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Naturschutzgebiet Feldberg 1.493 m ü. NN Willkommen im Naturschutzgebiet Feldberg Mit fast 1.500 Metern Höhe ist der Feldberg der höchste deutsche Berg außerhalb der Alpen und gehört zu den be- liebtesten Ausflugs- und Wandergebieten des Schwarzwal- des. Gleichzeitig ist das Feldberggebiet Lebensraum vieler seltener Tiere und Pflanzen. Aus diesem Grund wurde es bereits 1937 unter Naturschutz gestellt. Von weitem fällt der Feldberg durch seine langgezogene, unbewaldete Kuppe auf. Er scheint die natürliche Wald- grenze zu überschreiten. Tatsächlich war es aber der Mensch, der hier vor etwa 1.000 Jahren begann, den Ur- wald zu roden und die entstehenden Wiesen als Rinderwei- de zu nutzen. Einige besondere Lebensräume blieben jedoch seit der letzten Eiszeit auch ohne den Einfluss des Menschen un- bewaldet. Felsen, Lawinenbahnen und Moore waren in den letzten 10.000 Jahren Rückzugsgebiete für viele Pflanzen und Tiere - Eiszeitrelikte, die heute in den Alpen ihre zen- trale Verbreitung haben. Der Feldberg wird daher von Wis- senschaftlern als „subalpine Insel“ bezeichnet. Hochstaudenfluren An lichten Stellen im Wald treten üppige Hochstaudenflu- ren mit vielen alpinen Arten auf. Besonders schön tief vio- lett blüht im Juli der Alpen-Milchlattich. Auch die Alpen- Mutterwurz, der großblättrige Alpendost und die grün- schwarze Alpine Gebirgsschrecke sind typische Bewohner dieser oft feuchten Fluren. Geologie Bereits vor über 350 Millionen Jahren erstarrte in großer Tiefe Magma, das wir heute als Granit und Gneis im Hochschwarzwald wiederfinden. Während der Zeit der Dinosaurier vor ca. 100 Mio. Jahren war der heutige Feld- berg noch tief unter dem Boden des Jurameeres begraben. Seit etwa 45 Mio. Jahren wurde der Schwarzwald gegen- über dem Rheintal angehoben und die Gesteinsschichten abgetragen, die das Gebiet einst bedeckten. Die Verglet- scherung der letzten Eiszeiten sorgte für den „letzten Schliff“. Viele Zeugen dieser Eiszeiten sind am Feldberg noch heute zu entdecken. Bunte Bergweiden Die Gipfellagen des Feldbergs sind bedeckt von außeror- dentlich artenreichen, bunten Bergwiesen, den so genann- ten „Weidfeldern“. Pflanzliche Relikte aus der letzten Eis- zeit sind hier zu finden, aber auch Charakterarten nähr- stoffarmer, extensiv genutzter Weiden wie etwa das vom Vieh nicht gern gefressene Borstgras oder die aromatisch duftende Bärwurz. Auch der stattliche Gelbe Enzian wachsen hier recht häufig. Im Sommer sind die Weidfelder Brutplatz vieler wiesen- brütender Vogelarten wie Bergpieper, Wiesenpieper oder Feldlerche. Faszinierende Aussichten Das Feldberggebiet bietet eine Vielzahl gut angelegter, aus- sichtsreicher Wanderwege. Das „Highlight“ ist der als Pre- mium-Wanderweg zertifizierte Feldbergsteig, der das ge- samte Massiv umrundet. Viele gemütliche Hütten laden un- terwegs zur Einkehr ein. An klaren Herbsttagen schweift der Blick vom Seebuck oder vom „Höchsten“ über den ganzen Südschwarzwald bis zu den Vogesen, zur Schwäbischen Alb und ins Hegau. Besonders faszinierend ist der Blick auf die Alpenkette vom 246 km entfernten Montblanc bis hin zur Zugspitze. Naturschutz mit Vieh und Motorsäge?! Überall in den Wiesen wachsen kleine oder größere Fich- ten - wo die Wiesen nicht mehr genutzt werden, holt sich der Wald sein angestammtes Terrain zurück. Die Weidfel- der können daher nur mit menschlicher Hilfe erhalten wer- den, z. B. durch eine Beweidung mit Rindern oder Schafen. Manchmal müssen sogar die sich immer weiter ausbreiten- den Bäume wieder entfernt werden. Ohne diesen Eingriff würden die meisten der wunderschönen Bergwiesen am Feldberg langsam zuwachsen. Das Naturschutzzentrum Südschwarz- wald Ende 2001 wurde am Fuße des Seebucks das Haus der Natur als gemeinsamer Sitz der Stiftung Naturschutzzen- trum Südschwarzwald und der Geschäftsstelle des Natur- parks Südschwarzwald e. V. eröffnet. Die interaktive Dauerausstellung im Haus der Natur zeigt alle Facetten der Beziehung „Mensch und Natur“ im Südschwarzwald. Besondere Highlights sind die „Virtuelle Ballonfahrt“ und die faszinierende 3D-Schau. Entspannung und Vespermöglichkeiten findet man auch im Feldberggarten, der über einen idyllisch angelegten, rollstuhltauglichen Steg vom Haus der Natur aus erreicht wird. Auch der Feldberg-Ranger des Regierungspräsidiums Freiburg und der Feldberg-Förster vom Landkreis Breis- gau-Hochschwarzwald haben im Haus der Natur ihren Arbeitsplatz. . Adresse und Öffnungszeiten: Dr.