20
Das Magazin von darmstadtcongress Ausgabe 01/2010 Gastlichkeit Darmstadts Hotellerie und Gastronomie im Fokus. dc

DarmstadtCongress 2

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Magazin (c) Profilwerkstatt

Citation preview

Das Magazin von darmstadtcongress Ausgabe 01/2010

GastlichkeitDarmstadts Hotellerie und Gastronomie im Fokus.dc

2

Inhalt

Impressum dc – Das Magazin von darmstadtcongress W Herausgeber: darmstadtcongress, Schlossgraben 1, 64283 Darmstadt, Telefon: 06151 7806111, Telefax:

06151 7806109, Internet: www.darmstadtcongress.de, E-Mail: [email protected] W Verantwortlich: Klaus Krumrey W Redaktion und Realisation: Profilwerkstatt W Chefredaktion: Martin Reimund W Redaktion: Caroline Pätzhold W Artdirektion: Annika Sailer W Layout: Sandra Kreuzer W Druck: Werbedruck Petzold, Gernsheim W Fotos: Alexander Heimann (S. 1, 2, 6–9), Hamburger SV (S. 3), darmstadtium, Jürgen Mai (S. 3), darmstadtium (S. 4), Profilwerkstatt (S. 4), Darmstadt Marketing

(S. 4, 10–11), Profilwerkstatt (S. 5, 15, 18), Software AG (S. 14), Maren Schmitt (S. 12–13, 16–17), Ulli Emig (S. 19)

03 Auf einen Kaffee mit ...

03 Farbspiel

04 News

05 Teilchenbeschleuniger

06 Keynote

Gastlichkeit Darmstadts Hotellerie und Gastronomie

sind auf die Bedürfnisse eines Kongress- und

Tagungsstandorts gut eingestellt.

10 darmstadtcongress Stadtführungen mit Stil – eines der Angebote von

Darmstadt Marketing.

12 darmstadtcongress Hotellerie und Gastronomie im Verbund

darmstadtcongress.

14 Highlight „Der Trend geht zur Hausmesse".

16 Wissenswert

Wissenschaft trifft

Wirtschaft.

18 Köpfe Der Kulturmanager – Ein Porträt über die

„gute Seele der Mathildenhöhe",Verwaltungsleiter

Ulli Emig.

3

Auf einen Kaffee mit …In dieser Rubrik treffen Sie Künstler, Politiker, Wissenschaftler oder Persönlichkeiten, die etwas

mit Darmstadt verbindet. In dieser Ausgabe: HSV-Bundesligatrainer Bruno Labbadia. Seine Karriere begann in Darmstadt.

Nach Darmstadt zieht es mich immer wieder, weil ...... ich hier 1966 geboren wurde. Viele meiner Verwandten wohnen auch heute noch in Darm-

stadt. Schon aus diesem Grund zieht es mich immer wieder zurück in meine alte Heimat, mit der ich auch viele Erinnerungen aus meiner Jugend verbinde.

Nicht entgehen lassen sollte man sich in Darmstadt ...... einen Besuch am Böllenfalltor. Auch wenn der SV Darmstadt 98 sportlich und wirtschaftlich

sicher schon bessere Zeiten hatte, ist das Stadion immer noch Heimstätte eines echten Traditions-vereins. Und die Fans sorgen auch heute noch für eine erstklassige Atmosphäre.

Die Darmstädter sind bekannt für ...... ihr Heinerfest. Zu meiner Darmstädter Zeit habe ich das Fest mit Freunden und Verwandten

gerne besucht, heute fehlt leider häufig die Zeit. Aber als Darmstädter weiß man: Anfang Juli geht es hoch her rund um die Innenstadt.

Wenn ich durch Darmstadt spaziere, dann denke ich an ...... meine erste Profistation als Spieler. Nach meinen fußballerischen Anfängen in Schneppen -

hausen und Weiterstadt war Darmstadt 98 für mich die erste Station als Spieler im

Profifußball. Natürlich denke ich aber auch gerne noch an die Aufstiegsfeier 2003/04 – meiner ersten als Trainer.

Farbspiel Nr. 2

Viele einzelne Holzstreifen, längs gespalten und wieder verleimt –

das ist Bambusparkett. Belastbar und strapazierfähig, dabei optisch

abwechslungsreich und schön, gestaltet Bambus große Teile der Bo-

denf läche im darmstadtium. In unserem Farbspiel Nr. 2 ist die Farbe*

des Bambusparketts auf dem Titel dieser Ausgabe abgebildet. Bam-

bus erreicht bereits nach einem Jahr seine volle Höhe, das Wachstum

erfolgt aus einem netzartigen Wurzelsystem heraus. Die asiatische

Pf lanze ist ein stabiler und elastischer Baustoff und passt deshalb be-

sonders ins darmstadtium und zu darmstadtcongress – auch für den

Kongress- und Tagungsstandort Darmstadt spielen Netzwerke, Stabili-

tät und Wachstum eine entscheidende Rolle.

* Für Kenner: Es ist die Sonderfarbe Pantone 729 C.

Bruno Labbadia,geboren am 8. Februar 1966 in Darmstadt, deutscher Fußballtrainer

und ehemaliger Spieler.

4

Für Fernwehgeplagte

Vom Wochenendausflug bis zur Fern-

reise – im darmstadtium können sich

Besucher der Touristica Darmstadt

Ideen für spannende und erholsame

Reisen holen. Die Reisemesse öffnet

vom 19. bis 21. März ihre Türen und

informiert Besucher über aktuelle Ur-

laubs- und Freizeitangebote. Aussteller

präsentieren nationale und internatio-

nale Reiseziele sowie Naherholungs -

gebiete für eine abwechslungsreiche

und interessante Zeit. Auch Wellness-

Fans finden auf der Messe zahlreiche

Angebote. Außerdem beherbergt das

darmstadtium zur selben Zeit auch die

internationale Apfelweinmesse. Ein

vielfältiges Angebot, vom Apfelwein bis

zu Sherry oder Whisky, lädt Gäste zum

Verkosten ein. Die Touristica ist an

allen drei Messetagen von 10 bis 18 Uhr

für ihre Besucher geöffnet.

