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Das neue Rahmenkonzept rheumatologischer Schulungen für verschiedene Zielgruppen und Versorgungsstrukturen
Rehabilitationswissenschaftliches Seminar 5. Juli 2017 Roland Küffner & Andrea Reusch Universität Würzburg
Schulungen der DGRh und DRL
Titel Jahr
Chronische Polyarthritis 1992 (überarbeitet 2000)
Lupus erythematodes 1998
Morbus Bechterew 1998
Fibromyalgie 1998 (überarbeitet 2014)
Das rheumakranke Kind 2000
Osteoporose 2005
Chronische PolyarthritisModul 1 - Krankheitsbild und -verlauf
Modul 2 - Medikamentöse und operative Therapie
Modul 3 - Krankengymnastik, Bewegung und Sport
Modul 4 - Psychologische Schmerzbewältigung
Modul 5 - Ergotherapie
Modul 6 - AlltagsbewältigungMit der Erkrankung leben
Morbus BechterewModul 1 - Krankheitsbild
Modul 2 - Krankengymnastik
Modul 3 - Schmerzbewältigung
Modul 4 - Behandlungsmöglichkeiten
Modul 5 - Wirbelsäulengerechtes Verhalten im Alltag
Modul 6 - Alltags- und Krankheitsbewältigung
Modul 7 - Ernährung
FimS
Siemienik, K., Reusch, A., Musekamp, G. & Ehlebracht-König, I. (2014). Ein Schulungsprogramm für Patienten und Patientinnen mit Fibromyalgie-Syndrom - Manual -. Verfügbar unter: http://www.zentrum-patientenschulung.de/forschung/projekte/FimS/FimS_Manual.pdf
FimS
Musekamp, G., Gerlich, C., Ehlebracht-König, I., Dorn, M., Höfter, A., Tomiak, C., Schlittenhardt, D., Faller, H. & Reusch, A. (submitted). Short-term effectiveness of a self-management patient education program for patients with fibromyalgia syndrome - results of a cluster-randomized controlled trial in inpatient rehabilitation. Clin J Pain.
Effekte der Patientenschulung
signifikante (wenn auch kleine und kurzfristige) Effekte auf • Funktionsfähigkeit • globale Gesundheitsbewertung • psychisches Befinden • Depressivität und Schmerz
psychosoziale Interventionen (insb. Schmerzmanagement): • großer Effekt auf aktives Coping • kleiner Effekt auf Selbstwirksamkeit
Evaluation eines standardisierten, modularen Schulungsprogramms • Effekte bei psychischer Belastung und Funktionsfähigkeit
nach 6 Monaten • bei Schmerz, Selbstwirksamkeit und
Selbstmanagementverhalten sogar noch nach 12 Monaten
Riemsma RP, Kirwan JR, Taal E, Rasher HJ. Patient education for adults with rheumatoid arthritis. Cochrane Database of Systematic Reviews 2003; (2)):doi:10.1002/14651858.CD003688
Dixon KE, Keefe FJ, Scipio CD et al. Psychological interventions for arthritis pain management in adults: a meta-analysis. Health Psychology 2007; 26: 241–250
Hammond A, Bryan J, Hardy A. Effects of a modular behavioural arthritis education programme: a pragmatic parallel-group randomized controlled trial. Rheumatology 2008; 47: 1712–1718
vergl. Faller H, Reusch A, & Meng K. DGRW-Update: Patientenschulung. Die Rehabilitation 2011; 50(05), 284–291. http://doi.org/10.1055/s-0031-1285889
Evaluationsstudien zu den etablierten Programmen
Bönisch, A. & Ehlebracht-König, I. (2002). Evaluation eines Schulungsprogrammes für Patienten mit Spondylitis ankylosans. Abschlussbericht im Rehabilitationswissenschaftlichen Forschungsverbund Niedersachsen/ Bremen.
