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210 Bericht: Allgemeine analytische Methoden, Apparate und Reagentien Die Befesfigung der Capillare einer tropfenden Quecksilberelektrode. R. G. B~- RADAS und J. L. A. F~ccH [1]. Ffir Elektrocapillarstudien ist es notwendig, die Tropfzeit einer Quecksilberelektrode mit einer Genauigkeit yon 10 -3 sec reprodu- zieren zu kSnnen; dies wird ]edoch bei Anwesenheit yon Epoxyklebern, Gummi, Teflon eto. unmSglich gemaeht. Andererseits bereitet es Schwierigkeiten, die yon MEITES [2] empfohlenen Bleiglascapillaren direkt mit Apparaturen aus Soda- oder Borsilicatglas zu verbinden. ~bergangsstficke aus Spezialglas schaffen nun die MSglichkeit der direkten Verbindung mit dem Rest der Glasapparatur: Zur Ver- bindung mit Sodaglas wird am Tr~gerrohr zun~chst ein Stfick Coming Bleiglas Nr. 0010 angeschmolzen, woran sich danach die Capillare problemlos anffigen l~l]t. Zur Verbindung mit Borsilicatglas dient folgende Sequenz yon Gl~sern: Borsilicat- glas Corning Glas Hr. 6462 Coming Glas Nr. 0010 Bleiglascapillare. 1. Anal. Chem. 89, 1038 (1967). Lash Miller Chem. Labs., Dept. Chem., Univ. Toronto 5, Ont. (Canada). 2. MEITES, L. : Polarographie techniques, 2nd ed., p. 73. New York: Intersei. 1965 B. R. GLu~z Ionenspezifisehe Membranen als l]lektroden zur Bestimmung der Calcium- aktivit~t. A. S~AWKAY [1]. Untersuchungen fiber den Caleium-Metabolismus machen eine genaue ~essung yon CalciumaktivitEten notwendig. Eine Calcium- spezifische Elektrode ffir diese Zweeke soll folgenden Anforderungen genfigen: sie soll k~uflich oder leicht herstellbar sein, reproduzierbare Resultate im interessieren- den Konzentrationsbereich liefern, sowie spezifisch sein, das heiBt auf i0 -1 M Ha +, 10 -2 M K +, 10-3 M Mg 2+, 10-I M CI-, 10-2 M P04 ~= sowie versehiedene Makroionen nicht anspreehen. Drei Typen werden untersucht: Paraffin-Membranen, Polyvinyl- chlorid-Membranen, die Tributylphosphat und Thenoyltrifluoraeeton enthalten, sowie flfissige Ionenaustausch-Membranen der Fa. Orion Res. Inc., Cambridge, Mass. Herstellung und Handhabung sind in [2] und [3], sowie in der Orion-Vorschrift beschrieben. Als Referenzelektrode dient eine Radiometer Kalomelelektrode, die < 10 -~ M Kaliumchlorid/h verliert. Die Paraffinelektrode ist nicht permselektiv und nur in Konzentrationsbereichen yon 1,0--0,002 M Calcium brauchbar, also auBerhalb interessierender Konzentrationen biologischer Flfissigkeiten. Die Neigung der EMK/log a-Kurve betr~gt 15--20 mV/Iog e. Beim Messen wird kein Gleieh- gewicht, wahrsehein]ich nieht einmal ein stationSrer Zustand erreieht. Die PVC- Membran liefert lineare Resultate im Bereich 10-1--2 10-4 M Calcium und ist brauehbar bis 5 10-5 M. Die Neigung der EMK/log e Geraden ist 27--28. Die Orion- Elektrode kann im Bereich yon 10-1--5 10 -5 M verwendet werden; die Heigung betr~gt 26,5. Beide Elektroden diirften sich ffir Calcium-AktivitKtsmessungen in biologischen Systemen eignen. Die Einflfisse yon Fremdionen werden untersucht nnd diskutiert. 1. Anal. Chem. 89, 1056--1065 (1967). Isotope Dept., The Weizman Inst. of Sci., Rehovot (Israel). 2. ]~LOCH,t~., et al. : Weizman Inst. (unverSffentlicht). 3. T~CDELOO, tt. J. C., u. A. KRIPPS: Rec. Tray. Chim. 76, 703, 946 (1957). B. R. GLVTZ Coulometrische Kalibrierung yon Mikropipetten. G. D. CHRISTIA~ [1]. Die Eichung yon Pipetten mit einem Volumen zwischen 0,5 und 200 ~l wird fiber die Titration yon Chrom(VI) mit elektrolytisch erzeugtem Molybd/~n(V) vorgenommen. Als Generatorkathode dient ein 2 em 2 grol]es Platinblech, das in eine 0,7 M Mo(VI)- LSsung in 4 M Sehwefels/~ure eintaucht. Die Generatoranode, ein Platinblech mit 1 cm 20berfl~che befindet sieh in einem durch eine Fritte abgebrennten Anoden- raum, der 4 M Schwefels/iure als ElektroIyt enth~lt. Die Endpunktsindikaf~ion er-

