (1592-1678). Manuskript. Der Engländer Jenkins war einer .der angesehensten Komponisten und Vürtuosen am Hofe Karls 1., wo er 1625-1640 tätig war. Seine zahlreichen Kammennusikwerke umfassen alle Gattungen und Stile seiner Zeit, von der konservativen, polyphonen Fantasia bis zu den Suiten und Airs, in <Ieuen Händels Melodiebildung ·vorausgeahnt wird. Die Fan­tasia war die traditionelle Form der Kammermusik für Violen; sie besteht aus verschie· denen, polyphon reich gearbeiteten "Schichten". Unser Stii& zeichnet sid1 durch weit· ausgreifende Modulation aus. Die einzelnen Melodien sind aus einem einzigen Motiv entwickelt.

9 S u i t e I V (Co n so r t) in F I Matt h e w L o c k e (um 1632- 1677) , Ausgabe: Sammlung Antiqua, Schott. "Consort" war der Ausdruck für "Ensemble", wohl von "conserere" = zusammenreihen, wovon ja möglicherweise auch das Wort "Konzert" abzuleiten ist. Locke, bedeutender Kompontst am Hofe Karls I!. von Englaud, schrieb Kirchen·, Bü.hnen· \md Kammermu.sik.

J,O Fanta sia X, !li. XI I Henry Pureeil (165'8- 1695'). Ausgabe : Nagels Musikarchiv Nr. 113. In der Ver,bindung der Polyphonie der Fantasia mit dem Affektausdruck des neuen ·italienischen S.tils schuf der geniale Purcell, der als der größte englische Komponist gilt, Werke, die IZU den Höhepunkten der Musik aller Zeiten gebören.

~.eue .Pau~~ unb 5tammermufif Leitung: Pwl Giimmer (Bariton). Mitwirkende: Kammennusikkreis Gümmer: Ilse Grobecker (Violine), Lotte Osthushen~ich (Viioline), ·Gudrun Strenger ('V<iola), Otfried Stephani (Violoncello), Martin Stephani (Klavier).

11 D er S o n n t a g I W ·i 11 y .Bur k h ·a r <I (geb. 1900 in Leubringen (Schweiz), lebt in Zürich), Ausgabe: Bärenreiter-Ausgabe 2132. Willy Burkhard ist einer der fntcht­barsten und erfolgreichsten Schweizer Komponisten und kann in .bestimmtem Sinn als typischer Vertreter der neuen scllweizerischen Musik gelten. "•Bei aller konsequenten Modernität läßt jede Seite seines Werkes erkennen, daß es aus umfassendem Wissen um die alten Formen geschrieben wurde" (Schweizerisclle Musikzeitung).

12 Prä I u d i um, Pass a c a g I i a u n d Fuge I B r ,u n o S t ii r m e r (geb. 189 2 in Freiburg i. Br., Leiter der Orchesterschule, der Chormeisterschule und Lehrer für Tonsatz an der Hess.ischen Landesnntsikschule in Darmstadt). Ausgabe : Bärenreiter-

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Ergänzende Angaben zu deH Werkelt I Neue Hnus - 11nd kllllflncrmusik

Ausgabe 1912. Das Stück will dem häuslichen Musizieren Anregung in polyphoner und formal-strenger Form geben.

13 V i er L i e d e r I Helmut B o r n e f e l d (geb. 1906 in Srurtgart. lebt als Kantor und Org~nist in Hei$lenheimi Brenz). Ausgabe: Bärenreiter-Ausgabe 2147. Die .Lieder am Kinvier zu singen". die 1947 geschrieben wurden, verdanken ihre Entstehung dem Versuch. eine gnnz einfache. zum Selbstbegleiten am Klavier geeignete Hausmusik zu schaffen.

