Corporate arChiteCture Wie Architektur Ihr Unternehmen

Corporate arChiteCtureWie Architektur Ihr Unternehmen erfolgreicher macht

Vorwort 5

DasGebäudealsGanzessehenoder:WashatArchitekturmitunternehmerischemErfolgzutun? 6

CorporateArchitecture–Hintergründe,Nutzen,Historie 8

Lebengestalten:DerkulturelleNutzenvonCorporateArchitecture 12

Effizientgestalten:DerpraktischeNutzenvonCorporateArchitecture 15

UnternehmensarchitekturindenverschiedenenBranchen 16

BüroundVerwaltung–AufdieinnerenWertekommtesan 19

Interview:„MotivationsschubfürdieMannschaft“–NeuerUnternehmenssitzfüreinenIT-Dienstleister 20

Produktion,Werkstätten,Lagerhallen–FunktionalitätundÄsthetikverbinden 22

Interview:„WirwollenTransparenz“–ErweiterungeinesFensterbauunternehmens 24

Showrooms,Ladenlokale,Praxen–DieWirkungguterRäume 26

Interview:„EinharmonischerKontext“–ArztpraxisfürKinderheilkundeundTCM 28

InnenräumeundFreiflächen–SoentstehtrundumdurchdachteArchitektur 30

DiePlanung–SowirdderFirmensitzzurVisitenkarte 34

DerWegbiszumBaubeginn 36

WiegelingteineverlässlicheKostenermittlung? 37

BauablaufundBauleitung 37

LustaufArchitektur–SofindenSieIhreArchitektinoderIhrenArchitekten 38

Impressum 41

inhaltsverzeiChnis

vorwort

Mit dem anschaulichen Begriff „Wildschweingebiete“ werden im planerischenFachjargonArealebezeichnet,derenGrenzenzwar feststehen,aufdenenaberkeinebaulichenAuflagenfürdieBebauungmitGebäudengelten.WirallekennenGewerbege-bieteamRandeunsererStädte,fürdiekeinBebauungsplanmitGestaltungsvorgabenexistiert,unddieentsprechendaussehen.

MitdieserBroschüremöchtenwirIhnenzeigen,dassesauchandersgeht.DassBauten,diefürGewerbeundHandwerk, für IndustrieundLogistik, fürBüroundVer-waltungerrichtetwerden,auchinanspruchsvoller,ansprechenderArchitekturentstehenkönnen.QualitätsvolleArchitekturundkostenbewusstesBauensinddabeikeinWider-spruch, ökologische Verträglichkeit und soziale Qualitäten sind auch für gewerblicheBautenwichtigeundrichtigeAnforderungen.

Immer mehr Unternehmer und Unternehmen nutzen die Möglichkeiten zurSelbstdarstellung, die ihnen ihr Firmensitz, ihreWerkshalle oder ihrGebäude bietet.Mit Hilfe von Architektinnen und Architekten können Sie Ihr Bauwerk zumAusdruckIhrerFirmen-Philosophiemachen: „CorporateArchitecture“ lautet derFachbegriff fürdasKonzept,BauwerkezumMarkenbotschaftereinesUnternehmenszumachen.

Wenn Sie als Unternehmer darüber nachdenken, ein neues Firmengebäudezu errichten, oder als Verantwortlicher denUmbauoder dieWeiterentwicklung einesBauwerks inAngriffnehmenwollen, können IhnendiehiergezeigtenPraxisbeispieleAnregungund Inspirationsein.Wir lassenaberauchBauherrenundNutzer vonGe-werbebautenzuWort kommen,derenErfahrungen IhnenOrientierungbietenmögenaufdemWeg,mehraus IhremBauvorhabenzumachenalseinenreinenZweckbau.EinanspruchsvollesGebäudewirktimmerinzweiRichtungen,nämlichnachinnenundnachaußen.Eserfüllt seineAufgabe,motiviertMitarbeiter, schafft IdentifikationundArbeitszufriedenheit;undesvermitteltdemBetrachterdieBotschaft:Wirnehmenunse-reAufgabenundunsereKundenernst!

Dipl.-Ing.ErnstUhingPräsidentderArchitektenkammerNordrhein-Westfalen

Neue Arbeitswelten – bei diesem Begriff hat manschnell die bunten Wohlfühl-Büros von Google undCo.vorAugen.OdermonumentaleBautenwiedieGlas-undStahlquadervonThyssenKruppinEssen.DochwereineansprechendeundmoderneArbeitsumgebunginHandel,Gewerbe,BürooderHandwerkerschaffenwill,musskeinPioniermit unbegrenztenMitteln sein. ImGegenteil: IndenvergangenenJahrenhabenimmermehrmittelstän-dische Unternehmen in Nordrhein-Westfalen erkannt,dassCorporateArchitectureeineguteInvestitionist.

WerheutzutageeinProduktodereineDienstleistungaufdenMarktbringt,weiß,wiewichtigerfolgreichesMar-ketingist.CorporateArchitecturebedeutet,denFirmensitzzur Visitenkarte zu machen. Sie drückt Kompetenz, An-spruch,QualitätsbewusstseinundWertschätzungderei-genenMitarbeitersowieKundenaus.AberauchdieganzeigenenUnternehmenswertekönnenmiteinerzumUnter-nehmenpassendenArchitekturtransportiertwerden.

Ein Schreiner, der seine Werkstatt in Holzrahmen-bauweiseerrichten lässtunddiese zusätzlichmit einerHolzfassade verkleidet, hat mit vergleichsweise über-schaubarenMittelnherausgestellt,dassereinebesonde-reBeziehungzuseinemWerkstoffpflegt,diesemvertrautundmitihmumzugehenweiß.EinZahnarzt,derbewusstaufWeißalsdominierendeFarbeverzichtetundstattdes-senaufwarmeTöneundeingemütlichesWartezimmersetzt, vermittelt seinen Patientinnen und Patienten be-reitsaufdenerstenBlick,dasssiebeiihmimwahrstenWortsinngutbehandeltwerden.AuchbeiBürogebäuden,

Produktionsstätten, Ladenlokalen oder Lagerhallen gilt:QualitätvolleundzeichenhafteArchitekturisteinestarkeMarketing-Botschaft.

Architektur wirkt immer auch nach innen. Wer ei-nen attraktiven Arbeitsplatz zu bieten hat, bindet seineMitarbeiteransich–eineNotwendigkeit,die voralleminFachbetriebenanBedeutunggewinnt.Dabeigehtesnicht nur darum, ein Fitnessstudio im Gebäude unter-zubringen und attraktive Konferenzräume zu gestalten.UnternehmensarchitekturimInnerenbedeutetetwa,sichzufragen,wieArbeitsabläufeverbessertwerdenkönnen.EineArchitektinodereinArchitektübersetztdieBedürf-nisseeinesUnternehmensineinGebäude.SolldieKom-munikation gefördert werden? Dann sollte eine offeneGebäudestruktur geschaffen werden, die es provoziert,dassmansichüberdenWegläuftundmiteinanderinsGesprächkommt.

Zuletzt kommt beim Thema Unternehmensarchi-tektur noch ein Aspekt hinzu, der besonders im Zu-sammenhang mit neuen Arbeitswelten an Bedeutunggewinnt:diestädtebaulichenChancen.DasBundeslandNordrhein-Westfalen bietet zahlreiche Beispiele dafür,wiegelungeneUnternehmensarchitekturetwadurchdieUmnutzungvonIndustriebrachendazubeigetragenhat,ganzeQuartierezurevitalisieren.WieetwainWuppertal,woeinefrühereSchnürsenkelfabrikzumodernen,loftar-tigenBüroetagenumgebautwurde.EinGastronomiebe-triebalskommunikativesZentrumsorgt imehemaligenDampfmaschinenhausfüreineVernetzungvonArbeiten

Das GebäuDe als Ganzes sehenOder: Was hat Architektur mit unternehmerischem Erfolg zu tun?

6______Das GebäuDe als Ganzes sehen Oder: Was hat Architektur mit unternehmerischem Erfolg zu tun?

Corporate Architecture bietet auch städtebauliche Chancen: Auf einem Eckgrundstück einer ehemaligen Kaserne in Düsseldorf haben SOP Architekten (Düsseldorf) ein weithin sicht bares Bürogebäude-Ensemble realisiert, das zwei Neu-bauten mit dem historischen „Saarhaus“ verbindet. Dafür wurden große Teile der Fassade des alten Gebäudes erhalten und teilweise von einem auskragenden Element eines der Neubauten eingerahmt.

undLebenimbestenSinneundschaffteineneueAnlauf-stelleimStadtviertel.ZudemverpflichtensichdieMieterderBürosdazu,gemeinnützigeArbeitfürdasQuartierzuleisten,indemdieehemaligeFabriksteht.

Das Beispiel macht deutlich: Unternehmensarchi-tekturmussnichtNeubaubedeuten.AuchdurchUmnut-zungundUmbaukanneinpassgenauesundmodernesArbeitsumfeldentstehenundzumAushängeschildeines

Unternehmenswerden.WiegenaueinekonstruktiveZu-sammenarbeitvongewerblichenBauherren,Architekten,Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtpla-nerndazubeiträgt,wieKostenundPlanungsaufwandfürden Bauherrn kalkulierbar bleiben, möchten wir Ihnenauf den folgendenSeiten darlegen.GelungeneBeispie-le fürneueArbeitsweltenund InterviewsmitBauherrenvermittelneinenEindruck,wieCorporateArchitectureinjedemUnternehmenumgesetztwerdenkann.

