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Juli | August 2010 postfrisch postfrisch Das Philatelie-Journal Der Traum vom weißen Gold Die Ära der Postkutsche Porzellanherstellung in Deutschland »Da geht die Post ab!« »Panik-Rocker« gestaltet Marken Udo Lindenberg

Das Philatelie-Journal - Filatelistenvereniging Duitsland · Das ist ’ne Frage, die wahrscheinlich für jeden Maler schwer zu beantworten ist. Die Bilder sind locker, so wie ich

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Juli | August 2010

postfrischpostfrischDas Philatelie-Journal

Der Traum vom weißen Gold

Die Ära der Postkutsche

Porzellanherstellung in Deutschland

»Da geht die Post ab!«

»Panik-Rocker« gestaltet Marken

Udo Lindenberg

Page 2: Das Philatelie-Journal - Filatelistenvereniging Duitsland · Das ist ’ne Frage, die wahrscheinlich für jeden Maler schwer zu beantworten ist. Die Bilder sind locker, so wie ich

postfrisch 4.2010

Editorial

2

Stefan Friedl,

Leiter PhilatelieTitelthema»Lindenwerke für die Bunte-Republik« –Udo Lindenberg gestaltet Briefmarken

4

EinblickDer Traum vom weißen Gold –300 Jahre Porzellanherstellung in Deutschland

6

EinblickSchönste »Notlösung« der Welt –Echte deutsche Münzen aus Porzellan

8

Inhalt

HintergrundGiganten der Ozeane –Historische Dampfschiffe auf neuen »Jugendmarken«

12

Vor OrtHepburn-Zehnerbogen für Kinderhilfswerk UNICEF –Philatelistische Top-Rarität wird für guten Zweck versteigert

9

PorträtDie Königin der Lüfte –75 Jahre Rekordflug der Flugpionierin Elly Beinhorn

14

Historie»Da geht die Post ab!« –Die Ära der Postkutsche

10

Titelthema | Seite 4

Udo Lindenberg begeistert die Fans mit seinen Liedern und komponiert

nun auch mit Pinsel und Farbe echte Meisterwerke als Briefmarken.

NeuausgabenVon der Ausgabe »300 Jahre Porzellanherstellung in Deutschland« bis zur Marke »100. Geburtstag Mutter Teresa«

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Liebe Abonnentin, lieber Abonnent,

das Lied »Andrea Doria« machte »Panik-Rocker« Udo Lindenberg Anfang der 1970er Jahre berühmt –sein Hit »Sonderzug nach Pankow« ist im Gedächtnis vieler Menschen untrennbar mit der Wende in derDDR verbunden. Seit fast vier Jahrzehnten ist UdoLindenberg auf Erfolgskurs und begeistert seineFans. Dass er auch mit Pinsel und Farbe Meister-werke komponieren kann, belegen seine Bilder. Zweidavon sind nun auf deutschen Briefmarken zu sehen.In der Titelgeschichte erfahren Sie mehr über denKünstler und sein Briefmarkendesign.

300 Jahre Porzellanherstellung in Deutschland»Schaff er mir Gold!« soll die klare Anweisung dessächsischen Kurfürsten August dem Starken an den Alchemisten Johann Friedrich Böttger gelautethaben. Am Ende kam zwar kein Gold heraus, aberetwas ähnlich Kostbares: Böttger gelang es, erst-mals in Europa Porzellan zu erzeugen. Dies war dieGrundlage für die Porzellanherstellung in Meissen,die vor 300 Jahren begann und nun mit einer Brief-marke und einer 10-Euro-Silber-Gedenkmünzegewürdigt wird. Auf den Seiten 6 bis 8 können SieInteressantes über die Hintergründe lesen und er-fahren, dass Porzellan auch in der Welt der Münzeneine glanzvolle Rolle spielt.

Deutsch-argentinische GemeinschaftsausgabeIm Oktober 2010 wird die Frankfurter Buchmesseihre Pforten öffnen. In diesem Jahr wird sich Argen-tinien auf der größten Buchmesse der Welt in Frank-furt als Ehrengast präsentieren. Bereits im Augustwerden in Deutschland und Argentinien motivgleicheBriefmarken zur Frankfurter Buchmesse erscheinen.Die von einem argentinischen Künstler gestaltetenMarken würdigen den argentinischen SchriftstellerJorge Luis Borges, der die deutsche Literatur sehr ver- ehrte. Mehr zu diesem Thema lesen Sie auf Seite 31.

Bitte beachten Sie auch die vielfältigen Angebotezu Briefmarken und Münzen auf den Shop-Seitensowie die Broschüre im Innenteil dieses Hefts. BeimLesen Ihres postfrisch-Journals wünsche ich Ihnenviel Freude.

Ihr

Lesen & GewinnenTipps: MICHEL Markenheftchen-Katalog 2010/2011 und

»Berlin – Die Ansichtskarte als Zeitzeugin deutscher Geschichte«

21

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postfrisch 4.2010

Inhalt

3

Hintergrund | Seite 12

Die Entwicklung der Dampfschiffe war ein Meilenstein: Die

Giganten der Meere lösten die Segelschiffe ab und vier Schnell-

dampfer präsentieren sich nun auf den neuen »Jugendmarken«.

32

34

KlassikerErbe des römischen Imperiums –Faszination antiker Münzen

26

NachrichtenDeutsche Marke ist »Schönste Europas« – Motive von Gedenk-münzen 2010 und 2011 – Deutscher Philatelistentag in Suhl

22

AktuellZwei Länder, ein Motiv –Deutsch-argentinische Gemeinschaftsausgabe

31

RückblickMeilensteine deutscher Geschichte –Die Ereignisse im Juli und August vor 20 Jahren

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TermineBriefmarkenausstellungen und -schauen, Tauschtage und Messen; Stempel

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Shop | Seite 34

Als solide Wertanlage sind die schweizerischen Anlagemünzen –

die sogenannten »Gold-Vrenelis« – berühmt. Die edlen Prägungen

stehen für Qualität und Verlässlichkeit auch in schwierigen Zeiten.

ShopDie berühmten »Gold-Vrenelis« aus der Schweiz –Begehrte klassische Anlagemünzen

LeserbriefeIhre Meinungen, Fragen, Anregungen und Kritiksind uns wichtig; Impressum

Einblick | Seite 6

Die Briefmarke und die 10-Euro-

Gedenkmünze aus Sterlingsilber

(925/1000) würdigen »300 Jahre

Porzellanherstellung in Deutsch-

land«. Erstausgabetag 1. Juli 2010.

36 ShopKunstgrafiken und Künstlerschreibset von »Panik-Rocker« Udo Lindenberg

Historie | Seite 10

Postkutschen waren lange Zeit wichtige Transportmittel für die

Beförderung von Post und Personen. Fahrten mit historischen

Postkutschen sind auch heute noch sehr beliebt.

HintergrundHelfender Engel von Kalkutta –100. Geburtstag von Mutter Teresa

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»Lindenwerke für die Bunte-Republik«

Herr Lindenberg, werIhren Namen hört,denkt an Rockmusik,Hut, Sonnenbrille undschwarze Lederhose.Dass Sie auch malen,ist weniger bekannt.Wann haben Sie Pin-sel und Filzstift in die Hand genommen?Ich male eigentlichschon immer. Richtig

ernsthaft aber erst seit Mitte der 1990er. Ich bin Rock ’n’Roller. Dieses Lebensgefühl habe ich lange Zeit hauptsäch-lich mit meiner Musik rübergebracht. Nun mach’ ich esauch mit Pinsel und Farbe und das macht tierischen Spaß.

Was ist das Charakteristische an Ihren Bildern?Das ist ’ne Frage, die wahrscheinlich für jeden Malerschwer zu beantworten ist. Die Bilder sind locker, so wieich mein Leben leben möchte. Ich gehe spontan ans Malenran – hab’ zwar eine Grundidee, aber immer wieder kom-men mir neue Einfälle in den Kopf. Ich zeichne mit demFilzstift und mach’s anschließend farbig. Dazu benutze ich

normale Farben, oft aber auch Liköre wie Blue Curaçaooder Eierlikör, manchmal auch Whiskey. Daher habe ichmeinen Bildern die Bezeichnung Likörelle gegeben – Bilderin Panikcolor. Die Themen der Bilder haben oft Bezug zu meinen Liedern. So wie auf den beiden Briefmarken.

Wie sind Sie dazu gekommen, Briefmarken zu gestalten?Das Bundesfinanzministerium hat mich gefragt. Wie die aufmich gekommen sind, weiß ich nicht genau. Vielleicht, weilauch im Bundeskanzleramt ein paar meiner Bilder hängen.Ich habe natürlich nicht lange überlegt und sofort ja gesagt.Das ist doch ’ne ganz große Ehre: gezahnte Lindenwerke fürdie Bunte-Republik. Hunderttausende kleine Panik-Bilderreisen bald auf Postkarten und Briefen durch die Welt.

Welche Bedeutung haben Briefmarken für Sie?Briefmarken gehören schon irgendwie dazu. Ich habe alsKind selbst Briefmarken gesammelt – fand die kleinen,kunstvollen Bilder immer schön. Wenn man sich mal ver-deutlicht, wie viele Menschen diese Marken in die Handnehmen, auf Briefe kleben, sich ansehen – das ist schongigantisch. Deshalb hab’ ich mir natürlich im Vorfeld vieleGedanken darüber gemacht, was ich auf den Briefmarkenrüberbringen kann.

»Panik-Rocker« Udo Lindenberg geht auch als Maler seineneigenen Weg.

Der Künstler bezeichnet sich selbst als »Panik-Nachtigall«. Seit fast vier

Jahrzehnten macht er Musik, die Menschen berührt und die ihn zu einem der

ganz großen Stars der deutschen Rockszene gemacht hat. Neben der Musik

liebt Lindenberg auch die Malerei. Nun gestaltete er zwei Briefmarken. Lesen

Sie hier, wie es dazu kam und was dahintersteckt.

Udo Lindenberg gestaltet Briefmarken

Die zwei von Udo Lindenberg gestaltetenBriefmarken »Andrea Doria« und »Sonderzugnach Pankow« erscheinen am 1. Juli 2010.

postfrisch 4.20104

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Mit seiner Band – dem »Panik-orchester« – geht Udo Linden-berg immer wieder auf Tour.

Die beiden Marken haben die Titel »Andrea Doria« und»Sonderzug nach Pankow« – also Namen zweier berühm-ter Lindenberg-Songs von 1973 bzw. 1983. Warum habenSie gerade diese Titel auf die Briefmarken gebracht?Der Song »Andrea Doria« wurde 1974 ein Riesenerfolgund war mein Durchbruch als Solomusiker. Den Hithaben die Radiostationen damals rauf und runter gespielt.Das war sozusagen die Startrampe für meine Karriere alsPanik-Rocker.

Als »der Sonderzug nach Pankow« abging, hatte ichbereits einen Namen in Deutschland – also in Ost-

und Westdeutschland. Für die Musik gab es keine Mauer, keineGrenzen. Das warimmer so. Doch als dieStaatsmacht der DDRmir damals verbot, inOstberlin, Rostock undJena ein Konzert fürmeine dortigen Fanszu geben, fand ich das schon krass. Das Lied »Sonderzug nach Pankow« entstanddann, um mich gegendiese Aussperrung zu wehren. Ich hab’smit Humor versucht. 1987 habe ich Erich»Honey« Honecker eineLederjacke per Postgeschickt. Dennoch hates bis 1990 gedauert,

dass ich eine richtigeTour machen konnte.

Der Hit »Sonderzugnach Pankow« ist festmit der Wende in derDDR verbunden – eineArt »Soundtrack derDeutschen Einheit«.Wenn Sie nun nach 20 Jahren zurück-blicken – was bedeu-tet diese Zeit für Sie?Eigentlich guck’ ichnicht so oft in denRückspiegel meinesLebens. Ich bretterelieber auf der Über-holspur nach vorn, Richtungneue Horizonte. Aber als 1989 die Mauer geöffnet wurde,war das schon ein großartiger Moment – ein Augenblickdes Glücks. Da konnte ich erst mal gar nichts sagen.Plötzlich hatte diese fürchterliche Mauer Löcher und dieMenschen lagen sich glücklich in den Armen – was kann’sSchöneres geben?

Was möchten Sie mit Ihren Briefmarken bewirken?Ich möchte eine positive Botschaft an die Welt aussenden.Auch in schweren Zeiten gibt es doch immer Hoffnung.Trotz vieler schlechter Nachrichten wie Wirtschaftskrise,Klimawandel und Ölpest. Die Zukunft ist ein grandiosesAbenteuer. Das sollen die bunten und fröhlichen Bildervermitteln. Das Motto heißt »Keine Panik!« und so ist essogar auf einer der beiden Briefmarken zu lesen.

Titelthema

postfrisch 4.2010 5

Udo Lindenberg ist Fan des Literaturnobelpreis-trägers Hermann Hesse (1877–1962), der für denRocker »Inspirator und Impulsgeber« ist.

Udo Lindenberg spendet das

Honorar, das er für die Ge-

staltung der Briefmarken

bekommt, an die Udo-Linden-

berg-Stiftung. Diese setzt

sich für humanitäre Hilfe in

Afrika ein und schreibt den

PANIKPREIS zur Nachwuchs-

förderung in Musik und

Literatur aus. Einmal im Jahr

findet das Hermann-Hesse-

Festival statt, das 2010 am

24. Juli in Tübingen startet.

Informationen im Internet:

www.udo-lindenberg-stiftung.de

1987 packte Udo Lindenberg eine Lederjacke in

ein Paket – Adressat: »DDR-Chef« Erich Honecker.

Fakten zu Udo Lindenberg

• geboren am 17. Mai 1946 in Gronau (Westfalen)

• drei Geschwister: die Schwestern Inge und

Erika sowie Bruder Erich († 2006)

• zog Anfang der 1960er Jahre als Schlag-

zeuger in verschiedenen Bands durch den

Norden und Westen Deutschlands sowie durch

Frankreich und Nordafrika

• 1968 Umzug nach Hamburg

• nahm 1971 seine erste LP auf und startete mit

»Alles klar auf der Andrea Doria« seine Karriere

• hat mehr als 40 Alben herausgebracht

• 1989 Bundesverdienstkreuz am Bande für

»seine Beiträge zur Überwindung der deutsch-

deutschen Trennung«

• 2009 Musikpreis Echo als bester deutscher

Künstler

• 2010 vorgesehen für den Jacob-Grimm-Preis

für Deutsche Sprache

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postfrisch 4.20106

Es war eine Vorführung, die Anfang des 18. Jahrhunderts scheinbar Ungeheuer-

liches zeigte: Ein gewöhnlicher Apothe-kerlehrling namens Johann FriedrichBöttger verwandelte vor vielenstaunenden Augen Silbermünzenin Goldmünzen. Der geschickteBetrug, mit dem er eigentlichnur seinen Lehrherrn beein-drucken wollte, hatte großeWirkung, als August derStarke, der mächtige Kurfürstvon Sachsen und König von

Polen, davon hörte. Er witterte einelukrative Einnahmequelle zur Sanierungseines überlasteten Staatshaushalts. Kurzer-

hand ließ er Böttger nach Dresden bringen. Dort mus-ste der junge Mann in einem Labor an der Goldher-stellung arbeiten. Der Erfolg blieb aber aus – auch alsder ungeduldige Potentat den Gelehrten EhrenfriedWalther von Tschirnhaus zu Böttgers Unterstützungengagierte. Von Tschirnhaus hatte vorher ein anderesZiel verfolgt: der Herstellung von Porzellan.

Die Suche nach Gold führte zum PorzellanAls die Bemühungen der Goldherstellung scheiterten,widmeten sich die beiden gemeinsam der Erzeugung von Porzellan. Und nun kam der Erfolg! Im November

1707 gelang Böttger zunächst die Herstellungeines rotbraunen Feinsteinzeugs, dem soge-

nannten »Böttger-Steinzeug«. Zwei Monatedarauf schafften er und von Tschirnhausden großen Durchbruch: Erstmalig stellten sie aus den Rohstoffen Kaolin,Quarz und Feldspat weißes Gold her –das erste europäische Porzellan. Böttgersoll damals über die Tür seines Laborsgeschrieben haben: »Es machte Gott, der

große Schöpfer / Aus einem Goldmachereinen Töpfer«. Der Kurfürst war hoch erfreut und nutzte

dieses neue Wissen: Am 23. Januar 1710 gab er

Die Briefmarke und die 10-Euro-Silber-Gedenk- münze »300 Jahre Porzellanherstellung in Deutsch-land« erscheinen am 1. Juli 2010.

