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DER UNTERTAN Heinrich Mann DDR 1951, Regie: Wolfgang Staudte, Drehbuch: Wolfgang und Fritz Staudte; mit: Werner Peters, Paul Esser, Blandine Ebinger, Erich Nadler, Gertrud Bergmann, Carola Braunbock u.a., 109 Minuten Diederich Hessling, der Protagonist von Heinrich Manns Roman ›Der Untertan‹ (1914), ist das Idealbild eines autoritären Charakters, wie er nicht nur den Ersten Weltkrieg, sondern — nach Meinung des Regisseurs Wolfgang Staudte – auch den Nationalsozialismus erst ermöglicht hat. Indem er nach oben buckelt und nach unten tritt, macht er skrupellos Karriere. Seine Geliebte lässt er im Stich und heiratet eine wohlhabende Frau. Sein großes Vorbild, dem er sich in allem anverwandeln möchte: der Kaiser. Der Film, eine beißende Satire auf die wilhelminische Zeit, hat eine bezeichnen- de Geschichte: Er wurde mit dem Nationalpreis der DDR ausgezeichnet. In der BRD hingegen durfte er zunächst nur in geschlossenen Veranstaltungen, später in einer gekürzten Fassung gezeigt werden, ehe er Jahre später mit dem Prädi- kat ›besonders wertvoll‹ freigegeben wurde. Spieltermin: Mi 18. Dezember 2013 | 19.00 Uhr Dank an: Progress Filmverleih & DEFA Stiftung Berlin DER JUNGE TÖRLESS Robert Musil BRD/Frankreich 1966, Regie: Volker Schlöndorff, Drehbuch: Herbert Asmodi, Volker Schlöndorff; mit: Mathieu Carrière, Fred Ditz, Jean Launay, Lotte Ledl, Barbara Steele, 87 Minuten Als Grundlage für seinen ersten großen Film (Musik: Hans Werner Henze) wählte Volker Schlöndorff Musils 1906 veröffentlichten Roman ›Die Verwir- rungen des Zöglings Törleß‹, in dem der Autor eigene Erfahrungen in Kadettenanstalten verarbeitete. In einem Internat quälen ein sadistischer Zögling, der die Qualitäten eines Tyrannen aufweist, und ein Kollege, der an psychologischen Experimenten interessiert ist, einen gesellschaftlich unterlegenen Außenseiter. Der junge Törleß, ein sensibler, nachdenklicher Mitschüler, verharrt in der Position eines Beobachters und Mitläufers und wird dadurch zu ihrem Komplizen. ›All das erinnert an die Nazizeit‹, sagt Schlöndorff, ›an die Praktiken der Machtergreifung, an die Reden Himmlers und an das Verhalten des aufgeklär- ten Bürgertums, das die primitiven Nazis nur überlegen beobachtete – bis es zu spät war.‹ Spieltermin: Mi 13. November 2013 | 19.00 Uhr Besonderen Dank an: Seitz Filmproduktion München Von November 2013 bis April 2014 widmet sich der Filmclub, den DAS KINO in Zusammenarbeit mit dem Literaturforum Leselampe hiermit zum vierten Mal anbietet, der Epochenwende des Jahres 1914 – als der Erste Weltkrieg ausbrach und viele Menschen das Gefühl hatten, dass mit dem bisher ungekannten Ausbruch von Gewalt und Barbarei eine Ära unwie- derbringlich zu Ende ging und eine neue Zeit ihren Anfang nahm. Die Literaturverfilmungen, die wir ausgewählt haben, beschäftigen sich mit den Jahren vor und nach der großen Apokalypse zwischen 1914 und 1918. Es sind zunächst zwei Filme, in denen die Denk- und Handlungsstruk- turen gezeigt werden, die für diese und die folgenden Katastrophen des 20. Jahrhunderts die Voraussetzungen bildeten: Der Untertan nach Hein- rich Mann, die satirische Darstellung eines obrigkeitshörigen Opportunis- ten aus der wilhelminischen Zeit, und Der junge Törless nach Robert Musil, die Analyse eines autoritären gesellschaftlichen Systems am Bei- spiel