Werwissenmöchte,wielangfristigCorporateArchi-tectureinDeutschlandwirkt,musssichnurdieAnfängeanschauen.Die1909 fertig gestellte AEG-TurbinenhallevonPeterBehrensinBerlin-Moabitstehtbisheutesinn-bildlich für gelungene Unternehmensarchitektur. IhreFormunddieverwendetenMaterialienGlas,BetonundStahlwarenseinerzeitinderBauweisesoaußergewöhn-lichundsindbisheutesozeitlosattraktiv,dassdasGe-bäude zum touristischen Ziel wurde. Und das, obwohlmansichdortnochnichteinmalaufhaltenkann.DennandersalsbeivielenIndustriedenkmälern,dieinzwischenzuKulturbetriebenoderMuseenausgebautwurden,wer-deninderTurbinenhalleauchheuteimmernochTurbi-nenhergestellt.AuchdasisteinBelegdafür,wienachhal-tigundpragmatischguteUnternehmensarchitekturist.

Behrenswarauchdeshalbeinbisheutevielbeach-teter Pionier, weil er nicht nur mit seinen Bauten dasAuftretenvonUnternehmenbestimmte.FürdieAEGer-schuferdasgesamteUnternehmensdesign,angefangenbeiderFormgebungderProduktewiedemelektrischenTeekessel bis hin zum Briefbogen. Heute ist diese ein-heitlicheFormensprachealsCorporateDesignbekannt,damalswareseineabsoluteNeuheit.

Zeche Zollverein in Essen zeigt, dass „CorporateArchitecture“ sogar zum Weltkulturerbe werden kann.DieArchitektenFritzSchuppundMartinKremmerhatten

Corporate arChiteCture Hintergründe, Historie, Nutzen

Endeder1920erJahredieAufgabe,einekomplettdurch-rationalisierteundzugleichrepräsentativeSchachtanlageim Großformat zu erschaffen, die in der Bevölkerungeben nicht als störender Industriegroßbau wahrgenom-menwerdesollte,sondernalsMeisterwerkderModerne.DieBürgersolltendieZecheihrenGästenebensobegeis-tertzeigenwiehistorischeWahrzeichenundDenkmälerihrerStadt.Wiewirinzwischennurzugutwissen,istdashervorragendgelungen.

Beiden Industriedenkmälern ist trotz der positivenAußenwirkunggemein,dasssiekeinePrachtbautensind.Die Funktionalität stand und steht deutlich im Vorder-grund.Siewurdengebaut,umArbeitsabläufezumoder-nisierenundzuoptimieren.ZweckmäßigkeitundÄsthetikmüssensichalsokeineswegsausschließen.WasimInne-rengutfunktioniert,strahltauchnachaußen.

Als Erfinder der Corporate Architecture gilt im Üb-rigen der italienische Büromaschinenhersteller Olivetti.AdrianoOlivetti,SohndesFirmengründers,erschufamFirmenstandortinIvreabeiTurinbisindie1950erJahreeineidealtypischeStadt,mitWohngebäuden,Kita,Sportan-lagen,einerBibliothekundParks.AlsArchitektenwurdenunteranderemLuigiFiginiundGinoPollinigewonnen.DergesamteKomplexistseit2018UNESCOWelterbestätte.

8______Corporate arChiteCture Hintergründe, Historie, Nutzen

Die Zeche Zollverein in Essen wurde Ende der 1920er Jahre von den Architekten Fritz Schupp und Martin Kremmer als repräsentative Groß-anlage geschaffen, die der Bedeutung des Stein-kohlebergbaus und der wirtschaftlichen Macht der großen Kohlekonzerne Ausdruck verlieh.

Neues Leben auf altem Industrieareal: Der private Investor Wolf Reinhard Leendertz siedelt auf dem In-dustriekomplex der ehemaligen Krefelder Vereinigte Seidenweberei AG Gewerbe, Büros, Freiberufler und Kreative an. So entsteht ein Business-Park, der die zeitlose Bauhaus-Architektur von Ludwig Mies van der Rohe aufwändig in Szene setzt. Das Büro „Von Houwald Architekten“ (Krefeld) plante das gesamte Areal nach einem architektonischen Konzept neu und legte dabei alte Werte frei. Das Beispiel zeigt, dass gute Architektur langfristig Bestand hat.


InneuererZeitgiltvorallemdieSchweizerDesign-schmiedeVitraalsInnovatorimBereichCorporateArchi-tecture.AlleFirmenbautenwurdenvonherausragendenArchitektenwieFrankO.Gehry,ZahaHadid,TadaoAndooder Jasper Morrison erbaut. Ganz bewusst wurde aufdemfirmeneigenenVitraCampusinWeilamRheinaufeineeinheitlicheGestaltungverzichtet.DieBotschaftlau-tet vielmehr: Wir sind immer anders, immer innovativ,immeraußergewöhnlichundamPulsderZeit.

BeispielewiediesekönntendenEindruckerzeugen,dass Corporate Architecture ausschließlich Weltkonzer-nenvorbehaltenist.WerdieGewerbegebieteder1980erJahre mit allein an Zweckmäßigkeit ausgerichteten Ge-bäuden ohne gestalterischen Anspruch vor Augen hat,kannsichdarinbestärktfühlen.DochdieArbeitsweltvonheute ist auch in kleinen undmittelständischenBetrie-beneineandereundmusssichganzneuenAnforderun-genstellen.WiegroßdieRollesolcherUnternehmenbeiherausragenderArchitekturbereits ist, erweist sichallefünfJahre inder„AuszeichnungvorbildlicherBauten inNRW“,dievonderArchitektenkammerNRWgemeinsammitdemnordrhein-westfälischenBauministeriumverge-ben wird. Oder am „Tag der Architektur“, an dem im-mer am letzten Juni-Wochenende eines Jahres in ganzDeutschland neue und modernisierte bzw. umgenutzteBauwerkezubesichtigensind.DaruntersindauchimmerwiederguteBeispielefürIndustrie-undGewerbebau,fürBürobauten,PraxenoderKanzleien.

Viele Betriebe aus Industrie und Handwerk klagenüber Fachkräftemangel. Attraktive Arbeitsplätze könnenein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein, um Mitar-beiterzugewinnenundzuhalten.ArbeitenfindetwiedermehrimurbanenRaumstatt.InstarkbebautenGebietenist oft Kreativität gefragt, wenn es darum geht, Brach-flächen zu revitalisieren oder im Bestand umzubauen.Hinzu kommt, dass Themen wie Nachhaltigkeit, Ökolo-gie und Ressourcenmanagement immer wichtiger wer-

den.EingutesBeispieldafür,wieZeitgeistinArchitekturgegossenwirdunddennochlanglebigBestandhat,sinddie bis heute genutzten Bauhaus-Firmengebäude beiderVerSeidAGvonLudwigMiesvanderRoheinKrefeldoderdasbundesweitbekannteFagus-WerkinAlfeldvonWalterGropius.

ModerneKommunikationstechnologienhabenArbei-tenimBürovonGrundaufverändert,unddieTrennliniezwischen Arbeits- und Privatleben verschwimmt zuse-hends.DiesenHerausforderungenundverändertenAn-sprüchenmüssensichUnternehmen inallenBranchenstellen. Architektur kann einWeg sein, sich imWettbe-werbVorteilezuverschaffenundAlleinstellungsmerkmaleherauszuarbeiten–ganzegal,obinHandwerk,Gewerbe,Industrie, imBüro oderHandel. Zu denUnternehmen,die 2016 am Wettbewerb „Vorbildliche Arbeitsorte inder Stadt“ der Architektenkammer NRW teilnahmen,gehörtebeispielsweiseaucheineTruck-Station inLage.InHeiligenhauswurde2011eineAuto-WaschanlagemitDachterrasseundKioskgebaut,umKundendie lästigeWartezeit während des Waschvorgangs zu versüßen.AuchwennindemFalldieKommuneselbstderBauherrwar,sowirddadurchdochdeutlich,dassUnternehmens-architektur nichtsmit der Firmengröße oder besondersinnovativenBranchenzutunhat.

ImGroßenwie imKleinerenbleibtderNutzenvonCorporate Architecture immer derselbe: Unternehmenmachen im positiven Sinne auf sich aufmerksam. UndimmerhäufigersindeskleineundmittelständischeUn-ternehmen,diezeigen,dassqualitätvolleArchitekturundkostenbewusstes, nutzenorientiertes Bauen kein Wider-spruch ist, dass ökologischeVerträglichkeit und sozialeQualitätenauchfürgewerblicheBautenwichtigeundrich-tigeAnforderungensind.

WiejedeästhetischeDisziplinistauchdieArchitektureinSpiegelderWerte,NormenundSehnsüchteunsererGesellschaft.DazugehörtzumBeispiel,dassWettbewerbheutenichtmehrvorrangigüberProduktegeführtwird,sondern über Meinung. Dadurch gewinnen Emotion,Sympathie und Überraschung in der AußendarstellungvonUnternehmenanBedeutung.AlldaskannmiteinemästhetischansprechendenoderüberraschendenFirmen-gebäudenachdrücklicherzieltwerden.ArchitekturmachtUnternehmenswertesicht-undsogarfühlbar.

DiedigitaleRevolutionunddiezunehmendeVernet-zung habendazu geführt, dass sich unser gesellschaft-lichesLebenindenvergangenenJahrenradikalgeänderthat.DementsprechendhabensichauchdieAnforderun-genanunsereArbeitsweltenverändert.Manche frühereNotwendigkeit,wiedieAnwesenheitaneinembestimmtenOrt, istentfallen.NeueZwänge,wiediepermanenteEr-reichbarkeitundmöglichstpermanenteProduktivität,sindhinzugekommen.AufalldasmussArchitekturreagieren,wennArbeitsweltenentstehensollen,dieMenschenlang-fristigandenArbeitsplatzbindenunddiesowohldemAn-spruchnacheinergutenWork-Life-BalancealsauchnachgesteigerterProduktivitätgerechtwerden.