Coulometrische Kalibrierung von Mikropipetten

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210 Bericht: Allgemeine analytische Methoden, Apparate und Reagentien

Die Befesfigung der Capillare einer tropfenden Quecksilberelektrode. R. G. B ~ - RADAS und J . L. A. F ~ c c H [1]. Ffir Elektrocapillarstudien ist es notwendig, die Tropfzeit einer Quecksilberelektrode mit einer Genauigkeit yon 10 -3 sec reprodu- zieren zu kSnnen; dies wird ]edoch bei Anwesenheit yon Epoxyklebern, Gummi, Teflon eto. unmSglich gemaeht. Andererseits bereitet es Schwierigkeiten, die yon MEITES [2] empfohlenen Bleiglascapillaren direkt mit Apparaturen aus Soda- oder Borsilicatglas zu verbinden. ~bergangsstficke aus Spezialglas schaffen nun die MSglichkeit der direkten Verbindung mit dem Rest der Glasapparatur: Zur Ver- bindung mit Sodaglas wird am Tr~gerrohr zun~chst ein Stfick Coming Bleiglas Nr. 0010 angeschmolzen, woran sich danach die Capillare problemlos anffigen l~l]t. Zur Verbindung mit Borsilicatglas dient folgende Sequenz yon Gl~sern: Borsilicat- glas Corning Glas Hr. 6462 Coming Glas Nr. 0010 Bleiglascapillare.

1. Anal. Chem. 89, 1038 (1967). Lash Miller Chem. Labs., Dept. Chem., Univ. Toronto 5, Ont. (Canada).

2. MEITES, L. : Polarographie techniques, 2nd ed., p. 73. New York: Intersei. 1965 B. R. GLu~z

Ionenspezifisehe Membranen als l]lektroden zur Bestimmung der Calcium- aktivit~t. A. S~AWKAY [1]. Untersuchungen fiber den Caleium-Metabolismus machen eine genaue ~essung yon CalciumaktivitEten notwendig. Eine Calcium- spezifische Elektrode ffir diese Zweeke soll folgenden Anforderungen genfigen: sie soll k~uflich oder leicht herstellbar sein, reproduzierbare Resultate im interessieren- den Konzentrationsbereich liefern, sowie spezifisch sein, das heiBt auf i0 -1 M Ha +, 10 -2 M K +, 10 -3 M Mg 2+, 10 - I M CI-, 10 -2 M P04 ~= sowie versehiedene Makroionen nicht anspreehen. Drei Typen werden untersucht: Paraffin-Membranen, Polyvinyl- chlorid-Membranen, die Tributylphosphat und Thenoyltrifluoraeeton enthalten, sowie flfissige Ionenaustausch-Membranen der Fa. Orion Res. Inc., Cambridge, Mass. Herstellung und Handhabung sind in [2] und [3], sowie in der Orion-Vorschrift beschrieben. Als Referenzelektrode dient eine Radiometer Kalomelelektrode, die < 10 -~ M Kaliumchlorid/h verliert. Die Paraffinelektrode ist nicht permselektiv und nur in Konzentrationsbereichen yon 1,0--0,002 M Calcium brauchbar, also auBerhalb interessierender Konzentrationen biologischer Flfissigkeiten. Die Neigung der EMK/log a-Kurve betr~gt 15--20 mV/Iog e. Beim Messen wird kein Gleieh- gewicht, wahrsehein]ich nieht einmal ein stationSrer Zustand erreieht. Die PVC- Membran liefert lineare Resultate im Bereich 10-1--2 �9 10 -4 M Calcium und ist brauehbar bis 5 �9 10 -5 M. Die Neigung der EMK/log e Geraden ist 27--28. Die Orion- Elektrode kann im Bereich yon 10-1--5 �9 10 -5 M verwendet werden; die Heigung betr~gt 26,5. Beide Elektroden diirften sich ffir Calcium-AktivitKtsmessungen in biologischen Systemen eignen. Die Einflfisse yon Fremdionen werden untersucht nnd diskutiert. 1. Anal. Chem. 89, 1056--1065 (1967). Isotope Dept., The Weizman Inst. of Sci.,

Rehovot (Israel). 2. ]~LOCH, t~., et al. : Weizman Inst. (unverSffentlicht). 3. T~CDELOO, tt . J. C., u. A. KRIPPS: Rec. Tray. Chim. 76, 703, 946 (1957).

