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Erstellt durch: Peter Nydahl, März 2020, Quelle/n Intensive Care Society, https://ics.ac.uk/ICS/Education/Wellbeing/ICS/Wellbeing.aspx Die 1-Minuten-Fortbildung Das Team bei COVID-19 Probleme im Team Strategien für das Team Vorbereitungsphase: noch kein Fall auf Station Diffuse Ängste, erhöhte Nervosität, Kommunikationsfehler, Gerüchte, Burn-out durch Überbereitschaft Kontrolle vermitteln, regelmäßige Updates zur Planung, Eskalations- pläne kommunizieren Initiale Phase: Fall 1 auf Station Es geht los, viel Ausprobieren, try & error , Revisionen, Zeitverluste, Frus- tration. Erhöhte Grundangst, sich anzustecken Zentrale Planungszentren, um zen- tralisierte Kommunikation zu ge- währleisten (1 Ansprechpartner). Zentrale Phase: die Station ist voll belegt mit COVID-19 Patienten Phase mit größten Risiken, Fehler zu machen. Überwältigende Arbeitsbe- lastung, viel auf Autopilot & unter Adrenalin. Erschöpfung. Ethische Konflikte bei begrenzten Ressour- cen. Angst, die Familie zu Hause anzustecken. Stress durch Erfah- rungen der Patienten und ihren Familien. Stigma, wenn man sich selbst in die Öffentlichkeit begibt Management muss da sein. Pinn- boards & tägl. Updates. Es ist okay, sich nicht okay zu fühlen. Täglich Kurze Pre- und De-Briefings (Was ist der Plan heute? Wie war es heute?) Psychologische Hilfe für das Team. Basics: Pausen, Nahrung, Schlaf, freie Tage Schlussphase: unmittelbare Nachwirkungen Erschöpfung. Vereinzelt Burn-out und PTBS Einzel- und Teamreflexionen. Evaluation & Lernen. Belohnungen und Wertschätzungen organisieren. Auf PTBS-Symptome achten Die Intensive Care Society empfiehlt, sich und das Team vorzubereiten

Das Team bei COVID-19€¦ · Zieh Dich nicht alleine um 80% der Kontaminationen mit Covid-19, die Mitarbeiter auf Intensivstationen erleiden, geschehen beim Ausziehen der Schutzkleidung

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  • Erstellt durch: Peter Nydahl, März 2020, Quelle/n Intensive Care Society, https://ics.ac.uk/ICS/Education/Wellbeing/ICS/Wellbeing.aspx

    Die 1-Minuten-FortbildungDas Team bei COVID-19

    Probleme im Team Strategien für das Team

    Vorbereitungsphase: noch kein Fall auf Station

    Diffuse Ängste, erhöhte Nervosität, Kommunikationsfehler, Gerüchte, Burn-out durch Überbereitschaft

    Kontrolle vermitteln, regelmäßige Updates zur Planung, Eskalations-pläne kommunizieren

    Initiale Phase: Fall 1 auf Station

    Es geht los, viel Ausprobieren, try & error, Revisionen, Zeitverluste, Frus-tration. Erhöhte Grundangst, sich anzustecken

    Zentrale Planungszentren, um zen-tralisierte Kommunikation zu ge-währleisten (1 Ansprechpartner).

    Zentrale Phase: die Station ist voll belegt mit COVID-19 Patienten

    Phase mit größten Risiken, Fehler zu machen. Überwältigende Arbeitsbe-lastung, viel auf Autopilot & unter Adrenalin. Erschöpfung. Ethische Konflikte bei begrenzten Ressour-cen. Angst, die Familie zu Hause anzustecken. Stress durch Erfah-rungen der Patienten und ihren Familien. Stigma, wenn man sich selbst in die Öffentlichkeit begibt

    Management muss da sein. Pinn-boards & tägl. Updates. Es ist okay, sich nicht okay zu fühlen. Täglich Kurze Pre- und De-Briefings (Was ist der Plan heute? Wie war es heute?)Psychologische Hilfe für das Team.Basics: Pausen, Nahrung, Schlaf, freie Tage

    Schlussphase: unmittelbare Nachwirkungen

    Erschöpfung. Vereinzelt Burn-out und PTBS

    Einzel- und Teamreflexionen. Evaluation & Lernen. Belohnungen und Wertschätzungen organisieren. Auf PTBS-Symptome achten

