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Nov./Dez. 6/07 Vereinsblatt der Österreichischen Orchideengesellschaft Außerdem: Pflanzenporträts Orchis palustris, Bolea ecuadorana, Kulturtipps, Termine und mehr Titelfoto: W. Bauer: Plaeone maculata / Sammlung Pratter Das Herbarium des Jany Renz Besuch beim Meister der Miniaturen Pleurothallis Untergattung Sarracenella

Das Herbarium des Jany Renz Besuch beim Meister der … · Jany Renz ist es für Dr. h.c.SAMUEL SPRUNGER Zeit, der Öffentlichkeit über den Stand der Arbeiten der Stiftung zu berichten

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Page 1: Das Herbarium des Jany Renz Besuch beim Meister der … · Jany Renz ist es für Dr. h.c.SAMUEL SPRUNGER Zeit, der Öffentlichkeit über den Stand der Arbeiten der Stiftung zu berichten

Nov./Dez.6/07

Vereinsblatt der Österreichischen Orchideengesellschaft

Außerdem:PflanzenporträtsOrchis palustris,

Bolea ecuadorana,Kulturtipps,

Termine und mehr

Titelfoto: W. Bauer: Plaeonemaculata / Sammlung Pratter

Das Herbariumdes Jany Renz

Besuch beimMeister derMiniaturen

PleurothallisUntergattungSarracenella

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Liebe Leser!Wieder geht ein Jahr dem Ende zu und wahrscheinlich sind wirwieder die Ersten, die Ihnen jetzt schon frohe Weihnachten undein gutes neues Orchideenjahr wünschen. Herzlich bedankenmöchten wir uns bei allen, die geholfen haben, die sechsAusgaben des Orchideenkurier auch 2007 publizieren zu können.Besonders bedanken möchten wir uns bei Peter Schmid, der seitgeraumer Zeit unsere Zeitung auf Strich und Punkt korrekturliest.In dieser Ausgabe zeigen wir Ihnen eine Seite der Orchideen, dieSie normalerweise hoffentlich nicht zu sehen bekommen: kom-plett vertrocknete, gepresste Pflanzen. Aber in einem Herbariumgehört das so, und ein solches möchten wir Ihnen vorstellen.Aber natürlich ist das Heft auch sonst wieder randvoll. In diesemSinne: Bleiben Sie uns gewogen und schicken Sie uns auch2008 wieder viele Beiträge und Leserbriefe.Die Redaktion

ÖSTERR. ORCHIDEEN-GESELLSCHAFT

PRÄSIDENTKurt Opitz, 2604 Theresienfeld,Birkeng. 2, [email protected], Tel./Fax: 02622/713 69VIZEPRÄSIDENTENDr. Hubert Mayr, 07252/441 29,[email protected]; Heinz Mik,01/203 34 97, [email protected];Sonja Truppe, 0664/154 84 18,Fax: 04242/554 33-4SCHRIFTFÜHRER/KASSIER/MITGLIEDERSERVICE

Erika Tabojer, Birkeng. 3, 2601Sollenau, Tel. & Fax: 02628/472 09, E-Mail: [email protected]

SONSTIGE KONTAKTE:MITGLIEDERSERVICE WIEN

Monika Ahl, Maschlgasse 28,1220 Wien, Tel.: 01/282 55 68,Fax: 01/282 55 68-15, E-Mail: [email protected]

REDAKTION OK Thomas Seidl, Geblergasse 82/3,1170 Wien, Tel 01/974 28 [email protected]

Weitere Kontaktadressen findenSie auf Seite 22 und aufwww.orchideen.at

ZU DIESER AUSGABE

LESERPOST

Sehr geehrte Herren der Redaktion des 0rchideenkuriers !Als Gärtner beschäftige ich mich schon viele Jahre intensiv mit derOrchideenphilatelie. Diesbezüglich möchte ich hiermit anfragen obsich in der Orchideengesellschaft von Österreich ein Personenkreisbefindet der sich ebenfalls mit der Thematik Orchideenphilateliebeschäftigt. Ganz gezielt beschäftige ichmich mit den Europäischen Orchideen wozu ich auch ein größeresAusstellungsobjekt besitze zu dem ich gezielt Erweiterungsmaterialsuche. Ganz konkret suche ich hierzu schon seit längerer Zeit eineBezugsadresse für die personalisierte Orchideenbriefmarken vonÖsterreich 2006 ( 4 Werte) und würdemich sehr freuen wenn Sie oder eine andere Person aus ihrerGesellschaft mir in einem dieser Punkte weiterhelfen könntenMit besten Dank für ihre Bemühungen grüßt freundlichstHorst Hücke (aus Berlin)

Sehr geehrter Herr Hücke! Sehr gerne leiten wir Ihre Anfrage anunsere Leser und Mitglieder weiter und stellen gegebenfalls IhreKontaktadresse zu Verfügung.

Der Jardín Botánico Ngöbe in Soloy, Panama, sucht freiwilligeMitarbeiter zur Unterstützung von Kultur- und Umweltprojekten.(siehe OK 5/06): Forschung über heimische Pflanzenarten(Orchideen, Bäume), Ausbau und Instandhaltung eines botanischenGartens, ethno-botanische Dokumentation: traditionelle Nutzungvon medizinalen und essbaren Pflanzen sowie die Herstellung vonKunsthandwerk, Umwelterziehung in der indigenen Gemeinde,Unterstützung beim Aufbau eines EZA-Projekts und Übersetzungs-arbeit (Deutsch – Englisch – Spanisch).Grundkenntnisse der spanischen Sprache werden empfohlen. Für weitere Informationen: Wolfgang Zechner (Pueblerino Wien), E-Mail: [email protected]

Redaktionsschluss für Heft1/08: Montag, 10.12.07

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KLEINANZEIGENNachzuchten diverser tropischerOrchideen in Bechern bzw.Gläsern. Z. B.: Cattl. leopoldii,Angraecum calceolus, Eulophiaspectabilis Orleanesia yauaper-yensis. Wir sind am 9.12. auf derTerraristikbörse in Wien Liesing(siehe Seite 23), Tel.: 02167/202 75.www.orchideenvermehrung.at

AACCHHTTUUNNGG!! AAllss MMiittgglliieedd ddeerr ÖÖOOGGkköönnnneenn SSiiee jjeeddeerrzzeeiitt ggrraattiissKKlleeiinnaannzzeeiiggeenn iimm OOKK sscchhaalltteenn!!

