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Staatsministerium für Kultus Freistaat Sachsen QES plus Das Qualitätsmanagement- system QES plus Informationen und Erfahrungsberichte für potenzielle Anwender

Das Qualitätsmanagement- QES · Vorwort Der Freistaat Sachsen hat in den zurückliegenden Jahren förderliche Rahmenbedingungen für die Weiter-bildung seiner Bürgerinnen und Bürger

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Staatsministerium für Kultus

Freistaat Sachsen

QE

Splus Das

Qualitätsmanagement-system QESplus

Informationen

und Erfahrungsberichte für

potenzielle Anwender

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Impressum

TextgrundlageTechnische Universität DresdenProf. Dr. Gisela Wiesner

Universität LeipzigProf. Dr. Jörg Knoll

Unter Mitarbeit von:Andreas Franke, Technische Universität DresdenDenise Syrbe, Universität Leipzig

RedaktionSächsisches Staatsministerium für KultusLjuba Rehsack, Gabriele Fleischer, Dr. Ingo Hirschberger

RedaktionsschlussFebruar 2006

GestaltungGrafik Design Geihsler

FotosFotoProjekt Petra Lange, Andreas Franke

DruckMedienhaus Lißner

HinweisDie Verantwortung für den Inhalt der Broschüre tragen die Autoren.Die Darstellungen, Fotos und Abbildungen sind urheberrechtlichgeschützt.

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Vorwort

Der Freistaat Sachsen hat in den zurückliegenden Jahren förderliche Rahmenbedingungen für die Weiter-bildung seiner Bürgerinnen und Bürger geschaffen und den Aufbau sowie die Entwicklung einer viel-fältigen Landschaft aus Weiterbildungsträgern und Einrichtungen unterstützt.

Mit ihrem qualitativ hochwertigen und unmittelbar an den Bedürfnissen der Bürger orientierten Bildungs-angebot ist die Erwachsenenbildung inzwischen ein unverzichtbarer Bereich unseres Bildungswesens, derinfolge des unvermindert raschen Wandels im gesellschaftlichen, politischen und beruflichen Lebenbeständig an Bedeutung gewinnt.

Wir alle stellen hohe Ansprüche an die Qualität von Waren und Dienstleistungen. Wie aber erfahren, mes-sen und bewerten wir die Qualität der Weiterbildung, die ideelle Werte transportiert? Wie werden wir dergesellschaftspolitischen und ökonomischen Bedeutung gerecht, die der Weiterbildung zukommt? Diese Fragen rückten in den vergangenen Jahren zunehmend in den Blickpunkt sächsischer Bildungs-politik, ist doch Qualität Voraussetzung für die Akzeptanz und den Erfolg der Weiterbildung. Das gilt ingleicher Weise für öffentlich geförderte wie für kommerzielle Angebote.

Transparente Aussagen zur Qualität von Weiterbildungseinrichtungen und ihren Angeboten erleichternFörderentscheidungen und stärken zugleich den Wettbewerb der Anbieter. Doch vor allem unterstützensie die Suche der Nachfragenden und erhöhen deren Erfolgssicherheit. Wer sich weiterbildet, investiertZeit und Geld. Er hat Anspruch auf Weiterbildungsangebote, die sich durch Qualität und Transparenz auszeichnen.

Damit die Entwicklung und Sicherung von Qualität zu selbstverständlichen Bestandteilen der Arbeit vonWeiterbildungsanbietern im Freistaat Sachsen werden, hat das Sächsische Staatsministerium für Kultusseit 2003 das Projekt „QESplus – Testierungsfähiges Qualitätsentwicklungssystem für Weiterbildungsein-richtungen“ gefördert. QESplus wurde in Kooperation mit der Universität Leipzig und der TechnischenUniversität Dresden realisiert. Das Projekt unterstützt die Selbstevaluation von Weiterbildungseinrich-tungen und ermöglicht eine externe Zertifizierung.Transparenz und Qualität werden in den nächsten Jahren zentrale Themen der Bildungspolitik und somitauch der Weiterbildung bleiben. Dabei kommt dem Qualitätsentwicklungssystem QESplus eine wichtigeRolle zu.

Ich möchte deshalb allen herzlich danken, die über Jahre das sächsische Qualitätsentwicklungssystemkritisch und sachkundig entwickelt und begleitet haben.

Steffen FlathSächsischer Staatsminister für Kultus

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Inhalt

Vorwort

QESplus – Qualitätsentwicklung von Weiterbildungseinrichtungenüber Selbstevaluation und Zertifizierung Seite 3

Unterstützungsangebote bei der Einführung und Nutzung des Qualitätsentwicklungssystems QESplus Seite 7

Der Qualitätsentwicklungsprozess – Entwicklung der Organisation und Veränderung der in der Weiterbildung Tätigen Seite 13

Überprüfung der Zertifizierungsfähigkeit nach QESplus durch Probeaudits Seite 19

Testierung als Lernprozess – Erfahrungen bei den Zertifizierungen nach QESplus Seite 23

Feierliche Übergabe der ersten Zertifikate nach QESplus Seite 27

Anlage: Kurzprofile der beteiligten Bildungseinrichtungen Seite 33

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QESplus – ein Modell,

das auf Weiterbildungsprozesse

zugeschnitten ist, die Selbstevaluation

unterstützt und auf die Zertifizierung

vorbereitet.

QESplus – Qualitätsentwicklung von

Weiterbildungseinrichtungen über

Selbstevaluation und Zertifizierung

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QES plus – Qualitätsentwicklung von Weiterbildungseinrichtungen überSelbstevaluation und Zertifizierung

Das Modell QESplus ist ein testierungsfähiges undsehr praxisorientiertes, in allen Bereichen derWeiterbildung anwendbares Qualitätsmanage-mentsystem, das durch einen Qualitätsanforde-rungskatalog i. S. eines Prüfinstrumentariums dieinterne und/oder externe Überprüfung des Quali-tätsmanagements von Weiterbildungseinrich-tungen ermöglicht. Damit können diese anhandvon Qualitätsanforderungen und Prüfkriterien deneigenen Entwicklungsstand erfassen, reflektierenund Schlussfolgerungen für die zukünftige Praxisableiten.

Die Grundgedanken des QualitätsentwicklungssystemsDas Qualitätsentwicklungssystem QESplus wirdvon zwei Grundgedanken getragen.

Erster Grundgedanke Die Struktur einer Bildungseinrichtung in der Er-wachsenen- bzw. Weiterbildung und die Art undWeise, wie sie arbeitet, hängen auf das engstemit ihrem Bildungsangebot und dem, was sie imInteresse der Menschen unternimmt, zusammen.Damit die Lernprozesse in Kursen, Seminaren,Lehrgängen, Gesprächskreisen und Gemein-schaftsaktivitäten den Lernenden positive Ergeb-nisse bringen, müssen die qualitätsentscheiden-den Elemente der Weiterbildung – Organisation,

Abb. 1: Das Modell QESplus

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Personal, Teilnehmer1 und Auftraggeber, Kommuni-kation, Rahmenbedingungen und Evaluation –geprüft und weiterentwickelt werden. Mit diesenFaktoren sind zugleich die Hauptgestaltungsbe-reiche des Qualitätsentwicklungssystems QESplus

genannt.

Das Bildungsangebot – die Dienstleistung – einerBildungseinrichtung und ihre Leitgedanken, Ar-beits- und Kommunikationsabläufe sowie ihreStrukturen hängen wechselseitig zusammen.Prägend für beide Seiten sind solche Aspekte der Arbeit wie· das Verständnis vom Lernen Erwachsener und

das darauf bezogene Verständnis vom Lehren;· die Umsetzung des Kreislaufes von Planen,

Durchführen, Auswerten, Ziehen von Konsequenzen und Dokumentieren, also der Qualitätsentwicklungskreis;

· die individuelle Sicht auf das Umfeld, das unter anderem bestimmt wird durch die Lebensverhältnisse, Politik und Kultur in der Region, Wirtschaft und Arbeitsmarkt;

· das Profil der Bildungsangebote;· die Zielgruppen;· die Kooperationsbeziehungen;· das Verständnis von Zufriedenheit der

Teilnehmer und Auftraggeber sowie der Mitarbeiter;

· die Qualitätsentwicklungsziele.

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Die schematisierte Darstellung des Modells QESplus (siehe Abb. 1) verdeutlicht Wechselbezie-hung zwischen Dienstleistung und Einrichtung.Das Modell beschreibt ein dynamisches System,dessen qualitätsbestimmende Bestandteile sichin Wechselwirkung zueinander befinden.

Getragen wird der innere Zusammenhang zwi-schen den beiden Bereichen „Dienstleistung“ und„Einrichtung“ durch das Verständnis von Qualität,das gleichzeitig das grundlegende Verständnisvon Sinn und Auftrag der eigenen Arbeit bestimmt.

Zweiter Grundgedanke QESplus geht davon aus, dass die Mitarbeiter derErwachsenen- und Weiterbildung ihr Handeln,ihre Organisation und das eigene Qualitätsver-ständnis immer wieder überprüfen müssen. DasQualitätsentwicklungssystem QESplus hilft ihnendie Fragen zu stellen und die Maßnahmen zu tref-fen, mit deren Hilfe die Bildungsprozesse in ihrerWeiterbildungseinrichtung so gestaltet werdenkönnen, wie es das eigene Qualitätsverständnisverlangt. Gleichzeitig wird das Qualitätsverständ-nis selbst immer wieder hinterfragt. Zugleich sollQESplus die Unabhängigkeit der Beratungs- und Überprüfungseinrichtungen für Erwachsenen-bildner fördern.

Entstehung von QESplus

Aus den beiden oben beschriebenen Grundge-danken entstand zunächst in den Jahren 1999bis 2001 das Qualitätsentwicklungssystem QES.Es wurde im Verbund der Technischen UniversitätDresden (Professur für Erwachsenenbildung/Berufliche Weiterbildung) mit der UniversitätLeipzig (Lehrstuhl für Erwachsenenpädagogik) inKooperation mit dem Sächsischen Volkshoch-schulverband e. V. entwickelt und durch dasSächsische Staatsministerium für Wirtschaft undArbeit und den Europäischen Sozialfonds geför-dert. So entstand ein Modell, das sich aus-zeichnet durch· die Möglichkeit bereichsübergreifender

Nutzung in der Weiterbildung;· die Möglichkeit der Anpassung an die Spezifik

der jeweiligen Weiterbildungseinrichtung bzw. Dienstleistung;

· seinen systemischen Charakter, der im Unter-schied zu allen anderen vorhandenen Qualitäts-entwicklungsmodellen die inneren Wechselwir-kungen der Erwachsenen- und Weiterbildung widerspiegelt.

Das Modell wurde in den folgenden Jahren durchverschiedene Bildungseinrichtungen auch imFreistaat Thüringen und in Sachsen-Anhalt mitFörderung des Bundesministeriums für Bildungund Forschung und des Europäischen Sozial-fonds im Projekt SeQuaNet erprobt und verän-dert. Kompetenz und Erfahrung der erwachse-nenpädagogischen Professuren der TechnischenUniversität Dresden und der Universität Leipzigauf dem Gebiet des Weiterbildungs- und Quali-tätsmanagements gewährleisten Praxisrelevanzund eine Rückbindung an den aktuellen Standerwachsenenpädagogischer Forschung.

Als Folge gesellschaftlicher und bildungspoliti-scher Entwicklungen wurde neben der bedeutsa-men und unverzichtbaren Selbstüberprüfung derBildungseinrichtungen die Bestätigung ihrerQualitätsentwicklung durch ein Zertifikat zuneh-mend wichtig. Mit der Weiterentwicklung desModells Qualitätsentwicklungssystem QES zuQESplus durch die Universitäten Leipzig undDresden wurde, gefördert durch das SächsischeStaatsministerium für Kultus, die Möglichkeiteiner externen Überprüfung geschaffen. Damit liegt nun ein Modell vor, das den Qualitäts-kriterien der Bundesagentur für Arbeit und auchden Forderungen der prozessorientierten Quali-tätssicherungssysteme DIN EN ISO 9001:2000sowie von EFQM und LQW2 entspricht.