    Die Intensive Care Society empfiehlt, sich und das Team vorzubereiten

  • Erstellt durch: Peter Nydahl, März 2020, Diverse Quellen

    Die 1-Minuten-FortbildungSeriöse Informationen über COVID-19

    RKI https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/nCoV.html

    DBfK (hier auch Arbeitsrecht)https://www.dbfk.de/de/themen/Covid-Pandemie.php

    DIVIhttps://www.divi.de/aktuelle-meldungen-intensivmedizin/covid-19-empfehlungen-zur-intensivmedizinischen-therapie-von-patienten-veroeffentlicht

    Society of Critical Medicinehttps://www.sccm.org/Tag?tagname=COVID-19&groupid=2

    New England Journal of Medicinehttps://www.nejm.org/coronavirus

    Johns-Hopkins-Hospital https://browse.welch.jhmi.edu/covid-19

    Center of Desease Control CDC, USAhttps://www.cdc.gov/coronavirus/2019-ncov/index.html

    Seriöse Informationsquellen zu COVID-19 sind folgende:

  • Erstellt durch: Peter Nydahl, März 2020, van Doremalen N, Bushmaker T, Morris DH, Holbrook MG, Gamble A, Williamson BN, Tamin A, Harcourt JL, Thornburg NJ, Gerber SI, Lloyd-Smith JO, de Wit E, Munster VJ. Aerosol and Surface Stability of SARS-CoV-2 as Compared with SARS-CoV-1. N Engl J Med. 2020 Mar 17

    Die 1-Minuten-FortbildungStabilität von COVID-19 in der Umgebung

    COVID-19 ist eine Tröpfeninfektion, d.h. dass das Virus beim Hus-ten, Niesen, Absaugen, Bronchoskopieren, In-/Extubieren oder NIV- und Highflowbeatmung usw. in die Umgebung gestreut wer-den kann. Das Überleben des SARS-CoV-2 Virus wurde auf unter-schiedlichen Oberflächen getestet. Ergebnis:

    Plastik: 2-3 Tage Aerosol/Luft: 3h

    Stahlflächen: 2-3 Tage Karton: 24h

    Kupfer: 4h Die Studie berücksichtigte nicht beein-flussende Faktoren wie Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit, Virenmenge usw., d.h. dass die Angaben im echten Leben ab-weichen können – aber im schlimmsten Fall auch so sein können. Deswegen: Hände waschen!

  • Erstellt durch: Peter Nydahl, März 2020, Alhazzani et al. Surviving Sepsis Campaign:Guidelineson the Management of Critically Ill Adultswith CoronavirusDisease 2019(COVID-19). https://www.sccm.org/getattachment/Disaster/SSC-COVID19-Critical-Care-Guidelines.pdf

    Die 1-Minuten-FortbildungBeatmung bei COVID-19

    Die Society of Critical Care Medicine hat Empfehlungen zur Beatmung bei Patienten mit COVD-19 und respiratorischem Versagen herausgegeben. Ca. 14% der infizierten Patienten benötigen O2-Therapie, 5% Beatmung, von denen >50% ein ARDS entwickeln.

    Highflow/NIV können bei hypoxischem Versagen erwogen werden (wenn eher Highflow als NIV). Bei Verschlechterung ist sofort zu intubieren. Keimbelastung für das Personal bei Highflow/NIV abwägen.

    O2-Ziel: soviel O2, dass die Sauerstoffsättigung ≤ 96% ist.

    Tidalvolumen 4-8 ml/kg (Regel: Männer: 450ml, Frauen 350ml)

    Plateaudruck: < 30 mbar

    PEEP: je höher O2-Bedarf, desto höher der PEEP, allg. > 10 mbar

    Bilanz: negative, konservative Flüssigkeitsbilanz

    Positionierung: Bauchlage 12-16 h bei pO2 /FiO2 < 150

    Relaxierung bis zu 48h bei Dyssychronie der Beatmung

    Rekruitmentmanöver und ECMO, ggf NO-Beatmung können weiter erwogen werden

  • Erstellt durch: Peter Nydahl, März 2020, https://www.sccm.org/Disaster/Joint-Statement-on-Multiple-Patients-Per-Ventilato

    Die 1-Minuten-FortbildungCOVID-19: eine Beatmung für mehrere Patienten?