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Die Schweizerische Orchideenstiftungam Herbarium Jany RenzZum hundertjährigen Geburtstag des namhaften Orchidologen Jany Renz und zursiebenjährigen Tätigkeit der Schweizerischen Orchideenstiftung am HerbariumJany Renz ist es für Dr. h.c. SSAAMMUUEELL SSPPRRUUNNGGEERR Zeit, der Öffentlichkeit über denStand der Arbeiten der Stiftung zu berichten.

Nach dem Tod von Jany Renz im Jahr 1999 undseinem Testament, sein Herbarium und seineBibliothek der Universität Basel auszuleihen, wurde2001 die Schweizerische Orchideenstiftung amHerbarium Jany Renz gegründet. Die Aufgabe derStiftung war, das Legat von Jany Renz zu betreuen,zu erhalten und einem breiten Publikum zurVerfügung zu stellen. Nach dem Erfassen und

Digitalisieren aller Herbarbelege, Bücher undSeparatas sind die ca. 20.000 Herbarbelege derRenz-Sammlung auf der Website der Stiftungwww.orchid.unibas.ch öffentlich zugänglich.

Für die systematisch-taxonomische Forschungsind Herbarien nach wie vor von größterWichtigkeit. Sie dienen als Vergleichssammlungenund sind wichtige Quellen für Revisionen,

Hoffmannseggella rupestris /Sophronitis crispata (Laeliarupestris), Herbarbeleg

Sophronitis crispata (Laelia rupestris),Robert Warner, Select Orchidaceous Plants,1865–1875, Tafel 6(sämtliche Abbildungen: Schweizerische Orchideenstiftungam Herbarium Jany Renz, http://orchid.unibas.ch)

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Wer war Dr. Jany Renz?Ein Nachruf von Dr. PPHHIILLIIPPPP CCRRIIBBBB, RoyalBotanic Gardens Kew (von der Red.gekürzt)

Am 10. August 1999 verlor die Welt einen ihrer älte-sten und bedeutendsten Amateur-Orchideensystematiker, Dr. Jany Renz (1907-1999)aus Basel, Schweiz. Von Beruf war Jany RenzChemiker, langjähriger Forschungs- undProduktionsleiter in der Pharmazeutik der Sandoz AGin Basel. Seine Passion für Naturgeschichte entwickelteer bereits während seiner Kindheit in Griechenland,und sie blieb ihm für das ganze Leben. Seine ersteOrchidee, einen Herbarbeleg von Epipactis microphyl-la, sammelte er noch als Kind während einesAufenthalts auf Korfu. Es folgten zahlreicheSammelreisen nach Griechenland, in den NordenZyperns, in die Türkei und in den Nahen Osten. 1928beschrieb er seine erste neu entdeckte Orchideenartfür Griechenland, und es folgten im Verlauf seinesLebens ungefähr 100 weitere, ausschließlich terrestri-sche Orchideen. Viele seiner neuen europäischen odernahöstlichen Taxa wurden in der deutschen ZeitschriftFedde's Repertorium publiziert.

Während sich seine Begeisterung für die Natur imLaufe seines beruflichen Lebens stark auf die pharma-zeutische Forschung konzentrierte, nahm seine Liebezu den Orchideen nach der Pensionierung bei derSandoz AG im Jahr 1971 überhand. Mehrere halbjäh-rige Expeditionen in seinem Range Rover führten inzwischen 1972 und 1975 nach Iran, Afghanistan undPakistan. Das Material, das er während dieser Reisensammelte, publizierte er in Bearbeitungen derOrchideen für die Flora Iranica (1984), die Flora ofPakistan (1984) und die Flora of Turkey. Später folg-ten Publikationen über die Orchideen des tropischenAfrikas und der Pazifischen Inseln. In den 1980er-Jahren arbeitete er an den Orchideen für die Flora ofGuyana. Kurz vor seinem 90. Geburtstag willigte erein, den Tribus Orchideae für die Flora of Bhutan zubearbeiten, was zur Beschreibung einer neuenGattung, Bhutanthera, und mehrerer neuen Artenführte.

Die Gattung Renzorchis Szlach. & Olsz., elfOrchideenarten und sechs andere Pflanzen wurden zuEhren von Jany Renz benannt, so z. B. Dactylorhizarenzii Aver., Epipactis renzii Robatsch und Ophrysrenzii Soo.

Der Dachstock seines Wohnhauses enthielt sein pri-vates Herbarium mit 20.000 Belegen, einschließlichsämtlicher Typen der von ihm neu beschriebenenOrchideentaxa sowie eine der weltweit umfangreich-sten Bibliotheken mit Orchideenliteratur.

Restrepia renzii, eine der Pflanzen, dienach Jany Renz benannt wurde

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Monographien und neuerdings für DNS-Analysen,um phylogenetische Untersuchungen durchzuführen.Oftmals sind Herbarbelege die letzten Zeugnisselängst zerstörter Vegetation. Zudem sind dieHerbarbelege von Jany Renz von einer außerordent-lichen Ästhetik und Qualität. Über hundert sindTypen-Herbarbelege seiner Neubeschreibungen.

Die Bibliothek ist eine umfassende Referenz-ssammlung von Orchideenliteratur, die einen her-vorragenden Bestand für die Forschung darstellt. Siebeinhaltet mehr als 3000 Buchbände, unter ihneneine unersetzliche Sammlung von seltenen, antikenFoliobüchern. Sie gehören zu den best erhaltenenExemplaren.

Der Teil der modernen Referenzliteratur ist kom-plett und dadurch eine immens wertvolle Basis fürdie Orchideenforschung. Die Separatasammlungvon etwa 5000 wissenschaftlichen Artikeln überOrchideen stammt aus verschiedenen Quellen undstellt eine außerordentlich reiche und kompletteSammlung von Orchideenliteratur dar. Beide

Sammlungen wurden in den Katalog derUniversitätsbibliothek Basel integriert.

Nach dem Erfassen des wissenschaftlichenKulturgutes des Legats von Jany Renz hat dieStiftung beschlossen, die ganze Sammlung vir-tuell weltweit zugänglich zu machen. Nebeninformativen Texten über die Stiftung und Dr.Jany Renz bietet die Website der StiftungZugang zu den 26.000 Orchideen-Herbar-belegen aus aller Welt. Weiters sind dieSammlungen von Renz, dem BotanischenInstitut der Universität Basel, der BaslerBotanischen Gesellschaft und der historischenOrchideensammlung von Bernoulli und Carioabrufbar. Mit den ungefähr 5000 zu digitalisie-renden handkolorierten Orchideenzeichnungenaus der Renz’schen Bibliothek sowie dem Bild-material, welches der Stiftung von Autoren ausaller Welt zur Verfügung gestellt wird, strebtsie eine möglichst vollständige Weltorchideen-ikonographie-Sammlung an.