Bönisch, A. & Ehlebracht-König, I., Krauth, C. & Rieger, J. (2003). Evaluation eines Schulungsseminares für Patienten mit Spondylitis ankylosans (SpA). In: Petermann, F. (Hrsg.): Prädiktion, Verfahrensoptimierung und Kosten in der medizinischen Rehabilitation, Regensburg: Roderer, 61-117.
Brückle, W., Ehlebracht-König, I., Bornmann, M., Hinüber v., S., Riekenberg, C., Karagülle, O. & Gutenbrunner, C. (2005). Evaluation der Fibromyalgie-Schulung – Erste Ergebnisse. DRV-Schriften 59, 191-192.
Ehlebracht-König, I. & Bönisch, A. (2002). Sozialmedizinische Auswirkungen der Schulung von Patienten mit Spondylitis ankylosans. Zeitschrift für Rheumatologie, 61 (Suppl 1), I/125.
Krauth, C., Rieger, J., Bönisch, A., Ehlebracht-König, I., & Schwartz, F. W. (2003). Gesundheitsökonomische Analyse der langfristigen Auswirkungen eines Schulungsprogramms für Patienten mit chronischer Polyarthritis. In: Petermann, F. (Hrsg.): Prädiktion, Verfahrensoptimierung und Kosten in der medizinischen Rehabilitation (S. 293-307), Regensburg: Roderer.
Langer, H. E. & Koch-Prissing, K. (1996) Evaluation des Patientenkurses „Chronische Polyarthritis“. Unveröffentlichter Abschlussbericht.
Langer, H. E., Ehlebracht-König, I. & Josenhans, J. (1998). Evaluation des Patientenschulungskurses „chronische Polyarthritis“. Deutsche Rentenversicherung, 3-4, 239-264.
Musekamp, G., Gerlich, C., Ehlebracht-König, I., Dorn, M., Höfter, A., Tomiak, C., Schlittenhardt, D., Faller, H. & Reusch, A. (submitted). Short-term effectiveness of a self-management patient education program for patients with fibromyalgia syndrome - results of a cluster-randomized controlled trial in inpatient rehabilitation. Clin J Pain.
Effekte der Patientenschulung
• Lebenszufriedenheit verbessert sich
• Gesundheitsbewusstes Verhalten, Eigenaktivität steigt an
• Arztbesuche, Krankenhausaufenthalte reduzieren sich
• Fehlzeiten gehen zurück, Berentung erfolgt später
• Krankheitssymptomatik verbessert sich
• Komplikationen im Behandlungsverlauf reduzieren sich
Rheuma – eine Krankheit mit vielen Gesichtern
degenerative („verschleißbedingte“) Formen Entzündlich-rheumatische Formen
„Weichteilrheumatismus“ Stoffwechselstörungen
Fibromyalgie; rheumatische nichtentzündliche Erkrankungen der Weichteile mit Symptomen wie Schmerzen im Bereich von Muskulatur und Sehnen
Rheumatoide Arthritis (chronische Polyarthritis) Axiale Spondyloarthritis (Morbus Bechterew) Psoriasis-Arthritis Juvenile idiopathische Arthritis Kollagenosen (Bindegewebserkrankungen) und Vaskulitiden (entzündliche Gefäßerkrankungen)
Arthrosen Sehnenscheidenentzündungen
Gicht und andere Kristallablagerungskrankheiten
Hämochromatose (Eisenstoffwechselstörung)
Leitlinien
„Unser Ziel ist es, dass in Deutschland alle an einer
RA Neuerkrankten innerhalb von 12 Wochen
eine fachspezifische Versorgung erhalten, je eher desto besser“
2011
Diagnostik Rheumatoide Arthritis
Laboruntersuchungen
serologische Entzündungszeichen, CCP-Antikörper, Rheumafaktor
Bildgebende Verfahren
Röntgenuntersuchung, Szintigraphie, Gelenksonographie (Ultraschall), Kernspin
Anamnese
Schmerz, Morgensteife, Gelenkschwellungen, Einschränkungen, Krankheitsgefühl
körperliche Untersuchung
Gelenkfunktion, -schwellung, -zerstörung
Multimodales Behandlungskonzept
Physiotherapie und Sport
Medikamente
Ergotherapie
Ernährung
Rehabili-tation
Sozial-beratung
psycholog. Betreuung
operative Therapie
andere Therapien nach einem Schaubild zur Rheumatoiden
