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CSS Gruppe Geschäftsbericht 2019 Inhalt 4 9 10 11 15 21 27 35 39 Verwaltungsratspräsident Jodok Wyer und CEO Philomena Colatrella im Gespräch Vision und Strategie Die CSS 2019 Kunden Leistungen Innovation Mitarbeitende Politik Corporate Governance

CSS Gruppe Geschäftsbericht 2019...Zentral für eine Partnerschaft sind das Vertrauen und die Zufriedenheit. Was haben Sie 2019 unternommen, um diese zu stärken? PC: Partner der

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Page 1: CSS Gruppe Geschäftsbericht 2019...Zentral für eine Partnerschaft sind das Vertrauen und die Zufriedenheit. Was haben Sie 2019 unternommen, um diese zu stärken? PC: Partner der

CSS Gruppe

Geschäftsbericht 2019

Inhalt

4

9

10

11

15

21

27

35

39

Verwaltungsratspräsident Jodok Wyer und

CEO Philomena Colatrella im Gespräch

Vision und Strategie

Die CSS 2019

Kunden

Leistungen

Innovation

Mitarbeitende

Politik

Corporate Governance

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1 783 195 Versicherte

Per Ende 2019 waren

1,78 Millionen Personen bei

der CSS versichert.

31,4% Frauen im

Management Die CSS hatte 2019 einen

Frauenanteil von 31,4 Prozent

im Management.

CSS Gruppe Geschäftsbericht 2019 | 3

Highlights

205,1 Mio. CHF

Unternehmens- ergebnis

Mit einem Überschuss von

205,1 Millionen Franken steht die

CSS weiterhin finanziell stabil da.

6,5 Mrd. CHF Prämien

Die verdienten Prämien für

eigene Rechnung beliefen

sich im Berichtsjahr auf

6,5 Milliarden Franken.

18,2 Mio. Rechnungen

Die CSS hat im Berichtsjahr

über 18 Millionen Rechnungen

geprüft und dadurch

661 Millionen Franken

eingespart.

97,4% Combined Ratio

Die Combined Ratio für 2019 beläuft

sich auf 97,4 Prozent. Sie stellt das

Verhältnis zwischen Versicherungs-

aufwand sowie Aufwendungen

für den Versicherungsbetrieb und

dem Versicherungsertrag dar.2470 Vollzeitstellen

Im Jahr 2019 teilten sich bei

der CSS 2768 Mitarbeitende

insgesamt 2470 Vollzeitstellen.

Kennzahlen

Angaben in TCHF 2019 2018

CSS Gruppe

Verdiente Prämien für eigene Rechnung 6 519 043 6 460 403

Schaden- und Leistungsaufwand für eigene Rechnung –5 903 363 –5 671 451

Betriebsaufwand für eigene Rechnung –493 025 –499 261

Konsolidiertes Ergebnis 205 125 163 131

Schadensatz 89,9% 87,9%

Kostensatz 7,5% 7,7%

Combined Ratio 97,4% 95,7%

Anzahl OKP-Versicherte per 31.12. 1 407 387 1 392 191

Vollzeitstellen 2470 2416

Anzahl Agenturen 103 109

Segment KVG

Schadensatz 94,6% 95,0%

Kostensatz 4,0% 3,7%

Combined Ratio 98,6% 98,7%

Ergebnis 80 610 65 207

Segment VVG/UVGSchadensatz 73,7% 64,8%

Kostensatz 19,5% 21,2%

Combined Ratio 93,2% 86,0%

Ergebnis 114 468 97 802

Die CSS Gruppe mit Sitz in Luzern versichert mehr als 1,78 Millionen Menschen und zählt zu den führenden Schweizer Kranken-, Unfall- und Sachversicherern. In der Grundversicherung ist sie Marktführerin: 1,4 Millionen Menschen vertrauen der CSS, die mit über 100 Agenturen schweizweit und rund 2 700 Mitarbeitenden nahe bei ihren Versicherten ist.

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CSS Gruppe Geschäftsbericht 2019 | 5

Die CSS blickt auf ein anspruchsvolles, gutes Geschäftsjahr mit starkem Finanzergebnis zurück. Verwaltungsratspräsident Jodok Wyer und CEO Philomena Colatrella erklären im Gespräch, welchen Kurs das Unternehmen künftig einschlägt und wo die neue Strategie ansetzt.

Kerngesund und verantwortungsvoll unterwegs

Wir stehen hier am ruhigen Wasser des Vierwaldstättersees. Befindet sich die CSS in ruhigen Gewässern oder ging es im letzten Jahr etwas stürmisch zu und her?

Jodok Wyer (JW): Stürmisch wäre eindeu-

tig übertrieben. Aber es stimmt, der Markt

wird in der Tat immer härter umkämpft, was

zunehmend falsche Signale nach aussen

setzt. Für uns ist entscheidend: 2019 war ein

anspruchsvolles, gutes Jahr mit einem star-

ken Finanzergebnis. Die CSS bleibt Marktfüh-

rerin und wirtschaftlich kerngesund. Weiter

war 2019 ein Jahr des Aufbruchs. Die

CSS folgt einer neuen Strategie, die von

ihr anspruchsvolles unternehmerisches

Handeln verlangt. Die vergangenen zwölf

Monate zeigen mir aber, dass wir bei

vielem, was wir in der neuen Strategie ver-

ankert haben, bereits auf Kurs sind.

Wie ist das Ergebnis des letzten Geschäftsjahres einzuordnen?

Philomena Colatrella (PC): Der starke

Geschäftsabschluss ist auf das Kapitalanlage-

ergebnis, den geringeren Anstieg der Leis-

tungskosten und unseren haushälterischen

Umgang mit den Prämiengeldern zurückzu-

führen. Die CSS arbeitet effizient: Seit Jahren

sinken die Verwaltungskosten kontinuierlich.

Mit 7,5 Prozent Verwaltungskosten in unserer

Gruppe nehmen wir den Spitzenplatz ein.

Der haushälterische Umgang mit den Prämi-

engeldern zeigt sich in einer überzeugenden

Combined Ratio. Gleichzeitig hatten wir ei-

nen leichten Rückgang des Kundenbestands

zu verzeichnen. Zwar konnten unsere Kun-

dinnen und Kunden das dritte Jahr in Folge

von einer moderaten Prämienrunde profitie-

ren. Doch auch in moderaten Jahren gibt es

besonders preissensitive Kunden, die wech-

seln. In der Branche wird mit härteren Ban-

dagen um neue Versicherte gekämpft. Dies

gilt in besonderem Masse für den Vermittler-

markt. Die CSS hat sich hier klar für einen

Weg der Mässigung entschieden. Wir haben

uns gegenüber den Vermittlern eine Be-

schränkung auferlegt, was die Provisionen

anbelangt. Der Zukauf von Wachstum ist

aus unserer Sicht nicht nachhaltig.

JW: Die CSS ist der wirtschaftlichen Nach-

haltigkeit verpflichtet. Diese entspricht einer

wertorientierten Unternehmenspolitik und

ist in den Grundsätzen unseres Unterneh-

mens, welche die Ziele und Aufgaben der

CSS umschreiben, verankert. Überschüsse

aus der OKP gibt die CSS im Folgejahr an die

Versicherten weiter, ganz im Interesse unse-

rer Kundinnen und Kunden. So haben wir

die Prämie in den letzten drei Jahren durch-

schnittlich nur um 4,1 Prozent erhöht, die

Branche um 5,4 Prozent. Die CSS hat ihre

Kundinnen und Kunden stärker an den guten

Ergebnissen teilhaben lassen als die meisten

Mitbewerber. Dank dieser sorgfältigen und

wertebasierten Unternehmenspolitik ist die

CSS – wie eingangs erwähnt – kerngesund.

Verfolgt die CSS auch künftig das Ziel, Marktführerin zu sein?

JW: Auf jeden Fall. Dazu ist die Grösse eines

von verschiedenen Kriterien. Fundament

sind die besagten Aspekte der finanziellen

Stärke und einer nachhaltigen Unterneh-

mensführung. Die CSS muss letztlich an ver-

schiedensten Fronten erfolgreich sein: in

Betriebswirtschaft und Versicherungstech-

nik, im digitalen Wandel und bei der Ent-

wicklung und Markteinführung von neuen

Produkten und in der Wahrnehmung ihrer

gesellschaftlichen Verantwortung. Wir arbei-

ten an einem integrierten und hocheffizien-

ten Ökosystem: Wir wollen führend bleiben

bei der Entwicklung und Einführung von

digitalen Anwendungen, die einen echten

Mehrwert bieten. Wir setzen auf die Nähe zu

unseren Kunden, indem wir weiterhin das

grösste Agenturnetzwerk der Branche be-

treiben. Und schliesslich suchen wir die Ver-

netzung mit neuen Partnern. Viele wollen

sich zum Gesundheitspartner entwickeln.

Die Frage ist, wem dies in den kommenden

Jahren auch wirklich gelingen wird.

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Was steht im Kern Ihrer neuen Strategie?

JW: Es geht im Grunde genommen darum,

dass wir mit den Versicherten ein partner-

schaftliches Verhältnis in allen für sie wich-

tigen Gesundheitsfragen aufbauen wollen.

Wir wollen uns den Ansprüchen der Versi-

cherten stellen und in Zukunft mehr bieten

als bloss die Rückerstattung von Rechnun-

gen. Wir wollen unseren Versicherten nicht

nur zur Seite stehen, wenn sie krank sind

und wieder gesund werden möchten. Wir

sind auch da, wenn eine chronische Krank-

heit vorhanden ist. In solchen Fällen wollen

wir unsere Kundinnen und Kunden befähi-

gen, besser mit ihrem Leiden umzugehen.

Und natürlich unterstützen wir unsere Ver-

sicherten mit gesundheitsfördernden Aktivi-

täten dabei, gesund zu bleiben. Gesund

bleiben, gesund werden und besser mit

Krankheit leben – diese Trilogie ist es,

die uns antreibt und die wir als Gesund-

heitspartner laufend mit neuen und

innovativen Angeboten erweitern wollen.

Wird also die Bedeutung des Themas Prämien abnehmen?

PC: Nein. Die absolute Prämie, die bezahlt

werden muss, bleibt wichtigstes Kriterium

für viele Versicherte. Eine attraktive Prämie

anzubieten – Jahr für Jahr –, ist eine unserer

höchsten Prioritäten. Von Achterbahnfahrten

wollen wir die Versicherten verschonen.

Aber wir müssen eines sehen: Die Prämien-

unterschiede zwischen den einzelnen Ver-

sicherern werden in den kommenden Jah-

ren aufgrund des neuen Risikoausgleichs

noch kleiner werden. Die Prämienhöhe als

alleiniger Faktor, zu dieser oder jener Versi-

cherung zu wechseln, wird deshalb mehr

und mehr in den Hintergrund treten. Im im-

mer komplexeren Gesundheitssystem ver-

ändern sich die Ansprüche unserer Versi-

cherten. Partner zu sein, heisst, Kundinnen

und Kunden zu begleiten, ihnen Orientie-

rung und einen echten Mehrwert zu bieten.

Dort müssen unsere Innovationen ansetzen.

«Wir wollen uns den Ansprüchen der Versicherten stellen und in Zukunft weit mehr bieten als bloss die Rückerstattung von Rechnungen.» Jodok Wyer, Präsident des Verwaltungsrats

Stichwort Innovationen: Auch 2019 war die CSS sehr innovativ unterwegs. Welches waren aus Ihrer Sicht die Höhepunkte?

PC: Was das Kerngeschäft – die obligatori-

sche Krankenpflegeversicherung – anbe-

langt, bin ich besonders stolz auf das neue

Versicherungsmodell Multimed, ein

Managed-Care-Modell, das die Vorteile der

Digitalisierung nutzt. Damit hat die CSS

den Grundstein für eine digital unterstützte,

integrierte Versorgung gelegt. Die versicher -

te Person kann im Bedarfsfall verschiedene

Anlaufstellen wählen, zum Beispiel das

telemedizinische Zentrum oder den Haus-

arzt. Zudem verhindert der konsequente

Datenaustausch zwischen allen Beteiligten

Doppelspurigkeiten oder gar Lücken in der

Behandlung. Mit Multimed nehmen wir

ein Stück Zukunft vorweg.

«Worauf ich besonders stolz bin, ist das neue Versicherungsmodell Multimed, ein Managed-Care-Modell, das die Vorteile der Digitalisie-rung nutzt.» Philomena Colatrella, Vorsitzende der Konzernleitung

Zentral für eine Partnerschaft sind das Vertrauen und die Zufriedenheit. Was haben Sie 2019 unternommen, um diese zu stärken?

PC: Partner der Versicherten können wir

nur dann sein, wenn wir in der Kunden-

interaktion vorbildlich sind. Was nützt es,

wenn wir den Versicherten sagen: «Wir sind

für dich da», und wenn sie uns dann anru-

fen, bleiben sie minutenlang in der Warte-

schlaufe hängen? Gleiches gilt für alle unsere

Dienstleistungen, wie zum Beispiel die

Rückerstattung bezogener Leistungen.

Unsere Kundinnen und Kunden sind sehr

zufrieden. Das treibt uns an, weitere Fort-

schritte zu machen. Wir haben verschie-

dene Prozesse automatisiert, zum Beispiel

Arzt-, Modell- und Franchisemutationen.

So erhalten unsere Mitarbeitenden an der

Front mehr Zeit, sich um die Anliegen

unserer Versicherten zu kümmern. Dazu

kommt die Weiterentwicklung unseres

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CSS Gruppe Geschäftsbericht 2019 | 98 | CSS Gruppe Geschäftsbericht 2019

Kundenportals myCSS. Wir haben dieses um

einen sogenannten Zeitstrahl erweitert. Als

versicherte Person habe ich so jederzeit den

Überblick über sämtliche Leistungen und

Medikamente, die ich bezogen habe. Und

das über viele Jahre hinweg. Aber es braucht

sicher noch weitere Schritte, damit uns

die Versicherten als das wahrnehmen, was

wir sein möchten: Gesundheitspartner in

allen Belangen.

Wir wissen nun, wohin die Reise geht. Bringt die CSS bereits alle notwendigen Voraussetzungen dafür mit?

JW: Wir sind gut gerüstet für die Reise, die

uns im Rahmen der neuen Strategie bevor-

steht. Unsere Maxime ist und bleibt eine

nachhaltige und verantwortungsvolle Unter -

nehmenspolitik, selbst in einem härteren

Marktumfeld. Wir gehen haushälterisch mit

unseren eigenen Kosten um. Wir investieren

in die Zukunft unseres Unternehmens und

lassen unsere Versicherten daran teilhaben.

Die CSS hat eine solide Basis und setzt auch

in Zukunft auf innovative Lösungen, von

denen unsere Versicherten profitieren und

die das Gesundheitswesen weiterbringen.

Wir haben Projekte im Köcher, mit denen

wir unsere Vision konkretisieren. Ich bin

überzeugt, dass wir uns Schritt für Schritt

als Gesundheitspartner für unsere Versi-

cherten etablieren können. ∞

«Unsere Maxime ist und bleibt eine nachhaltige und verantwortungsvolle Unternehmenspolitik, selbst in einem härteren Marktumfeld.» Jodok Wyer

Unsere VisionGesund sein, gesund werden, mit Krankheit leben: Dafür stehen wir für unsere Kunden mit Kompetenz und Leidenschaft ein.