eines Internats. Zwei der literarischen Vorlagen, die sich mit der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg befassen, stammen von Joseph Roth: Die Rebellion erzählt die Geschichte eines Kriegsversehrten in der Weimarer Republik, und Trotta setzt den Niedergang eines Aristokraten mit dem Zerfall der Österrei- chisch-Ungarischen Monarchie parallel. Zum Vergleich laden aber auch zwei Produktionen des Regisseurs Volker Schlöndorff ein: neben dem Jun- gen Törless der Film Der Fangschuß, eine tragische Liebesgeschichte aus den Wirren der unmittelbaren Nachkriegszeit. Und mit dem Film Tabu, einem eigenwilligen Biopic nach dem Leben der Geschwister Georg und Grete Trakl, erweisen wir auch dem literarischen Jahresregenten, einem der wichtigsten österreichischen Lyriker des 20. Jahrhunderts, unsere Reverenz. Manfred Mittermayer Konzept und Moderation: Manfred Mittermayer (Literaturarchiv Salzburg) Organisation: Christa Gürtler (Leselampe), Renate Wurm (DAS KINO) Verleih/Rechte: Seitz Filmproduktion, Progressfilm/DEFA Stiftung, Studiocanal, Jupiter Film, filmladen, ORF • Fotos: Verleih Der Filmclub ist für Mitglieder von DAS KINO und Literaturforum Leselampe frei! Info & Kartenreservierung: DAS KINO 0662-873100-15 www.daskino.at www.leselampe-salz.at Medieninhaber, Herausgeber & Redaktion: LITERATURFORUM LESELAMPE | Strubergasse 23 | 5020 Salzburg Leitung: Dr. Christa Gürtler | Vorstand: Dr. Hans Weichselbaum DAS KINO SALZBURGER FILMKULTURZENTRUM | Giselakai 11 | 5020 Salzburg Leitung: Dr. Michael Bilic | Vorstand: Dr. Peter Strizek FILMCLUB PROGRAMM DAS KINO Giselakai 11, 5020 Salzburg • Österreichische Post AG/ Sponsoring.Post Verlagspostamt 5020 Salzburg GZ 03Z035106 S DER FANGSCHUSS Marguerite Yourcenar BRD/Frankreich 1976, Regie: Volker Schlöndorff, Drehbuch: Jutta Brückner, Margarethe von Trotta, Geneviève Dormann; mit: Margarethe von Trotta, Matthias Habich, Rüdiger Kirschstein, Mathieu Carrière, Valeska Gert, Frank Morak u.a., 97 Minuten Seinem ›ersten Lehrer Jean-Pierre Melville‹ widmete Schlöndorff diesen ›sehr persönlichen‹ Film, dessen Vorlage Marguerite Yourcenars Roman ›Le Coup de Grâce‹ (1939) bildete. Kurz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs kämpft ein preußischer Offizier als Mitglied eines Freikorps im Baltikum gegen die Bolschewiken. Als sich eine junge Frau in ihn verliebt, weist er sie ab. Enttäuscht schließt sie sich den russischen Widerstandskämpfern an und riskiert damit die Todesstrafe. Nach ihrer Festnahme verlangt sie, dass der vergeblich Geliebte selbst die Hinrichtung durchführen möge. In ›schwermütigen Schwarzweißkompositionen, aus denen jede Hoffnung verbannt scheint‹, gelinge es dem Regisseur und seinem Kameramann Igor Luther, die ›abweisende Landschaft mit ihrem kalten Licht‹ und die ›nobel verkommenen Interieurs‹ zu den eigentlichen Hauptfiguren des Films zu machen, lobte die Kritik (Die Zeit). Spieltermin: Mi 15. Jänner 2014 | 19.00 Uhr Dank an: Studiocanal Berlin 1914 ENDE UND ANFANG EINES JAHRHUNDERTS MI 13. NOVEMBER 2013 19:00 DER JUNGE TÖRLESS Robert Musil MI 18. DEZEMBER 2013 19:00 DER UNTERTAN Heinrich Mann MI 15. JÄNNER 2014 19:00 DER FANGSCHUSS Marguerite Yourcenar MI 19. FEBRUAR 2014 19:00 TABU — ES IST DIE SEELE EINES FREMDEN AUF ERDEN Grete und Georg Trakl MI 12. MÄRZ 2014 19:00 TROTTA Joseph Roth MI 9. APRIL 2014 19:00 DIE REBELLION Joseph Roth

