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486 Kurznachrichten Der Bericht stellt fest, daD gegenwlrtig die Anwendung von Pestiziden unumganglich ist. Daraus resul- tierende Probleme des Schutzes der menschlichen Gesundheit, der Umwelt und der Nutzen-Risiko-Analyse sind in den einzelnen Landern unterschiedlich zu bewerten. Unter den allgemeinen Faktoren, welche die Toxizitat von Pestiziden beeinflussen konnen, werden Dosis, Applikation, Temperatur, Ernahrung, endo- krinologischer Status und andere physiologische Faktoren sowie cirkadiane Rhythmen genannt. Unter Hin- weis auf Vergiftungsunfalle in Pakistan, die ihre Ursache in einer Potenzierung der Malathion-Toxizitat infolge der Gegenwart von Isomalathion hatten, wird die Aufmerksamkeit auf eine mogliche Toxizitatssteigerung durch Verunreinigungen gelenkt. In diesem Zusammenhang werden folgende Empfehlungen gegeben : 1. Zusatzliche Untersuchungen zur Toxizitat von Pestizidformulierungen nach langfristiger Lagerung unter tropischen Bedingungen; 2. Vergleichende Untersuchungen zur Toxizitat reiner phosphororganischer Ver- bindungen und der kommerziellen Produkte; 3. Prufung carboxylesterhaltiger, phosphororganischer Insek- tizide auf Verunreinigungen ; 4. Entwicklung eines enzymatischen Tests zum Nachweis unerwiinschter Ver- unreinigungen in Feldproben von Malathion und anderen Insektiziden; 5. Beachtung einer moglichen Toxi- zitatserhohung von Pestiziden durch andere Chemikalien. Ein besonderer Abschnitt vermittelt neue Daten zur Anwendung von Pestiziden in der Volksgesundheit. In den 3 Anlagen sind eine Ubersicht der chemischen Strukturen neuer Pyrethroide, Hinweise zur Behand- lung von Vergiftungen durch Insektizide und Verfahren der Probensammlung bei Vergiftungsfdlen ent- halten. H.-J. LEWERENZ D. C. M. SQUIRRELL und W. THAIN: Environmental Carcinogens - Selected Methods of Analysis. Vol. 2. Methods for the measurement of vinyl chloride in p l y (vinyl chloride), air, water and foodstuffs. IARC Scientific Publications No. 22. Herausgegeben von H. EGAN. 142 Seiten. International Agency for Research on Cancer, Lyon 1978. Preis: 75,- sfrs; 45 US $. Einleitend wird der Benutzer rnit den fur Mensch und Tier kanzerogenen Eigenschaften des Vinylchlorids, daraus abgeleiteten gesetzlichen MaDnahrnen und den Limitwerten in den einzelnen Landern vertraut ge- macht. Fur die zur Kontrolle notwendigen moglichen Methoden zur Erfassung von Vinylchlorid am Arbeits- platz, in der Umgebung, in PVC, im Wasser und in Lebensmitteln wird eine Ubersicht gegeben. Geeignete Methoden sind u. a. Gaschromatographie rnit Flammeiiionisationsdetektoren. Infrarotspektroskopie, Massenspektrometrie, nach chemischer Umsetzung des Vinylchlorids elektrometrische oder kolorimetrische Methoden. Im 2. Teil werden 8 Methoden zur Bestimmung von Vinylchlorid detailliert im ISO-Format beschrieben. 5 Methoden befassen sich rnit der Erfassung von Vinylchlorid in der Luft, eine in waDrigen Losungen, eine in PVC und eine in Lebensmitteln. 7 Methoden erfassen Vinylchlorid gaschromatographisch, lediglich bei einer Methode wird auf der Grundlage chemischer Umsetzungen ein Indikatorrohr verwendet (Screeningmethode). Des weiteren werden detaillierte Angaben zur Herstellung von Eichstandards in Stick- stoff oder Luft, in organischen Losungsmitteln und in wal3rigen Losungen gemacht. Das vorliegende Buch ist eine wichtige Arbeitsgrundlage fur jeden, der sich mit diesem Spezialgebiet be- faRt. w. FRITZ Handbuch zur Anwendung der Nomenklatur organisch-chemischerVerbindungen. Herausgegeben von W. LIEB- SCHER. XIX und 1076 Seiten, rnit einer Vielzahl von Formelzeichnungen. Akademie-Verlag, Berlin 1979. Preis (DDR): 135,- M. Die Benennung organisch-chemischer Verbindungen ist, vor allem bedingt durch die standig wachsende Zahl neuer Stoffe, schon lange zu einer Wissenschaft fur sich geworden. Das Verdienst von W. LIEBSCHER und weiteren 8 Experten ist es, die vom IUPAC-Nationalkomitee der DDR autorisierte deutschsprachige Zusammenstellung der von der IUPAC veroffentlichten verbindlichen Regeln und Regelvorschlage heraus- gegeben zu haben. Nach einer Einleitung und einem uberblick uber die Geschichte der chemischen Nomenklatur werden in einem Allgemeinen Teil Fragen der Terrninologie, der Namenstypen, der Nomenklatursysteme, der Konstruktion des Namens fur eine organisch-chernische Verbindung und schlieBlich der Schreibweise der

D. C. M. Squirrell und W. Thain: Environmental Carcinogens — Selected Methods of Analysis. Vol. 2. Methods for the measurement of vinyl chloride in poly (vinyl chloride), air, water