1 Die in der Broschüre häufig verwendeten maskulinen Personen- und Funktionsbezeichnungen gelten aus Gründen der sprachlichen Vereinfachung für Männer undFrauen in gleicher Weise.

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Was leistet das Modell QESplus?· Es erleichtert die alltägliche Arbeit, da die

Nutzer des Modells an die aktuellen Schwer-punktaufgaben der Einrichtung anknüpfen können. Durch die innere Vernetzung des Modells führen diese ersten Aktivitäten dann „aus sich heraus“ weiter.

· Es erfasst den Ist-Stand anhand von Qualitäts-anforderungen und Prüfkriterien und schafft sodie Voraussetzungen für die Reflektion.

· Es prüft Aussagen und Aktivitäten zur Qualitätsentwicklung und führt zu deren Bewertung. Daran anknüpfend kann begründetwerden, wie das Erreichte realisiert wurde und wie es fortgeführt werden soll.

· Es unterstützt die Entwicklung künftiger Praxis und lässt Veränderungsbedarf erkennen. Es regt die Diskussion hierüber in den Einrich-tungen an, aus der sich Vereinbarungen für dieWeiterarbeit entwickeln lassen.

Beleg für den Erfolg, die Anerkennung und dieTragfähigkeit des Systems QESplus ist neben derNutzung des Modells in Sachsen und Thüringenauch die gegenwärtig flächendeckende Einfüh-rung und Umsetzung in rund 110 Einrichtungender Katholischen Erwachsenenbildung in Bayern.

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Für eine Unterstützung der Anwender

von QESplus stehen Arbeitsmaterialien

in schriftlicher und elektronischer

Form sowie Beratungsangebote zur

Verfügung.

Unterstützungsangebote bei der

Einführung und Nutzung des Qualitäts-

entwicklungssystems QESplus

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Unterstützungsangebote bei der Einführungund Nutzung des Qualitätsentwicklungs-systems QESplus

Bei der bewussten Entscheidung einerEinrichtung für das System QESplus spielen mehre-re Überlegungen eine Rolle:· Welches Ziel will die Bildungseinrichtung mit

der Nutzung von QESplus erreichen?· Welche Stärken von QESplus lassen eine

Entscheidung für dieses Modell sinnvoll erscheinen?

· Sind die Unterstützungsangebote ausreichend und überzeugend?

· Passt also QESplus zur Philosophie der Einrichtung ?

Für die Nutzung und Durchführung von QESplus

stehen unterstützende Materialien zur Verfügung,die in der Broschüre „Das Qualitätsentwicklungs-system QESplus – Modellbeschreibung mit Hin-weisen zur Implementierung und Bewertung“2

inkl. CD-ROM zusammengestellt sind. Tabelle 1gibt einen Überblick über die vorhandenenMaterialien und deren unterstützende Funktion.

In ihrer Gesamtheit haben diese Materialien das Ziel,· die selbstständige Arbeit der Bildungsein-

richtungen zu unterstützen,

· eine Beteiligung aller Mitarbeiter an der Qualitätsentwicklung zu ermöglichen,

· ein abgestimmtes Vorgehen aller Beteiligten zugewährleisten,

· Qualitätsentwicklung als dauerhaften Prozess zu etablieren und

· Beratungskosten zu minimieren.

UmsetzungshilfenFür die Beschreibung des Qualitätsverständnis-ses der Bildungseinrichtung und für alle qualitäts-relevanten Leistungsbestandteile nach QESplus lie-gen Umsetzungshilfen in Form tabellarischer Ar-beitsmaterialien vor. Darin werden konkrete Krite-rien beschrieben, die auf die Leistungsbestand-teile bezogen sind und deren Erfüllung überprüftwerden kann. · Drei Grundfragen zum möglichen Entwicklungs-

weg werden gestellt:1. Welche Aktivitäten sind notwendig? �

Checkliste2. Welche Dokumente können entstehen? �

Aufstellung möglicher Varianten3. Welche Probleme können auftreten? �

Ableitung aus Praxiserfahrungen· Die Ergebnisse der Ist-Standsanalyse sowie

Termine und Verantwortlichkeiten werden übersichtlich zusammengestellt.

Materialien Funktion

Umsetzungshilfen Handlungsempfehlungen zur Implementierung vonQESplus und für eine Analyse des Ist-Standesbisheriger Qualitätsentwicklung

Qualitätsanforderungen und Prüfinstrumentarium zur Selbst- und Fremdevaluation Prüfkriterien erreichter Qualität sowie zur Ableitung von Konsequenzen

für die Qualitätsentwicklung

CD-ROM Selbstlernmaterial für die Anwendung von QESplus

Begriffskatalog Schaffung einer gemeinsamen Sprache aller Beteiligtenseitens der Bildungseinrichtung und der Zertifizierungsagentur

Webseite Bereitstellung von Informationen, Veranstaltungsterminen, Kontaktmöglichkeiten

Tab. 1: Unterstützende Materialien und deren Funktion

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Die Umsetzungshilfen orientieren darauf, was dieBildungseinrichtung tun kann, um die qualitätsre-levanten Elemente von QESplus in der Einrichtungüberprüfbar zu verankern, den Stand der erreich-ten Qualität zu beschreiben und konkrete Fest-legungen für die Qualitätsentwicklung zu treffen.Konkrete Beispiele geben Anregungen· wie vorgegangen werden kann, · welche Dokumente erstellt werden können und · welche möglichen Probleme die Beteiligten

berücksichtigen sollten.

Über Art und Umfang ihrer Aktivitäten kann dieBildungseinrichtung selbst entscheiden. Die ver-schiedenen Arbeitsmaterialien sind aufeinanderabgestimmt. So wird zum Beispiel die Checklisteder Prüfkriterien durch den Begriffskatalog unter-stützt, der sicherstellt, dass alle Beteiligten vongleichen Begriffsbestimmungen ausgehen. DieCD-ROM erlaubt einen schnellen Zugriff auf In-formationen über alle Bestandteile von QESplus.

Qualitätsanforderungen und PrüfkriterienZur Überprüfung der Qualität von Bildungseinrich-tungen und ihrer Dienstleistungen ist ein Prüfin-strumentarium erforderlich, das aus folgendenKomponenten besteht:· Anforderungen an die Qualität der Einrichtung

und ihrer Dienstleistungen, die unbedingt zu erfüllen sind;

· Prüfkriterien, die sowohl eine weitgehend objektive Aussage über die Erfüllung der jewei-ligen Qualitätsanforderung als auch die Ablei-tung von Aufgaben für die weitere Qualitäts-entwicklung ermöglichen;

· Prüfverfahren wie z. B. Sichtung von Dokumenten und Befragung von Mitarbeitern.

Mit diesem Prüfinstrumentarium kann die erreichte Qualität sowohl einer internen Prüfung (Selbstevaluation) als auch einer externen Evaluation im Sinne von kollegialer Beratung oder einer Zertifizierung unterzogen werden.

CD-ROMDie CD-ROM stellt im Arbeitsprozess zu jederZeit Antworten auf Fragen zum Qualitätsentwick-lungssystem QESplus bereit. Für diesen Zweck enthält die CD-ROM · eine kommentierte Präsentation des Modells

QESplus,· ausführliche Informationen zum Qualitätsent-

wicklungssystem,· alle Umsetzungshilfen,· alle Qualitätsanforderungen und Prüfkriterien

sowie· einen Begriffskatalog.

Die CD-ROM unterstützt als nutzerfreundlichesNachschlagewerk selbstgesteuertes und selbst-organisiertes Lernen und hilft letztlich auch, Be-ratungskosten zu senken.

BegriffskatalogDer Begriffskatalog erläutert wesentliche Begriffedes Qualitätsentwicklungssystems. Er kann ins-besondere beim Einsatz des Prüfinstrumentari-ums genutzt und auch als ergänzende Erläute-rung für die Arbeit mit den Umsetzungshilfen undder CD-ROM herangezogen werden.

So kann beispielsweise in einer Bildungseinrich-tung ein unterschiedliches Verständnis der Be-griffe „Lernen“, „Kompetenz“, „Lernerfolg“ und„Zufriedenheit“ bereits die Diskussion erschwerenund zu unterschiedlichen Auffassungen darüberführen, wie weit eine Qualitätsanforderung erfülltist. Das Problem kann sich zusätzlich durch einmöglicherweise unterschiedliches Begriffsver-ständnis bei Zertifizierern verschärfen. Insofernhilft der Begriffskatalog, von einem gemeinsamenBegriffsverständnis innerhalb der Einrichtung undzwischen Vertretern der Einrichtung und Zertifi-zierern auszugehen.

2 Die Broschüre kann vom QuiBB e. V. (www.quibb.de) bezogen werden.

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Individuelle Begleitung durch ExpertenFolgende drei Formen externer Beratung, diebereits im Erprobungsprozess eingesetzt unddurch die beteiligten Bildungseinrichtungen fürtauglich befunden wurden, sind nutzbar:· individuelle Begleitung durch Expertinnen und

Experten,· Workshops zu ausgewählten Bereichen der

Qualitätsentwicklung,· kollegiale Beratung im Netzwerk beteiligter

Einrichtungen und externer Expertinnen und Experten.

Inhalt und Umfang des Beratungsbedarfes sinddurch die Bildungseinrichtung gemeinsam mitden Experten festzulegen. Die Einrichtung ent-scheidet im Prozess der Arbeit über Schwer-punkte der Beratung und aktuell erforderlichenBeratungsbedarf.Die individuelle Beratung sollte mit Workshops zuausgewählten Bereichen des Qualitätsentwick-lungssystems gekoppelt werden, die sich im Ver-bund mehrerer Bildungseinrichtungen effektiv undkostengünstig gestalten. Der gegenseitige Wis-sens- und Erfahrungsaustausch ist ein wesent-licher Aspekt der Workshops. Anlass zur Bera-tung kann unter anderem sein: · die Auseinandersetzung mit ausgewählten

Bereichen des Qualitätsentwicklungssystems (z. B. Qualitätsverständnis und Leistungsbestandteile);

· die Erarbeitung geeigneter einrichtungs-spezifischer Dokumente;

· der Wunsch nach Bewertung des erreichten Standes der Qualitätsentwicklung und

· nach Hinweisen und Empfehlungen für die weitere Arbeit der Bildungseinrichtung;

· die Teilnahme an Beratungen von Qualitätsgruppen der Einrichtung.

Kollegiale Beratung im NetzwerkDurch eine effektive Netzwerkarbeit im Rahmenvon QESplus wird die gegenseitige Nutzung vonErfahrungen ermöglicht, gibt es eine Vielzahl vonAnregungen und die Bewertung gefundenerLösungen. Durch die erzielten Synergieeffektewerden zugleich Beratungskosten verringert. Einezeiteffektive Form der Netzwerkarbeit wird durchKopplung mit gemeinsamen Workshops erreicht.

Abb. 2Individuelle Begleitung der Einrichtung durch ein Expertenteam

Abb. 3 Kollegiale Beratung im Netzwerk

WorkshopsErgänzend zur Nutzung der CD-ROM bzw. dervorliegenden schriftlichen Materialien können Ar-beitstreffen mehrerer Bildungseinrichtungen orga-nisiert werden, in denen sich Vertreter verschie-dener Bildungseinrichtungen im konstruktivenDialog mit konkreten Bereichen des Qualitäts-entwicklungssystems auseinandersetzen. ImMittelpunkt dieser Workshops, die von externenBeratern moderiert werden sollten, stehen dieInformation über die Wege der Einführung unddie Implementierung/Umsetzung einzelner Be-standteile des Qualitätsentwicklungssystems inder jeweiligen Einrichtung sowie die Erarbeitungpraktikabler Lösungen für die Dokumentation,Bewertung und Fortführung der Qualitätsentwick-lung. Die Workshops eignen sich auch für einegezielte Unterstützung der Netzwerkarbeit durchkollegiale Beratung.

