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Dresdner UniversitätsJournal 15. Jahrgang • Nr. 4 2. März 2004 Eine Frage der Ehre: Altmagnifizenz Mehlhorn wieder im Senat ............................ Seite 2 Eine Frage der Sprache: Verfall oder Dynamik – Quo vadis Deutsch? ................... Seite 3 Eine Frage des Gewichts: Kongress beschäftigt sich auch mit Adipositas ..................... Seite 4 Eine Frage der Psyche: Was Experimente in der Psychologie bringen ..................... Seite 6 Schaufuß 1/54 6./7. und 13./14. März 2004 Am Institut für Halbleiter- und Mikrosystemtechnik der TU Dres- den (IHM) erforschen Wissenschaftler, wie Millionen Transisto- ren auf dem Siliziumchip am besten mit Kupfer »verdrahtet« werden können. Das Foto zeigt Mitarbeiter Henning Heuer mit einem Wafer – der Siliziumscheibe, aus der die Mikrochips ge- schnitten werden.Derzeit werden Vorbereitungen getroffen,hin- ter dem Mierdel-Bau ein neues Reinstraumlabor zu errichten. Mit der Fertigstellung im Jahr 2005 werden die Forscher dann auch 200-mm-Wafer bearbeiten können, um diese direkt mit der Industrie auszutauschen. Dazu beitragen wird eine von Infi- neon gespendete Kupferbeschichtungsanlage im Wert von 750 000 Euro. Das zur Fakultät Elektrotechnik und Informations- technik gehörende Institut ist ein gefragter Partner der im »Sili- con Saxony« etablierten Halbleiterunternehmen. Davon zeugt die Einwerbung von rund 12 Millionen Euro seit 1995. »Unsere Absolventen sind geschätzte Fachleute, die in der Wachstums- branche Mikroelektronik gute Chancen haben«, freut sich Insti- tutsdirektor Professor Johann W. Bartha. Zum exzellenten Ruf des Instituts trägt auch die Sommerschule Mikroelektronik bei, die 2004 zum 5. Mal veranstaltet wird. Gemeinsam mit den Fir- men Infineon, AMD und ZMD bietet die TU Dresden rund 150 Studenten,Absolventen und Doktoranden eine einwöchige Ver- tiefung ihres Fachwissens auf mikroelektronischem Gebiet an. ke, Foto: UJ/Eckold TU Dresden ist gefragter Partner im boomenden »Silicon Saxony« Eigentumswohnungen von 45 bis 127 m 2 , mit Terrasse, Tiefgarage und Lift. Reihenhäuser mit 140 m 2 Wohnfläche, Dach- und Gartenterrasse. Garage im Haus. Das Lukas-Areal: Das Lukas-Areal: BAUTRÄGER- U. PROJEKTENTWICKLUNGS GMBH www.lukasareal.de Besichtigung: A.-Schubert-Str. Mi 16 – 19 Uhr & So 14 – 18 Uhr Telefon: 0351 / 472 15 55 Wohnidylle in der City. Höchstleistungen … für Ihre Konferenz Treff Hotel Dresden Wilhelm-Franke - Str. 90 · 01219 Dresden Tel. (0351) 4 78 20 · Fax (0351) 47 82-634 e-mail: [email protected] 262 ****Komfortzimmer 12 variable, ebenerdige Konferenz- räume mit moderner Technik Bankettsaal bis 400 Personen Tagungsräume mit Panoramafenstern kostenfreie Park- plätze am Hotel Die Dresdner Initiative »kunstplan« setzte am 59. Jahrestag des Bombenangriffs auf Dresden eine Hülse mit Dokumenten in den Eingangsbereich der Klinik und Poli- klinik für Orthopädie. »Gravuren des Krieges« heißt die Aktion der vier Dresdner Künstler, mit der sie jedes Jahr an einem anderen Ort den Opfern des Angriffs gedenken. Für dieses Jahr wählte die Initiative die ehemalige »Staatliche Frauenklinik« aus, in deren Gebäude an der Pfotenhauerstraße heute die Orthopä- die des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Patienten behandelt. Historiker gehen heute davon aus, dass in der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945 allein in der Frauenklinik rund 200 Menschen starben. Meist waren es Patien- tinnen, die nach der ersten Angriffswelle in den Kellern des Gebäudes Schutz suchten, während ein von Ärzten angehaltener Lkw 74 Neugeborene in eine Blasewitzer Villa fuhr. Viele der Opfer sind beim zweiten An- griff am frühen Morgen des 14. Februar in den Kellerräumen verschüttet worden. Auch die benachbarte Kinderklinik und weitere Gebäude des Johannstädter Kran- kenhausareals – darunter auch die Kran- kenhauskirche – wurden durch Spreng- bomben getroffen oder brannten aus. Den Opfern aus der damaligen Frauenklinik ist das »Mahndepot 59« gewidmet. Im Beisein von etwa 30 Gästen setzte der Künstler Arend Zwicker die Edelstahlhülse am 59. Jahrestag des schrecklichen Ereignisses im Eingangsbereich der Orthopädischen Kli- nik ein. Die Hülse hat einen Durchmesser von sechs Zentimetern und ist zehn Zentimeter lang. Sichtbar bleibt nur die Verschluss- kappe, auf der der Ort und die zugeordnete Nummer eingraviert sind. In dem kleinen Behältnis stecken Niederschriften aus der Biografie des Klinikgebäudes, die sich auf den 13. Februar 1945 beziehen, sowie eine aktuelle Fotografie. Die Mahndepots sind als Markierungen gedacht, die in ihrer Form an kartografische Fixierungen erin- nern. »Sie assoziieren Genauigkeit, Au- thentizität und Bestimmtheit«, heißt es in einer Erklärung von »kunstplan«. Bereits eine Woche vor dem diesjährigen Jahrestag gedachten »kunstplan«, das Stadtarchiv der Landeshauptstadt Dresden, das Frauenstadtarchiv und die »IG 13. Februar 1945« in einer Veranstaltung an die Menschen, die an diesem Ort Opfer des Bombenangriffs wurden. Augenzeugenberichte spiegelten dabei die menschlichen Tragödien dieses Tages wider. Überliefert ist zum Beispiel der Bericht von Frau J.: »Unter ihnen (den Opfern – der Autor) befand sich eine Frau aus mei- nem Haus, die Zwillinge erwartete. Die Na- men Regine und Gesine sind mir noch in Erinnerung. Der Vater wollte eigentlich an einem Mittwoch, das war gerade die nächs- te Besuchszeit, kommen und seine Familie in die Arme nehmen. Dazu ist es leider nicht mehr gekommen. Unter den Toten waren auch die junge Frau und ihre Zwil- linge.« Seit 2001 baut »kunstplan« eine »ima- ginäre Landkarte des Erinnerns« in Dres- den auf. Dazu errichteten die vier Künstler im ersten Jahr 56 der Mahndepots an Stät- ten, die mit den Ursachen, tragischen Er- eignissen und Folgen des 13. Februar 1945 in engem Zusammenhang stehen. Nun folgt jährlich je eine Edelstahlhülse: »So wird das Netz der Orte immer dichter, je weiter man sich historisch entfernt«, schreibt »kunstplan«. Die Bohrkerne wer- den archiviert und in geeigneter Form in verschiedenen öffentlichen Einrichtungen Dresdens gezeigt. Holger Ostermeyer Stahlhülse erinnert an die Opfer des 13. Februar Der Dresdner Künstler Arend Zwicker setzte am 59. Jahrestag des Bomben- angriffs auf Dresden eine mit Doku- menten zu den Ereignissen dieses Ta- ges versehene Edelstahlhülse in den Eingangsbereich der Orthopädischen Klinik des Uniklinikums. Foto: Holger Ostermeyer Zentrale Anschrift für Pakete neu Die Zentrale Poststelle ist dauerhaft in den Hülsse-Bau (ehemaliges Geschäftsbedarfs- lager) umgezogen. Daraus resultiert eine Änderung der Zentralen Postanschrift der TU Dresden für Pakete und ähnliches. Sie lautet nun: Technische Universität Dres- den, Helmholtzstraße 10, 01069 Dresden. Postanschrift für Briefe ist weiterhin: Tech- nische Universität Dresden, 01062 Dresden. (RS D1/4/04) TU-Film nun auch englisch Unter dem Titel »From Saxonia to Mars- Express« ist eben die englischsprachige Version eines Films zur 175-jährigen Ge- schichte der TU Dresden als DVD erschie- nen. Die DVD hat keinen Ländercode und ist damit in allen Staaten abspielbar. Sie liegt in den TV-Formaten PAL und NTSC vor. Pressestelle, Nöthnitzer Str. 43 Telefon: 0351 463-32398, [email protected] TU Dresden rege im idw vertreten Ein kleines Jubiläum wird die TUD-Presse- stelle demnächst erreichen: ihre 1000. in den Informationsdienst Wissenschaft (idw) eingetragene Pressemitteilung. Die TU Dresden gehört damit zu den aktivsten der rund 500 im idw vertretenen wissenschaftli- chen Einrichtungen, zu denen 117 Univer- sitäten und Gesamthochschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz gehören. Der vom Bundesministerium für Bil- dung und Forschung geförderte Dienst ver- teilt per Internet aktuelle Mitteilungen aus der Welt der Wissenschaft an rund 20 000 Abonnenten. Etwa 200 Journalisten suchen pro Monat über den idw-Expertenmakler nach kompetenten Ansprechpartnern aus der Wissenschaft. Alle idw-Seiten sind kos- tenlos abrufbar. Neben einem Newsticker und durchsuchbaren Nachrichtenarchiven bieten sie auch einen Terminkalender für wissenschaftliche Veranstaltungen an. Auch hierin ist die TUD rege vertreten. ke Alle Angebote des idw unter: http://idw-online.de

Das Lukas-Areal: UniversitätsJournal · die des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Patienten behandelt. Historiker gehen heute davon aus, dass in der Nacht vom 13. auf den

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DresdnerUniversitätsJournal

15. Jahrgang • Nr. 4 2. März 2004

Eine Frage der Ehre:Altmagnifizenz Mehlhornwieder im Senat ............................ Seite 2

Eine Frage der Sprache:Verfall oder Dynamik –Quo vadis Deutsch? ................... Seite 3

Eine Frage des Gewichts:Kongress beschäftigt sichauch mit Adipositas ..................... Seite 4

Eine Frage der Psyche:Was Experimente in der Psychologie bringen ..................... Seite 6

Schaufuß1/54

6./7. und 13./14. März 2004

Am Institut für Halbleiter- und Mikrosystemtechnik der TU Dres-den (IHM) erforschen Wissenschaftler, wie Millionen Transisto-ren auf dem Siliziumchip am besten mit Kupfer »verdrahtet«werden können. Das Foto zeigt Mitarbeiter Henning Heuer miteinem Wafer – der Siliziumscheibe, aus der die Mikrochips ge-schnitten werden.Derzeit werden Vorbereitungen getroffen,hin-ter dem Mierdel-Bau ein neues Reinstraumlabor zu errichten.Mit der Fertigstellung im Jahr 2005 werden die Forscher dannauch 200-mm-Wafer bearbeiten können, um diese direkt mitder Industrie auszutauschen. Dazu beitragen wird eine von Infi-neon gespendete Kupferbeschichtungsanlage im Wert von 750 000 Euro.Das zur Fakultät Elektrotechnik und Informations-

technik gehörende Institut ist ein gefragter Partner der im »Sili-con Saxony« etablierten Halbleiterunternehmen. Davon zeugtdie Einwerbung von rund 12 Millionen Euro seit 1995. »UnsereAbsolventen sind geschätzte Fachleute, die in der Wachstums-branche Mikroelektronik gute Chancen haben«, freut sich Insti-tutsdirektor Professor Johann W. Bartha. Zum exzellenten Rufdes Instituts trägt auch die Sommerschule Mikroelektronik bei,die 2004 zum 5. Mal veranstaltet wird. Gemeinsam mit den Fir-men Infineon,AMD und ZMD bietet die TU Dresden rund 150Studenten,Absolventen und Doktoranden eine einwöchige Ver-tiefung ihres Fachwissens auf mikroelektronischem Gebiet an.

ke, Foto:UJ/Eckold

TU Dresden ist gefragter Partnerim boomenden »Silicon Saxony«

Eigentumswohnungen von 45 bis 127 m2,mit Terrasse, Tiefgarage und Lift.

Reihenhäuser mit 140 m2 Wohnfläche,Dach- und Gartenterrasse. Garage im Haus.

Das Lukas-Areal:Das Lukas-Areal:

BAUTRÄGER- U. PROJEKTENTWICKLUNGS GMBH

www.lukasareal.deBesichtigung: A.-Schubert-Str.Mi 16 – 19 Uhr & So 14 – 18 UhrTelefon: 0351 / 472 15 55

Wohnidylle in der City.

Höchstleistungen… für Ihre Konferenz

Treff Hotel DresdenWilhelm-Franke-Str. 90 · 01219 DresdenTel. (0351) 4 7820 · Fax (0351) 4782-634

e-mail: [email protected]

• 262 ****Komfortzimmer• 12 variable, ebenerdige Konferenz-

räume mit moderner Technik• Bankettsaal bis 400 Personen• Tagungsräume mit Panoramafenstern• kostenfreie Park-

plätze am Hotel

Die Dresdner Initiative »kunstplan« setzteam 59. Jahrestag des Bombenangriffs aufDresden eine Hülse mit Dokumenten inden Eingangsbereich der Klinik und Poli-klinik für Orthopädie.

»Gravuren des Krieges« heißt die Aktionder vier Dresdner Künstler, mit der sie jedesJahr an einem anderen Ort den Opfern desAngriffs gedenken. Für dieses Jahr wähltedie Initiative die ehemalige »StaatlicheFrauenklinik« aus, in deren Gebäude ander Pfotenhauerstraße heute die Orthopä-die des Universitätsklinikums Carl GustavCarus Patienten behandelt.

Historiker gehen heute davon aus, dassin der Nacht vom 13. auf den 14. Februar1945 allein in der Frauenklinik rund 200Menschen starben. Meist waren es Patien-tinnen, die nach der ersten Angriffswelle inden Kellern des Gebäudes Schutz suchten,während ein von Ärzten angehaltener Lkw74 Neugeborene in eine Blasewitzer Villafuhr. Viele der Opfer sind beim zweiten An-griff am frühen Morgen des 14. Februar inden Kellerräumen verschüttet worden.Auch die benachbarte Kinderklinik undweitere Gebäude des Johannstädter Kran-kenhausareals – darunter auch die Kran-kenhauskirche – wurden durch Spreng-

bomben getroffen oder brannten aus. DenOpfern aus der damaligen Frauenklinik istdas »Mahndepot 59« gewidmet. Im Beiseinvon etwa 30 Gästen setzte der KünstlerArend Zwicker die Edelstahlhülse am 59.Jahrestag des schrecklichen Ereignisses imEingangsbereich der Orthopädischen Kli-nik ein.

Die Hülse hat einen Durchmesser vonsechs Zentimetern und ist zehn Zentimeterlang. Sichtbar bleibt nur die Verschluss-kappe, auf der der Ort und die zugeordneteNummer eingraviert sind. In dem kleinenBehältnis stecken Niederschriften aus derBiografie des Klinikgebäudes, die sich aufden 13. Februar 1945 beziehen, sowie eineaktuelle Fotografie. Die Mahndepots sindals Markierungen gedacht, die in ihrerForm an kartografische Fixierungen erin-nern. »Sie assoziieren Genauigkeit, Au-thentizität und Bestimmtheit«, heißt es ineiner Erklärung von »kunstplan«.

Bereits eine Woche vor dem diesjährigenJahrestag gedachten »kunstplan«, dasStadtarchiv der Landeshauptstadt Dresden,das Frauenstadtarchiv und die »IG 13.Februar 1945« in einer Veranstaltung andie Menschen, die an diesem Ort Opfer desBombenangriffs wurden.

Augenzeugenberichte spiegelten dabeidie menschlichen Tragödien dieses Tageswider.

Überliefert ist zum Beispiel der Berichtvon Frau J.: »Unter ihnen (den Opfern –der Autor) befand sich eine Frau aus mei-nem Haus, die Zwillinge erwartete. Die Na-men Regine und Gesine sind mir noch inErinnerung. Der Vater wollte eigentlich aneinem Mittwoch, das war gerade die nächs-te Besuchszeit, kommen und seine Familiein die Arme nehmen. Dazu ist es leidernicht mehr gekommen. Unter den Totenwaren auch die junge Frau und ihre Zwil-linge.«

Seit 2001 baut »kunstplan« eine »ima-ginäre Landkarte des Erinnerns« in Dres-den auf. Dazu errichteten die vier Künstlerim ersten Jahr 56 der Mahndepots an Stät-ten, die mit den Ursachen, tragischen Er-eignissen und Folgen des 13. Februar 1945in engem Zusammenhang stehen. Nunfolgt jährlich je eine Edelstahlhülse: »Sowird das Netz der Orte immer dichter, jeweiter man sich historisch entfernt«,schreibt »kunstplan«. Die Bohrkerne wer-den archiviert und in geeigneter Form inverschiedenen öffentlichen EinrichtungenDresdens gezeigt. Holger Ostermeyer

Stahlhülse erinnert an die Opfer des 13. Februar

Der Dresdner Künstler Arend Zwickersetzte am 59. Jahrestag des Bomben-angriffs auf Dresden eine mit Doku-menten zu den Ereignissen dieses Ta-ges versehene Edelstahlhülse in denEingangsbereich der OrthopädischenKlinik des Uniklinikums.

Foto: Holger Ostermeyer

Zentrale Anschriftfür Pakete neu

Die Zentrale Poststelle ist dauerhaft in denHülsse-Bau (ehemaliges Geschäftsbedarfs-lager) umgezogen. Daraus resultiert eineÄnderung der Zentralen Postanschrift derTU Dresden für Pakete und ähnliches. Sielautet nun: Technische Universität Dres-den, Helmholtzstraße 10, 01069 Dresden.Postanschrift für Briefe ist weiterhin: Tech-nische Universität Dresden, 01062 Dresden.