das Kino - 1914 - Ende und Anfang eines Jahrhunderts Programm

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das Kino - 1914 - Ende und Anfang eines Jahrhunderts Programm

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Page 1: das Kino - 1914 - Ende und Anfang eines Jahrhunderts Programm

DER UNTERTAN Heinrich Mann DDR 1951, Regie: Wolfgang Staudte, Drehbuch: Wolfgang und Fritz Staudte; mit: Werner Peters, PaulEsser, Blandine Ebinger, Erich Nadler, Gertrud Bergmann, Carola Braunbock u.a., 109 Minuten

Diederich Hessling, der Protagonist von Heinrich Manns Roman ›Der Untertan‹(1914), ist das Idealbild eines autoritären Charakters, wie er nicht nur den ErstenWeltkrieg, sondern — nach Meinung des Regisseurs Wolfgang Staudte – auchden Nationalsozialismus erst ermöglicht hat. Indem er nach oben buckelt undnach unten tritt, macht er skrupellos Karriere. Seine Geliebte lässt er im Stichund heiratet eine wohlhabende Frau. Sein großes Vorbild, dem er sich in allemanverwandeln möchte: der Kaiser.

Der Film, eine beißende Satire auf die wilhelminische Zeit, hat eine bezeichnen-de Geschichte: Er wurde mit dem Nationalpreis der DDR ausgezeichnet. In derBRD hingegen durfte er zunächst nur in geschlossenen Veranstaltungen, späterin einer gekürzten Fassung gezeigt werden, ehe er Jahre später mit dem Prädi-kat ›besonders wertvoll‹ freigegeben wurde.

Spieltermin:

Mi 18. Dezember 2013 | 19.00 Uhr

Dank an: Progress Filmverleih & DEFA Stiftung Berlin

DER JUNGE TÖRLESS Robert Musil BRD/Frankreich 1966, Regie: Volker Schlöndorff, Drehbuch: Herbert Asmodi, Volker Schlöndorff; mit:Mathieu Carrière, Fred Ditz, Jean Launay, Lotte Ledl, Barbara Steele, 87 Minuten

Als Grundlage für seinen ersten großen Film (Musik: Hans Werner Henze)wählte Volker Schlöndorff Musils 1906 veröffentlichten Roman ›Die Verwir-rungen des Zöglings Törleß‹, in dem der Autor eigene Erfahrungen in Kadettenanstalten verarbeitete.

In einem Internat quälen ein sadistischer Zögling, der die Qualitäten einesTyrannen aufweist, und ein Kollege, der an psychologischen Experimenteninteressiert ist, einen gesellschaftlich unterlegenen Außenseiter. Der jungeTörleß, ein sensibler, nachdenklicher Mitschüler, verharrt in der Position einesBeobachters und Mitläufers und wird dadurch zu ihrem Komplizen.

›All das erinnert an die Nazizeit‹, sagt Schlöndorff, ›an die Praktiken derMachtergreifung, an die Reden Himmlers und an das Verhalten des aufgeklär-ten Bürgertums, das die primitiven Nazis nur überlegen beobachtete – bis eszu spät war.‹

Spieltermin:

Mi 13. November 2013 | 19.00 Uhr

Besonderen Dank an: Seitz Filmproduktion München

Von November 2013 bis April 2014 widmet sich der Filmclub, den DASKINO in Zusammenarbeit mit dem Literaturforum Leselampe hiermit zumvierten Mal anbietet, der Epochenwende des Jahres 1914 – als der ErsteWeltkrieg ausbrach und viele Menschen das Gefühl hatten, dass mit dembisher ungekannten Ausbruch von Gewalt und Barbarei eine Ära unwie-derbringlich zu Ende ging und eine neue Zeit ihren Anfang nahm.

Die Literaturverfilmungen, die wir ausgewählt haben, beschäftigen sichmit den Jahren vor und nach der großen Apokalypse zwischen 1914 und1918. Es sind zunächst zwei Filme, in denen die Denk- und Handlungsstruk-turen gezeigt werden, die für diese und die folgenden Katastrophen des20. Jahrhunderts die Voraussetzungen bildeten: Der Untertan nach Hein-rich Mann, die satirische Darstellung eines obrigkeitshörigen Opportunis-ten aus der wilhelminischen Zeit, und Der junge Törless nach RobertMusil, die Analyse eines autoritären gesellschaftlichen Systems am Bei-spiel eines Internats.Zwei der literarischen Vorlagen, die sich mit der Zeit nach dem ErstenWeltkrieg befassen, stammen von Joseph Roth: Die Rebellion erzählt dieGeschichte eines Kriegsversehrten in der Weimarer Republik, und Trottasetzt den Niedergang eines Aristokraten mit dem Zerfall der Österrei-chisch-Ungarischen Monarchie parallel. Zum Vergleich laden aber auchzwei Produktionen des Regisseurs Volker Schlöndorff ein: neben dem Jun-gen Törless der Film Der Fangschuß, eine tragische Liebesgeschichte ausden Wirren der unmittelbaren Nachkriegszeit.Und mit dem Film Tabu, einem eigenwilligen Biopic nach dem Leben derGeschwister Georg und Grete Trakl, erweisen wir auch dem literarischenJahresregenten, einem der wichtigsten österreichischen Lyriker des 20.Jahrhunderts, unsere Reverenz.

