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652 Bericht: Atomgewichte tier Elemente. Gemenge gleicher TeiIe dieser drei KSrper besteht und sieht yon der MSglichkeit gemischter Lecithine und dem. etwaigen ¥orhandensein yon Lecithinen mit Fetts~ureradikalet~ yon hSberem Kohlenstoffgehalt ab, so erh~lt man f~ir den Phosphorgehalt der Lecithine einen Mittelwert yon 3,94 °/o. Man erf~hrt den Gehalt an Lecithin dureh Multiplikation der gefundenen Phosphormenge mit 25,39. Unter Bismutose versteht man eine Wismuteiweissverbindung mit einem Wismutgehalt yon 21,5--22°/~. 1N~ach den Berichten der deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft 1903, S. 443 1) kann man das Pr~tparat in folgender Weise identifizieren: Setzt man eine wasserige Aufschattelung dem Lichte aus, so erhalt man in 2 bis 3 Stunden einen schwarzen Spiegel yon Wismutoxydul. Das Eiweiss kann man beim Yeraschen der Bismutose an dem Geruche erkennen. Zieht man die Asche mit Salzsgure aus und verdannt diese LSsung mit Wasser, so entsteht ein weisser ~Iiederschlag von Wismutoxychlorid. Zur Bestim- mung des Wismuts oxydiert man 0,5 g Bismutose mit 30 cc rauchender Salpetersgure und dampft zur Troekne. Den Verdampfungsraekstand 15st man in 10 cc konzentrierter Salzsgure, verdt~nnt die salzsaure LSsung rasch mit etwa 500 cc Wasser und fgllt mit Schwefelwasserstoff. Das Schwefelwismut sammelt man, trocknet es nach dem Auswasehen und trennt den ~Niedersehlag vom Filter: man verascht nun zuerst das Filter unter Anwendung von Ammonnitrat, verwandelt das Schwefelwismut durch Oxydation mittels Salpeters~ture in Oxyd und w~gt. Zur Prfifung auf Arsen destilliert man lg Bismutose mit Eisen- chlort~r und Salzsaure in bekannter Weise. f~tllt das salzsaure Destillat mit Schwefelwasserstoff und pr~ft auf Arsen naeh Marsh. V. Atomgewichte der Elemente. Von A. Czapski. Das Atomgewicht des Jods. Der Umstand. dass das Tellur ent- gegen dem periodischen Gesetz ein hSheres Atomgewieht als das Jod hat, wurde bisher darauf zur~iekgefahrt, dass bei den Arbeitei~ fiber das Atomgewicht des ersteren Fehler mit unterlaufen sind, die vielleicht darin ihren Grund haben, dass es nieht gelungen ist, das Tellur yon einem 1) Durch Pharm. Zentralhalle 45, 612.

Das Atomgewicht Des Jods

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652 Bericht: Atomgewichte tier Elemente.

Gemenge gleicher TeiIe dieser drei KSrper besteht und sieht yon der

MSglichkeit gemischter Lecithine und dem. etwaigen ¥orhandensein yon

Lecithinen mit Fetts~ureradikalet~ yon hSberem Kohlenstoffgehalt ab, so

erh~lt man f~ir den Phosphorgehalt der Lecithine einen Mittelwert yon

3,94 °/o. Man erf~hrt den Gehalt an Lecithin dureh Multiplikation der

gefundenen Phosphormenge mit 25,39.

Unter Bismutose versteht m a n eine Wismute iwe i s sve rb indung

mit einem Wismutgehalt yon 21 ,5 - -22° /~ . 1N~ach den Berichten der

deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft 1903, S. 443 1) kann man das

Pr~tparat in folgender Weise identifizieren: Setzt man eine wasserige

Aufschattelung dem Lichte aus, so erhalt man in 2 bis 3 Stunden einen

schwarzen Spiegel yon Wismutoxydul. Das Eiweiss kann man beim

Yeraschen der Bismutose an dem Geruche erkennen. Zieht man die

Asche mit Salzsgure aus und verdannt diese LSsung mit Wasser, so

entsteht ein weisser ~Iiederschlag von Wismutoxychlorid. Zur Bestim-

mung des Wismuts oxydiert man 0,5 g Bismutose mit 30 cc rauchender

Salpetersgure und dampft zur Troekne. Den Verdampfungsraekstand

15st man in 10 cc konzentrierter Salzsgure, verdt~nnt die salzsaure LSsung

rasch mit etwa 500 cc Wasser und fgllt mit Schwefelwasserstoff. Das

Schwefelwismut sammelt man, trocknet es nach dem Auswasehen und

trennt den ~Niedersehlag vom Fi l t e r : man verascht nun zuerst das F i l t e r

unter Anwendung von Ammonnitrat, verwandelt das Schwefelwismut durch

Oxydation mittels Salpeters~ture in Oxyd und w~gt.

Zur Prfifung auf Arsen destilliert man l g Bismutose mit Eisen-

chlort~r und Salzsaure in bekannter Weise. f~tllt das salzsaure Destillat

mit Schwefelwasserstoff und pr~ft auf Arsen naeh M a r s h .