(RS D1/4/04)

TU-Film nunauch englisch

Unter dem Titel »From Saxonia to Mars-Express« ist eben die englischsprachigeVersion eines Films zur 175-jährigen Ge-schichte der TU Dresden als DVD erschie-nen. Die DVD hat keinen Ländercode undist damit in allen Staaten abspielbar. Sieliegt in den TV-Formaten PAL und NTSCvor.

Pressestelle, Nöthnitzer Str. 43Telefon: 0351 463-32398,

[email protected]

TU Dresden regeim idw vertreten

Ein kleines Jubiläum wird die TUD-Presse-stelle demnächst erreichen: ihre 1000. inden Informationsdienst Wissenschaft (idw)eingetragene Pressemitteilung. Die TUDresden gehört damit zu den aktivsten derrund 500 im idw vertretenen wissenschaftli-chen Einrichtungen, zu denen 117 Univer-sitäten und Gesamthochschulen inDeutschland, Österreich und der Schweizgehören.

Der vom Bundesministerium für Bil-dung und Forschung geförderte Dienst ver-teilt per Internet aktuelle Mitteilungen ausder Welt der Wissenschaft an rund 20 000Abonnenten. Etwa 200 Journalisten suchenpro Monat über den idw-Expertenmaklernach kompetenten Ansprechpartnern ausder Wissenschaft. Alle idw-Seiten sind kos-tenlos abrufbar. Neben einem Newstickerund durchsuchbaren Nachrichtenarchivenbieten sie auch einen Terminkalender fürwissenschaftliche Veranstaltungen an.Auch hierin ist die TUD rege vertreten. ke

Alle Angebote des idw unter :http://idw-online.de�

15. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 4/2004 Seite 2

1001 MÄRCHEN GmbHWeißeritzstr. 3, 01067 Dresden

Tel. 495-1001, Fax 495-1004

Märchen und Geschichten aus allen Teilender Welt erzählen wir für Kinder und Erwachsene:

Do., 04.03.04 18.30 Uhr21.00 Uhr »Im Paradiesgarten«

Josephine Hoppe, Ghejaria, NouraFr., 05.03.04 19.00 Uhr »Der Fischer und seine Seele«

Andrea Thelemann21.30 Uhr »Des Wassers Magie, des Waldes verlocken-

der Duft«Katrin Jung, Dirk Hessel

Sa., 06.03.04 16.00 Uhr »Dreimal schwarzer Kater«Doreen Kähler

19.00 Uhr »Des Wassers Magie, des Waldes verlock. Duft«Katrin Jung, Dirk Hessel

21.30 Uhr Premiere »Der Untergang des Hauses Usher«Stephan Reher, Gabriele Werner

So., 07.03.04 16.00 Uhr »Die spannendsten Abenteuer von Sindbad,dem Seefahrer«Dr. Wilfried Pretzschner

19.00 Uhr »Gemahl der Nacht«Helga Werner, Maries Hanum

Do., 11.03.04 19.00 Uhr »Traumpfade«Ursula Böhm, Jan Heinke

Fr., 12.03.04 19.00 Uhr »Der Schuhu und die fliegende Prinzessin«Jochen Heilmann + Anna Susanne Veith

21.30 Uhr »Zärtlichkeiten und Liebesabenteuer«Jochen Heilmann, Amani

Sa., 13.03.04 16.00 Uhr »Die Reise zum Mond in einer Nacht«Anna-Susanne Veith, Jochen Heilmann

19.00 Uhr »Der Golem«Charlotte Loßnitzer, Rumi Sota Klemm

21.30 Uhr »Der gestreifte Kater und die Schwalbe Sinha«Albrecht Goette, Bettina Preußker

So., 14.03.04 16.00 Uhr »Prinzessin Wachtelei«Mandy Müller

19.30 Uhr »Die verhängnisvollen Eier«Albrecht Goette

Anlässlich des 65. Geburtstages (22. Febru-ar) von Professor Achim Mehlhorn, derneun Jahre lang bis zum Herbst 2003 dasAmt des Rektors der TU Dresden bekleidete,fand am 23. Februar 2004 an der TU Dres-den ein Ehrenkolloquium statt.

Mit drei Festvorträgen hochkarätigerWissenschaftler und Hochschulpolitikerwurde das Wirken Professor Mehlhorns ge-würdigt. Der ehemalige sächsische Wissen-schaftsminister Professor Hans JoachimMeyer widmete sich dem Thema »Ist Wis-senschaft die Alchemie von heute?«, Pro-fessor Heinrich Oberreuter (Direktor derAkademie für Politische Bildung Tutzingund am Anfang der 90er Jahre Gründungs-dekan der Philosophischen Fakultät derTU Dresden) wollte zu »Hochschulpolitikin der Wissensgesellschaft« sprechen,

konnte aber wegen Wintereinbruchs inMünchen nicht anreisen, so dass seine Re-de von Prorektor Professor Hans-GeorgMarquardt verlesen wurde. Als dritterwandte sich Professor Peter Fulde (Max-Planck-Institut für Physik komplexer Sys-teme) der Frage »Interdisziplinäre For-schung: Wo liegen die Chancen?« zu.Zuvor hatten Rektor Professor HermannKokenge und TU-Kanzler Alfred Post denJubilar mit bewegenden persönlichenGrußworten geehrt.

Im Rahmen des Ehrenkolloquiumswurde Professor Achim Mehlhorn zum Eh-rensenator der TU Dresden ernannt. Damitwurden seine umfassenden Verdienste umdie Entwicklung der Dresdner Universitätwährend der Zeit seines Rektorats gewür-digt. Mehlhorn habe entscheidend dazu

beigetragen, dass sich die TU Dresden ein»beachtliches nationales und internatio-nales Ansehen« erarbeitet habe, heißt es inder Begründung des Senats. Er habe sichaktiv für die Internationalisierung vonStudiengängen sowie für die Einführungvon Master- und Bachelorstudiengängeneingesetzt. Die Gründung von zentralenwissenschaftlichen Einrichtungen sowiedie Etablierung von Sonderforschungsbe-reichen, Graduiertenkollegs, Internationa-len Graduiertenkollegs und DFG-Forscher-gruppen sind in hohem Maße Ausdruckdafür, dass Professor Mehlhorn es außeror-dentlich gut verstanden hat, die unter-schiedlichen Fächerkulturen über Fakul-tätsgrenzen hinweg zusammenzuführenund die kooperative interdisziplinäre Zu-sammenarbeit zu forcieren. red

Professor Achim Mehlhornzum Ehrensenator ernannt

Aus den Händen seines Nachfolgers im Rektoramt, ProfessorHermann Kokenge (l.), nimmt Professor Achim Mehlhorn dieErnennungsurkunde zum Ehrensenator entgegen.

Die studentischen Senatoren überraschten Professor Mehlhornmit einem Ständchen und dem Hissen einer Fahne samt »65«und Konterfei des Jubilars auf dem Rektorat. Fotos (2):UJ/Eckold

Die Probleme sind überall ähnlich – dieseberuhigende Botschaft nahmen 13 Presse-sprecher deutscher Universitätsklinikennach ihrem ersten Treffen am 6. und 7. Fe-bruar 2004 in Dresden mit nach Hause.

Holger Ostermeyer von der UniklinikDresden hatte ein abwechslungsreichesProgramm zusammengestellt: Nach demRundgang über das Gelände konnten dieGäste vom Medizinischen Vorstand Profes-sor Dr. Michael Albrecht erfahren, warumin Dresden manches anders (und besser)funktioniert. Peter Stefan Herbst, Chefre-dakteur der Lausitzer Rundschau, legtedar, was ein Wirtschaftsredakteur von derPressestelle eines Universitätsklinikumserwartet. MDR-Redaktionsleiter Stefan Mu-grauer stellte gute und schlechte Beispielefür die Zusammenarbeit mit Unikliniken

aus seinem Alltag vor. Und Frank Kurzhalsvon ECC Kohtes Klewes Dresden zeigte,warum es für die Markenkommunikationwichtig ist, erst einmal die Zielgruppen zuidentifizieren.

Am nächsten Tag referierte KarstenSchwipps von der Juristischen Fakultät derTU Dresden über Pressearbeit zwischenPersönlichkeitsschutz des Patienten undöffentlichem Informationsinteresse; dabeiging er auch ausführlich auf alle Aspekteder ärztlichen Schweigepflicht ein.

Fazit: interessante Vorträge und ange-regte Diskussionen. Vor allem die Pausen-gespräche nutzten alle, um Erfahrungenauszutauschen und Ideen zu entwickeln.Ein nächstes Treffen ist im Frühjahr 2005in München geplant. Arnd Schweitzer

Medizinische Hochschule Hannover

Uniklinik-Pressesprecher trafen sich

Erstmals hat die TUD den Zuschlag für jeein Projekt in den Programmen »ASIA-Link« und »EU-India« von der Europäi-schen Union erhalten. Die von der EU mitcirca 300 000 und 400 000 Euro finanzier-ten Projekte sollen die Hochschulbezie-hungen zwischen der TUD und südostasia-tischen Universitäten vertiefen undnachhaltige Zusammenarbeit fördern.

Im Frühjahr 2004 startet am Ostasien-zentrum der TUD gemeinsam mit demForschungsverbund für Mittel- und Osteu-ropa an der Technischen UniversitätDresden im Rahmen des EU-Programms»ASIA-Link« ein Projekt zur Internationa-lisierung der Lehre. Zusammen mit Wirt-schaftswissenschaftlern der University ofLimerick, Kulturwissenschaftlern des Be-jing Institute of Technology und Sozialwis-senschaftlern der University of Dhakar er-arbeitet das Ostasienzentrum zwei jeweilszweisemestrige Lehrmodule, die sich mitdem Selbst- und Fremdverständnis undden Interdependenzen zwischen wirtschaft-licher Entwicklung und Kultur in asiati-schen und europäischen Kulturräumenauseinandersetzen. Im Verlauf der drei-jährigen Projektdauer soll eine gemeinsa-me Internetplattform mit multimedialenLehrmaterialien entwickelt werden.Während das Ostasienzentrum die gesamte

inhaltliche Planung und Projektdurch-führung übernimmt, koordiniert der For-schungsverbund das Projekt administrativund finanziell.

»EU-India« ist ein Projekt des Institutsfür Bauklimatik in Kooperation mit demForschungsverbund der TU Dresden. Ge-meinsam mit einer belgischen und zweiindischen Partneruniversitäten wird dasInstitut die Auswirkungen des tropischenKlimas auf Gebäude und freistehende Mo-numente in Indien untersuchen. Mit einervom Institut für Bauklimatik entwickeltenSoftware sollen Feuchtigkeittransportpro-zesse in den Bauteilen simuliert und dieFolgen von Temperatur, Feuchte, Salzenund Schadstoffen auf die Bausubstanz in-discher Bauten untersucht werden. ZumProjektstart wählt das internationale For-schungsteam ein indisches Monument zurgenauen Analyse aus. Bevor die Untersu-chungen beginnen, richten die TUD-Wis-senschaftler ihre Messtechnik ein undschulen die indischen Forscher in der Be-dienung der Software. Wissenschaftleraus-tausche werden das auf drei Jahre ange-setzte Projekt begleiten.

»In der Regel steht in den beiden ge-nannten EU-Programmen nicht die For-schung im Vordergrund, sondern der Auf-bau von Strukturen und die Förderung von

Kooperationen«, erklärt ProjektmanagerMatthias Winker vom Forschungsverbund.»Die Kulturen zwischen Asiaten und Eu-ropäern sind sehr unterschiedlich. Bevorman mit der Forschung beginnt, müssenzuerst die interkulturellen Schwellen abge-baut und ein gegenseitiges Verständnis für-einander geschaffen werden.«

TUD-Institute aller Fachrichtungen, diesich für Gemeinschaftsprojekte mit osteu-ropäischen oder ostasiatischen Hochschu-len interessieren, können sich an den For-schungsverbund für Mittel- und Osteuropaan der Technischen Universität Dresdenwenden. Der Forschungsverbund unter-stützt die Institute während der anspruchs-vollen Antragsphase, verwaltet die Finan-zen und managt den gesamtenProjektablauf. Die inhaltliche Gestaltungder Projekte obliegt den Instituten.

Franziska Repkow

EU bewilligt Projekte »ASIA-Link«und »EU-India«

ImpressumHerausgeber des »Dresdner Universitätsjournals«:Der Rektor der Technischen Universität Dresden.V. i. S. d. P.: Mathias Bäumel.Besucheradresse der Redaktion:Nöthnitzer Str. 43, 01187 Dresden,Tel.: 0351 463 - 32882. Fax: 0351 463 - 37165,E-Mail: uni_ [email protected]: Ursula Pogge, Redaktion UJTel.: 0351 463 - 32882, Fax: 0351 463 - 37165.Anzeigenverwaltung:Uwe Seibt, Sächsische Presseagentur Seibt, Bertolt-Brecht-Allee 24, 01309 Dresden, Tel. : 0351 3199-2670, Fax: 0351 3179936; E-Mail: [email protected] in den Beiträgen vertretenen Auffassungen stimmennicht unbedingt mit denen der Redaktion überein. Fürden Inhalt der Artikel sind die Unterzeichner voll ver-antwortlich. Die Redaktion behält sich sinnwahrendeKürzung eingereichter Artikel vor. Nachdruck ist nurmit Quellen- und Verfasserangabe gestattet.Redaktionsschluss: 20. Februar 2004.Satz: Redaktion; Stellenausschreibungen: IMAGIC,Publigraphische Systeme, Dresden.Druck: Lausitzer Druck- und Verlagshaus GmbH,Töpferstraße 35, 02625 Bautzen.

Sachsen mit schlechtestenrechtlichenPromotionsbedingungen

Ein Land mit vielen Hochschulen mussnicht unbedingt gute rechtliche Rahmen-bedingungen für den Erwerb eines Doktor-hutes haben. Zu diesem Fazit kommt eineBewertung von Hochschulgesetzen, diejetzt von der Promovierenden-Initiative(PI) vorgelegt wurde. Danach haben Ber-lin und Mecklenburg-Vorpommern diebesten und Sachsen die schlechtestenrechtlichen Promotionsbedingungen. Zwarkann neben Sachsen in vier weiteren Bun-desländern ebenfalls kein einziger der fürPromovierende wichtigen Aspekte als Plus-punkt angesehen werden, in Sachsen gibtes jedoch neben der Anfertigung der Disser-tation und deren Verteidigung als zusätzli-che zeitraubende Anforderung das Rigoro-sum. Dies ist eine Prüfung ähnlich einerDiplomprüfung, die aus Sicht der PI längstnicht mehr dem Ziel der Promotion alsAusweis der Fähigkeit zu selbstständigerwissenschaftlicher Arbeit dient.

Grundlage des Vergleiches ist eine vonPI-Mitglied Johannes Moes für die Gewerk-schaft Erziehung und Wissenschaft sowie

die Max-Traeger-Stiftung angefertigteSynopse der LandeshochschulgesetzeDeutschlands zur Regelung der Promoti-on. Bewertet wurden die gesetzlichen Rege-lungen anhand der Forderungen der PIzur Ausgestaltung der Landeshochschul-gesetze, die alle Länderministerien bereitsim Juni 2002 erhielten. Als Forderungenbei der Bewertung ausschlaggebend wareninsbesondere die mit der Neufassung desHochschulrahmengesetzes erforderlicheRegelung der Zuordnung der Promovie-renden zur Gruppe der WissenschaftlichenMitarbeiter oder Studierenden, die Zuläs-sigkeit der wissenschaftlichen Weiterquali-fikation in der Dienstzeit (bei Wissen-schaftlichen Mitarbeitern insbesondere aufQualifikationsstellen), die Begrenzung derBegutachtungsdauer auf maximal 6 Mo-nate sowie die Zulässigkeit externer, auchinternationaler Gutachter. All dies sind ausSicht der PI überfällige Regelungen, dievon den aktiven Mitgliedern der PI aus dergesamten Bundesrepublik einstimmig ge-fordert wurden.

Ansprechpartner :Johannes Moes, René Krempkow

Telefon: 0351 463-35311www.promovierenden-initiative.de

Promovierenden-Initiativelegt Bewertung vonHochschulgesetzen vor

• Der Forschungsverbund für Mittel-und Osteuropa an der TU Dresdenwurde 1993 vom Prorektorat fürWissenschaft als zentrale Stelle fürdie Beziehungen zwischen derTechnischen Universität Dresdenund Universitäten in Mittel- undOsteuropa gegründet.

• Inzwischen hat der Forschungsver-bund die Kontakte der TUD bisnach Südostasien ausgeweitet.

• Die Projektkoordinatoren Dr.Günther Krause und Matthias Win-

ker haben bisher mehr als 100 in-ternationale Projekte im Wert vonetwa 15 Millionen Euro beantragt,davon mehr als 4 Millionen alleinim Jahr 2003.

• Der im vergangenen Jahr in denRuhestand verabschiedete Dr.Günther Krause erhielt im Dezem-ber 2003 für seine Leistungen imRahmen des Forschungsverbundesdie anlässlich des 175-jährigenTUD-Jubiläums herausgegebeneEhrenmedaille. Franziska Repkow

Forschungsverbund für Mittel- und Osteuropa an der TU Dresden

15. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 4/2004 Seite 3

TU-Experten befragt:Sprachverfall oderSprachdynamik – dasUniversitätsjournal sprachmit Professor Axel Satzger

Schlägt man heutige Zeitungen auf, hatman zunehmend das Empfinden, dass sichdie da gewählte Sprache gewandelt hat –mancher Leser würde wohl eher von einemSprachverfall sprechen. Das Universitäts-journal sprach mit Professor Axel Satzger,Inhaber der Professur für Angewandte Lin-guistik und Fachsprachenforschung.

UJ: Sprache ist lebendig und ständigenWandlungen unterworfen. Wo liegt dieGrenze zwischen Sprachdynamik undSprachverfall?