Arthritis der Deutschen Rheuma-Liga
EULAR-Empfehlungen
Patermann, J., Ehlebracht-König, I., Lind-Albrecht, G., Genth, E., Reusch, A., Müller-Ladner, U., et al. (2016). EULAR recommendations for patient education of people with inflammatory arthritis. Z. Rheumatol., 1–12. http://doi.org/10.1007/s00393-015-0020-z
Zangi, H. A., Ndosi, M., Adams, J., Andersen, L., Bode, C., Boström, C., et al. (2015). EULAR recommendations for patient education for people with inflammatory arthritis. Ann Rheum Dis, 74(6), 954–962. http://doi.org/10.1136/annrheumdis-2014-206807
EULAR-Empfehlungen
1. Patientenschulung ist ein geplanter interaktiver Lernprozess, um Menschen dabei zu unterstützen und zu befähigen, ihr Leben mit einer entzündlich-rheumatischen Gelenkerkrankung zu bewältigen und ihren Gesundheitszustand und ihr Wohlbefinden zu optimieren.
2. Kommunikation und partizipative Entscheidungsfindung zwischen Menschen mit entzündlich-rheumatischer Gelenkerkrankung und mit dem für sie zuständigen medizinischen Fachpersonal (health care professionals) sind essenziell für eine effektive Patientenschulung.
EULAR-Empfehlungen1. Patientenschulung soll für Betroffene mit einer entzündlich-rheumatischen Gelenkerkrankung als integraler Teil der
Regelversorgung zur Verfügung gestellt werden, um deren Beteiligung an Krankheitsmanagement und Gesundheitsförderung zu verstärken
2. Allen Menschen mit einer entzündlich-rheumatischen Gelenkerkrankung sollen während ihres Krankheitsverlaufs Patientenschulung(en) angeboten und der Zugang dazu ermöglicht werden: zumindest bei der Diagnosestellung, bei Änderung der Medikation oder wenn es der physische oder psychische Zustand erfordert
3. Inhalt und Durchführung einer Patientenschulung sollten individuell zugeschnitten und an die Bedürfnisse der Menschen mit entzündlich-rheumatischer Gelenkerkrankung angepasst werden
4. Patientenschulung sollte individuelle und/oder Gruppensitzungen einschließen, die im persönlichen Kontakt oder online angeboten werden und die durch Telefonate, schriftliches oder multimediales Material ergänzt werden können
5. Patientenschulungsprogramme für entzündlich-rheumatische Gelenkerkrankungen sollen einen theoretischen Rahmen haben und evidenzbasiert sein, wie es beispielsweise beim Selbstmanagement, bei der kognitiven Verhaltenstherapie (Cognitive Behavioral Therapy = CBT) oder beim Stressmanagement der Fall ist
6. Die Effektivität einer Patientenschulung für entzündlich-rheumatische Gelenkerkrankungen sollte evaluiert werden; die verwendeten Zielgrößen müssen hierbei die Ziele des Schulungsprogramms widerspiegeln
7. Patientenschulung bei entzündlich-rheumatischen Gelenkerkrankungen sollte von kompetentem medizinischen Fachpersonal und/oder ausgebildeten Betroffenen durchgeführt werden, wenn angemessen im multiprofessionellen Team
8. Anbieter von Patientenschulungen für entzündlich-rheumatische Gelenkerkrankungen sollten Zugang zu spezifischen Trainingsprogrammen haben und diese wahrnehmen, um diesbezügliche Kenntnisse und Fertigkeiten zu erwerben und zu erhalten
Wirkmodell der Patientenschulung
Reusch, A., Musekamp, G., Küffner, R., Dorn, M., Braun, J., & Ehlebracht-König, I. (2016). Wirksamkeitsprüfung rheumatologischer Schulungen. Zeitschrift Für Rheumatologie, 1–8. http://doi.org/10.1007/s00393-016-0120-4
Wirkmodell der Patientenschulung
pers
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Ein
fluss
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umw