-Pilet-Spur 4, 79868 Feldberg Tel. 07676 / 9336-30, Fax. 07676 / 9336-33 E-mail: [email protected] Internet: www.naturschutzzentren-bw.de Urige Wälder mit scheuen Bewohnern Ein großer Teil des Naturschutzgebiets Feldberg ist von Wald bedeckt. Durch den Einfluss des Menschen war zwar der früher hier wachsende Urwald - ein Mischwald aus Buchen und Tannen sowie mit steigender Höhe immer häufiger auch Fichten - fast vollständig verschwunden. Doch vor allem in den „Bannwäldern“ im Feldseekar und im oberen St. Wilhelmer Tal konnten sich wieder sehr naturnahe, urwüchsige Waldbestände entwickeln. Hier wächst neuer Urwald heran. Die Nachkommen der Ur- waldfichten sind an ihrem schlanken, säulenförmigen Wuchs zu erkennen, der die Bäume besonders wider- standsfähig gegenüber großen Schneelasten macht. Tote Bäume im Bannwald sind kein Zeichen für das Wald- sterben, sondern eine Folge natürlicher Ereignisse wie Borkenkäferbefall oder Sturm und zugleich eine wichtige Lebensgrundlage für eine sehr artenreiche Tierwelt. Ein erst in den 80er Jahren aus seinem „Exil“ in der Schweiz zurückgekehrter Bewohner totholzreicher Wälder ist der seltene Dreizehenspecht. Noch bis in den Sommer hinein sind Schneereste am Feldberg zu finden Kühe, Schafe, Ziegen - gehen sie, kommt der Wald zurück! Über den Wolken - Alpenblick vom Seebuck Schweizer Löwenzahn und die aromatisch duftende Bärwurz prägen das Aussehen der Magerwiesen im Frühsommer. Impressum Herausgeber: Regierungspräsidium Freiburg, Ref. 56, Bissierstr. 7, 79114 Freiburg, in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzzen- trum Südschwarzwald, Dr.-Pilet-Spur 4, 79868 Feldberg Gestaltung: Dr. Stefan Büchner Texte: Achim Laber, Hubertus Knoblauch, Dr. Stefan Büchner Bildnachweis: Naturschutzzentrum Südschwarzwald, Dr. Stefan Büchner, Hubertus Knoblauch, Achim Laber Bezug: Verlagsauslieferung der Naturschutzverwaltung bei der JVA Mannheim, Herzogenstr. 111, 68196 Mannheim, Fax 0621 / 398370 Gesamtherstellung: 2. Auflage 2009, 5.000 St. Das scheue Auerhuhn ist eine Charakterart lichter Wälder mit vielen Heidelbeeren. Es ist vom Aussterben bedroht und benötigt daher einen ganz besonderen Schutz Der Herbstwald im Feldseekar lässt die Vielfalt urwüchsiger Wälder erahnen Die Alpen-Troddelblume ist ein typisches Eiszeitrelikt am Feldberg Klima Der Feldberg weist ein extrem raues Klima auf: Im Jahres- mittel fallen hier etwa 2.000 mm Niederschlag und die Durchschnittstemperatur liegt bei etwa 3,5 °C. Der erste Schnee fällt meist schon im September, und die letzten Schneereste tauen erst im Juni oder Juli ab, manchmal sogar erst im August. Diese rauen klimatischen Bedingungen prägen eine für die deutschen Mittelgebirge einmalige Pflanzen- und Tierwelt. Moore Besonders reich an seltenen Eiszeitrelikten sind die Quell- moore des Feldbergs. Hier, wo nie dichter Wald stockte, fanden Kostbarkeiten wie Alpen-Troddelblume, Alpen- helm, der seltene Sumpfstern sowie Fleisch fressende Pflanzen wie Rundblättriger Sonnentau oder Gewöhnli- ches Fettkraut ein Refugium. Traunsteiners Knabenkraut (links) und Gewöhnliches Fettkraut - Schätze im Moor Der violettblau blühende Alpen- Milchlattich bildet im Juli mancherorts einen fast mannshohen „Dschungel“ Der farbenprächtige Alpen-Blattkäfer ist in den Hochstaudenfluren recht häufig zu finden. Der Feldsee - Kleinod aus der Eiszeit Der über 30 m tiefe Feldsee wurde von den Gletschern der letzten Eiszeit als typischer Karsee geschaffen. Auch in ihm finden wir seltene Eiszeitrelikte wie den hübschen See- saibling oder das Stachelsporige Brachsenkraut, ein Unter- wasser-Farn, der außer im Feldsee in Mitteleuropa nur noch im Titisee vorkommt. Wie ein geheimnisvolles Auge wirkt der fast kreisrunde Feldsee Sonnenaufgang am Montblanc - die Aussicht an klaren Tagen ist überwältigend Mit dem Ranger ins Naturschutzgebiet Am schönsten ist es, sich von einem fachkundigen Mit- arbeiter des Naturschutzzentrums durch das Naturschutz- gebiet führen zu lassen. Das Haus der Natur bietet ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm mit Führungen (Sommer und Winter!), Vorträgen, Seminaren u. v. m. an, das im Haus sowie im Internet zu finden ist. Besonders viele Angebote gibt es für Kinder: Bei „Tiere unter der Lupe“ geht es auf die Jagd nach Kleintieren im Waldboden und Totholz, die dann am Mikroskop näher untersucht werden. Beim „Auerhahntag“ lernen schon die ganz Kleinen den Charaktervogel des Hochschwarzwalds kennen und beim „Junior-Ranger-Abzeichen“ beschäftigen sich 8-12-jährige Kids einen ganzen Tag mit dem Natur- schutzgebiet Feldberg. Zum Lohn für die Mühe gibt es den begehrten Aufnäher. Auf Entdeckungstour im Wald - das Naturschutzzentrum führt Kinder und Erwachsene ohne erhobenen Zeigefinger an die Natur heran Der „Wichtelpfad im Auerhahnwald“ganz in der Nähe des Hauses der Natur bietet spannende Erlebnisse für große und kleine Besucher Das Haus der Natur ist die wichtigste Adresse für alle Feldberg-Besucher Arnika, eine alte Heilpflanze, ist typisch für die Weidfelder am Feldberg