In der 2019 gestarteten Strategieperiode will sich die

CSS Versicherung weiter hin zum bevorzugten Gesund-

heitspartner ihrer Kundinnen und Kunden entwickeln.

Als Gesundheitspartner kümmert sich die CSS darum,

dass die Menschen, die sich ihr anvertrauen, gesund

bleiben, gesund werden oder mit ihrer Krankheit besser

leben können. Diese Trilogie soll das Denken und

Handeln im Unternehmen leiten.

Unsere Strategie 2019 bis 2021Auf dem Weg zum Gesundheitspartner verfolgt die CSS einen dualen Ansatz.

Marktführerschaft im Kerngeschäft:

Die CSS Versicherung stärkt ihre Position als Marktfüh-

rerin. Sie richtet ihre Produkte und Dienstleistungen

wie auch ihre Kundeninteraktion konsequent an den

Kundenbedürfnissen aus.

Transformation zum Gesundheitspartner:

Die CSS Versicherung vernetzt sich im Gesundheitsmarkt

und investiert in die Entwicklung neuer Geschäftsmo-

delle und Partnerschaften. Dadurch erschliesst sie neue

Ertragsquellen, die das Kerngeschäft stärken.

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Kunden

10 | CSS Gruppe Geschäftsbericht 2019

Rückblick

Die CSS 2019

10. Oktober

comparis.ch und «saldo» zeichnen die CSS Kranken-

Versicherung AG als effizienteste Krankenversicherung der

Schweiz aus. Sie braucht anteilsmässig am wenigsten

Prämiengelder, um den Verwaltungsaufwand zu finanzieren.

25. Oktober

Engagiert für Menschen in Not: An der 26. Theatergala

überreicht die CEO Philomena Colatrella einen

Check im Wert von 60 785 Franken an die Caritas Luzern.

9. Oktober

Die CSS erhält für ihr Datenschutzmanagement-

system das Zertifikat VDSZ (Verordnung über

die Datenschutz-Zertifizierungen) und das Zertifikat

«GoodPriv@cy» von der Zertifizierungsstelle SQS.

23. Oktober

Die CSS lanciert mit Multimed ein neues

alternatives Versicherungsmodell und erhält dafür

einen Innovationspreis der Schweizer Assekuranz.

24. September

Die Prämien der CSS Gruppe im Jahr 2020 liegen in

der Grundversicherung unter dem Schweizer Durch-

schnitt: Die vier Tochtergesellschaften finden sich

vielfach unter den preislich attraktivsten Anbietern

in allen Prämienregionen.

1. Oktober

Für die CSS zu arbeiten, macht Spass: Dies zeigen die Aus-

zeichnung «Exzellenter Arbeitgeber» von ValueQuest

und das Label «Friendly Workspace» von der Gesundheits-

förderung Schweiz.

17. Mai

Der diesjährige Preis der CSS Stiftung geht

an den Verein VIOLENCE QUE FAIRE und an

die Stiftung Kinderhilfe Sternschnuppe.

10. Mai

Über 2500 Mitarbeitende erleben zusammen in Luzern

den CSS-Mitarbeitertag.

4. April

Am CSS-Kongress für Leistungserbringer setzen sich

über 100 Teilnehmende mit dem Wandel von

stationären zu ambulanten Leistungen auseinander.27. April

Aufgrund der statutarischen Amtszeitbeschränkung

scheiden Jean-Marc Probst und Dr. Lucrezia Meier-Schatz

aus dem Verwaltungsrat aus. Die Nachfolge überneh-

men Abir Oreibi Colucci und Markus Bapst.

18. März

Mit dem Gesundheitsprogramm

CARE4CARDIO® unterstützt die CSS Versicherte,

die unter Herzschwäche leiden.

1. Januar

Die CSS startet in die Strategieperiode

2019 bis 2021, in der sie sich zum bevorzugten Gesund-

heitspartner ihrer Versicherten entwickeln will.

24. Januar

Am gesundheitspolitischen CSS-Dialog in Bern

lanciert die CSS die Diskussion zu Kostenzielen

im Gesundheitswesen.

5. November

Mit dem Online-Dienst «Vorsorgeempfehlung»,

der digitalen Rückentherapie und dem

psychologischen Online-Training erweitert die CSS

ihr Angebot als Gesundheitspartnerin.

12. November

Die CSS gewinnt für ihr Projekt «Marktführerschaft

dank zukunftsfähigem Eigenvertrieb» den Sales

Excellence Award des Swiss Marketing Forum in

der Kategorie Grossunternehmen.14. Dezember

Der neue Verwaltungsrat heisst Dr. Patrick Raaflaub.

Patrick Deucher wird zum Leiter des Konzern-

bereichs Kunde & Markt ernannt. Peter Mittemeyer

übernimmt per 1. Dezember 2019 die Leitung des

Konzernbereichs Strategie & Corporate Services.

3. September

Die CSS präsentiert am dritten Digitaltag die

CSS-App EisenCoach, den weltweit ersten präventiven

Ansatz gegen Eisenmangel.

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Marktanteil in %

über 30

26–30

21–25

16–20

11–15

5–10

Insbesondere in den Innerschweizer Kantonen Schwyz, Luzern, Obwalden und Zug sowie im Tessin und in

Freiburg bleibt die CSS stark. Schweizweit betreibt die CSS 103 Agenturen, an die sich die Versicherten wenden

können.

Anzahl Versicherte absolut

und Marktanteil innerhalb

der Kantone in %

Anzahl Versicherte

Kundenbestand 2019

CSS Gruppe Geschäftsbericht 2019 | 13

Kunden

Nummer eins in der GrundversicherungDie CSS blickt auf ein anspruchsvolles, gutes Geschäftsjahr zurück: Sie hat ein starkes Finanzergebnis erzielt und bleibt Marktführerin in der Grundversicherung.

1,4 Mio.OKP-Versicherte

Ende 2019 waren über

1,4 Millionen Personen bei der CSS

versichert. Die Position als grösster

Grund versicherer der Schweiz ist

weiterhin gefestigt.

619 200 User

619 200 Versicherte nutzen das

Kundenportal myCSS. Im Vergleich

zum Vorjahr ist das nochmals eine

Zunahme um 21,6 Prozent.

4% Verwaltungskosten

Die CSS hat die Verwaltungskosten

in der Grundversicherung

kontinuierlich gesenkt. 2019 betrug

der KVG-Kostensatz 4 Prozent.

1,3% Prämienaufschlag

Im Berichtsjahr beträgt der

Prämienaufschlag bei der CSS

1,3 Prozent.

Kunden

Die CSS hat ihre führende Marktposition in der

Grundversicherung halten können, auch wenn die Ver-

sichertenzahl nach sieben Jahren kontinuierlichem

Wachstum in geringem Mass abgenommen hat.

Der leichte Rückgang des Kundenbestands ist auf die

verschärfte Prämiensituation und die Entwicklung

im Vermittlermarkt zurückzuführen. Im Vergleich zu

den Mitbewerbern hat die CSS ihre Prämien weniger

kompetitiv kalkuliert. Zudem hat sich die CSS dafür ent-

schieden, bei den Provisionen Mass zu halten.

Am 31. Dezember 2019 hatten 1,407 Millionen Personen

bei der CSS eine obligatorische Krankenpflegeversi-

cherung abgeschlossen. Insbesondere in den Kantonen

Zug (hier nahm der Versichertenbestand um 5,2 Prozent

zu), Schaffhausen (plus 4,9 Prozent), Bern (plus 4,5 Pro-

zent) und Luzern (plus 4,1 Prozent) konnte die CSS 2019

zulegen. Die CSS hat unter anderem in den Kantonen

Jura (minus 3,1 Prozent), Wallis und Appenzell Ausser-

rhoden (je minus 1,8 Prozent) Versicherte verloren.

Effiziente KundeninteraktionUm Kundenanliegen noch effizienter zu bearbeiten,

optimiert die CSS ihre Kundenprozesse laufend. Dank

automatisierter Geschäftsprozesse kann zum Beispiel

das Kundenservice-Center Anfragen von Versicherten

schneller beantworten. Auch das Kundenportal

myCSS wurde 2019 weiter verbessert und mit neuen

Selfservice-Funktionen angereichert.

Das digitale Kundenportal myCSS wird als primärer

Kontaktkanal immer wichtiger: Über 40 Prozent aller

CSS-Versicherten nutzen es. Mit wenigen Klicks

können sie ihre Police abrufen, die aktuellen Versiche-

rungsleistungen einsehen oder Leistungserbringer

in ihrer Nähe suchen. Rechnungen können zudem via

myCSS-App eingescannt und übermittelt werden. Drei

Viertel der myCSS-Nutzer nutzen ausschliesslich den

digitalen Kanal. Sie verzichten auf jegliche physischen

Dokumente. Seit der Einführung 2014 hat die CSS

damit über zwölf Millionen Papierdokumente eingespart.

ZH189 491

TG41 659

SG106 139

GR16 395

EU2261

TI91 531

VS68 961

GE85 010

VD85 908

FR93 323

NE29 790

BE53 437

JU17 172 SO

64 307

BL38 009

BS16 967

AG149 264

LU121 357

OW11 387

NW9219

SZ49 944

ZG34 134

UR8716

GL5809

SH6461

AR7416 AI

3319

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Leistungen

Verwaltungskosten CSS Gruppe

Entwicklung Verwaltungskosten

Franchisemodelle

Aufteilung nach Franchisen

Anteil Franchisen in %

12%

10%

8%

6%

4%

2%

0%

7,5%

8,0%

7,7%

8,2%8,5%

Über die Hälfte der CSS-Versicherten wählen das

Modell «ordentliche Franchise» (300/0), rund ein Viertel

die Maximalfranchise (2500/600).

2015 2016 2017 2018 2019

Die CSS hat die Verwaltungskosten in den letzten

Jahren kontinuierlich gesenkt. 2019 betrug der Kosten-

satz der CSS Gruppe noch 7,5 Prozent.

CHF 300/0*

53,9 (+0,6)

CHF 2000/– 2,5 (–0,4)

CHF 1500/400 8,1 (–0,9)

CHF 1000/300 2,4 (–0,2)

CHF –/200 0,1 CHF 500/100

8,2 (–0,4)

CHF 2500/600

24,8 (+1,3)

* Erwachsene/

Kinder

14 | CSS Gruppe Geschäftsbericht 2019

Kunden

Verwaltungskosten weiter reduziertDie Digitalisierung und ein haushälterischer Umgang

mit den Prämiengeldern helfen massgeblich mit, die

Kosten tief zu halten. Seit 2013 hat die CSS ihre Verwal-

tungskosten kontinuierlich senken können. Der

Vergleichsdienst comparis.ch und die Konsumenten-

zeitschrift «saldo» haben die CSS Kranken-Versiche-

rung AG 2019 deshalb als effizienteste Krankenversiche-

rung der Schweiz ausgezeichnet. Sie braucht verhält-

nismässig am wenigsten Prämiengelder, um ihren

Verwaltungsaufwand zu finanzieren. In der Grundver-

sicherung flossen von einem Prämienfranken im

Geschäftsjahr 2019 lediglich noch 4 Rappen in die

Verwaltung.

Eigenvertrieb im UmbruchEin besonderes Augenmerk hat die CSS 2019 auf ihren

Vertrieb gelegt. Die CSS verfügt über ein weit verzweig-

tes Agenturnetz mit über 100 Standorten in der ganzen

Schweiz. Bereits 2018 hat die CSS begonnen, gewisse

administrative Tätigkeiten von den Agenturen ins

Kundenservice-Center zu verlagern. Die Verlagerung

wurde 2019 konsequent weitergetrieben. Die Vertriebs-

mitarbeitenden erhalten so mehr Freiraum und können

sich noch besser um die Versicherten kümmern. Mit

Erfolg, denn die Produktion des eigenen Vertriebs ist

2019 stark gestiegen. Für ihren ganzheitlichen Ansatz,

der die Vertriebsorganisation, das Kundenservice-

Center und die Digitalisierung von Geschäftsprozessen

umfasst, wurde die CSS im November 2019 ausgezeich-

net. Sie gewann mit dem Projekt «Marktführerschaft

dank zukunftsfähigem Eigenvertrieb» den Sales

Excellence Award des Swiss Marketing Forum in der

Kategorie Grossunternehmen. ∞

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CSS Gruppe Geschäftsbericht 2019 | 17

Leistungen

Konsequent gegensteuernMit Multimed hat die CSS ein alternatives Grundversicherungsmodell lanciert, das eine effiziente Versorgung zu tieferen Kosten ermöglicht. Darüber hinaus hat die CSS 2019 weitere kostendämpfende Massnahmen zur Einsparung von Leistungskosten vorangetrieben.

18,2 Mio. Rechnungen

Die CSS hat im Berichtsjahr

über 18 Millionen Rechnungen

geprüft und dadurch

661 Millionen Franken

eingespart.

71,2% AVM-Versicherte Insgesamt 71,2 Prozent aller

OKP-Versicherten waren 2019 in

einem alternativen Versicherungs-

modell (AVM) versichert.

213 Missbrauchsfälle

2019 konnten 213 Fälle

von Versicherungsmissbrauch

aufgedeckt werden. Die CSS

sparte damit rund

15 Millionen Franken ein.

3,3% Kostenanstieg

Für 2020 rechnet die Konjunktur-

forschungsstelle der ETH (KOF) für

die gesamte Gesundheits-

branche mit einem Kostenanstieg

von 3,3 Prozent.

5,584 Milliarden Franken betrugen die KVG-Brutto-

leistungen der CSS im Geschäftsjahr 2019. Die Leistungs-

kosten sind gegenüber dem Vorjahr wieder stärker

gestiegen. Massgeblich zum Kostenanstieg beigetragen

haben unternehmensinterne und extern angepasste

Abrechnungsprozesse. Durch effizientere Prozesse wurde

schneller abgerechnet und es wurden mehr Leistungen

verbucht. Die Gesamtkosten pro versicherte Person sind

2019 um 2,7 Prozent beziehungsweise 105 Franken

pro Person gestiegen. Für jede versicherte Person fielen

2019 Bruttoleistungskosten von durchschnittlich

3986 Franken an.

Westschweizer Kantone sind an der SpitzeKostenmässige Spitzenreiter sind die Kantone Neuen-

burg, Waadt und Genf. Für jeden Neuenburger musste

die CSS 2019 im Durchschnitt 5350 Franken aufwenden.

Am anderen Ende der Skala stehen traditionell die

ländlichen Kantone wie Uri und Appenzell Innerrhoden.

In Uri lagen die Bruttoleistungskosten pro Versicherten

bei durchschnittlich 3100 Franken.

LeistungskosteneinsparungenDie CSS hat ihre Sparbemühungen im Berichtsjahr

unverändert hoch gehalten. Durch kostendämpfende

Massnahmen erzielte die CSS 2019 Einsparungen

von rund 986 Millionen Franken (Grundversicherung

und Zusatzversicherung).

Wie bereits in den vergangenen Jahren trug die strikte

Kontrolle sämtlicher Rechnungen am meisten zu

den Einsparungen bei. Die CSS prüft alle Rechnungen

mit grosser Sorgfalt und hat so im Geschäftsjahr

661 Millionen Franken eingespart. Davon entfallen unter

anderem: ∞ 538 Millionen Franken auf nicht versicherte Kosten, ∞ 15 Millionen Franken auf missbräuchlich verrechnete

Leistungen, ∞ 6 Millionen Franken auf TARMED-Tarifregelprüfungen.

