DAS GLASZIMMER

PÄDAGOGISCHES BEGLEITMATERIAL 10-12 Jahre

4. BIS 14. MÄRZ 2021

Der Kriegsfilm …………………....................................................…..........………………....... 6

INFORMATIONEN ZUM FILM ............................................................................ 3

DER REGISSEUR ............................................................................................... 4

AUFGABEN UND FRAGEN ZUR VORBEREITUNG

DER HISTORIENFILM ..................................................................................... 5

Zweiter Weltkrieg ……………......................….......................................………………....... 7

Propaganda ……………......................….....................................…….............…………....... 8

Hitlerjugend ……………......................….....................................……….............………....... 9

Deserteure ……………......................….....................................…..............……………....... 10

HISTORISCHE THEMEN

WORTSCHATZ

AKTIVITÄTEN ZUR VORBEREITUNG

AUFGABEN UND FRAGEN ZUR NACHBEREITUNG

KAMERAARBEIT UND BILDEINSTELLUNG ............................................... 12

BILDWIRKUNG DURCH BILDGESTALTUNG .............................................. 12

• 2

EINE FILMKRITIK SCHREIBEN .................................................................... 15

Charaktere aus dem Film ……………………..........……..............................…………....... 11

Themen und Ideen, die im Film und in diesem Heft angesprochen werden ...... 12

AKTIVITÄT 1: PLAKATANALYSE ................................................................. 15

AKTIVITÄT 2: TRAILER-ANALYSE ..............................................................15

AKTIVITÄT 3: FILM PITCH ........................................................................... 15

Handgeführte Kamera ……………......................................................………………....... 16

Point-of-view Kamera ……………........................................................………….…....... 16

Low-angle Perspektive oder Froschperspektive ……..................................... 17

Overhead Shot …......................….......................................................………………....... 17

MUSIK UND TON ........................................................................................... 18

AKTIVITÄT 1 .................................................................................................. 18

AKTIVITÄT 2 ................................................................................................. 20

AKTIVITÄT 3: LIEBER VATER ...................................................................... 21

• 3

INFORMATIONEN ZUM FILM

Regie: Christian Lerch

Drehbuch: Christian Lerch & Josef Einwanger

Schnitt: Valesca Peters

Kamera: Tim Kuhn

Cast:

Lisa Wagner – Anna

Xari Wimbauer – Felix

Hans Löw – Bernd

Philippe Hochmair – Feik

Luis Vorbach – Karri

Musik: Martin Probst

Sounddesign: Michael Vetter

Genre: Historienfilm, Kriegsfilm, Drama

Produzent: Lieblingsfilm GmbH, in Koproduktion mit Schwabenlandfilm

Distribution: ARRI Media

Kurz vor Kriegsende 1945 müssen Anna und ihr elfjähriger Sohn Felix aus dem von Bomben zerstörten München aufs Land flüchten. Dort führt der nationalsozialistische Ortsgruppenleiter Feik ein strenges Nazi-Regiment. Unter dem Dachboden ihres neuen Zuhauses hat Felix etwas Außergewöhnliches gefunden: Ein funkelndes, mysteriöses Glaszimmer. Darin kann man wunderbar spielen und so auf andere Gedanken kommen. Anna tut sich währenddessen schwer damit, die überzeugte Nationalsozialistin zu mimen, doch Felix gerät durch Feiks Sohn Karri immer tiefer in den Sog der Nazi-Propaganda. Gerade als sich Felix und seine Mutter in der neuen Gegend eingelebt haben, wird ihnen von Feik mitgeteilt, dass Felix’ Vater Bernd gefallen ist. Für die beiden fühlt es sich an, als würde ihnen der Boden unter den Füßen weggezogen werden. Doch kurze Zeit später klopft ein Soldat an ihr Fenster...

CREDITS

SYNOPSIS

Abbildung 1: Poster Das Glaszimmer

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DER REGISSEUR

Christian Lerch wurde am 6. März 1966 in Deutschland in Wasserburg am Inn geboren. Nach seinem Schauspielstudium in Graz spielte er hauptsächlich in Theaterproduktionen, bevor er 1992 in seinem ersten Kinofilm mitwirkte (Ich bin da Ich bin da von Herbert Achternbusch).Neben seiner Schauspielkarriere ist Christian Lerch auch als Autor tätig. Er ist Koautor des Dokumentarfilms Oskar Sala – Die vergangene Zukunft des Klangs und führte Regie beim Kurzfilm Bulldog (1997) für den er ebenfalls das Drehbuch schrieb.Zwischen 2016 und 2017 führte Christian Lerch Regie bei der Web-Doku-Serie B12 - Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens, die auf der Website des Bayerischen Rundfunks gestreamt wurde.

Sein neuestes Projekt, bei dem er Koautor und Regisseur ist, ist der Spielfilm Das Glaszimmer.

• 5

AUFGABEN UND FRAGEN ZUR VORBEREITUNG

Die Darstellung von Geschichte auf dem Bildschirm ist so alt wie Film selbst. Nur vier Jahre nachdem die Gebrüder Lumière im Keller eines Pariser Cafés ihre erste öffentliche Vorführung von kurzen Filmen abgehalten hatten, inszenierte Georges Méliès schon im Jahr 1900 historische Szenen. Von diesem Moment an wurde das Drehen von Filmen, die in der Vergangenheit spielen, üblich.

