1
Härterei Handbuch www.vtn-diehaerterei.de K. Hirsch Versionsdatum : 29.03.2012 HR04-D02-HAERTEANGABEN.DOC Quellen: VTN- Archiv Angaben ohne Gewähr Darstellung und Angaben wärmebehandelter Teile in Zeichnungen (induktiv) randschichtgehärtet (620 + 160) HV30 SHD 500 = 0,8 + 0,8 mm Darstellung und Angaben wärmebehandelter Teile in Zeichnungen Die Normen sind derzeit im Umbruch: Dies führt zu Zeichnungen mit älteren und neueren Abkürzungen. Die DIN ISO 15787:2010 ersetzt die DIN 6773. Weitere Normen sind DIN 50190, EN ISO 18265, DIN EN ISO 2639, EN ISO 6507, EN ISO 6508 und weitere Normen. Gegenüberstellung DIN 6773 mit aktueller DIN EN ISO 15787 (Auszug): Alt nach 6773 Benennung Kurzzeichen nach 15787 Benennung nach 15787 Bedeutung nach 15787 Eht Einsatzhärtungstiefe CHD Case Hardening Depth Einsatzhärtungstiefe-Härtetiefe At Aufkohlungstiefe CD Carburization Depth Aufkohlungstiefe Rht Einhärtungstiefe SHD Surface Hardening Depth Randschichthärtungs-Härtetiefe Nht Nitriertiefe NHD Nitriding Hardness Depth Nitrier-Härtetiefe VS Verbindungsschichtdicke CLT Compound Layer Thickness Verbindungsschichtdicke Unter Härten versteht man eine Wärmebehandlung durch Umwandlung oder Diffusion, damit eine Härtezunahme des Stahls an der Oberfläche oder durchgehend erfolgt. Um diese Prozesse sicher durchführen zu können, sind bestimmte Härteangaben notwendig, oft auch ergänzend zur Zeichnung als Prüfvorschrift mit Angabe notwendiger Prüfpunkte. Auf jeden Fall anzugeben und zu beachten sind: Werkstoff, gewünschte Härte, Informationen zur Vorbearbeitung des Werkstückes bei Anlieferung bzw. eventuelles Aufmaß oder Vorhaltmaß vor/für den Härteprozess. Hilfreich auch der Hinweis ob das Werkstück kaltverformt, geschmiedet, geräumt, gefräst, zwischengeglüht ist. Oberflächenhärte und generelle Angaben: Angaben in HV, HRC, HRA, HRB...und Hinweis auf Anlassen der Teile für Endhärte. Die Prüfmethode hängt von Härteverfahren (Einsatzhärten, Nitrieren,...) und Werkstoffart (Stahl, Sinter, Guss, ...) ab. Sinnvolle Grenzabweichung angeben. Bei HRC Prüfungen ist die Angabe der zulässigen Härteprüfstelle für den Eindruck sehr wichtig, wenn diese Teile Einzelstücke sind und weiter bearbeitet werden. Die Art, Menge und Ort der Prüfpunkte für die Messungen in HV oder HRC sollten immer vereinbart werden, da jede Prüfstelle Aufwand und Kosten verursacht. Bei partiellem, klassischem Härten ist der nicht zu härtende Bereich mit dem Begriff ABDECKEN auf der Zeichnung zu vermerken. Einhärtungstiefe (Randhärtetiefe) Angabe: SHD Zahlenwert Grenzhärte, z.B: SHD 500 - Angabe des Nennmaßes in mm - i.R. in HV 1 gemessen - i.R. oder wenn keine GH angegeben: SHD = 0,8 x Oberflächen-Mindesthärte (oder Kundenvereinbarung) Lage der Härtezone (Nennmaß) Angabe: breite Strichpunktlinie - sinnvolle Toleranzwerte angeben - Übergangsbereiche liegen grundsätzlich außerhalb des Nennmaßes - wichtige Weichzonen sind klar zu kennzeichnen Beispiel links: Oberflächenhärte 620-780HV zulässig Grenzhärte 500 HV (rund 80% von 620HV) Härtetiefe 0,8 mm bis 1,6 mm zulässig Härte Abstand von der Oberfläche GH Einhärtungstiefe

Darstellung und Angaben wärmebehandelter Teile in · PDF fileHärterei Handbuch K. Hirsch Versionsdatum : 29.03.2012 HR04-D02-HAERTEANGABEN.DOC Quellen: VTN- Archiv Angaben ohne Gewähr