Ein Trend unserer Zeit in diesem Zusammenhanglautet „Multispace“. Der Begriff steht für die Kombina-tion verschiedener Büroformen auf einer Fläche. Häu-fig werden bei Multispace-Lösungen offene Einzel- undGruppenarbeitsplätzemitabgetrenntenRückzugsräumenkombiniert.AuchFreiflächengehörenzumKonzept,de-renNutzungdenMitarbeiternkomplettselbstüberlassenwird. Die Mitarbeiter können somit selbst entscheiden,

leben gestalten: Der kulturelle Nutzen von Corporate Architecture

welche Arbeitsumgebung für sie am besten ist, undflexibel wechseln. Ein Beispiel, wie so etwas aussehenkann, liefert der Detmolder Schuhhersteller Wortmann.IneinerehemaligenLagerhallewurden180Arbeitsplätzegeschaffen – zum Teil auf offenen Podesten mit Glas-geländer,zumTeil inoffenenSchiffscontainern,diemitSitzbänkenundKonferenztischenausgestattetwurden.

DasFraunhofer-InstitutfürArbeitswirtschaftundOr-ganisationbeziffertineiner2018vorgestelltenStudiedieZahl der bereits vorhandenen Multispace-Büros auf 23Prozent.Die1067befragtenExpertengingenmehrheit-lichdavonaus,dassmehralsjedeszweiteBürolangfris-tig dem Multispace-Ansatz folgen wird. Als Vorteil wirdgenannt,dassdieMitarbeitereinestärkereArbeitsplatz-zufriedenheiterreichenunddieZusammenarbeitunterei-nanderbessersei.

ArchitekturschaffteinenAusgleichzwischenLangle-bigkeitundZeitgeschehen.Sieisteinerseitszeitlos,weilsieaufNachhaltigkeitunddieWerteeineseinzelnenUn-ternehmens ausgerichtet ist. Andererseits ist sie stetskonkretinihrerZeitverortet,weilsieaktuelleBedürfnissevon Unternehmern, Angestellten und Kunden aufgreift.InvielenStädtenwerdenehemaligeFabrikanlagennochimmerbeiihremUnternehmensnamengenannt,obwohldortlängstBüroräumeoderLoft-Wohnungengeschaffenwurden.Auchdaszeigt:GuteCorporateArchitectureistimmereinelangfristigeInvestition!


Mit der Sanierung des Hauses „Stüwe“ von 1619 ist es Architekt Peter Völse (Borchen) gelungen, im Stadtbild von Paderborn historische Fachwerkarchitektur mit moderner Formensprache zu verbinden. Im Untergeschoss wurde die Ständerwerk fassade voll verglast. So sind moderne und lichtdurchflutete Räume für eine Badausstellung entstanden.

Statt eines konventionellen Verkaufspavillons schufen Wannenmacher + Möller Architekten (Bielefeld) in Halle/Westfalen für ihren Bauherrn, den Inhaber eines Ford-Autohauses, eine mini-malistische Ausstellungshalle (links). Das Bürogebäude H7 in Münster (unten; Andreas Heupel Architekten, Münster) ist ein Symbol für Innovation: Es ist eines der höchsten Holz-Hybrid-Bürogebäude in Norddeutschland, bei dem auf die Kapselung der Holz- kon struktion verzichtet wurde.


effizient gestalten: Der praktische Nutzen von Corporate Architecture

Wiebereitsdeutlichgewordenist,liegtderNutzenvonCorporateArchitecturenichtnurimpositivenSelbstmarke-ting.AlsUnternehmerziehenSieauchganzpraktischenNutzenauseinerindividuellgeplantenImmobilie.WereinFirmengebäudedurchNeu-oderUmbaumöglichstgenauaufseinUnternehmenzuschneidenlässt,gehtkeineKom-promisseein.DieGebäudestrukturwirdaufinterneAbläu-fe zugeschnitten, derPlatzbedarfwirdpassgenauerfüllt.BeiBedarfwerdenMöglichkeitenfüreinenspäterenAnbauoderfüreineTeilvermietunggeschaffen.

IndenvergangenenJahrenhatsichvorallemdurchZweckbauteninBilligbauweisedieLebenszeitvonGebäu-denverkürzt.InzwischensetztsichdieErkenntnisdurch,dassdiesnichtdiewirtschaftlichsteArtdesImmobilien-Managementsist.WirtschaftlichattraktivsindwertstabileundlangfristignutzbareImmobilien,diegutgepflegtundvollausgelastetwerden.Besonderskleineundmittelstän-dische Unternehmen sollten die langfristigen Kosten inihreWirtschaftlichkeitsüberlegungeneinbeziehen.

Sie können die späteren Betriebskosten senken,wennSiesiebereits inderPlanungsphaseimBlickha-ben. Ein Thema, das an dieser Stelle aufgrund seinergroßen Bedeutung beispielhaft genannt wird, ist dieEnergieeffizienz. Die Energiekosten von Gebäuden sindindenvergangenenJahrenstetiggestiegen.Durcheine

vorausschauende Architektur und baulich-technischeMaßnahmen könnendiese reduziert undKosten einge-spartwerden.

DerEnergieverbraucheinesGebäudeswirdvonvie-lenFaktorenbestimmt.DazugehörenetwadieLagebzw.Ausrichtung,dasverwendeteBaumaterialunddessenEi-genschaftensowiePflegeundNutzung.IntelligenteHaus-technik trägt dazubei, unterBerücksichtigungall jenerAspektedieoptimaleBetriebsweise zu finden.SokanneinebestimmteFassadeinderrichtigenAusrichtungda-zu beitragen, ein Gebäude auf natürliche Art aufzuhei-zen. Die Nutzung von Abluft zur WärmerückgewinnungistebenfallstechnischkeinProblemmehr.SogardieAb-wärmevonelektronischenGerätenkanninzwischenge-nutztwerden,umdieRaumluftzuerwärmen,ohnedasszusätzlicheKostenentstehen.

WieaufwändigdasGebäudespäterzuwartenundzu pflegen ist, entscheiden Sie ebenfalls bereits in derPlanungsphase.WennSiesichfragen,obeinbesonderesMaterial wie Naturstein langfristig zu hohen Wartungs-kosten führt, hilft Ihnen Ihr Architekt bei der Kosten-Nutzen-Abwägung.

CorporateArchitecturegibtesinallenBranchenundallenUnternehmensgrößen.Jenachdem,obeineWerk-halle,eineArztpraxisodereinBürogebäudegeplantwird,unterscheidensichdieBegleitumständeerheblich.

Eine Produktionshalle zum Beispiel soll vor allemeinesichereArbeitsumgebungmitkurzenLaufwegenbie-tenundmusszahlreichetechnischeVorgabeninHinblickaufdieverwendetenMaschinenerfüllen.EinLadenlokalwiederumsoll inderRegeldurcheinemotionalanspre-chendes Design überzeugen. Der Kunde soll geradenicht auf kürzestemWegedurchdieWarenwelt geführtwerden, sondern hinter jeder Ecke eine neue Überra-schungentdecken.PraktischeAspektewiederKassen-bereich und die Umkleiden sollen möglichst nicht alszweckmäßig wahrgenommen werden, sondern Teil derInszenierungsein.WiederanderssinddieVoraussetzun-genbeimBauvonBürogebäuden.DortsollenLicht-und

unternehmensarChitektur in den verschiedenen Branchen

Farbkonzepteganzsichernicht fürZerstreuungsorgen,sondern die Konzentration fördern und verschiedeneArbeitsbereichevoneinanderabgrenzen.

Grundsätzlichgiltaber:Architekturhat immereineAußen-undeineInnenwirkung.SieisteineMarketingbot-schaftandieAußenwelt,verändertaberauchdieinterneArbeitsweltfüralleMitarbeiter.Daskannganzbildhaftge-meintsein,etwawenneinMöbelherstellereinegläserneWerkstattbauenlässtunddamitdieArbeitseinerAnge-stelltenfürdieAußenweltsichtbarmacht.Daskannaberauchbedeuten,dasseinUnternehmereinenNeu-oderUmbau dazu nutzt, die Räumlichkeiten stärker an dieinternen Arbeitsabläufe anzupassen, oder dazu führen,dassdieMitarbeiter dasneueFirmengebäude schlicht-wegalsWertschätzungihrerArbeitbetrachten.

16______unternehmensarChitekturin den verschiedenen Branchen

Der Schuhhersteller Wortmann in Detmold hat eine 2200 Quadratmeter große Lagerhalle zu einem Büroloft mit Überraschungseffekten umgebaut. So dient unter anderem dieser knallrote Übersee-container als Besprechungsraum. Die 160 Arbeits-plätze sind dagegen ganz in Weiß gehalten (siehe Titelbild/Architekt Andre Rohde, Innenraumgestal-tung Antje Pegger).

Kostengünstig und dennoch individuell: So lautete der Auftrag beim Bau des Entwick-lungszentrums von ELEQ in Kerpen (oben). Die Fassade des Elektrotechnik-Unternehmens wirkt wie mit einem Kupfer draht umwickelt (Badtke Architektur, Bergisch Gladbach/Michels Architekturbüro, Köln). Die Kreativ-agentur Dreiform aus Hürth ließ eine Büro-landschaft in einer alten Gießerei entstehen (links/unten links, Ausführungsplanung und Bauleitung: Rottland Architekten, Köln). Das IT-Unternehmen G-Data aus Bochum baute ein ehemaliges Lebensmittellager um (unten rechts, Kemper · Steiner & Partner Architekten, Bochum).


Wer gemeinsam mit einem Architekten oder einerArchitektin einen Firmensitz oder eine Niederlassungplant, hat die Chance, die innere Gebäudestruktur bisinsDetailandieeigenenBedürfnisseanzupassen.Häu-figwird dieDetailplanung dafür genutzt, um sich nocheinmalmitderFragezubeschäftigen,wiediefirmenin-ternenAbläufeoptimiertwerdenkönnen.SokannetwadieKonferenzkultur innerhalb einesUnternehmens ver-bessert werden, wenn gezielt KommunikationsbereichefürverschiedeneSituationenvomgroßenMeetingbishinzumdiskretenVier-Augen-Gesprächgeschaffenwerden.Bei einer solchen Konzeptionsphase kann sich heraus-stellen,dassessinnvollist,auffesteArbeitsplätzezuver-zichten,damitsichimmerwiederneueKompetenzteamszusammenfindenkönnen.DieskannvoralleminKreativ-agenturenund generell Betriebenmit Projektarbeit vonVorteilsein.

