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Das sagt die Industrie rende Integration bzw. Adaptation ver- schiedener Systeme/Geräte erlauben, bei gleichzeitig deutlich ergonomischen Vor- teilen für den Behandler. Eine zukunſts- sichere Einrichtung muss Flexibilität für spätere Anpassungen an veränderte Rah- menbedingungen bieten. Ein prospektiv erweiterbares Einrichtungskonzept hilſt Folgekosten massiv in Grenzen zu hal- ten. Offene Systeme, die nachträglich an unterschiedliche Arbeitsweisen und Behandler angepasst werden können, bieten hier wertvolle Vorteile. Darüber hinaus reduziert eine sinn- volle Anordnung der Möbel um die Dentaleinheit herum Fahr- und Greif- wege während der Behandlung auf ein absolut notwendiges Minimum. Jan Kucher // Vertriebsleiter Dentale Einrichtungen und CAD/CAM KaVo Dental GmbH, Biberach W eniger ist oft mehr – dies gilt auch bei Praxisneueinrich- tungen – Modernisierungen oder Umbauten. Je weniger externe Geräte in einen Behandlungsablauf eingebunden werden müssen, desto effizienter und ergonomischer kann gearbeitet wer- den. Diesbezüglich sollte bei der Pra- xiseinrichtung grundsätzlich Behand- lungseinheiten der Vorzug gegeben werden, die eine platz- und kostenspa- Rückengerecht: die bewegte Praxis Um Rückenschmerzen zu vermeiden, empfehlen Ergonomieex- perten „bewegtes Sitzen“. Das belastet die Wirbelsäule und Mus- kulatur weniger und versorgt die Bandscheiben besser. Ideal sind ein dynamischer Wechsel zwischen Sitzen, Stehen und Gehen sowie aktives, bewegtes Sitzen und wechselnde Sitzpositionen über den Arbeitstag. Aktivsitzmöbel haben diverse individuelle Anpassungsmöglichkeiten wie Sitzfläche, Rückenlehne, Anlehn- druck und Sitztiefenfederung oder Beckenkammstütze. Steh- pulte und Steh-Sitz-Schreibtische ergänzen das Mobiliar. Auch PC-Tastaturen und Computermäuse sollten ergonomisch sein. Innenraumbegrünung ist Gesundheitsmanagement Ein schlechtes Raumklima führt zu Kopfschmerzen und macht müde. Im Winter, wenn die relative Luſtfeuchtigkeit auf weni- ger als 30 Prozent absinkt, reizt trockene Luſt die Schleim- häute. „Mit Pflanzen gestaltete Büroräume werden als erfri- schender, abwechslungsreicher und konzentrationsfördernder erlebt“, haben Forscher der Universität Würzburg festgestellt. „Grünpflanzen wirken als natürliche Schalldämmer und Luſt- befeuchter.“ Zudem verbrauchen sie Kohlenstoffdioxid und lie- fern Sauerstoff. Die Echte Aloe kann beispielsweise 90 Prozent Formaldehyd abbauen, Efeu 90 Prozent Benzol und die Grünlilie mehr als 96 Prozent Kohlenstoffdioxid. Die Grünlilie verdunstet ebenso wie die Birkenfeige oder die Strahlenaralie viel Wasser. Bei Betrachtung grüner Pflanzen sinken Blutdruck und Pulsfre- quenz. Es wird Stress abgebaut und die Atmung ruhiger. Kein Wunder, dass Innenraumbegrünung in vielen Unternehmen zum Gesundheitsmanagement gehört. Fazit Was will ich? Wer sind meine Patienten? Was brauche ich, und wie kann mein Team optimal arbeiten? In der Einrichtung der eigenen Zahnarztpraxis drücken sich die Persönlichkeit des Inhabers und die Praxisphilosophie aus. Weil die Übernahme oder Neugründung viel Geld kostet, sollte ausreichend Zeit in die Planung investiert werden. Inspirationen für durchdachte und bewährte Konzepte bieten Fachpublikationen oder Veröf- fentlichungen von Dentaldepots und Praxiseinrichtern. Auch wenn nicht jeder Zahnarzt seine Gestaltungsgeheimnisse gern in der Öffentlichkeit preisgibt, lohnt sich eine Anfrage in einer Praxis, die einem gefällt. Dabei sind jedoch nicht nur Farben und Designdetails spannend, sondern vor allem funktionale Besonderheiten. titelthema

Das sagt die Industrie

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Page 1: Das sagt die Industrie

Das sagt die Industrierende Integration bzw. Adaptation ver-schiedener Systeme/Geräte erlauben, bei gleichzeitig deutlich ergonomischen Vor-teilen für den Behandler. Eine zukun�s-sichere Einrichtung muss Flexibilität für spätere Anpassungen an veränderte Rah-menbedingungen bieten. Ein prospektiv erweiterbares Einrichtungskonzept hil� Folgekosten massiv in Grenzen zu hal-ten. Offene Systeme, die nachträglich an unterschiedliche Arbeitsweisen und

Behandler angepasst werden können, bieten hier wertvolle Vorteile.