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Abb. 4 Gestaltung von Workshops

Die Beratung und Schulung von Qualitätsbeauf-tragten bzw. Auditoren, die die Qualitätsentwick-lung mit QESplus anleiten, steuern und kontrollierenbzw. testieren, sind wichtige Faktoren bei der Ver-breitung des QESplus – Modells in Sachsen undanderen Ländern. Ein Vorschlag für eine modu-lare Fortbildung von Qualitätsbeauftragten undAuditoren zum Modell QESplus wird nachfolgendvorgestellt.

Qualitätsentwicklung mit QESplus

Ein Angebot zur Qualifizierung von Qualitäts-beauftragten und Auditoren

Abb. 5:Idee zur Fortbildung von Qualitätsbeauftragtensowie Auditoren

QESplus – Aufbaumodule

QESplus – BasismoduleEinführung und Grundlagen der Qualitätsentwicklung mit QESplus

„A-Reihe“ für Qualitätbeauftragte und Beraterfür Qualitätsentwicklung

„B-Reihe“ für Auditoren zurTestierung von QESplus

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Das modular aufgebaute Workshop-Programmsoll den Qualitätsbeauftragten sowie den Audi-toren eine selbstständige Auswahl der Inhalteihrer weiteren Kompetenzentwicklung ermög-lichen. Die Gestaltung der Workshops sollte unterEinsatz von handlungsorientierten sowie aktivie-renden Methoden der Erwachsenenbildung erfol-gen. Eine enge Verknüpfung mit der Praxis derEinrichtungen bzw. Zertifizierungsagenturen wirdangestrebt. Entsprechende Handlungshilfen fürdie Praxis könnten zur Verfügung gestellt odergemeinsam er- und bearbeitet werden.

Weitere Zielgruppen sind Führungskräfte und verantwortliche Mitarbeiter aus Bildungseinrich-tungen und Einrichtungen der öffentlichen Ver-waltung sowie Berater für Qualitätsentwicklung.

Weitere Informationen sind über die Organisati-onen „Qualität in Bildung und Beratung e. V.“(QuiBB) und „Leipziger Institut für angewandteWeiterbildungsforschung e. V.“ (LIWF) erhältlich.(vgl. Impressum dieser Broschüre)

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Qualitätsentwicklungsprozesse

verbinden das Lernen der in der

Weiterbildung Tätigen und die

Entwicklung der Bildungseinrichtung

und können im Rahmen alltäglicher

Arbeit bewältigt werden.

Der Qualitätsentwicklungsprozess –

Entwicklung der Organisation und

Veränderung der in der Weiterbildung

Tätigen

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Veränderung als LernprozessQualitätsentwicklung von Bildungsorganisationenbedeutet Veränderung. So werden beispielsweisebestimmte Arbeitsabläufe neu und anders wahr-genommen. Oder es zeigt sich, dass ein einzelnerVorgang überprüft oder neu gestaltet werdenmuss, damit die Bildungsarbeit dem Anspruch anFlexibilität, Bedarfsorientiertheit und Qualität ge-nügt und den Lernenden Erfolg bringt. SolcheVeränderungen haben aber immer zwei Seiten:

Sie beziehen sich zum einen auf das, was getanund benutzt wird, also auf die Arbeitsabläufe, aufdie Strukturen, die dahinter stehen, und auf dieverwendeten Mittel. Sie beziehen sich zum ande-ren auf die Menschen, die dafür tätig sind, auf ihrWissen, ihre Fähigkeiten und ihre Einstellung.

Insofern ist die Veränderung, die mitQualitätsentwicklung einhergeht, immer eineVerbindung aus der· Veränderung der in der Weiterbildung tätigen

Menschen und· Veränderung der Dinge, mit denen sie um-

gehen.

Veränderung aber heißt lernen. Wer in der Er-wachsenenbildung für das Lernen anderer Verant-wortung trägt und zugunsten dieses LernensQualitätsentwicklung gestaltet, kommt nicht um-hin selber zu lernen. Insofern sitzen die Lernen-den und die Beschäftigten der Bildungseinrich-tungen in einem Boot. Das Qualitätsentwicklungs-system QESplus berücksichtigt diesen Umstandsowohl systemisch in der inneren Struktur desModells als auch praktisch bei der Einführungund Pflege des Modells.

„Systemisch“ heißt:Das Qualitätsentwicklungssystem QESplus schafftin allen Teilen des Modells eine Beziehung zwi-schen Bildungssuchenden und Mitarbeitern derEinrichtung. Dies geschieht zum Beispiel im Kern-bereich Qualitätsverständnis, in dem die grundle-gende Sicht auf den Menschen und sein Lernenbeschrieben wird und eine Orientierung an denZielgruppen erfolgt. QESplus fordert immer wiederdazu heraus, diese Wechselbeziehung in allenLeistungssektoren (von Organisation und Perso-nal bis hin zur Evaluation) wahrzunehmen, zu prü-fen und anspruchsgerecht zu gestalten.

„Praktisch“ heißt:Dem Umstand, dass die Einführung des QESplus

und seine Anwendung stets Lernen bedeutet,wird konsequent Rechnung getragen. Dabei hates sich bewährt, folgende Arbeitsschritte einzu-halten:· Treffen der beteiligten Einrichtungen zur

Klärung von Grundfragen und Erarbeitung des QESplus – Modells;

· konkrete Arbeit mit QESplus in der eigenen Einrichtung;

· erneutes Treffen mit Reflexion der geleisteten Arbeit, Erfahrungsaustausch und weiterführen-der Information;

· erneut Arbeit in der eigenen Einrichtung usw..

So ist der Zusammenhang zwischen Veränderungder Institution und Veränderung der Personendurch das Lernen ein zentrales Merkmal von QESplus. Er schlägt sich letztlich in einem Zertifi-kat nieder, das die Veränderung dokumentiertund bestätigt.

Das Modell QESplus berücksichtigt bildungsmarkt-politische, erwachsenenpädagogische und wirt-schaftliche Gesichtspunkte. Es· ist selbsterklärend und fördert mit Hilfe der

Beschreibungen und Arbeitshilfen die selbstgesteuerte Umsetzung, ohne auf Ressourcen von außen prinzipiell angewiesen zu sein;

· ist offen für andere, bereits etablierte Qualitätssicherungssysteme und gewährleistet den Anschluss an inhaltliche Forderungen der Systeme DIN ISO 9001:2000 und EFQM;

· regt an, vorhandene erwachsenenpädagogi-sche Kompetenzen zur eigenen Organisations-entwicklung zu nutzen.

QESplus erfüllt damit eine Reihe wichtigerFunktionen wie

1. Erleichterung der alltäglichen Arbeit:Die in der Weiterbildung Tätigen können mit denAktivitäten beginnen, die an die aktuellen Auf-gaben anknüpfen und wo sie es für notwendigerachten. Durch die innere Vernetzung des Mo-dells führen diese ersten Aktivitäten dann aussich heraus weiter.

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2. Erfassung des Bestandes:Die Bildungseinrichtungen können erfassen, waszur Lösung der im Modell beschriebenen Aufga-ben bereits vorhanden ist. So beginnt Qualitäts-entwicklung nicht aus einer Defiziterfahrung oder-zuschreibung heraus. Gleichzeitig verdeutlichtdiese Betrachtung noch Fehlendes und führtKlärungen und Entscheidungen herbei.

3. Unterstützung der Entwicklung künftigerPraxis:Die Arbeit mit dem Modell lässt erkennen, wasnoch erforderlich ist. Es regt die Verständigunghierüber in den Einrichtungen an, aus der sichVereinbarungen für die weitere Arbeit entwickelnkönnen.

4. Überprüfung von Aussagen und Aktivitätenzur Qualitätsentwicklung:Mit dem Modell kann der Stand der Qualitätsent-wicklung und -sicherung in einer Bildungseinrich-tung bewertet werden. Daraus erwächst ganzselbstverständlich die Frage, wie das bisherVorhandene realisiert wurde und wie es fortge-führt werden soll.

QESplus dient in seiner Anwendung der Qualitäts-entwicklung der jeweiligen Einrichtung und bringtim Prozess der Arbeit die Aneignung von neuenSichtweisen und anderen Instrumenten zurQualitätsentwicklung voran. Dem Qualitätsver-ständnis von QESplus liegt ein mehrdimensionalerQualitätsbegriff zu Grunde. Dieser ist gekenn-zeichnet durch die strukturelle Unterscheidungzwischen Einrichtungs- und Dienstleistungs-ebene, durch die Gestaltung von Arbeitsprozes-sen nach dem Qualitätsentwicklungskreis undschließlich durch den demokratischen Ansatz desModells, der die Beteiligung von Mitarbeiternsowie Lernenden und Auftraggebern besondersbetont.

Beteiligung der Lernenden und der BildungsverantwortlichenDie Qualität von Bildungsdienstleistungen wirddaran gemessen,· ob sie bedarfs-, bedürfnis- und lernergerecht

erfolgt,· ob die Professionalität der Weiterbildner nach-

weisbar erwachsenenpädagogischen Anforderungen entspricht,

· ob sie die Persönlichkeitsentwicklung und gesellschaftliche Teilhabe der Lernenden unterstützt,

· ob teilnehmer- und situationsorientiert erfolg-reiches Lernen ermöglicht und die Selbst-steuerung der Lernenden unterstützt wird.

Das schließt zwingend die Beteiligung derLernenden ein. Diese ist durch die didaktisch-methodische Gestaltung des Lehrprozesses zusichern (unter Nutzung aktivierender Lehr-Lern-Formen, wie sie nach dem aktuellen erwachse-nenpädagogischen Erkenntnisstand zur Verfü-gung stehen) aber auch durch Einbeziehung inVorgänge der Zielgruppen- und Bedarfsanalysesowie Programmplanung.

Grundlegend für die Qualitätsentwicklung ist dieBestimmung des Verhältnisses von Ziel und Reali-tät, d. h. zwischen dem, was erwünscht oder not-wendig ist (z. B. beim Lernenden ein bestimmterKenntnisstand oder eine bestimmte Fähigkeitoder in der Einrichtung eine bestimmte Dichtedes Informationsaustausches unter den Mitarbei-tern oder ein bestimmter Kenntnisstand überDaten von Zielgruppen), und dem, was tatsäch-lich geschieht (Tätigkeiten, Prozesse und Struk-turen), um den erwünschten Zustand zu errei-chen. Entscheidend ist dabei, dass die realenTätigkeiten, Prozesse und Strukturen so gestaltetwerden, dass sie den erwünschten Zustand errei-chen lassen.

Dieses Qualitätsverständnis weitet den Blick fürunterschiedliche Handlungsebenen in der Weiter-bildung (z. B. Planung, Gestaltung und Evalua-tion). Indem es eine Verkürzung auf die Perspek-tive „Lernende“ vermeidet, bezieht es Bildungs-verantwortliche (Auftraggeber, Interessenten,Förderer, „Abnehmer“ und vor allem auch päda-gogisch Gestaltende) umfassend ein. Zugleichrückt das Qualitätsverständnis den Sinn von Er-wachsenenbildung wieder in ein zentrales Feldund betrachtet Lernen als einen Weg zu Persön-lichkeitsentwicklung und gesellschaftlicher Teil-habe.

