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350 besonders geschliffene Glaser bedarf, da kann ein Blick auf die Sclieibe zur Bestirnrnung der niithigcn Elemente dienen. Die Herstellung eines miigliclist zweckmiifsigeii Apparats sowohl hicrzu, als auch zur Bestimmung der deut- lichen Sehweite , maclit iioch einige Versuche nijthig, nacli deren Bcndigung ich ein selir eiufaches Optometer vor- schlag.cn zu kiinnen Iioffe. 11. Das Inteferenz - Schachbrcttmuster und die Farbc der Polarisationsbiischel; uon W. Haidinger. ( Aus d. October-Hefte 1851 d. Sitruugsberichte d. math. - naturw. Classc d. K. Acad. d. Wiss. von Hrn. VerE mitgetlreilt.) Die Beobachtung, iiiber wclclie ich heutc die Ehrc habe, der hochverehrtcn inathematisch-naturwissenscliaftlichen Classe einen Bericht zu erstntten, ist cine von dcnjenigcii, 'wclche einfach in sich selbst, leicht anzustellen und gcstutzt auf die vielen vorangegangenen Arbeiten , auch leicht zu erkllren, dennoch Veranlassung geben , maiinigfaltige Forschungen und Folgerungen daran zu knupfen. Es ist cine optischc Anstrengung der Gesichtswerkzeuge, und Kenntnifs cines vielfiiltig von den ersten Forschern bearbeiteten wisscn- schaftlichen Gebietes wiiren erforderlich , uin dcr hufgabe vollstzndig zu geniigen. Ich fuhle, nicht ohne Bedauern, dafs ich in beiden weit hinter dem Ideal zuriickbleibeii mufs, welches ich zu erreichen wiinschen khnte. Den- noch will ich nicht ianger sziuulen, wenn auch nur die Walirnehimngen mitzutheilen , um vielleicht jiingern und besser vorbereiteten Forscliern Veranlassung zu weitereii Arbeiten zu geben. Schon die grofse Anstrengung der Augen bielt mich zuriick, den Gegenstand friiher vor- zunehmen; ich sah mich abgeschreckt, unter audern kurz

Das Interferenz - Schachbrettmuster und die Farbe der Polarisationsbüschel

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besonders geschliffene Glaser bedarf, da kann ein Blick auf die Sclieibe zur Bestirnrnung der niithigcn Elemente dienen. Die Herstellung eines miigliclist zweckmiifsigeii Apparats sowohl hicrzu, als auch zur Bestimmung der deut- lichen Sehweite , maclit iioch einige Versuche nijthig, nacli deren Bcndigung ich ein selir eiufaches Optometer vor- schlag.cn zu kiinnen Iioffe.

11. Das Inteferenz - Schachbrcttmuster und die Farbc der Polarisationsbiischel;

uon W. Haidinger. ( Aus d. October-Hefte 1851 d. Sitruugsberichte d. math. - naturw. Classc

d. K. Acad. d. Wiss. von Hrn. VerE mitgetlreilt.)

D i e Beobachtung, iiiber wclclie ich heutc die Ehrc habe, der hochverehrtcn inathematisch-naturwissenscliaftlichen Classe einen Bericht zu erstntten, ist cine von dcnjenigcii, 'wclche einfach in sich selbst, leicht anzustellen und gcstutzt auf die vielen vorangegangenen Arbeiten , auch leicht zu erkllren, dennoch Veranlassung geben , maiinigfaltige Forschungen und Folgerungen daran zu knupfen. Es ist cine optischc Anstrengung der Gesichtswerkzeuge, und Kenntnifs cines vielfiiltig von den ersten Forschern bearbeiteten wisscn- schaftlichen Gebietes wiiren erforderlich , uin dcr hufgabe vollstzndig zu geniigen. Ich fuhle, nicht ohne Bedauern, dafs ich in beiden weit hinter dem Ideal zuriickbleibeii mufs, welches ich zu erreichen wiinschen khn te . Den- noch will ich nicht ianger sziuulen, wenn auch nur die Walirnehimngen mitzutheilen , um vielleicht jiingern und besser vorbereiteten Forscliern Veranlassung zu weitereii Arbeiten zu geben. Schon die grofse Anstrengung der Augen bielt mich zuriick, den Gegenstand friiher vor- zunehmen; ich sah mich abgeschreckt, unter audern kurz

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naclidern ich die Beokachtung inachtc, durch Hrn. A b b C Moigi io’s Bcriclit I ) iiber das Ungliick, dein die ausgc- zeichneteii Pliysiker, die HH. 1’1 a t e a u und F e cli ii e r er- lagen, zu erblinden, als n Opfcr dcr selbst~n~rderisclien Ver- suche, die sic init iiberiniifsigein Eifer verfolgten, in dein so liiichst lobenswertlien, wenn aucli verwegenen Vorhaben, die Natur cler sribjectiven oder zuf~lligcn Farben zu er- kliiren. ,t Nur F e ch n e r war so gliicklich, iiacli inelirjlil- rigein Leiclen, sein Gesiclit wicder zu erlialteii. Es iniigc dicfs als einc Eiitschuldigung gutigst aufgeiioiiiineii werdcn, weiin ich hier nur unvollkoinincn Bcarbcitetes iibcrgebc, selbst unvollkoinineiier, als es, wenii aucli init unzurei- clicnden Krsften, inir sonst wolil auszufuhrcn gelungen ware.