Weitere Informationen unter

www.darmstadtium.de

Für Vordenker

Informationen verbreiten sich rasend

schnell, Nachrichten werden über das

Internet nahezu in Echtzeit verbreitet.

Für die Kommunikation der Zukunft ist

das eine große Herausforderung. Dem

widmet sich das Forum für Vordenker,

organisiert von der Darmstädter Kom-

munikationsagentur Profilwerkstatt.

Die Veranstaltungsreihe nimmt die Teil-

nehmer mit in die Zukunft der Kommu-

nikation. Über den Einsatz von Social

Media in B2B-Unternehmen diskutieren

am Dienstag, 15. Juni, um 18 Uhr Dr.

Holger Schmidt („Netzökonom“ und

Wirtschaftsredakteur der Frankfurter

Allgemeinen Zeitung), PR-Blogger Klaus

Eck, Nerses Chopurian (Direktor Corpo-

rate Communications ebay), Prof. Dr.

Thomas Pleil (Professor für Public Rela-

tions an der Hochschule Darmstadt), Jan

Westerbarey (CEO von Westaf lex) und

Profilwerkstatt-Geschäftsführer Ralf

Ansorge beim 8. Forum für Vordenker

im darmstadtium.

Weitere Informationen unter

www.profilwerkstatt.de/vordenker

oder bei Christine Kinze,

[email protected].

Um Anmeldung wird gebeten.

Für Stadtentdecker

Kein Stadtführer, kein Zeitdruck, kein

Regenschirm, dem man hinterherlaufen

muss: Mit dem Tomis Audioguide lassen

sich die Darmstädter Sehenswürdigkei-

ten ganz individuell und im eigenen

Rhythmus erkunden. Besucher der Süd-

hessen-Metropole können sich ihre

ganz persönliche Stadtführung vor Ort

und zum Festnetztarif über ihr Handy

abhören – oder bereits vor dem

Darmstadt-Besuch kostenlos für ihren

MP3-Player downloaden. Zur Auswahl

stehen dabei die sechs schönsten Orte

Darmstadts. Innerhalb von zwei bis drei

Minuten erfährt der Besucher zum Bei-

spiel alles über den Marktplatz mit Resi-

denzschloss oder die Mathildenhöhe.

Auch der Luisenplatz – sozusagen das

Herz Darmstadts – und das darmstadti-

um gehören zu den Besichtigungspunk-

ten, die sich mit dem Audioguide entde-

cken lassen.

Weitere Informationen unter

www.darmstadt.tomis.mobi/ oder in

der Mobizentrale am Hauptbahnhof,

im Darmstadt Shop am Luisenplatz,

auf der Mathildenhöhe und in Hotels.

News

5

Teilchenbeschleuniger

Darmstadt in Zahlen

Darmstadt lebt von kurzen Wegen, einer guten Infrastruktur und vor allem einer großen Angebotsvielfalt: Gut besuchte Einkaufsstraßen, gastronomische Vielfalt und eine gut ausgestattete Hotellerie sind die Stärken des Standorts. In unserer Zahlengeschichte erfahren Sie in dieser Ausgabe, was sich Wissenswertes zu Darmstadt hinter nüchternen Zahlen verbirgt.

2,7

Kilometer einfache Strecke Hauptbahnhof – darmstadtium

3.200Hotelbetten in 33 Hotels

7 Minuten zur Durchquerung der 90.000 qm großen Innenstadt

6.000

22Mitglieder hat

darmstadtcongress

144Meter über dem Meeresspiegel

750Kilometer regionales und

überregionales Verkehrsnetz und 47 Linien

400Geschäfte auf 130.000 qm Einzelhandelsfläche

3.000

Sitzplätze in Darmstadts Gastronomie, davon die Hälfte im Sommer unter freiem Himmel

25Kilometer bis zum Frankfurter Flughafen

9Stadtteile

Keynote

6

7

GastlichkeitDer Besucher von heute will mehr als nur ein großes Frühstücksbuffet.In Darmstadt sind Hotels und Restaurants bestens auf Bedürfnisse und Wünsche von Tagungsgästen eingestellt. Ein moderner Standort.

Der „Lange Ludwig“ ist eines der Wahrzeichen Darm-

stadts. Geografisch mag er nicht unbedingt die Mitte der

Stadt markieren. Gefühlt schon. Er steht zentral in der Innen-

stadt. Wer von dort die Rheinstraße, eine der Hauptzufahrts-

straßen, hinunterblickt, sieht die Konturen eines großen

Konferenzhotels. Und wer wenige Meter in die andere Rich-

tung geht, steht direkt vor dem Wissenschafts- und Kongress-

zentrum darmstadtium. Tagungsstandort, Hotelstandort, in

Darmstadt geht beides eng einher. Und die Gastronomie

macht daraus einen angenehmen Dreiklang. Gäste wissen das

zu schätzen, Veranstaltungsorganisatoren auch.

Die Stadt am Schnittpunkt der Metropolregionen Rhein-

Main und Rhein-Neckar bietet in ihren Hotels rund 3.200

Betten. Tendenz steigend. Und das ist durchaus erwünscht.

Schließlich ist das Veranstaltungsgeschäft auf Wachstums-

kurs. Der Geschäftsführer des darmstadtiums, Klaus Krumrey,

hat erst kürzlich dargelegt, dass der Tagungsstandort zusätz -

liche Hotels gut verträgt. Womit die Angebotsvielfalt in ihrer

Bandbreite ebenfalls noch weiter zunehmen dürfte. Vom

Budget-Hotel, das inzwischen sogar im Geschäftsreisesegment

vermehrt gefragt ist, bis in die Vier-Sterne-Kategorien lässt

sich in der Stadt aber auch heute bereits alles buchen. Besu-

cher können sich somit ihren Wünschen gemäß betten. Die

Infrastruktur für Geschäftskunden ist stimmig in Darmstadts

Gastgewerbe, kurze Weg in der Stadt vielfach inklusive.