NichtzuletztentscheidenauchdieBeleuchtung,diefarbliche Gestaltung von Büros und die Mischung ausblickoffenen und blickgeschützten Bereichen darüber,welche räumliche Struktur Sie Ihren Mitarbeitern bie-ten.Mehrnoch:Effektivitätssteigerungendurchproduk-tiver arbeitende Mitarbeiter und die richtige technischeInfrastrukturmachensichauchfinanziellbemerkbar.In-nenarchitektinnen und Innenarchitekten wissen um diebetriebspsychologischeWirkungvonFarb-,Beleuchtungs-und Materialkonzepten und schaffen ein Ambiente, indemkonzentriertesArbeitengefördertwird.

DierichtigePlanungkannsomaßgeblichdazubei-tragen, Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden. InBranchen, in denen mehr Fachkräfte gesucht werden,alsderMarkthergibt,mussvonUnternehmensseitere-gelrecht Überzeugungs- und Beziehungsarbeit geleistetwerden, um Mitarbeiter zu finden und zu binden. Und

dazugehörtmehr,alseinpaarbunteRetrosofasindenKonferenzraumzustellen.Esgehtdarum, individuellenUnternehmergeistauszudrücken.

CodecentricausSolingenmachtvor,wiedasgelingenkann.DasUnternehmenausderIT-Branchehatgemein-sammitderRotterdamDakowskiGmbHausLeverkuseneineFirmenzentralegeplant,dienachdemMultispace-PrinzipvariableArbeitsplätzeundkreativeZonenbietet.ImAuditoriumkannaufHolzbänkenmitbuntenKissenbeispielweisegleichermaßeneineIdeenwerkstattstattfin-denwieeingemeinsamerFilmabend.ZudemüberragendieoberenEtagendieuntereumelfMeter–einekon-sequente bauliche Übersetzung des Raumbedarfs. DasGebäudewurdevon innenherausentwickelt,undobenwurdeebenmehrPlatzgebrauchtalsimErdgeschoss.

UnternehmenwieCodecentrictragenmitihrerArchi-tektur maßgeblich dazu bei, sich eine herausragendePositionimWettbewerbzuverschaffen.Siewerdenauchüber die eigene Belegschaft hinaus als moderner undsozialer Arbeitgeber wahrgenommen und holen einenHauchSiliconValleyinsBergischeLand.

Die Zusammenarbeit mit einem Architekten odereiner Architektin bietet immer dieChance, die eigenenunternehmerischenZiele indieGebäudestruktureinflie-ßen zu lassen.Dies gilt beispielsweise auch,wennAlt-bestandsaniertundumgebautwird.MancheAltbauvillaistschonzueinemmodernenundkommunikationsoffe-nen Bürokomplex umgebaut worden. Auch im Zusam-menspielmitLandschaftsarchitektinnenund-architektenentstehenneueLaufwegeundBlickwinkel,diedazufüh-ren,dassUnternehmerundMitarbeiter ihrenArbeitsortmitneuenAugensehen.

büro und verwaltung Auf die inneren Werte kommt es an

„motivationsschub für die mannschaft“Neuer Unternehmenssitz für einen IT-Dienstleister

Rainer Vehns, Geschäftsführer von Codecentric, Solingen

„WissenistmehralsderTitelaufderVisitenkarte“–dasisteinederÜberzeugungendesSoftware-EntwicklersCodecentric.InderFirmenzentraleinSolingenwirdagileSoftwareentwickelt.InnovationskraftundZukunftsorien-tierung gehören zum Selbstverständnis des Bauherrn.Dassolltesichauch inderArchitekturausdrücken.DieRotterdamDakowskiGmbHausLeverkusenhateinenre-präsentativen, zweigeschossigen Büroriegel geschaffen,dernebenflexiblenBürobereichenundKombibürosauchmultifunktionale Mittelzonen enthält. Aufgabe war dieSchaffungeinesArbeitsplatzes,derallenAnforderungenan modernes Arbeiten genügt. Besucher betreten dasGebäude über einen großzügigen EmpfangsbereichmitFoyerundAuditorium.DieMitarbeiterinnenundMitarbei-terwerdenauchüberAngeboteamArbeitsplatzandenArbeitgebergebunden.Unteranderemgibteseinegroß-zügige,zweigeschossigeCafeteriamitFreizeitangebotenfürkreativePausen.RainerVehns,GründerundVorstandvonCodecentric,imGespräch.

Ihre ersten Büros nach der Unternehmensgründung waren voll möbliert und sofort einsatzbereit. Wie kam es schließlich zu einem individuell geplanten Neubau?

WirhabenimLaufederJahrevielausprobiert.DieFrage war immer: Wie müsste der ideale ArbeitsplatzeinesSoftware-Entwicklersaussehen?UnsereVorstellun-genmitoffenenFlächen,vielFreiraumundunterschied-lichen Meetingräumen haben wir als Mietobjekt nichtgefunden.PlötzlichwarderWegzumNeubaugarnichtmehrsoweit.

Wie sieht denn der perfekte Arbeitsplatz für einen Software-Entwickler aus?

Wirmöchten,dassunsereMitarbeiterimGesprächsind.EsgibtimgesamtenGebäudenureineKaffeema-schine,unddiestehtimErdgeschoss.DortgibteskeineBüros.DiegesamteFläche isteineKommunikationsflä-chemiteinemgroßenAuditoriummitgroßerLeinwand,Billard-undKickertisch,einerCaféteriaundMeetingbe-reichen.AußerdemgibtesbeiunsüberallWLAN,mankannüberallimGebäudearbeiten.BürosmitjeweilsvierArbeitsplätzen wechseln sich ab mit Lounge-, Bespre-chungs-undRückzugsbereichen.

Sie hatten sehr konkrete Vorstellungen. Wie verlief die Zusammenarbeit mit Ihrem Architekten?

Unswareswichtig,dassArchitektundInnenarchi-tekt unsere Idee verstanden und Sachen möglich ge-macht haben.Wirwollten beispielsweise keine sichtba-renSäulenindenBüroräumen.EsgabvieleDetails,dieeinArchitektnachdeutscherDIN-Normvielleichtandersgeplanthätte.UnserArchitekthatvielZeitinvestiert,umuns zu verstehen.Vonder Ideebis zumEinzughat esetwadreiJahregedauert,18MonateflossenalleinindiePlanung.

Warum ist es Ihnen so wichtig, einen außergewöhn-lich guten Arbeitsplatz zu schaffen?

DerNeubauhilft uns tatsächlichdabei, Fachkräfteanunszubinden,wasinunsererBranchesehrwichtigist.Bewerbermerkensofort,wiewirticken,dasGebäudeistTeilunsererKultur.Interessantistauch,dasswirsehrvielmehrKundenbesuchehaben,plötzlich findenMee-tingsbeiunsanstattbeimKundenstatt.Das istschonsehrungewöhnlich.DieserNeubauwarschoneinMotiva-tionsschubfürdieMannschaft.

20______interviews

Architektur: Rotterdam Dakowski GmbH, Leverkusen/Innendesigner Kemper & Düchting GmbH, DüsseldorfBauherr: Codecentric AG, Solingen

produktion, werkstätten, lagerhallen Funktionalität und Ästhetik verbinden

Auch hier kommt es stark auf die innere WirkungvonCorporateArchitecturean,auchhiergehtesumdieOptimierung und Unterstützung von Arbeitsabläufen –allerdingsineineranderenAusprägung.InWerkshallen,Handwerksbetrieben und Großlagern entscheiden inhöchstemMaßediePraktikabilitätundSicherheitüberdieInnenausstattung.Gleichzeitig isteshierbesondersan-spruchsvoll,einenArbeitsortzuschaffen,deralsattraktivempfundenwird.Beispielezeigen,dassgewerblicheBau-herrenindiesemBereichvermehrtWertaufTransparenzlegen.FassadenelementeausGlassorgenbeispielsweisedafür,dasssichMitarbeiternichteingesperrtfühlenundgleichzeitigdieAußenwelteinenEinblickindieProdukti-onerhält.DieWahlderBaustoffekannhierdurchausalsgestalterischesElementverstandenwerden.

DenninGewerbeundIndustriespieltdieAußenwir-kungvonArchitektureinebesondereRolle.Großbautenfür diesen Sektor hatten in der Vergangenheit oftmalseine eher abschreckende Wirkung auf die Außenwelt.InzwischenempfindenesimmermehrUnternehmeralsihrenpersönlichenAnspruch,Gewerbebauten zu schaf-fen, die nicht nur als große Kästen vor den Toren derStadt wahrgenommen werden. Ein außergewöhnliches

Beispiel dafür ist derErweiterungsbaueiner LagerhallevonReinholdDammGalvanikinAttendorn.DemMetall-veredlerwareswichtig,dassderBauderstädtebaulichprägnanten Lage am Stadteingang gerecht wird. DasBüro Badtke Architektur hat eine polygonale, kantigeGebäudestruktur erschaffen, welche die hügelige Land-schaftarchitektonischwiderspiegeltundeineVerbindungzwischenGewerbegebietundStadtschafft.

FürdenMöbelbeschlägeherstellerHettichausBündekonzipiertenBanz+RiecksArchitekteneinenungewöhn-lichgroßenHolzbaumiteinerinnovativenTrägerkonstruk-tion,durchdiediedominierendenArbeitsmaterialienvonHettich,HolzundMetallaufganzneueArtmiteinanderkombiniertwurden.SoentstandebenfallseinGebäudemiteinemhohenWiedererkennungswert,dastrotzseinerGrößeSympathieninderRegionweckt.