V. Atomgewich te der E lemente .

Von

A. Czapski.

Das Atomgewicht des Jods. Der Umstand. dass das Tellur ent-

gegen dem periodischen Gesetz ein hSheres Atomgewieht als das Jod

hat, wurde bisher darauf zur~iekgefahrt, dass bei den Arbeitei~ fiber das

Atomgewicht des ersteren Fehler mit unterlaufen sind, die vielleicht

darin ihren Grund haben, dass es nieht gelungen ist, das Tellur yon einem

1) Durch Pharm. Zentralhalle 45, 612.

Bericht.' Atomgewichte der Elemente. 653

anderen, eventuell noch unbekannten Element zu trennen. Es wurde

sogur angcnommen, dass das Tellur tiberhaupt kein einheitliches

Element sei.

An den Untersuehungen yon S t as iiber das Jod irgend welche

Zweifel zu hegen, dazu l~g, bei der Genauigkeit, mit der dieser Forscher

zu arbeiten pflegte, nach der allgemeinen Ansieht absolut kein Grund vor.

~un haben aber die neueren Arbeiten tiber das Atomgewicht des

Tellurs 1) nur die yon den frtiheren Verfassern gefundene Zahl bestiitigt,

und L a d e n b u r g ~) trat als erster an eine ~eubearbeitung des Atomgewichts

des Jods heran. Ver~nlasst wurde er hierzu dadurch, duss er entgegen

den Angaben yon S t a s bei der Reinigung yon Jod dureh Umwandlung

in Jodstickstoff nieht absolut reines, sondern chlorh~ttiges Jod erhielt.

Nach versehiedenen Vorversuchen entschloss er sich. die Umsetzung yon

Jodsilber in Chlorsilber als Grundlage far seine Untersuchungen zu

verwenden. Das als chemisch rein yon H e r ~ t u s bezogene Silber erwies

sich als nur dureh 0,007 °/o Kohle verunreinigt, was bei den Bestim-

mungen in Berechnung gezogen wurde. Blei und Kupfer konnten in

demselben nicht nachgewiesen werden.

Das Jodsilber stellte sich L ~ d e n b u r g a u s Silbernitrat und Jod-

kalium (mit bekanntem Chlorgehalt) her und befreite es nach sorgf~ltigem

Auswasehen dureh Behandlung mit Ammoniak yon dem gebildeten Chlor-

silber.

In einem mit durchlochtem Deckel versehenen Porzellantiegel wurden

nun gewogene Mengen Jodsilber durch Einleiten yon Chlor unter geringem

Erw~rmen in Chlorsilber umgewandelt, bis konstantes Gewieht erreicht

w~r. Drei so ausgeftihrte ¥ersuche ergaben unter der Annahme, dass

das Atomgewicht des Silbers - - 107.93, das des Chlors ~--- 35.45 ist, ftir

das Atomgewicht des Jods die Zuhlen

I. 126.957

II. 126,961

III. 126.963

Mittel 126,960.

~Nun ftihrte L a d e n b u r g noeh eine Atomgewichtsbestimmung des

Jods ganz in derselben Weise wie St as aus, indem er unter allen nur

denkbaren ¥orsichtsma[sregeln gewogene Mengen Silber in Salpetersiiure

l) Vergl. dtese Zeitschrift 44, 586. ~) Ber. d. deut~seh, chem. Gesellsch. zu Berlin 85, 2275.

654 Bericht: Atomgewichte derElemente.

15ste, die Salpetersiiure durch Abdampfen ~erjagte und aus der w~tsserigen

LSsung des Silbernitrats mi{ einer berechneten Menge JodkaliumlSsung

das Jodsilber ausfSllte. Der Niederschlag wurde unter Abhebern Yon der

tiberstehenden Flfissigkeit befreit , mit Wasser angerahrt , wieder mit

Jodkalium versetzt, dann durch Dekautation ausgewaschen und mit

dem F~llungsgef~tss. einem Becherglas aus Jenenser Glas, nach vorsich-

tigem Trocknen gewogen. Diese Operationen wurden wegen der Licht-

empfindlichkeit des Jodsilbers in eiuem nur durch rotes Lich~ erhellten

Raum ausgeftih ft.

Unter Anbringung aller Korrektionen ergab sieh bei diesem Ver-

such ffir das Atomgewicht des Jods die Zahl 126.87. Doch hiilt

L a d e n b u r g den bei den ersten drei Bestimmungen gefundenen Wer t

ffir r iehliger und r~t daher

126.96 als Atomgewichtszahl ffir Jod anzunehmen.

A. S e o t t 1~ hat gelegentlich einer vorl'3ufigen Mitteilung fiber das

Atomgewicht des Tellurs ~ auch zwei Bestimmuugen des Atomgewichts

des Jods angegeben, die das Resultat 126,97 (0----~ 16) geliefert haben.

Einzelheiten fiber die Art der Ausffihrung dieser Arbeit sind aus der

kurzen Mitteilung nicht zu en~nehmen. Die Zahlen sind abgeleitet aus

dem Verhiiltnis yon Trimethyltellurjodid zu Jodsilber.