Dic Vernnlassung zur Beobachtuiig der in l\cde ste- liendcii Ersclieinung gab urspriinglich ciii Vorschlag ineincs ~erelirtcn Freunde~, des Hrn. Professors Scl i r i l t ter . W i r liatteii iibcr die Natur der I’olarisatioiisbuscliel gesproclien. Er meinte, man wiirde vielleiclit Eindriickc auf die Netz- h u t liervorbriogen konnen , lhnlich in einer odcr dcr aii- deren Bezieliung den Volarisationsbiischel~i , wenn inaii iiach einaiider Flaclieii betrachtete, die mit abwecliselnden weifsen und schwarzen Parallel- Linien ganz iibcrdeckt miireii. Es war diefs am 27. November 1813. Gern ver- weile icli eiiien Augenblick auf diesern Tagc; es war dcr erste, an welcliein ich init S c l i r i l t t e r uiid v. E t t i n g s - l i ausen in der Wohnung des Letztern, die naheren Ver- hsltnisse und Interessen einer in Wien zu grundenden Ge- sellschaft fur Naturwissensckaften besprach. Bald darouf folgten die Vcrsaminlungen von einer griifsern Anzalil der Miinner dcr Wissenschaft in dem dainaligen montanistischcn Museo. Am 30. Mai 18.16, bald iiacli denselben, wenii aucli oline siclitbaren Zusainmeiihai~g, war von S e i n e r M a j e s t a t dem Kaiser F e r d i n a n d die Griiiidung einer kaiserlichen Academie der Wissenschaften ausgesprochen.

Icli verschaffte inir Tafelii mit abwcchsclnd lichteii und I ) In dem so Iicichst wIclLscn VF‘erke : n RiSoertoire d’Optiyue m o -

dernen Paris 1850. 11. 593.

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352 dunkelii Linien, beinerkte aber nichts als das , wie inir schien , allbekannte und vielbesprochene oft wellenf6rrnig.e Ineinanderlaufen der Linien, das so stiirend und unange- uehni auf das Angc wirkt. Seitdem war ich oft aufmerk- am auf analoge Erscheinungen , besonders daruin, weil doch das Phlnornen der Buschel selbst keineswegs als voll- komminen erkllrt betrachtet wurde. So vide Physiker sich auch, mit deniselben beschiiftigt hatten, beinahe ebenso viele Erkllrungsarten waren dargeboten wordcn. Der Zu- fall gab inir ein Stuck Stickpapier in die Hand. Man kennt wohl ziemlich allgemein die Beschaffenheit desselben mit den in zwei senkrecht auf eiiiander steheuden Rich- tungen reihenweise gestellten kleinen kreisrunden Oeffnun- gen, die, gegen Dunkles gehalten, schwarze Flecken auf Weifs, gegen Lichtes gehalten, weifse Flecken auf Schwarz darstellen.

Man hat gewiihnlich dreierlei Sorten Stickpapier init 15, 20 und 25 Ocffnungen auf eiricin Wiener 55011; ich be- diente inich vorzugsweise der mittlercn Sorte (Fig. 15 und 16 Taf. I.)

Die reilienfiirmige Anordnung braclitc midi auf den Gedanken, es dein Auge naher als in der Entfernung der deutliclisten Sehweite genauer zu betrachten. Ich naherte ziicrst das weifse Papier mit den dunkeln Punktreiben dein Auge bis zur Entfernung des deutlichsten Sehens. Sodami brachte ich es in der nBmlichen Lage gegen die Gesichts- h i e dem Auge iminer niiher. Pliitzlich trennte sich, so zu sagen, iiber jedem dunkeln Puiikte scheinbar eine lichte Scheibe, aber die Farbe derselben war deutlich bZarsgeZ6, wshrend das Papier fortan im Gegensatzte weiklich oder graulich erschien. Man wird es iiatiirlich finden, wenn ich iioch bevor ich den eigentlichen Vorgang bei dieser Wahr- nehmung naher zu eriirtern sucbte, nun bei grofserm Ge- gensatze yon Licht und Dunkel die Complementar-Erschei- nung seben wollte, und das Stickpapier vor das Auge ge- gen das helle Licht der Wolken hielt.