14 V a r i a r i o n e n u n d F u g e I H a n s F r i e d r i c h M i c h e e I s e n (geb. 1902 in Hennsredt (Dithm.). wirkt in Hamburg nls Leiter der Kird1enmusikschule der Hnm­burgischen Landeskirche und als Lehrer für Tonsatz und Komposirion). Ausgabe: Bären­reiter-Ausgabe 2234. Das Werk enrsran<i1944. Nach einer kurzen Einleitung wird d1s Thema. die alte Weise ,.Es sungen drei Engel ein' süßen GesangH (Mainzer Cantual. 1605). von den drei Violinen unisono vorgetragen. Daran schließen sich die VariatiC'nen in drei Gruppen an. Die erste Gruppe bringt das Liedthema unverändert in der Ober­stimme dreimal hintereinander; dazu spielen die beiden anderen Violinen kanonisch geführte Gegenstimmen. Die zweite Gruppe bringt rhytlunisd1e Verändenmgen des Themas. Dritte Gruppe: Das Liedthema erscheii1t unverän~ert wiederum dreimal, gleich­zeitig variieren die Gegenstimmen dieses Thema. In der anschließenden Fuge wird nach Exposition und Durchführung die Verbindung des Liedthemas mit dem rhythmisch be­stimmten Fugenthema Höhepunkt und Abschluß des kleinen Werkes.

15 S e c h s L i e d er I Kar I M a r x (geb. 1897 in München, derzeit Lehrer für Kom­position und Tonsatz an der Staadid1en Hochschule für Musik dn Stut~gart). Ausgnbc: Bärenreiter-Ausgabe 2421. Die Goethe-Lieder, denen eine ganz~ Reihe von Klavier­liederzyklen - insbesondere nad1 Worten von Hermann Claudius und Rainer Marin Rilke - vorausgingen, entstanden im Januar 1949.

16 Vier Lieder I Ernst Pep p in g (geh. 1901 in Duisburg. lebt in Berlin­Spandau). Ausgabe: .. Haus- un<l Trostbuch• für Singstimme .und Klavier, nam Brentano, Goerhe, Bergengnten, Jünger u. a. Bärenreiter-Ausgabe 2251. Drei Lieder. Aus­gabe: .. As ik hier dit Jaar weer". Liederkreis nach Gedichten und Reimen von Klaus Groth, ·für Singstimme und Klavier. Bäremeiter-Ausga<be ·2253 . Diese sieben Lieder sind nur eine kleine Auswahl aus den beiden im Jahr 1949 erschieneneil Liederzyklen. Ins­besondere dns .. Haus- und Trostbuch" will als Gesamtwerk verstanden sein; von seiner Idee und seinem Aufbau k~ton die hier wiedergegebene Auswahl nid1t zeugen. Tro~zdem glaubten wir, -diese wenigen .Beispiele aus Ernst Peppings reichem Liedersch:~ffen der jüngeren Zeit in unser Programm aufnehmen zu dürfen.

17 Sonate f Ha r a l d Gen z m er (geh. 1909 in .Biumenthal. z. Zr. Professor für Komposition an der Freiburger Hochsmute für Musik). A•usgabe : Edition Schott Nr. 3663. Die erste Sonate für Violine und Klavier entstand 1943 . Sie stellt an die Spieler keine größeren tedmischen Ansprüd1e, so daß sie aud1 Musikliebhabern, die altklasS'ische Kammermusikwerke bewältigen, durchaus zugänglich ist.

18 Heinzelmännchen-Ballade I Walter Kraft (ge.b. 1905 in Köln, lebt und wirkt in Lübeck tmd Freiburg i. Br. als Organist und Orgellehrer). Ausgabe: Bärenreiter-Ausgabe 2133. Das Werk erscbien auch in einer Ausgabe für Singstimme und Klavier als Bärenreiter-Ausgabe 2134. Entstehungsjabr: 1943.

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Er giiJtznt de A ugabeJt zu cleu W erkelf I Baclt- K ouzert

Leitung: August Wenzinger (Viola da gamba und VJoloncello). Mitwirkende: Gustav Sdteck (Flöte), Rodelfe Felicani (Violine), Gertrud Flügel (Violine). Maria1111e Majer (Viola), Hannelore Müller (VJola da gamba und Violoncello), Heiner Garff (Violone). Fritz Neumeyer (Cembalo).