Vor 300 Jahren gelang in Sachsen erstmals die Herstellung

von Porzellan in Europa. Mit der Gründung der ersten Porzellan-

manufaktur des Abendlands in Meissen fiel 1710 ein mehr als

tausend Jahre altes chinesisches Monopol. Der lang gehegte

Traum von einer eigenen Produktion des weißen Goldes ging in

Erfüllung und war der Beginn einer Erfolgsgeschichte.

300 Jahre Porzellanherstellung

in Deutschland

DerTraumvom weißen Gold

Die porzellanene Tafel schmückt das Denkmal für JohannFriedrich Böttger an den Brühlschen Terrassen in Dresden.

Prägestätte: Stuttgart (F) Material: Sterlingsilber (925/1000) | 18 g Durchmesser: 32,5 mmRandschrift: ZAUBER DER ZERBRECHLICHKEIT

Porzellankanne mitberühmtem Zwiebel-muster-Dekor (DDRMiNr. 3244).

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feierlich in einem »allerhöchsten Dekret« die Gründungder »Manufaktur Meissen« bekannt. Mehr als 150 Jahrelang befand sie sich auf der Albrechtsburg, bevor sie insMeissener Triebischtal umzog – ihrem heutigen Sitz.

Die Erfindung des europäischen Porzellans brach einjahrhundertealtes Monopol. Die Chinesen beherrschtendiese Kunst nämlich bereits seit dem 7. Jahrhundert – und hielten die Rezeptur geheim. So konnten die begehr-ten Stücke nur aus China importiert werden – zu horren-den Preisen. Denn jeder Fürstenhof, der etwas auf sichhielt, brauchte eine eigene Porzellansammlung. Das trafauf August den Starken in einem besonderen Maß zu:

Nach eigenen ironi-schen Angaben war erder »maladie de por-celaine«, der »Porzel-

lan-Krankheit«, verfallen. Er scheute keineKosten und sammelte insgesamt etwa 35.000Objekte, etwa die Hälfte aus China. Teile die-ser Sammlung sind heute im Dresdner Zwin-ger ausgestellt. Nicht nur August der Starkehoffte, mit der Produktion des weißen Gol-des Reichtum zu erlangen. Trotz aller Bemü-hungen um die Geheimhaltung der begehr-ten Formel erfuhren bald auch andere euro-päische Höfe, wie man das Luxusgut herstellt.Für August den Starken führte die Grün-dung seiner Porzellanmanufaktur dennochzu einem bedeutenden Prestigegewinn.

Luxusgut und Hightech-MaterialIm Lauf der vergangenen 300 Jahre hielt Porzellan nichtnur Einzug in fast alle Haushalte. Inzwischen wird diefeine Keramik wegen ihrer besonderen Eigenschaften wie

Oberflächenfestigkeit und Formstabilität zumBeispiel auch in derElektrotechnik und derMedizin eingesetzt. Waseinst nur Könige und Für-sten begeisterte, machtheute vielen MenschenFreude. Böttger und vonTschirnhaus sei Dank!

Glanzvolles Dokument

Einblick

Das Numisblatt »300 Jahre Porzellanherstellung in Deutschland«vereint die 10-Euro-Silber-Gedenkmünze und einen 10er-Bogen derBriefmarke zum selben Thema mit dem Ersttagsstempel »Berlin«vom 1. Juli 2010.

Nutzen Sie die Vorteile des Abonnements!

Die Münze und die Postwertzeichen sind in hoher Sammlerqualitätenthalten. Numisblätter sind begehrte Sammelstücke. Sie sind in numismatischen Verzeichnissen – wie z. B. dem MICHEL-Münzen-katalog – aufgeführt und nummeriert.

Shop

Kunstvolle Figurengehören zu den Klas-sikern der großenPorzellanmanufaktu-ren (Berlin, WestMiNr. 480).

Gekreuzte Schwertersind das Markenzei-chen der Meissener

Manufaktur (DDRMiNr. 775).

Kunstvoller Porzellan-topf mit aufwendigemReliefschmuck (BundMiNr. 1118).

Info zum Sammelgebiet Kunstwissenschaft undKunstgeschichteWolfgang ZimmermannIm Röhrich 1567098 Bad Dürkheim(Bitte frankierten Rückumschlag beilegen!)

i

Die genaue Porzellanrezeptur – das Arkanum (von lat. »arcanus« für

»geheim«) – wird nach wie vor gehütet. Bekannt sind nur die Grund-

stoffe Kaolin (50%), Feldspat (25%) und Quarz (25%) doch die Porzel-

lanherstellung selbst erfordert außerordentlich viel Erfahrung. Ver-

mischt mit Wasser werden die Ausgangsstoffe durch Sieben von

Fremdstoffen befreit. Nach der Entwässerung der Mixtur (des Porzel-

lanschlickers) wird die verdichtete Masse (der Filterkuchen) in Feucht-

haltekellern mit annähernd 100 Prozent Luftfeuchtigkeit gelagert.

Experten bezeichnen dies als »mauken«. Durch erneutes Verdünnen

mit Wasser wird aus dem Filterkuchen eine Gießmasse, die man in

Formen füllen kann. Die dabei geformte Masse (der Scherben) kann

weiterbearbeitet und schließlich glasiert und gebrannt werden.

So entsteht Porzellan

Ausgabetermin: 1. Juli 2010

19,95 €

Bestellbar mit der Postkarte am Heftende.

Den Porzellanmalern stehen Hunderte von Farben zur Verfügung.Die Arbeit an den runden Formen bedarf einer ruhigen Hand undgroßer Übung. Klassische Blumenmotive sind zeitlos beliebt.

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Schönste »Notlösung«der Welt

Einblick

€Der Freistaat Sachsen gab 1920 und 1921 die einzigen staat-lichen Porzellan-Münzen Deutschlands heraus. Geprägt

und gebrannt wurden sie von der Porzellanmanufaktur Meißen. AlsMaterial wurde das nach dem Erfinder Johann-Friedrich Böttgerbenannte rotbraune »Böttger-Steinzeug« verwendet, das wesentlichweniger schmutzempfindlich ist als sein weißes Pendant. RechtlicheGrundlage für die Produktion war der Eintrag des Begriffs »Böttger-Steinzeug« in der Warenzeichen-Rolle des Patentamtes Berlin im Jahr1919. In den beiden folgenden Jahren prägte die Meissener Manufak-tur Münzen mit den Werten 20 und 50 Pfennig sowie 1, 2, 5, 10 und20 Mark mit Motiven der Arbeits- und Lebenswelt der damaligen Zeit,wie eine Sichel mit zwei Ähren (20 Pf), Weintrauben und Spaten (50 Pf),ein Segelschiff (1 Mk) sowie ein Adler in seinem Horst (2 Mk).

Hochwertige Glanzstücke aus rotbraunem PorzellanIn den alltäglichen Geldverkehr sind die schönen und zerbrechlichenMünzen jedoch kaum gekommen. Zum einen fügten Sammler dieinteressanten Stücke in ihre Kollektionen ein, zum anderen verringertedie starke Inflation Anfang der 1920er Jahre den auf den Münzen aus-gewiesenen Geldwert in kurzer Zeit. Zudem hatten die als Notgeldherausgegebenen Porzellan-Münzen nur eine kurze gesetzliche Gültig-keit bis zum 31. Dezember 1921. Anschließend wurden sie von dersächsischen Staatskasse bis zum 14. Januar 1922 zurückgenommen.Die erhaltenen Porzellan-Münzen sind noch heute beeindruckendschön – numismatische Besonderheiten, die zwei Dinge verbinden: dieKostbarkeit von Porzellan und die Faszination historischer Originale.

89,50 €

Echte deutsche Münzen aus Porzellan

In der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg waren

Rohstoffe und besonders Metalle knapp. Die

deutschen Länder suchten nach einem Ersatz-

material für ihre Münzen. Im Freistaat Sachsen

lag es nahe, edles Porzellan zu nutzen. Die

daraufhin herausgegebenen Münzen zählen zu

den schönsten »Notlösungen« der Welt.

Kostbare Schönheit

Shop

Die einzigen je in Deutschland geprägten Münzen

aus rotbraunem Porzellan sind begehrte Raritäten. Die

Geschichte ihrer Herstellung ist auf einem Erläuterungs-

blatt ausführlich erklärt. Die Münzkollektion wird mit

Original-Briefmarken zum Thema »Porzellan« abgerundet.

Das komplette Angebot wird Ihnen in einer hochwerti-

gen Holzschatulle zugesandt.

Angebot im Überblick:

• 4 originale Porzellan-Münzen von 1921

• Echtheitszertifikat

• Marke »300 Jahre Porzellanherstellung«

• Blockausgabe DDR MiNr. Block 65

Bestell-Nr. 001200

Bestellbar mit der Postkarte am Heftende.

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Vor Ort

postfrisch 4.2010 9

Außer dem im Herbst angebotenen Zehnerbogen der Brief-marke »Audrey Hepburn« gibt es nur zwei weitere postfrischeBogen, die aber unverkäuflich sind und bleiben: Einer befin-det sich im Besitz der Museumsstiftung für Post und Telekom-munikation, einer im Besitz des Bundesfinanzministeriums.

»Mein Name ist Sean Ferrer und das ist meine Mutter«,schmunzelte Hepburn-Sohn Ferrer mit Blick auf den Zehner- bogen der nicht erschienenen Briefmarke »Audrey Hep-burn«. Er präsentierte die Weltsensation Anfang Juni mitden Auktionatoren Lisa und Andreas Schlegel (v.l.) in Berlin.

Philatelistische Top-Rarität wird füreinen guten Zweck versteigert

Hepburn-Zehnerbogen fürKinderhilfswerk UNICEF

UNICEF, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, unterstützt in ca. 160 Staaten Kinder und Mütter u.a. in den Bereichen Gesundheit, Ernährungsowie Bildung und leistet humanitäreHilfe in Notsituationen. Ab 1983 setztesich Audrey Hepburn als Botschafterinder UNICEF für Kinder in Not ein. DasFoto zeigt sie 1988 in Äthiopien.

Freitag, 11. Juni 2010, im Berliner Nobel-Hotel Adlon: Präsentiert

wurde ein postfrischer Zehnerbogen der Top-Rarität »Audrey Hep-

burn« – das absolute Glanzstück der modernen Philatelie, denn

eigentlich dürfte es diese Briefmarke gar nicht geben. Schätzwert

des einzigen verfügbaren Zehnerbogens: 500.000,– Euro!

A ls »Hepburn-Funde« sind sie Berühmtheiten, die nicht nur Brief-markensammler kennen: die unverausgabten Wohlfahrtsmarken

von 2001 mit dem Bild der Hollywood-Legende Audrey Hepburn(1929–1993). Nur fünf postalisch gelaufene Einzelstücke sind bekannt.Jedes von ihnen erzielte bei Auktionen Spitzenergebnisse – das beste135.000 Euro! Nun wurde in Berlin angekündigt, dass im Herbst in Berlin ein postfrischer Zehnerbogen dieser Marke angeboten wird.

Sohn Audrey Hepburns kündigte Sensations-Auktion anZur Pressekonferenz reiste der Besitzer des Zehnerbogens persönlichnach Berlin: Sean Ferrer – Sohn der weltberühmten Filmstars AudreyHepburn und Mel Ferrer. Sean Ferrer erhielt den Bogen vom Bundes-finanzministerium im Vorfeld der geplanten Herausgabe der Marke2001 als Andruck. Doch er lehnte die Herausgabe dieses Motivs ab:»Die Augen unserer Mutter – eines ihrer Markenzeichen – waren dar-auf im Schatten und sie hat eine Zigarettenspitze zwischen den Zäh-nen. Wir wollten das Rauchen aber nicht fördern.«

Erlös geht zu 100 Prozent an das Kinderhilfswerk UNICEFNun möchte Ferrer als Repräsentant des Audrey Hepburn’s ChildrensFund (Audrey-Hepburn-Kinder-Fonds) den Zehnerbogen zugunstendes Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (UNICEF) versteigernlassen. Das Bundesfinanzministerium, in dessen Auftrag der Bogenentstand, erhebt keinen Eigentumsanspruch. Audrey Hepburn würdedas freuen: Sie engagierte sich ab 1988 als UNICEF-Botschafterin.Versteigert wird der Bogen im Herbst 2010 beim Berliner Briefmar-ken-Auktionshaus Schlegel. Postfrisch wird den Termin ankündigen.

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Es war der Beginn eines neuen Zeitalters in Deutschland:1660 fuhr die erste planmäßige Postkutsche zwischen

Leipzig und Hamburg. Der wirkliche Fortschritt bestand inder Einführung eines festen und öffentlichen Fahrplans mitfesten Abfahrtszeiten – das »Post Cours-Wesen«. Jedermannkonnte nachlesen, »wann die Postkutsche abgeht«.

Post führte Verlässlichkeit einDiese verlässliche Planbarkeit wurde zum Erfolg: Es kamenweitere Postkutschenlinien dazu. Das Postkutschensystemstützte sich auf die sogenannten Posthalter. Es waren Gast-oder Landwirte, die als freie Unternehmer ihre vorhandenenRessourcen in den Postbetrieb einbrachten. Das ist auch derGrund, warum man noch heute in vielen Orten ein Gasthaus»Zur Post« findet. Die Posthaltereien reihten sich wie Perleneiner Kette in mehreren Meilen Abstand entlang der Streckeauf und stellten frische Pferde, Verpflegung sowie Übernach-tungsmöglichkeiten für die Passagiere.

Der Beförderung von Personen standen damals vieleHemmnisse gegenüber. Vor allem die Be schaffenheit derStraßen, die zumeist nur aus festgefahrenem Lehm bestandenund bei Nässe aufweichten, verlangsamte die Fahrt. Dazukamen mit Gastwirten vereinbarte und daher geplante Auf-enthaltszeiten, langwierige Zollabfertigungen an Landesgren-zen, Wartezeiten bei Reparaturen und immer auch die Angstvor bewaffneten Überfällen. Dies führte zu einem Kuriosum:Die Reise in einer Postkutsche dauerte mitunter länger als derWeg zu Fuß. Um 1700 kamen Postkutschen bei einer durch-schnittlichen Reisegeschwindigkeit von 2 km/h am Tag maxi-mal 30 Kilometer weit. Eintrainierter Fußgängerschaffte bis zu 50 Kilometer proTag. Erst nach und nach konnten die Straßenver-hältnisse verbes-sert werden. Um1850 waren bis zu 120 Kilometer

Bis in die Zeit der Industrialisierung gehörten

Pferdegespanne zu den wichtigsten Verkehrs-

mitteln und spielten auch für den Transport von

Post in Form von Postkutschen eine entschei-

dende Rolle. Die Postkutschen bedeuteten erst-

mals verlässliche Reisemöglichkeiten zu festen,

also planbaren Terminen – eine Errungenschaft,

die den Weg in unsere moderne Welt ebnete.

Die Neuausgabe »Historische Post-kutsche« erscheint am 8. Juli 2010. Sie zeigt eine typi-sche Kutsche, wie sie im 19. Jahrhun-dert unter anderemvon der KöniglichPreußischen Posteingesetzt wurde.

»Da geht die Post ab!«

postfrisch 4.201010 Das Gemälde zeigt die letzte Fahrt der sächsi-schen Extrapost von Löbau nach Görlitz (1846).

Postkutsche (Mitte des 19. Jahrhunderts)

Postillion, Briefträger, Postsekretärder Thurn-und-Taxis-Post

Die Ära der Postkutsche

PF0410_10_11_postkutsche_6:PF 16.06.2010 20:41 Uhr Seite 10

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Ein Motiv über zwei Briefmarken: Eine vierspännige Kutsche miteinem signalgebenden Postillion (Bund MiNr. 1255 und 1256).

Ein Postwagen aus der Blüte zeit der Postkutsche um 1850 (DDR MiNr. 2151)

Ein Karriol-Transport derThurn-und-Taxis-Post um1852 (Bund MiNr. 160)

Im Vordergrund ein Kutsch-wagen aus der Zeit um 1595,im Hintergrund ein Postwagenum 1750 (DDR MiNr. 3356)

Postkutsche vor einem StadtteilSaarbrückens (Saar MiNr. 291).

T I PP

Den Sonderstempel zu Europas größtemPostkutschentreffen führt vor Ort ein Team»Erlebnis: Briefmarken« der DeutschenPost. Wie Sie diesen Stempel mit schriftli-chem Stempelauftrag bekommen können,erfahren Sie auf der Terminseite 29.