Hier zeigte sicb null wie durch inagische Beleuchtung bei

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bei eiiier gewissen Entfcrnung voin huge , nblier nls die deutlichstc Sehwcite die iiber das ganze Gesichtsfeld aus- gcdehnte Erscheinung eiiies Scliaclibrettmusters (Fig. 17 Taf. I. vergriifsert dargestellt), dessen abwechselnde Felder weirs uiid die dazwischen liegenden farbig maren, die letz- tereii jcdoch wicder abwecliselnd gelb uiid wiolett. Wirk- lich iiberraschcnd war dime anscheinend blofs geradlinig begranzte Zusainineiistelluiig farbiger quadratischer Felder, da innii doch in der That vollkommen kreisrunde Oeff. nungen, und deli reinen Gegensatz von Lirht uiid Dunkel, oder Weifs und Schwarz vor sich hattc. W o die kreis- ruiidem Oeffnungen lagen, erscliiencn iibrigcns die wioletten Tihe , wdirend das Gelb sicli geradc auf dein diinlselsten Tlieile dcs Papicrgrundcs cntwickcltc. Cmchte iiian das Papicr dein Auge n8her und nbher, so wurde das Violett iiiinicr dunklcr, dns Gclb iinincr hcller, zulctzt gaiiz weirs, iviilirend anstatt des Violctt iiur ein Grau, init dein Wei- Cscii verscliwiinmeiid, iibrig blicb. Das Weirs schien am liellsteii; deiinoch iiahin man es gerade da vahr, wo der Papierkiirper am vollstlndigsteii den einfallciiden Liclitstrahl abschnitt.

Die Erscheinung rcihtc sicli nach den Farbentanen deli mannigfaltigen Modificationen der Interferenz, und insbesoii- dere den Ersclicinungeii der Beiigting an. Ich hattc sic niii 8. October 1650 zucrst geselicn, nnd zeigte sic d a m melirereii meiiier Freunde. Da icli aber f<ir ein genaucres Studium voraussah, es wiirde nicht ohiie grofse Anstren- p i g des Sehorgans abgelicn, so bat ich unsern vcrelirten Collcgen, Hrn. Director D o p p l e r , er miichte vielleiclit den Gegenstand einem der jungern Forscher in seinein physikalischen Institute zur Bearbeitung iibergebeii. Bei der Vielartigkeit der Uiitersuchungen und Arbeiten konnte dicfs iiidessen bis jetzt iioch nicht geschehen, und ich glaube daher, es ist besser, wenn ich selbst das Wenige, moinit ich inich begniigen mufstc, liier mittheile, uin clas Feld fur weitere Arbeiteii \,ollstSndig offeii zu lassen. Was ich vorher Quadrate nannte, weirs, gelb uiid violett, er-

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scheint meineiii Auge nicht eigentlich in geometrischer Re- gelmafsigkeit als Quadrat: es ist vielmehr ein Raum, der so weit gleiche Ausdehnung mit den aiiliegenden hat, um eine andere Ansicht nicht aufkommen zu lassen. Es er- schienen inir ubrigens dunklere Punkte in dem Gamen, fasc wie ein stumpfeckiger Stern, die nothwendig von der sub- jectiven Beschaffenheit des Auges abhangen mussen.

Die Farbentiine wechseln in ihrer Intensitat. Wenn inan von der Entferniing des deutlichsten Sehens init dein Papiere naher an das Auge ruckt, so verschwimmt dcr Rand der kreisfiirmigen Oeffnungen, das Dunkle wird im- mer kleiner, und ist init einein oraiigefarbneii Kandc um- geben, wahrend der Mittelpunkt der Oeffnung ein holies Blau zeigt. Spater dem Auge fortwahrend naher geriickt, geht das Orange in Gelb, das Blau in Violett uber. Mei- nem linken Auge erscheinen alle Tiine vie1 heller, mehr gelb und violett, dein recliten dunkler, inelir orange und blau. Dagegen ist auch die dcutlichste Sehmeite des er- steren naher am Auge als die des letztern. Uebcrhaupt erscheinen die Gcgcnstlnde meiiiein linken Augc deut- licher. Durcli die Brille, welchc die Entfernung des deut- lichsten Seliens weiter hinausriickt, da ich Myops bin, er- scheinen die Farbentiine auch dem linken Auge dunkler, blau und orange, bei naher und naher geriickter Stellung des Papiers in Violett und Gelb iibergehend.

Es wurde friiher bemerkt, dafs, wenn inan erst das Stickpapier mit den kreisrunden Oeffiiungen in der Ent- fernung des deutlichsten Sehens betraclitet, und es nacib und nach dern Augc niiher bringt, d a t sich d a m an der Stelle der Oeffnungen die blauen oder violetten, und zu- nachst der Stelle der dunklen Papier-Mittelpunkte die orangefarbenen oder gelben Quadrate anlegen. Wenn man das Papier dagegen vona Auge nach und nach entfernt, so legt sich umgekehrt das Blau an der Stelle des Dunkelii an;. innerhalb der wirklichen Oeffnungen erscheint Gelb.