Einige berühmte Beispiele sind Sergei Eisenteins Oktober. Zehn Tage, die die Welt erschütterten (russisch: Октябрь / Десять дней, которые потрясли мир), Steven Spielbergs Schindlers Liste (Englisch: Schindler’s List), und Richard Attenboroughs Gandhi. Filmemacher/-innen und Regisseur/-innen haben sich schon immer auf kritische Episoden unserer Vergangenheit konzentriert. Geschichtsfilme haben es geschafft, neue Beziehungen zwischen den Zuschauer/-innen und der historischen Vergangenheit zu schaffen. Historische Filme schlagen auch neue Wege vor, die Vergangenheit zu interpretieren, und infolgedessen präsentieren sie neue Wege die Vergangenheit aufzuarbeiten und die Gegenwart zu verstehen.

Historienfilme sind Spielfilme, deren Inhalt auf historischen Figuren, Ereignissen oder Regungen basiert. Die Historienfilme lassen sich grob in fünf Themen aufteilen: den Kriegsfilm, den biografischen Film, das Epos, den metageschichtlichen Film und den Aktualitätenfilm. Historienfilme erzählen manchmal Geschichten von real existierenden Menschen. Das heißt, dass die Erzählung des Films einer Person folgt, die es wirklich gegeben hat. Das können Kinder sein wie im Film Die weiße Rose (Michael Verhoeven, 1981), oder Das Tagebuch der Anne Frank (Hans Steinbichler, 2016). Diese Filme können aber auch das Leben von Erwachsenen zeigen, wie zum Beispiel Oskar Schindler im Film Schindlers Liste (Steven Spielberg, 1993).

Manchmal sind die Charaktere in diesen Historienfilmen aber auch fiktiv. Das heißt diese haben nie in real existiert. Der/die Regisseur/-in benutzt diese fiktiven Charaktere, um sie einen historischen Moment durchleben zu lassen. Der/die Filmemacher/-in tut dies, entweder weil er/sie keine Informationen über die Menschen hat, die diese Momente tatsächlich erlebt haben, oder weil er/sie größere kreative Freiheit genießen möchte und sich nicht auf die tatsächlichen Meilensteine im Leben einer Person verlassen will. Doch unabhängig davon, ob der Historienfilm reale oder fiktive Personen in Szene setzt, greift dieses Filmgenre in der Regel auf das gleiche Schema zurück: Individuen (ein, zwei oder eine ganze Gruppe) stehen im Zentrum des historischen Prozesses. Durch ihre Augen und ihr Leben sehen und erleben wir historische Ereignisse.

DER HISTORIENFILM

Abbildung 2: Oktober - Sergei Eisenstein

• 6

Der große Unterschied zwischen Historienfilmen und Geschichtsbüchern liegt darin, dass Filme eine mitreißende Geschichte erzählen und Gefühle bei den Zuschauer/-innen erwecken möchten. Durch Bilder, Musik, Soundeffekte und Dialoge zielt der historische Film oft direkt auf die Emotionen. Die historische Welt, die auf der Kinoleinwand kreiert wird, zieht die Zuschauer/-innen mitten in die Geschichte hinein und versucht, die Distanz zwischen den Zuschauer/-innen und der Vergangenheit aufzuheben (zumindest während der Kinovorstellung). Oft haben die behandelten Themen in Kriegsfilmen eine Relevanz über das historische Geschehen des Filmes hinaus und knüpfen Verbindungen zur heutigen Zeit und aktuellen Themen.

Daher ist es wichtig, dies beim Anschauen eines historischen Spielfilms stets im Hinterkopf zu behalten. Filmemacher/-innen sind keine Historiker/-innen, sie wollen die Vergangenheit nachstellen, aber im Gegensatz zu Historiker/-innen versuchen sie, sie für die Leinwand unterhaltsam zu gestalten.

> DER KRIEGSFILM

Der Kriegsfilm ist ein Historienfilm, in dem eine fiktionalisierte oder faktenbasierte Geschichte über einen tatsächlichen historischen Krieg erzählt wird. Diese Filme müssen nicht nur während Schlachten spielen. Diese Filme thematisieren oft auch das Überleben und die Flucht, die Kameradschaft zwischen Soldaten und Opfer, die Sinnlosigkeit und Unmenschlichkeit der Schlacht und die moralischen und menschlichen Auswirkungen des Krieges auf die Gesellschaft. Der Zweite Weltkrieg wird sehr häufig in Kinofilmen behandelt. Nicht nur in Amerika, die sehr oft und sehr früh ihre spektakulären Heldentaten oder Selbstaufopferung auf die Leinwand gebracht haben wie in dem populären Film Sands of Iwo Jima (Allan Dwan, 1949) – Filme, die man sich heutzutage mit sehr kritischen Augen ansehen muss – sondern auch Europa hat in der Vergangenheit oft auf Themen des Zweiten Weltkrieges zurückgegriffen wie zum Beispiel der Oskar nominierte Film Dunkirk (Christopher Nolan, 2017).