Historie

Tagesstrecke möglich. Doch die Reise mitder Post kutsche war kein Vergnügen: DieFahrgäste mussten sich ihren Platz zwi-schen Paketen, Post beuteln und anderenGütern suchen. Der berühmte Natur-forscher Georg Christoph Lichtenbergbeschrieb 1878: »Man muss sich festhalten,wenn die Löcher kommen, oder in denschlimmen Fällen sich gehörig zum Sprungspannen; muss auf die Äste achtgeben undsich zur gehörigen Zeit bücken, damit derHut oder Kopf sitzen bleibt; die Windseitemerken und immer die Kleidung an der Seiteverstärken, von wo der An griff geschieht.«

Postkutschenreisen waren StatussymbolDie Reisebedingungen verbesserten sich erst im 19. Jahrhundert: Die Posten verkehrtenhäufiger, es gab mehr ausgebaute Straßen und die Konstruk-tionen der Postkutschen wurden optimiert. Die PreußischePost entwickelte leichtere, gefederte Kutschen und gab die ge -normten Baupläne als verbindliche Anweisungen an die be -auftragten Wagenbauer. So kam es zu einer Vereinheitlichungder Kutschen und in der Folgezeit erhöhten sich Komfort

und Geschwindigkeit. Wie wichtig der Postdienst

auf Rädern war, belegen nochheute gebräuchliche Begriffe,die ihre Wurzeln in der Weltder Postkutschen haben. Sobedeutete der »Laufzettel« ur -sprünglich, dass man vorabsein Kommen bei den Posthal-tereien per Boten ankündigte,damit diese Pferde vorhaltenkonnten. Das »Schmiergeld«bezeichnete eine freiwilligeZusatzzahlung, mit der Postil-

lione Extrafett für die Schmierung der Achsen kaufen konn-ten, um die Fahrt angenehmer zu machen.

Die Eisenbahn fährt Postkutschen den Rang abDennoch verlor die Postkutsche zum Ende des 19. Jahr-hunderts an Be deutung, da die Dampfeisenbahnen beim Post-und Personentransport erheblich schneller waren (Durch-schnittsgeschwindigkeit um 1850 ca. 35 km/h). Das Schie-nennetz wuchs in atemberaubendem Tempo und Eisen-bahnen und Omnibusse verdrängten im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts auch auf Nebenstrecken die Postkutschen.Typisch war beispielsweise 1925 das Ende des Postkutschen-dienstes auf der Strecke zwischen Elze und Eldagsen. DieVerbindung übernahm damals die neue Omnibuslinie zwi-schen Hannover und Eldagsen. Damit en dete ein großesKapitel der Postgeschichte – dennoch hat dieses Thema bisheute nichts von seiner Faszination eingebüßt; Fahrten mithistorischen Postkutschen sind noch immer sehr beliebt.

Die Ankunft einer Post-kutsche im thüringischen Ohrdruf (Bund MiNr. 2692).

Die Entwicklung von Postkutschen lässtsich mit Briefmarken dokumentieren

Europas größtes Postkutschentreffen …… startet am 10. Juli 2010. Beim Jagdschloss Grillenburg im Tharandter Wald zwischen Dresden und Freiberg werden voraus-sichtlich zehn originalgetreue Postkutschen aus Sachsen, Bayern,Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen von Postillionen in historischen Uniformen gefahren. Fahrgästesind zu den Rundfahrten zwischen 10 und 17 Uhr willkommen. Aktuelle Informationen unter: www.poststrassen-erleben.de

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Als der Dampfer DEUTSCHLANDam 4. Juli 1900 in New York einlief,

wurde er von Tausenden jubelndenAmerikanern empfangen. Die Ankunftdes deutschen Ozeanriesen wurde zum weltweiten Medienereignis. Das208,5 Meter lange Schiff der Hamburg-Amerikanischen-Packetfahrt-Actien-Gesellschaft, kurz HAPAG, hatte einenneuen Rekord aufgestellt: Nur fünf Tage, 15 Stunden und 46 Minuten hatte »The Cocktail Shaker« (»Der Cocktail-Schüttler«), wie der stählerne Kolossaufgrund seiner unruhigen Fahrweise

liebevoll genannt wurde, für seine Jungfernfahrt von Bremerhaven in die USA gebraucht. Der Lohn war das legendäre »Blaue Band«, die Auszeichnung für die schnellste Nordatlantik-Überquerung. Dasöffentliche Interesse an dieser Trophäe war enorm und Ingenieureund Kapitäne arbeiteten ehrgeizig an der Verbesserung der Technik.

Dampfmaschine revolutionierte die SchifffahrtDer Übergang von Segelschiffen zu Dampfschiffen markiert einenMeilenstein in der Schifffahrtsgeschichte. Den Grundstein dafür legteder französische Physiker Denis Papin, als es ihm 1690 während seinerZeit als Professor in Marburg gelang, durch Wasserdampfdruck einenKolben in Bewegung zu setzen. 1707 baute er ein erstes mit Schaufel-rad angetriebenes Boot, mit dem er auf Fulda und Weser fuhr. ImJahre 1736 erhielt der Engländer Jonathan Hull ein Patent auf die Ver-wendung von Schiffsdampfmaschinen. Aber erst viele Jahre später

Die Entwicklung der Dampfschifffahrt ist ein spannendes Kapitel

der Seefahrt. Der technische Übergang vom Segelschiff zum

Dampfer revolutionierte das Reisen auf See. Dampfschiff-Giganten

wie die IMPERATOR oder die DEUTSCHLAND sind legendär.

Berühmte Schnelldampfer

Die Neuausgaben der Serie »Für die Jugend«zeigen die Schnelldampfer DEUTSCHLAND,IMPERATOR, ALLER und COLUMBUS (Erstausgabetag: 12. August 2010).

Historische Dampfschiffe auf den neuen »Jugendmarken«

Giganten der Ozeane

Der Schnelldampfer IMPERATORauf einer Ansichtskarte von 1913

Werbeplakat (um 1900) mitAbbildung der DEUTSCHLAND.

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besonders schnellen und zuverlässigenLinien anvertraut wurde. Mit ihrenRekorddampfern dominierten die bei-den deutschen Reedereien über Jahreden Transatlantikverkehr. Eine weitereErfolgsperiode konnte die NDL zuBeginn der 1930er Jahre feiern, als dieDampfer BREMEN und EUROPAdie schnellsten Schiffe der Welt waren.

Dampfer begeistern noch heuteDer letzte neu gebaute Passagierschnelldampfer war die 1968 fertiggestellte QUEEN ELISABETH 2. Dieletzten Schnelldampfer liefen Anfang der 1970er Jahrevom Stapel – allesamt Containerschiffe. Der starkeAnstieg des Ölpreises machte die Dampfer unrentabel.Sie wurden fast alle entweder auf Dieselantrieb um-gerüstet oder abgewrackt. Doch Reisen mit Passagier-schiffen sind heute wieder beliebt. Gäste genießen denKomfort an Bord einer neuen Generation großer Luxusliner. UndMega-Kreuzfahrtschiffe wie dieQUEEN MARY 2 begeistern nichtzuletzt, weil sie an eine legendäreÄra erinnern: die Zeit der Gigantender Ozeane.

postfrisch 4.2010

Hintergrund

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Seltene Dokumentation:Originale Bildpostkartevom Dampfer »H.M.S.Berengaria«, die 1928von Bord verschickt wur-de (siehe Ausschnitt derRückseite). Die BEREN-GARIA gehörte bis 1918einer deutschen Reede-rei, hieß IMPERATOR undgalt bis 1914 als dasgrößte Schiff der Welt.

Info zum Sammelgebiet Motivgruppe NAVICULAIngo MaahzAlmerweg 526624 Südbrookmerland(Bitte frankierten Rückumschlag beilegen!)

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Eines der größten Luxusschiffe der Welt: die Queen Mary 2 (Grenada MiNr. Block 728)

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Der Schnelldampfer BREMENgewann 1929 das Blaue Band (Bund MiNr. 2412).

Angebote zumSammelgebiet »Dampfer« finden Sie in der eingehef-teten Informa-tionsbroschüre, Seite 6 und 7.

sollte die Idee wirklich ernsthafte Erfolge bringen. Im Jahre 1807 fuhr die CLERMONT, ein von RobertFulton konstruierterRaddampfer, der nochmit Segeln bestückt war, den amerikanischenHudson hinab. NeunJahre später steuerte dererste Dampfer in denHamburger Hafen: dasenglische Schiff LADYOF THE LAKE. DenRuhm der ersten Atlan-tiküberquerung einesDampfschiffs konnte1819 die SAVANNAHfür sich verbuchen. Dergrößte Teil der Reise von Savannah (Georgia,USA) nach Liverpoolwurde dabei aber unterSegeln zurückgelegt. Vor der irischen Küste stieß derDampfsegler aber so viel Rauch aus, dass verschreckteKüstenbewohner ihn als brennendes Schiff meldeten.

Wettkampf auf dem AtlantikAufsehen erregte auch ein Zweikampf, der sich imSeptember 1900 ereignete: Die KAISER WILHELM DER GROSSE der Reederei Norddeutscher Lloyd(NDL) hatte den Hafen von New York eineinhalbStunden früher verlassen als die DEUTSCHLANDder Reederei HAPAG. Die zwei Sechszylinder-Dampf-maschinen der DEUTSCHLAND mit ihren 16 Kesselnliefen am Limit und in einem mehrstündigen Über-holmanöver zog sie mit 22,42 Knoten (ca. 41,5 km/h)an der KAISER WILHELM DER GROSSE vorbei –eine Demonstration der Überlegenheit auf offener See.

Doch die Konkurrenz schlief nicht und setzte eben-falls ein Zeichen: Der NDL, bereits 1857 in Bremengegründet, wurde von der Deutschen Reichspost mitder Beförderung von Briefen und Paketen nach Ame-rika beauftragt. Eine große Ehre, da diese Aufgabe nur

Die SAVANNAH überquerte als erster Dampfer den Atlantik(USA MiNr. 526)

Robert Fulton baute die CLERMONT (USA MiNr. 886)

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Die Neuausgabe würdigt EllyBeinhorns Rekordflug inihrer »Taifun« (Erstausgabe12. August 2010).

75 Jahre Rekordflug der Flugpionierin Elly Beinhorn

Sie war eine Abenteurerin und Deutschlands berühmteste Fliegerin: Elly Beinhorn. 1935 flog die damals

erst 28-jährige Pilotin im Alleinflug an einem Tag von Deutschland nach Istanbul und zurück – ein aufsehen-

erregender Rekord. Zum 75. Jahrestag dieser Pioniertat erscheint am 12. August 2010 eine Briefmarke.

Die deutsche Pilotin Elly Beinhorn (1907–2007) wardie erste Frau, die alle fünf Erdteile mit dem Flug-

zeug überflog. Sie gehört zu den berühmtesten Fliege- ri nnen der Welt. Auslöser für ihren Traum, eine Pilotinzu werden, war ein Vortrag des Flugpioniers HermannKöhl, den Elly Beinhorn 1928 besuchte und über den siein ihren Memoiren schrieb: »Als ich den gefüllten Saalbetrat, ahnte ich nicht, dass ich ihn zwei Stunden spätermit einem festen Ziel verlassen würde.« Zielstrebig

lernte die Kaufmannstochter ausHannover fliegen und begannschnell damit, mutig auszureizen,was mit Flugzeugen fliegerischmöglich ist.

Rekordstrecke an einem Tag1935 bereitete sie ihren berühm-tes ten Flug vor. Ihr Ziel: Aneinem Tag von Deutschland nachAsien und zurück zu fliegen. Diecharismatische Elly Beinhorn

überzeugte den Flugzeughersteller Messerschmitt inAugsburg von der Werbewirksamkeit eines solchenRekordflugs. Sie erhielt eine 300 km/h schnelle ME 108,der sie den Namen »Taifun« gab. Zwei Zusatztanks ver-größerten die Reichweite der Propellermaschine.

Rekordflug: Deutschland-Asien an einem TagAm 13. August 1935 – vor 75 Jahren – startete Elly Bein-horn noch vor Sonnenaufgang um 3.30 Uhr vom Flug-feld Gleiwitz in Schlesien. Um 5:00 Uhr hatte sie bereitssechs Länder überflogen. Um 9:20 Uhr erreichte sieIstanbul, sah unter sich die Minarette und die impo-sante Kuppel der Hagia Sophia vorüberziehen und flogweiter über den Bosporus zur asiatischen Seite. Sie lan- dete, blieb jedoch nur kurz zum Auftanken und startetewieder – Ziel: Berlin. Der Rückflug verlief nach Plan.Doch kurz vor der Hauptstadt geriet sie in ein Un wetter,wegen dem die Lufthansa ihre Flüge nach Berlin gestri-chen hatte. Trotz heftiger Böen und schlechter Sichtlandete die versierte Fliegerin um 18:08 Uhr sicher aufdem Tempelhofer Flugplatz – nach 3.470 Kilometern in

Gleiwitz3.30 Uhr

Die Königin der Lüfte

Weil Elly Beinhorn ihre ME 108 »Tai-fun« taufte, übernahm der Herstellerdiesen Namen für alle Modelle dieses Typs (Berlin, West MiNr. 594).

Porträt

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dreizehneinhalb Stunden. Erschöpft aber überglücklich nahm sie dieGratulationen des Begrüßungskomitees entgegen. Eine großartige Leistung – vor allem wenn man berücksichtigt, dass es Hilfsmittel wieAutopilot und Radar noch nicht gab. Ihr früherer Fluglehrer, ErnstUdet (bekannter Pilot, der unter anderem Vorbild für den Filmklassi-ker »Des Teufels General« mit Curd Jürgens von 1954 war), begrüßtesie mit den schlichten, aber umso anerkennender gemeinten Worten:»Das hast du ganz nett gemacht!«

Vermeintlicher Absturz machte SchlagzeilenBereits im Dezember 1931 war Elly Beinhorn von Berlin in einem ein-motorigen Flugzeug mit Sperrholzbeplankung zum ersten Alleinflugnach Afrika aufgebrochen. Den Weg fand sie nur mit Karten, einemKompass und ihrer Uhr. Sie flog 7.000 Kilometer bis ins Gebiet desheutigen Guinea-Bissau. Der Rückflug fand jedoch ein jähes Ende, alsdie Ölleitung brach. Es gelang ihr eine Notlandung. Nach einem viertägigen Fußmarsch durch die Wüste erreichte sie Timbuktu und telegrafierte, dass sie lebte. Tagelang hatten Spekulationen über ihrUnglück nicht nur die deutschen Zeitungen gefüllt. Wieder zu Hausestellte sie fest: »Meine Notlandung hat mehr Schlagzeilen gebracht als die tollste Flugleistung!«

1935 lernte die Königin der Lüfte den König des Autosports, BerndRosemeyer, kennen. Sie heirateten 1936; Sohn Bernd kam 1937 zur Welt. Doch das Glück des von den Medien zu Superstars gemachten»Traumpaares« währte nur kurz: Bei einem Rekordversuch verun-glückte Rosemeyer tödlich. Elly Beinhorn verarbeitete ihre Trauer aufder nächsten Langstrecke nach Indien und Thailand.

Fliegende Reporterin und BuchautorinWährend des Zweiten Weltkrieges heiratete Elly Beinhorn ein zweitesMal, bekam 1942 Tochter Stefanie und konzentrierte sich ganz aufihre Rolle als Hausfrau und Mutter. 1951 erneuerte sie ihre Fluglizenzund kehrte in die Öffentlichkeit zurück: Sie war als fliegende Reporte-rin erfolgreich, nahm an Kunstflugwettbewerben teil und schrieb fastein Dutzend Bücher – meist über die Fliegerei. Resümierend stellte siefest: »Ich hatte das Glück, in einer Zeit fliegen zu dürfen, als das wirk-lich noch ein Abenteuer war. Ich habe noch diese herrlichen unabhän-gigen Zeiten erlebt, als man am Himmel ganz für sich alleine war!«

Anlässlich ihres 100. Geburtstags im Jahr 2007 drehte sie noch ein-mal als Kopilotin einige Runden über dem Flugplatz Oberschleißheim.Im November desselben Jahres starb die legendäre Pilotin. Sie bleibt alseine mutige Fliegerin in Erinnerung, als eine »Königin der Lüfte«.

Otto Lilienthal – der »Vater des Flugzeugbaus«Otto Lilienthal war

der erste Mensch, der

erfolgreich Gleitflüge

mit einem Flugzeug

(Hängegleiter) absol-

vierte. Seine experi-

mentellen Vorarbeiten

führten zu der heute noch gültigen physikalischen

Beschreibung der Tragflächen. Die Brüder Wright

entwickelten das Prinzip seines Gleiters zum

Flugzeug weiter.

Erster Flugzeugbau Mit seinem selbst kons-

truierten und gebauten

Dreidecker gelangen

Hans Grade Ende 1908

die ersten »Luftsprün-

ge«. Seine Stahlrohr-Konstruktion mit Bambus-

stangen und Segeltuchbespannung für die Tragflä-

chen ist rückblickend der Anfang des deutschen

Flugzeugbaus.