Es wiirde wicbtig seyn, alle diese Beobachtungen mit optischen Apparaten zu machen. Nicbt nur wiirde Manches

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mefsbar werden , was dem blofsen Auge voriibergehendc Erscheinung bleiben mufs : auch die Unvollkommenheiten des menschlichen Auges wurden dadurch aus dem Spiele treten. Mali miifste namentlich Lichtbilder machen, sey es auf Papier, sey es auf Metall. W i e werden sich Weifs und Farbig, wie Gelb und Violett im Gegensatze darstel- len? Schon wenn man die Some durch Stickpapier auf weifsen Grund, etwa Papier, hindurchscheinen liifst, zeigen sich deutlich die gelben und violetten Quadrate, mit weifsen wechselnd.

Wenn ich jetzt nun auch den Gegenstand nicht weitcr zu verfolgen beabsichtigen darf, so kann ich doch eben SO

wenig einige Bemerkungen unterdruckeo, die sich mir bei dieser Veranlassung darboten, und die ich kiirzlich erwah- nen will.

1. Barbe der Polarisationsbiischel.

Das Gelb und Violett der Polarisationsbuschel ist so uugemein abnlich dem der Quadrate, dafs man unwillkiihr- lich daran erinnert wird, die Erklarung des Einen in der Erklarung des Andern zu suchen. Niemand wird eine an- dere Erklarung fur die Quadrate suchen, als die Interfe- renz; erscheinen doch unter andern die Stickpapiere bei- nahe nur als grobe Gitter von eigentliiimlicher Gestalt. Aber wie sollte man einer Flache gleichfarmig polarisirten Lichtes, auf welcher man den Biischel, die gelben und violetten, die Sehaxe gegleitenden Sectoren wahr~iimmt, eine Beschaffenheit zumuthen , dafs in ihr Beugungsphzno- meue erwartet werden kiinnten. Folgende Betrachtung wird die Maglichkeit augenscheinlich hervortreten lassen. Es sey A B (Fig. 18 Taf. I.) die Richtung des gegen das Auge einfallenden polarisirten Lichts. Mag es durcli Re- fraction oder Reflexion polarisirt seyn: es kann als aus unendlicher Ferne kommend betrachtet werden. Das Licht sey in der Richtung CD polarisirt: Es sey vollkommen weifses, gleichfijriniges Licht. In dem Punkte A erhdt also das Auge das Maximum des in der Richtung CD po-

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larisirten Lichts. Glciches, aber in gcringcrcn Gmdcn afficirt, das Auge zu beiden Seiten, gegen C und gegen D zu. Es kiiniite allcrdings, gcgen eiiie oder die andcre Scitc zu, weniger gewiihnliches Licht beigcinengt seyn , dalier die Polarisation stzrker erscheiuen. Diescs verwirrt die Bctrachtung nicht, da hicr iiur die Richtung A B uns be- schaftigt, und dicse als Centrallinie gilt. Das Auge sieht unbewcglich in diescr 12ichtung hin, denn soiist wiirdc der Buschcl selbst alsobald auf dcii neuen Durchsclinitt cler Sehliiiie init der polarisirtcn Lichtfllchc iibcrtragen wcrden. 1st nun in A das Maxiinuin, so kaiin inaii den Thcil gcgcn G und D zu, als aus einer unendlichen Meugc V O ~ der E F parallelen Linien GH, I K u. s. m. gethcilt ansehen, die ebeii so viele Kanten darstellen, jede auf der Seite gegen A von einein helleren, auf der Seite gegen C von einciii weniger hellen Raum begleitet. In jedein Punktc von A g r g m C Ii in, so mic von A gegen D hiti, lalst sicli also cin Bcuguilgspliliiioincn erwartcn, und zwar cin solches, wo BuCscrc l h d e r im hclleren Rauiiic erschcincn ; cs sintl d ids (lie rothen und gelben, wclclic iiur durcli ihrc groCsc Zartheit in ihrcr u~iiiiitcrbroclic~~cii Aufeinnndcrfolgc den Eindruck vou Gel6 inaclien. Analoges gcschieht in dcr Rich- tuiig gegen E uiid gegcn F, aber begrciflich Entgegenge- setztes, da Polarisation in der Richtuiig CD iiichts andercs ist, als Mailgel der Polarisation in der Richtung E F . Hicr tritt also ciii Minimum von in der Richtung E F polarisir- tern Lichte cin, ein Minimum, das in gleichem Maalse zu beiden Seiten nacli E uiid nacli F zu abniinmt. Auch hier lafst sich also cine Aufcinanderfolgc von Kantcn denkcn, parallel CD, wie LM und NO an denen Beugiiiig stattfin- det, aber umgekelirt wie es in den Richtungen A C und A D stattfand, also nicht vom Helleren zum weniger Hellen, oder voin Maximum lierab, sondern voin weniger Hellen zum Hellereo, oder voin Minimuin hinauf. Die Farbe wird tlahcr auch die den rothen - oder in der Erscheinung gelbcn - Randern entgegengesctzte seyii, niiinlich Yiolett. Die Far- bentone sind am starksten ansgedruckt, Gelb in der Rich-

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tung CD, Violett in der Richtung EF; sie nehinen ab an Intensitat so wie sie sich von dein Mittelpunkte A cntfer- nen, sie neutralisiren sich uiiter den Winkeln von 450 zu Weirs.