    Der hohe Bedarf an Beatmungsplätzen hat dazu geführt, dass Mediziner ernsthaft darüber nachdenken, an eine Beatmungs-maschine mehrere Patienten gleichzeitig anzuschließen. Alle hätten ein ARDS und wenn die Patienten gleich groß seien, könnte das Tidalvolumen etc. angepasst werden.

    Dieser Gedanke wird so ernst genommen, dass die Society of Criti-cal Care Medicine am 26.3. eine Stellungnahme publiziert hat:Es sollen nicht mehrere Patienten gleichzeitig an eine Beatmungs-maschine angeschlossen werden.

    Gründe:• Das Volumen geht in die am meisten dehnbaren Lungenbereich

    und wird daher ungleich zw. Patienten und Lungen verteilt• Ein Alarmmanagement wäre unmöglich• Bei einer Reanimation müssten alle Patienten bebeutelt werden• Selbst wenn bestimmte Patienten die gleichen initialen Beding-

    ungen hätten, würden sie zu unterschiedlichen Zeiten regene-rieren; wenn nur ein Patient eine Spontanatmung entwickelt, müssten alle mitmachen

    • Druckverluste durch Prozeduren wie Absaugen oder Bronchos-kopieren würden alle betreffen

    • 30% haben Co-Infektionen, die über das Geschläuch übertragen würden

    u.v.a.m.

  • Erstellt durch: Peter Nydahl, März 2020, The Association of Salaried Medical Specialists (ASMS), https://twitter.com/ASMSNZ/status/1242532324270411776. Die Informationen basieren auf allgemeinen hygienischen Überlegungen. Entsprechende Studien zu Covid-19 sind noch nicht ausreichend verfügbar

    Die 1-Minuten-FortbildungNimm Covid-19 nicht mit nach Hause

    Auf der Arbeit

    Desinfiziere regelmäßig persönliche Utensilien wie Kugel-schreiber etc. Lass persönliche Utensilien im Krankenhaus

    Bewahre Dein Smartphone in einer passenden Klarsicht-hülle auf, damit es funktionsfähig & abwischbar bleibt

    Trage nur Kleidung und Schuhe, die Du ggf. heute desinfizieren oder wegwerfen kannst

    Desinfiziere regelmäßig Gegenstände, die alle anfassen: Türklinken, Tastaturen, Telefone, Kaffeekannen usw.

    Benutze Becher nur 1x. Bring Dein Essen & Trinken in geschlossenen Behältern selbst mit. Iss mit Abstand (und Anstand J).

    Bringe so wenig Dinge wie möglich auf die Station. Ein Rucksack kann kontaminiert werden und ist nicht nötig

    Bei Dienstschluss desinfiziere alle Gegenstände, die Du nach Hause mitnimmst. Wasche Hände und Unterarme.

    Zu HauseKeine Umarmungen. Zieh Deine Kleidung an der Tür aus. Lege die Kleidung in eine Plastiktüte und wasche sie später heiß. Nimm zuerst eine heiße Dusche (wenn nicht schon in der Klinik) Kümmere Dich um Dich selbst und Deine Lieben.

  • Erstellt durch: Peter Nydahl, März 2020, Society of Critial Care Medicine. Surviving Sepsis Campaign: Guidelines on theManagement of Critically Ill Adults with Coronavirus Disease 2019 (COVID-19). Die Informationen basieren auf allgemeinen hygienischen Überlegungen. Entsprechende Studien zu Covid-19 sind noch nicht ausreichend verfügbar

    Die 1-Minuten-FortbildungZieh Dich nicht alleine um

    80% der Kontaminationen mit Covid-19, die Mitarbeiter auf Intensivstationen erleiden, geschehen beim Ausziehen der Schutzkleidung. Zieh die Schutzkleidung in Supervision einer zweiten Person aus, damit die zweite Person auf Risiken & versehentliche Kontaminationen hinweisen kann.

    Tipp: auch beim Anziehen der Schutzkleidung kann eine Supervision nicht schaden.

