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Das Mankala – Spiel - · PDF fileSpiel selbst wurde erstmals im Kitab al-Aghani (Buch der Lieder) erwähnt, das im 10. Jahrhundert von Ali Abul al-Faraj von Isfahan geschrieben wurde

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Das Mankala – Spiel 

Ursprung  Mancala (von arab.: "naqalah" = bewegen) ist der wissenschaftliche Oberbegriff für bestimmte Spiele, die, meist von zwei Personen, vor allem in Afrika und Asien gespielt werden. Charakteristisch ist, dass bei ihnen Spielstücke, die in Mulden liegen, umverteilt werden. Oft wird es ganz improvisiert mit in die Erde oder Sand gegrabenen Löchern gespielt. In jedes Loch werden 4 Steine gelegt, schon kann das Spiel losgehen!

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Historisches  

Der Ursprung der Mancala-Spiele liegt im Dunkel der Geschichte verborgen. Die ältesten Spielbretter (6.-7. Jahrhundert n. Chr.) wurden im Nordwesten Äthiopiens, in Matara und Yeha, gefunden. Das Spiel selbst wurde erstmals im Kitab al-Aghani (Buch der Lieder) erwähnt, das im 10. Jahrhundert von Ali Abul al-Faraj von Isfahan geschrieben wurde. Ob ältere Muldenreihen (in der Archäologie "cup marks" genannt), die z.B. in Ägypten, Sri Lanka und Zypern gefunden wurden, Spielebretter sind, ist nicht bekannt. Selbst wenn diese Mulden zum Spielen dienten, weiß man nicht, was darauf tatsächlich gespielt wurde. Auch ist die Datierung solcher Funde äußerst problematisch, da es Hinweise gibt, dass manche Muldenreihen viel später als die Bauwerke entstanden, auf denen sie sich befinden. Trotzdem wird immer wieder von Laien und Spieleproduzenten behauptet, dass Mancala das älteste Spiel der Welt sei, "5000 Jahre alt".

Mit dem Sklavenhandel kamen westafrikanische Mancala-Varianten um 1640 nach Westindien(außer Kuba, Puerto Rico, den Bahamas), den USA (Louisiana) und Teilen Südamerikas. Durch die Ausbreitung des Islam gelangen diese Spiele auch nach Zentralasien, Indien, die Malediven, Südchina, Südthailand, Malaysia und Indonesien. Von dort verbreiteten sie sich schließlich nach Sri Lanka, auf die Philippinen und die Marianen.

In Europa sind traditionelle Mancala-Varianten im baltischen Raum, in den nördlichen Provinzen des früheren Ostdeutschlands (Pommern bis Ostpreußen), in Bosnien und auf der griechischen Kykladeninsel Hydra beschrieben worden. Im Schloss Weikersheim, Baden-Württemberg, stehen zwei Mancala-Tische aus dem frühen 18. Jahrhundert.

Turniere gibt es in Toguz Korgool (Kirgisien, Kasachstan, Karakalpakische Republik im Westen Usbekistans, Republik Chakassien in Russland), Sungka (Philippinen, Taiwan), Oware (Ghana, Portugal, Spanien, Italien, Frankreich, Schweiz, Belgien, Niederlande, England, Tschechische Republik, Kanada, Antigua & Barbuda), Songo ewondo (Kamerun, Frankreich), Gebeta (Äthiopien), Omweso (Uganda, England), Bao La Kiswahili (Tansania, Kenia, Malawi, England), Bao La Kimasai (Kenia), Moruba (Südafrika), Hus (Namibia), Kiela (Angola), Kalaha (USA) und BohnDuell (Internet).

Namen und Varianten

Der englische Brettspielforscher Harold James Ruthven Murray (1868-1955) hat über 200 traditionelle Mancala-Varianten gelistet. Oftmals wechseln die Bezeichnungen innerhalb von nur wenigen Kilometern. Inzwischen gibt es auch über 60 moderne Varianten, von denen die meisten erst in den letzten 50 Jahren erfunden wurden. Insgesamt existieren vermutlich weit über 1000 unterschiedliche Spiele.