Axel Satzger: Das ist Ansichtssache! Inder Öffentlichkeit werden nicht seltensprachkritische Wertungen vorgetragen,die mehr oder weniger vom Alltagssprach-bewusstsein geprägt sind. Diese betreffenz.B. den Fremdwortgebrauch, die zuneh-mende Unsicherheit im Gebrauch derGrammatik, die abnehmende Beherr-schung der Rechtschreibung oder die ge-ringer werdende Fähigkeit zur stilistischenDifferenzierung. In diesem Kontext wird oftvon »Sprachverfall« gesprochen. DerartigeKlagen haben nicht nur in Bezug auf dasDeutsche Tradition. In der Linguistik gehtman davon aus, dass sich Sprachen ent-wickeln. Für die Veränderung der Sprachenin der Zeit gibt es den Terminus desSprachwandels. Sprache ist das wichtigsteKommunikationsmittel des Menschen unddient der Lösung der in der Gesellschaftanfallenden Aufgaben. Veraltetes, Überflüs-

siges, Umständliches wird durch Neues,Gewöhnungsbedürftiges ersetzt. Diese Ent-wicklung verläuft nicht in Gestalt einerAufwärtsspirale, sondern eher ungleich-mäßig mit ruhigeren Phasen und in Schü-ben. Gegenwärtig scheinen wir uns in ei-ner turbulenteren Phase zu befinden, dieaber nicht mit dem Begriff »Sprachverfall«zu belegen ist. Mit diesem Prozess des Ver-gehens und Werdens muss man sich aus-einandersetzen, d.h., die Linguistik mussdie aus dem Alltagssprachbewusstsein her-aus entstehenden sprachkritischen Äuße-rungen registrieren, deren Motivationergründen und mit linguistischen Er-kenntnissen in Einklang bringen.

Welche Tendenzen der Sprachdyna-mik und des Sprachverfalls beobachtenSie bei den Massenmedien (Druck, Hör-funk,TV)? Worin sehen Sie die Ursachendieser Entwicklung?

Ohne Vollständigkeit anzustreben,möchte ich folgende Tendenzen nennen:• Stärkere Orientierung an der Alltags-

bzw. Umgangssprache• Tendenzen der Emotionalisierung, der

Dynamisierung und der Veranschauli-chung

• Stärkere Hinwendung zur Bildkommu-nikation

• Stärkere Nutzung der Möglichkeiten vonMikro- und Makrotypographie (Schrift-arten und deren Gestaltungsmerkmale,Zeilenaufbau und Satzarten, Hervorhe-bungsmöglichkeiten, Layout etc.)

• Tendenz zur Kurzinformation mit allenVor- und Nachteilen

• Stärkerer Einsatz nonverbaler Zeichen-systeme (Farben, Musik).Wir alle leiden unter Informationsüber-

flutung und reagieren darauf mit selekti-ver Wahrnehmung und Verarbeitung vonInformationen. Um in diesem Informati-onsüberfluss überhaupt wahrgenommenzu werden und die entsprechende Leser-oder Hörerschaft zu gewinnen, bedientman sich jeder nur erdenklichen Möglich-keit der Reizauslösung bis hin zu starkumgangssprachlichen oder gar vulgärenAusdrucksweisen, was z. B. in einigenTalkshows eindrucksvoll unter Beweis ge-stellt wird.

Welche Massenmedien haben denmeisten Einfluss auf die Entwicklung desSprachgebrauchs in der Bevölkerung?

Fernsehen, Hörfunk und Printmedienhaben einen starken Einfluss. Dabei mussman natürlich berücksichtigen, dass dieZielgruppen differieren.

Durch die stärkere Orientierung derJugendlichen auf die Fernseh- und Hör-funkprogramme der Privatsender wird dieBereitschaft zur Aufnahme von Kurzinfor-mationen gefördert (Kurzzeitsehen und -hören). Die sprachlich und stimmlich be-sonders aufgemachten Kurzinformationenwerden als der Normalfall betrachtet. Dashat Folgen für den Denkstil und damitauch für den rezeptiven und produktivenUmgang mit Sprache. Bezüglich der Print-medien gehe ich davon aus, dass die Ta-geszeitung für viele Jugendliche keinegroße Rolle spielt. Bei Journalen und eini-gen Fachzeitschriften (z. B. Computerzeit-schriften) sieht das, gruppenspezifisch sehrstark differenziert, anders aus.

Weithin ist eine Tendenz zur Anglisie-rung im Sprachgebrauch zu beobachten– auch dort, wo sie nicht durch fachdiszi-plinäre Kommunikation (z. B. wie im Be-reich der Computertechnik) erzwungenwird.

Ich möchte nicht von einer »Tendenzder Anglisierung« sprechen, sondern vonFremdwortgebrauch, obwohl mir bewusstist, dass gegenwärtig viele Wörter aus demEnglischen übernommen werden.

Fremdwörter können als fertige Wörteraus einer fremden Sprache entlehnt wer-den (z.B. Sputnik) oder innerhalb desDeutschen aus fremdem Material gebildet

werden (z.B. Telekommunikation). Das istin vielen Fällen nicht so ohne Weiteres fest-zustellen. Sie unterliegen einer Tendenzder Einpassung in das deutsche Sprachsys-tem, die aber in Abhängigkeit von Her-kunft und Struktur unterschiedlich starkausgeprägt sein kann. Der Gebrauch vonFremdwörtern kann nicht auf die Art regle-mentiert werden, dass so viele Fremdwör-ter wie irgend möglich durch einheimischeWörter zu ersetzen seien. Die angemesseneWortwahl ist eine Frage übergeordnetenCharakters und immer von der Funktiondes Textes und damit der Erreichung desKommunikationszieles abhängig zu ma-chen. Viele Fremdwörter sind so genannteInternationalismen und kommen in denmeisten europäischen Sprachen vor.Fremdwörter sind auch aus terminologi-schen Systemen nicht wegzudenken (Medi-zin, Informatik).

Wissenschaftlich-technisches Niveau,Wirtschaftskraft und politische Faktorenmachen nicht nur eine Gesellschaft inter-essant, sondern auch deren Denkweiseund Sprache. Mit den wissenschaftlichenEntdeckungen, den technischen Entwick-lungen und den Wirtschaftstheorien wer-den oft auch die Benennungen übernom-men und in das jeweilige Sprachsystemmehr oder weniger eingepasst. GlobalesDenken und Handeln führen mit derhoch entwickelten Kommunikationstech-nik gegenwärtig dazu, dass die deutsch-sprachige Kommunikation sehr stark mitAnglizismen durchsetzt ist. Daran wirddie deutsche Sprache nicht zugrunde ge-hen. Solche Phasen des verstärkten Ein-dringens von Fremdwörtern haben dasDeutsche und auch andere europäischeSprachen wiederholt überstanden. Ich se-he in diesem Punkt keinen Verfall derdeutschen Sprache. Mich beunruhigt eherder Gedanke, dass Fremdwörter vielfachgebraucht werden, ohne deren Bedeutunggenau zu kennen. Prestigegewinn solltenicht das auslösende Moment für denFremdwortgebrauch sein.

Mit der Übernahme fremden Wortgutestritt natürlich mit steigender Tendenz derFall ein, dass gar nicht erst eine deutscheBenennung gebildet wird. Unter Umstän-

den wird sie gebildet, kann sich aber nichtdurchsetzen. Möglicherweise wird auch ei-ne ältere deutsche Benennung durch dasFremdwort ersetzt. Damit steigt die Bedeu-tung des Deutschen in der internationalenKommunikation nicht gerade, sondern esist genau die gegenteilige Entwicklung zubeobachten. Auch als Fach- und Wissen-schaftssprache verliert das Deutsche seitBeginn des 20. Jahrhunderts ständig anBedeutung. Zu wenig bzw. fehlende Spit-zenleistungen in Wissenschaft und Tech-nik, Innovationsscheu, Phasen zu langerwirtschaftlicher Stagnation und nicht zu-letzt politische Ereignisse wie der 1. undder 2. Weltkrieg sind als die entscheiden-den Ursachen dafür anzusehen. Das heißtaber nicht, dass Fortschritt jeglicher Artunbedingt an den Gebrauch des Engli-schen geknüpft ist. Das Niveau eines Studi-engangs steigt nicht automatisch dadurch,dass er in englischer Sprache durchgeführtwird.

Im Zusammenhang mit Begriffenfremder Sprachen im Deutschen eineNebenfrage: Worin sehen Sie die Ursa-che dafür, dass sogar die bestbezahltenSportreporter im Fernsehen die Namenosteuropäischer Sportler fast nie richtigaussprechen?

Diese Frage ist nicht nur auf die Sport-reporter zu beziehen. Auch andere Spre-cher in Fernsehen und Hörfunk greifenz.B. bei Namen slawischen Ursprungs oftdaneben. Dafür gibt es verschiedene Grün-de: Die Aussprachenormen der jeweiligenSprachen sind den Sprechern nicht odernur wenig bekannt. Bei der Aussprachevon Namen kommt noch hinzu, dass sieoft sehr komplizierte Entwicklungswegehaben können. Unter Umständen liegt ihrUrsprung in einer ganz anderen Sprache.Damit können auch Aussprachebesonder-heiten verbunden sein. Um sicher zu ge-hen, müssten die Sprecher in vielen Fällenden Namensträger oder eine Gewährsper-son befragen. Das ist aber oft aus Zeit-gründen einfach nicht möglich. Manch-mal ist vielleicht auch Ignoranz nichtvöllig auszuschließen.

Es fragte Mathias Bäumel

Informationsflut führt zu selektiver Wahrnehmung

Dass in einem seriösen Sachartikelheutzutage Begriffe wie »Kulti« (fürden Dresdner Kulturpalast), »Brief-Lastesel« (für Postfahrrad), »abhän-gen« (für nichts tun), »Kids« (für Kin-der) oder »Studi« (für Student) zufinden sind, wird von vielen Zeitungs-lesern als unangemessen und nachläs-sig formuliert empfunden.

Doch nicht nur die Wortwahl, son-dern auch die Wahl von Überschrif-ten belegen Veränderungen (Nachläs-sigkeiten?) bei den Printmedien imUmgang mit der Sprache.Titelzeilensollen die Aufmerksamkeit des Lesers

auf den jeweiligen Artikel lenken.Häufig soll das mit Anspielungen auf»pfiffige« Redewendungen erreichtwerden. Doch nicht selten werdenRedewendungen sinnfalsch verwen-det. Aus gedanklicher Nachlässigkeit?Aus Zeitmangel?

Beispiele:»Gewinne bei Henkel schäumen

kräftig« oder »Wölfin auf den Hundgekommen« – beide ein und dersel-ben Ausgabe einer Tageszeitung ent-nommen – drücken, genau betrachtet,etwas anderes aus, als beabsichtigt ist.»Schaum« steht für etwas, das kurz-

zeitig präsent ist, ohne eine wirkliche,substanzielle und nachhaltige Wirkungzu haben, für etwas, das mehr oderweniger schnell wieder in sich zusam-menfällt. Gemeint war aber, dass dieGewinne in die Höhe schnellen.

Die Redewendung »auf den Hundkommen« bedeutet: einen (sozialen,moralischen) Abstieg hinnehmenmüssen. Gemeint war aber, dass eineWölfin von einem Hund geschwän-gert wurde. (Übrigens: Auch diewörtliche Interpretation ist falsch,denn real ist ja der Hund auf die Wöl-fin gekommen.) M. B.

Präzise oder nachlässig formuliert?

Professor Axel Satzger. Foto: UJ/Eckold

»Bei uns hieß das früher ganz einfach ›Saftladen‹!« Zeichnung: se

Robert-Wichard-Pohl-Preisfür ProfessorHans-Joachim Wilke

Im März 2004 wird Professor Hans-Joa-chim Wilke, Inhaber der Professur für Di-daktik der Physik an der TU Dresden, mitdem Robert-Wichard-Pohl-Preis der Deut-schen Physikalischen Gesellschaft ausge-zeichnet. Dieser Preis wird für herausra-gende fachübergreifende Forschung u. a.

auch in der Physik-didaktik vergeben.

In der Begrün-dung des Preiskomi-tees heißt es: »HerrProfessor Hans-Joa-chim Wilke hat sichum die klassischeExperimentierkulturzur VermittlungphysikalischerSachverhalte und

um ihre Weiterentwicklung verdient ge-macht. Er hat in hervorragender Weise da-zu beigetragen, physikalische Kenntnissean ein breites Publikum zu vermitteln, diePhysikausbildung attraktiv zu gestaltenund für die Fachwissenschaft Physik zu be-geistern.«

Der Robert-Wichard-Pohl-Preis wird seit1980 vergeben.

Professor Wilke hat bis jetzt über 400wissenschaftliche Publikationen in den Be-reichen Physik und Physikdidaktik veröf-

fentlicht. Darunter sind vor allem viele Ex-perimentierbücher, Physiklehrbücher fürjede Klassenstufe sowie weitere Materialienfür die Hand des Lehrers und der Schüler.Außerdem gestaltete und moderierte erSchulfernsehsendungen und trat auf zahl-reichen Kongressen und Fortbildungsver-anstaltungen auf. Höhepunkte waren jedesJahr die Auftritte bei der Samstag-Univer-sität der TU Dresden sowie bei den High-lights der Physik. Unter seiner Anleitungwurden eine Reihe physikalischer Lehrmit-

tel entwickelt und in die Produktion über-führt.

Nachdem er bereits 1990 den Wissen-schaftspreis der Pädagogischen Hochschu-le Dresden und 2001 den Archimedes För-derpreis des Vereins zur Förderung desmathematischen und naturwissenschaftli-chen Unterrichts erhalten hat, wird nunseine Arbeit auch durch die Deutsche Phy-sikalische Gesellschaft mit der Verleihungdieses hohen Preises gewürdigt.

C.K./S.S./M.B.

Professor Hans-Joachim Wilke wird für sein physikdidaktisches Wirken geehrt

Prof. Hans-JoachimWilke. Foto:priv.

15. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 4/2004 Seite 4

Adipositas und Anti-AgingSchwerpunktthemen aufEndokrinologie-Kongress

Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinolo-gie (DGE) feiert in diesem Jahr ihren 40.Geburtstag und lädt vom 3. bis 6. März2004 zu ihrer 48. Jahrestagung nach Dres-den ein. Zum Symposium werden ca. 800Teilnehmer erwartet.

Endokrinologie (Lehre von der Funkti-on endokriner Drüsen und der Hormone)ist eines der letzten großen Querschnitts-fächer in der ansonsten von hochspeziali-sierten Fachdisziplinen dominierten klini-schen Medizin. Im UniversitätsklinikumCarl Gustav Carus ist die Endokrinologie ineiner Vielzahl von Fächern wie Innere Me-dizin, Kinderheilkunde, Frauenheilkunde,Chirurgie, aber auch in der Anatomie ver-ankert. Der Tagungspräsident des 48. DGE-Symposiums, Prof. Dr. Günter Vollmer, In-stitut für Zoologie, Professur fürMolekulare Zellphysiologie und Endokri-nologie an der TUD, informierte, dassDresden einer der wenigen Standorte inDeutschland ist, an dem Endokrinologiezusätzlich fester Forschungs- und Ausbil-dungsbestandteil im Grundlagenfach Bio-logie ist.

In Dresden hat die Endokrinologie einelange und erfolgreiche Tradition. Bereitszwei Jahre nach Entdeckung des Insulinswurde 1924 durch Professor Otto Rostoskiin Dresden die erste Diabetikerambulanzin Europa eingerichtet. Das Thema Meta-bolisches Syndrom ist besonders im Zu-sammenhang mit der Volksseuche Adiposi-tas (Fettsucht) aktueller denn je. DieAdipositas gilt als die gesundheitspolitischeHerausforderung des 21. Jahrhunderts, imTagungsprogramm wird ihr demzufolgebesondere Bedeutung zugemessen. Nebeneinem Vortrag für Interessierte aus der Be-völkerung wird ihr auch ein Symposiumgewidmet.

UJ sprach mit Professor Markolf Hane-feld, Direktor des Zentrums für KlinischeStudien (ZKS), Forschungsbereich Endo-krinologie und Stoffwechsel:

UJ: Sie halten auf dem Kongress einenVortrag (Mittwoch, 3. März, 18 bis 18.45Uhr im Hörsaalzentrum der TU Dresden,Bergstraße) für interessiertes (Laien-)Pu-blikum zum Metabolischen Syndrom,warum?

Markolf Hanefeld: Als unsere DresdnerArbeitsgruppe 1981 die international ersteumfassende Darstellung des Konzeptes desMetabolischen Syndroms publizierte, ver-standen wir darunter das gemeinsameVorkommen von Fettsucht, Hyper- undDyslipoproteinämien (Fettstoffwechsel-störungen), Typ-2-Diabetes, Gicht undBluthochdruck, verbunden mit einem er-höhten Auftreten von arteriosklerotischenGefäßerkrankungen, Fettleber und Gallen-steinen, das bei Überernährung und Bewe-gungsmangel auf dem Boden einer geneti-schen Disposition auftritt.

In der Folge kommt es zu schwerwie-genden Komplikationen am Herz- undGefäßsystem dieser Patienten, was zu ein-geschränkter Lebenserwartung, Beein-

trächtigung der Lebensqualität und Über-sterblichkeit führt.

Wieviele Menschen sind von demauch »Wohlstandssyndrom« genanntenMetabolischen Syndrom betroffen?

Vom Metabolischen Syndrom sind 20 bis30 Prozent der erwachsenen Bevölkerungim mittleren und höheren Lebensalter be-troffen. Neuerdings häufen sich auch inDeutschland zunehmend Fallberichte vonübergewichtigen Kindern und Jugendli-chen mit Typ-2-Diabetes mellitus. Die star-ke Häufigkeitszunahme hängt mit einerkörperlich inaktiven Lebensweise (anstattSport und Spiel – Fernsehen und Game-boy) sowie der ungesunden Ernährung zu-sammen (anstatt Obst, Brot und Joghurt –Schokoriegel, Fast food und Cola). Syste-matische Untersuchungen bei Schulanfän-gern in Bayern haben ergeben, dass Kinder,die täglich mehr als zwei Stunden fernse-hen oder elektronisch spielen, eine auf 170Prozent erhöhte Wahrscheinlichkeit fürÜbergewicht aufweisen.

Die hohen Übergewichtsraten imKindes- und Jugendalter sind höchst be-unruhigend, da dicke Kinder auch dickeErwachsene mit metabolischen Erkran-kungen werden. Damit liegen bereits hierdie Wurzeln für schwerwiegende psychoso-ziale und gesundheitliche Belastungen mitlangfristig enormen Folgekosten für dasGesundheitssystem.

Weltweit erkranken immer mehrMenschen an Diabetes, wie beurteilenSie die Situation?