Das Naturschutzgebiet Feldberg...Wie ein geheimnisvolles Auge wirkt der fast kreisrunde Feldsee Sonnenaufgang am Montblanc - die Aussicht an klaren Tagen ist überwältigend Mit dem

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  • NaturschutzgebietFeldberg

    1.493 m ü. NN

    Willkommen im Naturschutzgebiet

    Feldberg

    Mit fast 1.500 Metern Höhe ist der Feldberg der höchste deutsche Berg außerhalb der Alpen und gehört zu den be-liebtesten Ausflugs- und Wandergebieten des Schwarzwal-des. Gleichzeitig ist das Feldberggebiet Lebensraum vieler seltener Tiere und Pflanzen. Aus diesem Grund wurde es bereits 1937 unter Naturschutz gestellt.

    Von weitem fällt der Feldberg durch seine langgezogene, unbewaldete Kuppe auf. Er scheint die natürliche Wald-grenze zu überschreiten. Tatsächlich war es aber der Mensch, der hier vor etwa 1.000 Jahren begann, den Ur-wald zu roden und die entstehenden Wiesen als Rinderwei-de zu nutzen.

    Einige besondere Lebensräume blieben jedoch seit der letzten Eiszeit auch ohne den Einfluss des Menschen un-bewaldet. Felsen, Lawinenbahnen und Moore waren in den letzten 10.000 Jahren Rückzugsgebiete für viele Pflanzen und Tiere - Eiszeitrelikte, die heute in den Alpen ihre zen-trale Verbreitung haben. Der Feldberg wird daher von Wis-senschaftlern als „subalpine Insel“ bezeichnet.