Günter Koch ist Hotelmanager. Er kennt die Branche

bestens. Er ist Gastgeber durch und durch. Konditor hat

er einstmals zwar gelernt, doch Cremetorten eigener Herstel-

lung sind für ihn längst Vergangenheit. Er hat frühzeitig die

Patisserie gegen das Büro, vor allem aber gegen den direkten

Kontakt zum Gast getauscht. Heute sagt er: „Ich bin mit Leib

und Seele Hotelier.“ In Deutschland und im Ausland hat er

gearbeitet. Darmstadt liebt er. Seit mehr als 25 Jahren ist er

bemüht, seinen Teil dazu beizutragen, dass sich Gäste in der

Stadt wohl fühlen. Hotellerie und Gastronomie als Wohlfühl-

faktor auch im Kongress- und Tagungsgeschäft? Ja, das Am-

biente muss passend sein.

Schwarzer Anzug, weißes Hemd, dazu perfekt passend

eine dunkelblau-golden gestreifte Krawatte, im Gespräch

unaufdringlich und freundlich im Ton, Koch ist ein äußerst

angenehmer Vertreter seiner Zunft. Entspannt und doch

konzentriert sitzt er am eingedeckten Tisch. Er versteht sich

auf Small Talk wie auf das sachliche Gespräch. „Darmstadt ist

für einen Hotelier ein guter Standort“, resümiert er aus tiefer

Überzeugung und schiebt die Begründung gleich nach: „Weil

wir hier Weltfirmen haben.“ Der Direktor des Best Western

Hotels in der Stadtmitte spricht dabei nicht nur für sich. Als

Ehrenvorstandsmitglied im DEHOGA Südhessen steht er für

die gesamte Branche in der Stadt. Ja, sagt er, die Hotellerie in

Darmstadt ist gut aufgestellt und wird den Anforderungen an

einen modernen Tagungsstandort gerecht.

Natürlich zieht Darmstadt auch Touristen im klassischen

Sinn an. Und daran soll sogar noch vermehrt gearbeitet wer-

den. Die Stadt hat schließlich vieles zu bieten, Kunst, Kultur

und natürlich das Jugendstilviertel Mathildenhöhe, ein Juwel

mit großer Strahlkraft in der Reihe der Sehenswürdigkeiten.

Hinzu kommt viel Natur im Umland und auch dort etliches

an kulturellen Besonderheiten und weiteren Ausflugszielen.

Keynote

8

Was für einen Kurzurlaub interessant ist, kann ebenso für

Kongress- und Tagungsteilnehmer interessant sein. Im Rah-

menprogramm. Koch nimmt Darmstadts Eigenwerbung als

Wissenschaftsstadt auf und sagt: „Wenn der Titel nicht zu

lang wäre, müsste man Darmstadt Wissenschafts- und Kultur-

stadt nennen.“ Faktisch baut Darmstadts Hotellerie längst auf

die eigenen Stärken der Stadt und hat sich damit von seiner

einstigen Abhängigkeit vom Umland gelöst. Früher profitier-

te das Gastgewerbe vor allem von der Nähe zu Frankfurt,

der Flughafen als internationales Luftfahrtdrehkreuz und die

Messe der Mainmetropole haben die Gästezahlen einst an-

wachsen lassen und später hoch gehalten. Doch als in Darm-

stadts Nachbarschaft wie auch in Frankfurt selbst immer

mehr Hotels und Veranstaltungsstätten entstanden sind, hat

die Stadt vermehr auf die eigenen Stärken gesetzt. Eine Ent-

scheidung, wie sich heute zeigt, die zukunftsweisend weil

zukunftssichernd war und von der die Tagungsdestination im

Gesamten profitiert. Die Hotellerie hat sich auf die Bedürfnis-

se der Unternehmen vor Ort eingestellt, und mit dem Wissen-

schafts- und Kongresszentrum darmstadtium ist seit zwei

Er managet das Best Western Hotel in Darmstadt, und er ist als

Ehrenvorstandsmitglied im DEHOGA Südhessen ein wichtiger Reprä-sentant des Darmstädter Gastgewerbes: Günter Koch. Zugleich ist er

Präsident von Skal International Darmstadt-Südhessen. In Skal-Clubs

finden weltweit Entscheidungsträger aus unterschiedlichsten Berei-chen des Tourismus zusammen, um die Branche international voran-

zubringen. Günter Koch ist 73 Jahre alt. Im Jahr 1955 wechselte der gelernte Konditor ins Hotelfach und hat dort in führenden Positionen

renommierter Häuser gearbeitet. Seine Frau

lernte er in Oslo kennen, als er dort beruf lich Station machte. Deshalb spricht der Mann,

der in Rottenburg am Neckar groß geworden ist, neben seiner Muttersprache und Englisch

auch Norwegisch, hinzu kommen Französisch-

kenntnisse. Ein Gastgeber, der um die Gepf lo-genheiten auf dem internationalen Parkett

bestens weiß.

Repräsentant des Gastgewerbes

Darmstadts Gastronomie, beispielsweise das Alacarte auf der Mathildenhöhe, ist vielfältig und abwechslungsreich.

9

Jahren ein weiterer interessanter Partner im Bunde. Trotz des

weltweiten Nachhalls der Wirtschaftskrise zieht Koch aktuell

eine positive Bilanz. Er skizziert die Situation in der Stadt

und bleibt dabei zugleich aufmerksamer Gastgeber. „Noch

etwas zu trinken?“ „Ja, gerne.“ Der Hotelchef schenkt ein und

setzt das Gespräch fort. Im Durchschnitt, schätzt er, liegen

die Auslastungszahlen der Hotels in Darmstadt bei 60 bis 63

Prozent. Ein durchaus passabler Wert für die Branche. Und

wenn der Hotelier sagt, dass das eigene Haus, 77 Zimmer, 127

Betten, mit 71 bis 73 Prozent sogar noch besser abschneidet,

scheint es, als schwinge ein wenig Stolz in der Stimme mit.

