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Das Ende der Das Ende der Vertragsraumordnung Vertragsraumordnung
im Land Salzburg?im Land Salzburg?
Eine Folgenabschätzung Eine Folgenabschätzung aus der Sicht der aus der Sicht der
Planung und der RegionalwissenschaftPlanung und der Regionalwissenschaft
Peter WeichhartPeter Weichhart
Parlamentarische Enquete „Vertragsraumordnung“, Salzburg, 7. 12. 1999Parlamentarische Enquete „Vertragsraumordnung“, Salzburg, 7. 12. 1999
Fragen aus der Sicht der Raumordnung Fragen aus der Sicht der Raumordnung und der Regionalwissenschaft:und der Regionalwissenschaft:
• Was hat die Vertragsraumordnung eigentlich Was hat die Vertragsraumordnung eigentlich bewirkt?bewirkt?
• Welch Konsequenzen sind zu erwarten, wenn Welch Konsequenzen sind zu erwarten, wenn die Vertragsraumordnung die Vertragsraumordnung ersatzlosersatzlos entfällt? entfällt?
• Wie würden sich diese Folgen auf die Lebens-Wie würden sich diese Folgen auf die Lebens- bedingungen der Bevölkerung auswirken?bedingungen der Bevölkerung auswirken?
• Welche Konsequenzen müssten wir dann für Welche Konsequenzen müssten wir dann für den Wirtschaftsstandort Salzburg erwarten? den Wirtschaftsstandort Salzburg erwarten?
Was hat die Vertragsraumordnung Was hat die Vertragsraumordnung bewirkt?bewirkt?
• Mobilisierung des Bodenmarktes, Verringerung von Mobilisierung des Bodenmarktes, Verringerung von Bodenspekulation und Baulandhortung Bodenspekulation und Baulandhortung
• Erhebliche Reduktion des Preisniveaus für BaulandErhebliche Reduktion des Preisniveaus für Bauland
• Verfügbarkeit größerer Mengen von Bauland in geeig-Verfügbarkeit größerer Mengen von Bauland in geeig- neten Lagen für Wohnbau und betriebliche Nutzungneten Lagen für Wohnbau und betriebliche Nutzung
• Beseitigung des Baulandüberhanges
• Eindämmung der Zersiedelungstendenz, verbesserteEindämmung der Zersiedelungstendenz, verbesserte Nutzung der InfrastrukturNutzung der Infrastruktur
• Verfügbarkeit von Flächen für den geförderten Miet-Verfügbarkeit von Flächen für den geförderten Miet- wohnbauwohnbau
Bodenpreisentwicklung Stadt Salzburg 1955-1994
Quelle: E. DUMFARTH, 1997
0
500
1000
1500
2000
2500
3000
3500
4000
4500
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8000
1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998
3.Quartil
Median
1.Quartil
Daten: Grundstücksverkäufe 1984 - 1998Berechnung auf Basis der verkauften unbebauten Baulandparzellen über 150 qm, Preise inflationsbereinigt auf das J ahr 1998.
3. Quartil bedeutet, daß 75 % der Grundstücksverkäufeunterhalb dieser Linie liegen, beim Median sind es analog dazu 50 %, beim 1. Quartil 25 %. Der Bereich zwischen 1. und 3. Quartil stellt die Haupt-bandbreite der bezahlten Quadratmeterpreise dar.
SIRSALZBURGER IN STITUT FÜRRAUM O RDN UN G & WO HN EN
Bodenpreisentwicklung Stadt Salzburg 1984 - 1998Q
uadr
atm
eter
prei
se in
ÖS
Datenquelle: Daten 1984-1994: Finanzamt Salzburg Daten 1995-1998: Grundverkehrsbeauf-tragter des Landes Salzburg sow ie Grundverkehrslandeskommission.
Bodenpreisentwicklung Stadt Bodenpreisentwicklung Stadt Salzburg 1984-1998Salzburg 1984-1998
Fertiggestellte Wohnungen in Fertiggestellte Wohnungen in der Stadt Salzburg 1981-1998 der Stadt Salzburg 1981-1998
0
200
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1980 1982 1984 1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000
Za
hl
Durchschnitt 1981-1993
Zwischen 1994 und 1998 wurden etwa 2.000 Wohnungen mehr gebaut, als nach dem jähr-lichen Durchschnitt von 1981 bis 1993 zu er-warten war.
Quelle: Landesstatistischer Dienst (Ref. 0/03)
Fertiggestellte Wohnungen im Fertiggestellte Wohnungen im Bezirk Salzburg-Umgebung 1981-1998Bezirk Salzburg-Umgebung 1981-1998
0
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1980 1982 1984 1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000
Durchschnitt1981-1993
Zwischen 1994 und 1998 wurden etwa 2.000 Wohnungen mehr gebaut, als nach dem jähr-lichen Durchschnitt von 1981 bis 1993 zu er-warten war.