Nach einem l~ngeren Zwischenraum seit Ver0ffentlichung der beiden

eben besprochenen Arbeiten geben P. K ( i t h n e r und E. A e u e r 3) die

Resu!tate ihrer eingehenden Untersuehung fiber das Atomgewieht des

Jods bekannt. Sie haben zun~tehst eine Prtifung der )~ethode L a d e n -

b u r g ' s angestellt und gefunden, dass das Chlorsilber, das dieser schliess-

lich zur Wtigung brachte, beim Schmel~en im Chlorstrom durch Ver-

fltichtigung Verluste erleidet, und hierdurch sind dessen Ergebnisse

wohl etwas beeinfiusst worden: allerdings wird die grosse Differenz

zwischen seiner und der S t a s ' s c h e n Zahl dadurch nicht erkl~rt. Hat

diese, wie wohl anzunehmen ist~ ihren Grund in der Beschaffenheit des

angewandten Jods, dann sind auch die zuletzt gefnndenen hSheren Zahle)l

wahrscheinlich die richtigeren.

Um zu einer Entscheidung dieser Frage zu gelangen~ stellen sich

K o e t h n e r und A e u e r zuerst ganz in derse]ben Weise wie S t a s

~) Proceedings of the chemical society 15, 112. ~) Vergl. diese Z~]tschrift 44, 589. .~) L i e b i g ' s Annalen 337, I23.

Berichtt Atomgewichte der Elemente. 655

Jodsilber her und finden bei der Umwandlung desselben in Chlorsilber durch Bereehnung aus dem Yerhaltnis dieser Verbindungen far das Atomgewicht des Jods die beiden Zahlen 125,792 und 125,793 (H ~ 1 ) , wahrend S tas 125,90, also eine hShere Zahl gefunden hatte. S i e ver- muten die Ursache davon in einer Verunreinigung des Jodsilbers mit Silbernitrat und ~ndern die Darstellungsweise desselben insofern urn, als sie SilberlSsung in besonders sorgf~Itig dargestellte, ehlorfrefe Jod- wasserstoffs~ure fliessen lassen. Der entstandene Niederschlag setzte sieh aber erst ab, a]s ein Ubersehuss yon Silbernitrat hinzu gesetzt war, und so wird das erhaltene Pr~parat, da bei seiner Umwandlung in Chlorsilber die Zahl 125A94 (It--= 1) gefunden wurde, wohl wieder mit Silbernitrat verunreinigt gewesen sein. Dagegen resultierte bei einem Yersuch, bei dem dieses Jodsilber naeh L a d e n b u r g ' s Angaben mit Ammoniak gewaschen war, die Zahl 125,99. Dieser Versueh war aber mit einer so geringen Menge Substanz vorgenommen worden, dass die Verfasser keinen grossen Wert darauf legen, wenn sie aueh glauben, dass die Erh6hung dureh eine vollkommene Entfernung des Silbernitrats bedingt ist.

Ein anderes Verfahren zur Darstellung yon yon Silbernitrat freiem Jodsilber erwies sich deshalb als umstandlicher, weil zuletzt doeh wieder mit Ammoniak gewaschen werden musste, um das entstandene jodsaure

/Silber zu beseitigen. Hierbei ergab sieh die Atomgewichtszahl 125,982 (H ~ 1), also wieder ein h6herer Wert ~ls der yon St as. Dureh Chlor kann das yon diesem F0rscher dargestellte Jodsilber nieht ver- unreinigt gewesen sein, denn K o e t h n e r und A e u e r erhielten aus einem mit absolut chlorfreiem Jod dargestellten PrSparat genau dessea Zahl (125190). Wurde aber dieses Pr~parat mit Ammoniak gewasehen und dana die Umwandlung vorgenommen, so stieg die Atomgewichts- zahl sofort auf 125,988, woraus sich ergib L dass dies das beste Reinigungs- ~erfahren fiir alas Jodsilber ist i wenn aueh nicht ganz sieher feststeht, welche ¥erunreinigung damit entfernt wird.

Um bei der Analyse des Jodsilbers i das heisst bei der Umwandlung des Jodsilbers in Chlorsilber nicht Gefahr zu laufen, Verluste an Chlor- silber durch Verfiachtigen beim Schmelzen im Chlorstrom zu erieiden, habea sie sich einen besonderen Apparat konstruiert und nehmen diese Operation nieht wie L a d e n b u r g im teilweise offenen Tiege], sondern in einem kleinen Verbrennungsrohr mit einem ~orgelegten Sehtangen- rohr, das als Kontrollrohr diente, vor.

656 Bericht: Atomgewichte der Elemente.

Dies Schlangenrohr entbielt Bach jeder Analyse Spuren, bis etwa 2 rag, Chlorsilber. Die Priifung des entstandenen, in einem in Wasser tauehenden Kugelrohr aufgefangenen Chlorjods auf noch etwaige Spuren Chlorsilber ergab ein negatives Resultat. Es wurden 5 Jodsilberproben, die auf verschiedene Weise hergestellt waren, zu den definitiven Ana- lysen verwandt. Die Zusammenstellung der Ergebnisse lasse ich mit den Worten der Verfasser folgen.

1. Jodsilber, aus neutraler LSsung yon Silbernitrat " mit Jodkalium gewonnen, 24 Stunden mit Am-

moniak geschtittelt . . . . . . . . . Ebenso, neue Darstellung . . . . . . .