Wenn wir uns entsdtlossen haben, trotz .der Überfülle von .Bach-Konzerten in diesem Jahr auch bei den Kasseler Mu$iktagen 1950 ein Kammerkonzert zu veranstalten, das lediglich den Werken Jobarm Sebastian Bachs gewidmet is t, S<? deshalb, weil der Name dieses Meisters bisher auf keinem Programm der früheren Kasseler Musiktage gefehlt hat und weil w1i.r glauben, gerade an seinem Werk besonders eindringlich den Sinn und Wert originalgetreuer Wiedergabe zeigen zu können.

19 Sonate in g • m o II. Ausgabe: Herausgegeben von R. v. Leyden, C. F. Petcrs­Verlag Leipzig. Die g-moii-Sonate entstammt wie die meisten Kammermusikwerke Bachs der glücklichen 11nd fruchtbaren Zeit, da er Kapellmeister am Hofe des musik­liebenden Fürsten Leopold von Anhalt-Kötheo war (1717-23).

20 So n a r e i n a- m o II . Ausgabe: C. F. Peter·S, Leipzig. Diese eilllzige, von Prof. Dr. Kar! Straube entdeckte Flöten-Solosonate J. S. Bachs ist eigentlidt eine viersätzige Suite. Ihr Stil weist jene durch melodische Spitzentöne erzeugte verschleierte Polyphonie auf, die auch aus den Solosonaten für Violine und Suiten für Violoncello bekannt i$t.

21 Das Musik a 1 i s c h e 0 p f er. Ausgabe: Urtextausgabe, herausgegeben von Ludwig Landshoff, C. F. PetellS-Verlag Leipzig. Das " Musikalische O pfer" ist neben der . Kunst .der Fugeu das zweite große Alterswerk Johann Sebastian Bachs. Seine Ent­stehungsgeschichte dürfte bekannt sein: Boch wmde bei einem Besuch in Potsdarn im Jahre 1747 von Friedrich dem Großen zur Improv-isation aufgefordert und erhielt .vom König selbs t das Thema zu einer •Fuge (über das Thema als solches vgl. Hermann Keller im Bachheft der .Musica" 1950/ 7- 8) :

Nach seiner Rückkehr nach Leipzig faßte Bach den Entschluß, dieses wahrhaft königliche Thema "vollkommener auszuarbeiten" und in dreizehn Einzelsätzen als ein großes Va­riationswerk dem König zu widmen. (Die Widmungsworte über den einzelnen Kanons lauten übersetzt: . So wie die Noten größer werden, wachse das Glück des Königs" und: • Wie die Modulation steigt, so steige der R.uhm des Königs".) D.ie Zueignung erfolgte allerdings nicht in einem geordneten Gesamtwerk, sondern in mehreren Send1mgen, deren Teile nicht einmal hintereinandergeschrieben b2iw. -gestochen erscheinen, sondern teils geheftet, teils dn losen illlättem überreicht wurden .• Diese Verhältnisse zeigen", so schließt Heinrieb Husmann in seinem Bericht in der Bach-Gedenkschrift 19SO hier-

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ErgänzeHd e A ugabc11 zu deu Werken I Gottesdiell;t

über, "daß das Werk nicht als Ganzes konzipiert wurde, daß es daher müßig ist, einen logischen oder künstlerischen .GesQmtplan in ihm zu suchen. Es handelt sich um lose Sträuße kleiner Kostbarkeiten, nidtt .um einen prächtig aufgemachten Blumenkorb". Entgegen dieser Anschauung haben viele Forscher und Musiker versucht, das nMusJ· kalisehe Opfer" als ein Gesamtwerk von ganz bestimmter formaler Geschlossenheit aufzustellen. Am bekanntesten s.ind die Ordnungen, die Joh. Nep. David, Hermann Diener und Rudolf Gerber dem Werk gegeben haben . . In allen diesen Fällen steht d i.! Triosonate zwisdten je fün f Kanon'S, das dreistimmige Ricercar am Anfang und das sechsstimmige Ricercar am Schluß. In unserer Aufführung sind die kleinen Formen der Kanons zu einer Gruppe :z.usammengestellt, .die von den beiden größeren Ricercaren umrahmt wird; ihnen gegenüber tritt die snilistisch ganz ander.s gearbeitete Triosonate, d ie allein fast so lang ist wie alle anderen Stücke zusammen. Zur Besetzung sind von Bach selbst nur folgende Instrumente erwähnt: Zwei Violinen bei einem Kanon, und Flöte, Violine und Cembalo (mit Violoncello als Generalbaß) bei einem anderen Kanon und der Triosonate. O.ie anderen Instrumente ergeben sich aus dem Umfang der Snimmen. Das Werk ist sicherlid, für kleinste Besetzung gedacht, muß keineswegs ~m Ganzen als Gesam~werk aufgeführt werden un.d eignet sich daher auch durchaus für häusliches Musizieren im .kleinsten Kreis.