Quelle: Landesstatistischer Dienst (Ref. 0/03)
Fertiggestellte Wohnungen 1981-1998 nach dem Fertiggestellte Wohnungen 1981-1998 nach dem Rechtsverhältnis (Salzburg-Umgebung)Rechtsverhältnis (Salzburg-Umgebung)
0
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900
Jahr
Zah
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1 Eigenbenützung als Hauseigentümer
2 Eigentumswohnung
3 Mietwohnung incl..Genossensch.
4 Dienst- oder Naturalwohnung
5 sonstiges Rechtsverhältnis
81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98
Quelle: Landesstatistischer Dienst (Ref. 0/03)
Fertiggestellte Wohnungen 1981-1998 nach Fertiggestellte Wohnungen 1981-1998 nach dem Rechtsverhältnis (Stadt Salzburg)dem Rechtsverhältnis (Stadt Salzburg)
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Zah
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1 Eigenbenützung als Hauseigentümer
2 Eigentumswohnung
3 Mietwohnung incl..Genossensch.
4 Dienst- oder Naturalwohnung
5 sonstiges Rechtsverhältnis
81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98
Quelle: Landesstatistischer Dienst (Ref. 0/03)
Wohnungsbedarf 1998 – 2002Wohnungsbedarf 1998 – 2002Bundesland SalzburgBundesland Salzburg
0 5.500
0 11000
0 2600
0
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19.600
0 2000 4000 6000 8000 10000 12000 14000 16000 18000 20000
Bestandsdefizit
Zusatzbedarf (durch Wachs-tum der Zahl der Haushalte)
Ersatzbedarf (Abriss,Umnutzung)
Steigendes Anspruchsniveau
Gesamtbedarf bis 2002
Quelle: Landesstatistischer Dienst (Abt. 0/03)
Regionale Verteilung desRegionale Verteilung desWohnungsbedarfs 1998-2002Wohnungsbedarfs 1998-2002
17
31
14
19
3
15%
%
%
%
%
%Stadt Salzburg
Flachgau
Tennengau
Pongau
Lungau
Pinzgau
Quelle: Landesstatistischer Dienst (Abt. 0/03)
Prozentanteil amGesamtbedarf
(19.600 Wohnungen)
Salzburger Zentralraum gesamt:ca. 62% oder 12.000 Wohnungen
Was wären die Folgen eines Was wären die Folgen eines ersatzlosenersatzlosen Entfalls der Vertragsraumordnung?Entfalls der Vertragsraumordnung?
• Ein markanter genereller Anstieg der Ein markanter genereller Anstieg der BodenpreiseBodenpreise
• Baulandhortung wird ökonomisch wieder Baulandhortung wird ökonomisch wieder sinnvollsinnvoll
• Rückfall in die ZersiedelungsdynamikRückfall in die Zersiedelungsdynamik
• Entfall positiver Gestaltungsmöglichkeiten Entfall positiver Gestaltungsmöglichkeiten der Raumordnungder Raumordnung
• Dramatischer Rückgang der WohnbautätigkeitDramatischer Rückgang der Wohnbautätigkeit
• Noch mehr Defizite im MietwohnungsbauNoch mehr Defizite im Mietwohnungsbau
Salzburg als Investitionsstandort: Salzburg als Investitionsstandort: Empirica-Studien 1993 und 1998Empirica-Studien 1993 und 1998
Gesamt-bewer-tung
Qualifi-kation
Ver-kehr
Dyna-mik Kosten
Lebens-qualität
19931993 5 56,4 16 81 48 168 2 5 56,4 16 81 48 168 2
RANG
19981998 16 61,7 17 83 56 160 2716 61,7 17 83 56 160 27
Quellen: Zukunftsstandorte in Westeuropa, 1993 und 1998Quellen: Zukunftsstandorte in Westeuropa, 1993 und 1998
Die sekundären Folgen eines Die sekundären Folgen eines ersatzlosen Entfalls der ersatzlosen Entfalls der VertragsraumordnungVertragsraumordnung
• Deutlicher Anstieg des KostenniveausDeutlicher Anstieg des Kostenniveaus
• Abschwächung der wirtschaftlichen DynamikAbschwächung der wirtschaftlichen Dynamik
• Verschlechterung der innerregionalen Verschlechterung der innerregionalen VerkehrssituationVerkehrssituation
• Verschlechterung der Lebensqualität durch Verschlechterung der Lebensqualität durch Rückkehr der neuen WohnungsnotRückkehr der neuen Wohnungsnot
Die eigentliche Gefahr:Die eigentliche Gefahr:
Für den Wirtschafts- und Lebens-Für den Wirtschafts- und Lebens-raum Salzburg werden durch einen raum Salzburg werden durch einen
ersatzlosen Entfall der Vertrags-ersatzlosen Entfall der Vertrags-raumordnung raumordnung schwerwiegende schwerwiegende
Nachteile im Wettbewerb Nachteile im Wettbewerb der Regionender Regionen erwachsen. erwachsen.
Roma locuta, Roma locuta, causa finitacausa finita
AugustinusAugustinus
??
Schlussfolgerung:Schlussfolgerung:
Es ist dringend geboten, einen Es ist dringend geboten, einen wirksamen funktionalen Ersatzwirksamen funktionalen Ersatzfür die Vertragsraumordnungfür die Vertragsraumordnungzu finden und gesetzlich zu zu finden und gesetzlich zu
implementieren.implementieren.
Empfehlungen für einen Empfehlungen für einen funktionalen Ersatz der VRfunktionalen Ersatz der VR
• Möglichkeit privatrechtlicher VereinbarungenMöglichkeit privatrechtlicher Vereinbarungen als als unterstützendesunterstützendes Mittel der Raumordnung Mittel der Raumordnung
• Gemeinsames Vorgehen mehrerer Bundeslän-Gemeinsames Vorgehen mehrerer Bundeslän- der mit dem Ziel, die erforderlichen verfassungs-der mit dem Ziel, die erforderlichen verfassungs- rechtlichen Grundlagen zu schaffenrechtlichen Grundlagen zu schaffen
• Die bestehenden Die bestehenden ZielsetzungenZielsetzungen der VR sollten der VR sollten auf keinen Fall aufgegeben werdenauf keinen Fall aufgegeben werden
• Verpflichtende Einhebung eines Infrastruktur-Verpflichtende Einhebung eines Infrastruktur- kostenbeitrages für unbebautes Baulandkostenbeitrages für unbebautes Bauland (im Zeitverlauf progressiv steigend)(im Zeitverlauf progressiv steigend)