Auf dem Diabetesweltkongress 2003 inParis stellte die International Diabetes Fe-deration (IDF) neue schockierende Zahlenund Hochrechnungen zur aktuellen undkünftigen Diabetes-Ausbreitung vor. Schonjetzt leiden weltweit 194 Millionen Men-schen an Diabetes. Das entspricht etwafünf Prozent der erwachsenen Bevölke-rung. Bis zum Jahr 2025 erwarten IDF undWHO sogar 333 Millionen Diabetiker welt-weit, was dann ca. 6,3 Prozent der erwach-senen Bevölkerung entspricht. FürDeutschland wird eine deutliche Zunahmein der erwachsenen Bevölkerung auf sie-ben bis acht Prozent erwartet.

Angesichts dieser rasanten Entwicklungmuss auch in Deutschland ein nationalesDiabetespräventionsprogramm etabliertwerden, das erstens die besten integriertenVersorgungssettings als breit anwendbareDisease-Management-Programme (DMP)deutschlandweit umsetzt und zweitens Ri-sikoträger frühzeitig erkennt und in einFrühinterventionsprogramm einschließt.

Mit welchen Themen befasst sich das48. Endokrinologie-Symposium außer-dem?

Die Endokrinologie befasst sich heutenicht ausschließlich mit seltenen Krank-heiten, sondern behandelt eher Grundsatz-fragen der Volksgesundheit. Sie ist Teil ei-ner großen Anti-Aging-Strategie, mit dernatürlich auch Missbrauch betrieben wer-den kann. Ich denke hier an den Einsatzvon Hormonen. Die Bevölkerung wird heu-te älter und hegt gewisse Erwartungen,man muss aber fragen, wer das wirklichbraucht. Eine amerikanische Studie mit 1

Million Frauen zeigte zum Beispiel, dassdie ursprünglichen Argumente für die Hor-monsubstitution bei Frauen in der Me-nopause nicht mehr gültig sind, weil mehrBrust- oder Unterleibskrebs und mehrSchlaganfälle festgestellt wurden. Lediglichweniger Knochenbrüche waren zu ver-zeichnen. Heute geht der Trend hier des-halb mehr zu pflanzlichen Präparaten

Der Kongress findet in einer Phase statt,in der es enorm viel Neues gibt. Beispielesind die Entdeckung neuer Hormone oderUntersuchungen, um die Hunger- und Sät-tigungsreaktion des Körpers zu verstehenoder aber auch Neuigkeiten zum »cross-

talk« (»wie Zellen miteinander spre-chen«). Dagmar Möbius

www.endokrinologie.netWährend des Kongresses findet

am 5.3. (14 bis ca. 19 Uhr) und am 6.3.(9 bis 13 Uhr) die 12. Fortbildungsver-anstaltung für technische Assistenzbe-rufe in der Endokrinologie im Hörsaal-zentrum der TU Dresden, Bergstraße,statt, Anmeldungen sind noch vor Ortmöglich.Themen u. a. Syndrom poly-zystischer Ovarien, Hypophysenvor-derlappeninsuffizienz, Hypophysen-chirurgie, Akromegalie.

Gegen Übergewicht und Alterung

Kampf gegen Übergewicht und Alterung – mit…

…und ohne Wissenschaft. Fotos (2):Archiv UJ

Dienstjubiläen Februar40 Jahre

Renate Kutzner Geschäftsbereich 5, Bau u.Technik

Karin Kahle Institut für Festkörpermechanik

Prof. Dr. -Ing. habil. Gotthard Will Professur f. Pumpen,Verdichter u.Apparate

25 JahreUrsula Schurig

Geschäftsbereich 1, FinanzenDagmar Henkelmann

Klinik und Poliklinik f. MKG-ChirurgieKarin Reichert

Klinik und Poliklinik f. NuklearmedizinDipl.-Ing. Sven Geise

Dezernat 5, PressestelleHorst Hamann

Inst. f. Forstnutzung u. Forsttechnik

Dienstjubiläen März40 Jahre

Barbara LeinhoßGB 8 Pflegedienst

25 JahreDipl.-Ing. Roland Kupfer

Institut für Maschinenelemente undMaschinenkonstruktion

Dr.-Ing.Wolfgang GrafInst. f. Baumechanik und Bauinformatik

Dr.-Ing. Michael VölkerInstitut für Produktionstechnik

Dipl.-Ing.-Päd.Wolfgang WünschUniversitätsrechenzentrum

Professor Bernhard SchlagProfessur für Verkehrspsychologie

Professor Thomas HänserothProfessur für Technik- und Technikwissenschaftsgeschichte

Professor Dietrich-Alexander MöllerProfessur Bauökonomie und Compu-tergestütztes Entwerfen

Roland ChemnitzerSG Raum- und Stundenplanung

Gisela MetzigInstitut für Waldwachstum und Forst-liche Informatik

Dr. Jürgen HelbigInst. f. Medizinische Mikrobiologie u.Hygiene

Ulrike HeinrichInst. f. Pharmakologie und Toxikologie

Maritta SeifertKlinik und Poliklinik für Anästhesiologie

Christa FelberKlinik und Poliklinik für Augenheilkunde

Rita HofmannMK I

Herzlichen Glückwunsch!

800 Kardiologen warenzur Weiterbildung

Wer über Fünzig ist, beginnt mit einerWahrscheinlichkeit von 75 Prozent irgend-wann, am Herz-Kreislauf-System zu er-kranken. Mehr als 700 Menschen erleidenpro Tag in Deutschland einen Herzinfarkt.Zur Weiterbildung über den Fortschritt ih-res Fachs kamen über 800 Kardiologen ausganz Deutschland Ende Januar nach Dres-den. Die Herz-Kreislauf-Tage leitet wissen-schaftlich Professorin Ruth Strasser, dieChefin der Medizinischen Klinik II und des

Herzzentrums Dresden. Der seit 14 Jahrenhier stattfindende Herzkongress ist inzwi-schen zur drittgrößten Herzveranstaltungin Deutschland geworden.

Rektor Professor Hermann Kokengekonnte so auch in seinem Grußwort undEröffnungsreferat verkünden, dass die kar-diovasculäre Medizin von der TechnischenUniversität Dresden zu einem der Schwer-punkte ihrer Medizinischen Fakultät CarlGustav Carus entwickelt worden ist. MitBMBF-Programmen gefördert, wird zurMiniaturisierung der invasiv-interventio-nellen Kardiochirurgie geforscht. Offen-kundig begünstigen den Fortschritt die

Synergien zwischen Medizin und den tech-nischen Fächern, der Informatik aber auchdie Nähe zur Biotechnologie der Max-Planck-Institute.

Der Neurologe Professor Heinz Reich-mann, Prodekan der Fakultät, stellte in ei-nem weiteren Einführungsreferat fest, dassdie erst zehn Jahre junge Dresdner Medizi-nische Fakultät sich bereits Leuchtturm-qualität erworben hat. Er sprach über In-novationen in der Medizin und dass auchdadurch unsere Lebenserwartung in derletzten Dekade um anderthalb Jahre ange-wachsen ist: na denn, wenn das so weiter-geht ... (Bäumler)

Synergien zwischen Medizin und Technik

BerichtigungDie Seniorenakademie weist darauf hin,dass die in UJ 03/04, Seite 7 angegebeneInternetadresse www.seniorenakademie.deweder gegenwärtig noch künftig von ihrbetrieben wird. Informationen über die Se-niorenakademie gibt es unter www.tu-dres-den.de/senior. Wir bitten, den Fehler zuentschuldigen. ke

Im internet:www.tu-dresden.de/senior�

Farbe als System

»Der Farbkreis und seine Bedeutung inKunst und Wissenschaft« ist das Themaeiner interaktiven und interdisziplinärenVeranstaltung, die vom Institut für Grund-lagen der Gestaltung und Darstellungsowie den UniversitätssammlungenKunst+Technik am 11. März (19 Uhr)ausgerichtet wird.

Nach einer Einführung durch EckardBendin diskutieren ausstellende Künstlergemeinsam mit dem Publikum (Moderati-on: Reinhild Tetzlaff, Ausstellungskurato-rin) zum Phänomen des Farbkreises. Ort:Universitätssammlungen Kunst+Technik,Görges-Bau, Helmholtzstraße 9. M. B.

Wagner und Co.in Amerika

Die University of Southern Mississippi inHattiesburg bei Jackson führt im Kontextder Ausstellung sächsischer Kulturgüteraus der Zeit Augusts des Starken ein Wag-ner-Symposium durch.

Neben Konzerten und Aufführungenstehen die Diskussion über das WerkWagners und Fragen der musikalischenAusbildung auf dem Programm. Die Uni-versität hat Professor Reiner Pommerineingeladen, die Teilnehmer des Symposi-ums in zwei historischen Referaten in dasEuropa, Deutschland, Sachsen und Dres-den der Zeit Wagners einzuführen undWagners Aktivitäten in der Revolution1848/49 vorzustellen. PI

15. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 4/2004 Seite 5

Untersuchungen zumHochwasserschutzdurch Wissenschaftlerder TU Dresden

Überschwemmte Straßenzüge und von derFlut weggespülte Häuser während desHochwassers im August 2002 haben wach-gerüttelt: Es bedarf künftig deutlich mehran Vorsorgemaßnahmen und Risikoanaly-sen im Umgang mit hohen Pegelständen.

Das »Wasserbaukolloquium 2004. Risi-ken bei der Bemessung und Bewirtschaf-tung von Fließgewässern und Stauanla-gen« vom 18. bis 19. März 2004 widmetsich in seinen Referaten ganz dem ThemaHochwasserprävention. Das jährlich vomInstitut für Wasserbau und Technische Hy-dromechanik der TU Dresden veranstalteteKolloquium beteiligt sich in diesem Jahrselbst mit zwei Referaten.

Im Vortrag »Risiken bei der Bemessungund Bewirtschaftung von Fließgewässernim Zuständigkeitsbereich der Landestal-sperrenverwaltung des Freistaates Sachsen:Beispiel Weißeritz – Wie viel Restrisiko

bleibt für Dresden?« stellen die Mitarbeiterdes Instituts für Wasserbau und TechnischeHydromechanik (IWD) um Prof. HelmutMartin und Dr. Detlef Aigner die Ergebnisseihres Forschungsprojektes »Durchführungeines Modellversuches zur detaillierten Un-tersuchung des Gewässerabschnittes›Weißeritzknick‹ im Stadtgebiet von Dres-den« vor, das das IWD von Juli 2003 bis Fe-bruar 2004 im Auftrag der Landestalsper-renverwaltung des Freistaates Sachsendurchführte.

Mit der Verlegung ihres Flussbettes ausdem Dresdner Stadtgebiet hinaus im Jahr1893 erhielt die Weißeritz eine Krümmung– den Weißeritzknick zwischen denBrücken Freiberger Straße und Fröbel-straße. Während des Hochwassers 2002 tratder angeschwollene Fluss an dieser Stelleüber seine Ufer und überflutete die Fried-richstadt. Die Weißeritz suchte sich ihrenursprünglichen Verlauf und floss durch dieAltstadt in die Elbe.

Das Team vom IWD untersuchte dieÜberflutungsstelle an einem physikali-schen Modell des Weißeritzknicks im Maß-stab 1:25. Die Wissenschaftler leiteten Was-ser durch den modellierten Flussverlauf

und versetzten Böschungsmauern undBrücken, um Fließgeschwindigkeit undWasservolumenstrom unter verschiedenenBedingungen zu berechnen. Die Fluss-krümmung sollte dabei derart gestaltetwerden, dass die Weißeritz den gefordertenMindestvolumenstrom von 263 Kubikme-tern Wasser pro Sekunde ohne Überflutungabführen kann. »Nicht allein der Knickmuss untersucht werden. Der Flussab-schnitt muss in seiner Gesamtheit betrach-tet werden. Wenn die Krümmung den Was-sermassen Stand hält, bedeutet dies nochnicht, dass auch der Abschnitt davor oderdahinter das Wasser bewältigt«, erläutertProjektbearbeiter Dr. Detlef Aigner. In demProjekt entwickelten die Wasserwissen-schaftler Konzepte, die die Weißeritz fürzukünftige Hochwasser wappnen sollen.Aigner mahnt zur Eile. »Es muss mög-lichst schnell etwas passieren, bevor dasnächste Hochwasser kommt. Die ersteMaßnahme ist, dass beide Brücken, die dasWasser stauten, umgebaut werden.« Nebender Veränderung der Brücken LöbtauerStraße und Wernerstraße müssten weiter-hin die Ufer mit senkrechten Mauern um-gestaltet und der Radius der Flusskrüm-mung vergrößert werden. Noch dauern dieVerhandlungen zwischen der Landestal-sperrenverwaltung und der Stadt Dresdenzur Realisierung dieser Vorschläge an.

Nicht um physikalische, sondern umnumerische, also computersimulierte Mo-delle dreht sich das Referat »Risiken beimEinsatz hydraulisch numerischer Modelle– Beispiel Augusthochwasser 2002 imRaum Magdeburg«. Darin beleuchten dieWissenschaftler des IWD um ProjektleiterProfessor Hans-Burkhard Horlacher dieProbleme, die bei der Simulation von Strö-mungsverhältnissen in einem Flussab-schnitt durch Computermodelle entstehenund veranschaulichen diese an der Hoch-wassersituation 2002 der Elbe im Bereichder Stadt Magdeburg.

Bereits 2001 beauftragte der Landesbe-trieb für Hochwasserschutz und Wasser-wirtschaft Sachsen Anhalt das IWD, dieStrömungscharakteristik dieses circa 50 Ki-lometer langen Flussabschnitts in einer

Computersimulation zu analysieren unddabei den Elbe-Umflutkanal sowie dasPretziener Wehr besonders zu berücksichti-gen. Das IWD sollte unter anderem errech-nen, welches Wasservolumen im Hochwas-serfall bei Öffnung des Wehrs über dasUmflutgerinne abfließen und so die Elbeentlasten kann.

Die Wissenschaftler errechneten in ei-nem numerischen Modell Wasserständeund Fließgeschwindigkeiten im gesamtenUntersuchungsgebiet und deren Beeinflus-sung durch die Wehröffnung. Als die Elb-flut im August 2002 hereinbrach und dasWehr »gezogen« wurde, nutzte das Teamdie Gelegenheit, die Fließverhältnisse vorOrt zu messen. Zu insgesamt elf Messzeit-punkten zwischen dem 15. und 19. August2002 ermittelten die Wissenschaftler dasVerhältnis von Wasserstand und Abfluss-menge. »Trotz einiger Versuche in der Ver-gangenheit sind derartige Messungen bis-her noch nie erfolgreich durchgeführtworden. Das Hochwasser ermöglichte uns,die Annahmen an der Realität zu überprü-fen«, erzählt Projektbearbeiter TorstenHeyer. Die Resultate zeigten, dass die zuvorerrechneten Angaben nur geringfügig ne-

ben den tatsächlich vorgefundenen Gege-benheiten lagen. »Trotzdem ist bei der Ver-wendung numerischer Modelle stets zu be-achten, dass man die Ergebnisse aus dentheoretischen Berechnungen nicht zenti-metergenau übernimmt. Die realen Was-serstände unterliegen immer noch weite-ren Einflussfaktoren, die nie vollständiginnerhalb des Modells erfasst werden kön-nen«, erklärt Heyer. Da computersimulier-te Modelle dieser Größe bislang nur zweidi-mensional rechneten, berücksichtigten siewichtige Details wie vertikale Wasserverwir-belungen und andere Strömungseigen-schaften nicht ausreichend. Fallweise istdann der Einsatz physikalischer Modelle,wie am Beispiel des Weißeritzknicks ge-zeigt, notwendig.

Neben den Beiträgen des IWD informie-ren rund 30 weitere Kurzreferate und zehnPosterpräsentationen rund um das ThemaHochwasservorsorge.

Franziska Repkow

Dresdner Wasserbaukolloquium2004, 18. und 19. März 2004

www.tu-dresden.de/biwiththm

Weißeritz künftig gebändigt?

Die von der Weißeritz zugeschwemmte Brücke an der Oederaner Straße am 13.Au-gust 2002.Künftige Hochwasser sollen gebändigt werden. Foto:Archiv UJ

Mit diesem 1:25-Modell untersuchten die TU-Wissenschaftler im Hubert-Engels-Labo-ratorium den Flusslauf im so genannten Weißeritzknick. Foto: Inst.

Literarisches Ereignisim Hörsaalzentrum:Alan Sillitoe las

Am 5. Februar 2004, kurz vor Semester-schluss, gab es noch ein besonderes litera-risches Ereignis an der TUD. Das Institutfür Anglistik und Amerikanistik hatte ein-geladen zu einer Lesung von Alan Sillitoe,Autor von Weltruf und in Deutschland vorallem durch seine Frühwerke »SamstagNacht und Sonntag Morgen« und »DieEinsamkeit des Langstreckenläufers« be-kannt, realistische Geschichten um jungeHelden aus dem englischen Arbeitermilieuder späten 50er Jahre. Ermöglicht wurdedie Lesung durch die finanzielle Unterstüt-zung des British Council und der Gesell-schaft von Freunden und Förderern derTUD. Der Hörsaal im HSZ war zum Bersten

gefüllt mit Studierenden, aber auch älterenSemestern, die den Lieblingsautor ihrer Ju-gend sehen wollten. Sillitoe ist vor allemErzähler: Über 30 Bände mit Romanenund Kurzgeschichten liegen vor, dazu Ge-dichte, Essays, Reiseberichte, Kinderbücher.Charakteristisch sind der Realismus, mitdem er Menschen und Milieus – meist ausseiner Heimatstadt Nottingham – darstellt,und sein trockener, manchmal schwarzerHumor. Als Sillitoe nach einer kurzen Ein-leitung von Professorin Ingrid von Rosen-berg ein kleines Morsegerät auspackte undGrüße in den Saal funkte, war das Eis so-fort gebrochen. Es folgte die faszinierendeVorstellung eines geborenen Vorlesers. Silli-toe begann mit Kostproben aus seinen»Klassikern«, um dann weitere Werke vor-zustellen, am Schluss seinen jüngsten Ro-man »Birthday«, in dem die Helden aus»Samstag Nacht und Sonntag Morgen«,

noch immer vital, bei einem 70. Geburts-tag Wiedersehen feiern und auf sehr ver-schiedenartige Lebenswege zurückschau-en. Das Publikum war begeistert. I.v.R.

