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Donnerstag, 7. März 2013 Social Media 17 Das Firmen-Image verbessern Social Web mag für viele Unternehmen ein Risiko darstellen. Dabei lässt sich mit etwas Know–how die Social-Media-Präsenz zu einer erfolgsbringenden Kommunikationsstrategie ausbauen. Die Skulptur Alles ist in Bewegung Die Skulptur, die der Sieger des Prix SVC erhält, wurde nach den Ideen von Anton Rittiner, Adrian Dähler und Peter Ambrosius Wyssmüller geschaffen. Sie steht für das unternehmerische Denken der SVC Preisträger. Mit der Übergabe der Skulptur wird der Sieger geehrt und für seine bemerkenswerte Leistung ausgezeichnet. Symbolisiert wird aber auch, dass nicht geruht werden darf, um weiter- hin erfolgreich zu sein. Solides Fundament. Voraussetzungen für Wachstum und Erfolg von Klein- und Mittelunternehmen sind gesellschaftliche Werte wie Respekt, Vertrauen, Fairness oder Transparenz. Die sechs Preisträger zeichnen sich mitunter durch ihr solides Fundament aus. Der Sandstein der Skulptur bringt dies zum Ausdruck. Unternehmerischer Spielraum. Massgeblich am Erfolg von Klein- und Mittelunternehmen beteiligt, ist das Ausmass ihres unternehmerischen Spielraums. Dass sich Unternehmen ungehindert entwickeln und sich frei bewegen können, ist Teil der Mission des Swiss Venture Club und wird mit der Skulptur durch den Freiraum über dem Stein symbolisiert. Dynamische Interaktion. Die Märkte bewegen sich immerzu – so auch die rote Kugel auf der Skulptur. Klein- und Mittelunternehmen sind den Interaktionen auf den Märkten stetig ausgesetzt. Genauso wie sich die rote Kugel um den Mittelpunkt dreht und wendet, zeugen die Preisträger durch ihr dynamisches Verhalten, ihre Weitsicht und ihr innovatives Denken von der Flexibilität eines erfolgreich positionierten Unternehmens. W ie geht das? Social Media funktioniert, anders als die klas- sischen Werbemit- tel, nicht einseitig, sondern nach dia- logorientierten Grundsätzen. Unterneh- men, die Social Media nutzen wollen, müssten bereit sein, dem Kunden zuzu- hören. Das heisst demnach womöglich auch kritisches Produktefeedback, ja. Doch wer dieses Risiko ausschalten will, dem entgehen auch potenzielle Chan- cen. Denn Social-Media-Kanäle eröffnen die Chance, ganz unkompliziert mit dem Kunden ins Gespräch zu kommen – und im Gespräch zu bleiben. Durchdacht, kann der Social-Media-Auftritt ein rich- tig starkes Mittel sein, um das Firmeni- mage zu pflegen. Zeigt sich eine Firma authentisch und offen, und veranschau- licht mit ihrem Social-Media-Auftritt, wofür sie und ihre Mitarbeiter einste- hen, kann sie fast nur gewinnen. Das ist, in einem Markt, wo ein erheblicher Teil der wahrgenommenen Produktequali- tät über Images läuft, nicht zu verken- nen. Kompetenz im Social-Media-Be- reich kann Wettbewerbsvorteil bringen. Zunächst, weil der richtige Umgang mit Kundenfeedback den Kunden zugehörig fühlen lässt und dann, weil sich damit Produkte und Dienstleistungen op- timieren lassen. Kundenbindung par excéllence. Doch gleichzeitig mit den grossen Opportunitäten, kommt auch grosse Verantwortung. Kunden – das unterschätzen viele – erwarten auch im Web 2.0 Professionalität. Mit dem entsprechenden Social- Media-Know-how lässt sich mit relativ überschaubarem Aufwand das Poten- zial des Social Web optimal ausschöp- fen: Dazu braucht es, ähnlich der Wer- bekonzepte in klassischen Medien, ein Strategiekonzept: Die HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich bietet dafür den Studiengang CAS Social Media Ma- nagement an. Im 21-tägigen Zertifikats- lehrgang lernen die Studierenden, was beim Aufbau der professionellen Social- Media-Präsenz zu beachten ist oder wie sich der Social-Media-Auftritt optimie- ren lässt. Fünf Schritte zum Erfolg Hierfür wurde an der HWZ ein 5-Schritte- Modell entwickelt. Das Strategiekonzept ist angelehnt an herkömmliche Smart- Modelle, welche in einem ersten Schritt die Angemessenheit der Ziele überprüfen: Je Entwicklungsphase des Social-Media- Auftritts sind verschiedene Zielfelder anzupeilen. Es geht zunächst darum, überhaupt im jeweiligen Kanal wahrge- nommen zu werden – «join the conversa- tion». In darauffolgenden Phasen können weitere Teilziele formuliert und priorisiert werden: Soll der Social-Media-Auftritt digitaler Kundendienst sein oder geht es primär um die Imagepflege – womöglich geht sogar beides, Hand in Hand. Der kon- zeptuelle Auf- oder Ausbau einer Social- Media-Präsenz beansprucht Engagement: So gilt es ausfindig zu machen, welche Ka- näle für das Unternehmen überhaupt Sinn machen. Wo sind die Mitbewerber, welche Plattformen nutzen die Kunden und wie bewegen sie sich als User? Facebook ist nicht Twitter, Twitter ist nicht Xing. Was interessiert die Community? Die eigentliche Konzeption findet man im dritten Schritt: Will man eine «Home- base» haben oder sollen alle Plattformen gleich stark bespielt werden? Auch sollte man in der realen Welt beobachten, wo die Chancen für digitale Geschichten liegen. Dabei stellt sich die Herausfor- derung: relevanten Content generieren. Was interessiert die Fangemeinde, die Community? Der Ausbau der Communi- ty ergo die Erweiterung der Kundschaft steht und fällt mit involvierender Kom- munikation. Dabei wird ein geschickter Content Plan erarbeitet, um die Social- Media-Präsenz zu optimieren. Wer authentisch bleibt, transparent kommuniziert und die Gespräche auch verfolgt, ist schon mal gut unterwegs. Doch die gute Bewirtschaftung eines Social-Media-Auftritts verlangt Bestän- digkeit: Dranbleiben und regelmässig aktualisieren, also den Willen, das Pro- fil zu pflegen. Als letzten Schritt sieht das Strategiemodell vor, die Aktivitäten zu analysieren und zu optimieren, um Strategien und Massnahmen weiter ent- wickeln zu können. Bei digitalen Kampa- gnen beginnt die «richtige» Arbeit erst, wenn sie live gehen. Die Präsenz im Social Web kommt einer unaufhörlichen Imagekampagne gleich und der sachgerechte Umgang mit dem Tool Social Media bietet allen KMU lukra- tive Wege in eine erfolgsversprechende Zukunft. Ein CAS Social Media Manage- ment lehrt hier Spezialwissen um mit den Möglichkeiten und Herausforderungen der Social Media umgehen zu können und soll zu einer effizienten Bewirtschaftung des firmeneigenen Social-Media-Auftritts befähigen. Denn, wer die Risiken der Social- Media-Welt kennt, kann die Chancen bes- ser nutzen. Manuel P. Nappo Der Autor ist Leiter Fachstelle Social Media Manage- ment an der HWZ (www.fh-hwz.ch/smm)