Abbildung 3: Dunkirk (Christopher Nolan, 2017)

• 7

Der Film spielt im Jahre 1945. Anna und ihr elfjähriger Sohn Felix müssen aus München auf das Land flüchten, weil dieses ständig von den Westalliierten bombardiert wird. Schon ab dem Jahre 1942 fängt das Dritte Reich an den Krieg zu verlieren. Die Zeiten der Blitzkriege und schnellen Siegen sind vorbei. In Russland ist die Sowjetunion nicht so einfach zu besiegen. Nachdem das mit Deutschland verbündete Japan am 7. Dezember 1941 das Hauptquartier der amerikanischen Flotte in Pearl Harbor angreift, erklärt Hitler auch den Vereinigten Staaten am 11. Dezember 1941 den Krieg. Ab 1942 beginnen systematische Luftangriffe auf deutsche Städte, während denen viele Leute ihre Wohnungen verlieren. Nicht nur in der Luft, sondern auch auf dem Boden gewinnen die Alliierten die Oberhand und Hitler muss großflächig zurückweichen. Die sowjetische Armee hat endgültig die Oberhand und greift die Nazis offensiv an. In Afrika schlagen die Alliierten die deutsch-italienischen Truppen und erobern somit die nordafrikanische Küste zurück. Von dort ziehen die amerikanischen und britischen Truppen nach Sizilien und nehmen schließlich Italien ein. Jetzt muss das Deutsche Reich nicht nur in Russland kämpfen, sondern auch in Italien: Es befindet sich ab diesem Moment in einem Zweifrontenkrieg. Doch, obwohl die Deutschen eine Niederlage nach der anderen einstecken müssen, geben sie nicht auf und Joseph Goebbels, der Propagandaminister des Dritten Reiches, erklärt 1943 den „totalen Krieg“. Goebbels will, dass die gesamte Kraft des Landes dem Krieg dienen soll, alles soll mobilisiert werden, um den Feind doch noch zu zerstören.

Am 6. Juni 1944 beginnt die Invasion der Westalliierten in Nordfrankreich, auch D-Day genannt, und die deutsche Wehrmacht wird auf einer zusätzlichen Front immer weiter zurückgedrängt. Jetzt, wo es zusehends klarer wird, dass Deutschland den Krieg verlieren wird, wenden sich die Verbündeten ab, Bulgarien, Rumänien und Finnland steigen aus dem Krieg aus und verhandeln Separatfrieden. Die Gestapo (Geheime Staatspolizei) geht verstärkt gegen Gegner und Regimekritiker in der Heimat vor. Bis in die letzten Kriegsstunden töten nationalsozialistische Fanatiker alle „Verräter“ denen sie habhaft werden können. Ihnen wird vorgeworfen, das Reich zum Fall gebracht zu haben. Im April 1945 rücken die Truppen der Sowjetunion auf Berlin vor und nehmen die Stadt ein. Am 2. Mai kapitulieren die verbleibenden deutschen Einheiten in Berlin. Der Krieg ist endgültig vorbei. Am 8. Mai 1945 endet er auch offiziell mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht.

HISTORISCHE THEMEN

> ZWEITER WELTKRIEG

Abbildung 4: Das Deutsche Reich und der Frontverlauf 1942

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Propaganda ist die Verbreitung von Informationen – Fakten, Argumente, Gerüchte, Halbwahrheiten oder Lügen – zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung. Die Nationalsozialisten perfektionierten die politische Propaganda, machten ständig von ihr Gebrauch und setzten ganz unverhohlen auf Lügen. Hitler gab das selbst zu und sagte „Die Menschen werden jede Lüge glauben, vorausgesetzt sie ist groß genug.“ Großen Lügen fallen die Menschen leichter zum Opfer und Hitler lügte während seiner Reden ständig. Er sagte, dass er Frieden will, dass er sein Land und dessen Kinder liebt und so weiter. Er hat auch gelogen, als er sagte, dass die Juden den Deutschen den Krieg aufgezwungen hätten.

Der Propagandaminister Joseph Goebbels wollte, dass die Deutschen einheitlich denken und agieren. Er setzte Propaganda gezielt ein, um die deutsche Bevölkerung zu manipulieren. Die Nazis setzten Sprache gekonnt ein, um die Wahrheit zu verschleiern. Sie wollten, dass die Menschen ihre logischen Argumente verdrängen und durch Gefühlsargumente ersetzen. Dies sollte es ihnen vereinfachen, neue „deutsche Werte“ einzuführen.

> PROPAGANDA

Abbildung 5: Der ist schuld am Kriege!

• 9

Als die Nationalsozialisten 1933 an die Macht kommen fangen sie sofort an, nationalsozialistische Ideen in junge Köpfe einzupflanzen, denn wenn man ein Land und eine Gesellschaft grundlegend manipulieren und verändern will, dann muss man bei den Kindern und Jugendlichen anfangen. Heranwachsenden Generationen wird ein genaues Werte- und Moralsystem eingetrichtert. Sind diese Kinder einmal erwachsen, bringen sie diese Ideen wiederum ihren Kindern bei.

Um ihre Ideologie an die Jugend zu bringen, gehen die Nationalsozialisten nicht über den Weg der Schulen, sondern setzen bei den Jugendverbänden und Jugendvereinen an. Die Nazis gründen die Hitlerjugend.