Erst gemorst und dann gelesen

Unter der Fragestellung »3-D-Scannen –und wie weiter?« stand ein Workshop, deram 12. Februar dieses Jahres am Institutfür Produktionstechnik stattfand. Die Mit-arbeiter der Professur von Prof. DieterFichtner nutzten an diesem Nachmittaggemeinsam mit Partnern aus der Industriedie Möglichkeit, zirka 50 Interessenten diein der letzten Zeit an der TU geschaffenentechnischen Möglichkeiten zur rechen-technischen Erfassung vorhandener physi-scher Objekte an Hand einer Vielzahl vonAnwendungsbeispielen zu demonstrieren.

Bereits seit mehr als zehn Jahren sindKollegen auf dem Gebiet des Digitalisierenssowie der sich daran anschließenden undals »Reverse Engineering« bezeichnetenDatenaufbereitung bis hin zum im CADnutzbaren Datenmodell aktiv. Im letztenJahr wurden durch die Bereitstellung mo-derner Scantechnik die entsprechendentechnischen Voraussetzungen erheblich er-weitert.

So stehen derzeit folgende Systeme ander TU zur Verfügung: Optischer ScannerGOM ATOS HR, Taktiler MicroScribe 3-D-

Scanner, Selbstentwickelter Prototyp fürdas leitkurvenbasierte Scannen, Scannein-richtung für die FünfachsfräsmaschineMAHO und Gesichtsscanner G-scan (ge-meinsam mit Einrichtungen der Medizini-schen Fakultät Carl Gustav Carus).

Für die Verarbeitung der damit erzeug-ten Punktdaten sind die SoftwarepaketeSurfacer und Geomagic verfügbar.

Diese Technik ermöglicht es, Objektenbis hin zu kompletten Automobilkarosseri-en zu erfassen. Die erzeugten Daten kön-nen als Punkt-, Linien- oder Flächeninfor-

mationen weiter genutzt werden. Dies er-möglicht, Daten in den bekannten CAD-Systemen, aber auch z.B. für die Fertigungvon Objekten mittels Rapid Prototypingoder CNC-Technik weiterzuverarbeiten.

In der Veranstaltung wurden Anwen-dungsbeispiele aus dem Bereich der Auto-mobilentwicklung, der Textiltechnik, Kul-tur und Kunst sowie aus der medizinischenProthetik von den Referenten vorgestellt.Anschließend konnte die vorhandene Tech-nik in Aktion erlebt und mit den Referen-ten gesprochen werden. Jens Hoffmann

Workshop rund um das 3-D-Scannen

NachrufMit tiefer Betroffenheit haben wir dieNachricht vom plötzlichen Ableben unsereslangjährigen wissenschaftlichen Mitarbei-ters, Herrn

Dr.-Ing. Joachim Ebert aufgenommen.

Mit ihm verlieren wir einen sehr enga-gierten und zuverlässigen Mitarbeiter.

Wir werden sein Andenken stets inEhren halten.

Institutsleitung und Mitarbeiter desInstitutes für Technische Informatik

Knackpunkt onlineDie neue Ausgabe des Knackpunktes vomFebruar ist online. Die Printausgabe be-kommt ihr unter anderem in der StuRa-Baracke und in der Neuen Mensa.

www.stura.tu-dresden.de/knackpunkt�

15. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 4/2004 Seite 6

»Männliche Nichtraucher gesucht« oder»Heute schon was vor?« – Offerten dieserArt begegnen dem aufmerksamen Cam-pusgänger auf Schritt und Tritt und sindEinladungen zu psychologischen Experi-menten. UJ interessierte sich dafür, was imsensiblen Feld psychologischer Experimen-te beachtet werden sollte und befragte dazuDr. Lydia Fehm, Diplompsychologin amInstitut für Klinische Psychologie und Psy-chotherapie der Technischen UniversitätDresden.

Wann werden Experimente einge-setzt und wie laufen diese ab?

Ich möchte zunächst den Begriff Expe-riment erklären. Das Experiment ist nebender genauen Beobachtung die wichtigstewissenschaftliche Methode, um etwas überdie Realität zu erfahren. Es unterscheidetsich von der reinen Beobachtung dadurch,dass zunächst eine genau definierte Situa-tion präpariert wird. Anschließend wird dasVerhalten des präparierten Systems beob-achtet bzw. gemessen. Es dient der Über-prüfung einer Behauptung (These) undkann diese bestätigen oder widerlegen. Voneinem Experiment wird gefordert, dass eswiederholbar (»reproduzierbar«) ist, alsodasselbe Ergebnis bringt, wenn es von ver-schiedenen Personen, an verschiedenenOrten und/oder zu verschiedenen Zeitenwiederholt wird. Dabei ist auszuschließen(was oft nicht genügend beachtet wird),dass die Erwartungen des Experimentatorsdurchaus einen Einfluss auf das Experi-ment haben können.

Ein Experiment ist eine Annäherung andas wirkliche Leben, die so reduziert ist,dass man einzelne Faktoren isolierenkann. Der einfachste Fall besteht darin,dass gezielt in einer Gruppe eine Variablemanipuliert wird und in einer Vergleichs-gruppe nicht. Die zufällige Zuordnung derVersuchspersonen zu den experimentellenBedingungen der Gruppen ist wichtig.

Was unterscheidet psychologische Ex-perimente von Experimenten in anderenFachrichtungen?

Psychische Störungen können für Expe-rimente nicht willkürlich erzeugt werdenund aus ethischen Gründen ist es nichtmöglich, belastende Ereignisse zu provo-

zieren. (Ethische Richtlinien siehe rechts).Psychologische Experimente müssen

aufwändig vorbereitet werden. Die Perso-nen, die an Experimenten teilnehmen – inder Experimentalpsychologie spricht manvon Probanden, nicht von Klienten (Men-schen mit Beratungsbedarf) und nicht vonPatienten (Menschen mit Behandlungsbe-darf) –, müssen über den Ablauf des Expe-rimentes aufgeklärt werden. Die Rekrutie-rung der Versuchsteilnehmer setztebenfalls eine große Sorgfalt voraus, dasheißt, wenn zum Beispiel eine Untersu-chung zur Spinnenphobie durchgeführtwerden soll, muss sichergestellt sein, dassder Versuchsteilnehmer tatsächlich unterSpinnenphobie leidet.

Welche Voraussetzungen müssen vor-liegen?

Die Anzahl der Versuchspersonen wirdnicht willkürlich festgelegt, sondern nachbestimmten Regeln ausgerechnet. Wissen-schaftliche Voraussetzungen sind unter an-derem, dass Literatur so aufbereitet wird,dass die Fragestellung beantwortet werdenkann. Es muss geprüft werden, ob ähnlicheExperimente schon durchgeführt wurdenund mit welchem Ergebnis. Auch die Er-wartungen hinsichtlich des Effektes sollenvorher bedacht werden.

Dabei ist es nicht schlimm, wenn Unter-suchungen zu einem gleichen oder ähnli-chen Thema parallel laufen, da in unter-schiedlichen Arbeitsgruppen auchunterschiedliche Ergebnisse gefunden wer-den können. Wenn in mehreren Arbeits-gruppen ähnliche Resultate erzielt werden,kann man von einem stabilen Effekt desuntersuchten Phänomens ausgehen.

Welche Versuchsteilnehmer sollen op-timalerweise gefunden werden, bereitetdies manchmal Schwierigkeiten?

Optimal ist, wenn sie in die Theorie, al-

so in den Hintergrund des Experimentes,passen. In der Klinischen Psychologie istdie Probandensuche oft aufwändig, weilbestimmte Dinge ausgeschlossen werdenmüssen. Das heißt, wenn ein Experimentzu sozialer Phobie durchgeführt werdensoll, dann darf der Proband nichts anderesals Symptome der sozialen Phobie aufwei-sen.

Insgesamt in der Psychologie sind Stu-denten häufig als Versuchspersonen geeig-net, in der Klinischen Psychologie jedocheher nicht, weil hier hauptsächlich Perso-nen mit psychischen Störungen Gegen-stand des Interesses sind. Sollen bestimmteZielgruppen für Experimente gesucht wer-den, bedeutet das einen erheblich größerenlogistischen Aufwand wie Anzeigenschal-tungen, Veröffentlichungen usw. Wichtigbei der Auswahl der Probanden ist, ob dererwartete Prozess bei allen Menschen auf-tritt oder nur bei bestimmten Menschen-gruppen.

Vielen Menschen wird zur Thematikder Film »Das Experiment« mit MoritzBleibtreu einfallen – können Experimen-te auch gefährlich werden?

Dazu muss man zunächst sagen, dassin diesem Film nicht Experimente im wis-senschaftlichen Sinn dargestellt wurden,sondern Manipulation. In der offenen Ex-ploration im Film ging es darum, zu se-hen, wie weit Menschen gehen. Das Ziel ei-nes wissenschaftlichen Experimentes ist dieoptimale Kontrolle über alle Fakten.

Wie manipulierbar/verlässlich sind Er-gebnisse?

Bestimmte Variablen, die in der Klini-schen Psychologie eine Rolle spielen, las-sen sich objektivieren wie zum Beispiel diekörperlichen Angstsymptome Herzrate undHautleitfähigkeit. Ob eine Person ernstmeint, was sie sagt, wenn sie zum Beispiel

einen Reiz beurteilen soll, das kann nurdurch eine Befragung festgestellt werden.Die Ergebnisse sind nur so verlässlich wiedie Planung der Experimente ist, das heißt,Alternativen müssen schon bei der Pla-nung ausgeschlossen werden. Beispielswei-se lässt man in einem Experiment Kindervor dem Schlafengehen eine Kassettehören, die den Schulerfolg verbessern soll,eine Vergleichsgruppe nicht. Hier muss si-chergestellt sein, dass die Gruppe, die dieKassette hören soll, diese auch wirklichhört und zwar zu den Bedingungen, dievorgegeben wurden.

Es gibt heute erste Experimente, die un-bewusste Assoziationen messen, die alsnicht verfälschbar gelten. Das ist ein For-schungszweig, der sich noch entwickelt.

Welche Rolle spielen Experimente inIhrem Institut und woran arbeiten Siezur Zeit?

Aktuell führe ich keine experimentel-len Studien durch, habe dies jedoch infrüheren Arbeiten in verschiedenen For-men getan. In der Klinischen Psychologie

in Dresden liegt im Moment der Schwer-punkt eher auf epidemiologischer For-schung, beispielsweise zur Entwicklungpsychischer Störungen bei Jugendlichenund jungen Erwachsenen, zum Rauchenoder zur Prävention (wie das Auftretenpsychischer Störungen günstig beeinflus-st werden kann).

Ich beschäftige mich derzeit mit derEpidemiologie der Sozialen Phobie. Dasist eine Angststörung, bei der die Betroffe-nen starke Angst davor haben, von ande-ren in irgendeiner Weise negativ bewertetzu werden. Aus neueren Studien wissenwir, dass diese Angststörung, die langeZeit als recht harmlos galt, für viele Be-troffene sehr belastend ist.

Wie sich diese Belastung im Alltag derBetroffenen widerspiegelt, ist eines mei-ner Forschungsthemen. Darüber hinausinteressiert mich, welche Denk- undWahrnehmungsmechanismen zur Ent-stehung und Aufrechterhaltung dieserÄngste beitragen.

Mit Dr. Lydia Fehm sprach Dagmar Möbius.

Psychologische Experimente – ein sensibles Feld

Psychologische Forschung ist auf dieTeilnahme von Menschen als Ver-suchspersonen angewiesen. Psycholo-gen als Wissenschaftler sind sich derBesonderheit der Rollenbeziehungzwischen Versuchsleiter und Versuchs-person und der daraus resultierendenVerantwortung bewusst. Sie stellen si-cher, dass durch die Forschung Würdeund Integrität der teilnehmenden Per-sonen nicht beeinträchtigt werden. Sietreffen alle geeigneten Maßnahmen,Sicherheit und Wohl der Versuchsper-sonen zu gewährleisten, und versu-chen, Risiken auszuschließen.

Die Teilnahme an psychologischenVersuchen erfolgt freiwillig (unbescha-det der Bestimmungen in Prüfungs-ordnungen, die grundsätzlich die Teil-nahme an psychologischen Versuchenvorschreiben können). Die Versuchs-personen sind über alle Ziele, Einzel-heiten, Belastungen und Risiken aufverständliche Weise zu informieren,die für ihre Teilnahmeentscheidungmutmaßlich von Bedeutung sind. Überverdeckte Beobachtung sind sie zu in-formieren. In den Ausnahmefällen, indenen eine vollständige Informationvor der Versuchsdurchführung mitdieser nicht vereinbar ist, muss in be-sonderem Maße sichergestellt sein,dass den Versuchspersonen durch ih-re Teilnahme kein Schaden entstehenkann. In diesem Fall sind die Versuchs-personen in allgemeiner Form überdie mangelnde Aufklärung zu infor-mieren. Nach Abschluss der Untersu-chung sind die Probanden aufzuklären.Gleiches gilt analog für die verdeckteBeobachtung. Im Falle nicht einwilli-gungsfähiger Personen ist die Einwilli-

gung der gesetzlichen Vertreter einzu-holen.

Handelt es sich bei den Versuchs-personen um Studierende oder umvon den projektverantwortlichen Psy-chologen abhängige Personen, so sinddiese verpflichtet sicherzustellen, dassdiesen Teilnehmern aus einer Rück-nahme ihrer Zustimmung zur Teilnah-me vor bzw. während der Untersu-chung keine schädlichenKonsequenzen erwachsen.

Psychologen setzen ihre Versuchs-personen keinen psychisch oder phy-sisch schädigenden Einflüssen oderGefährdungen aus.Versuche sind un-verzüglich abzubrechen, wenn Ver-suchspersonen unerwartete Belas-tungsreaktionen zeigen.Tretenunerwünschte Konsequenzen der Ver-suchsteilnahme auf, so hat der Psy-chologe diese zu beseitigen bzw. fürihre Beseitigung zu sorgen.

Psychologen sind auch verantwort-lich für eine ethisch einwandfreie Aus-führung der unter ihrer Supervisionoder Kontrolle durch andere Perso-nen ausgeführten Forschungsarbeitenam Menschen. Anderen an der For-schung beteiligten Personen dürfennur solche Aufgaben übertragen wer-den, für die sie angemessen trainiertund vorbereitet wurden. Psychologi-sche Versuche sind nur in jeweils dazugeeigneten Einrichtungen der Institu-tionen durchzuführen.

Ein Folgebeitrag in einer dernächsten UJ-Ausgaben wird die

praktische Durchführung eines psy-chologischen Experimentes beschrei-ben.

Ethische Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Psychologie e.V.und des Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologene.V. (Auszüge):

Ängste gibt es viele: Etwa die Angst vorm Versagen, Furcht vor Spinnen oder Beklem-mungen,wenn man sich unter vielen Menschen – wie in einem Hörsaal – befindet.Mo-derne psychologische Experimente können die Ursachen aufdecken. Foto:UJ/Eckold

Dr.Lydia Fehm. Foto:UJ/Eckold

Der Akademische Rat der Universität fürArchitektur, Bauwesen und Geodäsie inSofia (UACG) hat beschlossen, Prof.Dipl.-Arch. Rudolf S. Morgenstern dieWürde eines Ehrendoktors zu verleihen.In einer festlichen Sitzung des Akademi-schen Rates hat Professor Morgensternam 26. Februar die Urkunde in Sofia ent-gegengenommen.

Zwischen der Fakultät Bauingenieur-wesen der TU Dresden und der UACG be-steht eine jahrelange Zusammenarbeit.Rudolf Morgenstern, der bei den DresdnerBauingenieuren eine Professur für Aus-bautechnik und Instandhaltung innehatte, führte 2001 eine mehrwöchige

»Summer School« in Vraza (nördlichvon Sofia, gegründet 570 v. Chr.) durch,an der bulgarische und Dresdner Studen-ten historisches Kulturgut erfassten. EineVorlesung zu diesem Thema hält Profes-sor Morgenstern jedes Jahr als Ergänzungdes Lehrangebots in Sofia. Ein Gegenbe-such aus Bulgarien fand im vergangenenSommer in Dresden statt.

Die ländliche Baukultur, die profaneArchitektur in Kleinstädten und Dörfernbeschäftigt Professor Morgenstern in For-schung und Lehre. »Natürlich muss mansich um die großen Kulturdenkmalekümmern, aber man sollte nicht überse-hen, dass die Bevölkerung auf dem Lande

erheblich zur Landeskultur beiträgt,«sagt Professor Morgenstern.

Auch die in innovativer Holz-Glas-Bauweise gebauten neuen Atelierhäuserin Hellerau sind mit Professor Morgen-sterns Unterstützung und Engagemententstanden. Wo vor rund achtzig JahrenHolzhäuser in Massivholzbauweise herge-stellt wurden, fließen neueste Erkenntnis-se Dresdner Bauingenieure in neues Bau-en ein. Für Rudolf S. Morgenstern, der inHellerau seine Kindheit verbrachte undjetzt wieder in einem der sanierten tradi-tionsreichen Gartenstadthäuser lebt,schließt sich ein Kreis...

Ulrich van Stipriaan

Rudolf Morgenstern nun bulgarischer Ehrendoktor

Professor Rudolf Morgenstern während einer Summer School mit einem vietnamesi-schen Studenten vor dem Schumann-Bau. Foto:Archiv Stipriaan

15. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 4/2004 Seite 7

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GAMM-Jahrestagungvom 21. bis 27. Märzan der TU Dresden

Bereits zum zweiten Mal nach der politi-schen Wende hat die Gesellschaft für Ange-wandte Mathematik und Mechanik e. V.(GAMM) ihre wissenschaftliche Jahreskon-ferenz an die TU nach Dresden vergeben.

Vom 21. bis zum 27. März 2004 werdensich etwa 800 Fachleute aus der ange-wandten Mathematik, der Mechanik unddem Bauwesen auf 14 Plenarvorträgen, 12Minisymposien und 24 parallel stattfinden-den Sessions aktuellen Problemen auf denFeldern der Festkörper- und Fluidmecha-nik widmen, bei denen angewandte Mathe-matik und Mechanik ineinander greifen.Das Spektrum der konkreten Themen istdabei unglaublich groß – es reicht vonUntersuchungen zu Verwirbelungsstruktu-ren an Hubschrauber-Rotoren bis zu stati-schen Analysen der Frauenkirchenkuppel,von der mathematischen Betrachtungkomplexer molekularer Systeme bis hin zuneueren Entwicklungen auf dem Gebietder Mechanik des Hörens.