2019 hat die CSS 213 Betrugsfälle aufgedeckt. Dadurch

wurde verhindert, dass Ärzte, Spitex-Organisationen,

Spitäler und Versicherte Leistungen von 15 Millionen

Franken zu Unrecht verrechneten. Dieser Betrag wäre

sonst den Versicherten belastet worden.

Verschiedene Steuerungsmassnahmen haben zu weite-

ren Einsparungen von insgesamt 325 Millionen Franken

geführt. Die wichtigsten Massnahmen sind Kosten-

gutsprachen, Managed Care und Telemedizin sowie die

individuelle Fallbetreuung und die persönliche Patien-

tenbegleitung. Kostendämpfend wirken auch diverse

Gesundheitsprogramme wie CARE4CARDIO®, die digitale

Rücken- und Schlaftherapie wie auch das psychologi-

sche Online-Training. Zudem setzt sich die CSS für eine

integrierte Gesundheitsvorsorge ein, indem sie die

Zusammenarbeit mit ambulanten und stationären Leis-

tungserbringern partnerschaftlich fördert.

Ein Meilenstein in der integrierten VersorgungMit Multimed hat die CSS als erster Schweizer Kranken-

versicherer ein alternatives Grundversicherungsmodell

mit mehreren untereinander vernetzten Partnern lan-

ciert. Wer sich für Multimed entscheidet, kann im

Krankheitsfall zwischen dem digitalen Ratgeber myGuide,

dem telemedizinischen Beratungszentrum oder dem

Hausarzt als erster Anlaufstelle wählen. Multimed legt

den Fokus auf die konsequente Koordination: Die

Leistungserbringer tauschen sich aus und sind stets über

den Behandlungsstatus der Patienten informiert. So

vereint Multimed die Vorzüge verschiedener medi-

zinischer Anlaufstellen und ist auch für Menschen mit

einer chronischen Erkrankung attraktiv.

Multimed ist ein Paradebeispiel dafür, wie die verstärkte

Zusammenarbeit zwischen Leistungserbringern und

Krankenversicherern das Gesundheitssystem weiter-

bringt und eine effiziente Versorgung zu tieferen Kosten

ermöglicht. Die Einsparungen gibt die CSS an die Kun-

den weiter, die sich für dieses Modell entscheiden: Der

Selbstbehalt beträgt pro Jahr nur 400 statt 700 Franken,

und es wird ein attraktiver Prämienrabatt gewährt.

Multimed wird seit dem 1. Januar 2020 in den Kantonen

Bern, Luzern, Basel-Stadt und Basel-Landschaft ange-

boten. Mittelfristig strebt die CSS eine schweizweite

Abdeckung an.

Die CSS wird auch in Zukunft konsequent Gegensteuer

geben und Massnahmen zur Leistungskostensteuerung

vorantreiben. Denn ohne diese Massnahmen zur

Kostendämpfung würden die Prämien pro versicherte

Person über 20 Prozent höher ausfallen. ∞

Leistungen

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Leistungskosten KVG (brutto)

Durchschnittskosten pro Kopf und Kanton in CHF

Bruttoleistungen KVG

Aufteilung nach Leistungs-erbringer

Alternative Versicherungsmodelle (AVM)

Aufteilung nach AVM

Wahl des Versicherungsmodells absolut und in %

in Millionen CHF Hausarztversicherung

452 563, 45,1%

Total AVM

1 002 742

Gesundheitspraxisversicherung (HMO)

299 389, 29,9%

Callmed/Sanacall

250 790, 25%

Von den 1,4 Millionen OKP-Versicherten waren 2019

1 002 742 Personen in einem alternativen Versiche-

rungsmodell versichert.

NE VD GE BS JU BL BE VS GR FR SH SO TI ZH NW LU GL SG SZ OW AR TG AG ZG AI UR

535

0

516

5

5161

5131

49

07

467

1

455

9

447

8

42

28

412

2

40

62

392

7

3769

3767

361

6

36

02

34

99

34

96

34

29

341

0

332

2

32

64

32

59

32

58

32

03

310

0

Arzt ambulant

Spital stationär

Spital ambulant

Medikamente Apotheke

Pflegeheim, Spitex

Medikamente Arzt

Labor

Arznei Spital ambulant

Physiotherapeut

übrige Leistungen

5,584 Milliarden Franken betru-

gen die Bruttoleistungen der

CSS im Geschäftsjahr 2019.

1216

1158

710

379

613

215

478

320

204

289

«Multimed ist innovativ, weil

es den digitalen Austausch

zwischen Patienten, Arzt und

Telemediziner fördert.»

Florian Suter

CSS Gruppe Geschäftsbericht 2019 | 1918 | CSS Gruppe Geschäftsbericht 2019

Leistungen

Multimed ist ein wichtiger Schritt hin zur integrierten VersorgungDie CSS bietet seit Anfang 2020 das neue alternative Versicherungs- modell (AVM) Multimed an. Florian Suter, Geschäftsführer der Ärztenetz Nordwest AG, erklärt, welche Vorteile das Modell mit sich bringt und weshalb die integrierte Versorgung noch nicht am Ziel ist.

Herr Suter, Sie haben das neue alternative Versiche-

rungsmodell (AVM) Multimed der CSS mitentwickelt.

Brauchen wir in der Schweiz ein weiteres AVM?

Ja, denn die Zeiten haben sich geändert. Heute nutzen

Patientinnen und Patienten vermehrt digitale Kom-

munikationsmittel und möchten auch im Austausch mit

Ärzten und Krankenversicherungen nicht darauf ver-

zichten. Die ersten AVM sind über zwanzig Jahre alt und

werden dem digitalen Wandel kaum gerecht. CSS Multi-

med ist ein wichtiger Schritt nach vorne.

Wie ist es zu Multimed gekommen?

In der Schweiz lassen sich neue AVM im Vergleich zu

anderen Ländern relativ gut implementieren, weil das

Krankenversicherungsgesetz (KVG) die Entwicklung

neuer Modelle begünstigt. Der Impuls für ein neues

Leistungen

Inside- story

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Innovation

20 | CSS Gruppe Geschäftsbericht 2019

So profitieren Multimed-Kunden: Flexibilität: Kunden wählen, je nach Sympto-

men und Situation, wer ihnen helfen soll:

myGuide für eine erste Empfehlung auf digita-

lem Weg, das telemedizinische Beratungs-

zentrum oder ihr Arzt.

Digitale Unterstützung: Kunden erhalten im

Kundenportal myCSS zum Beispiel eine

Behandlungsübersicht oder die Möglichkeit,

online einen Termin beim telemedizinischen

Beratungszentrum zu buchen.

Vernetzte Gesundheitsversorgung: Dank ge-

genseitiger Einsicht in die Behandlungsdaten

sind das telemedizinische Beratungszentrum

und der Arzt stets über den Behandlungs-

status der Kunden informiert.

Zur PersonDr. med. Florian Suter ist Geschäftsführer und

Verwaltungsrat der Ärztenetz Nordwest AG.

Bis 2014 führte er während 25 Jahren eine

eigene Hausarztpraxis in Basel.

Leistungen

AVM wird entweder von Ärzten oder Krankenversiche-

rungen ausgelöst. Im Fall von Multimed hat sich die CSS

mit ihrer Idee an MedSolution gewandt. MedSolution

löst im Auftragsverhältnis für zehn Ärztenetze adminis-

trative Aufgaben und Vertragsfragen, erstellt Auswer-

tungen und arbeitet mit den Netzen auch im laufenden

Betrieb eng zusammen. Für uns war das Projekt mit der

CSS sehr interessant. Das Modell ist innovativ, und wir

sind erstmals sehr früh in die Entwicklung einbezogen

worden.

Wie profitieren Kundinnen und Kunden, wenn sie

Multimed wählen?

Die Versicherten wählen die erste Anlaufstelle: Hausarzt

oder Telmed. Im Krankheitsfall haben sie rund um die

Uhr die Möglichkeit, eine Ansprechperson zu kontaktie-

ren. Bei komplexen Krankheiten sind alle behandelnden

Ärzte wie auch die Telmed-Partner informiert. Wichtige

Informationen sind also vorhanden, sodass die Betroffe-

nen ihre Geschichte nicht jedes Mal erzählen müssen.

Über das Kundenportal myCSS haben die Versicherten

Einsicht in den administrativen Behandlungsverlauf.

Medizinische Unterlagen wie Röntgenbilder oder

Behandlungsempfehlungen stehen in einem nur für

die Versicherten zugänglichen, persönlichen Medical

Safe zur Verfügung. Und ganz wichtig: Die Kunden

profitieren von tieferen Prämien im Vergleich zu ande-

ren Modellen.

Ist Multimed auch für Leistungserbringer sinnvoll?

Ja, denn Multimed fördert den Austausch zwischen

Hausärzten und Telemedizinern. Ich bin der Meinung,

dass das gegenseitige Misstrauen immer noch gross

ist. Dabei ist es für beide Seiten sinnvoll, enger zusam-

menzuarbeiten.

Was motiviert Hausärztinnen und Hausärzte, bei

CSS Multimed mitzumachen?

Sie sind Teil eines fortschrittlichen Projekts und arbei-

ten bei der vielversprechenden Weiterentwicklung

im Gesundheitswesen mit – und sie können erst noch

dessen Ausgestaltung mitbestimmen.

Seit den 1990er-Jahren prägt das Prinzip der

«Integrierten Versorgung» unser Gesundheits-

wesen. Weshalb gilt es nach wie vor als Mass

aller Dinge?

Insbesondere chronische Krankheiten werden zuneh-

mend komplexer, und eine geeignete Behandlung

der Betroffenen gelingt nur, wenn interdisziplinäre

Teams zusammenarbeiten. Die integrierte Versorgung

hat zum Ziel, diese Koordination zu verbessern und

Erfahren Sie mehr über das

neue AVM Multimed im Erklär-

video: report2019.css.ch/avm-multimed

eine bedürfnisgerechte, kosteneffektive medizinische

Versorgung zu ermöglichen. In meinen Augen ist sie

aber noch nicht so weit, wie sie sein sollte. In unserem

Netz hätten wir nebst Ärztinnen und Ärzten gerne

auch Vertreter aller anderen Berufsgruppen der Behand-

lungskette: So könnten wir Wissen und Erfahrungen

teilen und voneinander lernen. Multimed, das den digi-

talen Austausch zwischen den Leistungserbringern

fördert, zielt genau in diese Richtung und ist damit ein

wichtiger erster Schritt auf dem Weg zur integrierten

Versorgung. ∞

Lesen Sie das ganze Interview online.

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Innovation

Rundum digital vernetztDie CSS bereitet sich mit neuen Geschäftsmodellen und innovativen Angeboten auf zukünftige Anforderungen und Kundenwünsche vor. Im Geschäftsjahr 2019 hat die CSS ihr Angebot als Gesundheitspartnerin erweitert und neue digitale Services lanciert.

336 972 Mal

haben die Besucherinnen

und Besucher längere Zeit

auf Gesundheitsbeiträgen

verweilt.

50 Mio. CHF

Die CSS baut ihr Corporate Ventu-

ring weiter aus und investiert in den

nächsten Jahren bis zu 50 Millionen

Franken in Start-ups, die das

Gesundheitswesen mit innovativen

Lösungen weiterbringen.

215 Beiträge

Die CSS hat 2019 215 Beiträge

und Videos zu Gesundheits-

themen publiziert.

61 420 190 Klicks

auf die von der CSS

publizierten Gesundheitsinhalte

wurden registriert.

Als Gesundheitspartner will die CSS Versicherung ihre

Kundinnen und Kunden auf dem gesamten Gesund-

heitspfad begleiten und sie dabei unterstützen, gesund

zu bleiben, gesund zu werden oder mit einer Krankheit

zu leben. In den vergangenen Jahren hat die CSS daher

in innovative Angebote und digitale Anwendungen

investiert. 2019 hat sie unter anderem ihr Kundenportal

myCSS und den digitalen Ratgeber myGuide verbessert

und gleichzeitig neue digitale Services eingeführt.

Gesund bleiben dank «Vorsorgeempfehlung»Im Berichtsjahr hat sich die CSS des Themas Vorsorge-

untersuchungen angenommen und den Service

«Vorsorgeempfehlung» lanciert. Der neue Online-

Service gibt Nutzerinnen und Nutzern wissenschaftlich

fundierte Empfehlungen, welche Vorsorgeunter-

suchungen für sie sinnvoll sind. Die Nutzung des Services

erfolgt anonym, ist kostenlos und steht allen Interes-

sierten, also auch Nichtkunden der CSS, zur Verfügung.

Damit begleitet die CSS nicht nur im Krankheitsfall,

sondern bereits bei der Vorsorge.

CSS-App EisenCoach Prävention steht auch bei einer neu lancierten App im

Fokus: Gemeinsam mit der Zürcher Hochschule für

Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und dem Schwei-

zer Start-up SNAQ hat die CSS die App EisenCoach

entwickelt. Sie analysiert mittels künstlicher Intelligenz

den Inhalt des Tellers und zeigt den Eisengehalt einer

Mahlzeit an. Basierend auf dem individuellen Ernäh-

rungsverhalten gibt die App wissenschaftlich fundierte

Tipps, wie die Eisenaufnahme erhöht werden kann.

Mit dem «EisenCoach» hat die CSS den Besucherinnen

und Besuchern des Digitaltages am 3. September 2019

Innovation

Das CSS Health Lab

Das CSS Health Lab ist eine strategische Part-

nerschaft zwischen der CSS, der ETH Zürich

und der Universität St. Gallen. Im Rahmen

dieser Zusammenarbeit forschen Doktoran-

den seit 2015 an digitalen Gesundheitsinter-

ventionen.

den weltweit ersten präventiven Ansatz gegen Eisen-

mangel präsentiert, der auf Aufklärung statt auf

Nahrungsergänzungsmittel und Medikamente setzt.

«AsthmaCoach» für KinderNeben dem «EisenCoach» hat die CSS am Digitaltag

auch MAX, den virtuellen «AsthmaCoach» für Kinder,

vorgestellt. Auf verspielte Art und Weise lernen

Betroffene per App mehr über den Umgang mit Asthma.

Das CSS Health Lab hat die App während mehrerer

Monate gemeinsam mit Spitälern und der Lungenliga

getestet. Wichtige Elemente sind Lernvideos, der Ein-

bezug der Eltern, die Interaktion mit dem Chatbot MAX

sowie der Chat mit dem Arzt oder Experten. Dem

«AsthmaCoach» wie auch dem «EisenCoach» liegt die

Überzeugung zugrunde, dass Betroffene dazu beitra-

gen können, ihre Lebensqualität zu verbessern. Smart-

phone-Anwendungen sind unkomplizierte Helfer,

die zeit- und ortsunabhängig laufend Wissen erweitern

und helfen, das eigene Verhalten zu ändern.

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CSS Gruppe Geschäftsbericht 2019 | 2524 | CSS Gruppe Geschäftsbericht 2019

Damit die Versicherten in Sachen Gesundheit mün-

diger werden, selbstbestimmter und eigenverantwort-

licher entscheiden, hat die CSS weitere digitale An-

wendungen geprüft und eingeführt. CSS-Versicherte

können neu von einer digitalen Rücken- und Schlaf-

therapie, einem psychologischen Online-Training

sowie von CARE4CARDIO®, einem Gesundheitspro-

gramm für Personen mit Herzinsuffizienz, profitieren.