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Arbeitsschritte bei Einführung des QualitätsentwicklungssystemsDie Einführung eines Qualitätsentwicklungs-systems muss sorgfältig bedacht, geplant undverwirklicht werden. Hierzu wird folgender Ablaufder Arbeitsschritte empfohlen:

1. Erfassen und beschreiben (Ressourcen-orientierung)Jeder in der Weiterbildung Tätige besitzt ein Ver-ständnis von Qualität der Weiterbildung und auchpraktische Erfahrungen, das Erwünschte zu errei-chen und zu sichern, von der individuellen Ka-lenderführung bis zum differenzierten Ablaufplanetwa für eine Programmentwicklung oder einenerwachsenengerechten Lernprozess. Bei der Ein-führung von Qualitätsmanagement ist bei diesemWissen und den vorhandenen Erfahrungen anzu-setzen und es als Ressource zu nutzen. Dabei istes wichtig, alle in der Weiterbildung Beschäftigtenzu beteiligen, die Qualitätsmanagement verwirk-lichen sollen. Das heißt zu fragen, was geschiehtbereits „in meiner Tätigkeit“ oder „in unseremTeam“ oder „in unserer Einrichtung“, um Qualitätvon Tätigkeiten, Prozessen und Strukturen zusichern.

Einführung von Qualitätsmanagement und LernenIm Verlauf der Qualitätsentwicklung, -sicherungund -management ist es notwendig, dass Ver-fahrensweisen, Gewohnheiten, auch Kommuni-kationsformen überprüft und weiterentwickeltwerden. Das bedeutet Lernen, also Veränderung.Veränderung wiederum führt in offene Situati-onen: Was entsteht, lässt sich nicht genau ab-schätzen. Dieses Risiko kann die Mitarbeiter derBildungseinrichtung verunsichern und Zurück-haltung, Skepsis oder Ablehnung hervorrufen. Sokann die Tendenz entstehen, eher das Bekannteweiterzuführen, sei es auch problematisch, alsdas unbekannte Neue zu wählen. Dieses durch-aus menschliche Verhalten macht Schwierigkei-ten bei der inneren Veränderung von Institutionenim Zusammenhang mit dem Thema „Qualitäts-management“ verständlich.

Bei der Einführung von Qualitätsmanagemententsteht sehr oft der Eindruck, dass etwas völligNeues bzw. Zusätzliches auf die Betroffenenzukommt. Dies erzeugt oft Unbehagen, das sichals Widerstand äußern kann, vor allem dann,wenn übersehen und übergangen wird, welchevielfältigen Bemühungen, Erfahrungen undTraditionen es in der alltäglichen Praxis jederBildungseinrichtung gibt, eine hohe Qualität zusichern.

Vor diesem Hintergrund gilt es, das Selbstbe-wusstsein der in der Weiterbildung Tätigen zustärken und ihr Qualitätsmanagement anzuerken-nen, auch wenn es manchmal nur auf die Ver-änderung einzelner Elemente der Bildungspro-zesse zielt. Diese wertvollen Erfahrungen desEinzelnen sind ins Bewusstsein zu rücken undhervorzuheben anstatt die Defizite zu betonen.Auf diese Weise wird Bewährtes in seinem Werterkannt, Fehlendes entdeckt und Ergänzendesgemeinsam gefunden.

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3. Prüfen und ergänzen (Entwicklungsbedarf)Die einzelnen Qualitätsbereiche sind möglicher-weise sehr unterschiedlich mit Aussagen gefüllt –je nachdem, wie das Vorhandene bisher gewich-tet wurde. An einigen Stellen sind eventuell be-reits beim Erfassen, Beschreiben und OrdnenFragen oder Ideen für die weitere Arbeit aufge-taucht. Diese werden in diesem Schritt konkreti-siert, indem· die Bereiche in ihrem gegenseitigen Verhältnis

betrachtet werden,· geprüft wird, was fehlt und wo Brüche auftre-

ten und· entschieden wird, woran weiter zu arbeiten ist.

Betrachtet werden hierbei Tätigkeiten, Prozesseund Strukturen.

Für alle drei Schritte gibt es bewährte Arbeits-formen, die ein Höchstmaß an Eigenaktivität derbeteiligten Mitarbeiter ermöglichen und Ergeb-nisse fördern, die von allen getragen werden kön-nen. Diese Methoden sind in den Vorbereitungs-und Begleitmöglichkeiten integriert, die für dieEinführung von QESplus zur Verfügung stehen.

2. Ordnen und verdichten (Qualitätsbereiche)In einem nächsten Schritt wird die innere Ord-nung des Erfassten und Beschriebenen heraus-gearbeitet. Dazu wird gefragt, welche Schwer-punkte der Tätigkeiten, Prozesse und Strukturensich abzeichnen und was dies über „meine Tätig-keit“ oder „unser Team“ oder „unsere Einrichtung“aussagt. Auf diese Weise ergeben sich Qualitäts-bereiche.Eine zweckmäßige Ordnungsmöglichkeit für dieErwachsenenbildung liegt in der Unterscheidungfolgender Qualitätsbereiche:· Einrichtungsqualität,· Angebots- und Programmqualität,· Durchführungsqualität,· Ertragsqualität.

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Sicherheit bei der Bewertung des

erreichten Arbeitsstandes können die

Einrichtungen durch ein Probeaudit

erlangen, das sowohl selbstorganisiert

als auch fremdunterstützt durchge-

führt werden kann. Diese besondere

Beratung durch unabhängige Experten

beschränkt sich auf Stichproben und

führt zu einer Verminderung der Belas-

tung aller Beteiligten der Bildungsein-

richtung.

Überprüfung der Zertifizierungsfähig-

keit nach QESplus durch Probeaudits

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Überprüfung der Zertifizierungsfähigkeit nach QESplus durch Probeaudits

Merkmale des einrichtungsspezifischen ModellsDas in einer Bildungseinrichtung implementierteModell QESplus weist folgende Merkmale auf:1. Das System ermöglicht der Einrichtung, die

eigenen Ansprüche an gute Dienstleistung zu verwirklichen.

2. Das System ist dokumentiert und damit externüberprüfbar. Die Dokumentation beschränkt sich auf das Wesentliche.

3. Inhalt und Sprache des Systems können an die Besonderheiten der Bildungseinrichtung und ihrer Dienstleistungen angepasst werden.

4. Das System orientiert sich an den Prozessen der Einrichtung und ermöglicht deren ständige Optimierung.

5. Das System sieht regelmäßige interne und unabhängige externe Prüfungen vor.

6. Die externe Überprüfung erfolgt in einem sinn-vollen Kosten-Nutzen-Verhältnis und ist damit auch für kleine Einrichtungen finanzierbar.

Vorbereitung auf ein ProbeauditAm Ende der Einführungsphase oder zu einemvon der Bildungseinrichtung bestimmten Zeit-punkt kann das Probeaudit erfolgen. Als Auditwerden allgemein Untersuchungsverfahren be-zeichnet, die dazu dienen, Prozessabläufe zuanalysieren. Im Rahmen der Einführung desQualitätsentwicklungssystems wird bei einemAudit der Ist-Zustand analysiert oder aber einVergleich der ursprünglichen Zielsetzung mit dentatsächlich erreichten Zielen ermittelt. Das Probe-audit beurteilt das Ergebnis ihrer Qualitätsentwick-lungsarbeit und ergibt Anregungen für die weitereQualitätsentwicklung. Gleichzeitig stellt das Pro-beaudit eine Tauglichkeitsprüfung für das einrich-tungsspezifische Modell und seine Qualitätsan-forderungen und Prüfkriterien dar.

Für die Vorbereitung auf ein Probeaudit steht derBildungseinrichtung ein Qualitätsanforderungs-katalog zur Verfügung. In einem Vorgesprächwerden die Formalitäten zwischen dem Audi-torenteam und der Einrichtung geklärt und einAblaufplan, der sich auf die Beschreibung dereinrichtungsspezifischen Prozesse stützt, erarbei-tet. Der Auditplan wird der Einrichtung über-mittelt.

Im Rahmen eines Probeaudits werden die Quali-tätsanforderungen und Prüfkriterien für alle Leis-tungsbestandteile berücksichtigt. Die Bildungs-einrichtungen haben bei Beachtung der Festle-gungen des Begriffskatalogs die Möglichkeit, ihreeigenen Begriffe zu wählen und zu prägen unddie Spezifik ihrer Sprache zu wahren. Die relevanten Informationen werden im Probe-audit nach QESplus durch Sichtung von Doku-menten sowie durch Befragung von Führungs-kräften, von lehrenden, planenden, verwaltendenBeschäftigten, Teilnehmern bzw. Auftraggeberngewonnen. Die Ergebnisse werden kurz undprägnant im Auditbericht dargestellt.

Für ein Probeaudit empfiehlt sich eine ein- biszweitägige Stichprobenprüfung in der Bildungs-einrichtung. Bewertet werden die Bildungsein-richtung und das von ihr angebotene Dienstleis-tungsspektrum. Die Bereiche „Einrichtung“ und„Dienstleistung“ können nicht getrennt untersuchtwerden.

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Ablauf des Probeaudits

Schwerpunkte Inhaltliche Untersetzung

1. Vorzulegende Zum Auditierungstermin liegen dem Auditorenteam vor: das Qualitätsver- Dokumente ständnis, die Grobdarstellung der Abläufe in der Einrichtung, das Organigramm,

das einrichtungsspezifische Modell, evtl. eine Begründung für als nicht relevantgekennzeichnete Leistungsbestandteile, der gültige Aktivitätenplan.

2. Geprüfte Im Audit werden alle die Leistungsbestandteile geprüft, die die Einrichtung der-Modellelemente zeit als erfüllt oder teilweise erfüllt ansieht. Diese Leistungsbestandteile sind im

einrichtungsspezifischen Modell entsprechend gekennzeichnet.

3. Protokollierung Während des Auditgesprächs wird handschriftlich protokolliert. Es wird ein ent-des Audits sprechender Protokollbogen verwendet. Der ausgefüllte Protokollbogen ist

Grundlage für das Ausfüllen des Bewertungsbogens und somit ein Dokument, das beim Auditorenteam verbleibt. Dokumente werden auf dem Protokollbogenvollständig bezeichnet (Bezeichnung bzw. Überschrift des Dokumentes, Erstelldatum, Verfasser).

4. Befragung der Die Geschäftsleitung wird vor allem zum Qualitätsverständnis und zur Mitarbei-Geschäftsleitung terbeteiligung befragt. Gespräche mit Mitarbeitern werden ohne die Geschäfts-

leitung geführt. Die Teilnehmenden, Auftraggeber und Lehrenden sollten nach Möglichkeit in die Befragung einbezogen werden.

5. Bewertung Prüfkriterien werden als „erfüllt“ oder „nicht erfüllt“ beurteilt. Wird „nicht erfüllt“ festgestellt, werden Empfehlungen gegeben, wie das betreffende Kriterium er-füllt werden kann. Die Gesamtheit der Qualitätsanforderungen zum jeweiligen Leistungsbestandteil wird als „erfüllt“, „teilweise erfüllt“ oder „nicht erfüllt“ be-urteilt. „Erfüllt“ wird vergeben, wenn alle Prüfkriterien erfüllt sind. „Teilweise er-füllt“ wird vergeben, wenn mindestens ein Prüfkriterium erfüllt ist. „Nicht erfüllt“wird vergeben, wenn keines der Prüfkriterien „erfüllt“ ist.

6. Auswertungs- Im direkten Anschluss an das Probeaudit gibt es ein kurzes Abschlussgesprächgespräch in der Einrichtung, in dem aber noch keine verbindlichen Aussagen zum End-

ergebnis gemacht werden.

7. Ergebnisbericht Der Auditbericht enthält eine kurze Zusammenfassung und Einschätzung der Qualitätsentwicklung, ein ausführliches Protokoll und die ausgefüllten Bewer-tungsbögen. Es wird darauf hingewiesen, dass es sich beim Probeaudit um eine Stichprobenprüfung handelt. Der Bericht wird spätestens vier Wochen nach dem Audit an die Einrichtung übergeben.

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DokumentationMit der Dokumentation des Probeaudits wird derBildungseinrichtung ein Nachweis ihrer Qualitäts-entwicklung übergeben, den sie beim Akquirierenvon Aufträgen bzw. Projekten verwenden kannund der den Auftraggebern die Entscheidungüber die Vergabe von Aufträgen erleichtern soll.Die Dokumentation des Probeaudits enthält denTestierungsbericht, das einrichtungsspezifischeModell QESplus und die ausgefüllten Bewertungs-bögen zu den Qualitätsanforderungen und Prüf-kriterien einschließlich der gegebenen Empfeh-lungen.