Sowohl beim Möbelbeschlägehersteller als auchbeim Metallveredler vermitteln die Unternehmer einenhohen Anspruch an die eigene Arbeit sowie eine tiefeIdentifikation mit ihren Werkstoffen. Zudem zeigen sieVerantwortungalsBauherreninihrerRegion.


So kann eine moderne Werkstatt für Lastwagen aussehen: Für die Wesle GmbH in Lage (oben und Mitte) plante GJL Freie Architekten (Gütersloh) ein Verwaltungs- und Werkstattgebäude mit Galerie-ebene, in dem Designermöbel, eine Kaffeebar sowie ein Duschraum für Fahrer ihren Platz haben. Der Möbelbeschlägehersteller Hettich wollte mit seinem neuen Firmengebäude in Kirchlengern (unten) gezielt die Mitarbeiterbindung stärken. Mit dem stützenfreien, hochwärmegedämmten Holz-rahmenbau schufen Banz und Riecks Architekten (Bochum) nachhaltige Arbeitsplatzqualitäten mit dem atmosphärisch prägenden Werkstoff Holz.

In nur dreiMonaten entstand der ErweiterungsbauinHolzbauweisefüreinenFensterbaubetriebinMünster.Die gesamte Holzkonstruktion hat Architekt Jörg Sahle(Münster) mit unsichtbaren Verbindungssystemen reali-siert.DazuwurdentraditionelleSchwalbenschwanzverbin-dungenmitmodernenVerbindungssystemenkombiniert.DasGebäudewirktmitEingangsbereich,Ausstellungsbe-reichsowieBüro-undBesprechungsräumenwieeinüber-dimensionalesSchaufenster fürdasUnternehmen.EineBesonderheitistdiemehrfacheNutzungderHolzkonstruk-tion.DiesichtbareRasterkonstruktionistgleichzeitigdasTragwerkdesGebäudes,dieKonstruktionfürdieDachflä-che,dieRahmenkonstruktionfürdieHolz-Alu-GlasfassadesowiedieInnenwandkonstruktionfürdieRaumaufteilung.GeschäftsführerHenningSteenwegberichtetvonseinemBauvorhaben.

Wie war der Weg von der Idee zum bezugsfertigen Bau?Wirwolltenzeigen,mitwelchemMaterialwirarbeiten.

DasGebäudezeigtunserProdukt.MitdieserIdeesindwirzu unserem Architekten gegangen. Er hat uns daraufhinvorgeschlagen,miteinerRasterkonstruktionzubauenundeine 3D-Simulation ausgearbeitet. Der gesamte ProzessdauerteeinJahr.Erliefsehrzügigundunkompliziert.NachnurdreiMonatenBauzeitwardasGebäudebezugsfertig.

Ging es nur darum, den eigenen Werkstoff zu verwenden?NatürlichwollenwirauchTransparenzsignalisieren.

50bis60ProzentdesGebäudeswerdenalsAusstellungs-fläche genutzt. Unsere Kunden empfinden es als ange-nehm,sichbeiunsaufzuhalten.DiehelleFlächeistoffenundlockergestaltet,esistnichtszugestelltoderbeengt.Daskommtan.WirhabenauchLobvonAußenstehendenbekommen, die es schätzen, so ein Gebäude in einemGewerbeparkvorzufinden.

Ein Gebäude, das fast nur aus Fensterelementen besteht – welche Besonderheiten ergeben sich daraus?

InunseremFallhabenwirbesonderenWertaufeinegute Temperaturregulation gelegt. Wir haben Sonnen-schutzglasverwendet,außenVerschattungenangebracht,dasDachgedämmtundfürganzheißeTageauchnochKlimageräte installiert. Wir haben konstant angenehme24GradimGebäude.

„wir wollen transparenz“ Erweiterung eines Fensterbauunternehmens

Henning Steenweg, Geschäftsführer von Möllers und Reismann, Münster

24______interviews

Architektur: Architekturbüro Jörg Sahle, Münster Bauherr: Möllers + Reismann GmbH & Co. KG, Münster

showrooms, ladenlokale, praxen Die Wirkung guter Räume

In Räumen mit Kundenverkehr muss die unterneh-menseigene Marketingbotschaft besonders herausgear-beitetwerden.Gleichzeitigisteshierauchbesonderswich-tig,sichdereigenenCorporateIdentitybewusstzusein.

EinEinkaufszentrum,daswieeineMarkthallegestal-tetist,einShowroomfürNobelkarosseninderAnmutungeinerDesigner-Boutique:Dasistnichtnurüberraschendneu,sondernmachtauchsofortdeutlich,mitwelchemSelbstverständnisdasUnternehmenansWerkgeht.

AuchräumlicheFlexibilitätspielteineimmergrößereRolle.InjüngsterZeitmachenvorallemmittelständischeUnternehmen durch zeitweise Umnutzungen ihrer Ge-schäfte,PraxenoderShowroomsaufsichaufmerksam.So finden nach Ladenschluss Selbermach-Workshops,TauschbörsenoderLesungenstatt.DiekleineKaffee-Eckegehörtinzwischenfastschonzumkleinen,feinenBuch-oder Einrichtungsladen dazu wie die scheinbar zufälligzusammengewürfelteInnenausstattung.Auchhieristesentscheidend, bei derNeu- oderUmgestaltungder Im-

mobilie vorausschauend zu planen und beispielsweiseFlächenfürvariableNutzungenvorzusehen.

EinweitererTrend,derseiteinigerZeitzueinerBe-lebung der Industriegebiete führt, ist die steigende Be-liebtheitvonWerksverkäufen.Auchdadurchwirdes fürUnternehmerwichtiger,zumindesteinenTeildesFirmen-geländes so zu gestalten, dassderKunde einen gutenEindruckvondemUnternehmenbekommtunddenWegindasIndustriegebietgernaufsichnimmt.

Im Gegensatz dazu befinden sich Geschäfte undPraxenoftmitteninderStadt;hierwirdbesondershäufigimBestandan-oderumgebaut.DieArchitektinoderderArchitektoderauchIhreInnenarchitektinoderIhrInnen-architekthilft beiderEntscheidung,obdiebestehendeImmobilie an die veränderten Bedürfnisse angepasstwerdenkann,erstelltKalkulationenfürdieverschiedenenOptionen und berät bei der Auswahl eines geeignetenGrundstücksoderGebäudes.


(von oben) Das Büro „room & ehre“, Düsseldorf, hat für das Label LYDC ein Gestaltungskonzept ent-wickelt, das eine farblich reduzierte Bühne für die angebotenen Pro-dukte bietet. Vergleichsweise bunt geht es hingegen im japanischen Supermarkt in Köln zu (PlanBar Architektur, Köln). Dazu gehört auch die Vermittlung von asiati-schem Flair. Rheinische Gemütlich-keit herrscht in der seit 1866 als Gaststätte genutzten Hofanlage in Korschenbroich (Architekturbüro Fischelmanns). Und bei der Renovie-rung von Optik Schwalen in Essen steht Eleganz im Vordergrund. Hier ist auch der Service eines Hör-akustikers integriert (Raumkonzept Rieseberg Innenarchitektur, Essen).

„ein harmonischer kontext“Arztpraxis für Kinderheilkunde und TCM

EineKinderartzpraxisundeinePraxisfürTraditionel-leChinesischeMedizin(TCM),dieaufErwachsenespezi-alisiertist–wiebekommtmandasinnenarchitektonischzusammen?DaswardieFrage,diesichdieBauherrenDr.med.JochenRalphSchumannundDr.med.NicolaWinckler-Schumanngestellthaben.InnenarchitektinSylviaLeydecker(Köln)hat fürdiePraxisinhabereinenausge-klügeltenGrundrisserstelltunddieVerwendunginnova-tiver Materialien vorgesehen. Gestalterisch setzte manaufklareFormenundFarben,aberauchaufindividuelleDetailsindenjeweiligenBehandlungsbereichen:FrischeFarbigkeitbestimmtdenGesamteindruckderPraxis,wo-gegensanftenatürlicheFarbtönedenTCM-Bereichprä-gen.DanebenwurdederhoheAnspruchandieHygieneinbesonderemMaßerfüllt,ohnesterilzuwirken.

Was war die größte Herausforderung beim Planen Ihrer Praxis?

SiesolltePatientenjedesAltersmitnehmen.IchbinKinder-undJugendarzt,meineFraumachtTraditionelleChinesischeMedizinundhatPatientenbiszumAltervon90Jahren.WerbeiunszurTürhereinkommt,sollsichsofortwenigerkrankfühlen.Sorgen,NöteundÄngstesol-lenvonihmabfallen.AberauchfürunsereMitarbeiterin-nenundMitarbeiterundfürunsselbstwolltenwireinenArbeitsplatzgestalten,andemsichallewohlfühlen.

Kinderarztpraxen sind häufig sehr bunt und kindlich eingerichtet. Ihre Praxis dagegen verzich-tet weitgehend auf Farben und niedliche Bilder. Warum?

WirwollteneinenharmonischenKontextundaufkei-nenFalldiesestypischBärchenhafte.DasinteressiertdieKinderohnehinnur fürkurzeZeitund führtdazu,dassJugendlichenichtgernzumKinderarztgehen.AußerdemwerdenKinderschongenugmitEindrückenkonfrontiert.Sie müssen nicht auch noch in der Praxis damit über-frachtetwerden.BeiunsfühlensichauchdieElternwohl.Dasistwichtig,denndannsindauchdieKinderentspannt–unddieUntersuchungenliefernbessereErgebnisse.

Wie verlief der Planungsprozess?UnserealtePraxiswurdezuengundbotnichtgenug

Umbaumöglichkeiten. Unsere jetzige Praxis haben wirineinemNeubaugeplant.UnsereEtagewarnochnichtausgebaut,sodasswirrelativfreieHandhatten.UnsererInnenarchitektinhabenwirunsereVorstellungeneinerru-higenAtmosphäremitaufdenWeggegeben.Zudemwarvonvornhereinklar,dasswirdreiWartezimmerundeinengroßzügigenEmpfangsbereichbenötigenundinwelchenRäumenwirTageslichtbrauchen.