Die vorhergehendc Eetrachtungsart giebt Rechenschaft iiber die Furbe. Diese ware dann sclion vorbereitet, be- For das Auge sie empfindet. Uaun aber mufste es auch gelingen, die Biischel zu projiciren, und endlich sie auf Flachen zu fixiren. Die verschiedcnen Erklarungsarten, welche blofs auf der Polarisation durcli Iteflexion beru- lien, geben keinen hinlanglichen Grund fur irgeiid cine Farbe.

2. Irradiation. Wenn man das Stickpapicr mit den in senkrechtcn Rei-

lien stelienden Kreis- Ocffiiungen gcgen das Licht halt und in der deritlirhsten Sehweite betrachtet, so erscheinen die- selben Oeffnungen vollkommen scharf begranzt, der Grund dunkel. Bringt man das Papier dein Auge allmalig nlher, S O verschwindet der scharfe Rand, das Helle dehnt sich aus, das Dunkle zieht sicli zusavmen. Bringt.? man das Papier in eine gr8fserc Entfernung, so verscliwindet gleich- falls dcr scharfc Kand dcr Kreis - Ocffuungen, das He& dehnt sich aus, das Dunkle zicht sicli zusanniien. Gewifs ist diefs Irradiation, wic sic in dcn physikalisclieii Wer: ken beschrieben mird, unter andern in dein oben ange- fiihrten )) Ripertoire d'0ptique rnodernecc des Hrn. Abbd BIoigno I ) , in welcliein er unter andern auch die grol'se hrbcit des Hrn. P 1 a t e a ii im Auszuge mittheilt. Diescr genaue Forsclicr hatte ubereinstiinineiid init der allgeinein lierrschendcn hnsicht iibcr Irradiation die Erschcinung der- selben einem durch den Sehact der Nctzbaut mitgetheilten, eigentlich seitwarts jenseits der Granzeii des Bildes fort- gesetzten Eindrucke zugesclirieben. Diese physiologisclie Erklaning befriedigtc indessen A r a go niclit. In dem V O ~

iliin iiber P l a t e a u ' s Arbeit 1839 in dcr Pariser Academic 1 ) Tonic II., 598.

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gegebenen Berichte erklzrte er sich gegen dieselbe, und versprach bald eine eigene Abhandlung iiber seine dahin gehiirigen Erfahrungen und Ansichteii zu geben. Sie ist nicht erschienen. Einstweilen hat Hr. P l a t e a u seine Ge- genansichten zu den Bemerkungen A rago’s bekannt ge- macht. 1st es nun erlaubt, nach P l a t e a u ’ s eigentlich zu diesem Zwecke angestellten bis in das Kleinste ausgefiihr- teu Forschungen, noch dazu wahrend Arago’ s schon an- gekiiudigte Abhandlung noch nicht erschienen ist, nur ein- fache Bemerkungen zu machen, ohne dah ich mir durch eine genauere und sorgsamere Arbeit eigentlich ein Rech‘t dam erworben hailte? Ich glaube, die Thatsache, dafs eine neue Art von Beobachtungen die Frage als neuerdings aufgefrischt betrachten Iiifst, giebt mir hinlangliche Veran- lassung dam.

P l a t e a u erinnert I ) , indem er die von A r a g o ent- mickelte Aiisicht der Irradiation als auf dem Principe des anerkannt unvollkoinmenen Achroinatismus des Auges be- ruhend annimmt, dak man danii in der Beobachtung der Irradiations-Erscheinungen Farbeusaume wahrnehmen miifste, was doch in der That nicht der Fall sey. Die oben be- schriebene Erscheinung ist nun aber wirklich eine solchc Beobachtung von Farbensaumen, wie sie P 1 a t e a u in Ab- rede stellt; aber die Umstande, unter welchen sie in dem Stickpapiere erscheinen, siud auch von der Art, dafs man in gewisser Beziehung sagen kann, man habe die Summe der Irradiations - Farbensaume eines ganzen Kreisuin fanges in eiuem einzigen Puukte concentrirt, und da zeigen sie sich denn auch selbst in vie1 gesattigteren Tiinen, als wenn man sie nur einer einzigen Linie entlang vor sich hat, in welcher sich Licht und Dunkel beriihren.

Aber doch kann man auch die letztern wenngleich schwachen Farbensaurne, einer einzigen Linie entlang deut- lich zur Anschauung bringen. Man befestige eine Lupe in der Richtuug gegen gleichfilrmiges Licht der Wolken uud betrachte durch sie eine scharfe vertical gestellte 1) Moigno II., S. 609.