Anforderungen an die BildungseinrichtungDie Einrichtung bereitet sich umfangreich undzeitaufwändig auf ein Probeaudit vor. Dies wirdoftmals von Beschäftigten und Geschäftsleitungals Prüfungssituation empfunden. Wenn dasAudit in anregender und kollegialer Atmosphärevonstatten geht, wird dieses von den Mitarbeiternauch als Gewinn für die eigene Arbeit angesehen.Die Reflexion der Strukturen und Abläufe istdabei sowohl für die Optimierung der Prozesseals auch für die Organisationsentwicklung derEinrichtung von Nutzen.

Anforderungen an die AuditorenAuch für die Auditoren ist die Vorbereitung auf-wändig und umfangreich, denn das Audit mussstraff geplant, aber bei Bedarf situativ angepasstwerden. Auditoren, die bereits nach QESplus prü-fen oder die Absicht haben dies zu tun, weisenerwachsenenpädagogische Kompetenz nach,sind fachkompetent, unabhängig und unpartei-isch. Sie sind mit den Arbeitsbedingungen vonWeiterbildungseinrichtungen vertraut und kennendas Modell QESplus sehr gut.

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Vorbereitung auf die Zertifizierung

und die Zertifizierung selbst gestalten

sich als reflektierter Lernprozess und

stellen bereits eine effektive Vorberei-

tung auf ein Wiederholungsaudit dar.

Somit wird eine permanente Qualitäts-

entwicklung gewährleistet

Testierung als Lernprozess –

Erfahrungen aus den

ersten Zertifizierungen nach QESplus

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Testierung als Lernprozess – Erfahrungen bei den Zertifizierungen nachQESplus

Um die Arbeit an und mit QESplus als integralenBestandteil des Arbeitsalltags und nicht als etwasZusätzliches zu begreifen, ist oft ein längererProzess in den Einrichtungen erforderlich.Wieweit dieses Verständnis vorhanden ist und inder Alltagspraxis schöpferisch umgesetzt wird,kann durch Zertifizierungsaudits aufgezeigt wer-den. Im Folgenden sollen die Erfahrungen derEinrichtungen aus der Zertifizierung durch denTÜV Thüringen e. V. dargestellt werden. Dazuwurden acht geprüfte Einrichtungen befragt unddie Aussagen verallgemeinernd zusammenge-fasst.

Vorbereitung und Durchführung der ZertifizierungIn allen Einrichtungen bereiteten sich die Füh-rungskräfte und Mitarbeiter intensiv auf die Zerti-fizierung vor. Dabei konnten Erfahrungen auseinem Probeaudit genutzt werden. Oftmals wurdezusätzlich im Vorfeld der Zertifizierung ein stich-probenartiges internes Audit durch die Qualitäts-beauftragten durchgeführt. Im Vorfeld wurden invorbereitenden Teamsitzungen, Belegschaftsver-sammlungen und Besuchen des Auditorenteamsdes TÜV Thüringen e. V. folgende Fragen gestelltund beantwortet:· Wie sieht der Auditplan im Einzelnen aus? · Welche Personen werden konkret befragt? · Beeinträchtigt das Audit den laufenden

Arbeitsprozess? · Werden die betreffenden Mitarbeiter die pas-

senden Antworten auf die Fragen der Auditoren geben können?

Abschließend wurden die bereitgestellten Doku-mente auf deren Ordnung und Zugriffsmöglichkeitüberprüft.

Die ein- bzw. zweitägigen Audits fanden in allenBildungseinrichtungen in einer offenen und kolle-gial-sachlichen Atmosphäre statt. Die Kompetenzdes Auditorenteams und die gezielte Vorbereitungseitens der Leitung und der Qualitätsbeauftragten bildeten dafür eine gute Grundlage. In den Auditswurden die Kernprozesse der Einrichtung betrach-tet und gleichzeitig Hinweise für die weitere Ar-beit abgeleitet. Dank des strukturierten Vor-gehens nach dem Auditplan, der mit den Einrich-tungen im Vorfeld abgestimmt worden war, konn-ten alle Beteiligten das Audit als einen intensivenLern- und Arbeitsprozess erleben. Dies wurdevon allen Einrichtungen als positiv empfunden,entsprach doch ein solches Vorgehen genau dem Anliegen eines Audits, nämlich Stärken undSchwachstellen im Arbeitsprozess sichtbar zumachen.

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Empfehlungen zur Optimierung des Zertifizierungsprozesses · Der endgültige Auditplan sollte der Einrichtung

etwa ein bis zwei Wochen vor dem Audit vor-liegen.

· Die Auswahl der zu befragenden Personen ist rechtzeitig zu treffen.

· Eine Liste mit unbedingt vorzulegenden Dokumenten erleichtert die Durchführung des Audits.

· Im Vorfeld des Audits sollten sich die Einrich-tung und das Auditorenteam über Begriffsin-halte verständigen, soweit es hierzu verschie-dene Auffassungen gibt.

· Das Audit sollte nicht in eine Phase intensiver Arbeitsbelastung der Einrichtung fallen.

· In die Auditvorbereitung sollten möglichst alle Mitarbeiter unmittelbar integriert sein.

Reflexion des Zertifizierungsprozesses und KonsequenzenAm Ende des Audits waren alle Bildungseinrich-tungen sehr zufrieden und fanden ihre Heran-gehensweise bei der Implementierung von QESplus

bestätigt. Der Zertifizierungsprozess wurde alsanstrengend erlebt. Gleichzeitig brachte dasAudit viele wertvolle Denkanstöße zur Weiterent-wicklung des einrichtungsspezifischen ModellsQESplus. Im Fokus der weiteren Qualitätsentwick-lung stehen Unternehmensziele, Kernprozesse,arbeitsmarktbezogene Verwertbarkeit der Weiter-bildung, interner Auditplan, Wirksamkeit des Qua-litätsmanagements, Weiterbildungsnachweiseund Beschwerdemanagement.

Ausblick auf das WiederholungsauditAlle Bildungseinrichtungen haben einen Auditplanfür das folgende Kalenderjahr erarbeitet, der Ak-tivitäten, Termine und Verantwortlichkeiten regelt.Sie haben dazu die Anmerkungen der Zertifizie-rungsagentur ausgewertet und in ihrer Planungberücksichtigt. Eine externe Beratungsmöglichkeitwird vorrangig in dem bereits vorhandenen Netz-werk gesehen. Die kollegiale Beratung unterein-ander gilt als ein bedeutender Erfolgsfaktor beider Implementierung des Modells QESplus und derZertifizierung nach diesem. Die Einrichtungenoptimieren die Dokumentation des Systems undbestimmen kompetente Mitarbeiter, die imRahmen interner Audits die Pflege des Qualitäts-entwicklungssystems überwachen.

Das Wiederholungsaudit findet ein Jahr nachZertifikatserteilung statt. Darin wird stichproben-artig der Fortgang der Qualitätsentwicklung sowiedie Erfüllung der selbst gestellten Aufgaben ausdem Auditplan und der Auflagen aus dem Zerti-fizierungsaudit überprüft werden.

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Empfehlungen für potenzielle Anwender desQualitätsentwicklungssystems QESplus

1. Sensibilisieren und motivieren Sie Ihre Beschäftigten dafür, dass die Arbeit an und mitQESplus in den Arbeitsalltag integriert erfolgt, also nicht als etwas Zusätzliches zu begreifen ist.

2. Sichern Sie von Beginn an die Beteiligung möglichst aller Mitarbeiter an der Implemen-tierung von QESplus und der Zertifizierung nach diesem Modell.

3. Ermitteln Sie zu Beginn die Kernprozesse der Einrichtung bzw. des Unternehmens und rich-ten Sie danach Ihr einrichtungsspezifisches Qualitätsentwicklungssystem aus.

4. Dokumentieren Sie wesentliche Sachverhalte und produzieren Sie nicht zu viel Papier. Gewährleisten Sie dabei, dass stets mit dem aktuellen Bearbeitungsstand gearbeitet wird.

5. Erstellen Sie einen jährlichen Auditplan, der notwendige Aktivitäten, Termine und Verant-wortlichkeiten regelt.

6. Stimmen Sie Ihren Auditplan mit der Zertifizie-rungsagentur ab.

7. Führen Sie im Vorfeld der Zertifizierung ein Probeaudit durch.

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Die Implementierung des

Qualitätsentwicklungssystems und

anschließende Zertifizierung gelingen

dann, wenn die dabei anstehenden

Aufgaben nicht als etwas zusätzlich

zu Bewältigendes angesehen werden.

Feierliche Übergabe der ersten

Zertifikate nach QESplus

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Der Sächsische Staatsminister für Kultus, Steffen Flath, ordnete das Modell QESplus in dievielfältigen Aktivitäten des Freistaates Sachsenzur Qualitätsentwicklung und -sicherung ein. Er empfahl den Modellentwicklern, Kontakt zur sächsischen Schulevaluationsagentur aufzunehmen.

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Am 17. November 2005 erhielten die ersten acht Weiterbildungseinrichtungen im Rahmeneiner Veranstaltung des Sächsischen Staats-ministeriums für Kultus und des SächsischenLandesbeirats für Erwachsenenbildung imBeisein von rund 90 geladenen Gästen dieQualitätszertifikate des TÜV Thüringen e. V..

Frau Prof. Dr. Gisela Wiesner von der Technischen Universität Dresden und Herr Prof. Dr. Jörg Knoll von der UniversitätLeipzig stellten anschließend gemeinsam dieEntwicklung und Nutzung des Modells QESplus

dar, die sie mit ihren Mitarbeitern durchgeführtbzw. begleitet haben.

T I O NFeierliche Übergabe der ersten Zertifikate nach QESplus

Berufsausbildungszentrum Freital e. V.

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SG R A T U L A

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Ländliche Erwachsenenbildung im Freistaat Sachsen

Über die Erfahrungen bei der Einführung desModells und beim Zertifizierungsprozess berich-teten stellvertretend für die acht beteiligten Ein-richtungen Herr Ralph Egler (VolkshochschuleLeipziger Land), Frau Beate Bergner (LändlicheErwachsenenbildung Sachsen) und Frau AstridRöher (Berufsausbildungszentrum Freital e. V.).Der TÜV Thüringen e. V. bescheinigte allen achtEinrichtungen eine anforderungsgerechte Einfüh-rung des Modells und vor allem dessen erfolg-reiche Anwendung im Arbeitsalltag.

Berufsbildungswerk Leipzig für Hör- undSprachgeschädigte gGmbH

Evangelische Erwachsenenbildung Sachsen – Landesstelle

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T I O N

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Feierliche Übergabe der ersten Zertifikate nach QESplus

Die beiden an den Universitäten angelagertenOrganisationen QuiBB e. V. Dresden und LIWF e.V.Leipzig werden das Modell weiter verbreiten undAnsprechpartner für interessierte Anwender sein.

Sozial-Psychologisches InstitutThalheim GmbH

Volkshochschule Dresden e. V.

Volkshochschule Leipziger Land Weiterbildungsinstitut der HochschuleZittau/Görlitz e. V.

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VolkshochschuleDresden

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Kurzprofile der beteiligten

Einrichtungen

1. Berufsausbildungszentrum Freital e. V.

2. Berufsbildungswerk Leipzig

für Hör- und Sprachgeschädigte

gGmbH

3. Evangelische Erwachsenen-bildung Sachsen – Landesstelle

4. Ländliche Erwachsenenbildung im

Freistaat Sachsen e. V.

5. Sozial-Psychologisches Institut

Thalheim GmbH

6. Volkshochschule Dresden e. V.

7. Volkshochschule Leipziger Land

8. Weiterbildungsinstitut der

Hochschule Zittau/Görlitz e. V.