Die Nazis verbieten alle anderen Jugendverbände und alle Jungen zwischen 10 und 14 Jahren müssen dem Deutschen Jungvolk, ab 14 Jahren der Hitlerjugend, beitreten. Mädchen müssen in den Jungmädelbund, mit 14 Jahren treten sie in den Bund Deutscher Mädel ein. Am 1. Dezember 1936 wird ein Gesetz über die Hitlerjugend gestimmt, was besagt: „Von der Jugend hängt die Zukunft des Deutschen Volkes ab. Die gesamte deutsche Jugend muss deshalb auf ihre künftigen Pflichten vorbereitet werden“.

Fast 9 Millionen Deutsche sind vor dem Zweiten Weltkrieg bei der Hitlerjugend. Diese vereinnahmt ihre Mitglieder sehr stark. In der Woche trifft man sich 3- bis 4-mal zu Heimabenden, bei denen nationalsozialistisches Gedankengut immer wieder abgespult wird (z.B. hört man spezielle Radiosendungen, die nur für die Jugend produziert werden, oder man trifft sich zu paramilitärischen Aktivitäten wie Geländespielen). Bei der Hitlerjugend steht vor allem der Gedanke der „Volksgemeinschaft“ im Vordergrund. Den Mitgliedern soll eingeimpft werden, dass die Gemeinschaft über individuellen Bedürfnissen und sogar der Familie steht. Im Gesetz über die Hitlerjugend steht: „Die gesamte deutsche Jugend ist außer in Elternhaus und Schule in der Hitlerjugend körperlich, geistig und sittlich im Geiste des Nationalsozialismus zum Dienst am Volk und zur Volksgemeinschaft zu erziehen.“

> HITLERJUGEND

Abbildung 6 - Hitlerjugend

• 10

Desertion (auch Fahnenflucht genannt) ist das Verlassen eines militärischen Dienstes oder Postens ohne Erlaubnis (Passierschein, Freiheit oder Urlaub) und geschieht in der Absicht, nicht zurückzukehren.1935 wurde in Deutschland die allgemeine Wehrpflicht eingeführt. Das bedeutet, dass jeder Mann den Militärdienst leisten muss. Von Anfang an gab es Menschen, die konsequent den Dienst an der Waffe und den Fahneneid auf den „Führer und Reichskanzler“ Adolf Hitler ablehnten.In der deutschen Wehrmacht war es keine Ausnahme, dass Deserteure hingerichtet wurden. Ab 1939, wird die Fahnenflucht mit dem Tod bestraft. Trotz dieser harten Strafe desertierten viele Soldaten der Wehrmacht. Zu den Motiven gehörte der Wunsch, das eigene Leben zu retten, die Weigerung bei nationalsozialistischen Verbrechen mitzuwirken oder auch die Realisierung, der Sinnlosigkeit des Krieges. Die Wehrmachtsjustiz verurteilte insgesamt etwa 20.000 Deserteure zum Tode, von diesen Urteilen wurden etwa 15.000 bis Kriegsende vollstreckt.

> DESERTEURE

Dies ist eine deutsche Erkennungsmarke aus dem Zweiten Weltkrieg.

• 11

WORTSCHATZ

> CHARAKTERE AUS DEM FILM

Anna ist Felix’ Mutter. Genau wie ihr Mann, liebt Anna Musik und hört oft Schallplatten. Anna glaubt, dass der Krieg sinnlos ist, und ist im Verborgenen gegen die nationalsozialistische Ideologie. Während mehreren Momenten, weigert sie sich den Hitlergruß zu zeigen, und nimmt sogar das Porträt von Hitler von der Wand.

Bernd ist der Vater von Felix. Er ist Musiker und muss trotz seines schlechten Sehvermögens an die Front. Als einer von seinen Kameraden stirbt, nutzt er die Gelegenheit, um seine Erkennungsmarke mit dem Toten zu tauschen. Jetzt glaubt die Wehrmacht, dass er gestorben ist und er kann unbemerkt desertieren. Er findet den Krieg grausam und will zurück zu seiner Frau und seinem Sohn.

Felix ist ein deutscher Junge aus München, wo er mit seiner Mutter lebte, bis sie aufgrund der Bombenangriffe flüchten mussten. Von seiner Mutter und seinem Vater hat Felix Musik gelernt. Durch die Abwesenheit seines Vaters scheint etwas in seinem Leben zu fehlen. Er findet eine neue Vaterfigur im Ortsgruppenleiter Feik, ganz zum Missfallen seiner Mutter.

Karri ist der Sohn des Ortsgruppenleiters Feik. Er ist Mitglied der Hitlerjugend und sehr von den komplett von den Ideen der Nazis eingenommen. Am Anfang des Films ist er sehr streng und sogar fies zu Felix, doch die beiden freunden sich schnell an. Am Schluss ist ihm die Freundschaft zu Felix dann wichtiger als die Ideologien seines Vaters.

Martha ist ein junges Mädchen aus dem Dorf und wird sehr schnell Felix’ Freundin. Ihr Vater, der nicht mehr zurück zur Front wollte, nahm sich das Leben als sie noch klein war. Dieser Selbstmord wird von den nationalsozialistischen Fanatikern des Dorfs als verräterische Tat angesehen.