Zurzeit sind auf der Website der Schweize-rischen Orchideenstiftung am Herbarium JanyRenz ca. 36.000 Bilder aus aller Welt, nomen-klatorisch aktualisiert, verfügbar. AlleOrchideen von Europa, Kleinasien undNordafrika sind entweder über Herbarbelege,handkolorierte Zeichnung oder Fotos abrufbar.

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Maxillaria macrura

Maxillaria macrura aus LindeniaIconographie des Orchidé, 1890 Tafel 248

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Dieses Bildarchiv ist für Wissenschaftler, Amateure,Liebhaber und Kultivierende aus aller Welt ein wichtigesInstrument, visuelle und nomenklatorische Informationenüber Orchideen zu erhalten.

Nebst der Weltorchideenikonographie-Sammlung kön-nen alle Besucher der Website der Stiftung dieBibliOrchidea, eine umfassende Datenbank mit 140.000Einträgen und somit 80% der weltweit verfügbarenOrchideenliteratur, gratis nutzen. Diese Datenbank wirdständig vom weltbekannten Orchidologen Dr. RudolphJenny aktualisiert. Der publizierende Wissenschaftler, aberauch der interessierte Hobby-Orchidologe, findetPublikationen nicht nur mittels Titel, Autor undErscheinungsjahr, sondern auch aufgrund eines differen-zierten Schlagwortkatalogs sowie Erstbeschreibungendurch Angabe eines Taxons. Die Suchresultate sindzusätzlich mit Bildmaterial aus der Datenbank derSchweizerischen Orchideenstiftung dokumentiert. m

Die gesamte Datenbank können Sie einsehenunter oorrcchhiidd..uunniibbaass..cchh

Aerangis brachycarpa

Epipactis atrorubens W. Müller, Dr. F. Kränzlin:Orchideen Deutschland,1904, Tafel 49

Epipactis atrorubens

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Der Meister der Miniaturen – Gerhard Pratter

Einigen Lesern wird Gerhard Pratter ein Begriffsein. Vor allem den Wienern ist er sicher bekannt,weil er immer wieder eine Pflanzenbesprechung mitseinem umfangreichen Wissen aufwertet und dieseauch durch seine toll kultivierten, oft ungewöhn-lichen und raren, sehr häufig klein wüchsigenOrchideen sehr bereichert. Anderen möglicherweisedeshalb, weil von ihm präsentierte Pflanzen auchschon unsere Serie „Wie haben Sie das so schön

hingekriegt?“ geziert haben. Hier erinnere ich michvor allem an eine riesige Pflanze einer Sophrolaeliamit unzähligen, verhältnismäßig großen und leuch-tend roten Blüten.

Doch wie schafft man es, Orchideen in so einentollen Kulturzustand zu bekommen? Was muss mantun, um den Pflanzen zu solchen Höchstleistungenzu verhelfen? Um diesen Fragen nachzugehen undmöglichst auch Antworten darauf zu finden, mach-

„Alles, was in eine Hand passt“, so definierte der ehemalige Obmann des WienerOrchideenvereins, Kurt Braunfuchs Miniaturorchideen. WWAALLTTEERR BBAAUUEERR besuchteGerhard Pratter, einen Orchideenfreund, der seine „Hand voll Orchidee“ wirklich gutim Griff hat – und dabei natürlich alle Hände voll zu tun.

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te ich mich auf den Weg in den zehnten Bezirk,nach Wien-Favoriten, wo Herr Pratter in einerKleingartensiedlung sein Glashaus stehen hat. Hierhatte ich die Gelegenheit, sein Gewächshaus zubesichtigen und ihm im Laufe eines angeregtenGesprächs konkrete Informationen über seinen Wegzu den und zum Erfolg mit den Orchideen zu ent-locken. Und an diesen möchte ich Sie gerne teilha-ben lassen.

Angefangen hatte alles in den 60er-Jahren, alsGerhard Pratter sich zuerst für heimische Orchideenzu interessieren begann. Erst später stieß er dannauf die tropischen Vertreter, die ihn dann aber auchbald in ihren Bann zogen.

So wurde bald eine Zimmervitrine angeschafft, inder hauptsächlich kleiner Arten und Jungpflanzenwuchsen. Später wurde dann ein dreiteiliges Fenstereingerichtet, wo das Platzangebot dann schon grö-ßer war. Aus dieser Zeit stammen noch einDendrobium nobile und eine Laelia pumila.

1988 kam die Familie Pratter zu ihrem Garten,wo auch bald ein Gestell mit Folie für dieUnterbringung im Sommer aufgebaut wurde. Als

ein Bekannter sein Balkongewächshaus aufgab,musste das Folienhaus zu dessen Gunsten weichen.1994 schließlich wurde ein ganz neues Gewächs-haus angeschafft, das bis heute die Anforderungenseines Besitzers erfüllt.

Bereits Anfang der 60er-Jahre stieß Herr Pratterauf die Österreichische Orchideengesellschaft,damals durch einen Tipp von Herrn Vöth bei einemBesuch im Botanischen Garten inspiriert. Seit Endeder 70er-Jahre ist er auch Mitglied bei derDeutschen und der Amerikanischen Orchideen-gesellschaft und bezieht damit auch derenPublikationen.

Einmal in dem schönen Garten mit dem schmu–cken Haus angekommen und von Frau Prattersogleich fürsorglich mit einem Glas selbst gemach-tem Hollundersaft und anderen köstlichen Dingengestärkt, gingen wir auch recht bald in das 2 x 3 mmessende Glashaus. Auf dieser Fläche wird einegroße Fülle verschiedenster Orchideen gepflegt.Dabei sind es nicht ausschließlich Miniaturen, auchdeutlich größere Pflanzen haben den Weg in dieseausgesprochen vielseitige Sammlung gefunden. So

Sophronitis coccinia var. lobbii Das Gewächshaus ist biszum Rand voll

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findet man neben den Sophroniten einzelneCattleyen und deren Hybriden, unter aufgebunde-nen Dendrobium cuthbertsonii wächst ein mehrblü-tiger Frauenschuh und neben einem klein wüchsi-gen Angraecum trägt eine Ascocenda ihre leuchten-den Blüten.

Die Temperaturen im Gewächshaus werden imWinter untertags auf 18° C gehalten in der Nachtauf 14° C abgesenkt. Im Sommer können dieTemperaturen schon auf 38° C steigen, eine weitereErwärmung wird aber systematisch verhindert.