I. 125,982 II. 125,980

III. 125,98i

IV. 125,982

V. 125,988

VL 125,988

2. Jodsilber, nach 1) gewonnen, mit Jodwasserstoff-

s~ture abgeraueht und mit Ammoniak geschtittelt 3. Jodsilber, aus Jod~thyl mit Silberl6sung er-

halten, 24 Stunden mit Ammoniak geschtittelt 4. Jodsilber, aus aberschassiger ehlorfreier Jod-

wasserstoffs~ture mit Silberl6sung gefSllt 5. Jodsilber, dureh diVekte Vereinigung der Elemente

gewonnen . . . . . . . . . . . . VH. 125,981 VIII. 125,988

Das arithmetische Mittel aus diesen acht Bestimmungen ist: 125,984

far 0 ~ 16 :126 ,936 mit einem Fehler yon ! 0 , 0 0 8 Einheiten.

In einer Kritik der Zahlen besprechen K o e t h n e r und A e u e r die mSglichen Fehlerquellen und die Ursaehe der Differenz mit dem yon L a d e n b u r g erhaltenen Wert,

Dann gehen sie zu dem zweiten Teil ihrer Arbeit, zu der Synthese yon Jodsilber zum Zweck der Bestimmung des Atomgewichts tiber. Es handelte sich dabei haupts~chlich darum, reines, namentlich yon den anderen Halogenen vollkommen freies Jod herzustellen, und dabei gingen sie yon dem Jod~thyl aus, das sich wegen seines hohen Siedepunkts durch fraktionierte Destillation leicht yon dem bedeutend niedriger siedenden Chlor- und Brom~tthyl trennen liess. Eine alkoholische LSsung mit einem bestimmten Gehait ai~ so gereinigtem Joditthyl wurde mit einer berechneten Menge w~issriger SilbernitratlSsung in der K~lte ver:

Bericht: Atomgewichte der Elemente. 657

setzt und dann Alkohol hinzugeffigt, um den entstandenen Niederschlag

feinpulverig zu machen und ihn so yon eingeschlossenem Silbernitrat zu

befreien. Nach dem Absetzen desselben wurde unter Dekantation zuerst

mit Alkohol zur Entfei'nung der organischen Substanz und dann mit

warmem Wasser gewaschen. Das wechselweise Auswaschen mit Alkohol

und Wasser wurde wiederholt , dann warme Salpeters~ure zum Aus-

wasehen benutzt und diese durch Wasser vertrieben, bis in den Fi l t ra ten

keine Spur yon Salpeters~ure mehr nachgewiesen werden konnte. Trotz-

dem war das so erhaltene Praparat, wie die daraus berechnete Atom-

gewichtszahl 1257777 (H ~ 1) bewies, nicht ~511ig rein. Die Verfasser

konnten in eiuem auf diese Weise hergestellten Material Spuren yon

anderem als an Jod gebundenem Silber nachweisen. Nun stellten sie

weitere Versuche an, indem sie das reine Jod~thyl durch Behandeln

mit Salpeters~ure und naehfolgende Destillation in Jod und dieses mittels

Schwefelwasserstoffs in Jodwasserstoff aberfahrten. Zu diesem wurde

unter Erw~rmen auf 5 0 - - 6 0 o tropfenweise SilberlSsung hinzugeffigt,

doeh immer nur bedeutend weniger, als der vorhandenen Jodwasserstoff-

menge entsprach, um jeder MSglichkeit, dass der entstehende Nieder.

sehlag noeh Silbernitrat enthalt, vorzubeugen. Ein gutes Absitzen des

erst in milchigem Zustande abgeschiedenen Jodsilbers wurde durch Zu-

satz yon etwas Ammoniak erzielt. Nun wurde die fiberstehende Flassig-

keit abgesaugt und mit heissem Wasser durch Dekantation ausgewasehen,

bis weder Ammoniak noch Salpeters~ure im Fi l t ra t nachweisbar waren.

In dasselbe abergegangene Spuren yon Jodsi lber wurden naeh dem

Eindampfen durch L0sen in Cyankalium und Wiederausf~llen mit Salpeter-

saure besonders bestimmt. Die Hauptmenge des Jodsilbers wurde in

einen kleinen gewogenen Kolben abergefiihrt und nach dem Befeuchten

mit Alkohol getroeknet, dann bis zum Sehmelzen erhitzt und naeh

langsamem Abkilhlen gewogen. Eine auf diese Weise ausgeftihrte Be-

stimmung ergab als Atomgewichtszahl

126,026 (H-- - -1) , entsprechend 126,978 (0 ~ 16).