Darmstadt präsentiert sich als freundlicher Gastgeber. Das

findet Anklang und Zuspruch. Und da spielt neben der

Hotellerie die Gastronomie eine weitere entscheidende Rolle.

Auch hier protokolliert Koch eine positive Entwicklung. Von

A wie asiatisch bis Z wie zünftig deutsch wird in der Stadt alles

zubereitet, was die Gaumen von Gästen erfreut. Schnell auf

die Hand ist Essen in einer Tagungspause ebenso zu haben

wie am Abend große Menüs serviert werden, und auch das

Catering im Veranstaltungsbereich hat sich bestens entwi-

ckelt. Die gastronomische Vielfalt in der Stadt ist zweifelsohne

ein Genuss. „Und der Eventcharakter nimmt zu“, erkennt

Koch einen Trend.

Nicht selten sind es die Kunden, die aufzeigen, wo die Reise

hinführt. Das gilt für die Küche, das gilt aber auch für die Ho-

tellerie. Geht es um Neuerungen, ist es durchaus angebracht,

die Bedürfnisse von Geschäftsleuten sehr genau zu kennen.

Koch und seine Kollegen wissen, dass sie im nationalen wie im

internationalen Wettbewerb stehen, der Kunde von heute ist

Globetrotter. Und da geht es bei Wünschen und Notwendig -

keiten längst nicht mehr allein um ein möglichst vielfältiges

Frühstücksbuffet. Die gesunde, im Schlaf die Erholung för-

dernde Matratze kann durchaus zu einem der entscheidenden

Bewertungskriterien für gut oder schlecht eines Hotels werden.

Ebenso die Frage, ob das Hotelzimmer als Büro mit Internetzu-

gang und allen anderen technischen Notwendigkeiten für

Kommunikation und schnelle Information tauglich ist, ob das

Bad den wohltuenden Charme einer kleinen Wellnessoase hat

und ob der Wäscheservice im Haus funktioniert – das Hemd

sauber, gebügelt und möglichst schnell zurück. Hinzu kommt,

dass etliche Hotels Veranstaltungsräume anbieten. Und auch

hier gilt es im Angebot auf der Höhe der Zeit zu sein.

Darmstadts Hotellerie hat sich auf die Anforderungen

der Geschäftskunden eingestellt. Und wenn gewünscht,

werden Hotelmanager wie Günter Koch auch gerne zum

Concierge, der ganz praktische Tipps für den Besuch in der

Stadt gibt. Am Ende des Gesprächs hilft er dem Gast in den

Mantel, geleitet ihn bis zur Tür: „Vielen Dank für Ihren

Besuch. Kommen Sie doch bald mal wieder.“ „Gerne“, mögen

die Gäste in Darmstadt denken. Thomas Zelinger

Darmstadt präsentiert sich als freundlicher Gastgeber, das findet Anklang und Zuspruch. Für einen Hotelier ist die Stadt ein guter Standort, weil wir hier Weltfirmen haben.

„“

Gastlichkeit, guter Service und optimale Angebote für Geschäfts-

kunden in Darmstadts Hotels stärken den Standort.

10

darmstadtcongress

Stadtführungen mit StilDie Jugendstilführung auf der Mathildenhöhe: Anmutig und stilgerecht den Hochzeitsturm und die Künstlerkolonie entdecken – das ist eines der zentralen Angebote von Darmstadt Marketing.

11

Mit Darmstadt Marketing hat die Stadt einen zuverlässigen Partner in Sachen Stadt -marketing und Imagepflege. Als Partner der Initiative darmstadtcongress kann die städtische Tochter nun auch Darmstadt als Tagungsstandort mit nach vorne bringen.

Und das heißt vor allem: Tagungs- und Kongressgästen

ein Darmstadt präsentieren, das viel zu bieten hat. Denn

Darmstadt ist als Destination mit ESOC und TU, mit EUMET-

SAT und GSI sowie Jugendstil und Mathildenhöhe und vielen

anderen Sehenswürdigkeiten und Einrichtungen ein lohnen-

des Ziel. Da bedarf es auch einer Institution, die als eine Art

Klammer fungiert und das Angebot sinnvoll zusammenführt.

„Wir fassen zusammen, was angeboten wird“, sagt Geschäfts-

führerin Anja Herdel und beschreibt damit die Aufgabe und

Arbeit von Darmstadt Marketing.

Gegründet 2006 als Teil des Stadtmarketings, ist Darm-

stadt Marketing für alle Fragen des allgemeinen Stadtmarke-

tings und für den Tourismus zuständig. Auch Veranstaltun-

gen werden in Kooperation mit anderen Einrichtungen in

den Räumen der Marketing- und Tourismusexperten im Car-

ree in der Innenstadt geplant. Ob Ausstellungen, Events wie

die „Nacht der Musen“, Städtereisen für Gruppen oder auch

die „Nacht der Sterne“ in Zusammenarbeit mit der ESOC –

Darmstadt Marketing versteht es, das, was der Standort bietet,

optimal zu nutzen und sowohl den Darmstädtern als auch

Touristen einen Mehrwert zu bieten. Das kommt zugleich der

gesamten Region zugute. Denn der Tourismus hat sich in den

vergangenen Jahren deutlich weiterentwickelt – und was

gut für Darmstadt ist, ist auch gut für die Nachbarstädte. Die

Zusammenarbeit mit den größeren Nachbarn wie Wiesbaden

oder Frankfurt hat sich in den vergangenen Jahren verstärkt

und gefestigt, weiß Anja Herdel – man unterstützt sich

gegenseitig, tauscht sich aus und plant gemeinsam Aktionen.

Zum Beispiel die Entwicklung eines Leitthemas für Hessen:

„Kulturstädte in Hessen“. Ein Zusammenschluss mit Frank-

furt Rhein-Main und die Zusammenarbeit mit der Hessen-

agentur waren somit konsequent und stärken auch die Wahr-

nehmung auf internationaler Ebene.