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486 Kurznachrichten

Der Bericht stellt fest, daD gegenwlrtig die Anwendung von Pestiziden unumganglich ist. Daraus resul- tierende Probleme des Schutzes der menschlichen Gesundheit, der Umwelt und der Nutzen-Risiko-Analyse sind in den einzelnen Landern unterschiedlich zu bewerten. Unter den allgemeinen Faktoren, welche die Toxizitat von Pestiziden beeinflussen konnen, werden Dosis, Applikation, Temperatur, Ernahrung, endo- krinologischer Status und andere physiologische Faktoren sowie cirkadiane Rhythmen genannt. Unter Hin- weis auf Vergiftungsunfalle in Pakistan, die ihre Ursache in einer Potenzierung der Malathion-Toxizitat infolge der Gegenwart von Isomalathion hatten, wird die Aufmerksamkeit auf eine mogliche Toxizitatssteigerung durch Verunreinigungen gelenkt. In diesem Zusammenhang werden folgende Empfehlungen gegeben : 1. Zusatzliche Untersuchungen zur Toxizitat von Pestizidformulierungen nach langfristiger Lagerung unter tropischen Bedingungen; 2. Vergleichende Untersuchungen zur Toxizitat reiner phosphororganischer Ver- bindungen und der kommerziellen Produkte; 3. Prufung carboxylesterhaltiger, phosphororganischer Insek- tizide auf Verunreinigungen ; 4. Entwicklung eines enzymatischen Tests zum Nachweis unerwiinschter Ver- unreinigungen in Feldproben von Malathion und anderen Insektiziden; 5. Beachtung einer moglichen Toxi- zitatserhohung von Pestiziden durch andere Chemikalien.

Ein besonderer Abschnitt vermittelt neue Daten zur Anwendung von Pestiziden in der Volksgesundheit. In den 3 Anlagen sind eine Ubersicht der chemischen Strukturen neuer Pyrethroide, Hinweise zur Behand- lung von Vergiftungen durch Insektizide und Verfahren der Probensammlung bei Vergiftungsfdlen ent- halten.

H.-J. LEWERENZ

D. C. M. SQUIRRELL und W. THAIN: Environmental Carcinogens - Selected Methods of Analysis. Vol. 2. Methods for the measurement of vinyl chloride in p l y (vinyl chloride), air, water and foodstuffs. IARC Scientific Publications No. 22. Herausgegeben von H. EGAN. 142 Seiten. International Agency for Research on Cancer, Lyon 1978. Preis: 75,- sfrs; 45 US $.

Einleitend wird der Benutzer rnit den fur Mensch und Tier kanzerogenen Eigenschaften des Vinylchlorids, daraus abgeleiteten gesetzlichen MaDnahrnen und den Limitwerten in den einzelnen Landern vertraut ge- macht.

Fur die zur Kontrolle notwendigen moglichen Methoden zur Erfassung von Vinylchlorid am Arbeits- platz, in der Umgebung, in PVC, im Wasser und in Lebensmitteln wird eine Ubersicht gegeben. Geeignete Methoden sind u. a. Gaschromatographie rnit Flammeiiionisationsdetektoren. Infrarotspektroskopie, Massenspektrometrie, nach chemischer Umsetzung des Vinylchlorids elektrometrische oder kolorimetrische Methoden. Im 2. Teil werden 8 Methoden zur Bestimmung von Vinylchlorid detailliert im ISO-Format beschrieben. 5 Methoden befassen sich rnit der Erfassung von Vinylchlorid in der Luft, eine in waDrigen Losungen, eine in PVC und eine in Lebensmitteln. 7 Methoden erfassen Vinylchlorid gaschromatographisch, lediglich bei einer Methode wird auf der Grundlage chemischer Umsetzungen ein Indikatorrohr verwendet (Screeningmethode). Des weiteren werden detaillierte Angaben zur Herstellung von Eichstandards in Stick- stoff oder Luft, in organischen Losungsmitteln und in wal3rigen Losungen gemacht.

Das vorliegende Buch ist eine wichtige Arbeitsgrundlage fur jeden, der sich mit diesem Spezialgebiet be- faRt.

w. FRITZ

Handbuch zur Anwendung der Nomenklatur organisch-chemischer Verbindungen. Herausgegeben von W. LIEB- SCHER. XIX und 1076 Seiten, rnit einer Vielzahl von Formelzeichnungen. Akademie-Verlag, Berlin 1979. Preis (DDR): 135,- M.

Die Benennung organisch-chemischer Verbindungen ist, vor allem bedingt durch die standig wachsende Zahl neuer Stoffe, schon lange zu einer Wissenschaft fur sich geworden. Das Verdienst von W. LIEBSCHER und weiteren 8 Experten ist es, die vom IUPAC-Nationalkomitee der DDR autorisierte deutschsprachige Zusammenstellung der von der IUPAC veroffentlichten verbindlichen Regeln und Regelvorschlage heraus- gegeben zu haben.

Nach einer Einleitung und einem uberblick uber die Geschichte der chemischen Nomenklatur werden in einem Allgemeinen Teil Fragen der Terrninologie, der Namenstypen, der Nomenklatursysteme, der Konstruktion des Namens fur eine organisch-chernische Verbindung und schlieBlich der Schreibweise der