    Hochstaudenfluren

    An lichten Stellen im Wald treten üppige Hochstaudenflu-ren mit vielen alpinen Arten auf. Besonders schön tief vio-lett blüht im Juli der Alpen-Milchlattich. Auch die Alpen-Mutterwurz, der großblättrige Alpendost und die grün-schwarze Alpine Gebirgsschrecke sind typische Bewohner dieser oft feuchten Fluren.

    Geologie

    Bereits vor über 350 Millionen Jahren erstarrte in großer Tiefe Magma, das wir heute als Granit und Gneis im Hochschwarzwald wiederfinden. Während der Zeit der Dinosaurier vor ca. 100 Mio. Jahren war der heutige Feld-berg noch tief unter dem Boden des Jurameeres begraben.

    Seit etwa 45 Mio. Jahren wurde der Schwarzwald gegen-über dem Rheintal angehoben und die Gesteinsschichten abgetragen, die das Gebiet einst bedeckten. Die Verglet-scherung der letzten Eiszeiten sorgte für den „letzten Schliff“. Viele Zeugen dieser Eiszeiten sind am Feldberg noch heute zu entdecken.

    Bunte Bergweiden

    Die Gipfellagen des Feldbergs sind bedeckt von außeror-dentlich artenreichen, bunten Bergwiesen, den so genann-ten „Weidfeldern“. Pflanzliche Relikte aus der letzten Eis-zeit sind hier zu finden, aber auch Charakterarten nähr-stoffarmer, extensiv genutzter Weiden wie etwa das vom Vieh nicht gern gefressene Borstgras oder die aromatisch duftende Bärwurz. Auch der stattliche Gelbe Enzian wachsen hier recht häufig.

    Im Sommer sind die Weidfelder Brutplatz vieler wiesen-brütender Vogelarten wie Bergpieper, Wiesenpieper oder Feldlerche.

    Faszinierende Aussichten

    Das Feldberggebiet bietet eine Vielzahl gut angelegter, aus-sichtsreicher Wanderwege. Das „Highlight“ ist der als Pre-mium-Wanderweg zertifizierte Feldbergsteig, der das ge-samte Massiv umrundet. Viele gemütliche Hütten laden un-terwegs zur Einkehr ein.

    An klaren Herbsttagen schweift der Blick vom Seebuck oder vom „Höchsten“ über den ganzen Südschwarzwald bis zu den Vogesen, zur Schwäbischen Alb und ins Hegau. Besonders faszinierend ist der Blick auf die Alpenkette vom 246 km entfernten Montblanc bis hin zur Zugspitze.

    Naturschutz mit Vieh und Motorsäge?!

    Überall in den Wiesen wachsen kleine oder größere Fich-ten - wo die Wiesen nicht mehr genutzt werden, holt sich der Wald sein angestammtes Terrain zurück. Die Weidfel-der können daher nur mit menschlicher Hilfe erhalten wer-den, z. B. durch eine Beweidung mit Rindern oder Schafen.

    Manchmal müssen sogar die sich immer weiter ausbreiten-den Bäume wieder entfernt werden. Ohne diesen Eingriff würden die meisten der wunderschönen Bergwiesen am Feldberg langsam zuwachsen.

    Das Naturschutzzentrum Südschwarz-

    wald

    Ende 2001 wurde am Fuße des Seebucks das Haus der Natur als gemeinsamer Sitz der Stiftung Naturschutzzen-trum Südschwarzwald und der Geschäftsstelle des Natur-parks Südschwarzwald e. V. eröffnet.

    Die interaktive Dauerausstellung im Haus der Natur zeigt alle Facetten der Beziehung „Mensch und Natur“ im Südschwarzwald. Besondere Highlights sind die „Virtuelle Ballonfahrt“ und die faszinierende 3D-Schau.

    Entspannung und Vespermöglichkeiten findet man auch im Feldberggarten, der über einen idyllisch angelegten, rollstuhltauglichen Steg vom Haus der Natur aus erreicht wird.

    Auch der Feldberg-Ranger des Regierungspräsidiums Freiburg und der Feldberg-Förster vom Landkreis Breis-gau-Hochschwarzwald haben im Haus der Natur ihren Arbeitsplatz. .