eltbezogene EinflussfaktorenGesundheitskompetenzen
Funktions-fähigkeit
Teilhabe
Empowerment
Selbstmanagement
Morbidität
BewältigungEmotionsregulation
Adhärenz, Gesundheitsverhalten
partizipative Entscheidung
WissenFertigkeiten
Einstellungen, Motivation
prox
imal
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dist
ale
Ziel
größ
en Lebens-qualität
Effekte der Patientenschulung
Dimensionen des Änderungsbedarfs
inhaltlich – Leitlinien und Behandlungsziele ändern sich
➡ Standardisierung – Vereinheitlichung und Integration
strukturell – Versorgungsstrukturen ändern sich
➡ Flexibilisierung für stationär, ambulant und akut-medizinisch
methodisch – Vorstellung von Schulung ändert sich
➡ methodisch-didaktische Aktualisierung
Flexibilisierung von Schulungen
Spannungsfeld
und Manualisierung als Grundlage für Evaluation und Qualitätssicherung
Flexibilisierung
für medizinische, didaktische Entwicklungen,
Indikationen, Zielgruppen
und Anwendungsfelder
Standardisierung
Projektförderer
Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie
Deutsche Rheuma-Liga
Verband Rheumatologischer Akutkliniken
Anspruch an das Rahmenkonzept
Die Patientenseminare des Rahmenkonzepts sollen …
... den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis beinhalten,
... international konsentierten Empfehlungen für Psychoedukation entsprechen,
... unterschiedliche Bedürfnisse und Ziele der Patienten berücksichtigen,
... die Umsetzung in unterschiedlichen Versorgungsstrukturen ermöglichen,
... standardisiert sein, damit in allen Patientenseminaren ein vergleichbares und evidenzbasiertes Angebot gemacht werden kann,
... Patienten als gleichberechtigten Partner im Schulungsprozess betrachten.
Ziele des Projekts
1. Weiterentwicklung des Gesamt-Schulungskonzepts in der Rheumatologie
2. Aktualisierung der Schulungskonzepte
3. Erstellung und Veröffentlichung von Curricula
4. Etablierung von Train-the-Trainer-Seminaren
5. Evaluation der neuen Schulungsprogramme
Phasen des Projekts
Phase 1
Phase 2
Phase 3
Phase 4
Entwicklung eines Rahmenkonzepts
Ausarbeitung der Curricula
Entwicklung und Erprobung von Trainerfortbildungen
Erprobung der Curricula
Evaluation
10/2015 – 4/2016
5/2016 – 12/2016
2017
ab 2017
Phase1 – RahmenkonzeptPhase Entwicklungsschritt Zeit
Phase 1 Entwicklung eines Rahmenkonzepts 10/15 – 4/16
Treffen Kommission Patientenschulung: 1. Fassung der Lehrziele 10/15
Rahmenkonzept Arbeitsversion 11/15
Expertenbefragung 12/15 – 1/16
Überarbeitung 2/16
Treffen Kommission Patientenschulung:Besprechung und Überarbeitung 3/16
Endversion Rahmenkonzept 4/16
Phase 2 Ausarbeitung der Curricula 5/16 – 12/16
Phase 3a Entwicklung und Erprobung von Trainerfortbildungen
2017
Phase 3b Erprobung der Curricula 2017
Phase 4 Summative Evaluation
Phase 1 – Rahmenkonzept (10/15-04/16)
Aufgaben der Phase
1. Extraktion der Lehrziele aus den bestehenden Programmen
2. Abgleich mit Leitlinien
3. Rückmeldeschleifen mit Expertengruppe
4. Festlegung der Ziele für das Rahmenkonzept
RahmenkonzeptLiteraturrecherche
Sichtung bisheriger Schulungsprogramme Entwicklung vorläufiges Rahmenkonzept
Expertenbefragung
36 Experten 25 Rheumatologen, 6 Psychologen
und 5 Vertretern der Selbsthilfe Rücklauf N = 18 (50%)
Diskussion der Rückmeldungen in der Lenkungsgruppe
Verabschiedung des Rahmenkonzepts
Expertenbefragung
Expertenbefragung
36 Experten 25 Rheumatologen, 6 Psychologen
und 5 Vertretern der Selbsthilfe Rücklauf N = 18 (50%)