Die meisten Mancala-Spiele haben zwei, drei oder vier parallele Reihen, die aus je einer (Nano-Wari) bis 50 Mulden (En Gehé) bestehen. Bei manchen Varianten gibt es auch je eine große Mulde an den beiden Enden, in denen die geschlagenen Steine gesammelt werden. In China (Provinz Yunnan) existiert aber auch eine fünfreihige Variante (Laomuzhuqi) und auf Madagaskar sogar ein sechsreihiges Spiel (Katro). Außerdem sind in den USA und Deutschland mehrere einreihige Mancala-Spiele erfunden worden (Atomic Wari, Sowing, 55Stones, Progressive Mancala).

Bei den meisten Mancala-Varianten geht es darum, den Gegner zugunfähig zu machen, indem man seine Spielsteine oder, bei einigen wenigen Varianten, seine Mulden fängt. Es gibt auch Spiele, bei denen der Spieler gewinnt, der als erster nicht mehr ziehen kann. Manchmal soll auch eine bestimmte Stellung auf dem Brett erreicht werden. Eine Varianta ist auch, dass der Spieler gewinnt, der im Laufe des Spiels die meisten Steine netnommen hat.

Aus „Wikipedia“ 03.01.2007

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Spielregeln: 

Die beiden Spieler sitzen einander gegenüber und haben das Spiel in der Mitte. Durch Losentscheid wird festgelegt, wer mit dem Spiel beginnt. In jedem Loch befinden sich 4 Spielsteine. (Oder Kugeln…). Derjenige, der

beginnt, nimmt aus einem der Löcher die vier Steine und verteilt sie einzeln im Uhrzeigersinn auf die folgenden Löcher. (Siehe Bild) So werden sich in den einzelnen Löchern verschieden viele Steine befinden.

Legt ein Spieler seinen letzten Stein in ein Loch, in dem sich nur 1 oder zwei Steine befinden, bekommt er alle Steine (einschliesslich dem, den er legen sollte). Die gewonnenen Steine werden aus dem Spiel genommen.

Es ist nicht erlaubt, die Steine aus dem Loch zu nehmen, um sie zu zählen! Sind die Steine aus dem Loch genommen, müssen sie verteilt werden: Berührt =

geführt! Das Spiel dauert so lange, bis entweder alle Steine herausgenommen wurden,

oder bis keine weiteren Steine mehr herausgenommen werden können. (Wie im Schach: Patt)

So sieht das Mankalabrett aus, wenn der erste Spieler das durch einen Pfeil gekennzeichnete Loch geleert hat. Er verteilt die darin befindlichen Steine einzeln auf die angrenzenden Löcher im Uhrzeigersinn.

Immer wenn der zuletzt verteilte Stein in einem Loch mit nur 1 oder 2 Steinen landet, erhält der Spieler den Inhalt dieses Loches. Beispiele: Leert der Spieler das Loch Nr. 1, bekommt er 2 Steine. Leert er das Loch Nr. 3, erreicht er Nr. 8 und gewinnt so 2 Steine.

Wird das Spiel mit 12 Löchern gespielt, kann es mit 5 übrigbleibenden Steinen enden, ausgenommen ein Spieler würde einen Fehler machen.

Quellen: 

- Wikipedia, 03.01.2007 - Buch „Kreative Freizeit“, Band 17, PPI – Verlag, 1977 - Bilder aus dem Internet, 03.01.2007

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Spielbretter 

Sandkasten Die einfachste Art, Mankala zu spielen, geht im Sandkaste. Die Kinder formen 2 Reihen zu je 6 Mulden und legen 4 Steine in jede Mulde. Schon kann das Spiel losgehen.

