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400 Bericht: Spezielle analytisehe l~ethoden. setzung der Werte um e~wa 4,8 mwl/l. Durch Addition dieses Faktors zum Wert der Bestimmung nach einfaeher Verdiinnung des Serums wird annahernd derjenige Wert erhalten, der fiir veraschtes Serum gilt. SJ. L. B0~TI~G und H. BLOEMENDAL 1 verbesserten das Verfahren von 1~. D. PoLm und J. G. I~EI~I~OLD 2 zur Bestimmung der gesamten Basen in Serum, Urin und der Asehe yon Geweben. Genaue Ergebnisse sind nur erh~ltlieh, wenn a) Blind- bestimmungen zur Priifung der vollstandigen Auswaschung der S~ulen, b) Proben mit einer Konzentration an Basen yon 0,005---0,01 n und c) eine Durchlaufgesehwin- digkeit yon 0,8 ml/min angewendet werden. Es wird eine Austauseherschieht (Amberlite II~ 105 bzw. IR 120, H-Form) yon 140 mm HShe und 10 mm Dureh- messer benutzt. Die Titrationen werden mit 0,02 n I~atronlauge in einer 2 ml- Biirette ausgefiihrt. -- Arbeitsweise. 0,15 ml Serum werden auf 3 ml verdiinnt und diese LSsung dureh die Saule filtriert. Waschen mit 5, 10 und 15 ml Wasser, Auf- fangen in 50 ml-Erlenmeyer-Kolben und Titrieren werden wie iiblich vorgenommen (CO s auskochen !). Man l~Bt noeh 10 ml Wasser nachlaufen und titriert diese l~enge als Blindprobe zur Korrektur. Urin wird erst neutralisiert. Eine l~ienge, die etwa 30 mval Base entspricht, wird gegen Bromthymolblau mit 0,02 n I~atronlauge bzw. Salzs~ure neutralisiert (verbrauchte Menge notieren!). Dann wird auf 3 ml ver- diinnt und wie bei Serum welter gearbeitet. Asehe yon Geweben (etwa 1 g frisehes Gewebe) wird in 4 ml 0,075 n S~lzsaure gelSst. Von dieser LSsung werden 0,25 ml mit 0,02 n Natronlauge gegen Bromthymolblau neutralisiert. Nach Verdiinnen auf 3 ml wird wie oben weiter gearbeitet. 1~. KLElVIENT. Collagen in silicotisehem Gewebe bestimmt. B. D. STACY a durch Ermittlung seines Oxyprolingehaltes.- Arbeitsweise. 100mg getrocknetes Lungengewebe erhitzt man nach Extraktion mit ~ther mit 5 ml Wasser 6 Std im Autoklaven bei 13,6 at Druck; dann erg~nzt man mit Wasser auf 10 ml, erw~rmt 15 minim Wasser- bad, kiihlt, fiillt wieder auf 10 ml auf, schfittelt, zentrifugiert, filtriert und versetzt 5 ml des Filtrates mit 5 ml 10%iger Trichloressigshure. 5 ml des nach lstiindigem Steben gewonnenen Filtrates werden im Vakuum n~hezu zur Trockne eingeengt, in 2 ml 6 n Salzs~ure aufgenommen und mit 4 ml der S~ure in eine HartglasrShre gespiilt. Nach 4 Std Erhitzen bei 18,2 arm. Druck wird der Inhalt des Glases mit 6 n Salzs~ure ~uf 10 ml erg~nzt, nach Zus~tz yon Aktivkohle gesehfittelt und filtriert. Eine Probe des Filtrates wird mit 6 n Iqatronlauge neutr~lisiert und gege- benenfalls mit 6 n NaCl-15sung verdiinnt, so d~13der Oxyprolingehalt zwischen 5 und 15#g betr~gt. 1 ml dieser LSsung wird mit 1 ml 0,01 m CuSOa-LSsung, 1 ml 2,5 n Natronluuge und 1 ml 6%iger WasserstoffperoxydlSsung 5 min auf 80 ~= 2 ~ C erw~rmt und 5 min in Eis gekiiMt. Dann werden 4 ml 3 n Schwefels~ure und 2 ml einer 5%igen LSsung yon p-Dimethyl~minobenzaldehyd in n-Propanol zu- gesetzt. Nach Mischen, 16 rain langem Erw~rmen auf 70 =~ 2 ~ C und Kfihlen auf t~aumtemperatur wird die entstandene l~otf~rbung in einem Spekker-Absorptio- meter unter Vorschaltung eines Ilford 605-Gelbgrfinfilters gemessen. Die Ver- gleichslSsung mit 10 t~g Oxyprolin/ml wird, ebenso wie eine Blindprobe, analcg behandelt. Der Umrechnungsf~ktor yon Oxyprolin auf Collagen betr~gt 7,46. K. SSLLNEI~. 1 j. Labor. clin. Med. 41, 968--972 (!953). Univ. Amsterdam. J. biol. Chemistry 156, 231 (1944). 3 Biochemie. J. Proe. 56, XLVII--XLVIII (1954) Postgraduate Med. School London.