Manfred Mittermayer

Konzept und Moderation: Manfred Mittermayer (Literaturarchiv Salzburg)

Organisation: Christa Gürtler (Leselampe), Renate Wurm (DAS KINO)

Verleih/Rechte: Seitz Filmproduktion, Progressfilm/DEFA Stiftung, Studiocanal, Jupiter Film,

filmladen, ORF • Fotos: Verleih

Der Filmclub ist für Mitglieder von DAS KINO und Literaturforum Leselampe frei!Info & Kartenreservierung: DAS KINO • 0662-873100-15 www.daskino.at • www.leselampe-salz.at

Medieninhaber, Herausgeber & Redaktion: LITERATURFORUM LESELAMPE | Strubergasse 23 | 5020 SalzburgLeitung: Dr. Christa Gürtler | Vorstand: Dr. Hans Weichselbaum

DAS KINO SALZBURGER FILMKULTURZENTRUM | Giselakai 11 | 5020 SalzburgLeitung: Dr. Michael Bilic | Vorstand: Dr. Peter Strizek

FILMCLUBPROGRAMM

DAS KINO Giselakai 11, 5020 Salzburg • Österreichische Post AG/ Sponsoring.PostVerlagspostamt 5020 Salzburg GZ 03Z035106 S

DER FANGSCHUSS Marguerite Yourcenar BRD/Frankreich 1976, Regie: Volker Schlöndorff, Drehbuch: Jutta Brückner, Margarethe von Trotta,Geneviève Dormann; mit: Margarethe von Trotta, Matthias Habich, Rüdiger Kirschstein, MathieuCarrière, Valeska Gert, Frank Morak u.a., 97 Minuten

Seinem ›ersten Lehrer Jean-Pierre Melville‹ widmete Schlöndorff diesen›sehr persönlichen‹ Film, dessen Vorlage Marguerite Yourcenars Roman ›Le Coup de Grâce‹ (1939) bildete.Kurz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs kämpft ein preußischer Offizierals Mitglied eines Freikorps im Baltikum gegen die Bolschewiken. Als sicheine junge Frau in ihn verliebt, weist er sie ab. Enttäuscht schließt sie sichden russischen Widerstandskämpfern an und riskiert damit die Todesstrafe.Nach ihrer Festnahme verlangt sie, dass der vergeblich Geliebte selbst dieHinrichtung durchführen möge.

In ›schwermütigen Schwarzweißkompositionen, aus denen jede Hoffnungverbannt scheint‹, gelinge es dem Regisseur und seinem Kameramann IgorLuther, die ›abweisende Landschaft mit ihrem kalten Licht‹ und die ›nobelverkommenen Interieurs‹ zu den eigentlichen Hauptfiguren des Films zumachen, lobte die Kritik (Die Zeit).

Spieltermin:

Mi 15. Jänner 2014 | 19.00 Uhr

Dank an: Studiocanal Berlin

1914ENDE UND ANFANG EINES JAHRHUNDERTS

MI 13. NOVEMBER 2013

19:00 DER JUNGE TÖRLESS Robert Musil

MI 18. DEZEMBER 2013

19:00 DER UNTERTANHeinrich Mann

MI 15. JÄNNER 2014

19:00 DER FANGSCHUSSMarguerite Yourcenar

MI 19. FEBRUAR 2014

19:00 TABU — ES IST DIE SEELEEINES FREMDEN AUF ERDENGrete und Georg Trakl

MI 12. MÄRZ 2014

19:00 TROTTAJoseph Roth

MI 9. APRIL 2014

19:00 DIE REBELLIONJoseph Roth

Page 2: das Kino - 1914 - Ende und Anfang eines Jahrhunderts Programm

TROTTAJoseph RothDeutschland 1971, Regie: Johannes Schaaf, Drehbuch: Johannes Schaaf und Maximilian Schell, mit: András Bálint, Rosemarie Fendel, Doris Kunstmann, Elma Bulla, Tamás Major, Heinrich Schweigeru.a., 95 Minuten