Dazu tragen auch zunehmend Darmstadts Stadtführun-

gen bei, die über Darmstadt Marketing angeboten werden.

In insgesamt neun Sprachen – denn Touristen kommen in-

zwischen aus ganz Europa, aber auch aus Asien oder Amerika

angereist. Ein Bereich, der kontinuierlich gewachsen ist:

Waren es 2002 noch 620 Führungen, sind es im vergangenen

„Unsere Führungen sind immer ein echtes Highlight – und wer eine mitgemacht hat, der hat Darmstadt wirklich erlebt. Das zeichnet uns aus, und das merken wir auch an der Resonanz.“

Anja Herdel, Geschäftsführerin

von Darmstadt Marketing

Jahr 1.774 Touren mit rund 35.000 Teilnehmern gewesen.

Honorarkräfte aus den unterschiedlichsten Bereichen ge -

stalten die Führungen und geben ihnen immer eine individu-

elle Note. Auch die Herkunft der Gruppe, deren berufliche

Schwerpunkte oder Hobbys können in die Führung mit ein-

f ließen. Hobbyastronomen können mit „ESOC nach den

Sternen greifen“, Freunde des Jugendstils „Mit Martha über

die Mathildenhöhe gehen“ und Naturwissenschaftsfans eine

Chemieführung auf Liebigs und Mercks Spuren durch

Darmstadt machen, die mit einer fulminanten und krachend

bunten Chemiedarbietung endet.

„Unsere Führungen sind immer ein echtes Highlight –

und wer eine mitgemacht hat, der hat Darmstadt wirklich

erlebt. Das zeichnet uns aus, und das merken wir auch an

der Resonanz“, sagt Anja Herdel nicht ohne Stolz. Sie weiß,

worauf es bei Führungen ankommt. Erste Erfahrungen ge-

sammelt hat sie bereits 1993 als studentische Aushilfe beim

Verkehrsverein Darmstadt. Bis heute sind die Touren ihre

Leidenschaft geblieben.

Gut für Darmstadt, denn interessante und spannende

Stadtführungen kurbeln den Tourismus an – und

davon können auch Kongressbesucher und Tagungsgäste

profi tieren. Caroline Pätzhold

www.darmstadt-marketing.de

12

darmstadtcongress

Gastlichkeit in Darmstadt

1

2

3

4

5

6

9

10

11

12

13

Jagdhofkeller Historisches Gewölbe mit atmosphärisch wie architektonisch exquisitem Ambiente für Musikveranstaltungen und geschäftliche Feiern. www.jagdhofkeller.de

Maritim Konferenzhotel Darmstadt 352 Zimmer und Suiten in drei verschiedenen Kategorien, Schwimmbad, Solarium, Restaurant, Ballsaal mit 545 m2. www.maritim.de

Maritim Rhein-Main Hotel Darmstadt Ideales Refugium für Geschäftsreisende und Tagungsgäste. 248 Komfort-zimmer, 4 Suiten, Veranstaltungskapazität bis zu 300 Personen. www.maritim.de

Welcome Hotel Darmstadt In zentraler Lage mit direkter Anbindung an das darmstadtium, 13 Tagungsräume und 280 moderne Doppelzimmer. www.welcome-hotel-darmstadt.de

Ramada Hotel Businesshotel, 166 geräumige und komfortabel eingerichtete Zimmer mit Kabel- und Pay-TV, Radio, W-LAN, Restaurant. www.ramada.de

Best Western Parkhaus Hotel Darmstadt 3-Sterne-Superior-Haus mit 77 Zimmern (3 Kategorien), Citylage, 3 Seminarräume, Lobbybar, Frühstücksrestaurant. www.parkhaus-hotel.bestwestern.de

Tagungshotel Mühltal Am Fuß des sagenumwobenen Frankensteins. 76 Zimmer, größtenteils mit Balkon, 12 Veranstaltungsräume von 30 bis 152 Personen. www.tagungshotel-muehltal.de

Hotel Jagdschloss Kranichstein Mitten im Grünen, am Rande des Kranichsteiner Forstes gelegen. 10 Doppelzimmer, 4 Suiten, Gourmetrestaurant, tolles Ambiente. www.hotel-jagdschloss-kranichstein.de

Hotel Bockshaut, Darmstadt Ältestes Restaurant Darmstadts mit viel Haus- und Stadtgeschichte. Typische Speisen und Getränke, Innenstadtlage, 3-Sterne-Hotel. www.bockshaut.de

Restaurant Orangerie Gelegen in Darmstadt schönstem Park. Ein Muss für alle, die Wert darauf legen, stilvoll und mit Genuss zu essen. www.orangerie-darmstadt.de

Restaurant Fürstenbahnhof Bar, Restaurant, Lounge. Teil des historischen Darmstädter Hauptbahn-hofs: Jugendstilinterieur, festliches Jugendstilambiente im Fürstensaal. www.fuerstenbahnhof.de

Darmstädter Brauerei DIE Brauerei Darmstadts. Traditionell gebraute Bierspezialitäten aus kultiger Bügelfasche oder frisch gezapft in der Gastronomie. www.darmstaedter.de

Gut eingestellt auf die Anforderungen eines modernen Kongress- und Tagungsstandorts: Die Partner aus Hotellerie und Gastronomie in Darmstadt. Über den Verbund darmstadt-congress erhalten Veranstalter Rat und Tat in Sachen Übernachtung, gepflegte Gastlichkeit und zur Gestaltung eines Rahmenprogramms oder zur Auswahl einer Location für das abendliche Get-together. Die perfekte Rundumbetreuung für die Branche.