  • Erstellt durch: Peter Nydahl, März 2020, Long Y, Hu T, Liu L, Chen R, Guo Q, Yang L, Cheng Y, Huang J, Du L, (2020) Effectivenessof N95 respirators versus surgical masks against influenza: A systematic review and meta-analysis. J Evid Based Med; doi: 10.1111/jebm.12381. *US-amerikanische N95-Masken sind den europäischen FFP2-Masken nahezu äquivalent

    Die 1-Minuten-FortbildungMasken

    Chirurgische Masken schützen die Umgebung vor den Keimen des Trägers. FFP-Masken schützen den Träger vor den Keimen der Umgebung. In Labor-Studien wurde der Vorteil von N95*/FFP-Masken gegenüber chirurgischen Masken im Hinblick auf Kontamination und Infektionen belegt. In klinischen Studien konnte der Vorteil nicht belegt werden. In einer Meta-Analyse mit 3 randomisierten Studien moderater Evidenz mit 3190 Mitarbeitern hatten FFP-Masken keinen signifikanten Vorteil gegenüber chirurgischen Masken im Hinblick auf virale Infektionen: Odds Ratio 0,9 (95%CI: 0,71-1,14, p=0,39).

    Die Autoren erklären dies durch folgende vermeidbare Fehler:• FFP-Masken bieten den besten Schutz, wenn sie eng sitzen. Ein undichter

    Sitz kann dazu führen, dass infektiöse Aerosole inhaliert werden. Bart-trägern wird dringend empfohlen, sich zu rasieren!

    • Nach stundenlanger Verwendung schmerzt die FFP-Maske im Gesicht. Man greift unbewusst an die Maske und kontaminiert sich.

    • Der Gebrauch einer FFP-Maske kann zu Kopfschmerzen führen. Ein Lockern der Maske führt zu einer erhöhten Infektionsgefahr.

    • FFP-Masken können zu Atembeschwerden führen. Tiefes Luft holen, weites Öffnen des Mundes oder Gähnen können zu anderen Kieferposi-tionen und damit zur Undichtigkeit der Maske führen.

    • FFP-Masken können zu einem falschen Sicherheitsgefühl führen. Sie bieten keinen 100% Schutz. Dies kann zu unvorsichtigem Verhalten führen, vor allem beim Ablegen.

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  • Die 1-Minuten-Fortbildung

    Therapieempfehlungen bei COVID-19 verursacht durch das Corona-Virus

    Erstellt von: Tanja Lehnen Datum: 16.03.2020 Nr. KrB_2020_5 Quellen: Kluge, St. et al. (2020): Empfehlungen zur intensivmedizinischen Therapie von Patienten mit COVID-19, In: Med Klin Intensivmed Notfmed. https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/s00063-020-00674-3.pdf [16.03.2020] Bildquelle: https://pixabay.com/de/illustrations/welt-karte-pille-erde-1185076/; https://pixabay.com/de/vectors/smilie-smiley-emoji-mundschutz-4887356/ [16.03.2020]

    Krankheitsbild Es handelt sich um eine Atemwegsinfektion deren Leitsymptome Husten und Fieber sind. Folge ist eine Hypoxämie. Zwar verlaufen 81% harmlos, dennoch erkranken 5% kritisch indem sie ein ARDS entwickeln.

    Typische Laborparameter

    Lymphozyten ↓ (80% der Fälle) CRP ↑ Leukozyten ↓ (33% der Fälle) Procalcitonin Normal (in der Regel) LDH ↑ (40% der Fälle) D-Dimere ↑ (40% der Fälle)

    Insbesondere erhöhte LDH und CRP Werte deuten einen kritischen Verlauf an

    Hygienemaßnahmen Isolierzimmer, möglichst mit Schleuse Kohorten-Isolation kann angedacht werden Betreuendes Personal sollte möglichst von der Versorgung

    nicht betroffener Patienten befreit sein. Hohes Augenmerk auf Händehygiene Weiterhin: Schutzkittel, Handschuhe, dicht anliegende

    FFP2/ 3-Maske Schutzbrille bei atemwegsnahen Interventionen

    (z.B.: Intubation, Bronchoskopie) Intubation möglichst per Videolaryngoskop

    Abstandsverringerung zum Patien en Infek i n ch Geschlossene Absaugung ist zu bevorzugen

    Therapie: Oberstes Ziel ist eine ausreichende Oxygenierung (spO2 90%) Zurückhaltende Flüssigkeitssubstitution negativer Einfluss auf Oxygenierung Der Einsatz von NIV und nasalem High-Flow sollte kritisch geprüft werden

    Aerosolbildung K n amina i nsgefahr

    Die Datenlage zur antiviralen Therapie ist noch unzureichend. Empfohlen wird eine Verabreichung unter Führung von Studienprotokollen. Mögliche Medikamente: Hydroxychloroquin, Lopinavir/Ritonavir, Camostat, Remdesivir S e ide ll en nich einge e e den begünstigt Pilzwachstum (Ausnahme Hydrocortison bei septischen Schock)