Feik ist ein Fanatiker. Weil er hinkt, kann er nicht an die Front. Dies hält ihn aber nicht davon ab, die Ideen Hitlers in seinem Dorf zu vertreten und durchzusetzen. Er ist ein sehr strenger Vater, der komplett von der offiziellen Propaganda eingenommen ist.

Schikl ist ein Mann aus dem Dorf. Er wiederholt mehrmals, dass Krieg unmenschlich ist.

Tofan ist ein Flüchtling aus Rumänien/Transsylvanien. Während des Zweiten Weltkrieges war Rumänien ein mit Deutschland verbündetes Land. Als die Sowjetunion anfing, Länder von den Deutschen zurückzuerobern, mussten viele Menschen flüchten. So auch Tofan und sein Vater. Tofan wird von Marthas Mutter aufgenommen.

ANNA

BERND

FELIX

KARRI

MARTHA

ORTSGRUPPENLEITER FEIK

SCHIKL

TOFAN

• 12

> THEMEN UND IDEEN, DIE IM FILM UND IN DIESEM HEFT ANGESPROCHEN WERDEN

Die Nazis bezeichneten Deutschland und die von ihnen eroberten, deutschsprachigen Länder als „Drittes Reich“. Mit diesem Namen wollten sie die Nachfolge des mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Heiligen Römischen Reiches von 800 bis 1806 (das Erste Reich) und des Deutschen Reiches von 1871 bis 1918 (das Zweite Reich) antreten.

Eine Erkennungsmarke ist eine teilbare oder zweiteilige Metallmarke, die vor allem zur Identifizierung toter Soldaten dienen soll. Auf ihr ist die Personenkennziffer, häufig auch ein Landeskennzeichen und die Blutgruppe eingeprägt.

Der Faschismus ist eine politische Bewegung, die auf extremen nationalistischen, rassistischen, fremdenfeindlichen und antidemokratischen Gedanken basiert. Im Faschismus gilt das Recht des Stärkeren und seine Anhänger/-innen schrecken nicht vor der Anwendung äußerster Gewalt zur Durchsetzung ihrer Ziele zurück.

Ein Fahneneid ist eine feierliche Treuebekundung von Soldaten. Nach Ablegung dieses Eides gehören Soldaten offiziell der Armee an.

Die Geheime Staatspolizei oder Gestapo wurde 1933 von Hermann Göring gegründet, indem er die verschiedenen Sicherheitspolizeibehörden Deutschlands zusammenschloss. Während des Zweiten Weltkriegs spielte die Gestapo eine Schlüsselrolle in der Vernichtung der Juden Europas. Sie versuchte alle Juden und Jüdinnen im Reich und den von Deutschland kontrollierten Gebieten aufzuspüren und umzubringen.

Unter dem Holocaust versteht man die systematische Vernichtung der europäischen Juden. Auf hebräisch wird dieser Völkermord auch als „Schoah“ („große Katastrophe“) bezeichnet. Die Nazis glaubten, dass die Juden eine „minderwertige Rasse“ seien. Sie wurden für viele Missstände in Deutschland verantwortlich gemacht. Sie wurden in Stadtteile eingesperrt, die man „Ghettos“ nannte. Ab 1941 wurden die Juden systematisch in „Konzentrationslagern“ genannten Vernichtungslagern ermordet. Über sechs Millionen jüdische Menschen sind von 1933 bis 1945 getötet worden. Nur ganz wenige Menschen haben diesen unmenschlichen Terror überlebt.

Während der Zeit des Nationalsozialismus, waren in diesen Lagern Menschen eingesperrt, weil die Nationalsozialisten sie aus dem Weg räumen wollten. Wer in ein KZ gesperrt wurde, hatte keine Möglichkeit, sich juristisch oder mit sonstigen Mitteln dagegen zu wehren. In den Vernichtungs- und Arbeitslagern der Nazis wurden Juden, Sinti, Roma und andere „unerwünschte“ Menschen verschleppt. Sie mussten dort unter schlimmsten Bedingungen hausen. Sie litten unter Hunger und Folter und mussten Zwangsarbeit leisten. Viele Menschen, auch Kinder, wurden in diesen Lagern getötet. Ab 1941 gab es im Deutschen Reich Lager in denen Menschen systematisch ermordet wurden. Das größte Vernichtungslager befand sich in Auschwitz, dem heutigen Polen. Viele Millionen Menschen wurden hier von den Nazis ermordet.

Das Dritte Reich

Erkennungsmarke

Faschismus

Fahneneid

Gestapo

Holocaust

Konzentrationslager (KZ)

• 13

Hitler gründete mit anderen Männern 1920 die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP). Von dem Wort „Nationalsozialismus“ stammt auch die Abkürzung „Nazi“. Nationalsozialismus ist eine Form des Faschismus.

Nazi ist die Abkürzung für Nationalsozialist. In Deutschland waren die Nazis von 1933 bis 1945 an der Macht. Sie überfielen andere Länder und waren schuld am Zweiten Weltkrieg. Die Nazis ermordeten Millionen von Juden. Der Anführer der Nazis hieß Adolf Hitler. Auch heute gibt es noch Menschen, die so denken. Sie werden Neonazis genannt.

