2
462 XXIII. Untersuchung des sogenannten Eisen- amianths; von Dr. C. Schnabel in Siegen. U e b e r die Entstehung dieses Hohofenproducts , welches, so vie1 ich weirs, als reine Kieselerde betrachtct wird, herrschen bekanntlich noch Zweifel. Die Analyse einer dahin gehiirigen, kurz - und parallelfaserigeu, sehr weichen, seidenglanzenden, sclineeweiten Masse, die sich in einer Eisensau von der Olsberger Hutte in Westphnlen vorfand und ein specifisches Gewicht von 2,59 zeigte, lieferte: Kieselerde 98,13 Tho n erd e Kalk 0,46 1,24 Magnesia Eisenoxvdul 1 Spuren XXIV. Darstellung oon reinem Silber (xus Chlor- silber; von C. Brunner. (Mitth. d. Berner NaturE Gesellsch. No. 224.) Dafs zu cnemischen Zwecken, am sichersten diirch Zer- setzung des Chlorsilbers, reines Silber erhalten wird, ist hinlanglich bekannt. Diese Zersetzung kann nach vielen Methoden geschehen. P o gg e n d or f f * ) beschrieb vor inehreren Jahren ein Verfahren , um dieselbe auf galvani- scheni Wege zu bewirken, da€s mir unter allen bis jetzt bekannten das vorziiglichste zu seyn scheint und wovon das hier zu beschreibende nur eine Abfnderung genannt merden kann. ) Diese Ann. Bd. LXXV, S. 342.

Darstellung von reinem Silber aus Chlorsilber

Embed Size (px)

Citation preview

462

XXIII. Untersuchung des sogenannten Eisen- amianths; von Dr. C. S c h n a b e l in Siegen.

U e b e r die Entstehung dieses Hohofenproducts , welches, so vie1 ich weirs, als reine Kieselerde betrachtct wird, herrschen bekanntlich noch Zweifel. Die Analyse einer dahin gehiirigen, kurz - und parallelfaserigeu, sehr weichen, seidenglanzenden, sclineeweiten Masse, die sich in einer Eisensau von der Olsberger Hutte in Westphnlen vorfand und ein specifisches Gewicht von 2,59 zeigte, lieferte:

Kieselerde 98,13 Tho n er d e Kalk 0,46

1,24

Magnesia Eisenoxvdul 1 Spuren

XXIV. Darstellung oon reinem Silber (xus Chlor- silber; von C. B r u n n e r .

(Mitth. d. Berner NaturE Gesellsch. No. 224.)

D a f s zu cnemischen Zwecken, am sichersten diirch Zer- setzung des Chlorsilbers, reines Silber erhalten wird, ist hinlanglich bekannt. Diese Zersetzung kann nach vielen Methoden geschehen. P o gg e n d o r f f * ) beschrieb vor inehreren Jahren ein Verfahren , um dieselbe auf galvani- scheni Wege zu bewirken, da€s mir unter allen bis jetzt bekannten das vorziiglichste zu seyn scheint und wovon das hier zu beschreibende nur eine Abfnderung genannt merden kann.

) Diese Ann. Bd. LXXV, S. 342.

4 G3

Man bringt den gut ausgewaschenen Clilorsilber- Nie- derschlag in eine Schale von Silber, Platin oder Kupfer, mclche auf der $nfseren Fllclie dergestalt init Wachs uber- zogeri ist, dafs nur in der Mitte des Bodens, je nach der GriiCse der Schale, einc runcle Flfche von 1 bis 2 Zoll Durch- mcsser von Wachs frei bleibt. Auf den Boden einer grBfsern, irdenen Schale legt man eine Scheibe voii amal- gamirtem Zink, auf deren Mitte die das Chlorsilber ent- haltendc Scliale zu stehen kommt, so dafs die von Wachs freigelassene Stelle das Zink beriihrt. Nun giefst inan niit Scliwefelslure schwach angessuertes Wasser in dcn Apprat, so dafs dasselhe in der iiufsern Schale oberlialb des Raudes der innern steht, dicse also ganz in das Wasser verseiikt ist. Sogleicli bcginnt die Zersetzung des Chlorsilbcrs am Rande der Scliale, die es enthflt, und sclireitet nach der Mitte fort. Dieselbe gicbt sich durch die dunkelgraue Farbe des sic11 ausscheidenden Silbers deutlich zu erkeunen. Bei geliiirigem VerhaltniL der Saure und der angewand- ten Zinkplatte wird die Zersetzung nach 21 bis 48 Stundeu beendigt seyn, welches man daran erkennt, dafs beim Auf- riihren des Prlparates kein Chlorsilber mehr sichtbar ist. Das erhaltene Silber wird nun mit Wasser ausgewascheu und ein selir kleiner Ruckhnlt von Chlorsilber, den es bisweilen noch eingeschlossen enthalt, durch verdiinntes Aininoniak ausgezogen.

Das so bereitete Silber ist vollkomlnen rein. Es ist leicht einzusehen, dafs selbst die fremden Metalle, die im Zink enthalten seyn kiinnen, sich nie damit vermengen, da die Zinkscheibe wahrend der ganzen Operation iinmer unter der das Silber enthaltenden Schale liegen bleibt und nie mit diesem in Beruhrung kommt.