»Ganz besonderen Wert legen wir beidieser Jahrestagung darauf«, so ProfessorHans-Jürgen Hardtke vom örtlichen Orga-nisationskomitee, »möglichst vielenWissenschaftlern aus ost- und ostmitteleu-ropäischen Staaten die Teilnahme zuermöglichen.« Dabei werden Sponsorenhelfen – wie etwa die Deutsche For-schungsgemeinschaft (DFG), das Sächsi-

sche Staatsministerium für Wissenschaftund Kunst (SMWK) und eine ganze Reihevon Geldgebern aus der privaten Wirtschaft(ThyssenKrupp, Airbus Deutschland, VWund andere). Von den erwarteten etwa 100Kollegen aus diesen Ländern können etwa55 Prozent mit solchen Finanzhilfen fürden Tagungsbesuch rechnen. FrühereGAMM-Jahrestagungen brachten es diesbe-züglich auf zwanzig, dreißig Prozent.

Mit dieser Jahrestagung setzt die TUDresden eine Tradition fort, der zufolgeDresdner Wissenschaftler in der GAMMstets eine aktive Rolle spielten. So gehörteder von 1922 bis 1937 an der TH Dresdenals Professor für Technische Mechanik täti-ge Erich Trefftz (ab 1933 auch Schriftleiterder »Zeitschrift für Angewandte Mathema-tik und Mechanik«) viele Jahre zu denprägenden Persönlichkeiten der GAMM.

Der Sekretär der GAMM, Professor VolkerUlbricht, ist gegenwärtig Dekan der Fakul-tät Maschinenwesen der TU Dresden, undder GAMM-Präsident Professor FriedrichPfeiffer (Lehrstuhl für Angewandte Mecha-nik der TU München) wird im Vorfeld derJahrestagung, am 16. März, die Ehrendok-torwürde der TU Dresden erhalten.

Die Jahrestagung wird von einem zwölf-köpfigen, interdisziplinär zusammenge-setzten örtlichen Komitee ausgerichtet, dasvon Professor Andreas Griewank, ProfessorHans-Jürgen Hardtke und Dr. Steffen Mar-burg geleitet wird. Mathias Bäumel

www.tu-dresden.de/GAMM2004/�

Mit Mathematikund Mechanik technischeProbleme lösen

Langsam, aber sicher nimmt der Informatik-Neubau an derNöthnitzer Straße Gestalt an. Der im Foto hinten zu sehendeBaukörper befindet sich bereits im Rohbau.Vorn im Bild laufenVorbereitungsarbeiten für den Neubau einer Außenstelle desFraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtech-

nik, Chemnitz, das die Gebäudeflucht zum Max-Planck-Institutfür chemische Physik fester Stoffe schließen wird. Mit dem fürFrühsommer 2004 geplanten Richtfest des Informatik-Neubau-es wird die Fertigstellung der 35-Millionen-Euro-Investition indie letzte Phase bis Mai 2005 gehen. Foto:UJ/Eckold

Informatik-Bau nimmt Gestalt an

Arbeitnehmer betreuen wir vonA bis Z im Rahmen einer Mitglied-schaft bei der

Einkommensteuererklärung,wenn sie Einkünfte ausschließlichaus nichtselbstständiger Tätigkeithaben und Ihre Nebeneinnahmenaus Überschusseinkünften (z.B. Ver-mietung) die Einnahmegrenze voninsgesamt € 9.000 bzw. € 18.000nicht übersteigen.

Wir suchen noch haupt- und nebenberuflicheBeratungsstellenleiter/innen. Interessenten wenden

Sich bitte an: Gabi Menz unter Tel. 470 66 70

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Telefon 470 66 70Email: [email protected]

Forschungsseminar Umformtechnik in Frankreich geplant

Vom 11. bis 13. Februar trafen an der TUDresden französische und deutsche Wissen-schaftler zusammen, um Ordnungen fürein deutsch-französisches Doppeldiplomauszuarbeiten. Die Delegation der franzö-sischen Hochschule ENSAM Metz stand un-ter der Leitung ihres Direktors ProfessorGodefroy Kugel. Ihn begleiteten sein Stell-vertreter für internationale Beziehungen,Professor Jean-Luc Bauchat, und dessenMitarbeiter, Dr. Christophe Giraud-Audine.

Das Vorhaben, ein Doppeldiplom derbeiden Hochschulen zu vergeben, wird vonder Deutsch-Französischen Hochschule,dem Verbund deutscher und französischer

Mitgliedshochschulen, ideell und finanzi-ell gefördert. Die französischen Gästetauschten mit dem Rektor, MagnifizenzProfessor Hermann Kokenge, und dem De-kan der Fakultät Maschinenwesen, Profes-sor Volker Ulbricht, Gedanken über diekünftige Zusammenarbeit aus. In den Ge-sprächen kam zum Ausdruck, dass dieUniversität das Vorhaben mit allen ihr zurVerfügung stehenden Kräften fördern wird.

Die zwei Einrichtungen konnten in denletzten beiden Jahren bereits einige Erfah-rungen sammeln, weil ein Student der EN-SAM Metz im Rahmen des ERASMUS-För-derprogramms der EU an der TU Dresdenstudierte, um neben dem Diplom in Metzdas der TU Dresden zu erwerben. SeineStudienarbeiten führte er zur ThematikStirlingmotor unter der Betreuung vonProfessor Jürgen Knorr durch. Die Zusam-

menarbeit mit der ENSAM Metz beschränktsich nicht auf Ausbildungsfragen. Die Part-ner sondierten und sondieren auch, inwie-weit in der Forschung kooperiert werdenkann. Erste Ansatzpunkte zeigten sich aufden Gebieten erneuerbare Energien (Pro-fessor Jürgen Knorr) und Umformtechnik(Professor Volker Thoms).Es wurde verein-bart, ein Forschungsseminar auf dem Ge-biet Umformtechnik in Metz im Frühjahr2004 durchzuführen.Ziel der weiteren Ak-tivitäten ist es, Vereinbarungen für denstudentischen Austausch und den Erwerbdes Doppeldiploms ab dem Studienjahr2004/05 zu schaffen und die Forschungs-beziehungen bis hin zu gemeinsamenProjekten weiter zu entwickeln.

Professor Dieter FichtnerAuslandsbeauftragter

der Fakultät Maschinenwesen

ENSAM Metz und TUD mit deutsch-französischem Doppeldiplom

Professor Hermann Kokenge, Professor Godefroy Kugel, Professor Dieter Ficht-ner (v.l.n.r). Foto: Jens Hoffmann

Anzeigentelefon: 0351-31992670

15. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 4/2004 Seite 8

Carsten Ludwig inszenierteVertonung von Phil Glass

Das Max-Planck-Institut für Molekularbio-logie und Genetik Dresden hat einen Wis-senschaftler delegiert. Es ist der BiologeProfessor Teymuras Kurzchalia. Getränke,sein Notebook, ein Mikrofon stehen vorihm auf dem Konferenztisch. Er wird vor-gestellt – nicht aber zu einer wissenschaft-lichen Podiumsdiskussion, sondern für dieBühne vom Moderator (Alf Mahlo), der imStück ein »Navigator« ist.

Carsten Ludwig (Regie) inszeniert dieVertonung von Phillip Glass »In The PenalColony« nach einer Erzählung von FranzKafka, »Strafkolonie«, zu einem echtenReality-Oper-Theaterstück. Sein Misch-konzept bringt spannungsvoll vier Ebenenins Zusammenspiel: die makabere Erzäh-lung, ihre musiktheatralische Umsetzung,eingeschobene Wissenschaftskommentare– und das Publikum.

Kafka schrieb 1914, noch vor Beginndes großen Krieges, in seherischer Vor-schau auf die kommenden Unmenschlich-keiten des aufsteigenden Jahrhunderts, sei-ne Novelle um eine Tötungsmaschine.Vom alten Kommandanten einer tropi-schen Strafkolonie erdacht, seinem letztenOffizier (Jacques-Greg Belobo) gepriesen,schreibt der Apparat dem Delinquenten dasVergehen mit Nadelstichen auf den Körper,bis er verstanden hat – und verblutet ist.Das Marterinstrument besteht aus Zeich-ner, Bett und Dornenegge. Taumelndstampfend sticht eine Excentermechanikauf das aus dem Publikum geholte Opferein, mit stilisiert virtueller, 3-D-animierterGroßprojektion in realtime. Etliche Wo-chen Konstruktion und Programmierungin vrml hat es Karin Ocker gekostet, die di-plomierte Architektin und Bühnenbildne-rin ist. Mit einem weißen Band führt sievom Konferenztisch zur Spielebene, demEggenbett und der Projektionsfläche imRaum fürs Hinrichtungsgeschehen.

Erst 86 Jahre nach Kafkas Vision hatPhil Glass seine Musikversion dazu in

Seattle zur Uraufführung gebracht. Zeit-und ortaktuell erschien ihm gerade dortdas Stück. Die minimalistische Musik ist,mit glissierend, fast klassisch anmutenderMelodiösität, zur Kammeroper gesetzt.Kraftvoll singt seine Rolle Bariton Belobound Tenor Florian Hartfield eher zurück-genommen, Unsicherheiten spielend, denner ist der Forschungsreisende, er beobach-tet ja nur. Es spielen mit ihrer unnach-ahmlich samtenen Qualität die Streicherdes Kammerquartetts der Staatskapelle, er-weitert um einen Kontrabass und von BrettAlan Austad dirigiert. Zur Auswahl des De-linquenten wandern sie alle, in Aufspielart,im Publikum herum, ein schöner Einfallder Regie.

Hier setzt der Navigator ein, der einenMitmacher überreden muss. Mitsprechenderklärt er die Handlung in feiner Modera-

torart, übersetzt zeitgleich oder unterbre-chend ins Deutsch, was auch für Englisch-Beherrscher vokalisiert nicht zu verstehenist. Und er beginnt den Dialog: Wird derreisende Forscher ein Unbeteiligter blei-ben? Er wird es nicht, ist die Antwort desWissenschaftlers. Wenn wir beobachten,greifen wir mit dem Experiment in die bio-logischen Strukturen ein, wir isolieren, wasbis zur Zerstörung gehen kann. Auf dieSpielwand werden erläuternd Experimentedes MPI-CBG mit c.elegans-Würmern undderen Zellen projiziert. Dieses Thema, Be-obachter gegen Experiment, kommt lo-gisch aus dem Handlungsverlauf desStücks. Aus der dramaturgischen Idee da-gegen, nicht zwingend eingeschoben, wirktder zweite Wissenschaftsdiskurs. Mahlofragt recht banal, was es denn Neues gibtbei der Würmerforschung? Kurzchalia

locker, »darf ich mich kurz fassen?«, refe-riert über Forschungen zum lebenswichti-gen Cholesterin, dessen Wegfall bei seinenWürmern Dauerschlaf auslöste: Umgerech-net würden wir so 800 Jahre überwintern –doch so weit ist die Wissenschaft noch lan-ge nicht.

Das unterhaltende und bildende Stück,das Dichtung mit Musik und Wissenschaft,brilliant auf der Nebenbühne der Semper-Oper zusammenbringt, hat seinen rau-schenden Premierenapplaus mit Bravo-rufen verdient. (Bäu)

Wieder am 21. und 22. März, 20Uhr, kleine szene, Bautzner

Straße 107. Eintrittspreise 9, ermäßigt4,50 Euro. Abendkasse und Vorkauf inder Schinkelwache.www.semperoper.de/kleine szene

Kafkas »Strafkolonie« in Verbindungmit Musik, Dichtung und Wissenschaft

»Strafkolonie« – der Apparat schreibt dem Delinquenten das Vergehen mit Nadelstichen auf den Körper. Foto:Matthias Creutziger

Künftig gibt esjedes Jahr denMPI-CBG Art Prize

Unijournal sprach mitProfessor Kai Simons,Direktor des Max-Planck-Instituts für MolekulareZellbiologie und Genetik(MPI-CBG) nach derPremiere von»In The Penal Colony«

UJ: Herr Professor Simons, wie schonim »Lehrstück« von Bertolt Brecht agie-ren – jetzt zum zweitenmal – Wissen-schaftler aus Ihrem Institut auf denOpernbrettern der kleinen szene. Arbei-ten – umgekehrt – Künstler auch bei Ih-nen?

Kai Simons: Oh ja, das geschieht schonbei uns. So hat eben ein Meisterschüler derHochschule für bildende Künste nach drei-monatiger Mitarbeit im Zelllabor einGroßgemälde und eine Vitrinenserie mitdem Titel »Schöne Zelle« präsentiert. DieArbeiten von Rocco Pagel bekamen denMPI-CBG Art Prize, der mit 5000 Euro do-tiert ist. Zusammen mit der HfBK vergebenwir diesen Preis von nun an jedes Jahr.

Das ist bildende Kunst. Können Siesich auch vorstellen, dass Sänger zu Ih-nen kommen?

Darüber müssten wir gemeinsam mitdem Opernintendanten Professor Ueckernachdenken. (Bäu)

Nächste Veranstaltung Wissenschaft - Theater :

Dresdner Erstaufführung der szeni-schen Lesung »Kalkül« von CarlDjerassi, dem Vater der Antibabypille,über den Wissenschaftsstreit zwischenNewton und Leibniz.Termin: 9. März 2004, 20 Uhr,Ort: kleine szene,Bautzner Straße 107.Karten:Karten nur über das MPI-CBG,Pfotenhauerstr. 108, 0351/210-0,Im Internet:www.mpi-cbg.dewww.semperoper.de

Carsten Ludwig inszenierte»Die Ermittlung« von PeterWeiss im Staatsschauspiel

Richter: Wie war das Gas verpackt? Ange-klagter: in Büchsen zu einem halben Kilo.Richter: Wie sah der Inhalt aus? Zeuge: Eswar eine körnige, bröcklige Masse, bläu-lich weiß. / Woraus bestand die Masse? / Eswar Zyanwasserstoff in gebundener Form,sobald die Brocken der Luft ausgesetzt wur-den, entwich Blausäuregas. / Erinnern Siesich an die Mengen? / Es kamen 14 bis 20Kisten mindestens einmal wöchentlich an,jede Kiste enthielt 30 Büchsen. / Wie vieleBüchsen wurden für eine Vergasungbenötigt? / Für 2000 Menschen wurden et-wa 16 Büchsen … Protokoll des industri-ellen Mordens. In einer »Fabrik« zur spur-losen Vernichtung von Menschen. Einganzes Volk sollte verschwinden. Vergast,zu Asche verbrannt, zuvor ausgeschlachtetvon Verwertbarem, Schuh, Zahngold, Haar.

Als Protokoll hat der Schriftsteller undDramatiker Peter Weiss (1916-1982) auf-gezeichnet, was darüber vor Gericht ver-handelt worden ist. Das als Auschwitz-Pro-zess bekannt gewordene Strafverfahrengegen 22 an dem Morden Beteiligte fandvon 1963 bis 1965 in Frankfurt am Mainstatt. Weiss schrieb »Die Ermittlung«, ge-stützt auf sein Gedächtnis, Prozessberichteund Zeitdokumente.

Der Prozess über die Verbrechen von In-dividuen des Regimes bis 1945 im Konzen-trationslager Auschwitz-Birkenau hatte die

Wälle der Schuld-Verdrängung bis dahinerstmals weit aufgebrochen, in der BRDaber auch in der DDR. Seitdem ging es inder öffentlichen Diskussion immer häufi-ger um die Verantwortung von allen Deut-schen. »Die Ermittlung«, schon im Jahrihrer Entstehung 1965 fast gleichzeitig auf19 Bühnen in West- und Ostdeutschlandaufgeführt, hat zu diesem Bewusstwerden

entscheidend beigetragen. In der DDR hat-te die Aufführung des Stückes in der Volks-kammer den Rang eines Staatsaktes.

Weiss hat »Die Ermittlung« als Oratori-um mit 11 Gesängen angelegt. Sie han-deln vom ganz »Normalen« der Men-schenvernichtung, im ersten »Gesang ander Rampe« bis zum letzten »Gesang inden Feueröfen«. Ein Berichterstatter führt

Richter, Angeklagte, Zeugen durch die Ver-handlung, sie sprechen das Prozessproto-koll. Als Zeitzeugnis ist es ein Versuch. DasStaatsschauspiel Dresden gibt ihm in einerNeuaufführung wieder Stimme, nachdemdas Stück über viele Jahre von den Bühnenverschwunden war.

In einmaliger Aufführung am 8. Febru-ar in der Kreuzkirche am Altmarkt, warenden »Gesängen« Motetten – Wie liegt dieStadt so wüst – und Chorwerke komple-mentär vor- und nachgestellt. Diese ge-meinsame Aufführung von Schauspiel undKreuzchor und danach am 13. Februar diePremiere im Staatsschauspiel am Zwingerbringen Holocaust und die ZerstörungDresdens zusammen. Intendant Holk Frey-tag und Kreuzkantor Roderich Kreile sehenbewusst das Gedenken an die Geschehnissenebeneinander, weder in Konfrontation,Identifikation noch Wertung. Das Feuer,1938 mit dem Brand der Synagogen ange-facht, in den Krematorien lodernd, schlugin der Nacht des 13. Februar auf die StadtDresden zurück. Aus Betroffenheit enthebtsich der Rezensent einer Beurteilung derTheaterrealisierung von Peter Weiss’ »DieErmittlung« am Staatsschauspiel Dresden.Er empfiehlt eindringlich: Gehen Sie allehin! (Bäu)

»Die Ermittlung«, Oratorium in11 Gesängen über den Ausch-

witz-Prozess von Peter Weiss, Staats-schauspiel Dresden, wieder am 8.März, 6. und 26. April 2004, 19.30 Uhr,www.staatsschauspiel-dresden.de

Auschwitz – das industrielle Morden

»Die Ermittlung«,Szenenfoto. Foto:HL Böhme

EmeritierteDozenten gesuchtDer Deutsche Akademische Austausch-dienst und die Hochschulrektorenkonfe-renz suchen im Auftrag der Stiftungsinitia-tive Johann Gottfried Herder emeritiertebzw. pensionierte deutsche Hochschulleh-rer für Gastdozenturen in Mittel- und Ost-europa. Angesprochen sind Vertreter allerFachrichtungen.