Der „totale Krieg“ ist eine Kriegsstrategie, bei der die Ressourcen eines Landes umfassend für den Krieg in Anspruch genommen werden. Bei den Nationalsozialisten bedeutete dies, dass Männer im Alter von 16 bis 65 Jahren in den Krieg ziehen und Frauen von 17 bis 45 „Aufgaben der Reichsverteidigung“ übernehmen mussten. Bei den Nazis war der Begriff „totaler Krieg“ ein Propagandaslogan. Der Propagandaminister Joseph Goebels benutzte diese Redewendung, um dem deutschen Volk vorzulügen, das sie den Krieg noch immer gewinnen würden.

Das Wort Volksverrat oder Volksverräter wird in dem Film oft erwähnt. Im Nationalsozialismus war ein Volksverräter jemand, der das eigene „Volk“ „verrät“, hintergeht oder betrügt. Unter den Nazis war Volksverrat das schlimmste Staatsverbrechen überhaupt. Es wurde als Angriff auf die Staatsautorität und als Verrat an der Volksgemeinschaft begriffen und war wichtiger Bestandteil der rechten Propaganda.

Während des Zweiten Weltkriegs verbündeten sich mehrere Länder, unter anderem die USA, das Vereinigte Königreich, Frankreich und, später, die Sowjetunion, um gemeinsam gegen die Nazis zu kämpfen. Unter „Westalliierten“ versteht man die in der westlichen Hemisphäre gelegenen Alliierten, also die USA, das Vereinigte Königreich und Frankreich unter Ausschluss der Sowjetunion.

Ein Zweifrontenkrieg findet statt, wenn ein kriegführendes Land gleichzeitig an zwei, meist einander entgegengesetzten Seiten eines Landes oder „Reiches“, gegen mehrere Gegner gleichzeitig Krieg führt.

Nationalsozialismus

Nazi

Totale Krieg (Der)

Volksverrat

Westalliierten

Zweifrontenkrieg

• 14

AKTIVITÄTEN ZUR VORBEREITUNG

• Welche Figuren werden abgebildet?• In welcher Beziehung stehen die Figuren eurer Meinung nach zueinander?• Was erzählt das Plakat über den Inhalt des Films?• Wer ist die Hauptfigur?• Wie wird der Filmtitel grafisch abgebildet? Was bedeutet das eurer Meinung nach?• Worauf weist der Filmtitel inhaltlich hin? Was verrät er über die Handlung des Films?• Welche Filmgattung verdeutlicht das Plakat? Welche Gattungsmerkmale sind erkennbar? • Welche Stimmung wird vermittelt?• Macht dieses Plakat Lust auf den Film? Mit welchen darstellerischen Mitteln wird dies erreicht bzw. warum wird dies nicht erreicht?

AKTIVITÄT 1: PLAKATANALYSE

• 15

Als Zusatzaktivität oder als Alternativaktivität kann der Filmtrailer analysiert werden.

https://www.dailymotion.com/video/x7x1p85

• Wer ist die Hauptfigur? Was erfahren wir über sie? Welche Ziele verfolgt sie? • Welche Charaktere tauchen sonst noch auf? • In welcher Beziehung stehen die Figuren zueinander?• Welche Themen werden in dem Trailer gezeigt? • Welche Gattungsmerkmale sind erkennbar? • Gelingt es dem Trailer, Interesse zu wecken? Wie gelingt es ihm?

AKTIVITÄT 2: TRAILER-ANALYSE

Mit den Informationen, die die Schüler/-innen in der ersten und zweiten Aufgabe gesammelt haben, sollen sie ein Filmpitch entwerfen.

Für diese Aufgabe können die Schüler/-innen malen, schreiben oder auch beides. Basierend auf den Charakteren, die sie im Plakat oder im Trailer gesehen haben, können sie eine Geschichte über ihre eigene Vorstellung der weiteren Entwicklung des Films

schreiben. Folgende Fragen sollen in ihrem Pitch beantwortet werden:

• Wie kann die Persönlichkeit des Hauptcharakters beschrieben werden? Wie die der Nebencharaktere?• Wo fängt die Geschichte an, wo findet sie ihren Höhepunkt und wie hört sie auf?• Welche Schwierigkeiten muss der Hauptcharakter überwinden?

AKTIVITÄT 3: FILM PITCH

Ein Filmpitch ist eine kurze, schriftliche (2-3 Sätze), mündliche und manchmal auch visuelle Präsentation einer Idee für einen Film oder eine Fernsehserie, die in der Regel von einem/einer Drehbuchautor/-in oder Filmregisseur/-in an eine/-n Filmproduzenten/-in oder Studiobetreiber/-in gerichtet wird, in der Hoffnung, eine Entwicklungsfinanzierung für das Schreiben eines Drehbuchs zu erhalten.