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Kante, z. B. eine Visitkarte A, die man etwa in der linken Hand halt. Das Bild sey gauz scharf, obne die iniiideste Andeutung von Irradiation. Nun bewege man in der rech- ten Hand eiue gleiche Karte B gegen die andere, so dafs ein dunner Spalt ubrig bleibt. 1st nun die Karte B naher dein Auge als A, SO ist das Bild der Kante derselben un- deutlich nnd hat einen gelben Rand, die Kante der Karte A aber hat einen blauen. 1st B mehr entfernt und die Kante dadiirch undeutlich, so hat B einen blauen Rand, A hat einen gelben. Mit einein Worte, der nahere Rand ist gelb, der entferntere ist blau eingesaumt.

Annloge Erscheinungen zeigt der Rand eines scliwarzen breiten Streifelis auf W e i t . (Fig. 19 Taf. I.) Man be- tracbte ilin erst in der deutlicbsten Sehweite. Kcine Irra- diation. Man oahere ilin dein Auge, der deatliche Rand verschwimmt, und ist zunachst dem Dunkelti gelb, zunachst dem Hcllen blau begranzt. Mail bringe ihn aus der deut- lichsten Sehweite iu griifsere Entfernungen : der Rand ver- schwimmt gleichfalls, aber dann ist das Schwarze mit Blau, das Weifse mit Gelb eingesaumt, alles wohl sehr zart, aber namentlich durch den Gegensatz hinllnglich bestimmt hervortreteud. Sehr lelirreich ist die Erscheinung bei der fur Irradiation so oft gegcbenen, Fig. 20 Taf. I. init zwei schwarzen, sich in einer Eclre bcriihrenden Quadraten. In der deiitlichsten Sehweite keine Irradiation. Die vertica- Ien und die horizontalen R h d e r verschwiminen gleicbma- fsig, und das Helle greift, um es so auszudrucken, in den dunkeln Raum uber, aber mit diesem Unterschiede, dafs bei gennherter Stellung die gelben Rander zunlchst den1 Schmarz, die blauen zunachst dem Weifsvich zeigen, wah- rend umgekehrt bei griifserer Entfernung die gelbeu Ran- der dem W e i t e n zunzchst liegen, uiLd die blaueu an der Seite des Schwarz erscheiuen. Bei giinstiger heller Be- leuchtung bildet sich iin Ietztern Falle in den zwei helleii Ecken zusa in inen~eno~n~ne~~ das Bild cines wahren gelbeii Biischels, ahnlich dem des polarisirten Lichtes. Diese Er- scheinungen sind sammtlich sehr zarter Natur , manche

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Ceobachtcr wcrden sic vielleiclit niclit wicdcr findcn. Nichts destovvcniger werdc ich niclit zugcbcn durfen, dafs man dcfs- wegen ihre Existcnz bcstreite, nur ware cs inir wirklicli sehr licb, TVCIIII sic auch von andcrer Seite her bestltigt wiirden.

Die hicr beschricbcneii Erscheinungcii , so wenig sic Apparatc erfordcrii, aber aucli so wenig sie in dcr Gestalt wie sic hicr crwlhnt siiid, dcn Glanz und dic fur MCS- sungen und Rcchniingeii nothwcndigc Fcinheit bcsitzcn, schcinen mir dennocli gcradc cine sehr cinfachc Verbin- dung zwiscben deli noch zu scbr gctrcnnt bctrachtetcn PltZnorncncii dcr Beugung wid dcr Irradiation zu bcwcisei~. Ich bin wolil sichcr in mcincr Ansicht, im Gefolgc eiiics h r a g o , sie ist dahcr auch niclit neu, ich glaubtc abcr dennoch die Beziehungcn der neoeii Beobachtuiigcn, tin- geaclitet dcr Erwartung in der wir iioch iininer auf scine eigcnc ausfiilirlichc Abhandlung sind, eben weil die Bcob- achtungcn sclbst ncu sintl, iiicht unangcdeutct lassen zu diirfen.

h u f dic Fragc iiiciucs hochvcrchrten Frciiudes, Regic- rungsrathcs v. E t t i 11 g sh a u s c 11, was dcnii dic Erschei- nungen iui honiogcncii Lichte scycn, Bctraclitctc ich die Flaininc dcs gcsalzcucn Dochtcs einer Spirituslainpe durch das Stickpapier. Das Scliachbrett crschiei! eiiifach iiiit I d - len uncl dunkleii Feldcrn, der Unterschied zwischen Violett niid Gclb war vcrschwuiidcn, abcr dcr zwisclicn Hell uiid Dunkel blicb deutlich siclitbar. Nach P 1 a t c a 11 w5re die Ersclieinung der Irradiation, wcnn sic iiii hoinogenen Lichte stnttfindet, eiii Bcwcis gcgen die Voraussctzung, dafs sic von dcr chromatischen Aberration des Auges herruhrt. Die Modification, welche sich bci der Beobachtung des Schach- brcttinusters im hoinogcnen Lichte darbietet, ist wohl Bin- rcichcnd, diesc Ansicht I’ 1 a t e au’s selbst ZLI widcrlegcii, iind doch die Verbindung zu zeigeii, in welcher sich die Irradiation iind die cliromatischc Aberration befiiidct.