Diesen Wer t halten K o e t h n e r und A e u e r wegen der dabei

angewandten, einwandfreien, allerdings sehr umst~ndlichen Methode ftir

ganz besonders gengu; doch ftihrten sie noch auf eine einfachere Weise

die Synthese yon Jodsilber aus, indem sie eine gewogene Menge Silber

im Jodstrome verbrannten, t t ierbei war es yon vorn herein ausgeschlossen,

dass, wenn sowohl das Jod als auch das angewandte Silber rein waren,

das Endprodukt durch Silbernitrat verunreinigt sein konnte. Dadurch F r e s e n i u s , Zeitschrif~f. analyt. Chemie. XLIV. Jahrgang. 10. Heir. 44

658 Bericht: Atomgewichte der Elemente.

konnte einerseits festgestellt werden, ob ein Gehalt an Silbernitrat eine niedrigere Zahl ergibt, andererseits, ob Jod, wenn es nach dem Ver- fahren yon S t a s dargestellt wird, noch Spuren yon Chlor enth~lt. Das Jod wurde also nach den Angaben dieses Forschers bereitet, in- dem es aus einer ges~ttigten Jodjodkaliuml6sung mit Wasser ausgef~llt, abfiltriert, grandlich ausgewaschen, mit Wasserd~mpfen destilliert und tiber reinem :~tzkalk getrocknet und sublimiert wurde.

Die Darstellung des reinen Silbers geschah auf folgende Weise. Chlorsilber, das aus SilbernitratlSsung mit Salzs~ure ausgef~llt und dann grandlich ausgewaschen war, wurde unter Zusatz yon Natronlauge mit Formaldehyd reduziert, durch Dekantation yon der alkalischen F10ssig- keit befreit und l~ngere Zeit mit Ammoniak behandelt, um es von etwa noch vorhandenem Chlorsilber zu befreien. Dann wurde es durch mehrmaliges S c h m e l z e n - alas erste Mal war dies unter Zusatz yon Borax und Salpeter g e s c h e h e n - - gereinigt, in Stangen gegossen, in welcher Form es sich als fur die Synthese am geeignetsten erwies, mit Salzs~ure gekocht, wieder l~ngere Zeit mit Ammoniak behandelt und schliesslich mit Wasser gewasehen und getrocknet.

Nun wurden St0cke dieses Silbers yon 4 cm L~nge und 0,7 cm Durchmesser in einem ~/etwas rund gebogenen Verbrennungsrohr mit vor'gelegtem Schlangenr0hr unter Uberleiten yon Joddampf erhitzt, bis die Umsetzung in Jodsilber beendet war. Der Joddampf wurde mit Kohlendioxyd tiber das Sflber getrieben und durch weiteres Uberleiten dieses Gases nach Vollendung der Reaktion und Erhitzen das 'aber- schiissige Jod eatfernt. 0b alas gebildete Jodsilber noch unver~ndertes Silber oder fiberschfissiges Jod enthielt , konnte man beim Erkalten leicht erkennen, da es in diesem Falle nicht wie in reinem Zustande eine Zeit lang durchsichtig und klar wie Glas w u r d e .

Besondere Vorsicht musste beim Erkalten des Jodsilbers angewandt werden, da dieses beim ~'bergang yore fitissigen in den festen Zustand an Yolumen bedeutend zunimmt. Wurde die Temperatur nicht ganz allm~thlich erniedrigt, dann sprangen regelm~fsig die Gefiisse, die das Jodsilber cnthielten.

Ein so ausgef0hrter Versuch ergab far die Atomgewichtszahl den Wert 126,011 (H ~ 1), entsprechend 126,963 ( 0 ~ 16).

Zwei diesem Verfahl~en eigene Fehlerquellen, die die Genauigkeit der erhaltenen Zahl beeintr~chtigen k6nnten, sind erstens die geringe F1Ochtigkeit des Jodsilbers, zweitens die Gewichtsveriinderung, die das

Bericht: Atomgewichte der Elemente. 659

Glas bei stundenlangem Erhitzen mit Jodsilber erleidet. Beide Umstlinde

bewirken vielleicht, dass das Ergebnis um 0102 Einheiten zu niedrig ausfifllt.

Warum bei der eben besprochenen Arbei t zwischen den aus der

Analyse und den aus der Synthese erhaltenen Zahlen eine Differenz

besteht, wird am Schlusse dieses Berichts erl~utert werden. Der Grund

liegt, wie die Yerfasser auch bier schon andeuten, in der Atomgewichts-

zahl ffir Chlor. Als Mittel aller ihrer Yersuche ergibt sich die Zahl

126i01 (H ~ 1), entsprechend 126,96 (0 ----- 16). Die Zahl stimmt

mit den yon L a d e n b u r g und S c o t t erhaltenen gut fiberein und ist

ebenso wie diese um mehr als 011 hOher als die yon S t a s gefundene.

Eine definitive Erkliirung daftir haben K o e t h n e r und A e u e r durch

ihre eben beschriebenen Versuche nicht finden kOnnen.

Kurze Zeit~ nachdem K o e t h n e r und A e u e r fiber ihre Arbei t

Mitteilung gemacht hatten, verSffentlichte auch G. P. B a x t e r 1) neuere

Untersuchungen fiber das Atomgewicht des Jods. A u c h e r ist~ angeregt

durch die Studien yon L a d e n b u r g und S c o t t , an diese Frage heran-

getretenl und zwar bat e r drei versehiedene Yerh~iltnisse~

1. yon Silber zu Silberjodid, 2. von Silber zu Jod,

3. yon Silberjodid zu Silbercblorid, seiner Arbei t zu Grunde gelegt.