Das Firmen-Image verbessern

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Das Social Web mag für Unternehmen ein Risiko darstellen. Wie die Social-Media-Präsenz zu einer erfolgsbringenden Kommunikationsstrategie ausgebaut werden kann.

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Social Media 17Das Firmen-Image verbessernSocial Web mag für viele Unternehmen ein Risiko darstellen. Dabei lässt sich

mit etwas Know–how die Social-Media-Präsenz zu einer erfolgsbringenden

Kommunikationsstrategie ausbauen.

Die Skulptur Alles ist in Bewegung

Die Skulptur, die der Sieger des

Prix SVC erhält, wurde nach den

Ideen von Anton Rittiner, Adrian

Dähler und Peter Ambrosius

Wyssmüller geschaffen. Sie steht

für das unternehmerische Denken

der SVC Preisträger.

Mit der Übergabe der Skulptur wird der Sieger

geehrt und für seine bemerkenswerte

Leistung ausgezeichnet. Symbolisiert wird aber

auch, dass nicht geruht werden darf, um weiter-

hin erfolgreich zu sein.

Solides Fundament. Voraussetzungen für Wachstum und Erfolg von Klein- und Mittelunternehmen sind gesellschaftliche Werte wie Respekt, Vertrauen, Fairness oder Transparenz. Die sechs Preisträger zeichnen sich mitunter durch ihr solides Fundament aus. Der Sandstein der Skulptur bringt dies zum Ausdruck.

Unternehmerischer Spielraum. Massgeblich am Erfolg von Klein- und Mittelunternehmen beteiligt, ist das Ausmass ihres unternehmerischen Spielraums. Dass sich Unternehmen ungehindert entwickeln und sich frei bewegen können, ist Teil der Mission des Swiss Venture Club und wird mit der Skulptur durch den Freiraum über dem Stein symbolisiert.

Dynamische Interaktion. Die Märkte bewegen sich immerzu – so auch die rote Kugel auf der Skulptur. Klein- und Mittelunternehmen sind den Interaktionen auf den Märkten stetig ausgesetzt. Genauso wie sich die rote Kugel um den Mittelpunkt dreht und wendet, zeugen die Preisträger durch ihr dynamisches Verhalten, ihre Weitsicht und ihr innovatives Denken von der Flexibilität eines erfolgreich positionierten Unternehmens.