    Adresse und Öffnungszeiten:

    Dr.-Pilet-Spur 4, 79868 FeldbergTel. 07676 / 9336-30, Fax. 07676 / 9336-33E-mail: [email protected]: www.naturschutzzentren-bw.de

    Urige Wälder mit scheuen Bewohnern

    Ein großer Teil des Naturschutzgebiets Feldberg ist von Wald bedeckt. Durch den Einfluss des Menschen war zwar der früher hier wachsende Urwald - ein Mischwald aus Buchen und Tannen sowie mit steigender Höhe immer häufiger auch Fichten - fast vollständig verschwunden.

    Doch vor allem in den „Bannwäldern“ im Feldseekar und im oberen St. Wilhelmer Tal konnten sich wieder sehr naturnahe, urwüchsige Waldbestände entwickeln. Hier wächst neuer Urwald heran. Die Nachkommen der Ur-waldfichten sind an ihrem schlanken, säulenförmigen Wuchs zu erkennen, der die Bäume besonders wider-standsfähig gegenüber großen Schneelasten macht.

    Tote Bäume im Bannwald sind kein Zeichen für das Wald-sterben, sondern eine Folge natürlicher Ereignisse wie Borkenkäferbefall oder Sturm und zugleich eine wichtige Lebensgrundlage für eine sehr artenreiche Tierwelt. Ein erst in den 80er Jahren aus seinem „Exil“ in der Schweiz zurückgekehrter Bewohner totholzreicher Wälder ist der seltene Dreizehenspecht.

    Noch bis in den Sommer hinein sind Schneereste am Feldberg zu finden

    Kühe, Schafe, Ziegen - gehen sie, kommt der Wald zurück!

    Über den Wolken - Alpenblick vom Seebuck

    Schweizer Löwenzahn und die aromatisch duftende Bärwurz prägen das Aussehen der Magerwiesen im Frühsommer.

    Impressum

    Herausgeber: Regierungspräsidium Freiburg, Ref. 56, Bissierstr. 7, 79114 Freiburg, in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzzen-trum Südschwarzwald, Dr.-Pilet-Spur 4, 79868 Feldberg

    Gestaltung: Dr. Stefan Büchner

    Texte:Achim Laber, Hubertus Knoblauch, Dr. Stefan Büchner

    Bildnachweis:Naturschutzzentrum Südschwarzwald, Dr. Stefan Büchner, Hubertus Knoblauch, Achim Laber

    Bezug: Verlagsauslieferung der Naturschutzverwaltung bei der JVA Mannheim, Herzogenstr. 111, 68196 Mannheim, Fax 0621 / 398370

    Gesamtherstellung:2. Auflage 2009, 5.000 St.

    Das scheue Auerhuhn ist eine Charakterart lichter Wälder mit vielen Heidelbeeren. Es ist vom

    Aussterben bedroht und benötigt daher einen ganz besonderen

    Schutz

    Der Herbstwald im Feldseekar lässt die Vielfalt urwüchsiger Wälder erahnen

    Die Alpen-Troddelblume ist ein typisches Eiszeitrelikt am Feldberg

    Klima

    Der Feldberg weist ein extrem raues Klima auf: Im Jahres-mittel fallen hier etwa 2.000 mm Niederschlag und die Durchschnittstemperatur liegt bei etwa 3,5 °C. Der erste Schnee fällt meist schon im September, und die letzten Schneereste tauen erst im Juni oder Juli ab, manchmal sogar erst im August.

    Diese rauen klimatischen Bedingungen prägen eine für die deutschen Mittelgebirge einmalige Pflanzen- und Tierwelt.

    Moore

    Besonders reich an seltenen Eiszeitrelikten sind die Quell-moore des Feldbergs. Hier, wo nie dichter Wald stockte, fanden Kostbarkeiten wie Alpen-Troddelblume, Alpen-helm, der seltene Sumpfstern sowie Fleisch fressende Pflanzen wie Rundblättriger Sonnentau oder Gewöhnli-ches Fettkraut ein Refugium.

    Traunsteiners Knabenkraut (links) und Gewöhnliches Fettkraut - Schätze im Moor

    Der violettblau blühende Alpen-Milchlattich bildet im Juli mancherorts einen fast mannshohen „Dschungel“

    Der farbenprächtige Alpen-Blattkäfer ist in den Hochstaudenfluren recht häufig zu finden.