Zudem hat die CSS in einem Pilotprojekt den Haut-

Check von OnlineDoctor getestet, mit dem Hautpro-

bleme einfach und unkompliziert online abgeklärt

werden können.

Über Gesundheit informiertUm die Gesundheitskompetenz ihrer Versicherten, aber

auch der Öffentlichkeit zu erhöhen, stellt die CSS auf

ihren digitalen Kanälen Informationen zu Gesundheit

und Krankheit zur Verfügung. Ein Team aus internen

und externen Experten informiert über Ernährung,

Wohlbefinden, Bewegung und alles rund um den Körper.

Die Versicherten erhalten Antwort auf ihre Gesund-

heitsfragen und hilfreiche Tipps.

Venturing@CSSDie CSS setzt auch bewusst auf Impulse von aussen.

So durchleuchtet sie den Markt auf junge, agile Unter-

nehmen im Bereich Gesundheit. Im Berichtsjahr hat

die CSS über vierzig Start-ups auf Möglichkeiten der

Zusammenarbeit und Beteiligung geprüft und vier von

ihnen ausgewählt. Sie wurden im Juni zum ersten

CSS-Pitching-Event eingeladen. Das Start-up sublimd,

das mit seiner Ärzte-Software die Qualität und Effizienz

im Gesundheitssystem steigern will, ist als Gewinner

hervorgegangen.

Auch in Zukunft wird die CSS neue Technologien, Netz-

werke und Geschäftsmodelle nutzen, die Chancen für

bedürfnisgerechte Produkte und Dienstleistungen bieten.

Die CSS plant weitere innovative Angebote, um das

Patientenerlebnis einfacher zu gestalten und Kunden

auf ihrem individuellen digitalen Behandlungspfad zu

begleiten, ganz im Sinne des bevorzugten Gesundheits-

partners. ∞

Innovation

An der Spitze der DigitalisierungDie CSS entwickelt das Angebot an digitalen

Dienstleistungen laufend weiter. CEO

Philomena Colatrella wurde deshalb vom

Wirtschaftsmagazin «Bilanz» in die Liste der

100 «Digital Shapers 2019» aufgenommen.

Erstmals steht damit eine Krankenversiche-

rung auf der Liste der einflussreichsten

Digitalisierer der Schweiz.

Vorsorglich unterwegs Der neue digitale Service «Vorsorgeempfehlung» der CSS Versicherung gibt Nutzerinnen und Nutzern schnelle, verständliche und wissenschaftlich fun-dierte Empfehlungen, welche Vorsorgeuntersuchungen für sie sinnvoll sind.

Barbara ist 40 Jahre alt, Mutter von zwei Kindern und

macht in ihrer Freizeit viel Sport. Sie raucht nicht, er-

nährt sich bewusst und fühlt sich entsprechend gesund.

Barbara hat den neuen Online-Service «Vorsorgeemp-

fehlung» der CSS Versicherung ausprobiert, weil sie

neugierig ist und sich gerade als Mutter stark mit dem

Thema Gesundheitsvorsorge auseinandersetzt. Gut

fünf Minuten dauert das Assessment, bei dem Barbara

in eine Interaktion mit einem Chatbot tritt. «Hallo»,

beginnt der Chat, sobald sie den Link auf die Website

aufgerufen hat. Überrascht ob der unvermittelten

Ansprache, wartet Barbara auf die zweite Sprechblase:

«Herzlich willkommen zu unserem Service zum

Thema Vorsorgeempfehlung.»

Mit ihrem neuen Service «Vorsorgeempfehlung» stellt

die CSS den Nutzerinnen und Nutzern – die Dienstleis-

tung steht auch Nichtkunden offen – leicht zugängliche

und verlässliche Informationen zur Verfügung, welche

Vorsorgeuntersuchungen aufgrund persönlicher Risiko-

faktoren für sie sinnvoll sein könnten. Der Service ist

anonymisiert, kostenlos und wurde in Zusammenarbeit

mit dem Institut für Hausarztmedizin der Universität

Zürich entwickelt. Die CSS möchte damit zu einer besse-

ren Gesundheitskompetenz der Bevölkerung beitragen

und Kundinnen und Kunden nicht nur im Krankheitsfall

als Gesundheitspartner begleiten, sondern auch bei

der Vorsorge.

«Verständlich und dynamisch»In der Zwischenzeit hat Barbara weitergeklickt und

erfahren, dass lediglich ihre Nutzungsdaten gespeichert

werden, nicht aber ihre Gesundheitsdaten. Die Ver-

antwortlichen sehen also nur, ob jemand den Service

Innovation

Hallo!

Herzlich willkommen zu unserem Service zum Thema Vorsorgeempfehlungen.

Die Empfehlungen basieren auf aktuellstenwissenschaftlichen Erkenntnissen.

Wir möchten Sie mit diesem Service bei Entscheidungen zu Vorsorgeuntersuchungen unterstützen.

Sie wurden vom Institut fürHausarztmedizin der Universität Zürichvalidiert.

Gute Idee!Darüber habe ich mir noch wenig Gedanken gemacht.

Inside- story

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Mitarbeitende

26 | CSS Gruppe Geschäftsbericht 2019

aufgerufen und bis zum Ende durchgespielt hat. Die

Antworten der Nutzer und die ihnen angezeigten

Ergebnisse kennen sie nicht. Barbara muss Angaben

zu Geschlecht, Alter, Gewicht und Grösse machen und

einige kurze Fragen zu ihrer persönlichen Krankheits-

geschichte sowie ihrer Familienhistorie beantworten.

«Das Assessment ist gut strukturiert, verständlich und

dynamisch – ich habe mich bestens zurechtgefunden»,

sagt sie. Einzig die Interaktion mit dem Chatbot

empfindet die Testnutzerin als kühl und nüchtern,

«etwas gar abgeklärt, aber das liegt wohl am seriösen

Thema und an der Kommunikation mit einem Chatbot».

Eine gute EntscheidungshilfeAm Ende des Assessments werden Barbaras Vorsorge-

empfehlungen angezeigt. Sie kann diese als PDF herun-

terladen und zum nächsten Arzttermin mitnehmen.

Aufgrund ihres Geschlechts, ihres Alters und ihrer per-

sönlichen Angaben hat Barbara zwei Empfehlungen

erhalten: Gebärmutterhalsabstrich und Blutdruck-

messung. Insgesamt umfasst die Liste zehn wissen-

schaftlich validierte Empfehlungen. Besonders nützlich

für Kundinnen und Kunden der CSS: Sie sehen zusätz-

lich, wie viel die empfohlenen Vorsorgeuntersuchun-

gen kosten und welche Leistungen die Krankenver-

sicherung übernimmt. Barbara ist mit dem Service

Innovation

Lesen Sie die Interviews

mit den beiden Experten:

report2019.css.ch/vorsorgeempfehlung

Das klingt logisch!

Die Nutzung des Services ist jederzeit und überall möglich – und für Sie kostenlos.

Entsprechend ist der Service vor allem für gesunde Personen geeignet. Falls Sie bereits in Behandlung sind, folgen Sie bitte den Anweisungen Ihres Arztes.

Dieser Service berät Sie bei der Frage,welche Untersuchungen zur Früherkennung möglicher Krankheiten für Sie sinnvoll sind. Und zwar in einem Stadium, in dem Sienoch keine Beschwerden haben.

zufrieden und wird ihn weiterempfehlen. Ihr Fazit? «Es

ist ein kostenloses Tool, das einem Sicherheit bei einem

Thema gibt, zu dem man sich vielleicht schon länger

Gedanken macht. Und es hilft, eine bewusste Entschei-

dung zu treffen, welche Vorsorgeuntersuchungen sinn-

voll sind.» ∞

Das sagen die Experten

«Mehr Medizin ist nicht immer besser», betont

Prof. Dr. med. Thomas Rosemann, der die Ent-

wicklung der Vorsorgeempfehlungen der CSS

begleitet hat. Projektleiter Stephan Fleischli ist

überzeugt, mit dem neuen Service einen we-

sentlichen Beitrag zur Gesundheitskompetenz

der Bevölkerung zu leisten.

Gleich!

Danke für die Info.Wann geht es denn jetzt los?

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Sprachen

Aufteilung nach Sprachen

Demografie

Aufteilung nach Alter

Anzahl Mitarbeitende nach Muttersprache

Anzahl Mitarbeitende nach Altersgruppen

2768

Mitarbeitende

gesamt

2768

Mitarbeitende

gesamt

2077

Deutsch

228

15–24 Jahre

1259

25–39 Jahre

575

Französisch

323

55–64 Jahre

950

40–54 Jahre

116

Italienisch

8

65 Jahre

und älter

CSS Gruppe Geschäftsbericht 2019 | 29

Mitarbeitende

Eine attraktive ArbeitgeberinDie Mitarbeitenden der CSS sind top motiviert. Das zeigt die Mitarbeitenden-umfrage 2019. Aber nicht nur die Motivation stimmt, sondern auch die Rahmenbedingungen bezüglich Weiterbildung und Gehalt sind exzellent.

112 Lernende

2019 waren bei der CSS

112 Lernende und Praktikanten

angestellt. 95 Prozent der Lehr-

abgänger haben ihre Berufslehre

erfolgreich abgeschlossen.

6691 Weiterbildungstage

Weiterbildung geniesst

bei der CSS einen hohen Stellen-

wert. 2019 wurden insgesamt

6691 Kurstage absolviert.

6,5% Fluktuationsrate Die Nettofluktuationsrate

betrug 2019 6,5 Prozent.

2470 Vollzeitstellen

Im Jahr 2019 teilten sich

bei der CSS 2768 Mitarbeitende

insgesamt 2470 Vollzeitstellen.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der CSS geben

ihrer Arbeitgeberin eine sehr gute Note: In der von der

neutralen Firma ValueQuest durchgeführten Mitarbei-

tendenumfrage 2019 wurde auf einer Skala von 1 bis

100 ein Gesamtmotivationswert von 82 Punkten erzielt.

Die Auswertung der Resultate zeigt, dass die Mitarbei-

tenden am stärksten motiviert sind, wenn sie einen Sinn

in ihrer Arbeit sehen, wenn sie sich in ihrem Arbeits-

umfeld akzeptiert fühlen und wenn dort ein Klima des

gegenseitigen Respekts herrscht. Alles Punkte, die

bei der CSS erfüllt sind, wie die Gesamtbewertung zeigt.

Diese ist noch aussagekräftiger, wenn man bedenkt,

dass 89 Prozent aller Mitarbeitenden an der Umfrage

teilgenommen haben. Aufgrund der sehr hohen

Beteiligung und der hohen Zufriedenheitswerte hat

ValueQuest der CSS die Auszeichnung «Exzellenter

Arbeitgeber» verliehen.

Fit für neue HerausforderungenZu einem ausgezeichneten Arbeitgeber gehört auch,

die Angestellten bei laufenden Veränderungen zu

begleiten: Das gilt in erster Linie für die digitale Arbeits-

welt. Dazu hat die CSS unter anderem in Zusammen-

arbeit mit der Hochschule Luzern (HSLU) und anderen

Unternehmen (Suva, Schweizerisches Paraplegiker-

Zentrum) einen Blended-Learning-Lehrgang (integrier-

tes Lernen) geschaffen. Hier können sich die Mitar-

beitenden das nötige Rüstzeug aneignen, um sich sicher

in einer digitalisierten Welt zu bewegen. Der Lehrgang

ist eine Mischung aus virtuellem Lernen, Vor-Ort-

Schulungen und selbstorganisierten Peergroups. Nach

einer erfolgreichen Pilotdurchführung im Frühling 2019

wird der Kurs auch 2020 angeboten.

Eng begleitet werden die Mitarbeitenden auch im Kon-

text neuer Arbeitsformen. Aktuelles Beispiel ist eine

Standortkonsolidierung, die 2020 einen Wechsel des

Arbeitsortes und das Eingewöhnen in eine topmoderne

Arbeitswelt in Root LU bedingt. Für die 300 betroffenen

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden zahlreiche

massgeschneiderte Führungs- und Teamentwicklungs-

Workshops durchgeführt. Wo angezeigt, haben die

Mitarbeitenden auch von einem persönlichen Coaching

profitiert.

Weiter auf dem digitalen PfadEine wichtige Rolle spielt das Projekt «Fachausbildung

Digital», das im Jahr 2019 konsequent vorangetrieben

wurde. Dabei war das Augenmerk vor allem auf das

Entwicklungspotenzial gerichtet. Das Aus- und Weiter-

bildungsangebot basiert einerseits auf den Bedürfnissen

Mitarbeitende

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Gender

Aufteilung nach Geschlecht und Position

Frauen- und Männeranteil nach Position in %

Total

58,8

41,2

Verwal-

tungsrat

28,6

71,4

Konzern-

leitung

14,3

85,7

Kader

31,7

68,3

Beleg-

schaft

64,9

35,1

Rund ein Drittel aller Kadermitarbeitenden sind Frauen.

CSS Gruppe Geschäftsbericht 2019 | 3130 | CSS Gruppe Geschäftsbericht 2019

Mitarbeitende

der Mitarbeitenden, und andererseits leitet es sich aus

den Anforderungen der Konzernleitung, der Konzern-

bereiche sowie des Marktumfeldes ab. Die Verlagerung

der Wissensvermittlung in Richtung Online-Tools wurde

2019 weiter vorangetrieben. Entsprechend werden

Lernprozesse und Lernformen kontinuierlich den neuen

Gegebenheiten angepasst und interaktive, kollaborative

und kommunikative Lernformate eingesetzt. Dies

erlaubt es, die Vernetzung und den Wissensaustausch

zwischen den Mitarbeitenden laufend zu verbessern.

2019 wurde zudem die Lern-App weiterentwickelt,

und 2020 werden alle Mitarbeitenden von einer neuen

digitalen Lernplattform profitieren.

Ein faires LohngefügeDie Angestellten profitieren auch von fairen Lohnbedin-

gungen. Bei der CSS Versicherung orientieren sich die

Saläre der Mitarbeitenden nicht am Geschlecht, sondern

an persönlichen Qualifikationsmerkmalen, der Funktion

und den Anforderungen der Tätigkeit. Zum Ausdruck

gebracht wird dies seit fünf Jahren mit dem Label «Fair

Compensation».

Im Januar 2019 erhielt die CSS das Zertifikat für weitere

drei Jahre. Das Label wird von der Schweizerischen

Vereinigung für Qualitäts- und Management-Systeme

(SQS) verliehen. Es belegt, dass bei der CSS der Lohn-

unterschied zwischen den Geschlechtern deutlich

innerhalb des Toleranzbereiches von fünf Prozent liegt.

Geprüft werden die Löhne der CSS mit der «Logib»-

Methode. Das Eidgenössische Büro für die Gleichstel-

lung von Frau und Mann (EBG) hat die Software Logib

entwickelt, die es auf einfache Weise erlaubt, Lohnunter-

schiede innerhalb eines Unternehmens zu ermitteln. ∞

3Digital und interaktiv lernenDie CSS fördert digitales, interaktives Lernen. Mit Lern-

plattformen und Lern-Apps vertiefen die Mitarbeitenden

ihr Wissen zu Produkten, Strategie, Transformation und

Gesundheitsthemen auf spielerische Art. Interaktive Ver-

anstaltungen wie Webinare und Brown Bag Lunches

ermöglichen ein lebenslanges und kollaboratives Lernen

für alle Mitarbeitenden und über alle Hierarchiestufen.