Um diese Zeit sind die robusteren Arten auch inder Sommerfrische im Garten. Hier finden sichdann neben den Tillandsien Cattleyen und ihreKreuzungen, Monsun-Dendrobien wie D. farmeri,genauso wie zum Beispiel Bulbophyllum ambrosia,Lycasten, Odontoglossen und Oncidien. Nur dieempfindlichen Miniaturen bleiben im Gewächshaussowie besonders Wärme oder/und Feuchtigkeit lie-bende Pflanzen wie spezielle Dendrobien (ex Neuguinea) oder Cattleyen (z.B. violacea oderamethystoglossa).

Bei 28 ° C setzt sich im Glashaus die Beregnungs-anlage in Gang und Sprenklerdüsen verteilen

Wasser auf dem Weg, was die Luftfeuchtigkeit hebtund die Luft durch die Verdunstung abkühlt. Aucheine Nebelanlage ist vorhanden, deren Düsen um2.30 Uhr für eine halbe Stunde Osmose- oderRegenwasser vernebeln. Im Winter ist so am Tageine Luftfeuchte von 60%, in der Nacht von 80%garantiert. Grundsätzlich sollte sich die Erwärmungim Glashaus aber sowieso in Grenzen halten, daHerr Pratter ein neuartiges Schattiernetz der schwe-dischen Firma Swenson verwendet. Dieses hat einemetallische Oberfläche, welche das Licht und dieHitze sehr effizient reflektiert.

Zum Gießen sammelt Herr Pratter das Regen-wasser vom Glashausdach, das mit Leitungswasserverschnitten wird. Hierbei werden 1,5 LiterLeitungswasser mit 8,5 Liter Regen- oder auchOsmosewasser vermischt. Gegossen wird imSommer täglich am Vormittag, im Winter alle zweiTage.

Gedüngt wird einmal pro Woche mit einemGesamtleitwert von 600 µS im Sommer, im Winterwird dieser auf 300 µS reduziert. Dies bewirkt auchin der lichtarmen Jahreszeit ein befriedigendesWachstum. Beim Düngen wird mit einer 80–100-

Viel Technik hilft Gerhard Pratter beim Pflegen seinerOrchideensammlung

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µS-Lösung aus einem Kräuterdünger namensBiotrisol vorgegossen, danach folgt eine Mischungmit dem so genannten MSU(Michigan StateUniversity)-Dünger, der sowohl Hauptnährstoffe alsauch Spurenelemente enthält.

Das Substrat wird aus Rinde, Kork und Holz-kohle selbst gemischt, für Feuchtigkeit liebendeArten wird noch etwas Sphagnum zugesetzt undmit Waldmoos abgedeckt. Umgetopft wird nachBedarf, nur bei Paphiopedilen wird alle zwei Jahredas Substrat erneuert, bei Jungpflanzen auch jähr-lich.

An Schädlingen gibt es in dem sauberen Hausnicht viele. Gerade Asseln und kleine Gehäuse-schnecken fallen ihm als Lästlinge in seinemGewächshaus ein. Diesen wird hauptsächlichmanuell nach dem Gießen nachgestellt. Wenn allesschön feucht ist und sich das Ungeziefer auf denWeg zum gedeckten Tisch macht, kann man es guterwischen. Mit Kartoffelscheiben zur Anlockungund anschließenden Vernichtung liegen aber leiderkeine durchschlagenden Erfolge vor.

Nach seinen Lieblingspflanzen befragt, mussHerr Pratter nicht lange zögern: Es sind dies die

Dendrobien der Sektion Oxyglossum vonNeuguinea, wie cuthbertsonii, laevifolium oderdichaeoides. Und wenn man sich in seinemGlashaus umsieht, kann man auch rasch einige vonihnen in prächtigem Zustand und oft auch mitUnmengen ihrer bunten Blüten bewundern. Anihnen reizt Herrn Pratter besonders die Heraus-forderung ihrer Kultur, die ja teilweise als nichtüber längere Zeit durchführbar gilt. Doch scheint ersie – seinen Pflanzen nach zu urteilen – sehr gut imGriff zu haben. Selbst das als besonders heikelbekannte Dendrobium cuthbertsonii fühlt sichsichtlich wohl und spart nicht mit seinen leuchten-den Blüten in mehreren Klonen.

Immer wieder findet man noch ein schönesMotiv, und selbst als es zum Fotografieren zu finster wird, sitzen wir noch eine Weile beisammen.Herr Pratter hat vieles zu seinen Pflanzen und zuOrchideen allgemein zu erzählen und Fragen wer-den ausführlich und kompetent beantwortet.

Als ich mich dann auf den Heimweg mache unddurch den Weg zwischen den Gärten auf mein Autozusteuere,

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Dendrobium victoria-reginae

Ceratochilus biglandulosus

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Sophronitis wittigiana

broughtonia-Hybride

Paphiopedilum henryanum

Dendrobium dichaeoides

Angraecum elephantinum

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Maranna Thomassian Mauro aus Brasilien stellteuns freundlicherweise diese Bilder von der 35.Exposición Nacional de Orquideas de Sorocaba zuVerfügung. Schön zu sehen, wie Orchideen-austellungen auf der anderen Seite der Welt aus-sehen. Fotos von links oben nach rechts unten:Arrangement prämierter Pflanzen, Cattleya lueddemaniana coerulea, C. walkeriana ‘DaSonia’, typisch südamerikanische Präsentationauf Tischen, Cattleya schilleriana, Epidendrumechinata f. alba, Dendrobium linguiforme

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Fensterbankblues

Sind wirwirklichFreunde derOrchideen?TTHHOOMMAASS SSEEIIDDLL lässt sich seit Jahren vonkleinen Heinzelmännern bei derSchädlingsvorbeugung helfen.

Wir, die wir dem schönen Hobby derOrchideenhaltung frönen, bezeichnen uns gerne malals „Orchideenfreunde“. Doch wie einseitig ist dieseFreundschaft? Haben die Orchideen auch etwasdavon? In letzter Zeit kommen mir immer mehrZweifel an der Sache. Für mich ist es selbstver-ständlich, dass zu unserem Hobby der Schutz vonOrchideen und deren Standorte dazu gehört. Ja, dieumstittene internationale Regelung mit dem CitesAbkommen, die selbst das Sammeln einzelnerSamenkapseln und deren Vermehrung illegal macht,halte ich auch für nicht wirklich den-Nagel-auf-den-Kopf-treffend. Ja, keine Art wird aussterben,wenn der ein oder andere Orchideen“freund“ eineStück einer Pflanze am Wegesrand einer Reise inden Tropen ins heimische Glashaus rettet. Natürlichstimmt es, dass die meisten Arten durch dieZerstörung der Lebensräume und nicht durch denOrchideenhandel für immer von unserer Erde ver-schwinden. Aber es ist auch Tatsache, dass die einoder anderen seltenen Art gerade unseres Hobbyswegen an den Rand des Aussterbens gebrachtwurde oder auch darüber hinaus. Und das ist aufalle Fälle eine Art zuviel.