Allein über den Atlantik Der Amerikaner Charles Lind-

bergh wurde mit dem ersten

Ein-Mann-Nonstop-Flug über

den Atlantik im Mai 1927 zum

Helden. Mit seiner dafür um-

gebauten einmotorigen Maschi-

ne »Spirit of St. Louis« bewältigte er die Strecke

New York – Paris (5.800 km) ohne Zwischenstop in

33,5 Stunden. Am meisten hatte er dabei mit

einem Schneesturm über Neufundland und seiner

Müdigkeit zu kämpfen.

Erster Ost-West-Atlantikflug Am 12. April 1928 starteten die

Flugpioniere Hermann Köhl,

James C. Fitzmaurice und Ehren-

fried Freiherr von Hünefeld mit

ihrer Junkers W 33 »Bremen«

von Irland zur ersten Atlantiküberquerung von

Ost nach West. Nach 37 Stunden landeten sie auf

der kleinen kanadischen Insel Greenly Island.

Ihr geplantes Ziel, New York, hatten sie aufgrund

einer Kompassabweichung zwar verfehlt – die

Atlantiküberquerung aber war gelungen.

Luftfahrtpioniere

Istanbul 9.20 Uhr Berlin 18.08 Uhr

Berlin (West) MiNr. 564

Bund MiNr. 2698

USA MiNr. 2963

Bund MiNr. 2331

Elly Beinhorn bei der Ankunft nach einem ihrerRekordflüge auf dem Flugplatz in Berlin-Tempel-hof am 27. Juli 1933.

Rechts: Die ungarische Postkarte von 1932 zeigt einkoloriertes Bild von EllyBeinhorn, einen sogenanntenZudruck. Sie wurde für einenFlug Budapest – Rom herge-stellt, an dem Beinhorn abernicht teilnahm.

Links: Gedenkbrief-umschlag von 2007 zum 100. Geburtstag von Elly Beinhorn. Er trägteinen Werteindruck derBriefmarke »FlugbootDoX« (Bund MiNr. 2428).

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& Konkurrenzentwürfe

Neuausgaben

postfrisch 4.201016

300 Jahre Porzellanherstellung in Deutschland

Mit der Labornotiz von Johann Friedrich Böttger über das erfolg-reiche Brennen eines weißen unddurchscheinenden Scherbens starteteam 15. Januar 1708 die Erfolgsge-schichte des ersten europäischen Porzellans. Nach weiteren Versuchenund Entwicklungen verkündeteAugust der Starke am 23. Januar 1710in einem viersprachigen Dekret dieGründung der »Königlich-Polni-schen und Kurfürstlich-SächsischenPorzellan-Manufaktur«. Aus demperfekten Zusammenspiel der vierElemente Erde, Wasser, Feuer undLuft entwickelte sich ein Kunsthand-werk, das bis heute Kostbarkeiten ausPorzellan hervorbringt. Die Brief-marke zeigt die gemalte Darstellungdes Besuchs von August dem Starkenauf der Albrechtsburg, bei dem Böttger ihm die Rezeptur der Porzel-lanherstellung – die Arkana – zeigt.

Entwurf: Nadine Nill, MössingenErstausgabetag: 1. Juli 2010

Historische Postkutsche

Ab Mitte des 17. Jahrhunderts wur-den die Poststrecken zur »Wagen-post« ausgebaut. Die Einbindung desPersonenverkehrs in den postalischenBetrieb bot den Reisenden auch übergroße Entfernungen verbindlicheBeförderungsgarantien. Im Laufe des18. Jahrhunderts wurden die Post-verkehrsnetze ausgebaut und es gabzwischen wichtigen Residenzen undeinigen bedeutenden Städten sogartägliche Verbindungen. Im frühen 19. Jahrhundert führte Preußen nachfranzösischem Vorbild Schnellpostenein, die an Poststationen schnellerabgefertigt wurden. Waren 1800 füreine Fahrt zwischen Frankfurt/Mainund Berlin noch bis zu 166 Stundenveranschlagt, bewältigte man dieseStrecke um 1820 in 65 Stunden. Selbstdie ab 1835 errichteten Linien derDampfeisenbahn konnten die Post-kutschen zunächst nicht verdrängen.Erst im 20. Jahrhundert endete diePostkutschenzeit endgültig.

Entwurf: Nina Clausing, WuppertalErstausgabetag: 1. Juli 2010

Professor Ernst und Lorli Jünger

Günter Gamroth

Professorin Friederike Girst

1 300 Jahre Porzellanherstellung in Deutschland

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Professor Hans Peter und Andreas Hoch

Nina Clausing

Ursula Lautenschläger

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& Konkurrenzentwürfe

Neuausgaben

postfrisch 4.2010 17

Antonia Graschberger

Professor Heribert Birnbach

Birgit Hogrefe

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4 Serie »Aktuelles«: Udo Lindenberg»Sonderzug nach Pankow«

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Serie »Aktuelles«: Udo Lindenberg»Andrea Doria« und »Sonderzugnach Pankow«

Mit der Single »Alles klar auf derAndrea Doria« gelang Udo Linden-berg 1973 der internationale Durch-bruch. Zehn Jahre später bekräftigteer sein Ziel, in der DDR aufzutreten,mit dem Song »Sonderzug nach Pankow«. Aber Udo ist nicht nur Sänger. Mit seinen »Udogrammen«fing er an zu zeichnen und ließ sich1997 sein Malen mit Likören als»Likörelle« patentieren. In seinemkünstlerischen Gesamtwerk setztesich Lindenberg ein für Freiheit undMitmenschlichkeit, gegen Gewalt –provozierend, mit Ironie und per-sönlichem Engagement. Der Schlag-zeuger, Texter, Komponist, Sängerund Maler ist ein Allroundkünstler,der fasziniert und polarisiert.

Entwurf: Udo Lindenberg, HamburgLayout: Professor Victor Malsy, WillichErstausgabetag: 1. Juli 2010

Frankfurter Buchmesse – Ehren-gast Argentinien (Gemeinschafts-ausgabe mit Argentinien)

2010 ist Argentinien Ehrengast derFrankfurter Buchmesse. Das süd-amerikanische Land hat viele weltbe-rühmte Schriftsteller hervorgebracht.Stellvertretend für diese Literatenwird aufgrund seines Bezugs zuDeutschland das Leben und Werkvon Jorge Luis Borges gewürdigt.Geboren am 24. August 1899 in Buenos Aires, lebte er von 1914 bis1921 in der Schweiz und Spanien. In Genf lernte er Deutsch und lasGedichte von Heine. Borges war einmeisterhafter Übersetzer, Herausge-ber und Coautor zahlreicher litera-rischer Veröffentlichungen, gefürch-teter Polemiker, Kinokritiker, Ver-breiter der europäischen Literatur inPublikumszeitschriften und – nichtzuletzt – Lyriker und Essayist. Alseiner der größten Schriftsteller allerZeiten starb er am 14. Juni 1986 in Genf und hinterlässt fast 70 veröf-fentlichte Werke.

Entwurf: Dario Martin Cánovas,Buenos Aires, ArgentinienErstausgabetag: 12. August 2010

5 Frankfurter Buchmesse – EhrengastArgentinien (Gemeinschaftsausgabemit Argentinien)

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3 Serie »Aktuelles«: Udo Lindenberg»Andrea Doria«

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& Konkurrenzentwürfe

Neuausgaben

postfrisch 4.201018

Serie »Für die Jugend«: Historische Dampfschiffe

Die Erlöse der Zuschlagsbrief-marken »Für die Jugend« kommen seit mehr als 40 Jahren der »StiftungDeutsche Jugendmarke« zugute. Sie fördert mit diesen Mitteln imBereich der Kinder- und Jugend-hilfe beispielsweise überregionaleJugend bildungsstätten und -begeg-nungsstätten sowie Maßnahmenvon besonderer und beispielhafterBedeutung, die der Weiterentwik-klung der Jugendhilfe dienen. Indiesem Jahr zeigen die Jugendmar-ken historische Dampfschiffe.

Die Einführung der Dampfmaschinein Verbindung mit dem Schaufel-rad und später mit der Verwendung der Schiffsschraube bedeutete inder modernen Schifffahrtsgeschichteeine technische Revolution. DieNutzung der Dampfmaschine setztesich seit Anfang des 19. Jahrhun-derts als Antrieb auf Binnenschiffenund später Seeschiffen in Nordame-rika und Europa durch.

Doch erst die Erreichung eineshohen Dampfdruckes mit einementsprechenden Wirkungsgrad durchleistungsfähige Kessel bildete dieVoraussetzung für den Fortschritt in der Dampftechnik. Aus dem ein-fachen Zylinderkessel entwickeltesich der Wasserrohrkessel. Durchdie Vervollkommnung der Kolben-dampfmaschinen mit einer vierfa-chen Expansion und mit mehrerenZylindern waren die Grenzen derklassischen Schiffsdampfmaschinenmit etwa 45.000 PS ausgereizt. Grö-ßere Maschinenleistungen für dieschnellen Passagierschiffe im Nord-atlantikverkehr machten erst Dampf-turbinen möglich.

Die Kolbendampfmaschinenerwiesen sich als erfolgreich, weilsie im Betrieb zuverlässig und wirtschaftlich waren. Dampfschiffewurden in Deutschland bis in die1960er Jahre gebaut. Doch schonvor dem Ersten Weltkrieg wurdenim Seeschiffbau Dieselmotoren eingesetzt, die die Dampfmaschinenverdrängten. Sie sind heute dieübliche Antriebsweise bei moder-nen Schiffen.

Lutz Menze

Kym Erdmann

Kym Erdmann

Lutz Menze

6 Serie »Für die Jugend«: Historische Dampfschiffe –Schnelldampfer DEUTSCHLAND

7 Serie »Für die Jugend«: Historische Dampfschiffe –Schnelldampfer ALLER

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& Konkurrenzentwürfe

Neuausgaben

postfrisch 4.2010 19

Jochen Berthold

Barbara Dimanski

Professor Gerd und Oliver Aretz

Jochen Berthold

Die DEUTSCHLAND gewann 1900 auf ihrer Jungfernfahrt vonCuxhaven nach New York mitdurchschnittlich 22,42 Knoten (ca. 41,5 km/h) das »Blaue Band«für die schnellste Nordatlantik-überquerung. Sie besaß zwei Sechs-zylinder-Vierfachexpansionsdampf-maschinen mit 16 Kesseln, hatte16.502 Bruttoregistertonnen (BRT,Maß für den umbauten Raum einesSchiffes, 1 BRT entspricht etwa 2,8 m3) und war bis 1925 im Einsatz.

Auch der Schnelldampfer ALLERwurde im Nordatlantikverkehr ein-gesetzt. 1886 im schottischen Glas-gow gebaut, war sie das erste Stahl-schiff einer Bremer Reederei, daseine Dreifachexpansionsmaschinebesaß. Diese leistete 8.000 PS(Höchtgeschwindigkeit 17 Knoten,ca. 31,5 km/h). Die ALLER hatteinsgesamt 4.964 BRT und wurde1902 außer Dienst gestellt.

Der Dampfer IMPERATOR galt mit 52.117 BRT und einer Längevon 277,06 Metern bis 1914 als das größte Schiff der Welt. Mit derDampfturbinenanlage und den 46 Wasserrohrkesseln erreichte dasSchiff mit seinen 61.000 PS eineGeschwindigkeit von 23 Knoten (ca. 42,6 km/h). Die IMPERATORfuhr nach dem Ersten Weltkriegunter britischer Flagge als BEREN-GARIA bis 1938 zwischen Sou-thampton und New York.

Der Schnelldampfer COLUMBUSwurde 1923 fertiggestellt und lief1924 von Bremerhaven zu seinerJungfernfahrt nach New York aus.Das 32.354 BRT große Passagier-schiff mit zwei Vierzylinder-Expan -sionsdampfmaschinen und Ölfeue-rung erzielte bei einer Leistung von 32.000 PS eine Geschwindigkeitvon 19 Knoten (ca. 35 km/h). 1929 erhielt das Schiff eine stärkereDampfturbinenanlage. Nach Aus-bruch des Zweiten Weltkriegeswurde der Dampfer am 19. Dezem-ber 1939 im Atlantik von der Besat-zung versenkt.

Entwürfe: Werner Hans Schmidt,Frankfurt am MainErstausgabetag: 12. August 2010

8 Serie »Für die Jugend«: Historische Dampfschiffe –Schnelldampfer IMPERATOR

9 Serie »Für die Jugend«: Historische Dampfschiffe –Schnelldampfer COLUMBUS

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& Konkurrenzentwürfe

Neuausgaben

postfrisch 4.201020

75 Jahre Rekordflug Elly Beinhorn

Am 13. August 1935 gelang der deut-schen Sportfliegerin Elly Beinhornein Rekordflug, der sie weltberühmtmachte: In 13,5 Stunden flog sie3.470 Kilometer von Gleiwitz (heuteGliwice, Polen) auf die asiatischeSeite Istanbuls und nach kurzemAufenthalt zurück. Bei der Landungauf dem Flughafen Berlin-Tempel-hof wurde sie von einer begeistertenMenschenmenge empfangen. Bereitsvor diesem Eintagesflug hatte EllyBeinhorn aufsehenerregende Flügeabsolviert: Anfang 1931 einen Flugum Afrika, 1931/32 einen Weltflug(wobei die Ozeane per Schiff über-quert wurden) und 1933 einen Flugzu den ehemaligen deutschen Kolo-nien in Afrika. Die am 30. Mai 1907geborene Elly Beinhorn starb imNovember 2007 als Grande Dameder deutschen Sportfliegerei im Altervon 100 Jahren in München.

Entwurf: Stefan Klein und Olaf Neumann, IserlohnErstausgabetag: 12. August 2010

Professor Werner Holzwarth

Professor Victor Malsy

Stefan Klein und Olaf Neumann

10 100. Geburtstag Mutter Teresa

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100. Geburtstag Mutter Teresa

Mutter Teresa wurde am 26. August1910 als Anjezë Gonxha Bojaxhiuin Mazedonien geboren. Sie trat 1928 in das Dubliner Loretto-Kloster ein und erhielt dort den Ordens-namen Teresa. Der Orden schicktesie nach Indien, wo sie in Kalkuttazunächst als Lehrerin an der St. Mary’s Bengali Medium Schoolarbeitete, deren Direktorin sie später wurde. Seit 1946 widmetesich Mutter Teresa den Ärmsten der Armen in Kalkutta, eröffnete Schulen, Entbindungsheime sowie eine Leprakolonie und gründete die Familie der Missionarinnen undMissionare der Nächstenliebe, dieheute weltweit arbeitet. Im Jahr1979 wurde Mutter Teresa für ihreArbeit der Friedensnobelpreis ver-liehen. Sie starb am 5. September1997 in Kalkutta und wurde am 19. Oktober 2003 von Papst Johan-nes Paul II. selig-gesprochen.

Entwurf: Professor Christof Gassner, DortmundErstausgabetag: 12. August 2010

Professor Philipp Teufel

Corinna Rogger

Irmgard Hesse

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Lesen & Gewinnen

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Tipps Gewinnspiel

1 Vorname des berühmten »Panik-Rockers«, der zwei Briefmarken gestaltete.

2 Maskottchen der Fußball-Weltmeisterschaft, das u.a. eine südafrikanische Blockausgabe schmückt.

3 Diese Metropole am Tiber war das Zentrum eines antiken Weltreichs.

4 Dieser Schnelldampfer ist auf einer der vier neuen »Jugendmarken« abgebildet.

5 Auf diesen Namen taufte die Pilotin Elly Beinhorn das Flugzeug ihres Rekordflugs.

Die Lösung des Preisrätsels in der postfrisch-Ausgabe Mai/Juni

lautet »Europa«. Über eine Gold-Briefmarke »One Penny Black«

dürfen sich freuen: U. Hagedorn, Köln; Andreas Mersch, Berlin;

Jasmin Schröder, München; A. Jüngst, Marburg; Hartmut Dikel,

Zürich (Schweiz); Alexander Hesse, Lippstadt; Samuel Söhnchen,

Hagen; Anne Klähn, Berlin; Peter Stelzer, Solingen; Heinz Hoff-

mann, Freiburg

Bitte das Lösungswort auf eine Postkarte schreiben und einsenden an:

Redaktion postfrisch • Postfach 90 12 06 • 33312 Gütersloh

Einsendeschluss ist der 2. August 2010 (Poststempel). Der Rechtsweg ist aus geschlossen.

Tipp: Die Antworten auf alle Fragen finden Sie in dieser postfrisch.

Die Ansichtskarte bildet Themen und Ereig-nisse ab, die zu ihrer Zeit als schön, wichtigoder auch witzig empfunden werden. Das Buch»Die Ansichtskarte als Zeitzeugin deutscherGeschichte« von Dr. Wilfried Mantanovic prä-sentiert die Geschichte Berlins im Mittelpunktvon Wirtschaft Kultur und Politik. Die Doku-mentation erstreckt sich von etwa 1890 bis

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6 Autor, der auf den Briefmarken der deutsch-argentinischen Gemeinschaftsausgabe gewürdigt wird.