1Gesund und kreativ arbeitenAuch gegenüber ihren Mitarbeitenden entwickelt sich die

CSS weiter zum Gesundheitspartner, indem sie gesundes,

kreatives Arbeiten ermöglicht. In der «kreativen Arbeits-

welt» am Hauptsitz Luzern und neu auch in Root können

Mitarbeitende spontan je nach Vorliebe und Tagesaufgabe

die am besten passende Infrastruktur für ihre Tätigkeit

wählen. Ganz im Sinne von «Friendly Workspace», einer

Auszeichnung, welche die CSS seit 2013 immer wieder

erhalten hat.

2Vielfalt leben und Chancengleichheit fördernDie CSS ist überzeugt, dass sich Diversität in der Zusam-

menarbeit positiv auswirkt. Durch faire Lohnbedingungen,

das interne Frauennetzwerk Rendez-Femmes, die Förde-

rung von Frauen in Führungspositionen und die Mitglied-

schaft bei «Advance», einem gemeinnützigen Verein für

die Gleichstellung in der Schweiz, setzt sich die CSS für

die Chancengleichheit ihrer Mitarbeitenden ein. Im

Projekt «Diversity & Inclusion» werden Themen wie Gene-

rationenmanagement und Handicap vorangetrieben.

Fit für die Zukunft Die CSS Versicherung nimmt die Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeitenden wahr, indem sie attraktive Arbeitsbedingungen schafft und die Mitarbeitenden durch ein umfassendes Aus- und Weiter- bildungsangebot auf künftige Aufgaben vorbereitet.

Mitarbeitende

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CSS Gruppe Geschäftsbericht 2019 | 3332 | CSS Gruppe Geschäftsbericht 2019

Seite an SeiteKompetent, kommunikativ, empathisch: Eigenschaften, die Nora Weislogel auszeichnen. Die persönliche Patientenbegleiterin der CSS steht Kunden stets zur Seite – ganz im Sinne eines Gesundheitspartners.

«Sie sehen toll aus, darf ich Ihnen das sagen?» Nora

Weislogel sitzt im Wohnzimmer von Frau und Herrn

Benz. Zum ersten Mal besucht die persönliche Patien-

tenbegleiterin der CSS das Ehepaar Benz zu Hause in

Affoltern am Albis. Das erste persönliche Treffen fand

vor über einem halben Jahr in der Klinik statt, in der sich

Frau Benz von einem Burn-out erholte. «Mir ging es

miserabel», erinnert sich die 57-Jährige, «und ich hatte

Angst, weil da jemand von der Krankenversicherung

kam.» Sie lächelt. Die anfängliche Skepsis ist einer tiefen

Dankbarkeit gewichen. Immer wieder betont Frau Benz

an diesem Nachmittag, wie dankbar sie für die Unter-

stützung von Nora Weislogel sei. «Das alles ist ein riesi-

ges Labyrinth für uns, und es ist wichtig, einen Anker

wie sie zu haben.» Frau Benz kämpft nach wie vor mit

Depressionen, ihr Ehemann leidet an Multipler Sklerose

und hat vor einem Jahr die Diagnose Krebs erhalten.

Solche Schicksale sind für die persönliche Patienten-

begleiterin Teil ihres Arbeitsalltags.

Die ExpertinNora Weislogel holt einen Riegel aus der Tasche, richtet

sich auf und checkt ihre E-Mails. Sie steht am Pult ihres

Arbeitsplatzes in Luzern. Für ein richtiges Znüni hat sie

keine Zeit. Das passiere manchmal, sagt sie, isst ihren

Riegel und setzt das Headset auf. Sie ruft die Sozialarbei-

terin zurück, die sich wegen eines neuen Patienten ge-

meldet hat. Eigentlich ist Nora Weislogels Agenda voll,

doch die persönliche Patientenbegleiterin verspricht am

Telefon: «Wir finden bestimmt eine Lösung.»

Die Nachfrage nach Begleitung im Bereich Psychiatrie

hat beim Care Management der CSS in den letzten drei

Jahren stetig zugenommen. Heute machen psychische

Erkrankungen wie Burn-out, Depression und Schizo-

phrenie rund zehn Prozent aller Fälle aus (vgl. Box). Im

Durchschnitt werden Betroffene nach ihrem Klinikauf-

enthalt sechs bis neun Monate von einem Care Manager

wie Nora Weislogel begleitet. Die diplomierte Pflege-

fachfrau, die zuvor zehn Jahre in der psychiatrischen

Pflege tätig war, kennt nicht nur sämtliche Diagnosen,

sondern auch die Besonderheiten im Umgang mit Be-

troffenen. «In den allermeisten Fällen rufe ich meine

Kundinnen und Kunden an, weil ihnen selbst der Antrieb

fehlt.» Ein regelmässiger Austausch per Telefon, E-Mail

oder in einem persönlichen Gespräch ist wichtig für die

Inside- story Begleitung. Nur so kann die 36-Jährige wirklich für ihre

Kunden da sein. Allerdings setzt sie bewusst Grenzen:

Ruft jemand zum Beispiel morgens um 6 Uhr an, geht

sie nicht ran, sondern ruft zurück, sobald sie im Büro ist.

Auch Ratschläge, wie jemand handeln soll, gibt die Pati-

entenbegleiterin nie: «Das würde meine Kompetenzen

überschreiten, ich bin keine Psychiaterin.» Neben der

persönlichen Begleitung geht es auch um die fachliche

Unterstützung. So bespricht Nora Weislogel mit Kundin-

nen und Kunden unter anderem mögliche Therapie-

formen, prüft die Leistungsdeckung durch die Kranken-

versicherung, ruft bei den zuständigen Sozialämtern

an und übernimmt andere administrative Aufgaben, mit

denen die Betroffenen häufig überfordert sind. «Manch-

mal kämpfe ich regelrecht für meine Kunden – fast

wie eine Anwältin», sagt die persönliche Patientenbe-

gleiterin. Umso mehr stört es sie, wenn sie in gewissen

Fällen an gesetzlichen Vorgaben scheitert.

Die ZuhörerinDas ist bei Frau Rohner, einer potenziellen neuen

Kundin von Nora Weislogel, glücklicherweise nicht der

Fall. Für das Erstkontaktgespräch fährt die persönliche

Patientenbegleiterin nach Meilen. Hier, in der Privatklinik

Partnerschaftlich begleiten

Als bevorzugter Gesundheitspartner möchte

die CSS Versicherung ihre Kundinnen und

Kunden über den gesamten Gesundheitspfad

hinweg eng begleiten. Das Care Management

ist eine von mehreren Patientendienstleis-

tungen, mit denen die CSS dieses Ziel aktiv

verfolgt.

Empathisch: die persönliche

Patientenbegleiterin auf

Hausbesuch beim Ehepaar

Benz.

Hohenegg, ist Frau Rohner stationär in Behandlung.

Sie ist offen für die Unterstützung durch die CSS. Zweifel

hat die Patientin beim Datenschutz. Geduldig erklärt ihr

Nora Weislogel, dass sie erst nach unterzeichneter Ein-

verständniserklärung durch die Patientin mit dem be-

handelnden Arzt sprechen darf und dass niemand von

der Krankenversicherung das Patientendossier einsehen

kann ausser dem Team der Persönlichen Patientenbe-

gleitung. «Zudem informiere ich Sie immer über alle

Schritte», versichert Nora Weislogel, ehe Frau Rohner

ihre Geschichte erzählt. Im Herbst 2019 ist der

53-Jährigen zum dritten Mal innert zwei Jahren die

Stelle gekündigt worden. Sie ist geschieden und hat

einen 22-jährigen Sohn, der viel Cannabis konsumiert

und ihr gegenüber manchmal aggressiv wird. «Ich

konnte nicht mehr schlafen und hatte grosse Existenz-

ängste», blickt Frau Rohner zurück. Nachdem sie sich

zunächst ambulante Hilfe geholt hatte, wurde sie in die

Privatklinik Hohenegg überwiesen.

Nora Weislogel hört aufmerksam zu, stellt Rückfragen

und beantwortet ihrerseits die dringendsten Fragen.

Transparenz ist bei ihrer Arbeit essenziell: «Ich versuche

immer, von Beginn weg eine Vertrauensbasis zu

schaffen; und das ist nur möglich, wenn meine Kunden

und ich offen und ehrlich miteinander sind.» Das

Gespräch dauert gut eine Stunde. Meistens ist beim

Erstkontaktgespräch kein Vertreter der Klinik dabei.

Häufig haben aber die Ärzte oder Sozialarbeiter den

Betroffenen das Care Management im Vorfeld emp-

fohlen. Mit Erfolg: In der Privatklinik Hohenegg

entscheiden sich 80 bis 90 Prozent der Patienten

auf Empfehlung hin für die externe Unterstützung

nach ihrem Klinikaufenthalt.

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Politik

34 | CSS Gruppe Geschäftsbericht 2019

Die Kunden der

CSS sind sehr

dankbar für die

Unterstützung

durch Nora

Weislogel.

Die BegleiterinZurück im Haus des Ehepaars Benz in Affoltern. Frau

Benz erzählt Nora Weislogel von den vergangenen

Wochen. Fast täglich musste sie ihren krebskranken

Mann zur Bestrahlung ins Spital bringen – eine grosse

Belastung. «Ich habe auch mit mir zu kämpfen, aber

muss immer funktionieren. Wer fängt mich wieder

auf?» Sie schaut ihren Mann an. Er nickt, die Hände im

Schoss gefaltet. Auch Nora Weislogel nickt verständnis-

voll. Die persönliche Patientenbegleiterin nimmt sich

Zeit, ist einfühlsam und ganz bei ihren Kunden. Das

Gespräch ist intensiv, persönlich. Trotz der schwierigen

Situation, in der sich das Ehepaar befindet, gibt es

schöne und heitere Momente. Spricht Frau Benz von

ihrer Tochter oder von der grossen Unterstützung durch

die Spitex, beginnt sie sofort zu strahlen.

Solche Augenblicke sind für Nora Weislogel besonders

wertvoll: «Zu sehen, wie die Betroffenen neuen Mut

gewinnen und gestärkt aus einer Krise herausgehen, ist

das vielleicht Schönste an meiner Arbeit.» Es ist diese

Möglichkeit, Personen längerfristig zu begleiten, die

Nora Weislogel vor knapp zwei Jahren überhaupt erst

dazu bewogen hat, ins Care Management zu wechseln.

Als Pflegefachfrau wusste sie früher nach dem Austritt

ihrer Patienten selten, was aus ihnen wurde.

Heute ist das anders. Heute begleitet Nora Weislogel

ihre Kundinnen und Kunden auf dem Weg zurück in

den Alltag. Im neu eingerichteten Zimmer im ersten

Stock lässt sie sich von Frau Benz deren selbst gemalte

Bilder zeigen. Das Zimmer ist ihr Rückzugsort, ihr «ganz

persönliches Reich». «Es war schwierig für mich, zu

akzeptieren, dass mein Mann jeden Tag zu Hause ist»,

Mitarbeitende

Care Management Seit bald 15 Jahren stellt die CSS Versicherung

ihren Versicherten nach einem schweren Unfall

oder einer Krankheit bei Bedarf kostenlos einen

Care Manager zur Seite. Das Hauptziel der

Persönlichen Patientenbegleitung ist es, dass

die Betroffenen ihr Leben wieder selbstständig

in die Hand nehmen können (Patienten-

Empowerment). Auch die berufliche Wieder-

eingliederung hat einen hohen Stellenwert.

Knapp 10 000 Fälle hat das Care Management

bereits betreut, derzeit sind es 750 bis 800 Fälle

pro Jahr – Tendenz steigend. Auch die Nach-

frage im Bereich Psychiatrie nimmt zu: Gut

zehn Prozent aller Fälle sind Betroffene von

psychischen Krankheiten. Gemäss Henk-Jan

Berg, Ressortleiter der Patientendienstleis-

tungen der CSS, nehmen psychische Beschwer-

den einen grösseren Stellenwert im Gesund-

heitswesen und in der Kostenentwicklung ein.

«Wir versuchen, ein stabiles ambulantes Netz

für die Betroffenen zu schaffen, sodass es zu

weniger Rückfällen kommt.» Die Persönliche

Patientenbegleitung zählt insgesamt 13 Mitar-

beitende.

gesteht Frau Benz. Sie habe lernen müssen, sich Zeit für

sich zu nehmen. Sie nimmt eines der Spruchkärtchen,

mit denen sie während des Klinikaufenthalts in der

Psychotherapie gearbeitet hat. Jeden Morgen sucht sie

sich spontan eines aus, ihr Tagesmotto. Auf dem

heutigen steht «Lasst uns wieder miteinander reden».

«Passend, oder?», sagt Frau Benz und lächelt. ∞

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3

2

4CSS Gruppe Geschäftsbericht 2019 | 37

Gesundheitswesen mitgestalten

Als Marktführerin haben wir die Grösse und Kraft, das Gesundheitswesen mitzugestalten und als Vorreiterin und Meinungsbildnerin politische und regulatorische Entscheide im Sinne unserer Versicherten zu beeinflussen.

Eigenverantwortung stärken

Wir fördern die Eigenverantwortung, indem wir unseren Kunden und der Öffentlichkeit Informationen und Dienstleis-

tungen zum Gesundheitswesen und zur Leistungserbringer-qualität bieten, die ihnen helfen, besser und eigenverantwort-

licher durch das Gesundheitssystem zu navigieren.

Gesundheitskosten senken

Wir setzen uns für ein bezahlbares Gesundheitswesen ein, indem wir uns mit konstruktiven Ansätzen in die Diskussion um Reformen einbringen und Reformen unter-stützen, die das Kostenwachstum drosseln.

Transparenz, Qualität und Effizienz fördern

Wir fühlen uns mitverantwortlich für die Transparenz, Qualität und Effizienz im Gesundheitswesen und

setzen uns für eine bestmögliche Gesundheitsversor- gung unserer Versicherten ein.

Politik

Politisch engagiert Die CSS Versicherung setzt sich für die Anliegen ihrer Kundinnen und Kunden ein. Als grösster Anbieter in der Grundversicherung ist die CSS ein wichtiger Ansprechpartner für Politik, Regulatoren und Akteure aus dem Gesundheitswesen.

Das politische Engagement der CSS

Politik

Verabschiedetes Qualitätsgesetz

Die CSS engagierte sich für das neue

Qualitätsgesetz, das die Verbindlichkeit

von Qualitätsvorgaben bei der medi-

zinischen Leistungserbringung erhöht

und die Sanktionsmöglichkeiten bei

fehlbaren Leistungserbringern stärkt.

Einheitliche Finanzierung ambulanter

und stationärer Leistungen (EFAS)

Die CSS unterstützt diese wichtige Reform im

politischen Prozess. Die Reform sorgt dafür,

dass die laufende Verschiebung von stationären

zu ambulanten Behandlungen die Prämien-

zahler entlastet.

Leistungsorientierte Abgeltung

der Apotheker (LOA V)

Die CSS treibt den neuen Tarif mit den

Apothekern stark voran. Um Sachgerechtigkeit

zu erzielen und Fehlanreize zu verhindern,

soll sich das Einkommen der Apotheker künftig

stärker aus der Abgeltung von Dienstleistungen

am Kunden statt aus Margen von abgegebenen

Medikamenten zusammensetzen.