Expertenbefragung
1. Die Aufteilung in Basis- und Erweiterungsmodule ist sinnvoll.
2. Die Aufteilung in Core-, Standard- und Intensivversion ist sinnvoll.
3. Die Zuordnung der drei Lehrzielebenen zu den drei Zeitschienen (Coreset - Wissen, Standardversion - Fertigkeiten, Intensivversion - Motivation/Emotion) ist sinnvoll.
4. Das Baukastensystem deckt verschiedene Einsatzszenarien realistisch ab.
5. Die Aufteilung in krankheitsorientierte (Module 1+2) und problemorientierte (Module 3+4) ist sinnvoll.
6. Die Darstellung des Rahmenkonzepts ist gut nachvollziehbar.
7. Die Erstellung eines gemeinsamen Rahmenkonzepts für verschiedene Einsatzgebiete der rheumatologischen Versorgung ist sinnvoll.
8. Das Rahmenkonzept als Ganzes finde ich gelungen.
keine Zustimmung volle Zustimmung
Expertenbefragung
1 2 3 4
Behandlung
Krankheitsbild
Krankheitsmanagement
Lebensstil und AlltagDer Tnr. kann beschreiben, welche Schmerzbewältigungsstrategie er anwenden will und welche Schritte dafür notwendig sind
Der Tnr. kann die Entstehung seiner Erkrankung erklären und Faktoren zur Entstehung seiner Erkrankung benennen.
Fazit der Befragung• große Zustimmung zu der Überarbeitung
(insb. zur Idee des Baukastenprinzips)
• hilfreiche Rückmeldungen zu einzelnen Lehrzielen
• Hinweise auf Unklarheiten:
• Integration von StruPi (keine doppelte Entwicklung)
• Zuordnung von Lehrzielebenen zu den Varianten schwer nachvollziehbar
• Gewichtung der Themen schwierig (Bsp. Schmerzbewältigung)
• weitere Bewältigungsthemen kommen zu kurz?
• Unterschied von Modul 3 zu Modul 4 schwer nachvollziehbar
Kernmerkmale des Rahmenkonzepts
vergleichbare Lehrziele für alle Indikationen vergleichbare Struktur für alle VersionenBaukastenprinzip
Zeitvarianten Kurz, Standard, Intensiv (30, 60 und 90 Minuten je Modul)
Kernmodule 1. Krankheitsbild und Diagnose 2. Behandlung 3. Krankheitsmanagement 4. Alltagstransfer
Erweiterungsmodule • Bewegung und Sport • Alltagsbewältigung • Schmerz- und Krankheitsbewältigung • Lebensstil
Aufbau des RahmenkonzeptsHintergrund und Anforderungen
• Bisherige Schulungsprogramme
• Veränderte Anforderungen
Hierarchische Struktur der Rheumatologischen Patientenschulungen
• 1. Ebene: Das übergreifende Rahmenkonzept
• 2. Ebene: Indikationsspezifische Curricula mit Methoden und Materialien
• 3. Ebene: Bedarfsorientierte Schulungsprogramme
Das neue Rahmenkonzept
• 1. Dimension: Themen
• 2. Dimension: Dauer der Module
• Grad der Standardisierung
• Zielgruppen
• Dozentenqualifikation
Lehrziele der Basismodule
Schulungsvarianten
Literatur
Kernmerkmale des Rahmenkonzepts
vergleichbare Lehrziele für alle Indikationen vergleichbare Struktur für alle VersionenBaukastenprinzip
Zeitvarianten Kurz, Standard, Intensiv (30, 60 und 90 Minuten je Modul)