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Die von »Panik-Rocker« Udo Lindenberg gestalteten Briefmarken»Andrea Doria« und »Sonderzug nach Pankow« sind als einzigartigeKunstgrafiken aufgelegt. Auf hochwertigem Büttenkarton geprägt enthalten sie jeweils die motivgleiche Original-Marke mit Erstagsstem-

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7 Über Jahrhunderte hütete China das Geheimnis der Herstellung dieses »weißen Goldes«.

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3.2.

Nachrichten

Die deutsche Briefmarke mitdem Motiv »Eisbär Knut« hat beider »Wahl der schönsten Brief-marke Europas 2008« mit gro-ßem Vorsprung den ersten Platzerreicht. Trotz starker internatio-naler Konkurrenz erhielt dieAusgabe aus der Serie »Für den Umweltschutz« mit dem Thema »Naturweltweit bewahren« 39,59% der Stimmen. Den zweiten Platz belegte mit16,69% der Block aus Åland und mit dem dritten Platz (13,99%) wurdeder Block aus Norwegen gewürdigt. Die »Wahl der schönsten BriefmarkeEuropas« wurde bereits zum dreizehnten Mal von der Fachzeitschrift»Deutsche Briefmarken-Revue« veranstaltet. 20 Ausgabeländer beteiligtensich diesmal mit ihren Siegerbriefmarken aus den nationalen Vorentschei-den. Knapp 20.000 Sammler gaben bei der größten Publikumsabstimmungin Europa im Bereich der Philatelie ihr Votum ab. Selten war das Ergebnisso eindeutig und mit dem Sieg der deutschen »Knut-Marke« ist Deutsch-land die bis jetzt erfolgreichste Nation in diesem Wettbewerb.

Briefmarken zur Fußball-WeltmeisterschaftOffizielle Blockausgaben der Südafrikanischen Post

Jan Billion (2.v.l.) überreichte Preise an dieVertreter der Ausgabeländer (v.l.n.r): HelmutDallei, Deutsche Post Philatelie, Viola Eriksson von der Post Ålands und GerlindeGlinschert für die Post Norwegens.

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»Schönste Briefmarke Europas«kommt aus Deutschland

1.

Knut-Briefmarke siegte für Deutschland.

Links: Die Block-ausgabe Ålands ist Prinzessin Signhildauf ihrem Pferd Isaksö gewidmet.

Rechts: Die Block-ausgabe »NORDEN:Nordische Mythen«aus Norwegen

Die aktuelle FIFA Fußball-Weltmeister-schaft in Südafrika begeistert MilliardenMenschen. Auch philatelistisch ist dasgrößte globale Sportereignis dokumen-tierbar. Besonders interessant sind dieoffiziellen Briefmarken-Blockausgabender Südafrikanischen Post. Der ersteBlock »Rundes Leder« erschien bereitsam 10. Mai 2010. Er ist rund und bietet 6 ebenfalls runde Briefmarken, von denenje zwei das offizielle Logo des Turniers,den offiziellen WM-Ball und den golde-nen WM-Pokal zeigen.

Ein zweiter Block wurde am Tag desEröffnungsspiels der WM in Johannes-burg am 11. Juni 2010 herausgegeben. Er beinhaltet 10 Briefmarken, die jeweils

das WM-Maskottchen »Zakumi« zeigen.Übrigens: Der Name »Zakumi« ist eineKombination aus der internationalenLänderkennung Südafrikas »ZA« unddem Wort »kumi«, das in mehreren afri-kanischen Sprachen »zehn« bedeutet.

Blockausgabe »Rundes Leder« 6 Marken: offizielles Logo, WM-Fußball und WM-Pokal Erstausgabetag 10. Mai 2010ø 12,5 cm

Weltweit nur 60.000 Stück

Blockausgabe »Zakumi, Maskottchen WM 2010«10 Marken mit 5 Motiven des offiziellen MaskottchensErstausgabetag 11. Juni 2010 | Format 19,0 x 9,2 cm

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Hessens Minister-präsident RolandKoch und Prof. Dr. Horst Zuse, derSohn Konrad Zuses,präsentieren dasNumisblatt »100. Ge burtstag KonradZuse«, das die Münzeund die Briefmarkezum Thema in einemDokument vereint.

Werner Garzer, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen(rechts), präsentierte die 10-Euro-Silber-Gedenkmünze »300 JahrePorzellanherstellung in Deutschland« – hier zusammen mit UlrichBöhme vor einer Vergrößerung der von ihm gestalteten Münze.

Der Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen Dr. HansBernhard Beus (2.v.r.) überreichte erste Briefmarken und Münzen zum Thema »200. Geburtstag Robert Schumann« u.a. an (v.l.n.r.):Jürgen Nimptsch (Oberbürgermeister), Prof. Christian Höpfner(Gestalter), Karen Scholz (Gestalterin), Prof. Dr. Jürgen Fohrmann(Schumann-Experte) und Dr. Ingrid Bodsch (Schumann-Netzwerk).

Am 30. April 2010 präsentierte der Staatssekretär im Bundesmi-nisterium der Finanzen Dr. Hans Bernhard Beus im PoppelsdorferSchloss in Bonn die Briefmarke und die 10-Euro-Gedenkmünzezum Thema »200. Geburtstag Robert Schumann«.

»300 Jahre Porzellanherstellung in Deutschland« ist das Themader Gedenkmünze, die am 9. Mai 2010 in der Nicolaikirche inBerlin durch Werner Garzer, Staatssekretär im Bundesministeriumder Finanzen, vorgestellt wurde. Die entsprechende Briefmarke istab dem 1. Juli 2010 erhältlich.

Der 100. Geburtstag des Computer-Pioniers Konrad Zuse istThema einer Briefmarke und einer Münze, die beide am 26. Mai2010 im Kurhaus in Wiesbaden im Mittelpunkt standen. Dr. HansBernhard Beus überreichte für das Bundesfinanzministeriumerste Exemplare und Numisblätter unter anderem an den hessi-schen Ministerpräsidenten Roland Koch.

TIPP: Alle hier vorgestellten Münzen und Briefmarken zu einem Thema sind jeweils auch als Numisblatt erhältlich. Info und Bestellung unter Telefon 01803 246868*.

Nachrichten

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Was 1889 in Mainz begann, wird 2010 in der schönen thüringischen Stadt Suhl,dem Tor zum Thüringer Wald, fortge-setzt. Dort treffen sich vom 10. bis 12. September Briefmarkeninteressierte,Philatelisten und Posthistoriker zum

111. Deutschen Philatelistentag. Alljähr-lich bieten diese Treffen die Möglichkeit,Experten der Philatelie persönlich zutreffen, Fachwissen auszutauschen undsich durch Vorträge und Ausstellungenanregen zu lassen.

Einen passenden Auftakt bietet gleich am Freitag die Präsentation derBriefmarke »Tag der Briefmarke 2010« durch einen hochrangigen Vertreter desBundesfinanzministeriums. Infostände,Briefmarken-Ausstellungen, Experten-ge spräche, Fachvorträge und Diskus-sionsrunden zu fast allen Themen derPhilatelie machen einen Besuch in Suhllohnenswert.

Deutscher Philatelistentag10. –12. September in Suhl

Ort des Treffens: das Congress Centrum Suhl

111. Deutscher PhilatelistentagCongress Centrum Suhl (CCS)

Friedrich-König-Straße 7 | 98527 Suhl

ÖFFNUNGSZEITEN:

Freitag, 10. September 9–18 Uhr

Samstag, 11. September 9–18 Uhr

Sonntag, 12. September 9–15 Uhr

Eintritt frei!

INTERNET: www.deutscher-philatelistentag.de

TELEFON: 0228 308580

TIPP: 100 Jahre MICHEL-KatalogeVom 12. September bis 26. Dezember 2010

wird in Apolda (80 Kilometer von Suhl)

mit der Ausstellung »100 Jahre MICHEL-

Kataloge« die Geschichte des renommierten

Briefmarken-Katalog-Verlags präsentiert.

ORT: Glockenmuseum | Bahnhofstraße 10

99510 Apolda

GEÖFFNET: Di. bis So. 10–18 Uhr

EINTRITT: 2,50 Euro (ermäßigt 1,50 Euro)

Große Themen mit Markeund Münze gewürdigt

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Nachrichten

postfrisch 4.201024

Die Aktien stehen gut! Das kann man zumindest bezüglich des neuenAktien-Kalenders sagen. Jedes der 12 attraktiv gestalteten Monatsblätterist mit einer echten historischen Aktieder deutschen Wirtschaft geschmückt:12 faszinierende Originalstücke derZeitgeschichte, die Ihnen Ihr Jahr ver-schönern und interessante Einblickeliefern. Eine attraktive Sammlung vonechten Dokumenten.

Kalender mit Original-Aktien

Spezial-Kalender 2011Maße: 42 x 59 cmLieferung ab Oktober 2010

49,50 €Subskriptionspreis

ab 16.08.2010: 54,50 €

Krupp und Thyssen im Ruhrgebiet, BASF in Ludwigs -hafen und HAPAG in Hamburg – große Namen deutscherWirtschaftsunternehmen, die maßgeblich an der Industri-alisierung der Welt mitwirkten. Das Rückgrat des beein-druckenden wirtschaftlichen Aufschwungs waren Aktien.

Eine Aktie ist ein Anteilsschein. Sie verbrieft, dass derEigentümer mit dem Nennwert seiner Aktie am Grund-kapital der ausgebenden Gesellschaft beteiligt ist. DerAktionär gibt sein Geld und wird dadurch rechtmäßiger

Besitzer eines Teils des Unternehmens. Dieses System wurde zurStütze des Erfolgs, denn es verschaffte denUnternehmen Geld, das sie für Investitionen in neue Maschinen, Gebäude oder Personal –kurz: für Wachstum – dringend benötigten.

Viele der historischen Wertpapiere sindeinzigartige, kunstvoll gestaltete Originalemit individuellen Merkmalen. Hinter Aktien stehen oft interessante Geschichten der Wirtschaftswelt, für die sich immer mehrSammler begeistern. So zum Beispiel im Falleder Kamerun-Eisenbahn-Gesellschaft, dieAnfang des 20. Jahrhunderts trotz vieler poli-tischer Schwierigkeiten und Umbrüche das Ziel verfolgte, eine Eisenbahnstrecke durch dasGebiet des heutigen Kamerun zu bauen, dieseaber nur in Teilstücken fertigstellen konnte.

Unterschiedliche Bestandteile wie Bank-und Börsenvermerke, Originalunterschriften,der Name des Aktionärs oder die Nummerierung machen jedes Wert-papier zu einem Unikat. So wird auch der Spezial-Kalender »DeutscheAktien 2011« zu einem faszinierenden »Zeitzeugen« der deutschenWirtschaftsgeschichte.

Dokumente des Fortschritts

Vor dem Gebäude der Frankfurter Börsestehen die Symbole für steigende (Bulle) beziehungsweise fallende (Bär) Aktienkurse.

Die alte Börse in Frankfurt am Main ebnete im 19. Jahrhundert denWeg zum internationalen Finanzzentrum von heute (Stich ca. 1845).

Aktie der deutschenKamerun-Eisenbahn-Gesellschaft (1930)

Die Dillinger Hüttewar 1809 die erstedeutsche Aktiengesell-schaft (Foto einerAktie von 1906).

Wertpapiere desAktien-Kalenders

Bestellbar mit der Postkarte am Heftende.

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1990 ist das Jahr der Wiedervereinigung Deutschlands und geprägt

von großen historischen Momenten. Was vor 20 Jahren in den Mona-

ten Juli und August geschah, sehen Sie hier.

Meilensteine deutscher Geschichte | 1990

Menschen begrüßen die D-Mark

1. Juli 1990: In Gera stehen DDR-BürgerSchlange, um D-Mark abzuheben.

1. Juli Zwischen der Bundesrepublik und der DDR tritt die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion in Kraft. Damit übernimmt die Bundesrepublik dieHoheit über die Finanz- und Geldpolitik der DDR. Von nun an ist die D-Markauch in der DDR das einzige Zahlungsmittel. Zugleich entfallen die Kontrollenan der innerdeutschen Grenze.

16. Juli Bundeskanzler Kohl trifft sich in der Sowjetunion zu Gesprächenmit Präsident Gorbatschow, der einem vereinten Deutschland die Souveränitätund damit auch die freie Wahl einer militärischen Bündniszugehörigkeit zubilligt.Gorbatschow verspricht den Abzug der sowjetischen Truppen aus Deutschland.

22. Juli Die Volkskammer beschließt das Gebiet der DDR in fünf Ländereinzuteilen, so wie es sie ähnlich bereits zwischen 1945 und 1952 in derSowjetischen Besatzungszone gegeben hatte: Mecklenburg-Vorpommern, Bran-denburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen. Damit war der Grundsteinfür die Einrichtung einer föderalen Struktur wie in der Bundesrepublik gelegt.

23. August Es war ein historischer Moment nach einer bewegten Debatte:Am 23. August 1990 um drei Uhr morgens stimmten die Abgeordneten derersten frei gewählten Volkskammer der DDR mit großer Mehrheit für den Beitrittihres Landes zur Bundesrepublik Deutschland zum 3. Oktober 1990. Mit 294gegen 62 Stimmen bei 7 Enthaltungen wird die erforderliche Zweidrittelmehr-heit (267 Stimmen) deutlich übertroffen.

31. August Staats-sekretär Günther Krause(DDR) und Bundesinnenmini-ster Wolfgang Schäuble (BRD)unterzeichnen im OstberlinerKronprinzenpalais den Eini-gungsvertrag. Dieser regelt dieRechtsfolgen der Beitrittserklä-rung der Volkskammer, kurz:die rechtlichen Konsequenzender Eingliederung der DDR in die BundesrepublikDeutschland.

Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (l.) undDDR-Staatssekretär Günther Krause bei der Unter-zeichnung des Einigungsvertrags in Ostberlin.

Rückblick

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Das Design der 10-Euro-Silber-Gedenk-münze 100 Jahre Hamburger Elbtunnelentwarf der Künstler Herwig Otto ausRodenbach. Die Darstellung des Hambur-ger Elbtunnels zeigt das Schachtbauwerkmit Tunnelanschluss, beide Röhren sowiedie darüber laufende Schifffahrt.

Die Gestaltung der 10-Euro-Silber-Gedenk-münze Frauenfussball-WM in Deutsch-land stammt von der Berliner KünstlerinAlina Hoyer. Die Bildseite zeigt eine Fußball-spielerin, die Eleganz und Dynamik aus-strahlt. Die dezente Weltkugel deutet aufdie weltweite Bedeutung der WM.

Die 10-Euro-Silber-Gedenkmünze FIS Alpine Ski WM 2011 – Garmisch-Partenkirchen (Ausgabetag 11. November2010) wurde vom Berliner Designer BodoBroschat gestaltet. Die Bildseite zeigt einen Slalomfahrer vor dem Hintergrundder Alpspitze bei Garmisch-Partenkirchen.

Die Motive von drei zukünftig erscheinenden

10-Euro-Silber-Gedenkmünzen wurden kürzlich

vom Bundesministerium der Finanzen vorgestellt.

Die Münzen werden im November 2010 bzw.

2011 vom Bundesfinanzminister herausgegeben;

die genauen Erscheinungstermine 2011 stehen

noch nicht fest. postfrisch wird informieren.

Gedenkmünzen-Motive2010 und 2011

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Klassiker

Erbe des römischen Imperiums

Die Münzen Romssind eindrucksvolle

Dokumente des antikenWeltreichs und Kennt-nisse über die Geschichte

der Stadt am Tiber sind der Schlüssel zum Verständnisihrer Prägebilder. Schon der Mythos, dass Rom 753 v.Chr. von den Zwillingen Romulus und Remus gegrün-det wurde, ist Thema einer römischen Didrachme(siehe oben). Rom war ursprünglich ein bäuerlich ge-prägtes Gemeinwesen unter Herrschaft der benachbar-ten Etrusker. Während in den griechischen Gebietenbereits Münzgeld den Handel vereinfachte und aufblü-hen ließ, wurde bei den Römern noch getauscht. AlsWertmaß diente damals das Vieh (lateinisch »pecus«),eine Einheit, auf die der heute gebräuchliche Fachaus-

druck »pekuniär« für »das Geld betreffend« zurück-geht. Als 501 v. Chr. die römischen Bürger selbst dieMacht übernahmen, hatte die Herrschaft der Ältesten-rat, der Senat, inne. Er setzte sich aus Vertretern ein-flussreicher Familien zusammen. Ende des 4. Jahrhun-derts v. Chr. begannen die Römer, Münzen zu prägen,um mit den Kolonien der Griechen handeln zu können.