Darüber hinaus reduziert eine sinn-volle Anordnung der Möbel um die Dentaleinheit herum Fahr- und Greif-wege während der Behandlung auf ein absolut notwendiges Minimum.

Jan Kucher // Vertriebsleiter Dentale Einrichtungen und CAD/CAM KaVo Dental GmbH, Biberach

Weniger ist oft mehr – dies gilt auch bei Praxisneueinrich-

tungen – Modernisierungen oder Umbauten. Je weniger externe Geräte in einen Behandlungsablauf eingebunden werden müssen, desto e�zienter und ergonomischer kann gearbeitet wer-den. Diesbezüglich sollte bei der Pra-xiseinrichtung grundsätzlich Behand-lungseinheiten der Vorzug gegeben werden, die eine platz- und kostenspa-

Rückengerecht: die bewegte PraxisUm Rückenschmerzen zu vermeiden, empfehlen Ergonomieex-perten „bewegtes Sitzen“. Das belastet die Wirbelsäule und Mus-kulatur weniger und versorgt die Bandscheiben besser. Ideal sind ein dynamischer Wechsel zwischen Sitzen, Stehen und Gehen sowie aktives, bewegtes Sitzen und wechselnde Sitzpositionen über den Arbeitstag. Aktivsitzmöbel haben diverse individuelle Anpassungsmöglichkeiten wie Sitz�äche, Rückenlehne, Anlehn-druck und Sitztiefenfederung oder Beckenkammstütze. Steh-pulte und Steh-Sitz-Schreibtische ergänzen das Mobiliar. Auch PC-Tastaturen und Computermäuse sollten ergonomisch sein.

Innenraumbegrünung ist GesundheitsmanagementEin schlechtes Raumklima führt zu Kopfschmerzen und macht müde. Im Winter, wenn die relative Lu�feuchtigkeit auf weni-ger als 30 Prozent absinkt, reizt trockene Lu� die Schleim-häute. „Mit P�anzen gestaltete Büroräume werden als erfri-schender, abwechslungsreicher und konzentrationsfördernder erlebt“, haben Forscher der Universität Würzburg festgestellt. „Grünp�anzen wirken als natürliche Schalldämmer und Lu�-befeuchter.“ Zudem verbrauchen sie Kohlensto�dioxid und lie-fern Sauersto�. Die Echte Aloe kann beispielsweise 90 Prozent

Formaldehyd abbauen, Efeu 90 Prozent Benzol und die Grünlilie mehr als 96 Prozent Kohlensto�dioxid. Die Grünlilie verdunstet ebenso wie die Birkenfeige oder die Strahlenaralie viel Wasser. Bei Betrachtung grüner P�anzen sinken Blutdruck und Pulsfre-quenz. Es wird Stress abgebaut und die Atmung ruhiger. Kein Wunder, dass Innenraumbegrünung in vielen Unternehmen zum Gesundheitsmanagement gehört.

FazitWas will ich? Wer sind meine Patienten? Was brauche ich, und wie kann mein Team optimal arbeiten? In der Einrichtung der eigenen Zahnarztpraxis drücken sich die Persönlichkeit des Inhabers und die Praxisphilosophie aus. Weil die Übernahme oder Neugründung viel Geld kostet, sollte ausreichend Zeit in die Planung investiert werden. Inspirationen für durchdachte und bewährte Konzepte bieten Fachpublikationen oder Veröf-fentlichungen von Dentaldepots und Praxiseinrichtern. Auch wenn nicht jeder Zahnarzt seine Gestaltungsgeheimnisse gern in der Ö�entlichkeit preisgibt, lohnt sich eine Anfrage in einer Praxis, die einem gefällt. Dabei sind jedoch nicht nur Farben und Designdetails spannend, sondern vor allem funktionale Besonderheiten. ▶

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45DER JUNGE ZAHNARZT 02 | 2013