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Einrichtungsname:Berufsausbildungszentrum Freital e. V.

Gründungsjahr: 1991

Struktur (Rechtsform):eingetragener Verein

Geographisch-räumlicher Einzugsbereich:Weißeritzkreis und Landkreis Sächsische Schweiz

Inhaltliche Arbeitsschwerpunkte:- sozialpädagogisch- orientierte Berufsvor-

bereitung bzw. Berufsausbildung für junge Menschen, die zum Ausgleich sozialer Benachteiligungen oder Überwindung indivi-dueller Beeinträchtigungen besonderer Hilfe bedürfen,

- Organisation und Durchführung von Fort-bildungs- und Umschulungsmaßnahmen für am Arbeitsmarkt besonders benachteiligte Erwachsene.

Zielgruppen:- Jugendliche aus sozial schwachem Umfeld,- lernbeeinträchtigte Jugendliche, - junge Erwachsene, die auf dem Arbeitsmarkt

in besonderem Maße benachteiligt sind

Kooperationspartner:Unterrichts-Studio Pirna GAWO WeißeritzkreisUmweltzentrum Freital e. V.IGS Freital GmbHGABS Freital GmbH

Anzahl der pädagogischen Mitarbeiter: 43

Anzahl der Verwaltungsmitarbeiter: 3

Unsere Erfahrungen im Einführungsprozessvon QESplus:- hohe Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter zur

Mitwirkung bei der Einführung von QESplus,- hohe Erwartungen an die Realisierung von

QES plus in der Einrichtung.

Unser Hauptziel der Qualitätsentwicklung:Unter dem Gesichtspunkt veränderter Bedin-gungen im Bereich der aktiven Arbeitsmarktpoli-tik sichern wir die Existenz und das Fortbestehenunserer Einrichtung am Markt.

Unsere Vision von Qualitätsentwicklung:Permanente Einbeziehung und Umsetzung des Kreislaufes von Planen, Durchführen, Auswerten,Konsequenzen ziehen und Dokumentieren injedem Arbeitsbereich.

Das Modell QESplus ist ... :tauglich für Weiterbildungseinrichtungen und gibtuns ständig Impulse für ein neues Denken undHandeln.

Kontaktmöglichkeit:Astrid RöherDresdner Str. 30301705 FreitalTel.: 0351-6440932Fax: 0351-6440920e-mail: [email protected]:www.baz-freital.de

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Einrichtungsname:Berufsbildungswerk Leipzig für Hör- und Sprachgeschädigte gGmbH

Gründungsjahr: 1991

Struktur (Rechtsform):gemeinnützige GmbH

Geographisch-räumlicher Einzugsbereich:gesamtes Bundesgebiet

Inhaltliche Arbeitsschwerpunkte:Neben berufsvorbereitenden Maßnahmen (z.B.AP, BvB, BVJ) findet berufliche Erstausbildung infolgenden Berufsfeldern statt:Metalltechnik, Holztechnik, Farbtechnik undRaumgestaltung, Textiltechnik und Bekleidung,Bautechnik, Ernährung und Hauswirtschaft, Gar-tenbau, Wirtschaft und Verwaltung, Medien- undDrucktechnik, Informationstechnik und Ausbil-dung zum Zahntechniker. Das BBW führt Maß-nahmen zur beruflichen Weiterbildung für Hörge-schädigte durch. Das BBW bietet Beratung undDiagnostik im Berufswahlprozess und gibt Hilfeund Unterstützung sowohl bei Wohnortnahenberuflichen Reha (WNR) als auch bei der Betrieb-nahen beruflichen Reha (BNR) und bei der Ein-gliederung in das Arbeitsleben. Das BBWL hatauf europäischer Ebene Kooperationspartner inFrankreich und Polen. Das BBWL hat in Zu-sammenarbeit mit den Universitäten von Leipzigund München ein besonderes Diagnostik- undBeratungskonzept für die berufliche Orientierunghör- und sprachgeschädigter Menschen entwik-kelt. Das BBW Leipzig ist Träger für 9 Kinder-tageseinrichtungen.

Zielgruppen:- Hör- und sprachgeschädigte junge Erwach-

sene- Hör- und sprachgeschädigte Erwachsene- Lernbehinderte mit einer Hör- oder Sprach-

schädigung (BVJ)

Kooperationspartner:Regionale ArbeitsagenturenJugendhilfeSächsisches Staatsministerium für Kultus

Anzahl der pädagogischen Mitarbeiter:279 (einschließlich Mitarbeiterinnen der 9 Kitas)

Anzahl der Verwaltungsmitarbeiter: 35

Unsere Erfahrungen im Einführungsprozess von QES plus:Für die Einführung eines Qualitätsmanagement-systems wie QES plus muss ein durchgängigesQualitätsverständnis vorhanden sein. Der Impulsmuss von der obersten Leitung ausgehen, getra-gen wird der gesamte Prozess aber von den Mit-arbeitern. Es ist wichtig, nicht zusätzliche Aufga-ben zu stellen, sondern innerhalb der Q-ZirkelProbleme anzugehen, die aktuell auf der Tages-ordnung sind. Natürlich müssen eine ganze Reihevon Regularien erarbeitet werden, um das Q-Sys-tem zu installieren. Der Qualitätsmanagementbe-auftragte kann dabei unterstützend tätig sein, in-dem er schon klare Vorlagen erarbeitet und diesemit den Mitarbeitern bespricht. Wichtig ist eineklare Struktur der Dokumentation, strenge Termin-überwachung und eine klare Zielstellung für dieeinzelnen Q-Zirkel und für den Gesamtprozess.Nach unseren Erfahrungen ist eine zu strengeNormierung nicht günstig. Jede Organisation lebtin ihrer eigenen Kultur und ist individuell aufge-stellt. Wichtig ist, dass der QE-Kreis deutlich wirdund nachhaltig zum Tragen kommt.

Unser Hauptziel der Qualitätsentwicklung:Qualitätsentwicklung ist für uns kundenorientierteOrganisationsentwicklung.

Unsere Vision von Qualitätsentwicklung:Eine gut aufgestellte Organisation mit zufriedenenKunden und motivierten Mitarbeitern.

Das Modell QESplus ist ... :ein Instrument der Selbstevaluation und dieMöglichkeit, zielgerichtet Verbesserungs-potentiale in einer Organisation aufzuspüren.

Kontaktmöglichkeit:Dr. Bärbel SánchezKnautnaundorfer Str. 404249 LeipzigTel.: 0341-4137390Fax: 0341-4137488e-mail: [email protected]:www.bbw-leipzig.de

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Einrichtungsname:Evangelische Erwachsenenbildung Sachsen - Landesstelle -

Gründungsjahr: 1992

Struktur (Rechtsform):Selbstständige Einrichtung einer KörperschaftÖffentlichen Rechts der Ev.-Luth. LandeskircheSachsens.

Geographisch-räumlicher Einzugsbereich:Freistaat Sachsen

Inhaltliche Arbeitsschwerpunkte:Die EEB Sachsen vertritt als öffentlich anerkann-tes Bildungswerk die auf Ganzheitlichkeit gerich-teten Bildungsanliegen der Ev.-Luth. Landes-kirche Sachsen. Sie fördert durch Koordinationund Unterstützung kirchlicher und gemeindlicherErwachsenen-Bildungsarbeit die Akzeptanz religi-öser, kultureller und politischer Bildung an denunterschiedlichsten Lernorten und trägt zum ver-stärkten Engagement Freiwilliger und deren Wei-terbildung in Kirche und Gesellschaft bei.Bildungsangebote und Schwerpunkte sind z. B.Weiterbildung von Multiplikatoren wie FernstudienErwachsenenbildung, Seniorenbildung, Familien-bildung; Fortbildung Trauerbegleitung; Bildung fürMenschen in der nachberuflichen Lebensphase;Familienbildung, Persönlichkeitsbildung, Grenz-überschreitende Zusammenarbeit mit Osteuropa,Projekt „Kirchen öffnen“, Service für Weiterbildnerwie Bibliothek, Materialerstellung, Referentinnen-und Referenten-Datei, Beratung.

Zielgruppen:Die Bildungs- und Begegnungsangebote der EEBSachsen stehen allen Menschen – ungeachtetihrer Religion und Weltanschauung – offen. Anden jeweiligen Bildungsorten und in den verschie-denen Bildungszusammenhängen im Verbundwerden spezielle Gruppen erreicht. Dazu gehörenMenschen in ähnlichen Lebenslagen, Eltern, Menschen in der nachberuflichen Lebensphase,Männer und Frauen in ähnlichen sozialen Situati-onen, Arbeitslose, Ausländer, Menschen mitBehinderung, Ehrenamtliche. Multiplikatoren sindebenso wichtige Zielgruppen wie VerantwortungTragende in Kirche, Politik und Gesellschaft. DieVerantwortung für sozial Schwache und bildungs-ferne Menschen hat einen hohen Stellenwert.

Kooperationspartner:In der EEB Sachsen arbeiten kirchliche undselbstständige Einrichtungen in einem Verbundzusammen. Neben den unterschiedlichen Ko-operationen der Mitglieder der EEB Sachsenkooperiert die Landesstelle mit weiteren Bildungs-einrichtungen im Freistaat, so z. B. mit derLandeszentrale für politische Bildung, den Volks-hochschulen, den Universitäten, Bildungs- undBegegnungsvereinen, und auf Bundesebene, soz. B. mit der Deutschen Evang. AG und derKathol. Bundes-AG für Erwachsenenbildung undder Bundes-AG Arbeit und Leben etc.

Anzahl der pädagogischen Mitarbeiter: 3

Anzahl der Verwaltungsmitarbeiter: 2

Unsere Erfahrungen im Einführungsprozess von QESplus:Der Einstieg in QESplus gelang problemlos. DasEinbeziehen der einzelnen Weiterbildungsein-richtungen in die Gestaltung des Systems undder hohe Grad an Flexibilität und Anpassungs-fähigkeit erwiesen sich als ausgesprochen hilf-reich für das QM in der praktischen Bildungs-arbeit unserer stark gegliederten Einrichtung. DieNetzwerkarbeit mit sehr unterschiedlichen Part-nern brachte und bringt für den Qualitätsentwick-lungsprozess in unserer Einrichtung viele wert-volle Anregungen. Die Beteiligung am Projekt QESplus hat in der EEB Sachsen zu stärkererSystematisierung verholfen, viele Prozesse konn-ten klarer strukturiert und sachgerechter geleitetwerden. Bewährt haben sich besonders der An-satz bei den vorhandenen Stärken, die auf dasBeteiligen aller Mitarbeitenden angelegte Arbeits-weise und das damit verbundene Schaffen vonErfolgserlebnissen in der alltäglichen Arbeit.Jedes System von Qualitätsentwicklung birgt insich die Gefahren von Formalisierung und Über-strukturierung. Deshalb sind von vornherein imQ- System genügend Freiräume für pädagogischeProzesse einzuplanen, die sich einer engen For-malisierung entziehen. Es muss noch mehr Wertauf eine zeit- und ressourcensparende Dokumen-tation gelegt werden, für die eine elektronischeUnterstützung wünschenswert wäre.

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Unser Hauptziel der Qualitätsentwicklung:Die Zufriedenheit von Teilnehmenden, Mitarbei-tenden und Auftraggebern ist ein zentralesAnliegen der Qualitätsarbeit in der EEB Sachsen.

Unsere Vision von Qualitätsentwicklung:Der Qualitätskreislauf von Planen – Durchführen –Auswerten – Konsequenzen ziehen geht allenMitarbeitenden so in Fleisch und Blut über, dasses nur noch weniger begleitender Regulierungenbedarf, um den QE- Prozess als „Selbstläufer“ zugestalten.

Das Modell QESplus ist ... :QESplus ist als ein und sehr praxisorientiertesQualitätsmanagementsystem hervorragend

Einrichtungsname:Ländliche Erwachsenenbildung im FreistaatSachsen e. V.