Revision des Ärztetarifs TARDOC

(Nachfolge TARMED)

Die CSS hat die Revision des Ärztetarifs zusam-

men mit curafutura massgeblich vorangetrieben.

Im Juli 2019 konnte der TARDOC beim Bundes-

rat eingereicht werden. Der neue Tarif eliminiert

die Fehlanreize des alten Tarifs TARMED.

Kostenziele in der Krankenversicherung (KV)

Die CSS will Kostenziele als Radar in der

obligatorischen Krankenversicherung einführen.

Dadurch entsteht vermehrt Kostentransparenz

und Druck auf alle Akteure, sich an den Kosten-

zielen auszurichten.

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Corporate Governance

38 | CSS Gruppe Geschäftsbericht 2019

Nachhaltiges Denken und HandelnDie CSS setzt sich für Lösungen ein, die für alle Versicherten einen Mehr-wert bieten. Im Kern steht immer der Nachhaltigkeitsgedanke.

Als Krankenversicherung nimmt die CSS gegenüber

ihren Anspruchsgruppen wie Kunden, Gesellschaft oder

Mitarbeitenden auf verschiedenen Ebenen wirtschaftli-

che, soziale und ökologische Verantwortung wahr. Auf

politischer und Verbandsebene engagiert sie sich zum

Beispiel permanent für ein langfristig finanzierbares Ge-

sundheitswesen. Als Gesundheitspartner setzt sich die

CSS zudem dafür ein, dass ihre Versicherten gesund

bleiben, gesund werden oder mit einer Krankheit besser

leben können.

Der Nachhaltigkeitsgedanke zieht sich wie ein roter Fa-

den durch das Denken und Handeln der CSS. Die ver-

antwortungsvolle Geschäftsführung zeigt sich in einer

weitsichtigen Prämienpolitik. Sie basiert auf einem

haushälterischen Umgang mit den Prämiengeldern,

tiefen Verwaltungskosten und ermöglicht Jahr für Jahr

moderate Prämienrunden für die Versicherten.

Fussabdruck verkleinernAuch im Immobilienbereich der CSS wurden und wer-

den laufend Massnahmen umgesetzt, um den ökologi-

schen Fussabdruck der CSS kontinuierlich zu verklei-

nern. Dazu zählen etwa Stromtankstellen für Fahrzeuge.

Der Energieeinkauf erfolgt mittlerweile ausschliesslich

aus erneuerbaren Quellen. Aber auch die Bereiche

Energiegewinnung (z.B. Sonnenkollektoren), Foodwaste

(Lebensmittelverschwendung) und Abfallverminde-

rung (PET, Plastik, Papier usw.) sind als Handlungsfelder

definiert.

Solidarität lebenSeit rund dreissig Jahren unterstützt die CSS Stiftung

alljährlich wohltätige Organisationen sowie Projekte in

der Kranken- und Unfallversicherung. 2019 wurde der

Stiftungszweck erweitert. Neu hat die Stiftung die Mög-

lichkeit, Einzelpersonen finanziell zu helfen, die unver-

schuldet in eine Notlage geraten sind. Insbesondere

sind dies Menschen, welche die Gesundheitskosten, die

durch Krankheit, Unfall oder Mutterschaft verursacht

werden, nicht alleine tragen können.

Auf sozialer Ebene ist die Luzerner Theatergala seit

mehr als einem Vierteljahrhundert ein «Fixstarter» in

der Zentralschweizer Kulturagenda. Im Rahmen dieses

Wohltätigkeitsanlasses im Luzerner Theater wurden

2019 über 60 000 Franken gesammelt. Das Geld kommt

vollumfänglich der Caritas Luzern zugute. Sie unter-

stützt damit bedürftige Familien im Kanton Luzern.

In den vergangenen 26 Jahren konnten bereits mehr

als 1,5 Millionen Franken für notleidende Menschen

eingesetzt werden. ∞

Politik

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CSS Gruppe Geschäftsbericht 2019 | 4140 | CSS Gruppe Geschäftsbericht 2019

Barbara Hayoz

1962, Betriebsökonomin FH/EMBA, Bern,

Unternehmensberaterin

Im Amt seit 2011, gewählt bis 2023

Jodok Wyer

1954, lic. iur., Rechtsanwalt und Notar, Visp,

Notariatskanzlei in Visp

Präsident

Im Amt seit 2011, gewählt bis 2023

Corporate Governance

Der Verwaltungsrat der CSS Gruppe

Abir Oreibi Colucci

1969, BA Politikwissenschaften, Genf,

Geschäftsführerin Organisation LIFT

Im Amt seit 2019, gewählt bis 2023

Erich Ettlin

1962, Betriebsökonom FH, Kerns,

eidg. dipl. Steuerexperte und

eidg. dipl. Wirtschaftsprüfer und Partner

BDO AG, Ständerat

Im Amt seit 2017, gewählt bis 2021

Bernard Rüeger

1958, Betriebsökonom, Féchy,

CEO RÜEGER S.A.

Im Amt seit 2013, gewählt bis 2021

Patrick Raaflaub

1965, Dr. rer. publ., Zürich

Chief Risk Officer Swiss Re Group

Im Amt seit 2019, gewählt bis 2020

Markus Bapst

1961, dipl. Biologe/NDS ETH, Düdingen FR,

Gründer und Geschäftsführer Triform AG

Im Amt seit 2019, gewählt bis 2023

Corporate Governance

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CSS Gruppe Geschäftsbericht 2019 | 4342 | CSS Gruppe Geschäftsbericht 2019

Philomena Colatrella

1968, lic. iur., Rechtsanwältin,

Vorsitzende der Konzernleitung

Im Amt seit 2016

Armin Suter

1967, Dr. sc. techn. ETH Zürich,

Leiter Konzernbereich Finanzen,

stv. Vorsitzender der Konzernleitung

Im Amt seit 2017

Philippe Nussbaum

1969, Wirtschaftsinformatiker,

Executive MBA FHNW,

a. i. Leiter Konzernbereich Kunde & Markt

Im Amt seit 2019

Corporate Governance

Die Konzernleitung der CSS Gruppe

Patrick Frank

1966, Informatik-Ingenieur HTL,

Executive MBA Universität Zürich,

Leiter Konzernbereich

ICT & Operational Excellence

Im Amt seit 2017

Sanjay Singh

1974, Betriebsökonom HWV,

Executive MBA University of Maryland,

Leiter Konzernbereich Leistungen & Produkte

Im Amt seit 2017

Daniel Zimmermann

1973, Dr. rer. oec.,

Leiter Konzernbereich

Human Resources Management,

Mitglied der erweiterten Konzernleitung

Im Amt seit 2016

Peter Mittemeyer

1965, Dipl.-Betriebswirt FH,

Leiter Konzernbereich

Strategie & Corporate Services

Im Amt seit 2019

Corporate Governance

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CSS Gruppe Geschäftsbericht 2019 | 4544 | CSS Gruppe Geschäftsbericht 2019

Corporate Governance

Die Führungsstruktur der CSS

Der Verwaltungsrat übt die oberste Leitung, die Aufsicht

und die Kontrolle über die Geschäftsführung der CSS

Gruppe aus. Das Gremium zählt sieben Mitglieder und

führt die Geschäfte, soweit es die Geschäftsführung

nicht der Vorsitzenden der Geschäftsleitung oder der

Geschäftsleitung übertragen hat.

An der Versammlung des Mitgliederrates am 29. April 2019

wurden Jodok Wyer und Barbara Hayoz für weitere

vier Jahre in ihrem Amt bestätigt. Aufgrund der statu-

tarischen Amtszeitbeschränkung sind Dr. Lucrezia

Meier-Schatz und Jean-Marc Probst im Berichtsjahr aus

dem Verwaltungsrat ausgeschieden. Als deren Nach-

folger hat der Mitgliederrat Abir Oreibi Colucci und

Markus Bapst in den Verwaltungsrat gewählt. Zudem

hat Dr. Hans Künzle per 30. Juni 2019 den Rücktritt

aus dem Verwaltungsrat erklärt. Als dessen Nachfolger

hat der Mitgliederrat an der Versammlung vom

14. Dezember 2019 Dr. Patrick Raaflaub in den Ver-

waltungsrat gewählt.

Die Arbeit des Verwaltungsrats wird von drei Ausschüs-

sen und einem Beirat unterstützt. Die Ausschüsse legen

jeweils einen Jahresbericht vor.

Prüfungs- und Risiko-ausschuss

Nominierungs- und Entschädigungsaus-

schuss

Anlageausschuss Innovations- und Transformationsbeirat

Jodok Wyer ∞ ∞ ∞

Markus Bapst ∞ ∞

Barbara Hayoz ∞ ∞

Bernard Rüeger ∞ ∞

Erich Ettlin ∞ ∞

Abir Oreibi Colucci ∞

Patrick Raaflaub

∞ Vorsitz ∞ Mitglied Gemäss Organisationsreglement hat der Verwaltungsratspräsident Einsitzrecht in allen Ausschüssen.

Besetzung der Ausschüsse und des Beirats per 31.12.2019

Die Konzernleitung ist für die operative Führung der

CSS Gruppe verantwortlich. Sie setzt die vom Verwal-

tungsrat beschlossene Gruppenstrategie um und sorgt

für die enge Zusammenarbeit der einzelnen Konzern-

bereiche und Gruppenfunktionen.

Im Berichtsjahr gab es zwei Wechsel in der Konzernlei-

tung. Per 1. Dezember 2019 hat Peter Mittemeyer die

Leitung des Konzernbereichs Strategie & Corporate

Services übernommen. Er folgt auf den früheren

Strategie chef Fabian Sommerrock, der das Unternehmen

im Geschäftsjahr 2019 verlassen hat. Ebenfalls aus der

CSS ausgetreten ist Jean-Marc Schnider, ehemaliger

Leiter Kunde & Markt. Der Konzernbereich wurde interi-

mistisch von Philippe Nussbaum geleitet.

Corporate Governance

VerwaltungsratPräsident: Jodok Wyer

Vorsitzende der Konzernleitung

Philomena Colatrella

Mitglieder der Konzernleitung

DirektionGeneralsekretariat

∞ Recht und Compliance∞ Gesundheitspolitik∞ Institut für Gesundheitsökonomie

Corporate Communications

Kunde & MarktPhilippe

Nussbaum a. i.

Leistungen & Produkte

Sanjay Singh

ICT & Operatio-nal ExcellencePatrick Frank

FinanzenArmin Suter

Strategie & Corporate Services

Peter Mittemeyerab 1.12.2019

Human Resources

ManagementDaniel

Zimmermann

Erweiterte Konzernleitung

(mit beratender Stimme)

∞ Vertriebs-steuerung & -entwicklung

∞ Marktgebiete Ost, Mitte, West

∞ Unternehmens-geschäft

∞ Vermittler und Partnerschaften

∞ Kundenservice-Center

∞ Markt- und Kundenmanage-ment

∞ Leistungsprüfung∞ Einkaufsmanage-

ment Leistungen∞ Leistungs- und

Fallsteuerung∞ Produktmanage-

ment und Underwriting

∞ Architektur, Technologie- Management, Tools & Opex

∞ Software- Entwicklung

∞ Systemtechnik & Data Competence Center

∞ IT-Projekt-, Qualitäts- & Applikations-management

∞ IT-Strategie

∞ Finanz- und Gruppen-controlling

∞ Rechnungswesen∞ Aktuariat

und Statistik∞ Liegenschaften∞ Inkasso

∞ Strategie und Planung

∞ Transformation und Innovation

∞ M&A, Kooper a-tionen und Beteiligungen

∞ Assurance

∞ HR Solutions∞ HR Services∞ Sourcing∞ Learning∞ Vertrauensärztli-

cher Dienst∞ Pensionskasse

Organigramm der CSS Gruppe per 31.12.2019

Interne RevisionVictor Jans

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CSS Gruppe Geschäftsbericht 2019 | 4746 | CSS Gruppe Geschäftsbericht 2019

Die CSS Gruppe ist als aktienrechtliche, nicht börsenkotierte

Holding organisiert. Alleinaktionär der CSS Holding AG ist

der CSS Verein mit seinen rund 559 030 Mitgliedern. Somit steht

nicht die Gewinnmaximierung im Vordergrund. Denn der

Verein hat zum Ziel, dass Gewinne im Unternehmen bleiben

und direkt oder indirekt den Versicherten zugutekommen.

Die Vereinsmitglieder wählen aus ihren eigenen Reihen den

40-köpfigen Mitgliederrat, der ihre Interessen vertritt und die

Aktionärsrechte wahrnimmt. Jeder Kanton und Halbkanton

hat Anspruch auf mindestens einen Delegierten. Die verbleiben-

de Zahl der Delegierten wird auf die Kantone und Halbkantone

im Verhältnis zu ihrer Mitgliederzahl verteilt. Die Delegierten

werden in einer Urabstimmung oder in stiller Wahl jeweils für

eine Amtsdauer von vier Jahren gewählt.

Das Jahr 2019 stand im Zeichen der Gesamterneuerungswahl

des Mitgliederrats. Die meisten der Bisherigen stellten sich einer

Wiederwahl. Lediglich in den Kantonen Freiburg, Schwyz und

Solothurn mussten neue Mitglieder gewählt werden. Aufgrund

der veränderten Mitgliederzahlen in den Kantonen wird ausser-

dem der Kanton Waadt ab 2020 lediglich noch ein Mitglied stel-

len können. Im Gegenzug wird der Kanton Solothurn künftig

mit zwei Personen im Mitgliederrat vertreten sein. Sämtliche

neuen Mitglieder wurden in stiller Wahl gewählt.

Der Mitgliederrat der CSS hat an seiner Versammlung vom

27. April 2019 Abir Oreibi Colucci und Markus Bapst zu Mitglie-

dern des Verwaltungsrats der CSS Holding AG ernannt. Zudem

wurden Verwaltungsratspräsident Jodok Wyer und Verwaltungs-

rätin Barbara Hayoz im Amt bestätigt. Weiter genehmigte der

Mitgliederrat die Jahresrechnungen 2018 des CSS Vereins, des

CSS Konzerns und der CSS Holding AG. Er erteilte zudem dem

Verwaltungsrat sowie der Konzernleitung Entlastung. Schliesslich

bestätigte die Versammlung das Wirtschaftsprüfungsunterneh-

men Ernst & Young AG als Revisionsstelle für das Rechnungsjahr

2019. An der Versammlung vom 14. Dezember 2019 in Luzern

wurden die Delegierten von den zuständigen Konzernleitungs-

mitgliedern über den Geschäftsgang 2019 sowie das Budget

2020 informiert. Wichtiges Thema war auch die Wahl eines

neuen Verwaltungsrats. Anstelle von Dr. Hans Künzle, der

im Frühjahr von seinem Amt zurückgetreten ist, nimmt neu

Dr. Patrick Raaflaub im Verwaltungsrat der CSS Einsitz.