B. R. GLVTZ

Coulometrische Kalibrierung yon Mikropipetten. G. D. CHRISTIA~ [1]. Die Eichung yon Pipetten mit einem Volumen zwischen 0,5 und 200 ~l wird fiber die Titration yon Chrom(VI) mit elektrolytisch erzeugtem Molybd/~n(V) vorgenommen. Als Generatorkathode dient ein 2 em 2 grol]es Platinblech, das in eine 0,7 M Mo(VI)- LSsung in 4 M Sehwefels/~ure eintaucht. Die Generatoranode, ein Platinblech mit 1 cm 20berfl~che befindet sieh in einem durch eine Fri t te abgebrennten Anoden- raum, der 4 M Schwefels/iure als ElektroIyt enth~lt. Die Endpunktsindikaf~ion er-

Bericht: Analyse anorgunischer Stoffe 211

folgt amperometrisch mit zwei Platinblechelektroden (1 cm2), die mit 300 mV polarisiert sind. Eine 1,0000 N Chrom(VI)-Standardl5sung wird durch LSsen yon trocknem Kaliumdichromat in dreifaeh destilliertem Wasser hergestellt. -- Zur Eiehung wird zuniehst eine kleine Menge KaliumdiehromatlSsung bis fiber den ~quivalenzpunkt hinaus titriert und der verbrauehte ~berschuli notiert. Darauf wird der Inhalt der zu eiehenden Pipette einpipettiert und wieder titriert. Die HShe des Generatorstromes liegt bei Volumina yon 0,010--200,0 ~1 zwischen ca. 100 ~A mid 50 mA. Die Genauigkeit der Eichnng betr~gt ungefi~hr 0,2~ 1. Mierochem. J. 9, 16--21 (1965). ])iv. Biochem., Walter Reed Army Inst. Res., Walter Reed Army IVied. Center, Washington, D. C. (USA). H. Mo~IE~

(~berlegungen bei der Wahl derMethode zur Analyse yon Spurenstotfen. H. Sc~ffL- L ~ [1]. I)er Verf. verweist in seinem Referat auf die Iqotwendigkeit, die Fehler der einzelnen Analysenschritte festzustellen. I)er grSBte Teilfehler beherrscht den Gesamtfehler des Verfahrens u n d i s t meist in der Inhomogenit~t des zu nnter- suchenden Materials begrfindet. Erst bei Kenntnis des Gesamtfehlers kann entschie- den werden, ob der Analyse Aussagekraft zukommt und welche Apparate notwen- dig sind. Die Begriffe Fehler, Genauigkeit und Richtigkeit werden definiert und das Problem an Hand einiger Beispiele deutlich gemacht. 1. Mikrochim. Acta (Wien) 1966, 742--750. Landwirtsehaftlich-chemische Bundes-

versuchsanstalt, Wien. ~K. HEX~ING-

II. Analyse anorganiseher Stoffe

Fiir die polarographisehe Bestimmung yon Indium neben gro•en Mengen Zn, Pb und {~d in Erzen und MineraIien wird yon Z. G~wGoRowIcz, M. I~CZAK und P. G6~Ki [1] fo]gendes Ver]ahren vorgesehlagen: 1 g der Mineralprobe wird in KSnigswasser gelSst und fiinfmal zur Trockne eingedampft. Naeh dem AuflSsen des Rfiekstandes in Wasser fi~llt man die Hydroxide mit einer AmmoniumpufferlSsung (siehe unten). Der Riickstand nach dem Filtrieren wird naeh mehrmaligem Waschen in 5 ml 2 N Salpeters~ure gelSst. Die LSsung wird im Seheidetrichter mi$ 15 ml Phthalatpuffer (siehe unten) versetzt und mit ehloroformiseher 0xinlSsung extrahiert. Den Extrakt raucht man mit konz. Salpeters~ure ab, vertreibt die Salpeters~ure durch mehrmaliges Eindampfen mit Wasser und 15st den Riickstand in 1 N Salz- s~ure. Das bei dem pH-Wert 7,5, bei dem die F~illung der Hydroxide stattfand, mit- gef~llte Eisen wird dureh Zugabe yon 2 m] einer 1 ~ Ascorbinsi~ure reduziert. In der so vorbereiteten LSsung kann das Indium einwandfrei polarographisch bestimmt werden. -- Ammoniumpu/]er158ung. 24 ml konz. Ammoniak werden mit 500 ml dest. Wasser verdfinnt. Man gibt 53,5 g ]~H4C1 zu und f~llt mit Wasser zu 1 1 auf. -- Phthalatpu]]erl6sung (pH 3,5). 10 In] konz. NH3, 10 ml konz. Ammoniak und 1 g Kaliumbiphthalat werden mit dest. Wasser zu 1 1 gelSst. 1. Mikrochim. Acta 1965, 1163--1166. Inst. allgem. Chem., ScAles. Techn. Hochsch.,

Gleiwitz (Polen). G. G~ITZ~E~

Analyse yon sehwerem Wasser. J .L. OTERO DE L~ Gi~D~A, M. GISrERT und J. L. Ro:rAs [i]. In 8 Punkten wurde die Apparatur zur Gewirmung yon schwerem Wasser verbessert. Es wurde bei i0 und 6~ gearbeite% undes warden Fehler yon

1 ppm und Jc 0,5 yon HI)0 in I)20 erreicht. 1. An. Soe. Espafi. Fis. Quire., Ser. B 61, 1155--1162 (1965). Junta de Energia

Nuclear. Division de Materiales, Madrid (Spanien). I. PFITZ]m

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