Uber die Reinigung der yon ihm verwandten Materialien gibt er folgendes an :

Das Silber wurde zun~tchst aus Silbernitrat durch Reduktion ab-

geschieden, grfindlich gewaschen und auf Itolzkohle geschmolzen,

natfirlich unter Anwendung absolut reiner Reagenzien. Mit Hilfe der

auf diese Weise erhaltenen Reguli wurde nun das wirklich zur Ver-

wendung kommende Silber elektrolytisch abgeschieden~ indem einer als

Kathode,~ andere nach einander als Anode und schliesslich die LSsung

eines derselben in reiner Salpeters~iure als Elektrolyt dienten. Das so

erhaltene, kristallinisehe Silber wurde gewasehen und im Wasserstoff-

strom gesehmolzen. Aus der Sehmelze wurden durch Zerschlagen Stt~cke

yon 3 - - 5 g hergestellt, diese durch Behandlung mit S~lpeters~iure yon

etwa daran haftendem Eisen befreit und nach dem Waschen mit Ammoniak

and Wasser im Vakuum getroeknet.

2) Zei~schrift f. anorg. Chemie 48, 14.

43 *

660 Bericht: htomgewichte der Elemente.

Die Reinigung des Jocls geschah foIgendermafsen. K~ufliches Jod wurde durch Destillation aus einer konzentrierten Jodkaliuml6sung yon den anderen Halogenen und Jodcyan befreit und durch Behandeln mit Schwefelwasserstoff in Jodwasserstoffs~ure tibergefahrt. Dann wurde durch Kocheu der tiberschtissige Sehwefel abgesehieden and nach der Filtration desselben durch weiteres Kochen die Cyanwasserstoffs~ure entfernt. Der Jodwasserstoff wurde nun durch mehrfache Destillation mit Kaliumpermanganat unter Abscheidung yon Jod oxydiert. Bei dieser Gelegenheit ft~hrte B a x t e r auf Anregung yon Th. W. R i c b a r d s auch einen Yersuch aus, n~ch einem den Halogenen ~hnlichen Element mit h6herem Atomgewicht naehzuforschen. Dieser Versueh hatte aber ein negatives Resultat, denn es wurde bei vier mit Permanganat und Jod- wasserstoff ausgeft~hrten, fraktionierten Destillationen immer nur wieder Jod erhalten, wiihrend das ¥orhandensein eines Elements mit hSherem Atomgewicht sieh sehon bei der ersten Destillation h~ttte zeigen miissen.

Naeh der auf diese Weise erfolgten Darstellung einwandfreier Ausgangsmaterialien .ging B a x t e r zu der Ausftihrung der fiir seine Untersuchung nStigen Analysen t~ber.

Die Feststellung des Verhiiltnisses yon Silber zu Silberjodid geschah auf folgende Weise:

Eine gewogene Menge Silber wurde in Salpeters~ure gelSst, mit Wasser verdtinnt und behufs Entfernung der salpetrigen S~ure and der Stickoxyde gekoeht. Die LSsung, die auf 100cc nieht mehr als l g Silber enthielt, wurde mit Ammoniak bis zur alkalischen Reaktion und darauf mit einer einprozentigen Ammoniumjodidl6sung im Uberschass versetzt. Dann wurde gesehtittelt und naeh eint~igigem Stehenlassen in gesehlossenem Kolben mit Salpeters~iure sehwaeh angesi~uert. Sobald sich tier entstandene Niedersehlag vollkommen abgesetzt hatte, wurde dekantiert, das Jodsilber mit 1-prozentiger Salpeters~ure ausgewaschen, dureh einen Gooch-Tiegel filtriert and erst bei 100--110°~ dann bei 200 ° bis zur Konstanz getrocknet. Bei diesen 0perationen zeigte sich die bekannte Eigenschaft des gef~tllten Jodsilbers~ durch Auswaschen mit Wasser milchig zu werden, als sehr st6rend. Um dies zu verhindern wurde erst, wie sehon erwiihnt, mit einprozentiger Salpetersi~ure aus- gewasehen und diese dann durch reines Wasser verdr~tngt. W~hrend sieh aber das Jodsilber der Salpeters~ure gegent~ber als absolut unl6s- lich erwies, gingen mit dem destillierten Wasser Spuren davon durch,

Dericht: Atomgewichte der Elemente. 661

die gesondert bestimmt werden mussten. Die Waschwasser wurden zugleich mit den in Cyankalium gelSsten Partikelchen Jodsilber, die an den Wandungen des Fallungsgef~sses haften geblieben waren, eingedampf~ und das Silber in einem Platintiegel elektrolytiseh abgeschieden, bei 130 ° getrocknet und gewogen. Dann wurde es in Salpetersaure gelSst, mit Amm0niumjodid gefgllt und als Jodsilber bestimmt.

Etwa noch vorhandene Spuren Wasser wurden aus dem Jodsilber durch vorsiehtiges Schmelzen entfernt. Das spezifische Gewicht desselben ste]lte B a x t e r dureh zwei Reilien yon Versuehen zu 5,660 und 5,674 fest, doch halt er die letztere Zahl for die genauere. •achdem er noch abet die ange~andten Gewichte und die benutzte Wage Mitteilungen gemaeht hat, gibt er die Resultate, die er bei der Bestimmung des Atomgewichts aus dem Yerh'~ltnis yon Silber zu Si!berjodid erhalten hat.