Durch schonungslose Aufsammlungen wurdenvor allem im 19. Jahrhundert ganze Landstrichegeplündert. Zu tausenden wurden die Pflanzen mitSchiffen nach Europa gebracht, wo nur eine vonhundert lebend in die Hände derOrchideensammler kam. Das ist natürlich heutenicht mehr so krass, aber auch jetzt wird nochRaubbau an der Natur betrieben. Zwar ist das imgroßen Stil nicht mehr so einfach – und dazu habenauch die Citest-Gesetze beigetragen, was man ihnenzu Gute halten muss – aber immer öfter finden sichim Angebot unserer Orchideenhändler

Frischimporte aus Asien oder Südamerika, die zwaroffiziell als künstliche Nachzuchten gehandelt undauch mit Papieren ausgestattet wurden, inWirklichkeit aber garantiert Naturentnahmen sind,die nur aus einem Grund aus dem Regenwald geris-sen wurden: Um unsere Gier nach günstigen selte-nen Pflanzen zu befriedigen. Und wenn Orchideenzu kommerziellen Zwecken gesammelt werden,beschränkt sich die Sammlung nicht auf die „vomBaum gefallene“ Pflanze am Wegesrand. Da wirdalles gesammelt, was nicht weglaufen kann.

Kürzlich aber beim Durchsehen einerAngebotsliste einer deutschen Orchideengärtnereifiel mir eine ganze Liste von Phalaenopsis-Naturformen ins Auge die ganz besonders angeprie-sen wurden als „wild collected“ - alsoNaturentnahmen. Und ganz egal, ob für dieseWildaufsammlungen eine Genehmigung vorlag –wie auch immer man dazu kommt; nicht nur beiuns lässt sich mit Geld vieles kaufen – bleibt dieFrage: Muss das wirklich sein? Reicht es nicht, aus,einige Samenkapseln zu entnehmen und dieNachkommen davon in einigen Jahren wirklichlegal zu vertreiben, wie das mit dem schönenPhragmipedium kovachii gemacht wurde? Wer sichals wirklicher Freund der Orchideen sehen will,kann gegen diesen Raubbau an der Natur auchetwas unterbehmen: nämlich ganz einfach keinePflanzen aus fragwürdigen Frischimporten kaufenund natürlich erst recht nicht aus offiziellenNaturentnahmen. m

Epidendrumilense(hier im Herbar-

beleg von Jany Renzorchid.unibas.ch) gilt inder Natur als ausgestor-ben

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Wenn man von Wien ostwärts fährt, bei Weiden dieAutobahn verlässt und gegen Süden steuert, kommtman in der tiefst gelegenen Ebene Österreichs, demSeewinkel ins Reich einer unserer prächtigstenOrchideen.

Im späten Frühjahr zahltsich eine Tour in die PusztaÖsterreichs durchaus aus. Inden dortigen Naturschutz-gebieten und an anderensanft genutzten Flächenkann man eine große Füllean Orchideen und anderenseltenen Pflanzen antreffen.

Doch um die Königinunter den dort angesiedeltenOrchideen zu finden, mussman vom Standort der mei-sten anderen Orchideen wegin Richtung Wasser steuern.Vorbei an den letzten Blütendes kleinen Knabenkrautesund der Spinnenragwurzsowie späten Helmknaben-kraut-Pflanzen, die vor kur-zem noch die Wiesen hierbestimmten, wird der Bodenimmer feuchter.

Und da steht ja schon eineder prachtvollen Pflanzendes Sumpfknabenkrautes.Grazil streckt sich ihrschlanker Stiel in die Höheund präsentiert demBetrachter in der warmenJuni-Sonne stolz die großen, auffälligen Blüten. Undwenn man eine Pflanze gefunden hat, entdeckt manbald weitere; Orchis palustris liebt die Gesellschaftvon Artgenossen.

Unter der Erde haben die Pflanzen wie andereKnabenkräuter auch zwei Knollen; eine größere, die– schon runzelig und braun – den heurigenBlütentrieb trägt und nach der Blüte vergeht undeine zweite, die – zur Blütezeit meist kleiner, aberhell und prall – von den Blättern versorgt zur Über-

dauerungsknolle heranwächst, um im nächsten Jahrdie Funktion ihrer jetzigen „Nachbarin“ zu über-nehmen.

Über der Erdoberfläche bildet Orchis palustrismehrere saftig grüne Blätteraus, die jedoch imUnterschied zu den meistenheimischen Verwandten rin-nig geformt sind und lang,schmal und steif in die Höhestehen, oft leicht nach außengebogen. Sie begleiten denStängel auf seinem Weg in dieHöhe wobei sie nach obenhin immer kürzer werden.

Die Farbe des Stieles gehtin Richtung des Blütenstandesmeist in ein dunkles Rot über.Die Höhe der Pflanzen liegtmeist zwischen dreißig undfünfzig Zentimeter, kann beikräftigen Pflanzen oder inhöherem Gras aber aucheinen guten dreiviertel Metererreichen. Allerdings sollenauch noch größere Pflanzenschon gefunden worden sein.

Die Blütentraube ist häufigeher locker, die Blüten kön-nen aber auch manchmalrecht dicht angeordnet sein.Die einzelnen Blumen sindhellviolett bis dunkel rosenrot– sehr selten auch weiß –gefärbt und weisen eine

beachtliche Größe auf. Sie werden von Tragblätterngestützt, die so lang bis etwas länger als dieFruchtknoten und ebenso wie der Stängel rot über-haucht sind.

Das mittlere Sepalum und die Petalen bildeneinen Helm der sich über die Lippe neigt, diePetalen weisen zur Seite oder nach hinten obengeklappt.

Das Labellum ist ungefähr so breit wie lang undkann bis über zwei Zentimeter messen. Es ist seicht

Orchis palustrisDas SumpfknabenkrautOrchideen in Wald und Wiese: WWAALLTTEERR BBAAUUEERR stellt in dieser Serie die schönstenheimischen Arten vor.