Collagen in silicotischem Gewebe

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400 Bericht: Spezielle analytisehe l~ethoden.

setzung der Werte um e~wa 4,8 mwl/l. Durch Addition dieses Faktors zum Wert der Bestimmung nach einfaeher Verdiinnung des Serums wird annahernd derjenige Wert erhalten, der fiir veraschtes Serum gilt.

SJ. L. B0~TI~G und H. BLOEMENDAL 1 verbesserten das Verfahren von 1~. D. PoLm und J . G. I~EI~I~OLD 2 zur Bestimmung der gesamten Basen in Serum, Urin und der Asehe yon Geweben. Genaue Ergebnisse sind nur erh~ltlieh, wenn a) Blind- bestimmungen zur Priifung der vollstandigen Auswaschung der S~ulen, b) Proben mit einer Konzentration an Basen yon 0,005---0,01 n und c) eine Durchlaufgesehwin- digkeit yon 0,8 ml/min angewendet werden. Es wird eine Austauseherschieht (Amberlite II~ 105 bzw. I R 120, H-Form) yon 140 mm HShe und 10 mm Dureh- messer benutzt. Die Titrationen werden mit 0,02 n I~atronlauge in einer 2 ml- Biirette ausgefiihrt. - - Arbeitsweise. 0,15 ml Serum werden auf 3 ml verdiinnt und diese LSsung dureh die Saule filtriert. Waschen mit 5, 10 und 15 ml Wasser, Auf- fangen in 50 ml-Erlenmeyer-Kolben und Titrieren werden wie iiblich vorgenommen (CO s auskochen !). Man l~Bt noeh 10 ml Wasser nachlaufen und titriert diese l~enge als Blindprobe zur Korrektur. Urin wird erst neutralisiert. Eine l~ienge, die etwa 30 mval Base entspricht, wird gegen Bromthymolblau mit 0,02 n I~atronlauge bzw. Salzs~ure neutralisiert (verbrauchte Menge notieren!). Dann wird auf 3 ml ver- diinnt und wie bei Serum welter gearbeitet. Asehe yon Geweben (etwa 1 g frisehes Gewebe) wird in 4 ml 0,075 n S~lzsaure gelSst. Von dieser LSsung werden 0,25 ml mit 0,02 n Natronlauge gegen Bromthymolblau neutralisiert. Nach Verdiinnen auf 3 ml wird wie oben weiter gearbeitet. 1~. KLElVIENT.

Collagen in silicotisehem Gewebe bestimmt. B. D. STACY a durch Ermitt lung seines O x y p r o l i n g e h a l t e s . - Arbeitsweise. 100mg getrocknetes Lungengewebe erhitzt man nach Extrakt ion mit ~ ther mit 5 ml Wasser 6 Std im Autoklaven bei 13,6 at Druck; dann erg~nzt man mit Wasser auf 10 ml, erw~rmt 15 min im Wasser- bad, kiihlt, fiillt wieder auf 10 ml auf, schfittelt, zentrifugiert, filtriert und versetzt 5 ml des Filtrates mit 5 ml 10%iger Trichloressigshure. 5 ml des nach lstiindigem Steben gewonnenen Filtrates werden im Vakuum n~hezu zur Trockne eingeengt, in 2 ml 6 n Salzs~ure aufgenommen und mit 4 ml der S~ure in eine HartglasrShre gespiilt. Nach 4 Std Erhitzen bei 18,2 arm. Druck wird der Inhalt des Glases mit 6 n Salzs~ure ~uf 10 ml erg~nzt, nach Zus~tz yon Aktivkohle gesehfittelt und filtriert. Eine Probe des Filtrates wird mit 6 n Iqatronlauge neutr~lisiert und gege- benenfalls mit 6 n NaCl-15sung verdiinnt, so d~13 der Oxyprolingehalt zwischen 5 und 15#g betr~gt. 1 ml dieser LSsung wird mit 1 ml 0,01 m CuSOa-LSsung, 1 ml 2,5 n Natronluuge und 1 ml 6%iger WasserstoffperoxydlSsung 5 min auf 80 ~= 2 ~ C erw~rmt und 5 min in Eis gekiiMt. Dann werden 4 ml 3 n Schwefels~ure und 2 ml einer 5%igen LSsung yon p-Dimethyl~minobenzaldehyd in n-Propanol zu- gesetzt. Nach Mischen, 16 rain langem Erw~rmen auf 70 =~ 2 ~ C und Kfihlen auf t~aumtemperatur wird die entstandene l~otf~rbung in einem Spekker-Absorptio- meter unter Vorschaltung eines Ilford 605-Gelbgrfinfilters gemessen. Die Ver- gleichslSsung mit 10 t~g Oxyprolin/ml wird, ebenso wie eine Blindprobe, analcg behandelt. Der Umrechnungsf~ktor yon Oxyprolin auf Collagen betr~gt 7,46.

K. SSLLNEI~.

1 j . Labor. clin. Med. 41, 968--972 (!953). Univ. Amsterdam. J. biol. Chemistry 156, 231 (1944).

3 Biochemie. J. Proe. 56, X L V I I - - X L V I I I (1954) Postgraduate Med. School London.