Mitglieder per 31.12.2019

Kanton Name

AG Sonja Eisenring-Ackle

AG Beat Erzer

AG Andrea Zehnder-Zehnder

AI Patrizia Niedermayer-Schmid

AR Oliver Brosch

BE Peter Portmann

BL Anton Saxer

BS Josef Niklaus Schüpfer

FR Claude Baechler

FR Elisabeth Simonet

GE Marc-André Raetzo

GL Brigitte Kubli Schriber

GR Vincent Augustin

JU Pierre Boinay

LU Alois Amstad

LU Hans Bucher

LU Michèle Bucher

LU Hedy Eggerschwiler-Bättig

NE Roland Jenzer

NW Lisbeth Näpflin-Niederberger

OW Carla Imfeld-Osswald

SG Jürg Kalberer

SG Fridolin Gemperli

SG Marie-Therese Lehner

SH Hans Schwaninger

SO Hubert Bläsi

SZ Stephan Betschart

SZ Josef Fanchini

TG Karl Gaus

TI Michele Andina

UR Iwan Imholz

VD Antoine Cottier

VD Dominique Ghiringhelli-Aubort

VS Georges-Albert Barman

VS Ursula Bregy-Kreuzer

ZG Manuela Zimmermann-Hubli

ZH Thomas Lauber

ZH Primus Kaiser

ZH Dominik Zehnder

Corporate Governance

Mitgliederrat neu gewählt2019 stand im Zeichen der Gesamterneuerungswahl des Mitgliederrats.

Corporate Governance

Auch als nicht börsenkotiertes Unternehmen handelt

die CSS Gruppe nach den Richtlinien und Grundsätzen

der Corporate Governance. Diese umfasst die Regeln

und Grundsätze von Organisation, Verhalten und Trans-

parenz, durch die ein Unternehmen geleitet und kontrol-

liert wird. Dabei orientiert sich die CSS an den Richtlinien

«Swiss Code of Best Practice for Corporate Governance»

des Wirtschaftsdachverbandes economiesuisse.

«Code of Conduct» und HinweisgebersystemFür die Mitarbeitenden und den Verwaltungsrat der CSS

Gruppe gilt ein «Code of Conduct» (Verhaltenskodex).

Der Kodex basiert auf den Grundsätzen der Unterneh-

mensphilosophie sowie auf allgemeinen ethischen

Werten des Unternehmens. Sämtliche Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter werden regelmässig zur Einhaltung der

im «Code of Conduct» formulierten Verhaltensregeln

geschult. Zudem unterhält die CSS seit 2012 ein internes

Hinweisgebersystem für Compliance-Verstösse (ins-

besondere für Wirtschaftsdelikte). Über die Website

www.correctness.ch können Mitarbeitende der CSS

Vorgänge melden, die dem Gesetz oder internen Regle-

menten, Weisungen und Richtlinien widersprechen,

ohne irgendwelche Nachteile befürchten zu müssen.

Seit 2017 steht diese Website auch aussenstehenden

Personen für Meldungen zur Verfügung.

Struktur der CSS GruppeDie CSS Gruppe ist als aktienrechtliche, nicht börsenko-

tierte Holding organisiert. Sie besteht aus sechs Gesell-

schaften, die das Versicherungsgeschäft betreiben

(vgl. Organigramm, Seite 48): Die CSS Kranken-Versiche-

rung AG, die INTRAS Kranken-Versicherung AG, die

Arcosana AG und die Sanagate AG betreiben die obliga-

torische Krankenversicherung (OKP) nach dem Kranken-

versicherungsgesetz (KVG). Sie sind der Aufsicht durch

das Bundesamt für Gesundheit (BAG) unterstellt. Die

CSS Versicherung AG und ihre Tochtergesellschaft

INTRAS Versicherung AG betreiben das Geschäft mit

Kranken-Zusatzversicherungen, kollektiven Krankentag-

geldversicherungen, kollektiven Unfallversicherungen

und anderen Versicherungsprodukten nach dem Versi-

cherungsvertragsgesetz (VVG). Sie sind der Eidgenössi-

schen Finanzmarktaufsicht (FINMA) unterstellt. Für das

Kollektivunfallversicherungsgeschäft nach Unfallversi-

cherungsgesetz (UVG) ist die CSS Versicherung AG dem

BAG unterstellt. Die Tochtergesellschaft MC Makler

Consulting AG betrieb eine Vermittlerplattform für Ver-

sicherungen und Finanzdienstleister. Diese ist aber

derzeit inaktiv.

CSS VereinAlleinaktionär der CSS Holding AG ist der CSS Verein

mit seinen rund 559 030 Mitgliedern. Diese werden durch

einen 40-köpfigen Mitgliederrat vertreten. Alle Kantone

haben Anspruch auf mindestens einen Sitz; die restlichen

Sitze werden auf die mitgliederstärksten Kantone verteilt.

VerwaltungsratDer Verwaltungsrat übt die oberste Leitung, die Aufsicht

und die Kontrolle über die Geschäftsführung von

Holding und Tochtergesellschaften der CSS Gruppe aus

und entscheidet über die Unternehmensstrategie. Der

Verwaltungsrat setzt sich aus dem Präsidenten und

sechs weiteren Mitgliedern zusammen. Er wird von der

Mitgliederratsversammlung für eine Amtsdauer von vier

Jahren und maximal drei Amtsperioden gewählt. Alle

zwei Jahre steht die Hälfte der Mitglieder zur Wieder-

oder Neuwahl. Wer das 70. Altersjahr erreicht hat, schei-

det aus dem Verwaltungsrat aus. Im Berichtsjahr ist es

zu drei Wechseln im Verwaltungsrat gekommen. Im

April 2019 endete die letzte Amtsperiode von Dr. Lucre-

zia Meier-Schatz und Jean-Marc Probst. Zudem erklärte

Dr. Hans Künzle per 30. Juni 2019 den Rücktritt aus dem

Verwaltungsrat. Der Mitgliederrat des CSS Vereins

wählte Abir Oreibi Colucci, Markus Bapst und Dr. Patrick

Raaflaub zu ihren Nachfolgern. Die Mitglieder des Ver-

waltungsrats besitzen keine Mandate, durch die sie in

einem Interessenkonflikt zur CSS Gruppe stehen. Der

Verwaltungsrat unterzieht sich einer regelmässigen

Einschätzung seiner eigenen Leistung und sorgt für die

Weiterbildung seiner Mitglieder. Das Gremium hat sich

im Berichtsjahr zu acht Sitzungen getroffen. Die Arbeit

Prinzipien der UnternehmensführungDie CSS bekennt sich zu einer verantwortungsvollen, transparenten und wertorientierten Unternehmensführung. Sie folgt dabei den Grundsätzen der Corporate Governance. Mit dem vorliegenden Geschäftsbericht erfüllt sie die Pflichten, die sich daraus ergeben.

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CSS Gruppe Geschäftsbericht 2019 | 4948 | CSS Gruppe Geschäftsbericht 2019

des Verwaltungsrats wird von drei Ausschüssen unter-

stützt, die ihm jeweils einen Jahresbericht vorlegen. Je

nach Thema nehmen Mitglieder der Konzernleitung an

den Sitzungen beratend teil. Die Gesamtverantwortung

und -leitung bleibt unabhängig von den an die Aus-

schüsse übertragenen Aufgaben beim Verwaltungsrat.

Prüfungs- und RisikoausschussDer Prüfungs- und Risikoausschuss unter dem Vorsitz

von Barbara Hayoz hat primär die Aufgabe, den Verwal-

tungsrat bei seiner finanziellen Führungsaufgabe sowie

im Bereich Risikomanagement zu unterstützen. Nament-

lich überprüft er die Revisionsfunktionen, beurteilt das

interne Kontrollsystem (IKS), das Risikomanagement so-

wie die übrigen Assurance-Funktionen und analysiert die

finanzielle Berichterstattung. Der Prüfungs- und Risiko-

ausschuss hat sich im Berichtsjahr zu neun Sitzungen

getroffen. Zudem hat er eine Telefonkonferenz geführt.

Nominierungs- und Entschädigungsausschuss Der Nominierungs- und Entschädigungsausschuss

unter dem Vorsitz von Jodok Wyer hat primär die Auf-

gabe, den Verwaltungsrat im Bereich der Ernennung

und Entschädigung von Mitgliedern der strategischen

und operativen Führungsebene zu unterstützen.

Namentlich bereitet er die vom Verwaltungsrat oder

vom Mitgliederrat vorzunehmenden Wahlgeschäfte

vor und achtet darauf, dass die CSS Gruppe gesamthaft

markt- und leistungsgerechte Gehälter und Entschä-

digungen anbietet. Der Nominierungs- und Entschädi-

gungsausschuss hat sich im Berichtsjahr zu acht Sit-

zungen getroffen. Zudem hat er eine Telefonkonferenz

geführt.

AnlageausschussDer Anlageausschuss bereitet die vom Verwaltungsrat

gemäss Anlagereglement zu genehmigenden Anlage-

geschäfte vor. Er steht unter dem Vorsitz von Erich

Ettlin. Der Anlageausschuss hat sich im Berichtsjahr

zu drei Sitzungen getroffen.

Innovations- und TransformationsbeiratDer ehemalige Ausschuss «Informatik und neue Tech-

nologien» wurde Ende August durch einen Innovations-

und Transformationsbeirat abgelöst. Der Innovations-

und Transformationsbeirat unter dem Vorsitz von Abir

Oreibi Colucci berät und begleitet die CSS in Fragen der

Innovation, der digitalen und kulturellen Transformation

und fungiert in diesen Bereichen als wichtiger Impuls-

geber. Weiter befasst er sich mit der Zukunft der Arbeit

und den im Unternehmen künftig erforderlichen Fähig-

keiten.

KonzernleitungDie operative Führung der CSS obliegt der Konzernlei-

tung. Kein Mitglied der Konzernleitung gehört gleichzei-

tig dem Verwaltungsrat der CSS Holding AG, der CSS

Kranken-Versicherung AG, der CSS Versicherung AG, der

Arcosana AG, der INTRAS Kranken-Versicherung AG, der

INTRAS Versicherung AG oder der Sanagate AG an. Die

Mitglieder der Konzernleitung sind verpflichtet, in den

Ausstand zu treten, wenn Geschäfte behandelt werden,

die ihre eigenen Interessen betreffen oder jene von ihnen

nahestehenden natürlichen oder juristischen Personen.

Die Gesamtleitung nimmt die Vorsitzende der Konzern-

leitung wahr, der auch die Letztentscheidung zusteht. Sie

vertritt die CSS gegen innen und – nach Absprache mit

dem Präsidenten des Verwaltungsrats – nach aussen.

CSS Verein

CSS Holding AG

MC Makler Consulting AG

CSS Kranken-versicherung AG

KVG

INTRAS Versicherung AG

VVG

CSS Versicherung AG

VVG/UVG

INTRAS Kranken-

Versicherung AG

KVG

Arcosana AG

KVG

Sanagate AG

KVG

Corporate Governance Corporate Governance

Kontrolle und ReportingDie Zusammenarbeit von Verwaltungsrat und Konzern-

leitung zur Sicherstellung der internen Kontrolle ist im

Organisationsreglement festgehalten. Der Verwaltungs-

rat wird von der Konzernleitung über den laufenden

Geschäftsgang und wichtige Geschäftsvorfälle orien-

tiert. Wichtiges Führungs- und Kontrollinstrument ist

das Management Informations System (MIS), ein halb-

jährliches Reporting der Konzernleitung. Zudem wird

die Konzernleitung monatlich über die aktuellen Finanz-

kennzahlen sowie den Stand der strategischen Projekte

ins Bild gesetzt. Diese Informationen gehen monatlich

auch an den Prüfungs- und Risikoausschuss sowie

quartalsweise an den Verwaltungsrat. Halbjährlich wird

das Monatsreporting zudem inhaltlich und thematisch

erweitert und ergänzt.

EntschädigungenAlle Mitarbeitenden der CSS Gruppe (inklusive Organe)

sind bei der CSS Kranken-Versicherung AG (Service-

Gesellschaft der CSS Gruppe) angestellt. Die CSS Kran-

ken-Versicherung AG erbringt Dienstleistungen für alle

Konzerngesellschaften der CSS Gruppe. Die Mitglieder

des Verwaltungsrats und der Konzernleitung der CSS

Gruppe erhalten von der CSS Kranken-Versicherung AG

eine Gesamtentschädigung für alle Tätigkeiten, die sie für

die einzelnen Gesellschaften der CSS Gruppe verrichten,

das heisst sowohl für ihre Tätigkeiten für die Versiche-

rungsträger nach KVG (CSS Kranken-Versicherung AG,

INTRAS Kranken-Versicherung AG, Arcosana AG und

Sanagate AG) als auch für ihre Tätigkeiten für die Versi-

cherungsträger nach VVG (CSS Versicherung AG und

INTRAS Versicherung AG) sowie für die übrigen Gesell-

schaften der CSS Gruppe.

Die Entschädigungen der Mitglieder des Verwaltungs-

rats und der Konzernleitung werden vom Verwal-

tungsrat festgelegt. Die Gesamtentschädigung des

Verwaltungsrats setzt sich zusammen aus einer

Jahresentschädigung, einer Sitzungsentschädigung

und Spesen. Die Höhe der Gesamtentschädigung

bestimmt sich nach Beanspruchung und Verantwor-

tung der Mandatsträger. Das Entschädigungssystem

wurde im Vergleich zum Vorjahr nicht angepasst. In

den nachfolgend ausgewiesenen Entschädigungen

sind auch alle Vergütungen für die Mitarbeit in den

drei ständigen Verwaltungsratsausschüssen und im

Innovations- und Transformationsbeirat enthalten.

Die Gesamtentschädigung der Konzernleitung setzt sich

zusammen aus einem fixen Jahreslohn, einem variablen

Lohnbestandteil, Beiträgen des Arbeitgebers an die

Sozialversicherungen und die Pensionskasse sowie Spe-

sen. Der variable Teil ist abhängig von der Zielerreichung

(Unternehmenserfolg, individueller Erfolg). Das Entschä-

digungssystem wurde letztmals im Jahr 2017 angepasst.

Damals wurden die fixen Entschädigungen erhöht und

die variablen Entschädigungen reduziert. Das revidierte

Entschädigungsreglement trat per 1. Januar 2018 in Kraft.

Die Mitglieder der Konzernleitung liefern Vergütungen,

die sie im Zusammenhang mit Mandaten im Auftrag der

CSS Gruppe erhalten (z.B. für ihre Tätigkeit in Branchen-

verbänden), der CSS Gruppe ab.

2019 wurden an die Mitglieder des Verwaltungsrats Ent-

schädigungen von insgesamt 720 238 Franken ausbezahlt

(Jahresentschädigungen, Sitzungsentschädigungen und

Spesen). Die Vergütung des Verwaltungsratspräsidenten

setzt sich zusammen aus einer Jahresentschädigung

von 137 000 Franken, Sitzungsentschädigungen von

44 450 Franken sowie Spesen von 6 000 Franken.

Die gesamte Vergütung an die Konzernleitung bestand

2019 aus Barvergütungen (fixer Jahreslohn und

variable Lohnbestandteile) von 2 407 959 Franken, Vor-

sorgebeiträgen von 408 736 Franken sowie Spesen

von 59 794 Franken. Die höchste Vergütung erhielt die

Vorsitzende der Konzernleitung mit einer Barvergütung

von 577 664 Franken (inklusive variabler Anteile), Vor-

sorgebeiträgen von 96 043 Franken sowie Spesen von

23 768 Franken.

Umfassender UnternehmensschutzDie CSS stellt ihren Unternehmensschutz sicher, indem

sämtliche involvierten Assurance-Funktionen aufei-

nander abgestimmt und ineinander verzahnt sind. Zu

diesem Zweck wurde 2011 das Assurance Committee

gebildet. Kernstück für die Arbeit des Assurance

Committee ist das sogenannte Assurance Framework

der CSS, welches den Rahmen bildet um sämtliche im

Unternehmensschutz tätigen Funktionen. Das Assurance

Framework der CSS basiert auf einem ganzheitlichen

Governance-, Risiko- und Compliance-Management

(GRC-Ansatz) sowie einem dreistufigen Schutzsystem,

bestehend aus Kontrolle, Zusicherung und Prüfung.