Die Gastdozentur soll mindestens einSemester dauern. Aufwandsentschädigun-gen und Versicherungen werden von derStiftungsinitiative übernommen. Bewer-bungsschluss für das Wintersemester2004/05 ist der 12. März 2004. ke

Nähere Informationen unter :DAAD, Referat 322, Frau Rä-

disch,Telefon 0228 882-636,Telefax 0228 882-444,E-Mail: [email protected],Internet: www.daad.de/jgh

Wieder italienischerSprachkurs imsommerlichen Trient

Das Studentenwerk bietet wieder den Som-mersprachkurs Italienisch in Trient an. DieReise findet in diesem Jahr vom 15. Augustbis 4. September statt. 25 Studierende ausDresden, Zittau und Görlitz können daranteilnehmen.

Bitte bewerben Sie sich bis 30. April2004!

www.studentenwerk-dresden.deTelefon: 0351 / 4697 528�

TU-Erfinderförderung:Bemerkenswerte Patentanmeldungen (III)

Das Institut für Angewandte Photophysikbeschäftigt sich unter anderem auch mit»weißem« LED-Licht. Eine Patentanmel-dung der TU Dresden hat den Titel »Photo-lumineszenzschicht in optischen und an-grenzenden Spektralbereichen«, PCT/DE00/00498. Die Erfindung haben Dr.Hartmut Fröb, M. Kurpiers und ProfessorKarl Leo gemacht.

Die spektrale Konversion von Licht mit-tels Lumineszenz ist für verschiedeneAnwendungsgebiete interessant. DiesesPrinzip nutzt auch die »LUCOLED« (Lu-minescence Conversion LED): Ein Teil desenergiereichen Lichtes einer »blauen« LEDwird durch eine geeignete Schicht in Ab-strahlrichtung absorbiert und als Fluores-zenzlicht zu niedrigeren Energien, alsogrößeren Wellenlängen verschoben wiederemittiert, so dass durch additive Farbmi-schung ein weißer Farbeindruck entsteht.Damit dies funktioniert, müssen Absorpti-ons- und Emissionsspektrum spektral pas-

sen sowie Photolumineszenz-Quantenaus-beute und Photostabilität hinreichendgroß sein.

Organische Farbstoff-Moleküle habenaufgrund ihrer Vielfalt ein enormes Poten-zial als lumineszierende Spezies in solchen

Konversionssystemen. In flüssigen Lösun-gen werden hohe Quantenausbeuten be-obachtet; Flüssigkeiten sind allerdings inLEDs nicht anwendbar. Um feste Lösungen,die auch bei hohen Farbstoff-Konzentratio-nen – erforderlich für eine hinreichendgroße Absorption – noch gut lumineszie-ren, herzustellen, wird eine Mischverdamp-fung von Farbstoff und einem anorgani-schen Matrixmaterial im Hochvakuumangewendet. Die derart eingebetteten Mo-leküle erweisen sich zudem als überausstabil.

Um die Wissenschaft an den Mann oderan die Frau zu bringen, hat die TU Dres-den mit der Sächsischen Patentverwer-tungsagentur in der GWT nach Interessen-

ten gesucht und diese auch gefunden. DieOsram Opto Semiconductors GmbH hatnach Angeboten und Verhandlungenschließlich das Patent gekauft. Gleichzeitigwurde ein umfangreiches Drittmittelvorha-ben zur weiteren Erforschung solcher Or-ganisch-anorganischen Mischsysteme ini-tiiert.

Diese Verwertung ist somit ein Beispiel,wie im Rahmen der BMBF-Verwertungs-initiative die TU Dresden gemeinsam mitder Sächsischen Patentverwertungsagenturin der GWT Erfindungen aus der TU Dres-den erfolgreich verwertet.

Frank Sender

15. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 4/2004 Seite 9

Folgende Stellen sind zu besetzen:

Fachrichtung Physik, zum 01.04.2005

C4-Professur für Strukturphysik kondensierter Materie(Nachfolge Prof. P. Paufler)

Die Professur soll sich der Strukturaufklärung kondensierter Materie insbesondere mit hochbrillanten und kohärentenStrahlungsquellen im Röntgenbereich widmen. In der Forschung werden Beiträge zur methodischen Weiterentwick-lung der Strukturanalyse und zur Anwendung des Freie-Elektronen-Lasers im Röntgenbereich (XFEL) erwartet.Der/Die Stelleninhaber/in sollte sich bereits vor der Verfügbarkeit des XFEL im DESY/HASYLAB an Konzeption und Auf-bau neuer Messplätze beteiligen. Die Bereitschaft zur interdisziplinären Zusammenarbeit in nationalen und interna-tionalen Forschungskooperationen wird vorausgesetzt. In der Lehre vertritt der/die Stelleninhaber/in die Experiment-alphysik in der Lehre im Studiengang Physik sowie in anderen Studiengängen der Naturwissenschaften,Ingenieurwissenschaften und Medizin. Eine angemessene Beteiligung an allgemeinen Aufgaben der FachrichtungPhysik wird erwartet.Die Bewerber/innen müssen die Einstellungsvoraussetzungen gemäß §40 des Sächsischen Hochschulgesetzes vom11.06.1999 erfüllen. Dazu gehört die Habilitation oder der Nachweis einer gleichwertigen wiss. Leistung. Es wird daraufhingewiesen, dass sich die besoldungsrechtlichen Grundlagen im Laufe des Ausschreibungs- und Berufungsverfahrensder - infolge bundesgesetzlicher Neuregelungen zur Reform der Professorenbesoldung - erforderlich gewordenen lan-desgesetzlichen Regelungen ändern können.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt. Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit tabellarischem Lebenslauf, Darstellung des wiss. Werdegangs u. der bisherigenLehrtätigkeit, Verzeichnis der wiss. Arbeiten und Kopien der Urkunden der wiss. Ausbildung bis zum 21.04.2004 an:TU Dresden, Dekan der Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften, Herrn Prof. Dr. G. Soff, 01062 Dresden.

Fachrichtung Psychologie, Institut für Klinische, Diagnostische und Differentielle Psychologie, ab01.04.2004, mit 50% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit für die Dauer von 3 Jahren mit Verlängerungs-möglichkeit, Beschäftigungsdauer gem. HRG i.d.j.g.F.

wiss. Mitarbeiter/in (BAT-O IIa)

Aufgaben: Übernahme von Seminaren entsprechend des Curriculums Klinische Psychologie; Durchführung vonPraktika; Mitarbeit an Lehr-und Betreuungsaufgaben im Rahmen des Diplomstudiengangs Klinische Psychologie. Dieselbständige Bearbeitung eines Forschungsthemas mit dem Ziel der Promotion wird erwartet.Voraussetzungen: wiss. HSA/Diplom auf dem Gebiet der Psychologie.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 16.03.2004 an: TU Dresden, FakultätMathematik und Naturwissenschaften, FR Psychologie, Institut für Klinische, Diagnostische undDifferentielle Psychologie, Professur für Klinische Psychologie und Psychotherapie, Herrn Prof. Dr. H.-U. Wittchen, 01062 Dresden. Auskünfte unter Tel.: 0351 463-36983.

Fachrichtung BiologieInstitut für Zoologie, Professur für Spezielle Zoologie und Parasitologie, ab 01.04.2004, mit 50%der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit

Techn. Assistent/in (bis BAT-O Vc)

Aufgaben: Technische Vorbereitung von zoologischen Praktika; Mithilfe bei der Durchführung von Lehrveranstal-tungen; Präparation von Zellen für die Elektronenmikroskopie; Anfertigen von histologischen Präparaten; Mithilfe beider Kultivierung von Zellen.Voraussetzungen: abgeschl. Ausbildung als Techn. Assistent/in (BTA/MTA/CTA) o. Laborant/in mit vergleichbarenKenntnissen. Erfahrungen in den Standardmethoden der Biologie, Molekularbiologie und Biochemie sowie Grund-kenntnisse in histologischen Schnitt- und Färbetechniken sind erwünscht.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt. Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den übl. Unterlagen und frankiertem Rückumschlag bis zum 16.03.2004 an:TU Dresden, Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften, Fachrichtung Biologie, Professurfür Spezielle Zoologie und Parasitologie, Herrn Prof. Dr. R. Entzeroth, 01062 Dresden.Nähere Informationen über Dipl. Biol. M. Kurth (Tel.: 0351 463-36249, [email protected]).

Institut für Botanik, Lehrstuhl für Zell- und Molekularbiologie, ab sofort

Techn. Assistent/in (bis BAT-O Vc)

Aufgaben: Durchführung molekularbiologischer Experimente mit pflanzlicher DNA z.B. DNA-Extraktion, Gel-Elek-trophorese, Plasmidklonierung sowie Kultivierung von Bakterien, radioaktive Markierung (33P, 32P) von DNA, automa-tische Sequenzanalyse und Sequenzauswertung, mikroskopische Arbeiten u.a. Fluoreszenz-in situ-Hybridisierung unddigitale Bildbearbeitung pflanzlicher Gewebekultur; Durchführung von Experimenten zu molekularbiologischen For-schungsprojekten sowie Auswertung von Messergebnissen; Erledigung technisch-organisatorischer Aufgaben; techni-sche Vorbereitung und Mitwirkung von Praktika; Unterhaltung pflanzlicher Zellkulturen.Voraussetzungen: Neben einer abgeschlossenen Ausbildung als Techn. Assistent/in (BTA, CTA) bzw. Laborant/insind Kenntnisse und Erfahrungen in molekularbiologischen Arbeitstechniken und die Bereitschaft zur Teamarbeit er-forderlich.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen und frankiertem Rückumschlag bis zum 31.03.2004an: TU Dresden, Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften, Fachrichtung Biologie, Institutfür Botanik, Lehrstuhl für Zell- und Molekularbiologie, Herrn Prof. Dr. T. Schmidt, 01062 Dresden.

Am Institut für Germanistik ist am Lehrstuhl für Allgemeine und vergleichende Sprachwissen-schaften ab 01.06.2004 die Stelle eines/einer

wiss. Mitarbeiters/-in (BAT-O IIa)

mit je 50% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit zunächst befristet bis 30.09.2006 zu besetzen. Die Beschäfti-gungsdauer richtet sich nach dem Hochschulrahmengesetz i.d.j.g.F.Aufgaben: Durchführung von Lehrveranstaltungen auf dem Gebiet der allgemeinen und vergleichenden Sprachwis-senschaft; Mitarbeit in Forschung und Lehre - ausdrücklich mit dem Ziel der Promotion.Voraussetzungen: wiss. HSA im Fach Vergleichende Sprachwissenschaft (Indogermanistik) und/oder der Germani-stik - Sprachwissenschaft; hohes Maß an Selbständigkeit; Teamfähigkeit; pädagogische Eignung zum Umgang mitStudierenden.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt. Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen und frankiertem Rückumschlag bis zum 23.03.2004an: TU Dresden, Fakultät Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften, Institut für Germanistik,Herrn Prof. Dr. Johann Tischler, 01062 Dresden.

Am Institut für Systemarchitektur ist am Lehrstuhls für Datenbanken zum nächstmöglichsten Termindie Stelle eines/einer

Fremdsprachensekretärs /-in (BAT-O VII/VIb)

mit 50% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit zu besetzen.Aufgaben: allgemeine Sekretariatsarbeit; Bearbeitung studentischer Angelegenheiten im Bereich des Lehrstuhls, ins-besondere für den englischsprachigen Studiengang Computationel Engineering; Planung von Dienstreisen und Ver-waltung von Drittmittelprojekten; Kommunikationspartner zwischen wiss. Mitarbeitern, Studenten (zum Teil ebenfallsin Englisch) und der universitären Verwaltung.Voraussetzungen: Ausbildung zum/zur Fremdsprachensekretär/in (Englisch); Flexibilität; Integrität; Kommuni-kations,- Organisations- und Improvisationstalent; sicheres Beherrschen der MS-Office-Produktpalette sowie Recher-chesicherheit im Internet und in Literaturdatenbanken. Mehrjährige Tätigkeit innerhalb einer universitären Einrich-tung oder im Bereich einer Geschäftsführung ist erwünscht.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen und frankiertem Rückumschlag bis zum 23.03.2004an: TU Dresden, Fakultät Informatik, Institut für Systemarchitektur, Lehrstuhl für Datenbanken,Herrn Prof. Dr.-Ing. W. Lehner, 01062 Dresden.

Am Institut für Geotechnik ist an der Professur für Bodenmechanik und Grundbau ab sofort für maxi-mal 5 Jahre die Stelle eines/einer

wiss. Mitarbeiters/-in (BAT-O IIa)

zu besetzen. Die Beschäftigungsdauer richtet sich nach dem HRG i.d.j.g.F.Aufgaben: selbstständige Forschungstätigkeit auf dem Gebiet der Geotechnik; Übernahme von Lehraufgaben, insb.bei der Durchführung von Seminaren/ Übungen, Laborpraktika und Betreuung von Diplomstudenten. Es besteht dieMöglichkeit zur Promotion.Voraussetzungen: wiss. HSA als Dipl.-Ing. Bauingenieurwesen; vertiefte geotechnische Kenntnisse; Interesse fürwiss. Arbeiten; Kooperationsbereitschaft. Berufserfahrung und EDV-Kenntnisse sind von Vorteil.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit frankiertem Rückumschlag bis zum 06.04.2004 an: TU Dresden, FakultätBauingenieurwesen, Institut für Geotechnik, Professur für Bodenmechanik und Grundbau,Herrn Univ. Doz. Dr.-Ing. Ivo Herle, 01062 Dresden.

An der Fachrichtung Forstwissenschaften, Institut für Bodenkunde und Standortslehre, ist an derProfessur für Standortslehre und Pflanzenernährung zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Stelle ei-nes/einer

wiss. Mitarbeiters/-in (BAT-O IIa)

befristet zu besetzen. Die Beschäftigungsdauer richtet sich nach dem HRG i.d.j.g.F.Aufgaben: Mitarbeit in Lehre und Forschung im Bereich der Erfassung, Modellierung und Simulation des Wasser-und Elementhaushalts terrestrischer Standorte, insb. Biogeochemie bewaldeter Wassereinzugsgebiete; Anwendung be-stehender Modelle und GIS-Erweiterung; Betreuung eines bodenhydrologischen Labors. Die Möglichkeit zur Habilitati-on ist gegeben.Voraussetzungen: einschlägiger wiss. HSA, überdurchschnittliche Promotion erwünscht; fundierte Kenntnisse undErfahrungen in standortskundlichen Gelände- und Labormethoden; versierte PC-Erfahrungen, insb. in der Anwen-dung von komplexen Wasser- und Stoffhaushaltsmodellen; gute englische Sprachkenntnisse; Erfahrung in der Bean-tragung und Durchführung von Drittmittelvorhaben, besonders auch im Ausland; nachgewiesene Befähigung zur in-terdisziplinären Zusammenarbeit.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Bewerbungsunterlagen bis zum 18.03.2004 an: TU Dresden,Fakultät Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften, Fachrichtung Forstwissenschaften, Institut fürBodenkunde und Standortslehre, Herrn Prof. Dr. K.H. Feger, Postfach 1117, 01735 Tharandt.

Interne Ausschreibungnur für MitarbeiterInnen des Universitätsklinikums Dresden und der Technischen Universität Dresden

Internetredakteur am Uniklinikum Dresden –eine herausfordernde Aufgabe für Sie?

Das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus (UKD) sucht einen Internet-Redakteur für den Internet- und Intranet-Auftritt des UKD. Die Stelle ist im Bereich Qualitätsmanagement angesiedelt und verspricht damit eine enge Zusam-menarbeit mit den Kliniken und Instituten, dem Medizinischen Rechenzentrum bis hin zur Pressestelle des UKD.

Die Stelle ist zunächst für zwei Jahre befristet. Eine Teilzeitbeschäftigung ist möglich.

Aufgabenprofil:Pflege, d.h. Aktualisierung des Internetauftrittes am UKD sowie dessen Weiterentwicklung. Hierzu sollen Fachthemenadäquat unter Verwendung von Bildern und Grafiken aufbereitet werden. Darüber hinaus gilt es, das bestehende Intra-net konzeptionell und inhaltlich weiter zu entwickeln.

Qualifikation:Wir erwarten Erfahrungen in einem Medium mit hoher Aktualität (tagesaktuelle Internetportale, Hörfunk, Fernsehenoder Tageszeitung). Der Internet-Redakteur soll die kurzen Textformen beherrschen und auch unter Zeitdruck arbeitenkönnen. Grundvoraussetzungen sind neben den praktischen Fähigkeiten ein abgeschlossenes Studium und/oder einVolontariat. Neben der eigenverantwortlichen Pflege und Aktualisierung soll der Internet-Redakteur eigenständigeIdeen für die inhaltliche Weiterentwicklung von Internet und Intranet einbringen. Hierzu braucht es insbesonderekommunikative und beratende Fähigkeiten.

Ihre Bewerbungen richten Sie bitte unter Angabe der Kennziffer 016/2004 bis zum 14.03.20004 an: Frau Dr. med. M. Eberlein-Gonska, Leiterin Qualitätsmanagement, e-Mail: [email protected]

Wir, das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, decken als Krankenhaus der Maximalversorgung das gesamte Spek-trum der modernen Medizin ab. Rund 700 Ärzte und über 1600 Schwestern und Pfleger sorgen täglich für das Wohl un-serer Patienten nach modernsten medizinischen Standards.Als Universitätsklinikum sind wir auf das Engste mit der Medizinischen Fakultät der Technischen Universität Dresdenverbunden und nehmen eine Vorreiterrolle im Bereich Forschung sowie Aus- und Weiterbildung von medizinischemPersonal ein.