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3. Gestalt der K r y s t a l l - L i n s e . Schoii llngst hat A i r y ') die eigenthiimlichen Erschei-

nungen bcschricben , die auf der uiigleiclifhnigcn Strah- lenbrechung in den Augen verschiedener Individuen, und selbst in den heiden Angen cines und desselbeii Indivi- duums stattfindcn. Er hat selbst diese Unvollkommenhei- ten durch eigentliiimlich geschliffene Brillen, oder durch Coinbinationen von Glzsern corrigirt. Auch Sir D a v i d 13 r e w s t e r machtc eben daselbst daranf aufinerksain, dafs die Ursache dieser Erscheinung in der ungleichartigen Kriiin- uinng der Hornhalit oder der Krystall-Linse, oder auch wohl in der verschiedeiien Diclitiglrcit dcr letztern liegen kiiane. Die Betrachtung eines glcichfiirrnig liclleii Grun- des durch das Stickpapicr in dcr deutlichsten Schwcitc, und d a m i n griiCscrcn odcr in klcinercn Entfcrnungcn voin Arige gicbt durch die gleichfiitniige Phase so vicler in re- gelmlfsigen Abstanden nebencinander liegenden Oeffnun- geu ein gutes Mittel an die Hand, die Eigenthumlichkei- ten -der Augen zu studiren. Selten wird ein Iudividuuin die gleichen Erscheinnngeii mit beiden Augen wahrneh- men. Ich habe wohl nur wenige verglicheu, beabsichtigc auch nicht hier den Gegenstand weiter zu verfolgen und will iiur g m z kurz anfiihrcn, was ich an meinen eigenen Augen beobachte.

Nach und nach dem linken Auge genahert, verlieren die kreis- runden Oeffnungen zwar ihrc scharfen Rlnder, aber nichts- destowenigcr bleibt die Forin derselben regelndsig kreis- rund. Durch die fortwahrende Ausdehnung des helleren Kaumes wird der duiikle zwar immer kleiner, aber hleibt regelinafssig, so d a L die Mittclpunkte dcr zuletzt ubrig bleibenden , quadratischcii Flecke ganz genau den Mittel- punkten der zwischen den runden Ocffnungen des Stick- papiers befindlichen duukeln Rlnme entsprechen. Eiiie ganz gleiche Ersqheinung giebt das linke Auge bei allin% lig stattfindender piifserer Entfernung.

Die deutlichste Sehweite ist der Anfangspunkt.

1) B r c w s t c r ' s Journuf of Scicncc, Vol. VII, p. 322. 1827.

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B a s rechte Auge zeigt eine abweichende Erscheinung. Bringe ich das Papier immer naher, so tritt die Bildung der verwischten Rlnder zuerst, und mit grofserer Breite links oben, und rechts unten an den Oeffnungen ein. Die Oeffnungen verziehen sich dadurch nach und nach zu, von !isks oben gegen rechts unten scbief liegenden, Mascheii, in welchen die beiden Seiten sich verhalteii wie 1 : 112. Spater folgt die Erscheinung des Schachbrettes. Bei gro- Fserer Entfernung zeigen sich ebenfalls solche Maschen, aber ihre Richtung ist die gerade entgegengesetzte, von rechts oben gegen links unten.

Die Regelmafsigkeit der Bildung des Auges zeigt sich in der Leichtigkeit und Genauigkeit von Beobacbtungen, sey es mit blofsem Auge, oder mit Hiilfe voii optischen Apparaten. Ich kann mir keinen vollkommeneren optisclicii Eindruck denken, als den, welchen mein linkes Augc im Gebrauche einer Lupe empfingt ; bei dein rechten Auge blcibt immer Vieles zu wiinschen iibrig, die GegenstZnde sind nieinals durch so scharfe Umrisse begranzt, wie bei clem linken Auge.

Ich mufs noch binzufugen, dafs man iiberliaupt die in dem letzteii Abschnitt erwiihnten Untersuchungcn sehr zweckmafsig durch den Gebrauch einer Lupe nnterstiitzen, so wie man iiberhaupt Gegenstande dieser Art in einer groben Mannigfaltigkeit von Nebenumstanden behandcln liann, von denen allen indessen es gleichmakig wahr hleibt, dafs sie die Augen ungemein anstrengen.

4. Die ineinander laufenden Linien.

B r e w s t e r I ) hat mancherlei hierher gehorige Beob- achtungen gemaclit und die Eindriicke beschrieben. Sie reilien sich auf das genaueste den oben verzeichneteu an. Zahlreiche Iiiichst feine wie gebrochene Parallel- Linien erscheinen , wenn inan gegen einen hellen Grand durch ein System von parallelen Oeffnungen, etwa funf uud zwanzig auf einen Zoll, zum Beispiel durch die Zahne 1 ) M o i g n o 11, p. 614.