22 Konzert in A -du r. Ausgabe: Breitkopf & Härte!, Leipzig. Bei den sieben Konzerten Johann Sebastian Bachs für e i n Cembalo, die meist Bearbeitungen von Violinkonzerten oder anderen Kompositionen sind, wird die Echtheit der Vorlagen, nach denen diese Konzerte für Cembalo bearbeitet sind, z. T. bezweifelt. Es ist ja be· kannt, daß Bach z. B. mehrere Konzerte von Vivaldi bearbeitet und uminstrumenticrt hat. Jedoch wird gera·de vom A-dur-Konzert angenommen, •daß es nicht nur als Bear· beitung, sondern ganz ·und gar, also aud1 in der Komposition als sold1e.r aus Johann Sebastian Bachs Feder stammt. (V gl. Adolf Aber, Studie zu Bachs Kla'V'ierkonzcrten im Bach-Jahrbuch 1913.)

(Botteßbienft 23 Kyrrie und Gloria siehe ·unter 31.

24 ., Ich danke meinem.Gott" /Siegfr<ied Re<la (geb.1916 in Bochum, Leiter der Abteilung Ev. Kirchenmusik an der Fol~wangschule in Essen). Ausgabe: Aus ., Chormusik für >das Jahr der Kirche". Die alten Epistellesungen. IV. Teil: Trinitatis-Zeit. - Oie .Chormusik für das Jahr der Kirche" ist ein umfassendes Sammelw~rk got· tesdienstlicher Chormusik der Gegenwart. Es enthält in verschiedenen R~ihen -Epistelmotetten, Evangelienmusiken, Psalmbuch, Liturgische Stücke - die für den ge· ordneten Evangelischen Gottesdienst notwendige Figuralmusik für den a-cappella-Che>r. Ein Gebrauchswenk. das - ü·ber das gelegentliche Aufgneifen eines liturgisd1en Text· vorwaudes hina'usgehend - in .umfassender •Weise aus dem Oe tempore des Kirchen· Jahres eine gottesdienstliche "Chor-Ordnung" entwickelt. Das Wer.k ist aus der kirchen· musikalisd1en Erziehungsarbeit der Essener Folkwangschule hervorgegangen und iöt in seiner ebenso gegenwartsnahen wje einfachen Tonsprache ein wesentlicher Beitrag zur Gewinnung ei ner neuen musikalischen Umgangssprache. Es erscheint im Bärenreiter· Verlag in Einzelausgaben. Oie vorliegende Motette trägt die BA-Nr. 2349. Siegfried RedQ leitet <iie Motette mit einer eigenen Intonation ein.

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;o Ergii:rzwdc A11gabe•r z11 deH Wcr/1en I Hn)•dn-Moz~~rt-Kouzerr

25 0 r g eIch o r a I "Nun I ob m e .in See I den Herren" I Sieg f r i e d Red a. Dem .. Orgelcboral-Bucb" (1949/50) entnommen, einem noch nicht veröffent­lichten Zyklus, der die Gradual-Lie.der des Kirebenjahres in den mannigfaltigsten Formmöglichkeiten des Orgelchorals für den Gottesdienst bereitstellt.

26 Ci a c o n n a I HeIm u t Born eJ e I d (siehe auch Nr. 13). Ausgabe : Choral­partita Il "Der Herr ist mein getreuer Hirt", Bärenreiter-Ausgabe 2436. -Die Chor:tl· partira entstand 1948 als ein Teil eines großangelegten nChoralwerkes", das die ·er­scbiedensten vokalen und .inst.rumentalen Besetzungen umfaßt. Das Werk hat als ersten Satz ein lidttes Trio und als Mittelsatz ein bukolisches Pastorale. Die starken klang­lichen Spannungen, unter denen die Giaconna nls dritter Teil steht, sind im Gesamtwerk also wesentlich besser vorbereitet, als es eine isolierre Wiederg:abe d.ieses dritten Satzes vermuten läßt.