Als Mittel einer vorl~ufigen Yersuchsreihe ergab sieh die Zahl 126,960, als Mittel der d'efinitiven Bestimmungen die Zahl 126,970. Zieht man yon den letzteren zur Berechnung nur diejenigen heran, die vollkommen einwandsfrei sind, so resultiert die Zahl 126,973. Aus der guten Ubereinstimmung aller dieser Versuehe zieht aber B a x t e r noeh den Sehluss, dass sein Material durch ein noch unbekanntes Halogen nicht verunreinigt war. Alle Zahlen, aueh die folgenden, sind unter tier Annahme, dass 0 ~ 16 ist, berechnet.

Bei der Feststellung des Verh~ltnisses yon Silber zu Jod handelte es sich hauptsachlieh darum, reines trockenes Jod herzustellen. Dies geschah in der Weise, dass nach dem oben beschriebenen Verfahren dargestelltes reines Jod erst fiber Schwefelsaure getrocknet und dann durch wiederholte Sublimation yon den letzten Spuren Wasser befreit wul'de. Zum Sehluss wurde alas Jod dureh einen vollkommen trockenen Luftstrom in ein Wageglgsehen hinein sublimiert und gewogen. Das Wageglgschen, alas zu beiden Seiten durch eingeschliffene Stopfen ver- sehlossen war, wurde nun unter 0ffnen des unteren Stopfens in einen Kolben, in dem sich reine schweflige S~ure befand, geworfen, so das Jod in Jodwasserstoff fibergef0hrt und dieser durch Hinzuffigen von Ammoniak im 1Jberschuss in Ammoniumjodid umgewandelt. Hierzu liess man eine einprozentige SilbernitratlSsung mit dem angewandten Jod entsprechendem Silbergehalt fliessen und s~uerte mit Salpetersgure an. Der gebildete Niedersehlag setzte sieh nach mehrfachem Sehatteln und lgngerem Stehen klar ab. Eine Prafung der aberstehendenFlassig-

662 Bericht: Atomgewichte der Elemente.

keit mit Hilfe des Nephelometers, eines yon Th. W. R i c h a r d s ~)

konstruierten Apparats zur Erkennung schwacher Opaleszenzen, ergab,

dass yon je einem der beiden Elemente nur so geringe Spuren in

derselben vorhanden waren, dass sie vernachl~tssigt werden konnten,

das heisst, dass genau die angewandten Mengen iu Reaktion getreten

waren. Aus drei so ausgeftihrten Synthesen resultierten ftir das Atom-

gewicht des Jods die Zahlen 126,977

126,979 126~976

Mittel 126,977. Schliessich ging B a x t e r zur Feststellung des Verhiiltnisses yon

Silberjodid zu Silberchlorid fiber. Das Jodsilber wurde ebenso, wie

schon vorher beschrieben, hergestellt, nur mit dem Unterschiede, dass

der Boden des Gooch -T iege l s anstatt mit Asbest mit Papier bedeckt

war. •ach 8-stfindigem Trocknen bei 100 o wurde es in Joddampf ge-

schmolzen und dieser dann durch weiteres Erhitzen entfernt, nachdem

durch Yersuche festgestellt war, dass auf diese Weise durch das Jod-

silber keine Spur Jod zurtickbehalten wurde.

Daranf wurde das Jodsilber in einen Quarztiegel hineingewogen

und fiber dieses in entsprechender HShe eine gut anliegende, durch-

lochte Porzellanscheibe gelegt, um durch Herausspritzen verursachten

Verlusten vorzubeugen. Dann wurde durch einen durchlochten Deckel

mit Hilfe eines in diesen passenden Hartglasrohres aus konzentrierter

Salzsi~ure und Mangansuperoxyd hergestelltes und sorgsam gereinigtes

Chlor eingeleitet, bis alles Jod vertrieben war. W~thrend dessen wurde

gerade nur his zum Schmelzen des Chlorsilbers erhitzt, um keine Ver-

luste durch ¥erfltichtigung desselben zu erleiden. Dann wurde, unter

Bedecken mit einem festen Deckel und hi~ufigem Liiften desselben~ bis

zum Entweichen des fibersehiissigen Chlors welter geschmolzen und

nach dem Erkalten gewogen. Diese Operation wurde zur Kontrolle des

Gewichts wiederholt, doch ergab sich keine nennenswerte Gewichtsdifferenz.

Die bei dieser Ar t tier Atomgewichtsbestimmung erhaltenen Zahlen sin4

folgende : ~)

1) Vergl. diese Zeitschrift 34, 496. 2) Bei der Berechnung wurde ffir das Atomgewicht des Chlors der yon

R i e h a r d s und W e 11 s neu ermittelte Wert 35, 467 angenommen, der dutch (tie l~bereins~immung der drei fiir das Atomgewichts des Jods gefundenen Zahlen eine neue Bestlifigung erhi~lt.

Bericht: Atomgewichte der Elemente. 663

126,980

126~974

126~977

126,969 /

126,975

126,973

Mittel 1 2 6 . 9 7 5 .

~ergleicht man mit dieser Zahl die aus den beiden vorher be-

sehriebenen ¥erfahren resultierenden, n~mlieh 126,973 aus dem Ver-

hiiltnis van A g : A g J und 126,977 aus dem VerhNtnis van A g : J , so

ergibt sich als l~ittel aller drei Zahlen der Wer t 126,975.