Wie geht das? Social Media funktioniert, anders als die klas-sischen Werbemit-tel, nicht einseitig, sondern nach dia-

logorientierten Grundsätzen. Unterneh-men, die Social Media nutzen wollen, müssten bereit sein, dem Kunden zuzu-hören. Das heisst demnach womöglich auch kritisches Produktefeedback, ja. Doch wer dieses Risiko ausschalten will, dem entgehen auch potenzielle Chan-cen. Denn Social-Media-Kanäle eröffnen die Chance, ganz unkompliziert mit dem Kunden ins Gespräch zu kommen – und im Gespräch zu bleiben. Durchdacht, kann der Social-Media-Auftritt ein rich-tig starkes Mittel sein, um das Firmeni-mage zu pflegen. Zeigt sich eine Firma authentisch und offen, und veranschau-licht mit ihrem Social-Media-Auftritt, wofür sie und ihre Mitarbeiter einste-hen, kann sie fast nur gewinnen. Das ist, in einem Markt, wo ein erheblicher Teil der wahrgenommenen Produktequali-tät über Images läuft, nicht zu verken-nen. Kompetenz im Social-Media-Be-reich kann Wettbewerbsvorteil bringen. Zunächst, weil der richtige Umgang mit Kundenfeedback den Kunden zugehörig fühlen lässt und dann, weil sich damit

Produkte und Dienstleistungen op-timieren lassen. Kundenbindung par excéllence. Doch gleichzeitig mit den grossen Opportunitäten, kommt auch grosse Verantwortung. Kunden – das unterschätzen viele – erwarten auch im Web 2.0 Professionalität.

Mit dem entsprechenden Social-Media-Know-how lässt sich mit relativ überschaubarem Aufwand das Poten-

zial des Social Web optimal ausschöp-fen: Dazu braucht es, ähnlich der Wer-bekonzepte in klassischen Medien, ein Strategiekonzept: Die HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich bietet dafür den Studiengang CAS Social Media Ma-nagement an. Im 21-tägigen Zertifikats-lehrgang lernen die Studierenden, was beim Aufbau der professionellen Social-Media-Präsenz zu beachten ist oder wie

sich der Social-Media-Auftritt optimie-ren lässt.

Fünf Schritte zum ErfolgHierfür wurde an der HWZ ein 5-Schritte-Modell entwickelt. Das Strategiekonzept ist angelehnt an herkömmliche Smart-Modelle, welche in einem ersten Schritt die Angemessenheit der Ziele überprüfen: Je Entwicklungsphase des Social-Media-Auftritts sind verschiedene Zielfelder anzupeilen. Es geht zunächst darum, überhaupt im jeweiligen Kanal wahrge-nommen zu werden – «join the conversa-tion». In darauffolgenden Phasen können weitere Teilziele formuliert und priorisiert werden: Soll der Social-Media-Auftritt digitaler Kundendienst sein oder geht es primär um die Imagepflege – womöglich geht sogar beides, Hand in Hand. Der kon-zeptuelle Auf- oder Ausbau einer Social-Media-Präsenz beansprucht Engagement: So gilt es ausfindig zu machen, welche Ka-näle für das Unternehmen überhaupt Sinn machen. Wo sind die Mitbewerber, welche Plattformen nutzen die Kunden und wie bewegen sie sich als User? Facebook ist nicht Twitter, Twitter ist nicht Xing.

Was interessiert die Community?Die eigentliche Konzeption findet man im dritten Schritt: Will man eine «Home-base» haben oder sollen alle Plattformen gleich stark bespielt werden? Auch sollte man in der realen Welt beobachten, wo die Chancen für digitale Geschichten liegen. Dabei stellt sich die Herausfor-derung: relevanten Content generieren.

Was interessiert die Fangemeinde, die Community? Der Ausbau der Communi-ty ergo die Erweiterung der Kundschaft steht und fällt mit involvierender Kom-munikation. Dabei wird ein geschickter Content Plan erarbeitet, um die Social- Media-Präsenz zu optimieren.

Wer authentisch bleibt, transparent kommuniziert und die Gespräche auch verfolgt, ist schon mal gut unterwegs. Doch die gute Bewirtschaftung eines Social-Media-Auftritts verlangt Bestän-digkeit: Dranbleiben und regelmässig aktualisieren, also den Willen, das Pro-fil zu pflegen. Als letzten Schritt sieht das Strategiemodell vor, die Aktivitäten zu analysieren und zu optimieren, um Strategien und Massnahmen weiter ent-wickeln zu können. Bei digitalen Kampa-gnen beginnt die «richtige» Arbeit erst, wenn sie live gehen.

Die Präsenz im Social Web kommt einer unaufhörlichen Imagekampagne gleich und der sachgerechte Umgang mit dem Tool Social Media bietet allen KMU lukra-tive Wege in eine erfolgsversprechende Zukunft. Ein CAS Social Media Manage-ment lehrt hier Spezialwissen um mit den Möglichkeiten und Herausforderungen der Social Media umgehen zu können und soll zu einer effizienten Bewirtschaftung des firmeneigenen Social-Media-Auftritts befähigen. Denn, wer die Risiken der Social-Media-Welt kennt, kann die Chancen bes-ser nutzen. Manuel P. Nappo

Der Autor ist Leiter Fachstelle Social Media Manage-ment an der HWZ (www.fh-hwz.ch/smm)