Welche Reaktionen erleben Sie auf Ihre Praxis?NeuePatientensind immerpositivüberrascht.Be-

sondershäufigsprechenunsaberdiePharmareferentenan. Sie sehen bekanntlich sehr viele Praxen von innenundsindimmerganzerstaunt,wieandersesbeiunsist.

Dr. med. Jochen Ralph Schumann und Dr. med. Nicola Winckler-Schumann

28______interviews

Architektur: 100% interior, Sylvia Leydecker, KölnBauherr: Dres. Schumann-Winckler-Schumann, Köln

Unternehmensarchitektur bedeutet sehr viel mehr,alseinGebäudemiteineransprechendenFassadeundFormensprachezuerschaffen.BesondersinjüngsterZeitgewinnenTrendsundThemenwiedienaturnaheAußen-flächeoderdieEinbeziehungvonöffentlichemRaumanBedeutung.Deshalbsindnichtnurklassische(Hochbau-)ArchitektenanderSchaffungqualitätvollerArchitekturfürUnternehmen beteiligt, sondern auch Innenarchitekten,Landschaftsarchitekten und ggf. auch StadtplanerinnenundStadtplaner.

Architektinnen und Architekten sind beim NeubaueinesGebäudesdie richtigenAnsprechpartner.DasgiltauchbeieinemUmbau,einerSanierungsowieeinemAn-bau.SieplanennichtnurdasFirmengebäudeIhrerWahl.SiekümmernsichauchumdenBauantrag,formulierendieAusschreibung,planendengesamtenBauablaufso-wie die Arbeitsanweisungen für die beteiligtenGewerkeundkalkulierendieKosten.AlldasgeschiehtebensoimNamen und im Auftrag des Bauherrn wie die Überwa-chungundKontrollederBauarbeitenundeineabschlie-ßendeDokumentation.

AufgabedesArchitektenistes,WunschundWirklich-keitinEinklangzubringen.ErkalkuliertverschiedeneOp-tionendurchundermittelt,wasimBudgetliegtundwasnicht.Eslohntsich,denArchitektenvonBeginnanindenbaulichenEntwicklungsprozessIhresUnternehmensein-zubeziehen,daerhäufigübereingutesNetzwerkverfügt

undmöglicherweisefrühzeitigvonneuenObjektenoderneuauszuweisendemBaulanderfährt.ErkenntdieBe-bauungsplänederKommunenundweißüberzukünftigePlanungenundUmgestaltungeninderRegionBescheid.

NebenArchitektinnenundArchitektenkönntenauchdieLeistungenderVertreterinnenundVertreterdreierwei-tererFachrichtungenderPlanungsbranchefürSievonIn-teressesein.SolltebeispielsweiseeineUmnutzungimBe-standangestrebtwerden,kannauchdieZusammenarbeitmiteinerInnenarchitektinodereinemInnenarchitekteninFragekommen.EbensobeiSanierungen–undnatürlichbeiderKonzeptionundGestaltungvonInnenräumen.

Das Tätigkeitsfeld von Innenarchitekten reicht vomInnenausbaubiszumEntwurfeinzelnerMöbeloderEin-richtungsdetails.WelcheStimmungsollerzeugtwerden?Wie werden optimale Arbeitsbedingungen geschaffen?WieentstehteingutesRaumklima?AlldieseFragenbe-antworten Innenarchitekten in enger Abstimmung mitdemBauherrn.BeimNeubauoderUmbau imBestandtragensieetwabeikomplexenIndustrieanlagenmitspe-ziellen Anforderungen oder auch bei Kitas, RatssälenoderMöbelhäuserndazubei,dassdieinnereGebäude-struktur zu den Arbeitsabläufen passt. Bei besondersaussagekräftigenProjektenwieLadenlokalen,HotelsoderGesundheitseinrichtungen achten sie darauf, dass eineWohlfühlatmosphäregeschaffenwird,diegleichzeitigdieunverwechselbareHandschriftdesUnternehmensträgt.

innenräume unD Freiräume So entsteht rundum durchdachte Architektur

30______innenräume unD Freiräume So entsteht rundum durchdachte Architektur

Am Service-Center der Modekette Ernstings Family in Coesfeld-Lette (oben) hat Landschaftsarchitekt Peter Wirtz eine Gartenlandschaft mit Ziergräsern, Hecken, Hügeln und Wasserbecken geschaffen – Rückzugsräume für die Angestellten. Beim Projekt „DEINSpeisensalon“ in Köln (unten) haben „raumwerk.architekten“ (Köln) Design von der Nutzung her gedacht: Bestimmendes Element in der Inneneinrichtung ist ein Holz-Regalsystem, das funktional und gastlich wirkt.

Die Firma TENTE (oben) ließ ihr Außengelände vom Büro für Landschaftsarchitektur – Paesaggista Sven Berkey gestalten. Im firmeneigenen Park herrscht Einklang zwischen Natur, Design und Kunst. Beim Erweiterungsbau von Telefonbau Arthur Schwabe in Mönchengladbach (rechts) lagen dem Entwurfsge-danken von Sillmanns Architekten (Mönchengladbach) sachliche Formen sprache und Transparenz zugrunde. Unten links ein Besprechungs raum der Wohnungsgesellschaft Vivawest in Gelsen-kirchen. In den Höhen eines ehemaligen Zechenturmes schufen die Planer von „kplus konzept“ aus Düsseldorf einen „Garten-raum“. Edel die Architektur des Archi tektur- und Ingenieurbüros Rainer Thieken (Dorsten) für den EDEKA-Markt Honsel in Dorsten. Innen wie außen ist das Lebensmittelgeschäft schwarz gestaltet, klare Linien geben Orientierung.

32______innenräume unD Freiräume So entsteht rundum durchdachte Architektur

DurchdieAuswahl innovativerMaterialienundmo-derner Technologien trägt ein Innenarchitekt dazu bei,die Betriebskosten eines Gebäudes zu verringern unddenWartungs- sowiePflegeaufwand zu reduzieren. VorallemaberverleihtInnenarchitektureinemGebäudeeinepersönlicheHandschriftundmachtdieInnenraumgestal-tungzueinemwichtigenTeilderCorporateArchitecture.

WennesumdieoptimaleGestaltungderFreiflächenIhresUnternehmensgehtoderesunterUmweltaspektenbesondereBedingungen auf IhremFirmenareal gibt, sosindLandschaftsarchitektinnenundLandschaftsarchitek-tendiepassendenAnsprechpartner.Denneineskannfest-gehaltenwerden:VollgepflasterteAußenflächengeltenalsungefähr genauso attraktiv wie gesichtslose, austausch-bare Zweckbauten. Wenn ein Firmensitz entstehen soll,der neue Mitarbeiter anlockt und Fachkräfte langfristigandasUnternehmenbindet,derKundinnenundKundenanziehtunddersogarzumVerweileneinlädt,isteineat-traktive Außenfläche unverzichtbar. Landschaftsarchitek-tenfindenheraus,welcheAußengestaltungwirtschaftlich,optischundsinnbildlichzuihnenpasst.

AuchindiesemFallgilt:CorporateArchitecturekannkonkretenwirtschaftlichenNutzenbringen.EinbegrüntesDach trägtzueinemkonstantangenehmenRaumklimabei und erbringt eine gewisse Dämmleistung. BiotopewieTeicheverhindern,dassesbeiStarkregenzuÜber-schwemmungen kommt. Eine Blumenwiese muss nurzweiMalproJahrgemähtwerden–imGegensatzzuei-nerklassischenRasenfläche.Zusätzlichhatdiese„grüneVisitenkarte“dasSiegelNachhaltigkeit.Landschaftsarchi-tektinnenund-architektenberatenBauherrendarin,wel-chenaturnahenGestaltungsmöglichkeiten in ihrBudgetpassenundwiederAufwandfürdiePflegederAnlagenimRahmenbleiben.

ImmermehrUnternehmerhabendenAnspruch,mitihrerArchitekturdenöffentlichenRaummitzugestalten.Manche Unternehmen schaffen sogar neue Räume fürdieÖffentlichkeitundzeigenso,dasssieVerantwortungfür ihre unmittelbareUmgebungübernehmenund sichfürdieMenscheninihremUmfeldeinsetzen.Dassteigertihre Wahrnehmung als moderne, sympathische lokaleAkteureundverwurzeltsieinihrerRegion.

Ganzkonkretkanndiesbedeuten,dasseinTeileinesweitläufigenAußengeländesnichtumzäunt,sondernalsFläche fürdieöffentlicheNutzung freigegebenwird.Eskannaberauchbedeuten,dasszentralgelegeneUnter-nehmen oder Einzelhandelsstandorte durchBegrünungdazu beitragen, eine Innenstadt attraktiver zumachen.Richtungsweisend ist die Interpretation des LWL-Muse-umsfürKunstundKulturvonStaabArchitekteninMün-ster: Das gesamte Erdgeschoss wurde als öffentlicherRaumkonzipiert.WerdurchdieInnenstadtflaniert,gehtentwederumdasGebäudeherumodereinfachmitten-durch.DasMuseumzeigtdadurch,dassessichöffnetundeinallgemeinesKulturgutderMünsteranerBevölke-rung ist. Ein ähnliches Konzept hat kadawittelfeldarchi-tektur für die die AachenMünchener Direktion mit SitzinderAachenerCityrealisiert.Hierverläufteineöffent-licheTreppenanlagemitparkähnlichemCharaktermittendurchdasGebäudeensemble.