    Der Feldsee - Kleinod aus der Eiszeit

    Der über 30 m tiefe Feldsee wurde von den Gletschern der letzten Eiszeit als typischer Karsee geschaffen. Auch in ihm finden wir seltene Eiszeitrelikte wie den hübschen See-saibling oder das Stachelsporige Brachsenkraut, ein Unter-wasser-Farn, der außer im Feldsee in Mitteleuropa nur noch im Titisee vorkommt.

    Wie ein geheimnisvolles Auge wirkt der fast kreisrunde

    Feldsee

    Sonnenaufgang am Montblanc - die Aussicht an klaren Tagen ist überwältigend

    Mit dem Ranger ins Naturschutzgebiet

    Am schönsten ist es, sich von einem fachkundigen Mit-arbeiter des Naturschutzzentrums durch das Naturschutz-gebiet führen zu lassen. Das Haus der Natur bietet ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm mit Führungen (Sommer und Winter!), Vorträgen, Seminaren u. v. m. an, das im Haus sowie im Internet zu finden ist.

    Besonders viele Angebote gibt es für Kinder: Bei „Tiere unter der Lupe“ geht es auf die Jagd nach Kleintieren im Waldboden und Totholz, die dann am Mikroskop näher untersucht werden. Beim „Auerhahntag“ lernen schon die ganz Kleinen den Charaktervogel des Hochschwarzwalds kennen und beim „Junior-Ranger-Abzeichen“ beschäftigen sich 8-12-jährige Kids einen ganzen Tag mit dem Natur-schutzgebiet Feldberg. Zum Lohn für die Mühe gibt es den begehrten Aufnäher.

    Auf Entdeckungstour im Wald - das Naturschutzzentrum führt Kinder und Erwachsene ohne erhobenen Zeigefinger an die Natur heran

    Der „Wichtelpfad im Auerhahnwald“ganz in der Nähe des Hauses der Natur bietet spannende Erlebnisse für große und kleine Besucher Das Haus der Natur ist die wichtigste Adresse für alle Feldberg-Besucher

    Arnika, eine alte Heilpflanze, ist typisch für die Weidfelder am Feldberg

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    Wichtelpfad

    Bitte bei Wanderungen beachten!

    Der Feldberg hat ein besonders raues Klima! Niedrige Temperaturen, hohe Niederschläge und starke Winde zeichnen das Wetter am Feldberg aus. Und wenn die Sonne einmal scheint, kann die Strahlungsintensität sehr hoch sein. Auch sind nicht alle Wege mit Straßenschuhen oder Sandalen begehbar.

    Wenn Sie am Feldberg wandern, sind feste Schuhe sowie wind- und regendichte Kleidung genauso wichtig wie ausreichender Sonnenschutz (Hut, Brille, Sonnencreme)!

    Im Notfall erreichen Sie die Bergwacht unter 0761/ 493333.

    Zum Schutz der empfindlichen Lebensräume und aufgrund der hohen Besucherzahlen sind einige wenige Regeln im Naturschutzgebiet Feldberg notwendig. Die Einhaltung dieser Regeln wird vom Feldberg-Ranger des Regierungspräsidiums Freiburg und von den Sommer-Rangern des Naturschutzzentrums überwacht. Sie stehen gerne auch für Informationen zur Verfügung!

    Hütten

    Tel. Ruhetage

    Baldenweger Hütte 07676 / 353 Mo

    Krunkelbachhütte 07675 / 338 keine

    Leistungszentrum Herzogenhorn 07676 / 222 keine

    Naturfreundehaus 07676 / 336 Di

    St. Wilhelmer Hütte 07676 / 342 Mi

    Stollenbacher Hof 07661 / 4519 Mi

    Erlenbacher Hütte 07661 / 4518 Mo

    Todtnauer Hütte 07676 / 373 keine

    Zastler Hütte 07676 / 244 Do

    Raimartihof 07676 / 226 Di

    Kartenentwurf: Geigenmüller & Buchweitz, Filderstadt

    Kartengrundlage: Badische LuftbildmessungIngenieurbüro Hardegen GmbH, Freiburg

    Bearbeitung: Naturschutzzentrum Südschwarzwald

    Kein Zelten oder Feuer machen

    Wo gezeltet oder ein Feuer gemacht wird, blei-ben Vegetationsschäden oft lange Zeit sichtbar. Auch benötigen Wildtiere im Naturschutzgebiet die nächtlichen Ruhezeiten. Lagern, zelten und Feuer machen sind daher im Naturschutzgebiet Feldberg nicht erlaubt.