Mühltal

Kranichstein

Sie haben Fragen zu darmstadt-

congress, den Buchungs möglich -

keiten des darmstadtiums, suchen

Kommunikations- oder Werbe unter -

stützung für Ihren Kongress oder Infor-

mationen für ein Rahmenprogramm –

dann rufen Sie einfach an unter

06151 7806111 oder schreiben Sie uns:

[email protected].

i

1

7

8

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

14

Highlight

„Der Trend geht zur Hausmesse”Genny Coronato (41) ist Senior Marketing Manager bei der Software AG in Darmstadt. Seit 15 Jahren organisiert sie unter anderem nationale wie internationale Events. Im Interview gibt sie eine Einschätzung zur Stadt Darmstadt als Standort für Veranstaltungen und spricht darüber, was die Branche im Moment bewegt.

Frau Coronato, was zeichnet Darm-stadt als Veranstaltungsort aus? Mit dem darmstadtium haben wir hier seit

einiger Zeit die Möglichkeit, Veranstaltungen

mit größeren Gruppen abzuhalten – das war früher eher schwierig. Das Gebäude ist zudem

beeindruckend durch seine Architektur und die verwendeten Materialien. Deswegen ver-

anstalten wir hier gerne Events mit Kunden.

Wenn wir dagegen zum Beispiel eine kleine Veranstaltung in persönlicherer Atmosphäre

planen, wählen wir dafür gerne den Dippels-hof in Traisa.

Womit grenzt sich Darmstadt gegen-über anderen Städten im Rhein-Main-Gebiet ab? Darmstadt ist zwar weniger bekannt als

Frankfurt, hat aber einiges zu bieten: Die Infrastruktur ist gut ausgebaut, wir haben

hier die Nähe zum Frankfurter Flughafen und eine gute Anbindung ans Bahnnetz.

Die Stadt ist übersichtlich und kann durch

kurze Wege punkten. Unter dem Label „Wissenschaftsstadt“ bieten die große Dichte

von Forschungseinrichtungen und IT-Unter-nehmen zusätzlichen Anreiz. Und in der Frei-

zeit gibt es hier echte Kleinode zu entdecken,

zum Beispiel die Mathildenhöhe oder die Orangerie. Wer einen Ausf lug machen möch-

te, findet direkt vor den Toren der Stadt Er -

holung im Odenwald und an der Bergstraße.

Und wie sieht es mit der hiesigen Gastronomie aus?Da sind Angebote für jeden Bedarf vorhanden:

Mit Kunden gehen wir zum Beispiel häufig in die Orangerie, die ein schönes Ambiente und

hochwertige Küche bietet. Auch der Fürsten-bahnhof bietet sich an – mit seiner Historie

spiegelt er zudem besonders schön die Darm-

städter Jugendstil-Vergangenheit wider. Gäste aus England und Amerika gehen auch gerne

mal in den Ratskeller oder ins Braustübl.

Gibt es auch Stellen, an denen Darm-stadt noch Nachholbedarf hat?Ganz klar in der Hotellerie. Gerade im mo-

dernen, gehobenen Segment reichen die Kapa-

zitäten einfach noch nicht aus. Ich würde mir wünschen, dass in diesem Bereich noch einige

Angebote dazukommen. Der Bedarf ist meiner Meinung nach jedenfalls gegeben.

Ihrer Erfahrung nach: Wie reagieren Kunden auf das darmstadtium?Da habe ich bisher eigentlich nur positive Re-aktionen erfahren. Viele unserer Gäste zeigen

Die Software AG

Software AG ist weltweit führend im Bereich

Business Process Excellence. Seit mehr als 40 Jahren liefert das Unternehmen Innovationen

im Business-to-Business-Geschäft, angefangen

bei Adabas, der ersten transaktionalen Hochleistungsdatenbank, über webMethods,

der SOA-basierten Integrationsplattform, bis hin zu ARIS, der Plattform zur Analyse von

Geschäftsprozessen. Mehr als 6.000 Mitarbei-

ter gehören zum Unternehmen, und es belie-fert 10.000 Kunden in 70 Ländern weltweit.

Hauptsitz der Software AG ist Darmstadt.

www.softwareag.com

15

sich besonders von der außergewöhn lichen

Architektur des darmstadtiums beeindruckt. Auch die Tatsache, dass beim Bau des Ge -

bäudes sehr auf dessen Umweltverträglich-

keit geachtet wurde, ist immer wieder ein Gesprächsthema. Klima- und Umweltschutz

spielen inzwischen sowieso eine große Rolle in der Branche, Stichwort Green IT.

Und welche Trends beschäftigen die Branche ansonsten im Moment?Die Entwicklung geht ganz klar hin zu kleine-ren Veranstaltungen beziehungsweise unter-

nehmenseigenen Hausmessen. Das hat sich im

vergangenen Jahr noch verstärkt: Viele Unter-nehmen haben sich zu diesem Zeitpunkt sozu-

sagen präventiv für kleinere Veranstaltungen

entschieden, um im Zweifelsfall die Folgen der Krise abfedern zu können. Wir machen zum

Beispiel sehr positive Erfahrungen mit Road

Shows, bei denen wir unser Produktportfolio präsentieren und unsere Experten die neues-

ten Trends und Technologien vorstellen. Ich denke, das ist ein Trend, der uns in den kom-

menden Jahren weiter beschäftigen wird.

Welche Faktoren entscheiden über die Auswahl eines Veranstaltungsortes?Das kommt ganz auf die speziellen Anforde-

rungen an: Handelt es sich um eine größere

Veranstaltung, die wir nicht in unseren eigenen Räumlichkeiten unterbringen kön-

nen, dann ist es wichtig, den bevorzugten

Veranstaltungsort zum gewünschten Zeit-punkt buchen zu können. Wie viele Teilneh-

mer erwartet werden, spielt demnach eine

entscheidende Rolle. Ebenso, ob es sich um eine nationale oder internationale Veranstal-

tung handelt. Wichtig ist hierbei die Infra-struktur – eine gute Erreichbarkeit mit

öffentlichen Verkehrsmitteln muss in jedem

Fall gegeben sein, wie auch die Verfügbarkeit adäquater Hotelzimmer in der näheren

Umgebung. Katharina Mandlinger

„Die Darmstädter Infrastruktur ist gut ausgebaut, wir haben hier die Nähe zum Frankfurter Flughafen und eine gute Anbindung ans Bahnnetz. Die Stadt ist übersichtlich und kann durch kurze Wege punkten.“

Genny Coronato, Senior Marketing

Manager bei der Software AG

16

Wissenschaft trifft Wirtschaft

Wissenswert

In Darmstadt gehen beide eng miteinander einher, davon profitiert der gesamte Standort.