Römer entdeckten die MünzenUrsprünglich stand der Wert des Materials für den Wert der Münze. Solche etwa aus Gold und Silbergeprägten Münzen werden fachmännisch »Kurantgeld«genannt. Schon in der Bibel gibt es Hinweise auf Geldund dessen Wert: Ein Arbeiter im Weinberg verdientepro Tag etwa einen Silberling (Neues Testament Mt. 20,1–16). Wollte man sich allerdings alltägliche Dinge wie

NAME: Semis

MATERIAL: Bronze

Münzen sind faszinierende Dokumente der Geschichte. Wie kaum ein anderes

Kulturgut bleiben sie auch über Jahrhunderte erhalten und zeugen von der

künstlerischen Fertigkeit ihrer Hersteller, von ihrer Kultur und den politischen

Verhältnissen. Die Münzen Roms sind dafür ein besonders schönes Beispiel.

Das Kolosseum in Rom –eines der bekanntestenBauwerke der Antike

WÄHRUNGSSTUFEN DER RÖMISCHEN KAISERZEIT

NAME: As

MATERIAL: Bronze

1 As = 2 Semis

NAME: Dupondius

MATERIAL: Bronze

1 Dupondius = 2 Asses

NAME: Denar

MATERIAL: Silber

1 Denar = 16 Asses

Der Gründungsmythos der Stadt Rom be-richtet, dass eine Wölfin die Zwillinge Romulusund Remus säugte. Dies ist auch Thema derrömischen Didrachme (Silber, um 268 v. Chr.).

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NAME: Aureus

MATERIAL: Gold

1 Aureus = 25 Denare

Faszination antiker Münzen

NAME: Sesterz

MATERIAL: Messing

1 Sesterz = 4 Asses

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Brot und Kleidung kaufen, brauchte man dafür kleinereGeldeinheiten. So kamen leichte Silbermünzen in denUmlauf. Sie waren kleiner als heutige Cent-Stücke unddamit eher umständlich zu benutzen. Die Einführungvon Bronze (eine Legierung aus Kupfer und Zinn) alsPrägematerial war die Lösung. Dieses Material war auchdeutlich billiger als Silber und so konnten die Münzengrößer und damit handlicher sein.

Im Laufe der Zeit entwickelte sich das Prägen vonMünzen zum angesehenen Amt des Münzmeisters, dasfür junge Männer der mächtigen Familien der Einstiegin ein erstes öffentliches Amt und damit der Beginneiner politischen Laufbahn war. Nachdem die politischeMacht nach der Ermordung Julius Caesars (15. März 44 v. Chr.) vom Senat auf den ersten Kaiser Augustusübergegangen war, wurden die Münzen für die Darstel-lung von kaiserlicher Macht genutzt.

Blüte der römischen Prägekunst Die römische Prägekunst erreichte damit eine Blüte.Meist zeigt die Vorderseite ein Porträt des Kaisers odereines Angehörigen seiner Familie. Die Rückseite wurdezur Darstellung von symbolhaften Darstellungen ge-nutzt. Durch die direkte Verbindung beider Bilder be-kamen die Münzen eine Aussage. Das ist beispielsweiseam Denar der Julia Domna, der Frau des Kaisers Seve-rus, zu sehen (siehe rechts). Sie war eine machtbewussteFrau. Auf der Münze wird ihr Porträt umrahmt vonden Worten »Iulia Augusta« (Julia, die Erhabene), wasihre Nähe zum Kaiser betont. Auf der Rückseite ist diePietas zu sehen, die römische Göttin der Frömmigkeit,

schamvoll und züchtig verhüllt aneinem Altar. Dies entsprach dem Ver-haltensideal einer römischen Frau. Die Kaiserin stellte sich damit vor dem

Volk als tugendhafte Dame darund untermauerte ihre mächtige

Rolle. Das kunstvolle Motiv istauch heute, 1.800 Jahre spä-

ter, erkennbar. Die Prägun-gen sind oft gut erhalten

und erstaunlich detailreich.Antike Münzen sind authen-tische Zeugen einer vergan-genen Epoche und vieleMenschen haben Freudeam Besitz eines solchenStücks aus dem Erbe desrömischen Imperiums.

Kaiser von 193–211 n. Chr.

Münzart: Denar (Silber)

Durchmesser: ca. 19 mm

Gewicht: ca. 5 g

Erhaltungsgrad: sehr schön

Severus war der erste Kaiser,

der gebürtig aus Afrika kam. Aus

seiner Heimat Libyen drang er

mit seinen Legionen bis nach

Persien vor. In Britannien ließ er

den Hadrianswall erneuern.

Münzen gehörten im römischen Kaiserreich zu den bedeutendsten Reprä-

sentationsmitteln der Macht. Besonders schöne Beispiele dafür sind die

Münzen einer kaiserlichen Familie: des Kaisers Severus, seiner Gattin Julia

Domna und deren gemeinsamen Sohn und späteren Kaiser Caracalla.

Zweite Ehefrau des Kaisers

Severus und Mutter des Kaisers

Caracalla. Julia hatte eine

mächtige politische Position und

führte die Staatsgeschäfte wäh-

rend Abwesenheiten des Kaisers.

Caracalla (richtiger wäre eigent-

lich Caracallus) war ein Spitz-

name, den er ab 213 n. Chr. nach

dem von ihm oft getragenen

langen keltischen Kapuzenmantel

erhielt. Er galt als grausamer

Herrscher.

Münzart: Denar (Silber)

Durchmesser: ca. 19 mm

Gewicht: ca. 4 g

Erhaltungsgrad: sehr schön

eigentlicher Name:

Marcus Aurelius Severus Antoninus

Kaiser von 211–217 n. Chr.

Münzart: Denar (Silber)

Durchmesser: ca. 20 mm

Gewicht: ca. 3,5 g

Erhaltungsgrad: sehr schön

EXKLUSIV-ANGEBOTEchte Münzen einer Kaiserfamilie

WISSENSWERT

Antike Münzen können auch bei gleichem Material heute

durchaus unterschiedliche Farben haben. Der Grund ist der

Belag, die sogenannte Patina (italienisch »dünne Schicht«).

Diese Schicht entsteht im Laufe der Zeit aus den Verwitte-

rungsprodukten der Oberfläche und Reaktionen der Münze

mit Stoffen aus der Umwelt, z. B. Säuren der Erde oder

Staub der Luft. Patina bedeutet keine Qualitätsminderung.

Im Gegenteil: Eine schöne Patina ist sogar erwünscht.

Zudem schützt die dichte Außenschicht das Münzmetall vor

weiteren Umwelteinflüssen und macht die Münze haltbar.

L U C I U S S E P T I M U S S E V E R U S (14 6 – 211 n. Chr.)

J U L I A D O M N A (um 170 – 217 n. Chr.)

C A R A C A L L A (188 – 217 n. Chr.)

Shop

Die drei vorgestellten Münzen werden jeweils mit Echtheitszertifikat und

erläuterndem Themenblatt im Münzetui geliefert. Sie sind einzeln oder als

Set erhältlich. Bestellbar mit der Postkarte am Heftende.

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Termine

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Tauschtage und Messen

4. Juli 2010

• 42859 Remscheid, Gaststätte Rautzenberg,Burgerstr. 72, Tausch, ab 10.30 Uhr, auch 01.08.

• 87616 Marktoberdorf, Stadthalle »Mode-on«, Schwabenstr., Großtausch, 9–16 Uhr

5. Juli 2010

• 50676 Köln, »Reissdorf«, Kleiner Griechenmarkt 40, Tausch, 17–19 Uhr,auch 19.07., 02., 16. und 30.08.

8. Juli 2010

• 49356 Diepholz, Haus Herrenweide,Tausch, ab 19.30 Uhr, auch 12.08.

11. Juli 2010

• 51469 Bergisch-Gladbach, Sporthotel Klever, Mülheimer Str. 184. Tausch, 10–13 Uhr, auch 25.07., 08. und 22.08.

• 52066 Aachen-Burtscheid, AWO Begegnungsstätte, Bayernallee 3–5,Tausch, 9.30–12.30 Uhr, auch 25.07, 08. und 22.08.

• 86971 Peiting, Herzogsägmühle, Decker-Halle, Tausch, 9–12 Uhr, auch 08.08.

12. Juli 2010

• 50321 Brühl, Max-Ernst-Gymnasium, Rodderweg 66, Tausch, 19–21 Uhr, auch 30.08.

14. Juli 2010

• 12305 Berlin, SeniorenfreitzeitstätteGemeinschaftshaus Lichtenrade, Barnetstr. 11, Tausch, 18.15–20.30 Uhr

18. Juli 2010

• 21698 Harsefeld, Hotel Eichhorn, Herrenstr. 46, Tausch, 10–12 Uhr, auch 15.08.

25. Juli 2010

• 47441 Moers-Mitte, Casino der Sparkasse am Niederrhein, Ostring 4–7, Großtausch, 10–16 Uhr

1. August 2010

• 24217 Schönberg, Rathaus Schönberg,Knüll 4, Tausch, 10–16 Uhr

7. August 2010• 18106 Rostock, Stadthalle, Eingang

Ostseite – Saal 3, Großtausch 9–15 Uhr10. August 2010• 26340 Zetel, »Alte Schul«, Marschstr. 6,

Tausch, 19.30–22 Uhr15. August 2010• 77716 Haslach, Stadthalle, Tausch,

9–16 Uhr15. August 2010

• 45770 Marl-Hüls, Hans-Katzer-Haus, Lipper Weg 78, Tausch, ab 9.30 Uhr

29. August 2010

• 44379 Dortmund-Huckrade, Forum derGustav-Heinemann-Gesamtschule, Parsevalstr. 170, Großtausch 9–14 Uhr

Stempel

Handwerbestempel der Deutschen Post*

3. Juli 2010

• 95326 Kulmbach(E:B 03.07. 12–20 Uhr, 04.07. 13–18 Uhr); Anlass: Tag derFranken 2010, Innenstadt, Fußgängerzone.Bitte die Stempelnummer 10/208 angeben.

� Stempelstelle Weiden

• 99425 Weimar (E:B 10–18 Uhr); Anlass: Bienen-markt im Deutschen Bienenmuseum, Ilmstr. 3. Bitte die Stempelnummer 10/210 angeben.

� Stempelstelle Weiden

3. Juli 2010

• 79713 Bad Säckingen, (E:B9–17 Uhr); Anlass:Aktionstag »Histo-rische Postkutsche«,Postzelt auf dem Münsterplatz.Bitte die Stempelnummer 11/224 angeben.

� Stempelstelle Weiden

• 85579 Neubiberg,(E:B 14–19 Uhr);Anlass: 21. Straßen-fest, Postzelt vor derPostagentur, Hauptstr.Bitte die Stempelnummer 11/225 angeben.

� Stempelstelle Weiden

4. Juli 2010

• 60311 Frankfurt am Main; Anlass:Europameisterschaft»Ironman Deutsch-land«, Stadtgebiet.Bitte die Stempelnummer 10/212 angeben.

� Stempelstelle Weiden

• 56077 Koblenz;Anlass: EröffnungRheinseilbahn zwischen Kastor-kirche und FestungEhrenbreitsteinanlässlich der Bundesgartenschau 2011. Bitte die Stempelnummer 10/213 angeben.

� Stempelstelle Bonn

Termine

Museen für Kommunikation

Die drei Museen für Kommunikation prä-sentieren in ihren Dauerausstellungen dieEntwicklung der Informationsgesellschaft.Zusätzlich bie ten sie Wechselausstellungen.Infos im Internet: www.museumsstiftung.de

10117 Berlin, Leipziger Straße 16Di.–Fr. 9–17 Uhr, Sa. u. So. 10–18 Uhr

• »Codes & Clowns. Claude Shannon – Jongleur der Wissenschaft«. Claude Shannon (1916 –2001) war einer der Weg-bereiter des Informationszeitalters. Mit seinen informationstheoretischen Arbeitenlegte der »Vaters des Bits« den Grundsteinfür die gesamte digitale Technologie – vom Internet über DVD und MP3-Playerbis hin zur Mobilkommunikation(bis 5. September 2010).

60596 Frankfurt am Main, Schaumainkai 53Di.–Fr. 9–18 Uhr, Sa. u. So. 10–19 Uhr

• »Spickzettel. Bloß nicht erwischen lassen!«Die Ausstellung thematisiert die »verbor-gene Seite der Schule« aber auch die Am-bivalenz des Phänomens. Zu sehen sindüber 1.000 Spickzettel aus fast 100 JahrenSchulgeschichte in allen Farben und Formen und von allen Kontinenten. Dar-gestellt werden Spickzettel-Klassiker ausPapier – darunter den berühmten Spickervon Fußballer Jens Lehmann –, umgebauteArmbanduhren, Fantaflaschen-Bande-rolen, präparierte Schokolade, Hightech-Brillen und -ohrsender sowie kurioseBasteleien (bis 5. September 2010).

90443 Nürnberg, Lessingstraße 6Wegen Umbau geschlossen

• Um neue Inhalte darstellen zu können,wird die Ausstellung des Museums kom-plett umgestaltet. Daher ist das Museumfür Kommunikation erst ab November2010 wieder geöffnet.

Sehr geehrte Briefmarkenfreunde,gerne veröffentlichen wir Termine vonAusstellungen und Tauschtagen (ohneGewähr). Bitte achten Sie bei Ankün-digungen auf eine vollständige Angabe des Tauschortes (mit Postleitzahl undStraßennamen) und der Veranstaltungs-art (Tausch, Briefmarkenschau, Börse …).Einsende schluss für Ausgabe Septem-ber/Oktober 2010 ist der 30. Juli 2010. Ihre postfrisch-Redaktion

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postfrisch 4.2010

Termine

29

• 95100 Selb, (E:B9–15 Uhr); Anlass:Aktionstag »300 Jahre Porzellanher-stellung in Deutschland«,Porzellanikon, Werner-Schürer-Platz 1.Bitte die Stempelnummer 10/214 angeben.

� Stempelstelle Bonn

10. Juli 2010

• 24395 Pommerby,(E:B 9.30–17 Uhr);Anlass: »100 JahreLeuchtturm Falshöft«,Leuchtturmplatz Falshöft, Sibbeskjar. Bitte die Stempelnummer 11/226 angeben.

� Stempelstelle Berlin

• 01737 Tharandt,(E:B 10./11.07.10–16 Uhr); Anlass:5. Postkutschen-treffen, Schloss-wiese Grillenburg. Bitte die Stempelnummer 11/227 angeben.

� Stempelstelle Weiden

11. Juli 2010

• 44797 Bochum (E:B 11–18 Uhr);Anlass: Ausstellungs-eröffnung »Zister-zienser – ein früheseuropäisches Netzwerk von Klös tern«,Zisterzienserkloster, Am Varenholt 9. Bitte die Stempelnummer 11/228 angeben.

� Stempelstelle Bonn

14. Juli 2010

• 25946 Nebel, (E:B14.–16.07. jeweils10–16 Uhr); Anlass: AmrumerLeuchtturmtage, Leuchtturmvorplatz, Tanenwai. Bitte die Stempelnummer 11/230 angeben.

� Stempelstelle Berlin

15. Juli 2010

• 72417 Jungingen;Anlass: Gedenken an Ulrich von Jungingen. Bitte die Stempelnummer 11/231 angeben.

� Stempelstelle Weiden

16. Juli 2010

• 53359 Rheinbach (E:B 16./17.07 jeweils11–17 Uhr); Anlass:»Rheinbach Classics«(Oldtimer Festival), Postzeltvor Postbank-Finanzcenter, Pützstr. 7–9. Bitte die Stempelnummer 11/232 angeben.

� Stempelstelle Bonn

Sonderstempel*

1. Juli 2010

• 98527 Suhl; Anlass:Briefmarkenschauzur Ausgabe Sonder-marke Porzellan-herstellung, Friedrich-König-Straße 19. Bitte die Stempelnummer 10/223 an geben.

� Stempelstelle Weiden

2. Juli 2010

• 06108 Halle (Saale);Anlass: ErrichtungGrabmal für Hans von Rudolphi, Stadtgottesacker. Bitte die Stempelnummer 11/243 an geben.

� Stempelstelle Weiden

3. Juli 2010

• 85072 Eichstätt;Anlass: 1300 Jahrfeier Hl. Walburga, Domplatz. Bitte die Stempelnummer 11/244 angeben.

� Stempelstelle Weiden

10. Juli 2010

• 67246 Speyer;Anlass: 100 JahreBrezelfest, Festplatz.Bitte die Stempel-nummer 11/245 an geben.