Leitung: August Wenzinger (Viola da Gamba und Violoncello). Mitwirkende : Gustnv Scheck (Flöte), Rodolfo Felicani (Violine), Marianne Majer (Viola), Hannelore Müller (Violoncello), Fritz Neumeyer (Hammerklavier).

Das Besondere an diesem Konzert ist die Verwendung eines originalen Klavierinstru­mentes, des Hnnunerflügels, neben den der klassischen Musik angemessenen Melodie­instrumenten. Der zartere, hellere Klang dieses Instrumentes verscbm:lzt besser mit Flöte- und Streicher-Klang und bringt die Feinheit Hay-dn-Mozansd1er Musik klarer heraus als der moderne Flügel. Zu beha·upten. daß das Hammerkl:tvier eine primitive Vorfonn unserer heutigen Klaviere sei und also die heutigen Instrumente auch für klassisd1e Musik dem zeitgenössischen HammerkLavier vorzuziehen seien, ist ebenso toridlt wie die bekannte Rede .. Wenn Bach statt des Cembalo einen Bedtstci.n-Fiügel gehabt hätte, dann erst ... " Die hier vorgeführte originale Klanggestalt d'eser Mus'k kanu nur von wenigen verwirkliebt werden, denn nicht viele unter den z.1hlre:dw1 Freunden dieser Musik werden sich neben Cembalo oder modernem Klav·ier auch die Anschaffung eines originalen Hammer-Klavieres (bzw. den Nachbau eines solchen) leisten können. Gleichwohl ist eine solche Aufführung auch und gernde auf Musiktagen b'erechtigt, die der Liebhaberpraxis dienen wollen. Denn auch aus dem Hören und Er­leben des originalen Klangbildes und der hier gebotenen Interpretation wird jeder Freund kbssiscber Musik für sein eigenes Musizieren großen Nutzen ziehen können.

27 Trio in D-dur I Joseph Haydn (1732-1809). Ausgabe: C. F. Peters. 3. Band, Nr. 30, op. 63 (1782) . Das Trio ist eines der zahlreid1en Knmmermusikwerkc, die Hnydn in Eisenstadt für den Fürsten Esterhazy sduieb.

28 D i v e r t i m e n t o I V i n G - .d u r I ,J o s e p h H a y d n. Ausgabe: Herausge­geben von Waldemar ,Woehl, .Bärenreiter-Ausgabe 1432 Nr. 4. Haydn schrieb während der langen J:thre seiner Tätigkeit als Kapellmeister des Fürsten Esterhazy 163 Werke für das l:ieblingsinstrument des Fürsten, das Baryton. Es war eine Abart der Vio):. da Gamba, gestimmt lin E A d g h e' und unter dem ausgehöhlten Griffbrett mit 14-18 metallenen Baßsaiten versehen, die mit -dem Daumen der linken Hand gezupft wurden. Die Stücke las>en ~ich alle sehr gut auf der Viola da Gamha spielen. Sie wurden von Haydn vielfach auch für Violine umgeschrieben.

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Ergliuzeude Angaben zu deu Werkelt I Geist/iclte Abeudm11sil: I lastrumeure 31

29 Fantasied-moll I Wolfgang Amadeus Mozart (1756--1791). Ausgabe: Aus der Mozarr-Gesamtausgabe bei Breitkopf & Härte!, Leipzig. K. V. H:'

30 Quartett in g-moll I Wo l fgang Amadeus Mozart. Ausgabe: C. F. Petcrs-Verlag Leipzig, K. V. 478, Jahr : 178 5.

\Beiftlid)e ~benbmuftf Ausfiihrcnde: Stadtkantorei Göttingen tlnter Leitung von Kird1enmusi.kdirektor Ludwig Doonnann.