  • Die 1-Minuten-Fortbildung

    Stabilität des SARS-CoV-2 (Coronavirus)

    Erstellt von: Tanja Lehnen Datum: 22.03.2020 Nr. Hyg_2020_6 Quellen: van Doremalen, N. et al. (2020): Aerosol and surface stability of HCoV-19 (SARS-CoV-2) compared to SARS-CoV-1. In: The New England Journal of Medicine. DOI: 10.1056/NEJMc2004973.

    Das Coronavirus (SARS-CoV-2), welches die COVID-19 Infektion auslöst, ist längerfristig in Aerosolen und auf

    Oberflächen nachweisbar.

    Bereits 2002/2003 löste ein ähnliches Virus (SARS-CoV-1) eine Infektionswelle aus, jedoch in der Dimension nicht vergleichbar mit der aktuellen Pandemie durch SARS-CoV-2.

    Die Forscher verglichen beide Viren, konnten aber kaum relevante Unterschiede feststellen.

    Daher lässt sich aus den Ergebnisse der aktuellen Studie nicht direkt ableiten, weshalb die Infektionsrate mit SARS-CoV-2 deutlich höher liegt.

    Vermutet wird, dass die Dunkelziffer der SARS-CoV-2-Infizierten hoch ist. Da viele Infizierte keine oder nur geringe Symptome aufweisen, könnte das

    Virus unbemerkt weitergegeben werden

    Es werden folgende Empfehlungen ausgesprochen:

    Kontakte zu Infizierten vermeiden Nicht in Mund, Nase und Augen fassen Taschentücher direkt nach Gebrauch entsorgen Bei Symptomen zu Hause bleiben Regelmäßige Desinfektion, auch von Oberflächen

    • bis zu 3 StundenAerosole

    • bis zu 4 StundenKupfer

    Pappe/ Kartons

    • 2-3 TageOberflächen: Kunststoff/Edelstahl

    bis zu 24 Stunden

    Demnach kann das Virus durch Tröpfcheninfektion, aber auch durch kontaminierte Gegenstände übertragen werden!

  • Erstellt durch: Peter Nydahl & Arnold Kaltwasser, April 2020, Quelle/n Kelley J, Gallagher F, Steele A. The Kelley Circuit: A solutionfor the management of in-hospital self-ventilating tracheostomypatients, providing humidification and filtration, with closed-circuit suctioning. The Wellington Hospital, London, UK. March 30, 2020.

    Die 1-Minuten-FortbildungCovid: Spontanatmung über TK & Tubus

    Patienten mit Covid-Infektion, die intubiert, bzw. tracheostomiert wurden, werden im Verlauf geweant und atmen spontan über „feuchte Nase“. Um die Kontamination mit Viren und Aerosolen zu vermindern, eignet sich hier der Einsatz geschlossener Absaugsysteme und HME Filter.

    • Einige HME Filter können Bakterien & Viren herausfiltern, zB filtert die Reihe 1341xxx der Fa. Intersurgical nach Herstellerangaben zu 99,9% auch Covid-19 Viren heraus.

    • Gebrauch nach Herstellerangaben: bei Verschmutzung und zu starker Befeuchtung muss der Filter gewechselt werden usw.

    • An den Filter kann auch O2 angeschlossen werden, zusätzlich hält der Filter Wärme und Feuchtigkeit zurück.

    • Der Filter erhöht Totraum und Widerstand und kann bei Patienten mit neuromuskulärer Schwäche anstrengend sein, was vorher im Rahmen des Weanings und mit gleichem Filter & Tubusverlängerung an der Beatmung überprüft werden sollte

    Video zum geschlossenen Absaugen: QR Code scannen oder:https://youtu.be/4fgWYItk5sg

  • Erstellt durch: Peter Nydahl, April 2020, Quelle/n Taubenberger JK, Morens DM. 1918 Influenza: the mother of all pandemics. Emerg Infect Dis. 2006 Jan;12(1):15-22. Söhner F. Einblick in die Geschichtsschreibung einer Pandemie – Beiträge zur Spanischen Grippe. Pflegewissenschaft (2020): 8-9

    Die 1-Minuten-FortbildungCovid-19: Kommt eine zweite Welle?