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Orchis palustris

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Standort im Seewinkel typischer Standort in Kalkflachmoor- Wiese

Deutlich sichtbar: der lange Sporn und diezurückgeschlagenen seitlichen Sepalen

kräftiger Blütenstand

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drei gelappt, wobei der Mittellappen noch-mals leichte Einschnitte aufweist. DasZentrum ist meist heller gefärbt und miteiner dunkelroten Punktierung versehen. Oftist die Lippe flächig ausgebreitet oder dieSeitenlappen nur schräg abwärts gerichtet,was ihre optische Wirkung noch erhöht.

Diese Art besiedelt feuchte bis nasseBöden, Flachmoore und Seeufer sind seinebevorzugten Standorte. Selten einmal findetman sie an trockeneren Stellen. Dafür kön-nen die Pflanzen auch gute und gerne einmalim 15 cm tiefem Wasser stehen. Im Sommerdürften diese Stellen aber oft deutlich aus-trocknen. Auch auf salzhaltigen Böden istOrchis palustris zu finden; ein Umstand, mitdem Pflanzen im Seewinkel ja immer wiederkonfrontiert sind.

Die Hauptverbreitung dieser prächtigenPflanze in Österreich liegt im pannonischenBereich. Als Pflanze des Flachlandes ist sieim Alpenbereich selten und nur an ganzwenigen Stellen in Beckenlagen zu finden.Doch selbst diese schon früher wenigenFundorte haben durch Biotopzerstörung aufein Minimum abgenommen.

Auch an anderen ehemals geeignetenStellen sind die Fundorte durchBiotopveränderungen wie Austrocknung,Trockenlegung und/oder Kultivierung inzwi-schen erloschen, so in Wien, im Tullner Feldund im ehemals scheinbar zumindest stellen-weise feuchteren Marchfeld.

An ihren Standorten im südlichen WienerBecken und im Seewinkel kann dasSumpfknabenkraut an wenigen passendenStandorten noch in überraschend hoherAnzahl gefunden werden. Früher soll sie bei-spielsweise im Seewinkel so häufig gewesensein, dass zu Fronleichnam Tausende derBlütenstände – wohl mit anderen Blumengemischt - vor die Prozession auf den Bodengestreut worden sind. Heute sollten solcheAktionen aufgrund naturschützerischerBestimmungen wohl der Vergangenheitangehören und sich die Bestände so stabili-sieren oder sogar leicht anwachsen können.

Dies sollte aber nicht darüber hinwegtäu-schen, dass eine weitere Ausbreitung dieserArt durch das Fehlen geeigneter Standortefast unmöglich ist. So wird man wohl auchin der Zukunft nur an diesen wenigen Stellendie auffälligen Blütenkerzen dieses Kleinodesunter den heimischen Orchideen bewundernkönnen. m

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Das Sumpfknabenkraut wird zum Wasserknabenraut

gut sichtbar: die Form und Färbung der Lippe

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Gegenwärtig sind der Wissenschaft zwei Arten der GattungPleurothallis bekannt, die sich durch einen sehr ungewöhnlichen

Blütenaufbau auszeichnen: Die Sepalen sind vollkommen zu einer engenRöhre verwachsen, welche am oberen Ende der Blüte scharf nach unten

umgebogen ist und nur eine recht kleine Öffnung aufweist. In der Literaturexistieren kaum exakte Angaben zu den natürlichen Verbreitungsgebieten

der beiden Arten, wissenschaftlich fundierte Vorstellungen über den funktio-nellen Hintergrund des Blütenaufbaues und die Bestäubungsökologie gibt es

nicht. Umso reichhaltiger sind dafür die taxonomischen und nomenklato-rischen Verwirrungen, die um diese beiden Pflanzenarten herrschen.

Im Jahr 1877 beschrieb der brasilianische Botaniker und Gründerdes Botanischen Museums in Manaus João Barbosa Rodrigues(1842-1909) aus der Serra de Caldas (Caldas Novas, Estado deGoiás / Brasilien) zunächst die Art Physosiphon pubescens (BarbosaRodrigues 1877: 27). Seinen Angaben gemäß blüht die Pflanze amStandort im November. Der Beschreibung wurde keine Abbildung

beigefügt, da Barbosa Rodrigues’ Abbildungswerk „Iconographiedes orchidées du Brésil“ zunächst, bis lange nach dem Tod des

Autors, nur Manuskript blieb. Samuel Sprunger ist die mühevol-le Edition dieser Manuskripte im Jahr 1996 zu verdanken(Sprunger 1996 & 1999), wodurch die Abbildungen jetzt ver-fügbar sind. Da große Teile des Herbars von Barbosa Rodrigues

verbrannt sind, kommt der Arbeit von Sprunger auch großersystematischer Wert zu (durch Vernichtung des

Typenmaterials sind viele Abbildungen zu„Ikonotypen“ geworden). Im Jahr 1907 folgte

dann die Beschreibung der zweiten Art,Physosiphon asaroides, durch Friedrich Wilhelm

Ludwig Kraenzlin (1847-1934). Ich möchte hierbesonders darauf hinweisen, dass die im angloameri-kanischen Raum stets mit „1909“ oder „1908“angegebene Datierung dieser Erstbeschreibung vonKraenzlin falsch ist (das Heft 2 des 2. Jahrganges

der „Orchis“ erschien im November 1907). DiePflanze wurde durch den Importeur Franke aus dem

Bundesstaat (Estado) Santa Catarina (Brasilien) einge-führt, sie befand sich dann in der Sammlung des

Freiherrn Maximilian von Fürstenberg (1862-1929)auf Schloss Hugenpoet. Nach der wissenschaftlichen

Beschreibung der Art (Kraenzlin 1907: 16), der übrigenskeine Abbildung beigegeben wurde, stellte der Autor auch

einige Spekulationen an, welche Funktion die schlauchartigverwachsenen Sepalen haben könnten: „Es liegt bei der gan-zen Struktur der Blüte der Verdacht nahe, dass man es miteiner Insektenfalle zu tun hat, so absurd es scheinen muß,dass Orchideen, welche hinsichtlich der Bestäubung ganz und

gar auf Insekten angewiesen sind, derartige carnivore Gelüste zei-gen sollten. Endgültig sind solche Fragen nur in der Heimat der Pflanze zu

Pleurothallis, Untergattung SarracenellaMMAATTTTHHIIAASS SSVVOOJJTTKKAA stellt zwei südostbrasilianische Vertreter der artenreichenGattung Pleurothallis vor

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beantworten“ (Kraenzlin 1907: 16-18). Natürlichist es nach heutiger Sicht evolutionsbiologisch aus-zuschliessen, dass eine auf Fremdbestäubung ange-wiesene Pflanze ihren Bestäuber töten sollte.Carnivorie als Erklärung für die Blütenmorphologiekommt mit Sicherheit nicht in Frage, viel eher schonder Charakter einer Kesselfallenblume, in welcherder Bestäuber für eine bestimmte Zeit gefangenge-halten wird, oder einer Pilzmückenblume, diePilzfruchtkörper imitiert und mit diesem vorge-täuschten Eiablageplatz Pilzmücken(Mycetophilidae), Trauermücken (Sciaridae) undandere Zweiflügler als Bestäuber anlockt.