Professionen 1. Krankheitsbild und Diagnose: Ärzte (Facharztstandard)
2. Behandlung: Ärzte 3. Krankheitsmanagement: Ärzte, Psychologen 4. Lebensstil und Alltag: Psychologen
Lehrziele im Rahmenkonzept
• vergleichbare Lehrziele in allen Zeitvarianten
• Vergleichbarkeit hinsichtlich der Themen und Inhalte
• nicht hinsichtlich der Verarbeitungstiefe
• einheitliche Nomenklatur 1. Kurzversion: „… kann nennen“ 2. Standardversion: „… kann beschreiben“ 3. Intensiv: „… kann erklären“
Lehrziele im Rahmenkonzept
• vergleichbare Lehrziele in allen Zeitvarianten
• Vergleichbarkeit hinsichtlich der Themen und Inhalte
• nicht hinsichtlich der Verarbeitungstiefe
• einheitliche Nomenklatur 1. Kurzversion: „… kann nennen“ 2. Standardversion: „… kann
beschreiben“
3. Intensiv: „… kann erklären“
Rahmenkonzept
Reusch, A., Braun, J., Ehlebracht-König, I., Lind-Albrecht, G., Jäniche, H., Lakomek, H. J., et al. (2016). Rahmenkonzept für rheumatologische Patientenschulungen. Z. Rheumatol., 75(10), 950–953. http://doi.org/10.1007/s00393-016-0220-1
Curriculum Rheumatoide ArthritisElemente bisheriger Schulungen aktuelle Leitlinie (Schneider et al, 2011)
EULAR-Kriterien zur Psychoedukation (Zhangi et al., 2015)
Empfehlungen der GKV (AOK Bundesverband et al., 2013)
Befragung 14 Experten:5 Rheumatologen, 4 Psychologen,
2 Ergotherapeuten, 3 Selbsthilfevertreter
Rücklauf N = 13 (93 %)
Diskussion der Rückmeldungen in der Lenkungsgruppe
Fertigstellung des neuen Curriculums
Train-the-Trainer
• Im Angebotskatalog der Rheumaakademie
• Inhalte • Konfiguration des persönlichen Schulungsprogramms
• Einführung in die benötigten didaktischen Methoden
• inhaltliches Update
• Quelle für alle benötigten Unterrichtsmaterialien
➡Besuch des TTT obligatorisch für die Arbeit nach dem neuen Konzept Rheumatologische Patientenschulung
Evaluation
• formative Evaluation in unterschiedlichen Settings
• summative Evaluation im ambulanten Anwendungsfeld der Selbsthilfe
Fazit
• Patientenschulung in der Rheumatologie hat Tradition. Mit der Weiterentwicklung der Programme werden DGRh, VRA und Rheuma-Liga der Bedeutung des Themas und internationalen Forderungen gerecht.
• Die Rheumatologischen Patientenschulungen sind als flexibler Baukasten konzipiert: sie erlauben die Auswahl verschiedener Themen (Module) und verschiedener Intensitäten (zeitl. Umfang der Module). Sie definieren die Lehrziele für diese Kombinationsmöglichkeiten und erfüllen gleichzeitig die Kriterien der Standardisierung.
• Das indikationsübergreifende Rahmenkonzept wird durch indikationsbezogene Curricula spezifiziert. Zu den Curricula werden Unterrichtsmaterialen erstellt.
• In einem dezidierten TTT-Seminar werden Anwender der neuen Programme geschult.