  • Upload
    vandang

  • View
    215

  • Download
    1

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Darstellung und Angaben wärmebehandelter Teile in · PDF fileHärterei Handbuch K. Hirsch Versionsdatum : 29.03.2012 HR04-D02-HAERTEANGABEN.DOC Quellen: VTN- Archiv Angaben ohne Gewähr

Härterei Handbuch

www.vtn-diehaerterei.de K. Hirsch

Versionsdatum : 29.03.2012 HR04-D02-HAERTEANGABEN.DOC Quellen: VTN- Archiv Angaben ohne Gewähr

Darstellung und Angaben wärmebehandelter Teile in Zeichnungen

(induktiv) randschichtgehärtet (620 + 160) HV30 SHD 500 = 0,8 + 0,8 mm

Darstellung und Angaben wärmebehandelter Teile in Zeichnungen Die Normen sind derzeit im Umbruch: Dies führt zu Zeichnungen mit älteren und neueren Abkürzungen. Die DIN ISO 15787:2010 ersetzt die DIN 6773. Weitere Normen sind DIN 50190, EN ISO 18265, DIN EN ISO 2639, EN ISO 6507, EN ISO 6508 und weitere Normen.

Gegenüberstellung DIN 6773 mit aktueller DIN EN ISO 15787 (Auszug): Alt nach 6773 Benennung Kurzzeichen

nach 15787 Benennung nach 15787

Bedeutung nach 15787

Eht Einsatzhärtungstiefe CHD Case Hardening Depth Einsatzhärtungstiefe-Härtetiefe At Aufkohlungstiefe CD Carburization Depth Aufkohlungstiefe Rht Einhärtungstiefe SHD Surface Hardening Depth Randschichthärtungs-Härtetiefe Nht Nitriertiefe NHD Nitriding Hardness Depth Nitrier-Härtetiefe VS Verbindungsschichtdicke CLT Compound Layer Thickness Verbindungsschichtdicke

Unter Härten versteht man eine Wärmebehandlung durch Umwandlung oder Diffusion, damit eine Härtezunahme des Stahls an der Oberfläche oder durchgehend erfolgt. Um diese Prozesse sicher durchführen zu können, sind bestimmte Härteangaben notwendig, oft auch ergänzend zur Zeichnung als Prüfvorschrift mit Angabe notwendiger Prüfpunkte. Auf jeden Fall anzugeben und zu beachten sind: Werkstoff, gewünschte Härte, Informationen zur Vorbearbeitung des Werkstückes bei Anlieferung bzw. eventuelles Aufmaß oder Vorhaltmaß vor/für den Härteprozess. Hilfreich auch der Hinweis ob das Werkstück kaltverformt, geschmiedet, geräumt, gefräst, zwischengeglüht ist.

Oberflächenhärte und generelle Angaben: Angaben in HV, HRC, HRA, HRB...und Hinweis auf Anlassen der Teile für Endhärte.

Die Prüfmethode hängt von Härteverfahren (Einsatzhärten, Nitrieren,...) und Werkstoffart (Stahl, Sinter, Guss, ...) ab. Sinnvolle Grenzabweichung angeben.

Bei HRC Prüfungen ist die Angabe der zulässigen Härteprüfstelle für den Eindruck sehr wichtig, wenn diese Teile Einzelstücke sind und weiter bearbeitet werden.

Die Art, Menge und Ort der Prüfpunkte für die Messungen in HV oder HRC sollten immer vereinbart werden, da jede Prüfstelle Aufwand und Kosten verursacht.

Bei partiellem, klassischem Härten ist der nicht zu härtende Bereich mit dem Begriff ABDECKEN auf der Zeichnung zu vermerken.

Einhärtungstiefe (Randhärtetiefe) Angabe: SHD Zahlenwert Grenzhärte, z.B: SHD 500

- Angabe des Nennmaßes in mm - i.R. in HV 1 gemessen - i.R. oder wenn keine GH angegeben: SHD = 0,8 x Oberflächen-Mindesthärte (oder Kundenvereinbarung)

Lage der Härtezone (Nennmaß) Angabe: breite Strichpunktlinie

- sinnvolle Toleranzwerte angeben - Übergangsbereiche liegen grundsätzlich außerhalb des Nennmaßes - wichtige Weichzonen sind klar zu kennzeichnen

Beispiel links: Oberflächenhärte 620-780HV zulässig Grenzhärte 500 HV (rund 80% von 620HV) Härtetiefe 0,8 mm bis 1,6 mm zulässig

Härte

Abstand von der Oberfläche

GH

Einhärtungstiefe