Kraenzlin stellte seine neue Art Physosiphon asa-roides morphologisch in die Nähe von Physosiphonpubescens Barb. Rodr., ferner von Physosiphonechinanthus Cogn. und (entfernter) vonPhysosiphon parahybunensis Cogn. undPhysosiphon loddigesii Lindl. Gemäß der damaligenAuffassung wurden unter der Gattung Physosiphonalle Vertreter der Subtribus Pleurothallidinaegeführt, die eine röhrenförmige Verwachsung allerdrei Sepalen in unterschiedlichem Grad zeigen(Porsch 1909: 353; Luer 1981). Modern befindensich diese Arten jetzt in den Gattungen Masdevallia,Phloeophila, Pleurothallis und Physosiphon s. str.;die von Kraenzlin zu Vergleichszwecken genanntenTaxa sind heute Phloeophila echinantha (Barb.

Rodr.) Hoehne & Schltr., Pleurothallis parahybu-nensis (Barb. Rodr.) Luer und Specklinia tubata(Lodd.) Luer. Auch unsere beiden hier betrachtetenArten, pubescens und asaroides, haben eine wech-selvolle systematische Geschichte hinter sich: Garay(1974) stellte zunächst beide Arten in die GattungPhloeophila. Ihm folgte 1975 Brieger (Brieger inBrieger et al. 1975: 440), der für beide Taxa dieneue Gattung Geocalpa („Erdkelch“) erschuf, dieseallerdings wissenschaftlich nicht korrekt beschrieb.Der Name war schon von Kraenzlin (1907) alsBezeichnung für eine „Tribus“, bestehend aus denArten Physosiphon echinanthus, P. pubescens und P.asaroides vorgeschlagen worden. Luer löste schließ-lich 1981 die alte Sammelgattung „Physosiphon“ (s.lat.) völlig auf und stellte die Arten asaroides undpubescens in seine neue (und gültig beschriebene)Gattung Sarracenella. Schon 1986 (Luer 1986) kamer dann jedoch zu dem Schluss, dass die beidenArten zwar hinsichtlich der Sepalenröhre sehr cha-rakteristisch, jedoch aufgrund der Wuchsform undder Gestalt von Petalen, Lippe und Säule nicht gutvon der Gattung Pleurothallis zu trennen seien.Folglich stellte er beide Arten in die GattungPleurothallis, Sarracenella wurde dabei auf dasNiveau einer Untergattung herabgestuft. Dadurchergab sich jedoch ein neues Problem: Es existierteschon eine von John Lindley (1799-1865) aus

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Mexiko beschriebene Pleurothallis pubescens Lindl.(1836), die mit unserer hier betrachteten P. pube-scens (Barb. Rodr.) Luer nichts zu tun hat. Es wardaher notwendig, die jüngere Art umzubenennen,Luer nannte sie „sarracenia“. Jetzt – endlich – sindwir auf dem modernen Stand der Nomenklaturangekommen: Pleurothallis (Sarracenella) asaroides(Krzl.) Luer und Pleurothallis (Sarracenella) sarra-cenia Luer heißen die beiden Arten, die sich durcheine extrem röhrenförmige Verwachsung derSepalen auszeichnen. Bei der von Augusto Ruschi(1915-1986) im Jahr 1970 beschriebenen Art„Physosiphon bragae“ (von Santa Teresa, Estadode Espírito Santo / Brasilien) handelt es sich eben-falls um Pleurothallis sarracenia. Nach neuestengenetischen Analysen (Pridgeon & Chase 2001;Pridgeon et al. 2001) wurde die SubtribusPleurothallidinae systematisch massiv umgestaltet,was wiederum auch die beiden betrachteten Artenbetreffen würde: Es müsste von Acianthera asaroi-des (Krzl.) Pridgeon & Chase und Acianthera sar-racenia (Luer) Pridgeon & Chase gesprochen wer-den. Wieviel Wahrheit in Klassifizierungen liegt, dienahezu ausschließlich genetische Analysen zur Basishaben, wird die wissenschaftliche Zukunft zeigen.

Pleurothallis asaroides und P. sarracenia stam-men aus Südbrasilien. Die Art sarracenia wird ausder Serra de Caldas, wie auch aus dem Estado de

Espírito Santo angegeben; das Verbreitungsgebietder Art erstreckt sich somit zumindest über dieBundesstaaten Goiás, Minas Gerais und EspíritoSanto. Pleurothallis asaroides findet sich imBundesstaat Santa Catarina (nach Kraenzlin),zusätzlich nennt die südamerikanische Literaturnoch Serra da Mantiqueira und Serra do Mar.„Serra“ bezeichnet allgemein Hügellandschaften imSüdosten Brasiliens, mit einer durchschnittlichenSeehöhe von etwa 800 – 1000m. Die Serra daMantiqueira liegt in den Bundesstaaten MinasGerais, São Paulo und Rio de Janeiro, wohingegensich die Serra do Mar am Küstenstreifen vonEspírito Santo bis Santa Catarina erstreckt.Pleurothallis asaroides zeigt somit ein etwas süd-licher gelegenes Verbreitungsgebiet.

Das sympodiale, kriechende Rhizom der beidenArten hat nur sehr kurze Glieder, wodurch dieblatt-tragenden Sprossteile ziemlich dicht stehen.Die sukkulenten Blätter sind dreikantig, imQuerschnitt fast gleichseitig-dreieckig und etwa 15– 25 mm lang. Die terminalen Blüten stehen vonden Blättern dicht eingeschlossen einzeln oder paar-weise, sie besitzen etwa die Länge der Blätter. Wieerwähnt, sind die Sepalen zu einer engen Röhreverwachsen, die am oberen Ende scharf nach untenumgebogen ist und an ihrem Grund Petalen undLippe vollkommen einschließt. Pleurothallis asaroi-

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Literatur

Barbosa Rodrigues, J. (1877): Genera et species Orchidearumnovarum quas collegit, descripsit et iconibus illustravit J.Barbosa Rodrigues. Vol. 1.- VII, 206 S., 10 S. Index,Sebastianopolis.

