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In Europa hat sich in den letzten Jahren der Trend zur Professionalisierung des Militärs fortgesetzt. Mehr und mehr Länder schaffen die Wehrpflicht ganz ab, oder setzen diese aus. Derzeit halten von den 27 EUMitgliedern nur 10 an der Wehrpflicht fest, und von diesen 10 werden einige in den nächsten Jahren ebenfalls die Wehrpflicht abschaffen – so wird z.B. von Polen erwartet, dass zwischen 2010 und 2012 die Wehrpflicht beendet werden wird. Selbst in Ländern, in denen die Wehrpflicht beibehalten wird, wird in der Regel den Berufs und ZeitsoldatInnen innerhalb des Militärs eine wichtigere Rolle zugeschrieben, z.B. im Rahmen von Auslandseinsätzen oder in den EU Battle Groups. Das Festhalten an der Wehrpflicht hat oft mehr ideologische als militärische Gründe. Im wesentlichen unbemerkt geht mit dieser Entwicklung eine andere Entwicklung einher: das in der Europäischen Union weit verankerte Recht auf Kriegsdienstverweigerung für Wehrpflichtige wird ausgehöhlt: es steht für BerufssoldatInnen in der Regel nicht zur Verfügung. Während alle derzeit 27 EU Mitgliedstaaten das Recht auf KDV für Wehrpflichtige anerkannten, erkennen nur zwei Staaten – Deutschland und Großbritannien – das Recht auf KDV auch für BerufssoldatInnen an. KDV für BerufssoldatInnen Die Europäische Union, die sich so oft ihrer Menschenrechtsstandards rühmt, verletzt hier Der 15. Mai ist der Interna tionale Tag der Kriegsdienst verweigerung. Diese Ausgabe des Zerbrochenen Gewehrs gibt eine Einführung der WRI in das Thema für 2008: KDV für BerufssoldatInnen und Stra tegien gegen militärische Re krutierung. Beide Themen stehen in engem Zusammen hang: mit dem Trend zur Ab schaffung der Wehrpflicht be nötigen zumindest die Militärs des Westens in wachsendem Maße professionelle, "freiwil lige" SoldatInnen. Um die Re krutierungsziele zu erreichen, muss das Militär seinen "Job" mehr bewerben als in der Ver gangenheit: in Schulen, auf Jobmessen, in Arbeitsämtern und allgemein im öffentlichen Raum. Es mag paradox klin gen: die Abschaffung der Wehr pflicht führt zu einer Militarisier ung aller Aspekte des Lebens im Namen der Rekrutierung. Keine Überraschung also, dass das Militär nicht immer die Wahrheit sagt, wenn es zur Rekrutierung kommt. Kriege und die Aussicht, in einem Krieg zu sterben oder andere zu töten, verkaufen sich nicht so gut und werden im allgemei nen zu einem Problem, wenn Militärs BerufssoldatInnen zu rekrutieren versuchen. Aufgrund von Lügen un terzeichnen Menschen Ver träge, die sich sehr von nor malen Arbeitsverträgen unter scheiden. Du kannst nicht aus steigen, wenn du es willst. KDV wird daher ebenso für BerufssoldatInnen gebraucht wie für Wehrpflichtige, aber nur sehr wenige Länder erken nen dieses Recht an. Sie argu mentieren, dass niemand ge zwungen wird, dazuzustoßen, also warum sollten sie das Recht auf KDV haben? Es ist von Bedeutung für uns als KriegsgegnerInnen diejenigen zu unterstützen, die von ihrem Gewissen her ge gen den Krieg sind, auch wenn sie freiwillig zum Militär gegan gen sind. Es ist daher wichtig, dass wir tatkräftig unsere Un terstützung anbieten. 15. Mai: Internationaler Tag der Kriegsdienstverweigerung Seit den 80er Jahren wird der 15. Mai als Internationaler Tag der KDV begangen. Bewegungen für Kriegsdienstverweigerung überall in der Welt nutzen den 15. Mai, um das Recht auf KDV zu vertreten sowie KDV als eine antimilitaristische Aktion und Perspektive. In diesem Jahr will die WRI die neuen Herausforderungen für die KDV als Ergeb nis einer sich verändernden militärischen Landschaft: Das Recht auf Kriegsdienst verweigerung für Berufssoldaten und das Bedürfnis, der Militärpropaganda und Mili tärrekrutierung entgegenzutreten, wo immer sie auftauchen. Bitte helft uns durch eine Spende an die War Resisters' International. Siehe Seite 8 dieses Zerbrochenen Gewehrs oder online auf http://wriirg.org/de/donatede.htm. ProfessionalisierungdesMilitärs: EndedesRechtesaufKDVinEuropa? 15. Mai – Internationaler Tag zur Kriegsdienstverweigerung Aktion gegen die Präsenz des Militärs und Rekrutierung in Deutschland

Das zerbrochene Gewehr, 78

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15. Mai: Internationaler Tag der Kriegsdienstverweigerung Professionalisierung des Militärs Das Zerbrochene Gewehr ist das Magazin der Internationale der Kriegsgegner_innen, erscheint dreimal jährlich und wird auf Deutsch, Français, English und Español veröffentlicht. Um "Das Zerbrochene Gewehr" zu abonnieren und per Mail zu erhalten klicken Sie bitte hier: http://lists.wri-irg.org/sympa/subscribe/daszerbrochenegewehr