� Stempelstelle Weiden

17. Juli 2010

• 04105 Leipzig;Anlass: Europa-meisterschaft imFechten, Arena, Am Stadtforum 2. Bitte die Stempelnummer 11/246 an geben.

� Stempelstelle Weiden

Stempelstelle BerlinDeutsche Post AG, NiederlassungBRIEF, Sonderstempelstelle, 10770 Berlin Fracht: Uhlandstraße 85, 10717 BerlinTelefon 030 86486253**

Stempelstelle BonnDeutsche Post AG, NiederlassungBRIEF, Sonderstempelstelle, 53253 Bonn Fracht: Am Propsthof 94, 53121 BonnTelefon 0228 96214330**

Stempelstelle WeidenDeutsche Post AG, NiederlassungPHILATELIE, Sonderstempelstelle,92627 Weiden Fracht: Franz-Zebisch-Straße 15, 92637 WeidenTelefon 0961 38183812**

Der Weg zum Stempel

Senden Sie Ihre Belege in einem Brief-umschlag mit Absenderangabe an diezuständige Stempelstelle. Gestempeltwerden Briefumschläge und Postkarten,die gültige deutsche Postwertzeichen im Mindestwert von 0,10 Euro tragen.Sollen die gestempelten Belege postalischweitertransportiert werden, müssen sieneben der gültigen Frankatur auch eineAdresse tragen. Ansonsten werden dieBelege nach der Stempelung wiederzurück zum Einsender geschickt. Ab -drucke der Stempel werden auch nochin den auf deren Einsatztag folgenden28 Tagen abgegeben. Aus Platzgründenkönnen hier nicht alle Bedingungenund Sonder fälle dargelegt werden. Dievollständigen Richtlinien finden Sie aufden Internetseiten der Deutschen Postunter: www.deutschepost.de/philatelie

* Der Vermerk »E:B« gibt an, das an einem Stand eines Teams »Erlebnis: Briefmarken«

jeweils Stem pelungen vor Ort möglich sind.

** Nur für Stempelanfragen

Aufgrund des begrenzten Platzes wird hier nur eine Auswahl aktueller Stempelvorgestellt. Einen umfassenden Überblickbietet das 14-täglich erscheinende Infor -mationsblatt »Philatelie Aktuell«. Es ist im Abonnement für 4,47 Euro (Inland)bzw. 8,05 Euro (Ausland) pro Quartal zubestellen bei: Deutsche Post AG, Nieder- lassung PHILATELIE, 92627 Weiden.Kostenloser Download im Internet unter www.deutschepost.de/philatelie

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Sie habe nie einen großen Plan vor Augen gehabt, sagteMutter Teresa immer, sondern nur den einzelnen lei-

denden Menschen. Am 26. August 1910 als Agnes GonxhaBojaxhiu im heute mazedonischen Skopje geboren, wuchssie in einer reichen, tief im katholischen Glauben verwur-zelten albanischstämmigen Familie auf. Bereits als Zwölf-jährige beschloss Teresa, Nonne zu werden, und trat schonmit 18 Jahren dem irischen Loreto-Orden bei.

Berufung zur Helferin für die Ärmsten1929 kam die Novizin nach Indien und lehrte in der ben-ga lischen Metropole Kalkutta ab 1931 für 15 Jahre an der St. Mary’s Bengali Medium School. Die allgegenwärtigeArmut ging Teresa ans Herz und 1946 fasste sie den mutigenEntschluss, von nun an unter den Ärmsten zu leben. 1949verlies die den Orden – ohne Obdach, Hilfe, Besitz, Arbeitund Sicherheiten verstand sie die Erschöpfung der Armenbesser, die immer auf der Suche nach etwas Essbarem waren.Dank der Spende des Erzbischofs von Kalkutta konnteTeresa bald eine kleine Hütte im Slum beziehen und grün-

dete mit zwölf Schwestern den Orden»Missionarinnen der Nächstenliebe«,den Papst Pius XII. 1950 anerkannte.

1952 eröffneten die Nonnen das ersteHospiz, es folgten Waisenhäuser, Lepra-Stationen und ein Heim für ledige Müt-ter. Ab 1965 engagierte sich die wohl-tätige Gemeinschaft auch in anderenLändern und entwickelte über Jahre einweltweites Netzwerk mit heute mehr als700 Häusern in 133 Ländern. Die Ver-leihung des Friedensnobelpreises 1979machte Mutter Teresa als »Engel derArmen« weltberühmt. In Sandalen,dünnem Sari und löchrigem Wollpullo-ver nahm sie im winterlichen Stockholmden Preis entgegen und organisiertemit dem Geld für ihr Festbankett in Kalkutta ein Weihnachtsessen für 2.000 Slumbewohner.

Friedensbotschafterin in der WeltDie Ordensgründerin fand viele Unterstützer unter den Mächtigen und Berühmten, wie den früheren US-Präsidenten Ronald Reagan oderLady Diana. Am 5. September 1997starb Mutter Teresa. Nur sechs Jahrespäter sprach 2003 Papst Johannes Paul II. die von derWelt gefeierte Botschafterin des Friedens und der Näch-stenliebe selig.

Helfender Engel von Kalkutta

100. Geburtstag von Mutter Teresa

Ihr unermüdliches soziales Engagement für die Ärmsten der Welt machte Mutter

Teresa zur Legende. 1979 bekam sie den Friedensnobelpreis und wurde bereits

sechs Jahre nach ihrem Tod seliggesprochen. Deutschland würdigt die kleine Frau

mit dem großen Herzen zu ihrem 100. Geburtstag mit einer Briefmarke.

Porträt

Offen auf Menschen zugehen, ob groß oder klein, das war eine der herausragenden Eigenschaften von Mutter Teresa.

Die Briefmarke »100. GeburtstagMutter Teresa« erscheint am 12. August 2010.

Ausschnitt eines Ersttagsbriefs zum Briefmarken-Satz »Friedens-nobelpreisträger« (Schweden MiNr. 1413 – 1417), zu dem aucheine Ausgabe zu Mutter Teresa gehört.

Papst Johannes Paul II.und Mutter Teresa bewunderten gegen-seitig ihre Leistungen(Bolivien MiNr. 1391).

1997 engagierten sich Mutter Teresa undLady Diana gemein-sam für AIDS-Kranke(Albanien MiNr. 2661).

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Gemeinschaftsausgaben sind Briefmarken, die von zweioder mehreren Ländern zum gleichen Thema oder sogar

mit dem gleichen Motiv herausgegeben werden. Sie unter-scheiden sich oft nur in den Landesbezeichnungen und denPortowerten.

In diesem Jahr ist der Anlass die Frankfurter Buchmesse.Deren Geschichte reicht bis in das 15. Jahrhundert, als Johan-nes Gutenberg nur wenige Kilometer von Frankfurt entferntden Buchdruck mit beweglichen Lettern erfand. Heute ist die Frankfurter Buchmesse die größte Buchmesse der Welt.An fangs in jedem zweiten, seit 1988 in jedem Jahr präsentiertsich ein Ehrengast auf der Messe. 2010 steht die Kultur undLiteratur Argentiniens als Ehrengast im Fokus.

Borges verehrte die deutsche LiteraturDer am 24. August 1899 in Buenos Aires geborene Schriftstellerlebte von 1914 bis 1921 mit seiner Familie in der Schweiz undSpanien. In Genf lernte Borges aus Interesse Deutsch, las dieersten Gedichte von Heine und wurde in den folgenden Jahren

zu einem großen Verehrer der deutschenLiteratur. Borges entfaltete diesseits undjenseits des Atlantiks eine gewaltige Schaf-fenskraft. Er war zugleich ein meisterhafterÜbersetzer, Herausgeber und Koautorzahlreicher literarischer Veröffentlichun-gen, gefürchteter Polemiker, Verbreiter dereuropäischen Literatur in Publikumszeit-schriften, Kinokritiker und – nicht zuletzt– Lyriker und Essayist. In seinen Textenüberwand er oft die Genregrenzen.

1979 wurde Borges mit dem großen Verdienstkreuz derBundesrepublik Deutschland geehrt. Seine enge Beziehung zuDeutschland währte bis zu seinem Tod am 14. Juni 1986 inGenf. Die am 12. August 2010 erscheinende Gemeinschaftsaus-gabe mit Argentinien würdigt Borges als einen der größtenSchriftsteller aller Zeiten, der fast 70 veröffentlichte Werkehinterlässt: Gedichte, Essays, Erzählungen, Anthologien, Dreh-bücher, Vorworte und Reden – wobei diese Unterscheidungwenig sinnvoll ist, da einer seiner Beiträge zur Weltliteratur dieÜberwindung der Genreabgrenzungen war.

Gutenbergs Buch-druck legte denGrundstein (BundMiNr. 2098).

Die beiden Brief-marken der Gemein-schaftsausgabe zur Frankfurter Buchmesse sind ab dem 12. August 2010erhältlich.

Die Buchmesse hat mit Lesungen, Vorträgen und Diskussionen viel zu bieten –oder man hält inne und tut, worum es eigentlich immer geht: lesen.

Info zur größten Buchmesse der Welt

Die Frankfurter Buchmesse ist die weltweit größte Messeihrer Art. Ob Verleger, Buch-händler, Agenten, Filmprodu-zenten, Autoren – jeden Ok-tober kommen alle zusammen.Mehr als 7.300 Aussteller aus100 Ländern zeigen ihre aktuel-len Programme und bietenLesungen bekannter Autoren,Kunstvorführungen und vielesmehr. Erwartet werden 2010etwa 300.000 Besucher.

VeranstaltungsortMessegeländeLudwig-Erhard-Anlage 160327 Frankfurt am MainÖffnungszeiten (Privatbesucher)9. Oktober 9–18.30 Uhr10. Oktober 9–17.30 UhrEintrittspreise pro TagErwachsene 14 EuroSchüler 7 Euro Aktuelle InformationInternet: www.buchmesse.deTelefon 069 21020

Ehrengast der diesjährigen Frankfurter Buchmesse ist Argentinien. Das

südamerikanische Land hat viele weltberühmte Schriftsteller hervorge-

bracht. Stellvertretend für diese würdigen Argentinien und Deutschland

den Literaten Jorge Luis Borges mit einer Gemeinschaftsausgabe.

Borges Leben und Werk waren eng verknüpft mit der deutschen Sprache.

Deutsch-argentinische Gemeinschaftsausgabe

Zwei Länder, ein Motiv

postfrisch 4.2010

Aktuell

31

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Leserbriefe

Ihre Meinung ist und bleibt unswichtig. Bitte haben Sie jedochdafür Verständnis, dass wir man-gels Zeit nicht alle Zu schriftenbeantworten und aus Platz gründenleider nur einen Teil – manchmalge kürzt – ab drucken können. Ant-worten auf Ihre Fragen, An regun-gen oder Kritik finden Sie auf die-ser Seite.

Unsere Anschrift:Redaktion postfrischLeserbriefePostfach 90 12 0433312 Gütersloh

Liebe Leserinnen und Leser,

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Korrekter HinweisThema: Prägezeichen der Münzstätten

»In der letzten postfrisch-Ausgabezeigten Sie auf der Leserbriefseiteeine 2-Euro-Gedenkmünze. Das inder Abbildung herausgehobene ›D‹bezieht sich jedoch nicht auf die Prägestätte München, sondern es istdas Landeskennzeichen, das die frü-her dort übliche ausgeschriebeneStaatsbezeichnung ›BundesrepublikDeutschland‹ ersetzt.«Friedrich Pascoletti, Gelsenkirchen

Sie und viele weitere Leserbriefschreiberhaben natürlich recht. Bei der grafischenIllustration des Leserbriefs hat sich einFehler eingeschlichen. Wir möchten fürdie daraus entstandene Verwirrung umEntschuldigung bitten. Natürlichbezeichnet das ›D‹ auf dem Außenring

die Bundesrepublik Deutschland undnicht, wie von uns fälschlich behauptet,die Prägestätte München. Die Prägean-stalten werden auf der 2-Euro-Münze»Bremen« mit den bekannten Buchsta-ben (Berlin A, München D, Stuttgart F,Karlsruhe G und Hamburg J) linksneben dem Kopf des Bremer Roland ver-zeichnet.

GrenzgangThema: Randstücke

»Was ist das Besondere an Briefmarkenmit anhängendem Teil des Bogens?«Ernst Rudolph, Aachen

Viele Briefmarkensammler legenWert darauf, dass die Stücke ihrerSammlung jeweils einen Teil desBogenrands zeigen. Besonders beliebtsind die vier Marken aus den Eckeneines Bogens, die Eckrandstücke. DasBesondere an diesen Marken ist dieerhöhte Seltenheit, denn von einemPostwertzeichen, das zum Beispiellinks und oben ein Stück Bogenrandhat gibt es nur so viele, wie Bogengedruckt wurden. Außerdem doku-mentiert das Bogenrandstück dieGestaltung des Zehnerbogens, dieebenfalls vom Briefmarkendesignerentworfen wurde. Der Rand hat oftzusätzliche Informationen zum Aus-gabeanlass zu bieten. Eckrandstückekönnen als Abonnement bezogenwerden. Informationen dazu gibt derService der Deutschen Post Philate-lie, Telefon 01803 246868*.

postfrisch 4.201032

Diese 2-Euro-Münze zeigt das Prägezeichen»J«. Sie wurde in Hamburg geprägt.

Briefausschnitt mit Eckrandstück einer »Rizzi-Marke« von 2008 (Bund MiNr. 2666)

Blaue Stempel? Thema: Freistempler

»Viele Briefe, die ich von Unterneh-men bekomme, tragen keine Brief-marke. Zu sehen ist ein länglicher,blauer Stempelaufdruck mit denAngaben von Portowert und Stem-pelort. Sind diese Stempel philate-listisch interessant?«Th. Dombrowski, Słubice (Polen)

Es handelt sich um Freistempel, auchFirmenfreistempel genannt. Da sieeinen Teil der postalischen Bearbei-tung von Postsendungen dokumen-tieren, sind sie philatelistisch interes-sant. Das System funktioniert folgen-dermaßen: Unternehmen könnensich bei der Deutschen Post eine Frei-stempelmaschine mieten, mit der sie

schnell und unkompliziert größereMengen an Briefen und Postkartenfrankieren können. Die Höhe desaufgedruckten Portos und die Mengeder Stempelungen werden gezähltund mit der Post abgerechnet.

Freistempler gibt es bereits seitJahrzehnten. In Deutschland erfolg-ten erste Versuche schon um 1900;ernsthaft eingeführt wurde das Sytemaber erst, nachdem es 1920 auf demWeltpostkongress in Madrid interna-tional anerkannt wurde. Freistemplerhaben oft noch mehr zu bieten. Zu-sätzlich zu den Feldern mit Porto-wertangabe bzw. Ortsstempel könnendie Versender auch ein selbst gewähltesMotiv aufdrucken. Diese Motive können für Sammler zum Beispielbeim Aufbau einer Themensamm-lung interessant sein.

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postfrisch 4.2010

Leserbriefe

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Impressum postfrisch

HerausgeberDeutsche Post AG Zentrale 53250 Bonn

VerantwortlichDr. Christof E. Ehrhart, Direktor Konzernkommunikation

RedaktionHelmut Dallei

Realisationmedienfabrik Gütersloh GmbH

RedaktionsanschriftRedaktion postfrischCarl-Bertelsmann-Straße 3333311 GüterslohTelefon 05241 23480- 60Telefax 05241 23480 - 53ISSN 1430-8533

Skandal um falsche NotenThema: Doppelausgabe Schumann-Marken

»In der Mai/Juni-Ausgabe der postfrischbefasst sich Ihr Titelthema mit dem 200. Todestag von Robert Schumann. AufSeite 4 ist ein Ersttagsbrief mit Ausgabender DDR-Briefmarken zum 100. Todestagvon Schumann abgebildet. In der Vergan-genheit kam es oft zu Verwirrungen, danoch eine zweite Ausgabe der Schumann-Briefmarke existiert. Am 20. Juli 1956 gabdie DDR zu Ehren des 100. Todestag vonRobert Schumann eine Briefmarke heraus.Die Noten im Hintergrund des Motivsstammen jedoch nicht aus Robert Schu-manns Feder, sondern aus Franz SchubertsVertonung von Goethes ›Wanderers Nacht-lied‹. Die Marken wurden deshalb am 23. Juli 1956 vom Verkauf zurückgezogenund vier Tage später außer Kurs gesetzt.