GestaltungimöffentlichenRaumistdasFachgebietvonStadtplanerinnenundStadtplanern.SiesindExper-ten fürBebauungspläne und vermitteln zwischenKom-mune und gewerblichen Bauherren, etwa wenn nochkeinPlanungsrecht füreinArealvorliegtodervorliegen-desPlanungsrechtgeändertwerdensoll.Zudemsindsiebesondersgefragt,wennganzeQuartiereoderGebäude-komplexeentwickeltwerden.

Architektinnen und Architekten, Innenarchitekten,Landschaftsarchitekten und Stadtplaner finden je nachAufgabeundSituation immer die für Sie passende Lö-sung.UndegalfürwelcheFachrichtungSiesichentschei-den: Die Kosten, die mit der Beauftragung verbundensind,bleibenfürSietransparent,daArchitektinnenundArchitekten ebenso wie ihre Kolleginnen und KollegenausdendreiweiterenFachrichtungennachderHonorar-ordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) abrech-nen. Die HOAI ist ein transparentes Regelwerk, durchdasSievorherwissen,wasSiebezahlen.DasHonoraristkeinGeheimnis,sonderneinRechenexempel,dasderArchitektIhnenerläuternwird.

Design ist keineKostenfrage.Esmüssennicht im-mer die außergewöhnlichsten Materialien und die auf-wändigsteStatiksein,diedazuführen,dasseinGebäudealsbesondereArchitekturwahrgenommenwird.BereitstechnischeSchlichtheitundeinekonsequenteingehalte-neFormensprachekönneneinGebäudezueinemHin-guckermachen.Manchmalistein08/15-Zweckbauauchgarnichtmöglich.ÖrtlicheBesonderheitenwieeinspitzzulaufendesGrundstückoderstarkeHöhenunterschiedekönneneineindividuellzugeschnitteneLösungzwingendnotwendigmachen.

MitderBeauftragungeinerArchitektinodereinesAr-chitektenstellenSiesicher,dassSieeinGebäudeschaf-fen,vondemSielangeetwashaben.Denndasgünstigs-teGebäudeistnichtgleichdaswirtschaftlichste.

Ein Architekt plant verantwortungsvoll und behältauchdielangfristigenBetriebskostenimBlick.Leichtzureinigende Flächen, wartungsfreundliche HaustechnikundMaterialien, diePatina entwickeln, statt unansehn-lichzualtern,erweisensichimNachhineinoftalswichti-geFaktorenfüreinedauerhafteKostenersparnis.EinAr-chitektwirdzudemimmerimBlickhaben,dasssicheinUnternehmen verändert unddassEntwicklung in FormvonUmstrukturierungmöglichseinmuss.

Für Sie selbst ist diese Frühphase der Planung inderRegelsehrspannend,weilSiesichnocheinmal in-tensivmitderAusrichtungIhresUnternehmensunddeninternen Strukturen befassen. Gegebenenfalls wird derArchitekt überprüfen, obOptimierungsmöglichkeiten fürbetriebliche Abläufe bestehen. Und tatsächlich verkürzteine möglichst präzise Vorplanung die Bauphase undverhinderthoheZusatzkosten.Dieseentstehennämlicherfahrungsgemäß immer dann in erheblichem Maße,wenn während der Bauphase Entscheidungen revidiertundÄnderungenvorgenommenwerden.

JenachKomplexitätIhresVorhabensundjenachEnt-wurfsaufgabewirdIhrArchitektauchbereitsindieserfrü-henPhaseFachingenieurefürbestimmtefachplanerischeBereichehinzuziehen.AbhängigvonderBrancheoderderEinbindungIhresObjektesindenstädtebaulichenZusam-menhangkönnendiessein:Fachplaner fürBrandschutz,fürSchall-undWärmeschutzoderfürTragwerksplanung.BedenkenSie,dasshierfürzusätzlicheHonorareanfallen.Dafür kaufen Sie aber zusätzliches, vertieftes Knowhowfür Ihr Unternehmen ein. Auch kann es sein, dass Siebestimmte Nachweise obligatorisch mit dem Bauantragbei der Baugenehmigungsbehörde einreichen müssen,umeineBaugenehmigungzuerhalten–inderRegelbei-spielsweiseNachweise zurStatik. Ihr Architekt bzw. IhreArchitektinweiß,welcheNachweisezuerbringensindundbesprichtmitIhnendienotwendigenBeauftragungen.

Die planunG So wird der Firmensitz zur Visitenkarte

34______Die planunG So wird der Firmensitz zur Visitenkarte

Raumhohe Glasflächen, die die Kommunikation zwischen Innen und Außen fördern; ein helles Atrium, das als kommunikatives Herzstück fungiert: Im Entwurfsgedanken für das Technologie- und Bildungszentrum TBZ der Handwerkskammer in Köln haben SSP Architekten (Bochum) maximal auf Klarheit und Offenheit gesetzt. Das Gebäude symbolisiert Wissensaustausch, was auch seine Hauptfunktion darstellt. Zugleich ist das Haus städtebaulich spannend, bildet es doch den Auftakt zur Entwicklung eines neuen Bildungsparks – ein Impuls also mit Symbolkraft.

InderfrühenPhasederPlanungwirdIhrArchitektoderInnenarchitektnacheinerBedarfsanalyseeineskiz-zenhafte Planung für einen Neu- oder Umbau anferti-gen.AlleAnforderungenan IhrFirmengebäude,dieSiezuvorgemeinsambesprochenhaben,wird IhrArchitekteinfließenlassen.MöglicherweisewirderkünftigeErwei-terungeneinplanen,einbesonderesAugenmerkaufener-getischeAspekte legen oder eine besondere Fassaden-gestaltungnach IhrenWünschenausarbeiten.AuchdieRaumplanungwirdeinengroßenAnteilhaben,schließlichsollen die neuen Büro-, Produktions- oder auch Praxis-räumediegewünschtenFunktionenbestmöglicherfüllen.

BeiFertigungsanlagenzumBeispielspielenLaufwe-geeinebesondereRolle.WowerdenArbeitsmaterialienundVorräteambestengelagert,damitsieanderrichti-genStelleschnellgriffbereitsind?InBüroundVerwaltungwirdesvorallemdarumgehen,durchdieGrößeundAn-ordnung vonBürosundFreiflächeneineanregendeAr-beitsatmosphärezuschaffen.

Wasdarfeskosten,undwieengistdasZeitfenster?Auchdaswirdbei denausgewähltenMaterialien sowieder Konstruktion berücksichtigt. Dabei gibt es geradebeimBauvielfältigeMöglichkeiten,dieKostenzusenken.Beispielsweisekannessichbezahltmachen,BauschuttaufdemGeländeimZugedesLandschaftsbausweiterzu-verwerten. IhrArchitektbzw.LandschaftsarchitektberätSiedazu.

SobaldeinEntwurfgefundenist,derIhnenzusagt,undwennalleRahmenbedingungenfüreinenNeu-oderUmbaugeklärtwurden,bereitetIhrArchitektdenBauan-trag vorund reicht ihn zusammenmitallenbenötigtenUnterlagenbeiderzuständigenKommuneein.InNord-rhein-Westfalendürfenausschließlichbauvorlageberech-tigtePersonenwieArchitekteneinenBauantragstellen.Dazu gehören genehmigungsfähige Zeichnungen. AuchbeiBauherrensinddieseZeichnungenbeliebt,dasiebe-reitseinenkonkretenEindruckderGebäudewirkungver-mittelnunddasObjektbereitsaufdemPapiereinStückweitzumLebenerwecken.

Wenn der Bauantrag genehmigt wurde, folgt dieAusführungsplanung,inderjedesDetailfestgelegtwird.Auchhiergiltwieder:JedetaillierterdieVorplanung,des-tozügigerderBauprozess,destoplanbarerdieKosten.IndieserPhasefertigtIhrArchitektaußerdemArbeitsvorga-benfürallebeteiligtenGewerkean.DieseUnterlagendie-nenspäteralsGrundlagefürdieAuswahlderbeteiligtenHandwerksbetriebe.NunwerdenMaterialienausgewählt,Installationspläne angefertigt, zahlreicheDetails bis hinzuLichtanschlüssenundSteckdosengeklärt.AndieserStellewirdauchdieFragebesprochen,obfürdieGestal-tungvonAußenanlageneineLandschaftsarchitektinodereinLandschaftsarchitektverpflichtetwerden.

AmEndediesesEntwurfsprozesseserhaltenSiealsBauherr eine ausführliche Termin- und Kostenplanung,aufdieSiebauenkönnen.

Der weg bis zum baubeginn

36______Die planunG So wird der Firmensitz zur Visitenkarte

wie gelingt eine verlässliche kostenermittlung?

Eine ersteKostenschätzung aufBasis des umbau-tenRaumsoderderumbautenGeschossflächeerhaltenSievonIhrerArchitektinoderIhremArchitektenbereitsinderVorentwurfsphase.EinengenauerenÜberblicküberdie einzelnen Kostenfaktoren erhalten Sie im nächstenSchrittüberdieBauteilkosten.DabeiwerdendieKostenfürdieeinzelnenGebäudeelementewieWände,DeckenundBödenberechnet.DerVorteil:DurchdieseDetailbe-trachtungkönnenverschiedeneWerkstoffeundKonstruk-tionsweisen miteinander verglichen werden, und derPlanungsprozess bleibt für den Bauherrn transparent.AuchverschiedeneEnergieträgerundVariantenbeiderHaustechnikkönnengegeneinanderabgewogenwerden.

DadurchistschonzudiesemfrühenZeitpunkteinegewis-seGenauigkeitbeiderKostenplanungmöglich.

Große Kostenpunkte eines Bauvorhabens stellendieKonstruktionsweiseunddieverwendetenMaterialiendar. Es lohnt sich allerdings auch hier, nicht allein aufBasisderAnschaffungskostenzuentscheiden.ZurAna-lyse derWirtschaftlichkeitwird Ihnen Ihr Architekt zumBeispiel auch das Verhältnis von Nettogrundfläche zurBruttogrundfläche berechnen. Je geringer der Flächen-verbrauchdurchtragendeKonstruktionsteile,destowirt-schaftlicheristdieBauweise.