Wissenschaft und Wirtschaft, zwei Welten? Nicht in

Darmstadt. Dort gibt es fruchtbringende Nachbar-

schaften und Kooperationen in unterschiedlichsten Berei-

chen. Die Stadt ist Standort von aufstrebenden Newcomer-

Firmen und von Weltunternehmen, darunter mit Merck eine

DAX-Größe. Und sie ist Heimat renommierter Forschungs -

einrichtungen und Hochschulen. Schon die Schilder an den

Stadtgrenzen weisen darauf hin: Wissenschaftsstadt Darm-

stadt, ein Prädikat, vergeben von Hessens Landesregierung.

„Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtun-

gen arbeiten in unserer Region gemeinsam an zukunfts-

trächtigen Lösungen und marktfähigen Produkten“, sagt

Kirsten Rowedder, bei der Industrie- und Handelskammer

(IHK) Darmstadt Rhein Main Neckar zuständig für Standort-

marketing. Sie spricht damit das enge Zusammengehörig-

keitsgefühl von Wissenschaft und Wirtschaft an. Die IHK ist

es auch, die die Idee der Engineering Region Rhein Main Ne-

ckar mit Darmstadt als Oberzentrum vorantreibt. Rowedder:

„Dort werden die wesentlichen Stärken der Region um Darm-

stadt kommuniziert: ingenieurwissenschaftliche Kompetenz,

Spitzenqualität in Forschung und Ausbildung, hervorragen-

de Infrastruktur in optimaler Lage und nicht zuletzt die

enorme Lebensqualität.“ Von einem „innovativen Ballungs-

raum“ ist bei der Industrie- und Handelskammer die Rede,

Kirsten Rowedder betont: „Die räumliche Nähe von innovati-

ven Firmen und führender Wissenschaft ist in Netzwerken

ganz wichtig. So entstehen kreative Prozesse, die in markt -

fähigen Produkten münden.“ In Darmstadt und Umgebung

finden dabei Wissenschaft und Wirtschaft auf Augenhöhe

zusammen.

„Beispielhaft sind die strategischen Kooperationen zwi-

schen Hochschulen und Unternehmen, die über Diplom -

arbeiten oder einen Praktikumsplatz hinausgehen. Vielmehr

gehen beide Seiten langfristige Partnerschaften ein, die einen

echten Mehrwert im Sinne des Wissens- und Technologie-

transfers erst ermöglichen“, erklärt Rowedder.

Darmstadt beeindruckt durch eine große Bandbreite an

Branchen, die die wirtschaftlichen Schwerpunkte markie-

ren: Maschinenbau, Elektrotechnik und Mechatronik gehören

dazu. Ebenfalls vorn: Informations- und Kommunikations -

technologien, Chemie, Pharma und Biotech. Aber auch so

komplett unterschiedliche Industrien wie Haarkosmetik und

Weltraumtechnologien sind in der Stadt angesiedelt. Ein

interessanter Mix. Und der setzt sich im wissenschaftlichen

Bereich fort. Auch dort: Eine schon allein in ihrer Vielfalt

faszi nierende Bandbreite von der Helmholtz Gesellschaft für

Schwerionenforschung (GSI) über das Institut Wohnen und

Umwelt oder das Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und

Systemzuverlässigkeit (LBF) bis zum Bundes forschungsinstitut

für Kulturpflanzen und zum Jazz-Institut Darmstadt. Insge-

samt gibt es weit mehr als dreißig Einrichtungen und Unter-

nehmen, die sich in Darmstadt in Wissenschaft und Forschung

engagieren. Dem Standort tut es gut, und nicht selten betrei-

Die Top Ten der WirtschaftWas sind die Topunternehmen in Darmstadt? Die Stadt gibt auf ihrer Internetseite Antwort: Deutsche Telekom, Evonik-Röhm, Döhler, Gold-

well, HBM, Merck, Schenck-Process, Schenck-Rotec, Software AG, Wella.

Umfassende Informationen zum Wirtschafts- und Wissenschaftsstand-ort Darmstadt gibt es im Internet auf den Seiten der Stadt Darmstadt

und der Industrie- und Handelskammer Rhein Main Neckar.

www.darmstadt.de · www.darmstadt.ihk24.de

17

ben Firmen auch Forschungen in eigenen Labors. Kirsten

Rowedder: „Die Unternehmen leisten einen erheblichen Bei-

trag zu Wissenschaft und Forschung in der Region.“

In der Stadt fängt an vielen Stellen Zukunft an Wirklichkeit

zu werden. Dafür gibt es immer wieder viel Beachtung.

Ein Beispiel aus dem Forschen und Schaffen an der TU Darm-

stadt. Diese hat vor wenigen Monaten mit einem von ihr kon-

zipierten und realisierten Solarhaus weltweit für Aufsehen

gesorgt: Platz eins beim Wettbewerb Solar Decathlon, vom

US-Department of Energy ausgeschrieben. Aufgebaut war das

Haus in Washington DC. Dafür, dass solche Erfolge keine

Eintagsf liege, sondern Ergebnis konsequenten Forschens und

Verbesserns sind, steht die Tatsache, dass die TU den Wett -

bewerb auch schon 2007 gewonnen hat.

Vieles aus Darmstädter Ideenschmieden hat es zu Welt -

erfolg gebracht. Einer der Klassiker: Plexiglas, seit Jahr -

zehnten rund um den Globus ein Begriff. Gefertigt wird es

bei Evonik-Röhm. Und noch ein Beispiel für die besondere

Innovationskraft in der Stadt: Selbst in den Weiten des

Universums ist das Know-how gefragt. Dafür stehen unter

anderem das Europäische Weltraum Kontroll-Zentrum

(ESOC) und die Europäische Organisation für Meteorologi-

sche Satelliten (EUMETSAT).