    Müll nicht liegen lassen

    Die Mitarbeiter des Naturschutzzentrums und freiwillige Helfer sammeln jährlich riesige Müll-berge ein, die im Naturschutzgebiet Feldberg lie-gen gelassen werden. Helfen Sie mit, die Landschaft müllfrei zu halten, und nehmen Sie Abfälle wieder mit nach Hause.

    Keine Pflanzen pflücken oder ausgraben

    Am Feldberg kommt eine große Zahl außeror-dentlich seltener Pflanzen vor, die z. T. in ganz Deutschland außerhalb der Alpen hier ihr einziges Vorkommen haben. Auch wenn viele Blumen hier recht häufig erscheinen, kann die übergroße Begeisterung so vieler Feldbergbesu-cher doch zu einem spürbaren Rückgang führen. Tragen Sie zum Erhalt dieser Vielfalt bei: Bitte pflücken Sie keine Pflanzen ab und graben Sie keine aus!

    Hunde anleinen

    Die wenigsten Hunde sind eine ernsthafte Ge-fahr für Tiere im Naturschutzgebiet. Dennoch können selbst die friedfertigsten Hunde zu einer Belastung werden. Viele Vögel verlassen in An-wesenheit von Hunden ihre Gelege, Jungvögel können von den Eltern getrennt werden. Bitte haben Sie daher Verständnis dafür, dass alle Hunderassen angeleint werden müssen.

    Auf den Wegen bleiben

    1,5 Mio. Besucher pro Jahr verursachten früher in den Gipfellagen schwere Bodenschäden, Le-bensräume waren durch ein überdichtes Wege-netz stark zerschnitten. Intensiven Bemühungen ist es zu verdanken, dass im Feldberggebiet die schlimmsten Schäden behoben sind. Das Verlas-sen der Wege kann diese Erfolge gefährden. Deshalb bitte markierte Wege nicht verlassen und nur auf den dafür vorgesehenen Flächen lagern!

    Fahrrad fahren auf breiten Wegen

    Fahrradfahrern steht im Feldberggebiet ein aus-gedehntes Wegenetz zur Verfügung (blau mar-kierte Wege). Auch auf diesen Wegen ist ein ge-fahrloses Nebeneinander jedoch nur dann mög-lich, wenn der Stärkere auf den Schwächeren Rücksicht nimmt. Fahrradfahrer sollten deshalb unbedingt Wanderern den Vortritt lassen.

    Bitte meiden Sie das Schutzgebiet in den Abend- und Nachtstunden! In diesen Zeiten wagen sich die Tiere auch in Bereiche vor, die tagsüber stark frequentiert sind. Ansonsten gilt: Fahrradfahren nur auf befestig-ten Wegen mit mindestens 3 Metern Breite!

    Badeverbot im Feldsee

    Im Feldsee gibt es eine für Deutschland einmali-ge Unterwasservegetation. Dazu gehören vor allem die Brachsenkräuter, die in ca. 1 bis 2 m Wassertiefe wachsen. Ihre filigranen Blätter sind extrem brüchig, so dass Badende die Pflanze stark schädigen.

    Deshalb sind das Baden im Feldsee sowie das Befahren des Sees mit Wasserfahrzeugen aller Art nicht gestattet.

    Das „Kleingedruckte“ - ohne ein paar

    Wald

    waldfreie Fläche

    Felsen / Geröllhalden

    Grenze Naturschutzgebiet

    markierte Wanderwege

    Rundwanderweg

    Feldbergsteig

    Weg für Fahrräder freigegeben

    Erlebnis- und Naturlehrpfade

    Straße

    sonstige Wege

    ganzjährige Haltestelle

    Haltestelle mit eingeschränktem Betrieb

    bewirtschaftete Hütte

    Tourist- und Naturschutz-information

    Naturschutz-Infotafel

    Aussichtspunkt

    Legende (im NSG):

    R3

    0 0,5 1 km

    N

    Das Naturschutzgebiet Feldberg

    Der Vergleich der Landschaft im „Grüble“ zwischen Seebuck und Feldberggipfel 1979 (oben) und 1999 zeigt die Erfolge der langjährigen Bemühungen zur Behebung früherer Erosionsschäden. Hier konnten seltene Vogelarten wie der Bergpieper wieder in ihre angestammten Brutgebiete zurückkehren.