Im Rahmen der kontinuierlichen Fortführung der arbeitsmedizinischen Beratung und Betreuung suchen wir zum01.06.2004 eine engagierte und unternehmerisch denkende Persönlichkeit als

Leiter/in des Betriebsärztlichen Dienstes

Aufgaben: Sie sind verantwortlich für alle Aufgaben eines Betriebsarztes gemäß § 3 ASiG, Sie sorgen für eine effizien-te Organisation der Arbeitsabläufe innerhalb der Betriebsärztlichen Ambulanz und leiten die unterstellten Betriebsärzteund weiteren Mitarbeiter an. Sie pflegen eine enge Kooperation zum Institut für Arbeits- und Sozialmedizin der Medizi-nischen Fakultät der Technischen Universität Dresden. Im Rahmen der Einführung neuer Datenverarbeitungssysteme am Universitätsklinikum stellen Sie deren effektivenEinsatz in Ihrem Verantwortungsbereich sicher und gestalten die betrieblichen Abläufe innovativ.

Ihr Profil: Sie sind Facharzt/-ärztin für Arbeitsmedizin und können eine mehrjährige Erfahrung im betriebsärztli-chen Dienst, idealerweise im Gesundheitswesen vorweisen. Sie überzeugen durch persönliche Integrität, Fachkompe-tenz und Organisationsgeschick.

Das Angebot: Ihnen wird eine eigenverantwortliche und herausfordernde Führungsaufgabe in einem sehr vielfälti-gen Aufgabenspektrum mit Freiräumen zur Realisierung eigener Ideen angeboten. Wir unterstützen Ihre fachlicheund persönliche Weiterentwicklung. Es erwarten Sie eine Ihrer Qualifikation, Leistung und Erfahrung angemesseneVergütung und die sozialen Rahmenbedingungen eines Großunternehmens.

Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen (Lebenslauf, Qualifikationsnachweise, Lichtbild, Gehaltsvorstellung undVerfügbarkeit) richten Sie bitte bis zum 31.03.2004 unter der Kennziffer 009/2004 an:Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden an der TU Dresden, Geschäftsbereich Personal,Fetscherstr. 74, 01307 Dresden.

An der Medizinischen Fakultät und am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden istzum nächstmöglichen Termin eine

Stiftungsprofessur (C4) für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Diabetologie und Endokrinologie

die nach Auslauf des Stiftungsvertrages als Haushaltsstelle unbefristet weitergeführt wird, zu besetzen.

Die mit der C4-Professur zusammenhängende Forschung, Lehre und Krankenversorgung in Diabetologie und Endo-krinologie sollen durch einen privatrechtlichen Vertrag mit dem Universitätsklinikum Carl Gustav Carus (Anstalt desöffentlichen Rechts des Freistaates Sachsen) geregelt werden. Die im Vertrag vereinbarten Aufgaben werden durch einleistungsgerechtes Gehalt mit fixen und variablen Bestandteilen vergütet.

Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium, pädagogische Eignung, Promotion undHabilitation bzw. habilitationsgleiche Leistungen sowie die Facharztanerkennung für das Gebiet Innere Medizin undeine entsprechende Schwerpunktbezeichnung. Es werden umfangreiche langjährige Erfahrungen auf dem Gebiet derDiabetologie und Endokrinologie als Oberarzt in leitender Funktion erwartet. In der wissenschaftlichen Tätigkeit sollendie Schwerpunkte auf dem Gebiet der Diabetologie liegen. Die Bereitschaft zur aktiven Integration in das Forschungs-profil der Medizinischen Fakultät im Profilschwerpunkt II „Therapeutische Strategie nach Zell- und Gewebeschädi-gung“ wird vorausgesetzt. Der Schwerpunkt soll auch in Lehre und Forschung vertreten werden. Engagement im„Dresdner Integratives Patient-/Praxis-/Problem-Orientiertes Lernen (DIPOL)“ und in der akademischen Selbstver-waltung wird erwartet.

Die Medizinische Fakultät strebt einen höheren Anteil von Frauen in Wissenschaft und Lehre an. Qualifizierte Wissen-schaftlerinnen sind deshalb ausdrücklich aufgefordert, sich zu bewerben. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eig-nung bevorzugt berücksichtigt.

Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit tabellarischem Lebenslauf und Lichtbild, beruflichem Werdegang, Zeugnis- undbeglaubigten Urkundenkopien der akademischen Entwicklung (einschließlich Abitur), einer Aufstellung der durchge-führten Lehrveranstaltungen, einer Aufstellung der drittmittelgeförderten Projekte, einem Verzeichnis der Publikatio-nen und aller auf wissenschaftlichen Kongressen gehaltenen Vorträge sowie einer Auswahl wesentlicher Sonderdrucke(bis zu 5 Exemplare, keine Bücher) bis 4 Wochen nach Erscheinen dieser Anzeige an den

Dekan der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden,Herrn Prof. Dr. med. H. D. Saeger, Fetscherstr. 74, 01307 Dresden.

Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus

Fakultät Forst-,Geo- und Hydrowissnschaften

Fakultät Bauingenieurwesen

Fakultät Informatik

Fakultät Sprach-,Literatur- und Kulturwissenschaften

Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften

Technische Universität Dresden

DHH – Nähe TU

In ruhiger Lage zu verkaufen. Baujahr 1937, Grundstück 530 m2, saniert 1995 - 99, Wohnfl. EG + OG + DG insges. ca. 120 m2, 1 Garage, 1 Stellplatz. Preis: 190.000,- €

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Langes Leben für weißes LED-Licht

Vakuum-Aufdampfanlage zur Abscheidung Organisch-anorganischer Misch-schichten, beschafft im Rahmen eines BMBF-Projektes gemeinsam mit OSRAMOpto Semiconductors. Foto: Archiv Inst.

15. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 4/2004 Seite 10

Werke von Fritz Schulzeund Eva Schulze-Knabeam Münchner Platz

Um das kommunistische KünstlerpaarFritz Schulze und Eva Schulze-Knabe ist esnach 1989/90 still geworden. Ihre Werkesind in den Depots verschwunden. Die Ge-denkstätte Münchner Platz Dresden zeigtnach einer Schau mit Werken Fritz Schul-zes im Robert-Sterl-Haus in Struppen imJahr 2002 erstmals wieder Gemälde,Druckgraphiken und Zeichnungen desPaares in größerem Umfang.

»Gezeichnet« ist ein weiterer »Bau-stein« der geplanten ständigen Ausstellun-gen zur politischen Strafjustiz und ihrenOpfern in Dresden. In ihrem Mittelpunktstehen Eva Schulze-Knabe und FritzSchulze, die ihre Kunst immer wieder poli-tischen Zielen untergeordnet haben.

Die Ausstellung verbindet die Präsenta-tion von originalen Kunstwerken mit demLebensweg der beiden Künstler. »Gezeich-net« verweist im wörtlichen und übertra-genen Sinn auf zentrale Aspekte der Aus-stellung: Eva Schulze-Knabe und FritzSchulze gehörten zu jener Generation umdie Jahrhundertwende geborener Künstler,deren künstlerische Entwicklung und ge-sellschaftliche Anerkennung durch die na-tionalsozialistische Gewaltherrschaft ge-bremst wurde, bevor sie sich hatte entfaltenkönnen. Sie waren »gezeichnet« als An-gehörige dieser »verlorenen Generation«im Allgemeinen und durch ihre Verfolgungals kommunistische Regimegegner im be-sonderen.

Ein Teil der Ausstellung verfolgt Lebens-weg und künstlerische Entwicklung desPaares vor dem Hintergrund der politisch-ideologischen Kämpfe ihrer Zeit: Angefan-gen von Selbstverständnis und Zielen derKommunistischen Partei in der erstendeutschen Demokratie, über Voraussetzun-gen und Verlauf des kommunistischen Wi-

derstands gegen die nationalsozialistischeGewaltherrschaft bis zum Umgang mit denehemaligen Widerstandskämpfern in derSBZ /DDR und dem offiziell vermitteltenGeschichtsbild.

Thematisiert wird darüber hinaus dieVerfolgung des kommunistischen Wider-stands durch Justiz und politische Polizeiim »Dritten Reich« wie auch die Instru-mentalisierung der Kunst in den beidendeutschen Diktaturen.

Ein weiterer Ausstellungsteil zeigt Por-träts, die Fritz Schulze und Eva Schulze-

Knabe zwischen 1933 und 1941 von Mit-häftlingen und Weggefährten angefertigthaben und dokumentiert die Lebenswegedieser »Gezeichneten«.

Wegen ihrer Entstehungsbedingungennehmen diese Bildnisse einen Sonderstatusinnerhalb des Gesamtwerks der beidenKünstler ein. In ihnen verknüpfen sichKunst und Widerstand, Selbstbehauptungund Verfolgung aufs engste. Sie zählen zuden wenigen während der NS-Diktatur ent-standenen künstlerischen Darstellungenihrer Art. Jana Haubold

Geöffnet vom 28. Januar bis 10.Juli 2004, Montag bis Freitag, 10

bis 16 Uhr, jeden ersten. Sonntag imMonat 10 bis 18 Uhr, InternationalerMuseumstag (16. Mai) 10 bis 18 Uhrund nach Vereinbarung. Spezielle An-gebote für Schülerinnen und Schülerab Klasse 9.Kontakt: Gedenkstätte MünchnerPlatz, Dresden, George-Bähr-Str. 7,01069 Dresden,Tel.: 0351 463-31990 oder -36466,[email protected]

»Gezeichnet« in der Gedenkstätte

In der Gedenkstätte Münchner Platz werden derzeit zahlreiche Werke des kommunistischen Künstlerehepaares Fritz Schulze undEva Schulze-Knabe in einer Ausstellung gezeigt. Foto: UJ/Eckold

Regelmäßige Extrasin der Ausstellung»Sammlungen undGeschichte der TUDresden«

Seit ihrer Eröffnung anlässlich des TU-Ju-biläums im vergangenen Jahr erfreut sichdie Ständige Ausstellung der Kustodie re-gen Interesses vor allem bei Mitarbeitern,Studenten und Absolventen der TU. Natür-lich steht die Ausstellung den Besuchernjederzeit offen, es empfiehlt sich freilich ei-ne kurze Voranmeldung. Die Mitarbeiterder Kustodie stehen dann auch fürFührungen bereit, in denen Herkunft, Ein-satzfeld und historische Zusammenhängeder vielen Exponate vertieft werden kön-nen. Auch ein Katalog auf CD-ROM ist inArbeit.

Um das Angebot der Ständigen Ausstel-lung noch attraktiver zu gestalten, wirdkünftig einmal im Monat eine öffentlicheFührung angeboten, die sich auch speziel-len Themen widmet. Begleitend dazufinden Vorträge zu musealen und hoch-schulgeschichtlichen Themen (z. B. zurBaugeschichte und über bedeutende Wis-senschaftler der TU Dresden) statt, und eswird eine Filmreihe »Hochschulalltag inalten Filmdokumenten« gestartet.

Die Vorankündigung dieser Veranstal-tung erfolgt unter dem unten stehendenPlakat im Universitätsjournal sowie imVeranstaltungskalender der TU.

Klaus MauersbergerKustodie

Hermann-Krone-Preis ausgelobt

Erstmals schreibt die Neue Photographi-sche Gesellschaft in Sachsen e.V. für dasJahr 2004 ihren Hermann-Krone-Preis aus.

Damit soll an den Dresdner Photogra-phen, Hochschullehrer und PublizistenHermann Krone (1827 – 1916) erinnertwerden. Ausgezeichnet werden Arbeiten, dieeinen wichtigen Beitrag zur Entwicklungvon Naturwissenschaft, Technik, Geschich-te oder Kunst der Photographie in Sachsenleisten. Der Preis ist mit 500 Euro dotiertund wird in zweijährigem Rhythmus ver-liehen. Arbeiten können bis zum 1. Mai2004 eingereicht werden. Die Jury bestehtaus drei Mitgliedern des Vorstands der Neu-en Photographischen Gesellschaft in Sach-sen e.V., dem Direktor des Instituts fürAngewandte Photophysik der TU Dresdenund dem Direktor des Kupferstich-Kabi-netts der Staatlichen KunstsammlungenDresden. ke

Dr. Hans-Ulrich Lehmann,Telefon/Fax 0351-3119634,

E-Mail: [email protected]

Neues Institut an der Musikhochschule erforschtdas Lehren und Lernen

Zwei Kinder lernen Geigen spielen. Ausdem einen wird über die Jahre hin einguter Musiker, der andere legt die Violinenach zwei Jahren für immer aus der Hand.Der eine ist halt begabt, sagen die Leute.Ich habe versagt, denkt der Abbrecher.Doch so einfach ist das nicht, meint Wolf-gang Lessing, Professor für Instrumental-didaktik und Musikpädagogik an derHochschule für Musik »Carl Maria vonWeber« Dresden. Unter seiner Leitung stehtein neu an der Hochschule gegründetes»Institut für musikalisches Lehren undLernen«. Lessing meint: »Das große Wortvon der Begabung, deren es bedürfe, ist ei-gentlich ein Alibi-Begriff.« Bei einer sokomplexen Tätigkeit wie dem Instrumen-talspiel hänge der Lernerfolg von vielenFaktoren ab, von denen der einzelneSchüler oder Lehrer notgedrungen immernur einen Teilaspekt im Auge habe. Daspielten Herkunft und Biographie desSchülers eine Rolle, die Erwartungshal-tung an den Unterricht, die Art der verba-len Vermittlung durch den Lehrer, die Per-sönlichkeit des Lehrers überhaupt und undund.

Ziel des neu gegründeten Instituts istnun, jene Lernprozesse beim musikali-schen Üben sowie beim Unterricht syste-matisch zu erforschen, zu untersuchen,wie das Zusammenspiel von musikali-schem Lehren und Lernen genau funktio-niert. »Wir erfinden das Rad nicht neu, andiesem Thema arbeiten schon viele«, soLessing, »aber es ist ungemein wichtig, esgilt, die Strukturen transparenter zu ma-chen.« Zu diesem Zweck setzt Lessingunbedingt auch auf die diesbezügliche Zu-

sammenarbeit der einzelnen künstleri-schen und wissenschaftlichen Bereiche ander eigenen (und anderen) Hochschule(n)sowie auf jene mit der Basis, sprich: denMusikschulen. Workshops mit Hochschul-,Musikschullehrern und Studenten sind einStichwort, zudem soll es unter dem Dachdes Instituts Arbeitsgruppen zu den ver-schiedensten Themenstellungen geben.»Wir wollen nicht den Unterricht der ein-zelnen Lehrer kontrollieren«, betont Les-sing, »es geht uns einfach um eine ge-meinsame Entwicklung von Neugier.«

Dass an der Dresdner Musikhochschuleder Schritt dieser Institutsgründung gewagtwurde, beruht auf einer Art Standortvorteil:Hier sind Strukturen vorhanden, die mannutzen kann. Konkret gemeint ist damitdie Kinderklasse, in der seit 24 Jahren je-weils rund 60 Kinder ab einem Alter von

drei Jahren Rhythmikunterricht erhalten(einige erlernen parallel auch ein Instru-ment). Die von Prof. Christine Straumergeleitete Klasse erhielt mit der Einbindungeinen festen institutionellen Rahmen, imGegenzug bietet sie dem Institut ideale Mo-dellbedingungen für entwicklungspsycho-logische Langzeitstudien, für Einzelfallstu-dien oder die Arbeit mit Versuchsgruppen.Schnelle Erfolge seien nicht zu erwarten,so Lessing, aber nach einiger Zeit werdeman vielleicht begreifen, warum der eineSchüler große Fortschritte macht und derandere nicht.

Die Rhythmik als musikalische Früher-ziehung sei deshalb so geeignet, weil er-wiesenermaßen Bewegung in erheblichemMaße die Fähigkeit beeinflusse, musikali-sche Strukturen zu durchschauen undumzusetzen. Lessing: »Diese entscheidet

letztlich, ob sich ein junger Musiker wirk-lich individuell musikalisch ausdrückenkann, was wiederum Bedingung für Erfolgim Beruf ist.« Und Christine Straumer er-gänzt: »Im Rhythmikunterricht werdenelementare Grundlagen gelegt, die ein Teildes ganzen Systems Mensch sind.« Die No-ten als Symbolschrift, dazugehörige Anwei-sungen, Fingersätze seien das eine, undauch auf deren Basis könne einer ein per-fekter Musiker werden. Aber die – ambesten vor dem 9. Lebensjahr zu machende– Erfahrung, wie sich eine Quinte körper-lich anfühlt, welche Farbe, welche Span-nung sie hat, die fehle. Prof. Lessings Fazit:»Es gilt zu schauen, wie man die Erfah-rungen aus der Kinderklasse und jene ausdem eher technikorientierten Instrumen-talunterricht aufeinander zu bewegenkann.« Eine wichtige Rolle in der Arbeitam Institut werde nicht zuletzt die sichdeutlich wandelnde Haltung Jugendlicherzum Erlernen eines Instruments spielen.»Kindliche Musikbiographien sehen heuteanders aus. Dass einer von sechs bis 18 einInstrument spielt, ist selten geworden. DieZeiträume sind kürzer oder es wird das In-strument gewechselt oder zum Sport.«

Dass, wie oben schon beschrieben, Ab-brecher oft das Gefühl des Versagens ent-wickelten, müsse sich ändern. »Selbstwenn einer nur zwei Jahre ein Instrumentspielt, sind diese zwei Jahre wichtig für dieAkzeptanz klassischer Musik. Vielleichtwird einmal ein Konzertgänger daraus.Und dann ist es nicht das Wichtigste, Ton-leitern zu bimsen, sondern die Musik ein-fach zu einem wesentlichen Bestandteilseiner selbst werden zu lassen.« Ob hieroder im Wunsch, Musiker zu werden, dieMotivation zum Lernen liegt, das sei zu be-achten. »Und dafür müssen die jeweiligenUnterrichtsformen gefunden werden.«

Sybille Graf

Wie funktioniert die Vermittlung von Musik?

Das Instrumentalspiel erfolgreich zu erlernen, hängt von mehr Faktoren als nurdem Talent ab, meint Professor Wolfgang Lessing. Foto: UJ/Eckold

»die bühne«

Donnerstag, 4. März 2004, 20.15 Uhr:Tobias Krechel / Sophia StempfGastspiel aus Teutleben»Odysseus«Freitag, 5.; Sonnabend, 6. März, 20.15:Jan Treiber, »Der Massenmensch«Freitag, 12.; Sonnabend, 13.; Sonntag, 14.März (zum letzten Mal!) 20.15 Uhr:»Leone und Lena«, nach Büchner