- 31 M i s s a d o n a n ob i s p a c e m I E r n s t P e p p in g (siehe auch Nr. 16). Aus­g3be: Barenreiter-Ausgab.: 2262. Seit der .. Deutschen Messe Kyrie Gott V 1 t'r in Ewigkeit" und der Motette ,.Jesus und Nikodemus" des Jahres 1938 ist die 1948 kom­ponierte ,.Missa dona nobis pacem" das erste geistliebe Chorwerk Peppings, gleid1zeitig der Auftakt zu einem neuen Chorschaffen, das über den großangelegten Liederkreis nad1 Gedichten von Goethe .. Heut und ewig" (1949) zum 1950 komponierten .. Pas­sionsbericht des Matthäus" führt. Uraufführung: Berlin 1948, Spandauer Kantorei unter Leitung von Kirchenmusikdirektor Gottfried Grote.

32 D e r G e i s t h i I f t u n s r e r S c h w a c h h e i t a u f I J o h a n n S e b a s t i a n Bach. Ausgabe : Motetten, neu herausgegeben von Konrad Ameln und Gottfricd Wolters. Möse]er Verlag, Wolfenbüttel. Die a cappella-Aufführung der Motette mußte der ebenblls 111öglichen Besetzung mit einem den ersten Chor begleitenden Streiroer­cbN und emem den zweiten Chor begleitenden Holzbläserchor (2 Oboen, Engli;ch Horn. Fagott) aus techniscb-organisatorücben Gründen vorgezogen werden .

.3nftrumente Bei den Konzerten mit alter Musik werden folgende lnstmmente gespielt:

Violinen in alter Mensur von Egidius Klotz, Mittenwald 1750, und Ulrich Fischer. Lnndshut 1728.

Viola in alter Mensur von Gedler, 18. Jahrhundert.

Violen da Gamba: Diskant- und Tenorviolen von Engen Sprenger, 1936, Baß-violen von Jacobus Stainer, Absam 1657, und P. Rombouts, um 1700.

Violoncello von Jacobus Stainer; 1663.

Flauto traverso von Kirst, Potsdam, 18. Jahrhundert.

Hammerklavier von Friederici, Gera um 1790.

Cembalo Neupert nach Plänen von Hartmann; das Generalbaß-Cembalo beim A-dur-Konzert von J. S. Bach ebenfalls von Neupert.

Die Instrumente s·ind auf .den ihren Mensuren angemessenen und der Zeit entsprechenden tiefen Kammerton (b' = 880 slsec.) gestimmt.

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Aussrell1111g I M11sikerzleher-Tng I Klavierkonzert

WÄHREND DER KASSELER MUSIKTAGE 1950

VOM 6. BIS 9. OKTOBER TÄGLICH G EÖFFNET VON 8-19 UHR

~ufif",~ußftellung - ~oten • ~üd)er · ~ilber in den Räumen des Bärenreiter-Verlages,

Kassel-Wilhelmshöbe, Heinrich-Schütz-Allee 3 5

IM ANSCHLUSS AN DI E KASSELER MUSIKTAGE 1950

MONTAG, 9. OKTOBER, IM STÄDT. KONSERVATORIUM

8.30-13.00 UHR, 15.30-18.00 UHR

Leitung: Katbarina Ligniez

veranstaltet in Verbindung mit der Ortsgruppe Kassel des Verbandes Deutscher

Tonkünstler und Musiklehrer

Grete Wagner - Kassel :

Wege zur neuen Musik über Gehörschulung (mit praktischen Übungen)

Prof. Kar! Marx- Stuttgart :

Einführung in neue Musik (mit praktischen Beispielen; am Flügel:

Dr. Georg Kuhlmann-Kassel, Kar! Heinz lautner-Stuttgart)

MONTAG, 9. OKTOBER, 20 .00 UHR IM AMERIKA-HAUS

veranstaltet vom Amerika-Haus Kassel

Erika Frieser-Köln spielt Werke von Paul Hindemith (4 Interludien und Fugen aus dem

.Ludus tonaJis•) . Kar! Marx (Sonatine op. 48 1 I), Ernst Pepping (Sonate IV), Albert

Moeschinger (Toccata I op. 30a), Bela Bartok (5 Stüd:e aus dem .Mikrokosmos") und

Maurice Ravel (Ausschnitte aus dem Konzert für die linke Hand).

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