EULAR-Empfehlungen1. Patientenschulung soll für Betroffene mit einer entzündlich-rheumatischen Gelenkerkrankung als integraler Teil der
Regelversorgung zur Verfügung gestellt werden, um deren Beteiligung an Krankheitsmanagement und Gesundheitsförderung zu verstärken
2. Allen Menschen mit einer entzündlich-rheumatischen Gelenkerkrankung sollen während ihres Krankheitsverlaufs Patientenschulung(en) angeboten und der Zugang dazu ermöglicht werden: zumindest bei der Diagnosestellung, bei Änderung der Medikation oder wenn es der physische oder psychische Zustand erfordert
3. Inhalt und Durchführung einer Patientenschulung sollten individuell zugeschnitten und an die Bedürfnisse der Menschen mit entzündlich-rheumatischer Gelenkerkrankung angepasst werden
4. Patientenschulung sollte individuelle und/oder Gruppensitzungen einschließen, die im persönlichen Kontakt oder online angeboten werden und die durch Telefonate, schriftliches oder multimediales Material ergänzt werden können
5. Patientenschulungsprogramme für entzündlich-rheumatische Gelenkerkrankungen sollen einen theoretischen Rahmen haben und evidenzbasiert sein, wie es beispielsweise beim Selbstmanagement, bei der kognitiven Verhaltenstherapie (Cognitive Behavioral Therapy = CBT) oder beim Stressmanagement der Fall ist
6. Die Effektivität einer Patientenschulung für entzündlich-rheumatische Gelenkerkrankungen sollte evaluiert werden; die verwendeten Zielgrößen müssen hierbei die Ziele des Schulungsprogramms widerspiegeln
7. Patientenschulung bei entzündlich-rheumatischen Gelenkerkrankungen sollte von kompetentem medizinischen Fachpersonal und/oder ausgebildeten Betroffenen durchgeführt werden, wenn angemessen im multiprofessionellen Team
8. Anbieter von Patientenschulungen für entzündlich-rheumatische Gelenkerkrankungen sollten Zugang zu spezifischen Trainingsprogrammen haben und diese wahrnehmen, um diesbezügliche Kenntnisse und Fertigkeiten zu erwerben und zu erhalten
Kernmerkmale des Rahmenkonzepts
Professionen 1. Krankheitsbild und Diagnose: Ärzte (Facharztstandard)
2. Behandlung: Ärzte
3. Krankheitsmanagement: Ärzte, Psychologen
4. Lebensstil und Alltag: Psychologen
Phase 1 – Rahmenkonzept (10/15-04/16)
Aufgaben der Phase
1. Extraktion der Lehrziele aus den bestehenden Programmen
2. Abgleich mit Leitlinien
3. Rückmeldeschleifen mit Expertengruppe
4. Festlegung der Ziele für das Rahmenkonzept
Fazit der Befragung• große Zustimmung zu der Überarbeitung
(insb. zur Idee des Baukastenprinzips)
• hilfreiche Rückmeldungen zu einzelnen Lehrzielen
• Hinweise auf Unklarheiten:
• Integration von StruPi (keine doppelte Entwicklung)
• Zuordnung von Lehrzielebenen zu den Varianten schwer nachvollziehbar
• Gewichtung der Themen schwierig (Bsp. Schmerzbewältigung)
• weitere Bewältigungsthemen kommen zu kurz?
• Unterschied von Modul 3 zu Modul 4 schwer nachvollziehbar
Lehrzielebenen
positive Einstellung, Motive, Ziele, Ergebniserwartung,
Selbstwirksamkeitserwartung, Entscheidungsfähigkeit …
Wissen, Denkmuster, handlungsbezogenes Wissen (z. B. zur Handlungsplanung, Selbstbeobachtung …)
manuelle Fähigkeiten, körperliche Tätigkeiten,
soziale Kompetenzen, Kommunikationskompetenzen
✊❤
#Wissen
Fertigkeiten, Kompetenzen
Wille,Einstellung,Motivation