Leicht nachvollziehbar, dass Darmstadt seit Eröffnung des

Wissenschafts- und Kongresszentrums darmstadtium die

Zusammenführung von Wirtschaft und Wissenschaft weiter

forciert. In besonderer Form geadelt wurde das Bestreben mit

einem nationalen IT-Gipfel, dem Bundeskanzlerin Angela Mer-

kel zu zusätzlicher Aufmerksamkeit verholfen hat. Wirtschaft

und Wissenschaft sind vor Ort stark und genießen national

wie international Aufmerksamkeit. Der Standort ist auf dem

Weg in die Zukunft gut positioniert. Thomas Zelinger

18

Köpfe

Der KulturmanagerAusstellungsplanung, Logistik, Verhandlungen mit Künstlern und Ämtern – Verwaltungs-leiter Ulli Emig hat auf alle Fragen am Institut Mathildenhöhe eine Antwort. Ein Porträt über den Mann, der sich selbst als die „Schnittstelle für alles Mögliche“ bezeichnet.

Das Büro auf der Mathildenhöhe ist

bis unter die Decke vollgepackt:

Bücher, kleine Exponate, Andenken

und Geschenktes, Poster von Ausstel-

lungen der letzten 20 Jahre. In der Mitte

ein Schreibtisch mit einem Computer,

ein ganz normaler Arbeitsplatz eben.

Lässt man den Blick aus dem Fenster

schweifen, schaut man auf die Russi-

sche Kapelle und den Platanenhain. Die

Mathildenhöhe im Nordosten Darm-

stadts zählt zu den Kleinoden der Stadt

– und ist weltweit bekannt für ihre

Jugendstilarchitektur. Ulli Emig, Ver-

waltungsleiter und die „gute Seele“ des

Instituts Mathildenhöhe, hat hier sei-

nen Arbeitsplatz. Und das seit über 20

Jahren. „Schön an meinem Job ist, dass

ich inhaltlich und beratend bei allen

Ausstellungen dabei sein kann“, erzählt

er. „Ich bin ein Mann der Praxis. Logis-

tik, Organisation, Verwaltung, bei allen

Fragen muss ich Bescheid wissen und

im Problemfall auch Lösungen haben.

Lange Dienstwege machen da oft kei-

nen Sinn, kurze Wege und schnelles

Handeln im Team sind gefragt. Und das

klappt hier mit allen Kolleginnen und

Kollegen zum Glück wunderbar.“

Das Institut Mathildenhöhe ist ein

international ausgerichtetes Mehr-

spartenhaus der bildenden und ange-

wandten Künste. Das Ausstellungsgebäu-

de samt Hochzeitsturm, das Museum

Künstlerkolonie sowie die städtische

Kunstsammlung werden vom Institut

auch den letzten Zweifler von einer

Aktion zu begeistern. Und dann gibt es

hin und wieder auch noch eigenwillige

Künstler mit sonderbaren Ideen. „Ein-

mal sollte ein Exponat mit dem Hub-

schrauber eingeflogen werden. Da hat es

schon einige Worte gekostet, um den

Verantwortlichen davon zu überzeugen,

das Kosten und Nutzen in keinem Zu-

sammenhang stehen“, erzählt Ulli Emig.

Oder ein Künstler, der darauf bestanden

hat, die Ausstellung nur bei Vollmond

zu eröffnen. Mit etwas Pech liegt dann

knapp ein Monat zwischen geplanter

und tatsächlicher Eröffnung. Das ist bei

der oft engen Terminplanung nicht mög-

lich. Die Mittel für eine Ausstellung wer-

den mindestens ein Jahr im Voraus ge-

plant, wobei trotz knapper Kassen nach

wie vor die Wissenschaftsstadt Darm-

stadt den Hauptteil davon absichert –

die Mathildenhöhe hat schließlich einen

guten Stand bei der Stadt, sagt der Mann

hinter den Kulissen.

Rückblickend auf über 20 Berufsjah-

re fällt Ulli Emigs Resümee äußerst

positiv aus. „Ich bin Kunstliebhaber

und Pragmatiker in einer Person, und

genau mit diesen Eigenschaften und

Qualitäten bin ich hier richtig. Mein

Job ist rund um die Uhr abwechslungs-

reich und spannend – was kann

man sich mehr von seinem Beruf

wünschen?“ Caroline Pätzhold

www.mathildenhoehe.info

verwaltet und organisiert. Schwerpunk-

te der Arbeit: Die Präsentation und Ver-

mittlung von Kunst und Kultur seit 1900

mit einem besonderen Blick auf die

Gegenwart sowie das Bewahren des

Darmstädter kulturellen Erbes. Die Aus-

stellungen auf der Mathildenhöhe sind

inzwischen international bekannt, zum

Beispiel die Russland-Ausstellung im

Jahr 2008/2009. Und von Anfang an ist

Ulli Emig mit dabei. Er begleitet jede

Ausstellung von der Ideenfindung über

die Kostenplanung bis zum Abbau und

den Rücktransport der Exponate. Dazwi-

schen liegen viele Arbeitsschritte, Ent-

scheidungen und manchmal auch Hür-

den, die zu nehmen sind. „Meine Auf -

gabe ist es, Kunst zu ermöglichen und

nicht sie zu verhindern“, sagt Ulli Emig

mit einem Schmunzeln. Doch es steckt

auch ein wenig Wahrheit dahinter, denn

er weiß nur zu gut, wie viele Anträge er

stellen muss, wie viele Treffen er organi-

sieren muss und wie viel Überzeugungs-

arbeit er manchmal leisten muss, um

19

Das Wahrzeichen Darmstadts: Der 48 Meter hohe Hochzeitsturm, auch Fünffingerturm genannt, auf der Mathildenhöhe.