Der junge Offizier Franz Ferdinand Trotta kehrt nach dem Ende des Ersten Weltkriegs aus russischer Gefangenschaft nach Wien zurück. Doch seine Welt,die Österreichisch-Ungarische Monarchie, ist untergegangen, in der neuengesellschaftlichen Situation findet er sich nicht mehr zurecht.

Trotta verliert sein gesamtes Vermögen, seine Frau beginnt ein lesbisches Verhältnis mit einer emanzipierten ungarischen Künstlerin. Zuletzt verliert er alle Lebensenergie — seine Orientierungslosigkeit in einer für ihn fremdensozialen Umgebung spiegelt den endgültigen Verlust des ›goldenen Zeitaltersder Sicherheit‹ (Stefan Zweig).

Als Vorlage für den Film diente Joseph Roths 1938 erschienener Roman ›DieKapuzinergruft‹, die Fortsetzung seines berühmten Familien- und Epochen-romans ›Radetzkymarsch‹.

Spieltermin:

Mi 12. März 2014 | 19.00 Uhr

DIE REBELLION Joseph RothÖsterreich 1993, Regie und Drehbuch: Michael Haneke, mit: Branko Samarovski, Judith Pogany, Thierry van Werveke, Johannes Silberschneider, Karl Ferdinand Kratzl, Katharina Grabher, UlrichReinthaller, Udo Samel u.a., 96 Minuten

Der Kriegsinvalide Andreas Pum, die Hauptfigur von Joseph Roths Roman ›Die Rebellion‹ (1924), glaubt noch immer an die Sicherheit einer staatlichenund göttlichen Ordnung. Er findet Arbeit, eine Frau und ein Heim, scheinbar ist er auf dem Höhepunkt seines Glücks.

Doch dann gerät er mit dem Staatsapparat in Konflikt. Er verliert alles, zuletztauch seinen Glauben an eine verlässliche Obrigkeit — er rebelliert gegen dieWelt, gegen die Regierung und gegen Gott.

Auch diesen Roman hat Untertan-Regisseur Wolfgang Staudte verfilmt: 1962fürs Fernsehen — mit Josef Meinrad. Wir zeigen jedoch die Neuverfilmung vonMichael Haneke, in deren Zentrum nicht so sehr die religiöse Fragestellungsteht, sondern der Niedergang eines an den Rand der Gesellschaft gedrängtenKriegsverlierers.

Spieltermin:

Mi 9. April 2014 | 19.00 Uhr

Besonderen Dank an: ORF | Heinrich Mis | Abteilung Spielfilm

TABU — ES IST DIE SEELE EINESFREMDEN AUF ERDEN Grete und Georg Trakl Deutschland/Österreich/Luxemburg/Frankreich 2011, Regie: Christoph Stark, Drehbuch: Ursula Mauder,mit: Lars Eidinger, Peri Baumeister, Rainer Bock, Rafael Stachowiak, Petra Morzé, Vera Bolek u.a., 95 Minuten

Der Film zeigt die Auswirkungen einer zerstörerischen Liebe, die ihre Protago-nisten in unaufhebbaren Widerspruch zur Gesellschaft bringt. Und er stellt dieFrage, wie aus der Unbedingtheit der verbotenen Leidenschaft eine bisherungehörte lyrische Sprache entsteht: radikale expressionistische Kunst.

Die Hauptfiguren heißen zwar Georg und Grete Trakl. Doch Regisseur und Dreh-buchautorin haben bewusst historische Fakten verändert — in einer biographi-schen Phantasie, die mit Elementen aus Trakls Leben die Geschichte einer großen Obsession erzählt.

›Es geht gar nicht um den Inzest‹, sagt Christoph Stark. ›Es geht um zwei Menschen, die nicht zueinander können. Aus einem ganz besonderen Grundheraus. Das aber unbedingt wollen. Wissen, dass es sie zerstört, auf der anderen Seite aber auch lebendig macht.‹

Spieltermin:

Mi 19. Februar 2014 | 19.00 Uhr

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