• 16

AUFGABEN UND FRAGEN ZUR NACHBEREITUNG

KAMERAARBEIT UND BILDEINSTELLUNG

> HANDGEFÜHRTE KAMERA

Der Film wird mit einer handgeführten Kamera gedreht. Handkamera oder auch „handheld“ (von engl. „in der Hand gehalten“) ist eine Filmtechnik, bei der eine Kamera in den Händen (oder auf der Schulter) des Kameramanns gehalten wird, anstatt auf einem Stativ oder einer anderen Basis montiert zu sein. Eine „wackelige“ (Handheld ist nicht unbedingt gleichzusetzen mit shaky cam, „Wackelkamera“) Kamera wird oft eingesetzt, um einer Filmsequenz ein Dokumentarfilmgefühl zu verleihen. Sie suggeriert ein unvorbereitetes, unerprobtes Filmen der Realität und kann ein Gefühl von Dynamik, Eintauchen, Instabilität oder Nervosität vermitteln. Die Technik kann verwendet werden, um einem Film ein pseudo-dokumentarisches oder Cinéma vérité Aussehen zu verleihen.

Abbildung 7: Anna und Felix kommen im Dorf an

> POINT-OF-VIEW-KAMERA

Die Kamera bleibt dicht an Felix und begleitet ihn ständig. Der Zuschauer lernt die Dorfgemeinschaft durch Felix’ Augen kennen. Deswegen werden auch manchmal Point-of-View-Shots benutzt. Eine Point-of-View-Aufnahme ist eine kurze Filmszene, die zeigt, was eine Figur sieht. Sie wird in der Regel zwischen einer Aufnahme, in der eine Figur etwas betrachtet, und einer Aufnahme, die die Reaktion der Figur zeigt, platziert. Weil Felix noch ein Kind ist, nimmt die Kameraperspektive oft seine Sicht ein. Die Kamera zeigt Bilder, die von unten nach oben gefilmt wurden.

In dieser Szene nimmt die Kamera Felix’ Blick ein und zeigt seine Sicht, als die Mutter ihn fragt, ob sie das Bild rechts oder links aufhängen soll.

Abbildung 8: Point-of-view-Shot Abbildung 9: Point-of-view-Shot

> LOW-ANGLE-PERSPEKTIVE ODER FROSCHPERSPEKTIVE

In einigen Szenen des Films ist der Winkel der Kamera sehr niedrig angesetzt. In diesen Fällen stellt sie nicht den Blickwinkel von Felix dar.Im Kino ist ein Low-Angle-Shot eine Aufnahme aus einem Kamerawinkel, der tief auf der vertikalen Achse positioniert ist, irgendwo unterhalb der Augenlinie, mit Blick nach oben. Psychologisch gesehen besteht der Effekt der Tiefaufnahme darin, dass sie das Subjekt stark und mächtig aussehen lässt.

In dieser Szene (auf dem Standbild zu sehen), treffen Felix und seine Mutter Anna zum ersten Mal auf Ortsgruppenleiter Feik. Er ist in seine Nazi-Uniform gekleidet und sehr forsch zu Felix’ Mutter.

• Wieso hat der Reg isseur be i d ieser Szene besch lossen d iese Kameraeinstellung zu benutzen? • Was drückt das aus? Wie sollen die Zuschauer/-innen zu diesem Charakter stehen?

Abbildung 10: Low-Angle-Perspektive

> OVERHEAD SHOT

Von einer Vogelperspektive spricht man, wenn die Kamera direkt über dem Motiv platziert wird. Gefilmt wird aus einem 90-Grad-Winkel von einem Punkt der sich über der Szene befindet. Überkopfaufnahmen werden auch als Vogelansicht, Vogelperspektive oder erhöhte Aufnahme bezeichnet.Diese Vogelperspektive soll die Charaktere in ihrem Umfeld isolieren. Eine solche Kameraaufnahme kann Figuren isolieren und somit Details hervorheben, sie können Action-Szenen aus einer anderen Perspektive zeigen, oder Machtverhältnisse zwischen zwei Charakteren zeigen.

• Warum wurde deiner Meinung nach, die Vogelperspektive in diesem Filmstill gewählt? Was soll sie darstellen?

Abbildung 11: Overhead Shot

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Im Film gibt es sehr wenig nicht-diegetische Musik.

Weil der Film versucht dokumentarisch zu wirken, wird sehr wenig nicht-diegetische Musik gespielt.

Diegetische Musik kommt aber relativ oft im Film vor.

MUSIK UND TON

Nicht-diegetischer Ton ist jeder Ton in einem Film, der nicht aus der Welt des Films stammt. Dies sind typischerweise Geräusche, die in der Nachbearbeitung als Effekt hinzugefügt werden. Zum Beispiel ist ein Filmsoundtrack fast immer nicht-diegetischer Ton, weil die Figuren ihn in der Handlung des Films nicht hören.

Diegetischer Ton in einem Film ist jeder Ton, der direkt von der im Film dargestellten Welt ausgeht. Diegetischer Ton kann alles umfassen, von den Stimmen der Charaktere bis zu den Geräuschen von Objekten oder Musik, die aus einem Radio oder einem Instrument kommt – alles, was in der Welt der Geschichte existiert.

Felix’ Mutter Anna hört sehr viel Jazzmusik. Im Film hat Jazzmusik aber noch eine weitere Bedeutung als nur Musik in den Film einzufügen.