Gründungsjahr: 1990

Struktur (Rechtsform):Landesorganisation der Weiterbildung – eingetra-gener gemeinnütziger Verein

Geographisch-räumlicher Einzugsbereich:Freistaat Sachsen mit der LandesgeschäftsstelleDresden und den Regionalbüros und Außen-stellen Annaberg, Pressel, Brand-Erbisdorf,Zwickau, Kamenz, Chemnitz und Leipzig

Inhaltliche Arbeitsschwerpunkte:- organisiertes und pädagogisch begleitetes

selbstgesteuertes Lernen (Weiterbildung) außerhalb der schulischen Bildungsgänge

- berufliche Fort- und Weiterbildung- nationale und internationale Projektarbeit

Zielgruppen:- Bevölkerung im ländlichen Raum – Vereine- Führungskräfte und Beschäftigte von Klein-

und mittelständischen Unternehmen- sozial benachteiligte und bildungsungeübte

Gruppen

geeignet, für unterschiedliche Bildungseinrich-tungen die mannigfachen Bedingungen, die denLernprozess bestimmen, in den Blick zu nehmenund sowohl in den Strukturen der Einrichtung alsauch bei den Dienstleistungen Qualitätsentwick-lung als kontinuierlichen Prozess anzustoßen, zusystematisieren und fortzuführen.

Kontaktmöglichkeit:Kristin Thöring, Karl-Heinz MaischnerBarlachstraße 301219 DresdenTel.: 0351/4717295Fax: 0351/4720932e-mail: [email protected] Internet:: www.eeb-sachsen.de

Kooperationspartner:- Verbände, Vereine und Initiativen im ländlichen

Raum- Institutionelle Einrichtungen der beruflichen

Fort- und Weiterbildung- Wirtschafts- und Sozialverbände- Akademische Forschungs- und Bildungs-

einrichtungen- Ministerien, Behörden, Kommunen und

Verwaltungen

Anzahl der pädagogischen Mitarbeiter: 14

Anzahl der Verwaltungsmitarbeiter: 3

Unsere Erfahrungen im Einführungsprozess von QESplus:Das Modell QESplus hat uns alsWeiterbildungseinrichtung folgende Erfahrungenvermittelt:- Das Modell ist prozessorientiert und trans-

parent- Es besitzt eine klare Strukturierung, einen

systematischen Aufbau und gewährleistet die eindeutige Zuordnung der Unternehmens-prozesse

- Die Schwerpunkte des QES-Modells sind auf den Kern der pädagogischen Arbeit gerichtet

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Durch die Auseinandersetzung mit diesem Modellkonnte eine Prozessoptimierung erreicht werden,welche zur weiteren positiven Entwicklung unse-rer Einrichtung beiträgt.

Unser Hauptziel der Qualitätsentwicklung:Prozessoptimierung und Kundentransparenz zurEntwicklung innovativer, markt- und konkurrenz-fähiger Weiterbildungsangebote im Kontext mitder Wahrnehmung der pädagogischen Verant-wortung.

Unsere Vision von Qualitätsentwicklung:Entwicklung, Unterstützung und Begleitung deslebenslangen Lernens, auch bei der Heranfüh-rung bildungsferner Schichten.

Einrichtungsname:Sozial-Psychologisches Institut Thalheim GmbH

Gründungsjahr:1992

Struktur (Rechtsform): GmbH

Geographisch-räumlicher Einzugsbereich:Sachsen, Thüringen, Bayern

Inhaltliche Arbeitsschwerpunkte:- die Einrichtung ist in die Bereiche „Aus- und

Weiterbildung“ sowie „Beratung“ gegliedert- Schwerpunkte: Ausbildungssektor mit den

Fachschulbereichen „Heilerziehungspflege/ Heilpädagogik“ sowie Berufsfachschule für „Physiotherapie/MedizinischerBademeister/Masseur“

- weiterhin: Weiterbildung für Erzieherinnen der Integrativarbeit, Weiterbildung für Menschen mit Lernschwierigkeiten, Weiterbildung für Leiterinnen von Kindertagesstätten, Weiterbil-dung für Mitarbeiter im Bereich Sozialpsychi-atrie, Weiterbildung für Erzieherinnen in Kinder-tagesstätten zum Bildungsauftrag

- Vermittlung fachlicher Kenntnisse aus wissen-schaftlichen Grundlagengebieten der entspre-chenden Berufsbilder sowie zu berufsspezifi-

Das Modell QESplus ist ... :ein zukunftsorientiertes Instrumentarium zurEntwicklung der Bildungslandschaft.

Kontaktmöglichkeit:Frau Beate Bergner, Herr André RichterLändliche Erwachsenenbildung im FreistaatSachsen e. V.Schnorrstraße 7001069 DresdenTel.: 0351-4768105Fax: 0351-4768105e-mail: [email protected]: www.leb-sachsen.de

schen Handlungsformen für unterschiedliche Praxisfelder

- Mitarbeit an der Erarbeitung und Umsetzung von Curricula in den entsprechenden Aus- undWeiterbildungsbereichen

- Einbindung/Mitwirkung in die berufsständige- politische Arbeit entsprechender Fachver-bände der Aus- und Weiterbildungsbereiche bzw. Berufsverbände

- europäische Zusammenarbeit mit Bildungsein-richtungen

Zielgruppen:- Mitarbeiter und Leiter

· von Einrichtungen der Behindertenhilfe· in integrativen Arbeitsfeldern· der Einrichtungen für Jugendhilfe· der Einrichtungen der Erziehungshilfe· von sozialpsychiatrischen Einrichtungen

- Menschen, die Interesse haben am Erlernen und Umsetzen fachkompetenter Hilfe, Bera-tung und Begleitung von Menschen mit Be-hinderungen oder drohenden Behinderungen

- Menschen mit Lernschwierigkeiten und Verhaltensauffälligkeiten

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Kooperationspartner:- verschiedene Einrichtungen und Träger der

Behindertenhilfe, Jugendhilfe, Erziehungshilfe- europäische, bundes- und landesweite

Partnerschulen- Ministerien, Behörden, Verwaltungen- Selbsthilfegruppen, Vereine, Verbände

Anzahl der pädagogischen Mitarbeiter:Festangestellte Lehrkräfte: 15Honorardozenten: 19

Anzahl der Verwaltungsmitarbeiter:Verwaltungsbereich Schülerangelegenheiten: 1Verwaltungsbereich Personal: 1

Unsere Erfahrungen im Einführungsprozess von QESplus:- Modell/ System QESplus ist eine hilfreiche

Strukturierungsmöglichkeit, um Prozesse zu beleuchten und zu bearbeiten i. S. von Effektivierung/Rationalisierung, um Verant-wortungsgebiete und Befugnisse zu klären/sichtbar zu machen und Informationswege intern/ extern zu hinterfragen (SOLL- IST- Abgleich)

- Transparenz aller ablaufenden Prozesse zu intensivieren

- engere Verflechtung von Aufgaben- und Ver-antwortungsbereichen aller Beteiligten ge-lungen

- Einbeziehung aller MA in den Prozess gelun-gen, intensive Interaktions- und Kommuni-kationsmöglichkeiten genutzt

- Motivation und Bestätigung erreichter Ergeb-nisse, Bewusstmachen des Entwicklungs-standes der Einrichtung, objektiver Blick auf Ressourcen und Diskussion zu Möglichkeiten, diese zu erschließen

Unser Hauptziel der Qualitätsentwicklung:Wir reden nicht über Qualität, wir leben sie!

Unsere Vision von Qualitätsentwicklung:Anspruch und Wirklichkeit der Qualität unsererArbeit stimmen überein!

Das Modell QESplus ist ... :aus unserer täglichen Arbeit nicht mehr wegzu-denken!

Kontaktmöglichkeit:Frau Dr. Elke Stodolka, Frau Heike DittrichStollberger Straße 22a09380 ThalheimTel.: 03721-2696432Tel.: 03721-2696440Fax: 03721-2696437e-mail: [email protected]: www.spi-thalheim.de

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Einrichtungsname:Volkshochschule Dresden e. V.

Gründungsjahr: 1919

Struktur (Rechtsform):eingetragener Verein

Geographisch-räumlicher Einzugsbereich:Dresden und Umgebung

Inhaltliche Arbeitsschwerpunkte:Gegründet 1919, sind wir die traditionsreichsteund bekannteste öffentliche Weiterbildungsein-richtung der Stadt Dresden. Unser Auftrag ist es,Bildung für alle anzubieten, d. h. unsere Bildungs-angebote sind allgemein zugänglich durch inhalt-liche, methodische und organisatorische Vielfalt;unsere Präsenz in über 60 Unterrichtsorten derStadt; die Berücksichtigung von Zielgruppen-interessen und ein angemessenes Preis-/Leis-tungsverhältnis. Unser Angebot orientiert sichsowohl an der Nachfrage als auch an unseremöffentlich vorgegebenen, der Nachhaltigkeit derdemokratischen Entwicklung verpflichtetenBildungsauftrag.

· Fortbildung· Umschulung· Kompetenztraining· Beratung / Service / Tagungen / Sonstige· Coaching· Forschung· (Bildungs-)Projekte· Firmenweiterbildung· (Erst)Ausbildung

Zielgruppen:alle Bevölkerungsschichten

Kooperationspartner:- Bundesagentur für Arbeit- DVV, SVV- Dresdner Firmen u. U., Mittelstand- IHK, Handwerkskammer, Ingenieurkammer- Universitäten, Berufsakademie- Stadtverwaltung, Stadtsparkasse, Städtische

Bibliotheken- Dresdner Schulen

Anzahl der pädagogischen Mitarbeiter:15 pädagogische Mitarbeiter, davon- 1 Geschäftsführer- 5 Fachbereichsleiter- 7 Sachbearbeiterinnen- 1 pädagogische Mitarbeiterin Fachbereich

Sprachen- 1 Referentin Öffentlichkeitsarbeit

Anzahl der Verwaltungsmitarbeiter:1 Verwaltungsleiter7 Sachbearbeiterinnen

Unsere Erfahrungen im Einführungsprozessvon QESplus:Die Einführung von QESplus war kompliziert, da wiruns bisher nur partiell mit Qualitätsmanagement-systemen beschäftigen mussten. Da wir jedesJahr neue Steigerungen der verkauften Unter-richtseinheiten und Teilnehmer ohne ein QMSerreichten, war es zunächst sehr schwierig dieNotwendigkeit solch eines Systems zu erklären.Erschwerend kam hinzu, dass Mitte 2004 derDirektor der VHS in den Ruhestand ging und dieÜbergangsperiode einige Zeit in Anspruch nahm.Letztendlich erwies sich QES plus auch als prakti-kables System um Ordnung in die Vielzahl dervorhandenen Dokumente zu bringen und Lückenbei der Qualitätssicherung aufzuzeigen.

Unser Hauptziel der Qualitätsentwicklung:Unser Ziel ist es, mit einem qualitativ hochwerti-gen, kundenorientierten, breiten und tiefenBildungsangebot zu sozialverträglichen Konditi-onen allen Dresdner Bürgern den Zugang zulebenslangem Lernen zu ermöglichen.

Unsere Vision von Qualitätsentwicklung:Wir planen unsere Angebote in einem angemes-senen Verhältnis von Innovation und Kontinuitätund balancieren dabei pädagogische Arbeit undeffizientes wirtschaftliches Handeln immer wiederneu aus.

Volkshochschule Dresden

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Das Modell QESplus ist ... :für uns Grundlage für effektives qualitätsorientier-tes Handeln in der Weiterbildung und gewährlei-stet die kontinuierliche Verbesserung unsererArbeit.