Die restlichen Postwertzeichen wurdenspäter an Sammler abgegeben. Bei Philate-listen sind diese Restexemplare sehr beliebt.Sie sind zum Großteil mit Sonderstempelnversehen. Eine zweite Ausgabe mit korri-giertem Notenblatt – mit Auszügen ausSchumanns Vertonung von Eichendorffs›Mondnacht‹ – erschien noch im gleichenJahr am 8. Oktober. Ein direkter Vergleichder beiden Schumann-Ausgaben in derpostfrisch sollte für Klarheit sorgen.«Tobias Strunk, Krefeld

Bildnachweisemedienfabrik: Andreas Kühlken (S. 33); Jörg Sänger (S. 23); Jens-OlafBroksche (S. 27) | Andere: Picture Alliance (Titel, S. 2, 4, 5, 6, 7, 10,13, 25, 26, 30); Corbis (S. 26, 31); Deutsche Post DHL (S. 2); IngoMaahz (S. 3, 12, 13); Stefan Nunner (S. 3); Peter Tendler (S. 10); Udo-Lindenberg-Stiftung (S. 5); wikipedia commons (S. 6, 12, 24, 26, 27);Dirk Lässig (S. 9); UNICEF/John Isaac (S. 9); Auktionshaus Schlegel(S. 9); Buchholz&Polster/Hamburg (S. 15); Deutsche-Briefmarken-Revue (S. 22); Knut Simon (S. 23); Paul Müller (S. 23); PrivatarchivRosemeyer (S. 14); Süddeutsche Zeitung Photo (S. 15); BDPh (S. 23),Bundesarchiv (S. 25); pixelio.de (S. 26/27); Frankfurter Buchmesse (S. 31); Museumsstiftung Post und Telekommunikation (S. 10)

DruckMohn media, Mohndruck GmbH, Gütersloh

Die Redaktion haftet nicht für unverlangt eingesandte Manuskripteund Materialien. Druckfehler, Irrtümer und Änderungen vorbehalten.

Informationen über Angebote der Deutschen Post PHILATELIE erhaltenSie bei der Bestellannahme: Telefon 01803 246868 | Fax 01803 246869(9 ct je angefangene Min. aus den deutschen Festnetzen; höchstens 42 ct je angefangene Minute aus den deutschen Mobilfunknetzen | Stand 06/2010)

Buchstabenbedeutung | Thema: Erste Briefmarke der Welt

»In der jüngsten postfrisch-Ausgabe sah ich in dem Artikel über die erste Briefmarke der Welt, die »One Penny Black« aus Großbritannien,mehrere Abbildungen dieser Marke. Welche Bedeutung haben die Buchstaben in den beiden unteren Ecken des Markenbildes? Warumsind sie nicht auf allen Abbildungen identisch?«Lioba Herz, Berlin

Durch die Buch stabenkombi-nationen auf den Briefmarkenkonnte man bei Ungenauigkeitendes Drucks feststellen, wo dieDruckplatte abgenutzt oder be-schädigt war. Jede Buchstaben-kombination be zeichnet eines von240 Feldern auf dem Druckbogen,der aus 20 Reihen zu je zwölfMarken bestand. Die Abbildungrechts zeigt einen Bogenaus-schnitt: Das Feld in der unter-sten (der 20.) Reihe in der vorletz-ten (der 11.) Spalte des Druckbo-gens zeigt die Kombination »TK« –»T« ist der 20. Buchstabe desAlphabets, »K« der 11.

Die korrekte zweite Ausgabe mit dem Noten-blatt von Schumann (DDR MiNr. 541 und 542)

Die fehlerhafte erste Ausgabe zeigt ein Noten-blatt Schuberts (DDR MiNr. 528 und 529).

Rollende PostlerThema: Historische Postfahrzeuge

»In der postfrisch bildeten Sie histo-rische Fotos von Fahrzeugen imDienst der Bundespost ab. Gibt esein Museum, wo solche Fahrzeugeausgestellt sind?«Karlheinz Bernhardt, Rosenheim

Leider gibt es derzeit kein Museum, dasspeziell historische Postfahrzeuge aus-stellt. In Heusenstamm bei Offenbach

besteht aber die Möglichkeit, die Fahr-zeugsammlung der MuseumsstiftungPost und Telekommunikation zu be-sichtigen. Dort sind viele Fahrzeuge derDeutschen Bundespost, der DeutschenPost der DDR und der Deutschen PostAG eingelagert und werden, wennnötig, restauriert. Besichtigungen sindan jedem ersten Freitag eines Monatsmöglich. Der Preis beträgt pro Person2,50 Euro. WICHTIG: Eine Anmeldungist erforderlich – Telefon 6104 4977210oder per E-Mail unter [email protected]

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Vreneli – die begehrten Goldmünzen aus derUnsere Schweizer Nachbarn haben sich in Europa und der ganzen Welt einen hervorragenden Ruf alszuverlässiger und sicherer Partner in allen Geldanlagen erworben. Gerade die Goldmünzen, die ab 1897herausgegeben wurden, erfreuen sich bei Anlegern und Sammlern größter Beliebtheit. Was der Krüger-rand für Südafrika, das ist das Gold-Vreneli für die Schweiz: Eine der begehrtesten Anlagemünzen der Welt.

Die Schweiz – Garant für solide WertanlagenDas sprichwörtlich gut gehütete Bankgeheimnis der Schweizer Institute zog

schon immer Kapitalanleger aus aller Welt an. Aufgrund ihrer politischen

Neutralität gelang es den Eidgenossen, einen dauerhaften Frieden und eine

damit verbundene Sicherheit für ihr Land zu erlangen. Diese Garanten für

solide und dauerhafte Wert- und Geldanlagen werden daher als „sicherer

Hafen“ gerade in unruhigen Zeiten wie der aktuellen globalen Wirtschafts -

krise geschätzt.

Goldpreis innerhalb von 3 Jahren verdoppeltDer Trend geht also zu beständigen Werten wie z. B. Edelmetall. Es ist kein

Zufall, dass der Goldpreis im Mai einen neuen Höchststand erreicht hat:

Eine Unze Feingold kostet über 1.000 Euro! Damit hat sich der Goldpreis

innerhalb von 3 Jahren verdoppelt. Experten bescheinigen dem Gold auch

weiterhin eine hohe Nachfrage und damit verbundene Preissteigerungen.

Anlagemünzen – doppelt wertvollBesonders begehrt sind Anlagemünzen, die durch ihren erschwinglichen

Preis gegenüber Goldbarren punkten können. Zudem wissen Sammler

schon seit Langem: Der Sammler wert besonders seltener und begehrterGoldmünzen kann den reinen Sachwert deutlich übersteigen – das isteine echte Chance auf Wertsteigerung!

Die Geschichte des Schweizer VrenelisDie Schweiz gab mit dem sogenannten

Gold-Vreneli von 1897 bis 1949 die bekann-

teste eidgenössische Anlagemünze heraus.

Der Name Vreneli ist die Verniedlichung des

Vornamens Verena und bürgerte sich als

Bezeichnung der Münzen erst nach dem

Ersten Weltkrieg ein.

Der Entwurf von 1897 stammte von dem

Neuenburger Künstler Fritz Ulysse Landry.

Die Vorderseite zeigt die Büste der allegorischen

Frauengestalt Helvetia vor einer Bergkulisse mit

Edelweißornamenten am Kragen. Auf der Wert seite

ist beim 20-Franken-Stück das Schweizer Wappen,

umrahmt von Eichenzweigen, zu sehen.

Neben den Goldmünzen zum Nennwert von 20

Franken wurden zwischen 1911 und 1922 auch

10-Franken-Münzen geprägt; 1925 gab es ebenfalls

100-Franken-Münzen. Die Rückseite des 10- bzw.

100-Franken-Vrenelis zeigt im oberen Bereich das

Schweizer Kreuz in einem Strahlenkranz.

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Goldpreisentwicklung von Mai 2005 bis Mai 2010 in Euro je Feinunze

2005 2006 2007 2008 2009 2010

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Goldene Zeiten für Sammler: Besonders während der weltweiten

Finanz- und Wirtschaftskrise hat das glanzvolle Edel metall seinen

Ruf als sichere Wertanlage im mer wieder bestätigt. Die deutlich

gestiegene Nachfrage führt gerade auf dem Markt für Anlage -

münzen zu besonders großen Wertzuwächsen.

Das Matterhorn: Das Schweizer Wahrzeichen ist die meistfoto-

grafierte Touristenattraktion der Alpenrepublik. Wegen seiner

markanten Form gehört der 4.478 Meter hohe Berg zu den

bekanntesten der Welt.

postfrisch 4.2010

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Schweiz!

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Erstmals präsentieren wir das begehrte Schweizer Gold-Vreneli als Einzelangebot und im Set. Siehaben die Möglichkeit, die 10-Franken-Goldmünze des Prägejahres 1922 und/oder das Set mit allenAusgaben von 1911 bis 1916 sowie 1922 zu erwerben. Unser Tipp: Mit dem Set sichern Sie sich alle10-Franken-Vreneli der Jahrgänge, in denen die Münzen geprägt wurden, komplett!

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nur 1.795,– 3!Best.-Nr. 0012802

Numismatische Daten der Münzen

Durchmesser: 19 mmGold: 900/1000Gewicht: 3,226 gErhaltung: sehr schön (ss)

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nur 225,– 3!Best.-Nr. 0012321

Ihre Vorteile:

Lieferung mit Echtheitszertifikat

hochwertige Holzaufbewahrungskassette

Lieferung versandkostenfrei innerhalb Deutschlands

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5. Künstlerschreibset„Udo Lindenberg“

Best.-Nr.: 015316

Kunstgrafiken der Udo Lindenberg-Grußmarken Einzigartige Kunstgrafiken der beiden von Udo Lindenberg ge stal te tenGrußmarken auf hochwertigem Büttenkarton mit Prä gungen. Inklu siveder motivgleichen Original-Marke und Erst tags stempel, einzeln num-meriert mit Künstler-Signatur. Format je: 30,0 cm x 21,0 cm.

einzeln nummeriert mit Künstler-Signatur

Alle Abb. Muster

Unser

Geschenk-Tipp

Alles klar auf der Andrea Doria?

Kreative Grüße von Udo Lindenberg …

3. Kunstgrafik „Andrea Doria“Best.-Nr.: 010932

4. Kunstgrafik „Sonderzug nach Pankow“Best.-Nr.: 010933

5 12,953

Setpreis(inklusive Porto)

4 49,953

Preis je Kunstgrafik:3

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Versandkostenpauschale bei einem Bestellwert bis 20 Euro: 4,95 Euro; ab 20 Euro versandkostenfrei. Bei Nichtgefallen können Sie das Produkt innerhalb von zwei Wochen portofrei an die Deutsche Post AG, Niederlassung PHILATELIE, 92631 Weiden zurücksenden.

Versandkostenpauschale bei einem Bestellwert bis 20 Euro: 4,95 Euro; ab 20 Euro versandkostenfrei. Bei Nichtgefallen können Sie das Produkt innerhalb von zwei Wochen portofrei an die Deutsche Post AG, Niederlassung PHILATELIE, 92631 Weiden zurücksenden.

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Nicht freimachen!

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Datum, Unterschrift:Unterschrift des Kunden (bei Minderjährigen die des Erziehungsberechtigten, bei Lastschrift auch die des Kontoinhabers). Bitte umseitig Daten angeben.

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5. Künstlerschreibset »Udo Lindenberg«

Widerrufsrecht: Sie können Ihre Bestellung ohne Angabe von Gründen innerhalb eines Monats nach Erhalt der Ware und einer ausführlichen schriftlichen Belehrungwiderrufen. Datenschutz: Personenbezogene Daten werden nur nach den einschlägigen datenschutzrechtlichen Bestimmungen erhoben, verarbeitet und genutzt. DieDeutsche Post verwendet diese Daten auch, um dem Kunden postalisch für ihn interessante Angebote zu übersenden. Dieser Nutzung kann unter der Anschrift»Deutsche Post AG, Philatelie, Franz-Zebisch-Str. 15, 92637 Weiden« oder unter »[email protected]« widersprochen werden. Darüber hinaus über-

mittelt die Deutsche Post bei einer Erstbestellung die Daten des Kunden an die Auskunftei »infoScore Consumer Data GmbH, Rheinstr. 99, 76521 Baden-Baden«. Ggf. erfolgen weitere Bonitätsprüfungen. Eine Datenübermittlung erfolgt nicht, wenn der Kunde Vorkasse leistet. Unabhängig davon wird die Deutsche Post im Rahmender Vertragsabwicklung Daten an die Auskunftei übermitteln, sofern die Voraussetzungen des § 28a BDSG (z.B. Zahlungsausfall) erfüllt sind. Es gelten die aktuellenAllgemeinen Geschäftsbedingungen der Deutschen Post AG Philatelie.

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Ja, ich bestelle das Künstlerschreibset »Udo Lindenberg« zum Preis von 12,95 Euro. Das Set enthält je 5 Briefmarken der Aus-gaben »Andrea Doria« (45 Cent) und »Sonderzug nach Pankow« (55 Cent) sowie Post- und Grußkarten (Bestell-Nr. 015316).

7. Numisblatt »300 Jahre Porzellanherstellung in Deutschland«Ja, ich bestelle das Numisblatt »300 Jahre Porzellanherstellung in Deutschland« für 19,95 Euro. Es vereint die 10-Euro-Silber-Gedenk-münze mit dem 10er-Bogen der Briefmarke. Weitere Numisblätter bekomme ich 14 Tage unverbindlich zur Ansicht (Bestell-Nr. 009372).

6. Porzellan-Münzen aus SachsenJa, bitte senden Sie mir die Porzellan-Münzen aus Sachsen zum Preis von 89,50 Euro. Das Set umfasst 4 originale Porzellan-Münzen, Themenblatt mit Original-Briefmarken und Echtheitszertifikat in einer hochwertigen Holzkassette (Best.-Nr. 001200).

1. Schweizer Goldmünze »Gold-Vreneli« zu 10 Schweizer FrankenJa, bitte senden Sie mir die renommierte Schweizer Anlagemünze »Gold-Vreneli« (Nominal: 10 Schweizer Franken) aus demPrägejahrgang 1922 zum Preis von 225,– Euro (Bestell-Nr. 001232).

2. Set: 7 Schweizer Goldmünzen »Gold-Vreneli« zu je 10 Schweizer FrankenJa, bitte senden Sie mir das Set mit den 7 Schweizer Anlagemünzen »Gold-Vreneli« (Nominal je 10 Schweizer Franken) aus denPrägejahrgängen 1911–1916 und 1922 zum Preis von 1.795,– Euro (Bestell-Nr. 001280).

15. MICHEL Markenheftchen-Katalog 2010/2011 (Lieferung ab Oktober 2010)Ja, bitte senden Sie mir den neuen »MICHEL Markenheftchen-Katalog« zum Preis von 69,80 Euro. Er bietet einen Überblick überMarkenheftchen der Sammelgebiete Berlin (West) und Bund und Alliierte Besetzung (Bestell-Nr. 011604).

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Echte römische Münzen einer KaiserfamilieJa, bitte senden Sie mir folgende Original-Münzen aus der römischen Kaiserzeit:

Römischer Denar »Septimius Severus« für 135,– Euro (Bestell-Nr. 001198)

Römischer Denar »Julia Domna« für 99,50 Euro (Bestell-Nr. 001217)

Römischer Denar »Caracalla« für 99,50 Euro (Bestell-Nr. 001219)

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Alle 3 Original-Münzen zum Vorteilspreis von 299,– Euro. Ich spare 35,– Euro (Bestell-Nr. 001289)

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Kunstgrafiken der Udo-Lindenberg-GrußmarkenJa, bitte senden Sie mir die Udo-Lindenberg-Grafik»Andrea Doria« für 49,95 Euro (Bestell-Nr. 010932)

Ja, ich bestelle die Udo-Lindenberg-Grafik »Sonder-zug nach Pankow« für 49,95 Euro (Bestell-Nr. 010933)

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Offizielle Blockausgaben Südafrikas zur Fußball-WM 2010Ja, bitte senden Sie mir folgende Blockausgabe Südafrikas zur Fußball-WM 2010:

»Rundes Leder« mit 6 Marken: offizielles Logo, WM-Fußball und -Pokal für 9,95 Euro (Bestell-Nr. 001408)

»Zakumi« mit 10 Marken mit dem Maskottchender WM für 7,95 Euro (Bestell-Nr. 001409)

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16. postfrisch -SammelordnerJa, ich bestelle den repräsentativen postfrisch-Sammelordner zum Preis von 9,95 Euro. Der hochwertige Ordner in stabilerStabmechanik fasst 12 postfrisch-Ausgaben und damit 2 komplette Jahrgänge des Philatelie-Journals (Best.-Nr. 002162).

12. Aktien-Kalender 2011 (Lieferung ab Oktober 2010)

Ja, ich bestelle den »Aktien-Kalender 2011« zum Subskriptionspreis von 49,50 Euro (ab 16. August 2010: 54,50 Euro). Die Monatsblätter sind mit echten historischen deutschen Aktien geschmückt (Bestell-Nr. 001218).