    Die erste Covid-19-Welle scheint abzuebben und die Frage stellt sich: wird eine zweite Welle kommen? In der Epidemie der Spanischen Grippe 1918/19 gab es insgesamt drei Wellen mit vielen Todesopfern und nur wenigen Monaten dazwischen:

    Mehrere Wellen innerhalb einer Grippe sind nicht ungewöhnlich. Als Ursa-chen für diese Wellen werden u.a. verschiedene Faktoren diskutiert:• Verbessernd: Resistenzentwicklung der Bevölkerung, Umsetzung

    hygienischer Schutzmaßnahmen, Entwicklung von Impfstoffen bei langsamen Wellen, Management von allg. Maßnahmen

    • Verschlechternd: Nachlassen der Aufmerksamkeit und Schutzmaßnah-men, genetische Veränderung des Virus, Mobilitätsbewegungen der Bevölkerung oder sich verschlechternde klimatische Bedingungen

    Ob es bei Covid-19 auch zu weiteren Wellen kommt, wird diskutiert.

    Juni 1918

    Okt-Nov 1918

    März 1919

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    Kombinierte Todesfälle Grippe & Pneumonie im Vereinigten Königreich 1918-19

  • Erstellt durch: Peter Nydahl, April 2020, Quelle/n Nach: Jahangir K, Martinek N Covid-19 Connection Aid. Safe Space Health undera Creative Common Attribution-Non Commercial Share Alike 4.0 International Licence

    Die 1-Minuten-FortbildungCovid-19 und soziale Isolation von Patienten

    Die Covid-Krise führt zu einem allgemeinen Besuchsverbot. Um die soziale Isolation von Patienten zu lindern, haben Jahangir & Martinek einen Zettel entworfen, den Patienten vor einer längeren Narkose selbst ausfüllen können.

    Die Personen, die sich am meisten um mich sorgen, sind:

    ……………………………………………………….………………

    Es würde mir und meinen nahe stehenden Personen viel bedeuten, wenn diese über meinen Verlauf informiert werden durch (ankreuzen):o Ein gesendetes Foto von mir, auch wenn ich ängstlich guckeo Ein live Video / Audio, damit ich ihre Stimmen hören kanno Eine Textnachricht, um ihnen ein Update zu geben

    An diese Telefonnummer: ……………………………………………………….

    Auch wenn ich bewusstlos scheine, wird es meine Stimmung heben, wenn Sie meinen Namen sagen und (ankreuzen):o Mir etwas Lustiges erzähleno Mir etwas vorsingen oder Musik vorspieleno Mir eine Geschichte erzähleno Mir etwas über Sie selbst erzähleno Mich als die Person auf dem Foto seheno Gedichte zitiereno Ein Gebet sprechen

    Hallo, mein Name ist ………………………………….Vielen Dank, dass Sie mich versorgen und maßgeblich dazu beitragen, dass ich gesund werden und mich wohl fühlen kann.

    Foto

  • Erstellt durch: Kinaesthetics Team: Martin Burka, Christina Sieverding, Anke Püttjer, April 2020 ,Quelle/n Kinaesthetics Konzeptsystem Hrsg. European Kinaesthetics Association, [email protected]

    Die 1-Minuten-FortbildungInkomplette Bauchlage 135 Grad unter kinästhetischen Gesichtspunkten

    Rückenlage -Bauchlage – Rückenlage

    1. Schulter herunter ziehen

    2. Arm gestreckt Handinnenfläche zum

    Gesäß

    3. Masse für Masse auf die Seite drehen Bein beginnen, Becken folgt

    4. Schulter herausziehen 5. Ellenbogen und Hand

    herausziehen 6. Becken herausziehen

    7.Prüfe ob: Becken, Brustkorb in alle Richtungen

    beweglich sind?

    *Antirutschmatte verwenden(Rote Matte unter den Füssen)

    Von Bauchlage in Rückenlage:

    1. Schulter herunter

    ziehen

    2. Arm gestreckt,

    Handrücken zur Matratze 3. Ellenbogen halten beim

    Drehen 4. Masse für Massen zurück

  • Erstellt durch: P. Nydahl, April 2020, Reminizenz an Rippenspreizer

    Die 1-Minuten-FortbildungDrängende Fragen zu Covid-19

    Covid-19:Wer im Team kann Haare schneiden?