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eines Kamines bindurchsieht. Man kann auch zwei Kalnme kreuzen. Diese hachst feinen Linien erscheinen auch bei den Versuchen niit dem Stickpapier.

Wenn man Parallel - Linien schwarz auf weifs, etwa das Meer auf einer geographischen Karte, kingere Zeit aufmerksam in einer festen Richtung betrachtet, so laufen die Linien bald untereinander, verlieren scheinbar ihren Parallelismus, vereinigen sich in Knoten, wie bei einer Kette, die indessen niemals unbeweglich werden, zum gro- Len Mifsbehagen der Augen. B r e w s t e r giebt sogar dic Farben-Empfindung von Gelb, von Blau und Grun an, welche sich in den Raumen zwischen den Linien zeigen.

Diese Phanomene beruhen angeblich auf geradlinigen auf der Netahaut fortgepflanaten Schwingungen. Die In- terferenz und Kreuzoiig der $chwingungen, durch welche die schwarzen Linien abgebrochen erscheinen und Farben sich bilden, entsteht durch die Beweglichkeit des Kopfes und der Hand, hervorgebracht durch den Parallelismus der aufeinander folgenden Schwingungen ).

Die hier erwahnten Schwingungen der Netzhant anzu- nehmen scheint inir bei der Erklarung der Erscheinungen nicht nothwendig. Man reicht wohl ganzlicll init. dcr- selben Modification der Beugung und Irradiation aus, die oben bezeichnet wurde. Man mache parallele gleich brcite schwarze Striche auf weifses Papier, mit gleich g ro ten Zwischenrlulnen 15 bis 20 auf den Zoll. In der Entfer- nung der deutlichsten Sehweite noch so lange betrachtet, erscheiut keine Veranderung, keine Irradiation , kein In- einanderlaufen. Aber man nahere sie im zuruckgeworfe- nen oder durchfallenden Lichte dem Auge; uber dein Schwarz entsteht nun ein heller gelber Streif, in den Zwi-

1 ) Les ph thomhes produits duns ces deux expkriences appartiennent natirrellement B des o n d u l u t i o n s r e c t i l i g n e s p r o p a g k e s J u r IU r k f i n e , et I'interfkrencc et le croisenlent des ondulations par suite desyuels les lignes noires se brisent en portions ditachdes ct les couleurs se produisent, nuissent du peu de j x i t k de la tdfe el de la main quc cuuse un parallklisme duns les ondulutions succes- siues. iTlo$no II , p . 615.

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schenr5urnen zcigt sidi Violett oder Blaii. Jenscits cr- schcint was dunkel mar licht, was licht war diinkcl. L i t - gcgengesctztes findet statt, wcnn man die mit Parallelstrci- fc11 versehenc Flachc voin Auge cntfernt ; das Scliwnrzc ersclieint dann blaii, das Weifse dazwisclicn gclb. Jew scits geht das Blau in Weifs, das Gelb in Schwarz iibcr. D n s Ineinanderlaiifcn der Linien findet iin Gcsiclitsfeltlc iiicht an der Stellc dcs deutlichstcn Scliens, sondcrii ct- w a s aufserhalb dessclbcii stntt. will man es verfolgcn, so geriith das Auge in einc solclic Entferiinng von den Parallel-Linien, dafs dcr Gegenstand nufserlialb dcr dcut- lichsten Sehweite lie@ Die unwillltulirliclicn Bciniihu~igcn zur Accomodatio~i des Auges, das Verscliwiininen dcr Rliii- dcr, dic Beuguugsfarbcii , cndlich die Eruiudung dcr Nctz- haut gehen der Moinente genug, um dic Pulsationcii dcr Erscheinung durcli directeii Eindruck zu crkliren, oliuc dak inan cinc scitlichc Fortpflaiizung von Scliwingunpi nrrf dcr Nctzliaut anzunehincn niithig hat.

111. Uchcr die Longitudinallinien c2es Sonnett- spectrums; von Dr. G e o r g KeJsier.

Hin Laufe eiuer cxpcrimentcllen Untcrsiichung uber Iiitcr- fcrenzen cles Lichts, zii mclchcr icli die den verscbiedcnc~i F r a u 11 11 o f e r 'schcn 1,inien cntsprechcndeu Brechungsindices fiir ein bestiinintes Prisma brauchtc, inufste ich natiirlich auch auf die Longitudinallinien, welche sicli uuter gewisscn Urn- stlinden im Spectrum des Soniiedichtes zeigen, aufmerk- s3m wcrdcn. Icli iiberzeugtc mich jedoch bald, dafs dieso nur von Uiivolllroininenheite~i dcr angewandten Apparatc licrriihrcn und bcabsichtigte sie p n z init Stillschwcigcn zu uhcrgchen ; denn ich glaubtc, naclidcin zuletzt nocli W n r t i n a n n sicli der hnsicht von E r m a n , Crahay,