Einrichtungsname:Volkshochschule Leipziger Land

Gründungsjahr: 1990

Struktur (Rechtsform):Die VHS Leipziger Land ist ein Betriebsteil desEigenbetriebes „Kommunaler EigenbetriebKultuseinrichtungen“ des Landkreises LeipzigerLand

Geographisch-räumlicher Einzugsbereich:Landkreis Leipziger Land mit Geschäftsstellen inBorna, Geithain und Markkleeberg

Inhaltliche Arbeitsschwerpunkte:Die Volkshochschule Leipziger Land als kommu-nale Einrichtung der Erwachsenenbildung/ Weiter-bildung des Landkreises Leipziger Land nimmtbildungspolitische Aufgaben in öffentlicher Ver-antwortung war und befördert die Qualifizierungsowie gesellschaftliche und kulturelle Teilhabe derBürger. Im Spannungsfeld von Globalisierung undRegionalisierung erwachsen aus dem auch span-nungsreichen Strukturumbruch im SüdraumLeipzig vielgestaltige Herausforderungen für dasprivate und gesellschaftliche Leben der Bürgerdes Landkreises. Eine neue Lernkultur, die daslebenslange Lernen für alle ermöglicht und unter-stützt und diesen Herausforderungen begegnetist Gegenstand unserer Arbeit. Durch Bildungs-,Veranstaltungs- und Begegnungsangebote in denFachbereichen Politik-Gesellschaft-Umwelt,Kultur-Gestalten, Gesundheit, Sprachen, Arbeitund Beruf beteiligen wir uns an der nachhaltigenAusprägung von Kernkompetenzen des 21. Jahr-hunderts, der Schaffung moderner, nutzer-orientierter Lernstrukturen. Die Arbeit der Volks-

Kontaktmöglichkeit:Frau Dr. Nadja Naumann, Herr Ivo GerhardSchilfweg 301237 DresdenTel.: 0351-254400Fax: 0351-2544025e-mail: [email protected]: www.vhs-dresden.de

hochschule ist Teil des öffentlichen Lebens undlebt von der Zusammenarbeit. Ihre Beteiligungam gesellschaftlichen Leben in der Region, ihreMitwirkung in gesellschaftlichen Gremien undInitiativen ermöglichen Chancen ihrer Weiterent-wicklung und Bedeutung.

Zielgruppen:Erwachsene, Jugendliche/Kinder, Senioren,Migranten, Familien, Firmen, Verbände, Vereine,Kommunen, Behörden, geförderte Maßnahmen(Bundesagentur), ARGE, ESF

Kooperationspartner:- Volkshochschulen im Sächsischen und

Deutschen Volkshochschulverband- Projekt „Lernende Region Leipzig“- Universitäten und Fachhochschulen sowie

Kommunen und Behörden- Netzwerk QESplus

- private Bildungsträger- Medienpartnerschaften mit dem

Mitteldeutschen Rundfunk und der Leipziger Volkszeitung

- Verbände und Vereinigungen der regionalen und überregionalen Wirtschaft

- Krankenkassen- Zeitgeschichtliches Forum Leipzig

Anzahl der pädagogischen Mitarbeiter:1 Leiter1 Fachbereichsleiter Politik-Gesellschaft-Umwelt1 Fachbereichsleiterin Kultur-Gestalten-Gesundheit1 Fachbereichsleiterin Sprachen1 Fachbereichsleiter Arbeit und Beruf

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Anzahl der Verwaltungsmitarbeiter:3 Verwaltungsmitarbeiter

Unsere Erfahrungen im Einführungsprozess von QESplus:An unserer Einrichtung bestand vor der Einfüh-rung von QESplus keine systematische zielgerichte-te Qualitätsentwicklungsarbeit. Natürlich gab esBemühungen qualitative Arbeit zu leisten, jedochkaum regelgeleitet. Besonders dienlich erwiessich die Etablierung verschiedener Ebenen derQualitätsentwicklungsarbeit. Eine Qualitätsgruppeübernahm die Koordinierung und inhaltlicheDurchdringung des Prozesses. Die Organisationvon Qualitätszirkeln zu Qualitätsthemen sichertedie spezifische themenbezogene Beteiligung derMitarbeiter/innen im Implementierungsprozess.Regelmäßig stattfindende Qualitätsworkshopsermöglichten die Zusammenführung, Systema-tisierung und Sicherung der erreichten Ergeb-nisse. Qualitäts- und Organisationsentwicklungverlaufen so parallel und vernetzt und führen zuregelgeleitetem Handeln. Wichtig für die Arbeit inder eigenen Einrichtung ist der Erfahrungsaus-tausch mit den anderen implementierenden Ein-richtungen im bestehenden Netzwerk QESplus.Zunehmend gelang es, durch gemeinsame Dis-kussionen zu neuen Erkenntnissen und möglichenUmsetzungsverfahren zu gelangen.

Unser Hauptziel der Qualitätsentwicklung:Die Sicherstellung und Entwicklung der erwach-senenpädagogischen Qualität, d. h. der Hand-lungskompetenz des Personals zur Planung,Gestaltung und Auswertung erwachsenengerech-ter Lehr- und Lernprozesse zum Nutzen und zurZufriedenheit unserer Kunden.

Unsere Vision von Qualitätsentwicklung:Die Generierung der Nachhaltigkeit der avisiertenProzesse durch die Etablierung des Qualitätsent-wicklungskreises – kontinuierlich auf alle Leis-tungsbestandteile angewendet, verbindet undverknüpft er Planung, Durchführung, Auswertungund Ableitung von Konsequenzen einschließlichder Dokumentation aller Schritte.

Das Modell QESplus ist ... :unser theoretisches und methodisches Funda-ment unserer Qualitätsentwicklungsarbeit. Wirknüpfen Qualitätsentwicklung an die Identifikationund Gestaltung von Kernprozessen; das ModellQESplus dient uns dabei in seiner Struktur mit denBereichen, Sektoren und Bestandteilen grund-sätzlich als theoretisches und methodischesFundament unserer Qualitätsentwicklungsarbeit.

Kontaktmöglichkeit:Herr Ralph Egler, Frau Kathrin SchöttelOssaer Weg 2404643 GeithainTel.: 034341-42936Fax: 034341-41234e-mail: [email protected]: www.vhsleipzigerland.de

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Einrichtungsname:Weiterbildungsinstitut der HochschuleZittau/Görlitz e. V.

Gründungsjahr: 2002

Struktur (Rechtsform):eingetragener Verein im Vereinsregister der StadtGörlitz

Geographisch-räumlicher Einzugsbereich:Stadt Görlitz, Gebiet der Euroregion Neiße,Sachsen und Brandenburg

Inhaltliche Arbeitsschwerpunkte:Die Hauptaufgabe des WBI besteht darin, diegrenzüberschreitende wissenschaftliche Weiter-bildung in der Region zu befördern und derenQualität zu sichern. Dies geschieht in enger Zu-sammenarbeit mit der Hochschule Zittau/Görlitz,anderen Bildungs- und Kultureinrichtungen sowiemit Unternehmen der Region in den Bereichender fachlichen, fachunabhängigen und didakti-schen Weiterbildung. Einen Schwerpunkt bildendabei grenzüberschreitende Aktivitäten mit Polenund anderen Ländern Osteuropas.Entsprechende Expertisen sind vorhanden. Jenach Bedarf konzipiert, koordiniert und organi-siert das Weiterbildungsinstitut für Nachfrager einindividuell zugeschnittenes modularisiertes Ange-bot. Die Weiterbildungsinhalte zeichnen sichdabei sowohl durch einen Bezug zu relevantenWissenschaftsgebieten als auch zur jeweiligenPraxis aus. Durch handlungs-, problemlösungs-und teamorientierte Arbeitsformen sollen dieLernenden in die Lage versetzt werden, nachhal-tig verwertbare fachbezogene und fachunabhän-gige Kompetenzen zu erwerben. Die Befähigungzu selbstgesteuertem Lernen als Voraussetzungfür lebenslanges Lernen und der effektive Um-gang mit neuen Medien haben einen hohen Stel-lenwert in allen Veranstaltungen des Weiterbil-dungsinstitutes. Hierdurch soll die Transformati-onskompetenz und Anpassungsfähigkeit vonArbeitnehmern und Unternehmen in einer Zeit,die durch einen schnellen und kontinuierlichenWandel geprägt ist, erhöht werden. Ein weitererDienstleistungsbereich des Weiterbildungsinsti-tuts ist die Qualitätssicherung in Bildungs- undQualifizierungsprojekten. Hier ist durch die Be-teiligung der Direktorin des WBI an nationalenund internationalen Projekten mit der Aufgaben-

stellung der formativen (prozessbegleitenden)Evaluation eine entsprechende Expertise vorhan-den. Das WBI beteiligt sich und übernimmt inzunehmendem Maße Verantwortung an regiona-len Entwicklungen und Prozessen. Hierbei hat eszumeist moderierende und steuernde Funktioneninne zur Erhöhung der Prozess- und Ergebnis-orientierung (z. B. Initiator und Motor des LokalenBündnisses für Familie Görlitz).

Zielgruppen:- Absolventen der Hochschule Zittau/Görlitz- Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen regionaler und

überregionaler Unternehmen, sozialer und kul-tureller Institutionen

- weibliche Fach- und Führungskräfte- Existenzgründer - arbeitslose oder von Arbeitslosigkeit bedrohte

Akademiker- arbeitslose oder von Arbeitslosigkeit bedrohte

Fach- und Führungskräfte- Bürger aus der Region- ältere Menschen - Menschen mit besonderen Lebenserschwer-

nissen („Behinderte“)

Kooperationspartner:Hochschule Zittau/GörlitzInternationales Begegnungszentrum St. Marienthal

Anzahl der pädagogischen Mitarbeiter:1 Direktorin3 ProjektbearbeiterDiverse Honorarmitarbeiter

Anzahl der Verwaltungsmitarbeiter:1 Organisationsbüromitarbeiter (Teilzeit)

Unsere Erfahrungen im Einführungsprozess von QESplus:Der Einführungsprozess bei den fest angestelltenMitarbeitern ging zügig von statten, da das Mo-dell bereits bekannt war. Schwieriger war es mitHonorarkräften und Praktikanten, wobei letztere,begünstigt durch die vorgegebene Ausrichtungdes Praktikums, eng in die Implementierung imWBI einbezogen wurden. Die ständigen Personal-fluktuationen erschweren jedoch den Implementie-rungs- und Umsetzungsprozess. Honorarkräftekonnten nur bedingt mit in den Prozess einbezo-gen werden.

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Primäres Ziel unserer Einrichtung war die Etablie-rung einer praktikablen Aktenablage, sowohl inPapierform als auch im PC. Dies ist uns gelun-gen! Das Modell QESplus und der Austausch imNetzwerk hat uns inspiriert, ein eigenes Systemzu entwickeln. Sodann ging es an die angeleiteteBearbeitung der Komponenten auf der Einrich-tungs- und Dienstleistungsseite.

Unser Hauptziel der Qualitätsentwicklung:Wir wollen die Arbeitsorganisation auf derDienstleistungs- und Einrichtungsseite sinnvollund machbar strukturieren und organisieren.

Unsere Vision von Qualitätsentwicklung:„Lebe das Leben – gelebte Qualitätsentwick-lung“: mit hoher Beteiligung aller Beteiligten aufdem richtigen Weg sein!"

Das Modell QESplus ist ... :zu überblicken und gibt wichtige Impulse für dieEntwicklung unserer Einrichtung!

Kontaktmöglichkeit:Frau Prof. Dr. Jutta BlinHerr Robert ViertelObermarkt 1702826 GörlitzTel.: 03581-476415Fax: 03581-476415e-mail: [email protected]: www.wbi-goerlitz.de

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Weitere Informationen sind erhältlich bei:

Kontakt:Qualität in Bildung und Beratung e.V. (QuiBB)PF 20271101193 DresdenTelefon: 0351 46331664Telefax: 0351 46337158E-Mail: [email protected]

Kontakt:Leipziger Institut für angewandte Weiterbildungsforschung e.V. (LIWF)Karl-Heine-Straße 22b04229 LeipzigTelefon: 0341 9731470Telefax: 0341 9731479E-Mail: [email protected]

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