RisikomanagementDie CSS Gruppe verfügt über einen systematischen,

gruppenweiten Risikomanagementprozess. Er umfasst

die jährliche Ermittlung der gesamten Risikolandschaft

der CSS Gruppe, namentlich der finanziellen, versiche-

rungstechnischen, operationellen und strategischen

Risiken. In Ergänzung zum regulären Risikomanage-

mentprozess wird bei Anzeichen einer wesentlichen

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CSS Gruppe Geschäftsbericht 2019 | 5150 | CSS Gruppe Geschäftsbericht 2019

Veränderung der Risikosituation eine Ad-hoc-Beurtei-

lung vorgenommen, adäquate Massnahmen werden

erarbeitet und den zuständigen Gremien (Konzernlei-

tung, Prüfungs- und Risikoausschuss und Verwaltungs-

rat) unterbreitet. Im Rahmen des regulären Risiko-

managementprozesses wurden 2019 durch die Kon-

zernleitung erneut alle wesentlichen Unternehmens-

risiken identifiziert, evaluiert, gesteuert und überwacht.

Zuhanden der Konzernleitung, des Prüfungs- und

Risikoausschusses und des Verwaltungsrats wurden

periodisch umfassende Risikoberichte erstellt und

durch jene verabschiedet. Die periodisch stattfindende

Berichterstattung zur Risikosituation bildet für die

CSS Gruppe die Grundlage zur Erfüllung der gesetz-

lichen Anforderungen.

Interne und externe RevisionDie interne Revision unterstützt den Verwaltungsrat in

der Oberaufsicht und der Kontrolle der Konzernleitung.

Sie hilft mit, Geschäftsrisiken frühzeitig zu erkennen,

überprüft die internen Kontrollen sowie die Führungs-

und Überwachungsprozesse und gibt Empfehlungen

ab, um diese zu verbessern. Wesentliche Empfehlungen

werden im Prüfungs- und Risikoausschuss behandelt.

Der Leiter der internen Revision ist direkt dem Präsi-

denten des Verwaltungsrats unterstellt. Die interne

Revision der CSS erfüllt die internationalen Standards

für die berufliche Praxis des Institute of Internal

Auditors (IIA). Dies wird alle fünf Jahre (letztmals 2018)

durch eine externe Qualitätssicherung bestätigt.

Die externe Revision prüft die Jahresrechnungen, die

Konzernrechnung sowie das interne finanzielle Kon-

trollsystem (IKS) der CSS zuhanden der Generalver-

sammlung nach den gesetzlichen und statutarischen

Bestimmungen. Konzernprüfer ist seit 2009 die

Ernst & Young AG in Zürich. Leitender Revisor ist

Patrik Schaller. Die Revisionsgesellschaft stellte

2019 ein Honorar für Prüfungs- und weitere Dienst-

leistungen von 618 600 Franken in Rechnung.

Swiss Solvency Test (SST) und KVG-SolvenztestDer Swiss Solvency Test und der KVG-Solvenztest

überprüfen, ob mit dem verfügbaren Kapital eines

Versicherungsunternehmens die finanziellen Folgen

von Versicherungs-, Kredit- und Marktrisiken

getragen werden können. Die Aufsichtsbehörden

schreiben eine Mindestquote von 100 Prozent vor.

Die CSS engagiert sich seit 2006 für die Entwicklung

der beiden Solvenztests und die Durchführung von

Feldtests. Für 2019 hat die FINMA den SST (Solvenztest

der privaten Krankenversicherung) deutlich überarbeitet.

Insbesondere die Versicherungsrisiken hinsichtlich

Langzeitverpflichtungen sowie die Marktrisiken wur-

den neu modelliert. Weitere Anpassungen werden auf

den SST 2020 eingeführt. Ebenfalls auf 2020 wird der

KVG-Solvenztest des BAG überarbeitet, wobei primär

Extremszenarien bei den Versicherungsrisiken neu

modelliert beziehungsweise angepasst werden. Beide

Solvenztests sind für die CSS und ihre Versicherungs-

gesellschaften wichtige Instrumente zur Steuerung

der Kapitalausstattung.

Vertrauensärztlicher DienstDas Datenschutzmanagement des Vertrauensärztlichen

Dienstes (VAD) trägt das Zertifikat Good Priv@cy sowie

die VDSZ-Zertifizierung (Verordnung über die Daten-

schutzzertifizierung). Beides wird regelmässig durch eine

unabhängige Zertifizierungsorganisation überprüft.

Damit erfüllt der VAD alle datenschutzrelevanten Anfor-

derungen.

Zertifizierte IT-SicherheitSeit 2015 ist die Informatik der CSS gemäss ISO-Norm

27001:2013 zertifiziert. 2018 wurde sie durch die

Schweizerische Vereinigung für Qualitäts- und Manage-

ment-Systeme (SQS) erfolgreich rezertifiziert. Diese

Norm bietet einen systematischen und strukturierten

Ansatz, mit dem die vertraulichen Gesundheitsdaten

geschützt werden, die Integrität der betrieblichen Daten

sichergestellt und die Verfügbarkeit der IT-Systeme in

der CSS erhöht wird.

InformationspolitikÜber den Geschäftsgang, über Produkte und Dienstleis-

tungen sowie ihre Positionen zur Gesundheitspolitik

informiert die CSS regelmässig und offen via verschie-

dene Medien und Kanäle. Sie unterhält Beziehungen

zu Medien, Behörden und Politikern und organisiert

Medienanlässe.

Chronik

1899 60 Frauen und Männer des Katholischen Arbeiter-

vereins St. Gallen beschliessen die Gründung einer

Kran kenkasse. Die Selbsthilfeeinrichtung steht in der

Tradition der christlichen Soziallehre und tritt 1906 dem

Verband Christlichsozialer Krankenkassen bei.

1914 Das Bundesamt für Sozialversicherungen regis-

triert die Christlichsoziale Krankenkasse als «vom

hohen Bundesrat anerkannte Krankenkasse Nummer 8».

1918 Die Grippewelle stürzt die Krankenkasse in

schwere finanzielle Schwierigkeiten. Die Epidemie

fordert 25 000 Tote in der ganzen Schweiz.

1919 Die Christlichsoziale Krankenkasse der Schweiz

wählt Luzern als neuen Hauptsitz.

1947 Die Christlichsoziale Kranken- und Unfallkasse,

wie sich die CSS nach 1925 nennt, zählt erstmals über

200 000 Versicherte.

1959 Das Versicherungswerk wird in eine offene Kasse

umgewandelt und erklärt sich als konfessionell und

politisch neutral.

1987 Die Grenze von einer Million Versicherten wird

überschritten. Die CSS Versicherung, so der neue Name,

bezieht das neue Verwaltungsgebäude an der Rössli-

mattstrasse in Luzern.

1993 Die CSS versammelt erstmals in ihrer Geschichte

alle Mitarbeitenden unter einem Dach. 1700 Angestellte

erfahren in der Luzerner Festhalle Ziele und Ablauf der

anstehenden Strukturreform.

1994 Die letzte schweizerische Delegiertenversamm-

lung der CSS beschliesst in Luzern die Totalrevision der

Statuten. Die Vereinsorganisation wird gestrafft; obers-

tes Organ wird der Mitgliederrat, der 40 Personen zählt.

Verantwortliches Leitungsorgan ist der Verwaltungsrat.

1994/1995 Die Unternehmensstruktur wird reorgani-

siert: Die fast 900 Sektionen werden in Agenturen,

Hauptagen turen und Regionalagenturen zusammen-

gefasst.

1996 Das revidierte Krankenversicherungsgesetz

(KVG) tritt in Kraft. Es umfasst die obligatorische

Krankenpflegever sicherung (OKP) und die freiwillige

Taggeldversicherung. Die Zusatzversicherungen

bleiben freiwillig und werden 1997 dem Privatversi-

cherungsrecht (VVG) unterstellt.

1999 2000 CSS-Mitarbeitende feiern im Juni auf der

Luzerner Allmend das 100-Jahre-Jubiläum.

2001 Die Versicherungen nach VVG werden in die CSS

Versicherung AG ausgelagert. Kerngeschäft bleibt die

obligatorische Krankenpflegeversicherung.

2003 Die CSS beschliesst eine Strukturreform. Das

KVG- Geschäft wird vom CSS Verein auf die CSS

Kranken- Versicherung AG übertragen mit Wirkung

ab dem 1. Januar 2004.

2004 Der CSS Verein gibt seine Rolle als Versicherer

auf und wird Alleinaktionär der im Mai gegründeten

CSS Holding AG. Der Mitgliederrat als oberstes Organ

des CSS Vereins nimmt die Rechte der Generalver-

sammlung der Holding wahr und legt die Unterneh-

mensphilosophie der CSS Gruppe fest. Die CSS über-

nimmt Kunden und Mitarbeitende der Krankenkasse

Accorda, gründet die Krankenver sicherung Arcosana AG,

geht mit der Walliser Krankenkasse Auxilia eine Part-

nerschaft ein und baut mit der Gründung der vivit

Gesundheits AG ihre Gesundheitsdienstleistungen aus.

2005 Die CSS Versicherung bezieht in der Tribschen-

stadt in Luzern ihren neuen Hauptsitz. Die Auxilia

Kranken-Versicherung AG wird in die CSS Gruppe

integriert.

2006 Die CSS Versicherung AG mit Sitz in Vaduz (FL)

wird gegründet: Damit erfolgt der Markteintritt mit

Kranken zusatzversicherungen in Deutschland.

2007/2008 Die CSS Gruppe und die INTRAS Versiche-

rung mit Sitz in Genf geben ihren Zusammenschluss

bekannt, der 2008 von den Aufsichtsbehörden

und der Wettbewerbskommission ohne Auflagen

gutgeheissen wird. INTRAS wird rückwirkend auf den

1. Januar 2008 in die CSS Gruppe integriert.

2009 Die Krankenversicherung Sanagate AG mit Sitz

in Luzern wird gegründet.

2012 Die Auxilia Kranken-Versicherung AG wird in die

INTRAS Kranken-Versicherung AG integriert, die vivit

Gesund heits AG geht in der CSS Versicherung AG auf.

2015 Per 1. Januar übernimmt die HanseMerkur

Holding AG, Hamburg, die Aktienmehrheit von 75 Pro-

zent an der CSS Versicherung AG, Vaduz (die restlichen

25 Prozent werden 2016 von ihr übernommen).

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Impressum / HerausgeberinCSS VersicherungTribschenstrasse 21Postfach 25686002 LuzernTelefon: 058 277 11 11www.css.chDesign- und InhaltskonzeptInfel AG, ZürichFotografieDaniel Auf der Mauer,Desiree Good,Anne Morgenstern,Christian Schnur,Matthias Willi,Stocksy/Studio FirmaIllustrationenMike LemanskiDruckEffingerhof AG, Brugg© 2019, CSS Versicherung, Luzern

52 | CSS Gruppe Geschäftsbericht 2019

Glossar

Ärztliche Zweitmeinung Medizinische Beurteilung

durch einen neutralen Arzt vor einem geplanten (nicht

notfallmässigen) operativen Eingriff, ob eine Operation

notwendig ist oder eine alternative Behandlung sinn-

voller ist.

Alternative Versicherungsmodelle Alternative Versi-

cherungsmodelle (OKP mit eingeschränkter Arztwahl)

sind prämiengünstige Formen der Grundversicherung.

Bei Gesundheitsfragen wendet sich der Kunde je

nach Versicherungsprodukt zuerst an seinen Hausarzt,

an einen HMO-Arzt oder an ein telemedizinisches

Beratungszentrum.

Assistance Unterstützung und Begleitung bei Krankheit

und Unfall im Ausland.

Betriebliches Gesundheitsmanagement Umfasst

die Beratung von Firmen im Kontext der Prävention

und die Umsetzung von zielgerichteten Massnahmen.

Ziele sind die Optimierung der Verhältnisse am Arbeits-

platz sowie die Stärkung von selbstverantwortlichem

Handeln.

Demand Management Medizinische Beratung am Te-

lefon durch telemedizinisches Zentrum. Bietet Hilfestel-

lung für Patienten, wie sie im Krankheitsfall weiter vor-

gehen sollen.

DRG Diagnosis Related Groups. Diagnosebezogene Fall-

pauschalen zur Abgeltung von stationären Spitalleis-

tungen.

Generikum Nachahmerpräparat eines Medikaments,

dessen Patentschutz abgelaufen ist.

Gesundheitscoaching In Zusammenarbeit mit Leis-

tungserbringern und Partnern bietet die CSS Versiche-

rung verschiedene Gesundheitsprogramme an. Diese

werden individuell auf die Bedürfnisse der Patienten

abgestimmt und haben zum Ziel, die Selbständigkeit

der Patienten zu fördern und ihre Lebensqualität

nachhaltig zu verbessern.

Grundversicherung Die obligatorische Krankenpflege-

versicherung (OKP) deckt die medizinische Grundver-

sorgung bei Krankheit, Unfall und Mutterschaft ab.

Leistungserbringer Anbieter von Leistungen im Ge-

sundheitswesen, wie Ärzte, Spitäler, Therapeuten, Pflege-

heime oder Apotheken.

Managed Care (auch Koordinierte Versorgung

oder Integrierte Versorgung) Koordinierte Gesund-

heitsversorgung entlang des Behandlungspfades, welche

in der Regel durch Fachpersonen der medizinischen

Erstversorgung (Hausärzte oder telemedizinische Leis-

tungserbringer) sichergestellt wird.

Netzwerke Netzwerke sind im Verständnis der CSS alle

Formen der strukturierten und verbindlichen Zusam-

menarbeit von mindestens zwei Leistungserbringern.

OKP Obligatorische Krankenpflegeversicherung

(Grundversicherung). Alle Einwohner der Schweiz

unterstehen dem Versicherungsobligatorium.

Persönliche Patientenbegleitung (ehem. Care

Management) Persönlicher Ansprechpartner für

Versicherte in komplexen gesundheitlichen Situationen.

Zusammen mit dem Umfeld und dem Leistungs-

erbringer wird nach einer optimalen Betreuung und

Behandlung gesucht.

Risikoausgleich Ausgleichszahlungen unter den Kran-

kenversicherern, die dafür sorgen, dass gesunde und

wenig Kosten verursachende Versicherte solidarisch für

kranke und teure Versicherte einstehen.

Vertragszwang Das Krankenversicherungsgesetz (KVG)

verpflichtet die Versicherer, mit jedem Leistungserbrin-

ger, der nach Art. 35 KVG zugelassen ist, einen Vertrag

abzuschliessen (Kontrahierungszwang).

Zusatzversicherung Freiwillige Versicherung nach

Versicherungsvertragsgesetz.

Die Geschäftsberichte der CSS Gruppe finden Sie online.

Finanzbericht der CSS Gruppe mit konsolidierter Jahresrechnung der CSS Holding Geschäftsbericht 2019 der CSS Kranken-Versicherung AG Geschäftsbericht 2019 der INTRAS Kranken-Versicherung AG Geschäftsbericht 2019 der Arcosana AG Geschäftsbericht 2019 der Sanagate AG

report2019.css.ch/ geschaeftsberichte- css-gruppe

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