Um das Entstehen von Baumängeln von vornher-ein zu vermeiden, ist eine intensive Kontrolle währendderBauarbeiten äußerstwichtig. Jede Abweichung vomPlan und jeder Fehler in der Ausführung kosten in derEndabrechnungZeitundGeld.DadieeinzelnenGewerkeineinandergreifen und aufeinander aufbauen, kann jedePlanabweichungeineKetteweitererVerzögerungennachsich ziehen. Ein Beispiel: Wenn die Installateure längerbrauchenalsgeplant,könnendieMalernichtbeginnen,dieWändezustreichen.IhrArchitektprüftdeshalbregel-mäßigaufderBaustelledieausgeführtenArbeiten.Dorttrifft er aktuell notwendige Entscheidungen auf Basis

Ihrer Vorgaben. EbensohabenFachingenieurewiePrüf-statikeroderSchall-undWärmeschutzplanerihrenAnteilaufderBaustellestichprobenhaftzukontrollierenundimNachgang zu bescheinigen. Gegebenenfalls notwendigeÄnderungenwerdenmit Ihnenabgesprochen.Soerfolgteine ständige Zeit- und Kostenkontrolle in Form einerSoll-Ist-Gegenüberstellung,damitdieBauzeitunddieBau-kostennichtausdemRuderlaufen.WährenddieserZeiterstellenBaufirmenZwischenrechnungen, die derArchi-tektprüftundanSieweiterleitetbzw.zurZahlungfreigibt.

bauablauf und bauleitung

Wenn Sie nun Lust auf einen Firmenbau nach Maß be-kommen haben, sollten Sie sich in einem ersten SchritteinenPartnerandieSeiteholen,derzuIhnenundIhremVorhaben passt: einen Architekten Ihrer Wahl. Eine ver-trauensvolleZusammenarbeit zwischen Ihnenund IhremArchitektenistGrundvoraussetzungfüreingelungenesBau-vorhaben. Sie bleibenwährenddes gesamtenProzessesengmiteinanderimGespräch,derArchitektvertrittSieaufderBaustelleundhandeltalsSachwalterinIhremSinne.AuchnachderFertigstellungbleibtderArchitektAnsprech-partner,wennesumdasGebäudemanagementgeht.EinepassendeWahlzutreffen,istdaherbesonderswichtig.

EinÜberblicküberArchitektinnenundArchitekten,Innen-architekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner inNordrhein-Westfalen liefert die „Architektenliste“. DasOnline-Kontaktverzeichnis der Architektenkammer NRWist immeraufdemneuestenStand.Siekönnen IhreSu-chegezieltnachFachrichtungenundOrt filternundsichTätigkeitsschwerpunkteanzeigenlassen.EinguterWegistzudem immer die Recherche über Referenzobjekte. SiekenneneingewerblichesGebäude,das Ihnenbesondersgutgefällt?DerBauherrgibt IhnensichergernAuskunft.Auch einBlick in die jeweils jüngste Teilnehmerliste desjährlichen „Tags der Architektur“ der ArchitektenkammerNordrhein-Westfalen kann einen Überblick verschaffenundAnlaufstellenliefern.DasgiltauchfürdieregelmäßigausgelobtenPreisverfahrenderArchitektenkammerNRW,wiebeispielsweisedasVerfahren„VorbildlicheArbeitsorte“oderdie„AuszeichnungvorbildlicherBauteninNRW“.

Eine ganz andere Herangehensweise ist das Auslobeneines Architektenwettbewerbs. Dabei laden Sie mehre-re Architekturbüros dazu ein, Lösungsvorschläge für IhrBauvorhaben einzureichen und bekommen ganz unter-schiedlicheHerangehensweisenundAnsätzegeliefert,umIhrBauvorhabenzuverwirklichen.DieWettstreit-SituationtreibtimmerwiederzuMeisterleistungenan.

Als Motivationshilfe wird bei einem Architekturwettbe-werb ein Preisgeld ausgelobt. Dennoch ist der gesamtePlanungsprozess bei einem Architekturwettbewerb nichtteurer. Das Preisgeld entspricht lediglich der Summe ei-nesohnehinfälligenVorplanungshonorars.ZudemgeltenWettbewerbealsGarantfürinnovativeProjektevonFormat.EinfairerLeistungsvergleichundtransparenteTeilnahme-anforderungen sind verpflichtend. Leitlinie sind hier dieRichtlinienfürPlanungswettbewerbe(RPW),diesozusagendie„Spielregeln“fürdieDurchführungvonArchitektenwett-bewerbendefinierenunddieIhnenalsAuftraggeberOrien-tierungundSicherheitgeben.EsgibtArchitekturbüros,diesichaufdieBeratungvonBauherrenbeiderDurchführungvonArchitektenwettbewerbenspezialisierthabenunddieseauchbegleiten.

WelchenWegauchimmerSiewählen:NichtzuletztistesvongroßerBedeutung,dassSiesichmit IhremArchitek-tenbzw. IhrerArchitektingut verstehenunddieChemiezwischenIhnenstimmt.SiewerdenvieleMonatelangzu-sammenarbeiten und gemeinsam aus einer ersten IdeeeinFirmengebäudeerschaffen,daswirklicheinzigartigist.

www.aknw.de/architektenliste

lust auF Corporate arChiteCtureSo finden Sie Ihre Architektin oder Ihren Architekten

38______lust auF Corporate arChiteCture So finden Sie Ihre Architektin oder Ihren Architekten

Als Büro der Zukunft wurde das Haus „Drei Eschen“, eine denkmalgeschützte Villa in Uedem, schon bezeichnet (oben). Das Architekturbüro Lemmens aus Kleve schuf für den Sicherheitsschuh- Hersteller ELTEN Raum für Kundengespräche, Konferen-zen, Vertriebstagungen und Büroarbeit in einzigartiger Atmosphäre. Für die Agentur Yellow Tree Design (Mitte und unten) entwarf das Büro STARKARCHITEKTEN aus Siegen einen neuen Haupt-sitz. In dem als Mischung aus Büro- und Kommunika-tionsfläche konzipierten Bau körper arbeiten krea-tive Köpfe in einer offenen Arbeitsstruktur.

Anspruchsvoll ist die Architektur des Verwaltungsgebäudes der Bock Grundstücksgesellschaft in Verl. Das Haus bildet eine orthogonale Großform, dessen Fassade zwischen Vollverglasung und edel verkleideter Massivbauweise variiert (Drewes und Strenge Architekten, Bielefeld). Wie ein Metallwerkstück wirkt der Unternehmenssitz von Dachtechnik Briel in Bad Laasphe. Der gegliederte Quader zeichnet sich durch seine einheitliche Cortenstahlfassade aus (msah architektur, Köln).

40_____impressum, bilDnaChweise

impressumHerausgeberArchitektenkammerNordrhein-Westfalen,www.aknw.de

redaktionMelanieBrans,NatalieBräuninger,ChristofGemeiner,VeraMoselage,FriederikeProff,ChristofRose,ChristophUsener,JuttaVermeulen-Linden

grafik, Layout und satzFortmann.RohlederGrafik.Design,Dortmund

druckSchaab&Co.GmbH,Düsseldorf

redaktioneLLer HinweisDieArchitektenkammerNordrhein-WestfalenlegtWertdarauf,dieGleichstellungvonMannundFrauinderbewuss-tenVerwendungvonSprachezumAusdruckzubringen.DieArchitektenkammerachtetdeshalbinallenVeröffentli-chungendarauf,dassz.B.beiderNennungvonBerufsbezeichnungennichtalleindiemaskulineFormverwendetwird.NachMöglichkeitwirdimmerwiederimLaufedesTextesauchdiefeminineFormgenannt.ImInteressederLeserinnenundLeserdieserPublikationwerdendemTextflussundeinergutenLesbarkeitPrioritäteingeräumt.

©ArchitektenkammerNordrhein-Westfalen,1.Auflage2019

S.1: LENIGERFOTOGRAFIE/DauphinHumanDesign®Group

S.5.:FraukeBrenne

S.7: krischerfotografie

S.9: DieterGolland

S.10:MiesvanderRoheBusinessPark

S.13:MatthiasGroppe

S.14: CsabaMester,Fotograf,Dipl.-Designer(oben);ChristianRichters(unten)

S.17: MENATWORKWerbeagentur,Lage/Lippe

S.18:AxelHartmannFotografie,www.ah-fotografie.de(oben);StefanSchilling(linksunduntenlinks);JohannesKlein,Kemper-Steiner&PartnerArchitektenGmbH(untenrechts)

S.20:HenningRoss

S.21:AndreasWiese

S.23:TobiasSchniedermeier,FotostudioCPIMAC(obenundMitte);OlafRohl/banz+riecks(unten)

S.24:HenrikWiemer

S.25:ArchitektJörgSahle

S.27: NiclasKohl,diebuilder(oben);PlanBarArchitekturGmbH(2.v.oben);ArchitektMichaelFischelmanns,Mönchengladbach(2.v.unten);OliverEdelbruchFotografie(unten)

S.28:BerndLehnert,www.aboutbernd.info

S.29:Fotos:KarinHessmann,©100%interior

S.31:ThomasRobbin(oben);JensWillebrand(unten)

S.32:LandschaftsarchitektSvenBerkey(oben);FotografieGiulioCoscia(Mitte);kpluskonzeptstudios(untenlinks);THIEKEN+PARTNERArchitektenundIngenieure(untenrechts)

S.35:JörgHempel

S.39:PeterLeenders(obenlinksundrechts);SamuelBehr(YellowTree)(Mitteundunten)

S.40:ChristianRichters(oben);msaharchitektur(unten)

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Zollhof140221DüsseldorfTelefon02114967-0Fax02114967-99

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