Brieger, F. G. / Maatsch, R. / Senghas, K. (Hrsg.) (1975): DieOrchideen. Ihre Beschreibung, Kultur und Züchtung. Band I,Teil A, Lieferung 7.- 3., völlig neubearbeitete Auflage in vierBänden, Berlin und Hamburg (Paul Parey).

Garay, L. A. (1974): Acostaea Schltr. y los generos del comple-jo Pleurothallis.- Orquideología, 9: 103–125, Medellin.

Kraenzlin, F. (1907): Neue und kritische Arten [Microstylisphilippinensis / Physosiphon asaroides].- Orchis(Monatsschrift der Deutschen Gesellschaft fürOrchideenkunde), 2 (2): 16–18, Berlin.

Luer, C. A. (1981): A re-evaluation of the genus Physosiphon(Orchidaceae).- Selbyana, 5 (3/4): 388, Sarasota.

Luer, C. A. (1986): Systematics of Pleurothallis. IconesPleurothallidinarum III.- Monographs in Systematic Botanyfrom the Missouri Botanical Garden, 20: 1–109, Saint Louis.

Porsch, O. (1909): Die deszendenztheoretische Bedeutungsprunghafter Blütenvariationen und korrelativer Abänderungfür die Orchideenflora Südbrasiliens. Ein Beitrag zum Problemder Artentstehung.- Zeitschrift für induktive Abstammungs-und Vererbungslehre, 1: 69-121, 195-238, 352-376, Berlin.

Pridgeon, A. M. / Chase, M. W. (2001): A phylogenetic reclas-sification of the Pleurothallidinae (Orchidaceae).- Lindleyana,16 (4): 235–271, West Palm Beach.

Pridgeon, A. M. / Solano, R. / Chase, M. W. (2001):Phylogenetic relationships in Pleurothallidinae (Orchidaceae):combined evidence from nuclear and plastid DNA sequences.-American Journal of Botany, 88 (12): 2286–2308, New York.

Sprunger, S. (1996): João Barbosa Rodrigues, Iconographiedes orchidées du Brésil. 2 Bände, 182 S. + 540 S., Basel (F.Reinhardt).

Sprunger, S. (1999): Die Herausgabe der Iconographie desorchidées du Brésil von João Barbosa Rodrigues – Eine nichtalltägliche Geschichte.- Bauhinia, 13: 69– 80, Basel.

des unterscheidet sich von P. sarracenia imwesentlichen nur durch die Form von Petalenund Lippe, was die Artbestimmung nach Über-sichtsbildern allein sehr schwierig macht. P. asa-roides besitzt rundlich-dreieckige, zugespitztePetalen und eine rhombische Lippe; Petalen undLippe neigen sich zangenartig zusammen (diepraktisch einzige Abbildung findet sich in Briegeret al. 1975: 440). P. sarracenia hingegen zeigtlänglich-elliptische, schwach zugespitzte Petalenund eine länglich-eiförmige Lippe mit zweiHöckern; eine Abbildung der Blütenteile dieserArt findet sich in Luer (1986: 75). DieSepalenröhre beider Arten ist innen starkbehaart.

Diese beiden interessanten kleinen Orchideen-arten finden sich in letzter Zeit häufiger in denSüdamerika-Importen der Händler; über ihreKultur liegen kaum noch Informationen vor. InAnalogie zu anderen Pleurothallis-Arten ist wohleine Haltung in kleinen Vitrinen bei häufigemÜbersprühen anzuraten, hinsichtlich der natür-lichen Höhenverbreitung der beiden Artenerscheinen temperierte Bedingungen günstig.

Mein herzlicher Dank gilt der Bibliothek derSächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft(Dresden-Pillnitz) für die inhaltlicheBereitstellung des seltenen Bandes 2 der„Orchis“, Fr. Mag. Gabriele Palfinger(Botanische Bibliothek, NaturhistorischesMuseum Wien) für ergänzende Literatur sowieHrn. Ludovic Jean Charles Kollmann (Museu deBiologia Prof. Mello Leitão, Santa Teresa, Estadodo Espírito Santo / Brasilien) für zusätzlicheInformationen. m

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Seltenheiten in KulturBollea ecuadoranaWWEERRNNEERR BBLLAAHHSSLL stellt in dieser Serie zu Unrecht selten kultivierte Orchideen vor.

Die südamerikanische Gattung Bollea kommt vonBrassilien über Kolumbien bis Ecuador vor.Systematisch wird Bollea bei den Epidendroideaeeingereiht, im Tribus Maxillarieae und SubtribusZygopetalinae. Ihre nächsten Verwandten sindCochleanthes, Huntleya, Kefersteinia undPescatorea.

Also alles Gattungen, bei denen diePseudobulben zurückgebildet oder gar nicht mehrvorhanden sind. Die Anordnung der Blätter istfächerförmig und aufrecht. Bei Bollea ecuadoranasind die Blätter meist 20 bis 30 cm lang und bis zu3 cm breit.Die auffälligen Blüten erscheinen imSpätsommer und sind immer einzeln am Blütenstiel.Kräftige Pflanzen können durchaus mehrere Blütenhervorbringen.

In der Kultur benötigen sie ständig ausreichendFeuchtigkeit, sowohl im Substrat, als auch in derLuft, mit guter Luftzirkulation. Direkte Sonne ist

unbedingt zu meiden, da die weichen Blätter leichtverbrennen. Die Kultur sollte im kühlen oder tem-perierten Bereich erfolgen. Die Angaben in derLiteratur, dass sie ein „terrestrischer Epiphyt“ istsagen schon alles: sie wächst gerne in Humus-ansammlungen in Astgabeln. Für die Kultur kannman daraus ableiten, dass das Substrat eher feinsein soll, humos und die Feuchtigkeit haltend.Bindet man die Pflanzen auf, so soll man reichlichmoosige Unterlage verwenden.

Es sind 11 verschiedene Bollea Arten beschrei-ben, wobei allerdings alles, was derzeit in Europaim Handel erhältich ist, unter dem Namen B. ecua-dorana gehandelt wird. Ob das korrekt ist, ist frag-lich.

Wie auch immer der richtige Artnamen ist, dieseGattung zeigt außergewöhnliche Farben und mitBlüten die 6 bis 7 cm im Durchmesser haben zählensie zu den auffälligsten Herbstblühern. m