Diese Zahl stimmt mit den aus den vorher besehriebenen Arbeiten

erhaltenen Zahlen gut aberein und ist ein neuer Beweis dafar, dass

die van S t a s gefundene Zahl sicher zu niedrig ist. B a x t e r zieht aus seinen Untersuchungen auch n0ch den Schluss,

class die Existenz eines weiteren, noch unbekannten Halogens unwahr-

seheinlich sei, entgegen der Ansieht van S t a s , d e r n u r diesem Um-

stande eine etwaige Unrichtigkeit der van ihm gefundenen Zahl far

das Atomgewieht zuschreiben wollte. Diese Sehlussfolgerung B a x t e r ' s halten K 5 t h n e r und A e u e r 1)

far nieht ganz zutreffend, und zwar aus dem Grunde, weil B a x t e r

nur naeh einem neuen Element mit hSherem Atomgewicht geforscht hat ,

nicht aber nach einem solehen mit niedrigerem. Sie hatten die Frage

often gelassen, welche Verunreinigung des Jodsilbers durch Waschen

mit Ammoniak entfernt wird, und well sie es nicht far ausgeschlossen

halten, dass es ein noch unbekanntes Halogen sein kann, wollen sie

Jweitere Untersuchungen hierttber durch Prafung der ammoniakalisehen

Wasehwasser anstellen.

Andererseits hat aber dureh B a x t e r ' s Arbeit die Yermutung der

beiden Verfasser ihre Bestatigung gefunden, dass n~mlich die Differenz

zwischen der van ihnen aus der Synthese und den aus der Analyse

erhaltenen Zahlen darin begrandet ist, dass sie das Atomgewicht des

Chlors zu 35,18 (H ~ 1), entspreehend 35,45 (0 = 16), angenommen

haben, w~hrend es in Wahrhei t nach den Forschungen van R i c h a r d s

und W e l l s ~ 3 5 , 1 9 9 (H-----l) , entsprechend 35,467 ( 0 = 1 6 ) , i s t .

Bei der Berechnung mit diesem Wer t ergibt sich aus den Analysen /

1) L i e b i g ' s Annalen 387, 362.

664 Bericht" Atomgewicht der Elemente.

die Zahl 126,004 (H ~ 1), entsprechend 126,964 (0 ~ 16), die also mit der aus den Synthesen erhaltenen vollkommen t~bereinstimmt. Zum Vergleich stellen sie nun noch die Mittel aus allen Bestimmungen yon ihnen, B a x t e r und L a d e n b u r g zusammen, haben des letzteren und ihre Zahlen aber noch weiter umgereehnet, indem sie das yon B a x t e r neu bestimmte spezifische Gewicht des Jodsilbers zu 5,674 zur Bereehnung auf das ¥akuum verwandten. Es ergaben sich folgende

Zahlen :

Mittel a u s K S t h n e r ' s u n d A e u e r ' s H ~ 1 0 ~ 16 9 Bestimmungen (Feh le r±0 ,005) : 126,004 126,964

Mittel aus B a x t e r ' s 6 Bestimmungen (Fehler± 0,005): 126,015 126,975 M i t t e l a u s L a d e n b u r g ' s 3 ,, (Feh le r±0 ,003) :126 ,028 126,988

Die ¥erfasser halten die yon B a x t e r aus der Analyse des Chlor- silbers erhaltenen Zahlen aus demselben Grunde wie die yon L a d e n b u r g nicht far ganz einwandfrei, weil sich bei der &nwendung eines nicht ganz geschlossenen Tiegels ebenfalls Spuren Chlorsilber beim Schmelzen

verflfichtigt haben kSnnten. Aber aueh die aus ihren Synthesen erhaltenen Zahlen haben

K S t h n e r und A e u e r umgereehnet, indem sie Ms Vakuumkorrektion fur Sitber nicht 0,028 ~ng far 1 g, sondern ebenso wie B a x t e r 0,031 ~ng

benutzten. Dabei resultierte einerseits durch direkte Vereinigung yon Jod

und Silber die Zahl 126,004 (H ~ 1), entspreehend 126,964 (0 ~ 16), die genau mit dem Mittel aus den Analysen t~bereinstimmt, andererseits dureh F~llen yon Jodwasserstoffs~ure mit SilberlSsung die Zahl 126,018

( H ~ 1), entspreehend 126,978 (0 ~ 16). B a x t e r ' s Zahlen waren erstens aus der Synthese yon Jod zu

Jodsilber 126,013 (H ~ 1), entsprechend 12G,973 (0 ~ 16), zweitens aus der Synthese yon Silber zu Jod 126,017 ( H ~ i), entsprechend 126,978 (0 ~ 16), wodurch die Ansieht der Verfasser, dass der hShere Wert mehr Wahrscheinlichkeit fur sieh habe, best~tigt wird.

Das arithmetische Mittel aus allen (41) in diesem Bericht be- sprochenen Bestimmungen ist von K S t h n e r und A e u e r zu 126,010 ( H ~ 1)~ entspreebend 126~970 (0 : 16) berechnet.