Eierkarton Oft findet man Eierkartons für 12 Eier. Diesen schön bemalen, 48 Steine oder Holzeperlen besorgen, schon können die Kinder spielen.

Ton Natürlich kann man das Spielbrett aus Ton modellieren und es nach dem Brennen glasieren. Auch die Spielsteine kann man natürlich aus Ton formen.

Sperrholz Man schneidet eine Bodenplatte und eine gleichgrosse Spielplatte. Aus der Spielplatte sägt oder bohrt (Büchsenbohrer, z.B. 40mm) man 2 Reihen zu 6 Löcher. Beide Bretter aufeinander leimen, schön bemalen und lackieren.

Holz / Papiermaschee Dies ist die komplizierteste Bauart. An ihr können die Schülerinnen und Schüler jedoch am meisten Arbeitsschritte üben. (Diese Bauart ist im Folgenden genauer beschrieben.)

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Vorgehen / Unterricht 

Lernziele für die Schülerinnen und Schüler: - Die Schülerinnen und Schüler lesen eine Bauanleitung und arbeiten danach. - Die Schülerinnen und Schüler können genau abmessen. - Die Schülerinnen und Schüler üben den Gebrauch des Zirkels. - Die Schülerinnen und Schüler lernen den Seitenschneider kennen und benutzen. - Die Schülerinnen und Schüler arbeiten mit dem Heissleim. - Die Schülerinnen und Schüler arbeiten mit Papiermachee und lernen dabei, auch

einmal „schmutzige“ Finger zu bekommen. - Die Schülerinnen und Schüler können einen Gegenstand sorgfältig bemalen. - Die Schülerinnen und Schüler lernen, einen Gegenstand mit Lackspray lackieren.

Arbeitsweise - Die Schülerinnen und Schüler erhalten die genaue Bauanleitung. - Sie arbeiten die Anweisungen Schritt um Schritt ab und zeigen jeweils den

Zwischenstand der Lehrperson.

Material - Pro Schülerinnen und Schüler ein Holzbrett 200mm x 500mm - Baumanbinder (Durchmesser 10 mm), pro Schülerinnen und Schüler 12 mal 140 mm - Massstab, Zirkel, Bleistift - Tapetenkleister - Zeitungen - Heissleimpistole - Farben - Lackspray - Als Spielsteine entweder Holzperlen oder Steine für Zierbrunnen - Bauplan - Bauanleitung

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Bauanleitung 

1. Übertrage den Bauplan sehr genau auf das Holzbrett a. Zeichne zuerst die 2 Längslinien, 65 mm vom oberen und unteren Rand b. Trage mit dem Zirkel vom linken Rand auf beiden Linien 75 mm ab. c. Von nun an trage nach rechts mit dem Zirkel auf jeder Linie 5 mal 70 mm ab. d. Zeichne mit dem Zirkel um die erhaltenen Punkte einen Kreis mit 25 mm

Radius

2. Schneide mit dem Seitenschneider 12 mal 14 cm vom Baumbinder ab. 3. Forme die 12 Stücke zu Ringen. 4. Klebe die 12 Ringe mit Heissleim auf die Kreise.

5. Reiss aus Zeitungspapier Schnitzel, etwa Fünfliber gross. 6. Besorge eine kleine Schale mit angemachtem Fischkleister. 7. Beklebe das Ganze mit etwa 4 Schichten Zeitungspapier. Jeweils ein Schnitzel durch

den Fischkleister ziehen, auf das Werkstück legen und den Leim verstreichen.

8. Bemale dein getrocknetes Spielbrett mit kräftigen, fröhlichen Farben. 9. Sprühe dein bemaltes Spielbrett 2 bis 3 mal mit Lackspray. Nach jedem Mal den Lack

trocknen lassen!

10. Wasche 50 Steine und trockne sie gut ab. 11. Jetzt kannst du einen Partner suchen und mit dem Spiel beginnen.