Jazzmusik entstand um 1900 in den Südstaaten der USA. Die afroamerikanischen Gemeinschaften von New Orleans schufen diese Musikrichtung, die ihre Wurzeln im Blues und Ragtime hatte. Das Naziregime verbot Jazzmusik und verfolgte Jazzmusiker, da die Nationalsozialisten alles verachteten, was von „Nichtariern“ geschaffen wurde. Sie benutzen den abwertenden Begriff „Negermusik“, um Musikstile und Darbietungen von Afroamerikanern zu bezeichnen, die dem Jazz und Swing zugerechnet werden könnten. Die Menschen hörten diesen Musikstil widerrechtlich, obwohl sie wussten, dass er von Hitler verboten war. In Fällen, in denen der Einzelne wenig tun konnte, um sich dem Regime zu widersetzen, wurde Jazzmusik als Ausdruck des Widerstands gegen die nationalsozialistische Ideologie genutzt. So wurde das Hören von Jazzmusik zur Protestaktion.

Ordnet das Zitat der Filmfigur zu

a. „Lassen wir ihn halt. Der (Deserteur) tut doch nichts.“b. „Im Krieg gibt es keine Helden, nur Opfer.“ c. „Wo bleibt denn da die Menschlichkeit!“d. „Er (der Deserteur) tut die Wehrkraft zersetzen! Das ist das schlimmste überhaupt.“ e. „Papa ist tot, weil Krieg ist.“f. „Ich weiß, es ist nicht leicht, mein Junge, aber der Führer…, der Führer liebt uns. Er wird nie zulassen, dass uns was passiert.“g. „Die haben einen Mann erschlagen. Er konnte sich überhaupt nicht wehren.“

AKTIVITÄT 1:

• 18

FELIX

MARTHA

KARRI

ORTSGRUPPENLEITER FEIK

VATER BERND MUTTER ANNA

SCHIKL

• Was sagen diese Aussagen über die einzelnen Charaktere aus? • Welche Figuren sind für, welche gegen Hitlers Ideologie?

• 19

Hier sind Aussagen über einzelne Charaktere. Setze jeweils einen Namen zu den Aussagen.

Er/Sie äußert sich offiziell gegen den Krieg. Und äußert während des Films mehrmals, dass der Krieg unsinnig ist. Ortsgruppenleiter Feik droht ihm/ihr sogar an einem Punkt mit dem Konzentrationslager.

Er/Sie desertiert, täuscht seinen/ihren Tod vor, und weigert sich weiter für das Naziregime zu kämpfen. Er/Sie will zurück zu seinem/ihrem Ehepartner/-in und seinem/ihrem Sohn.

Dieser Charakter weigert sich den Hitlergruß zu zeigen. Er/Sie hört Jazzmusik und nimmt Hitlers Bild von der Wand.

Sein/Ihr Vater hat sich umgebracht, weil er nicht zurück in den Krieg wollte. Er/Sie weigert sich den Deserteur anzuzeigen.

Sein/Ihr Weltbild wird von seinem/ihrem Umfeld manipuliert. Er/Sie glaubt, dass der Krieg noch zu gewinnen sei und dass Hitler jeden liebt. Er/Sie ist geschockt als er/sie sieht, wie ein amerikanischer Soldat von den Dorfbewohnern zu Tode geschlagen wird. Sein/Ihr Weltbild wird danach auf den Kopf gestellt.

Seit seiner/ihrer Kindheit, wurde dieser Charakter von der Nazipropaganda manipuliert. Er/Sie ist Mitglied der Hitlerjugend. Er/Sie ist der festen Überzeugung, dass nationalsozialistische Ideologie das Beste für das Deutsche Reich ist.

Er/Sie ist ein/-e Fanatiker/-in. Er/Sie glaubt, dass Hitler noch den Sieg für Deutschland erringen wird. Er/Sie kämpft bis zum Schluss, um die Deserteur/-innen zu fangen, die das Deutsche Reich beschmutzen.

• Wie leisten die Menschen im Film Widerstand? Mithilfe der Aussagen sollt ihr Möglichkeiten aufschreiben, wie Menschen auch mit kleinen Handlungen sich dem Regime widersetzen.

Beispiele: Anna hört verbotene Jazzmusik. Marthas Vater bringt sich um, um nicht zurück an die Front zu müssen. …

• Welche Resistenzbeispiele aus dem Film fallen euch sonst noch ein?

AKTIVITÄT 2:

• 20

Die Schüler/-innen verfassen einen Brief aus der Sicht eines Charakters an einen anderen. Sucht euch eine Situation heraus und schreibt einen dazu passenden Brief.

1. Felix an seinen Vater Bernd, kurz nachdem Felix im Dorf angekommen ist. 2. Felix an Karri nach der Befreiung Deutschlands. 3. Felix an Martha nach der Befreiung Deutschlands.

Diese Aufgabe gibt den Schüler/-innen die Möglichkeit, sich in Felix’ Perspektive hineinzuversetzen. Es hilft den Schüler/-innen verschiedene Situationen und Gefühle zu verbalisieren und ihre Ideen festzuhalten.

AKTIVITÄT 3: LIEBER VATER

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IMPRESSUM

AUTORIN

Chiara Lentz

LAYOUTLes M Studio

LUXEMBOURG CITY FILM FESTIVAL

MIT DER UNTERSTÜTZUNG VON