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Nr. 78, Mai 2008

In Europa hat sich in den letzten Jahren derTrend zur Professionalisierung des Militärsfortgesetzt. Mehr und mehr Länder schaffendie Wehrpflicht ganz ab, oder setzen dieseaus. Derzeit halten von den 27 EU­Mitgliedern

nur 10 an der Wehrpflicht fest, und von diesen10 werden einige in den nächsten Jahrenebenfalls die Wehrpflicht abschaffen – so wirdz.B. von Polen erwartet, dass zwischen 2010und 2012 die Wehrpflicht beendet werden wird.Selbst in Ländern, in denen die Wehrpflichtbeibehalten wird, wird in der Regel den Berufs­und ZeitsoldatInnen innerhalb des Militärs einewichtigere Rolle zugeschrieben, z.B. imRahmen von Auslandseinsätzen oder in denEU Battle Groups. Das Festhalten an derWehrpflicht hat oft mehr ideologische alsmilitärische Gründe.Im wesentlichen unbemerkt geht mit dieserEntwicklung eine andere Entwicklung einher:das in der Europäischen Union weit verankerteRecht auf Kriegsdienstverweigerung fürWehrpflichtige wird ausgehöhlt: es steht fürBerufssoldatInnen in der Regel nicht zurVerfügung. Während alle derzeit 27 EU­Mitgliedstaaten das Recht auf KDV fürWehrpflichtige anerkannten, erkennen nur zweiStaaten – Deutschland und Großbritannien –das Recht auf KDV auch für BerufssoldatInnenan.KDV für BerufssoldatInnenDie Europäische Union, die sich so oft ihrerMenschenrechtsstandards rühmt, verletzt hier

EditorialDer 15. Mai ist der Interna­

tionale Tag der Kriegsdienst­verweigerung. Diese Ausgabedes Zerbrochenen Gewehrsgibt eine Einführung der WRIin das Thema für 2008: KDVfür BerufssoldatInnen und Stra­tegien gegen militärische Re­krutierung. Beide Themenstehen in engem Zusammen­hang: mit dem Trend zur Ab­schaffung der Wehrpflicht be­nötigen zumindest die Militärsdes Westens in wachsendemMaße professionelle, "freiwil­lige" SoldatInnen. Um die Re­krutierungsziele zu erreichen,muss das Militär seinen "Job"mehr bewerben als in der Ver­gangenheit: in Schulen, aufJobmessen, in Arbeitsämternund allgemein im öffentlichenRaum. Es mag paradox klin­gen: die Abschaffung der Wehr­pflicht führt zu einer Militarisier­ung aller Aspekte des Lebensim Namen der Rekrutierung.

Keine Überraschung also,dass das Militär nicht immerdie Wahrheit sagt, wenn es zurRekrutierung kommt. Kriegeund die Aussicht, in einemKrieg zu sterben oder anderezu töten, verkaufen sich nichtso gut und werden im allgemei­nen zu einem Problem, wennMilitärs BerufssoldatInnen zurekrutieren versuchen.

Aufgrund von Lügen un­terzeichnen Menschen Ver­träge, die sich sehr von nor­malen Arbeitsverträgen unter­scheiden. Du kannst nicht aus­steigen, wenn du es willst.KDV wird daher ebenso fürBerufssoldatInnen gebrauchtwie für Wehrpflichtige, abernur sehr wenige Länder erken­nen dieses Recht an. Sie argu­mentieren, dass niemand ge­zwungen wird, dazuzustoßen,also warum sollten sie dasRecht auf KDV haben?

Es ist von Bedeutung füruns als KriegsgegnerInnendiejenigen zu unterstützen, dievon ihrem Gewissen her ge­gen den Krieg sind, auch wennsie freiwillig zum Militär gegan­gen sind. Es ist daher wichtig,dass wir tatkräftig unsere Un­terstützung anbieten.

Andreas SpeckFortsetzung aufSeite 2

15. Mai:Internationaler Tag derKriegsdienstverweigerung

Seit den 80­er Jahren wird der 15. Maials Internationaler Tag der KDV begangen.Bewegungen für Kriegsdienstverweigerungüberall in der Welt nutzen den 15. Mai, umdas Recht auf KDV zu vertreten sowie KDVals eine antimilitaristische Aktion undPerspektive.In diesem Jahr will die WRI die neuenHerausforderungen für die KDV als Ergeb­nis einer sich verändernden militärischenLandschaft: Das Recht auf Kriegsdienst­verweigerung für Berufssoldaten und dasBedürfnis, der Militärpropaganda und Mili­tärrekrutierung entgegenzutreten, wo immersie auftauchen.Bitte helft uns durch eine Spende an dieWar Resisters' International. Siehe Seite 8dieses Zerbrochenen Gewehrs oder onlineauf http://wri­irg.org/de/donate­de.htm.

ProfessionalisierungdesMilitärs:EndedesRechtesaufKDVinEuropa?15. Mai – Internationaler Tag zur Kriegsdienstverweigerung

Aktion gegen die Präsenz des Militärs und Rekrutierung in Deutschland

Internationaler Tag zur Kriegsdienstverweigerung

Das Zerbrochene Gewehr Nr. 78, Mai 2008

selbst internationale Standards. Folgtman der Logik des Rechts auf Gewissens­freiheit (Artikel 18 des InternationalenZivilpaktes, Artikel 9 der EuropäischenMenschenrechtskonvention, Artikel 10 derEuropäischen Grundrechtecharta), so istdarin eben auch die Freiheit enthalten,seine Gewissensüberzeugung jederzeitzu ändern. Konsequenterweise fordertedie parlamentarische Versammlung desEuroparates in einer Entschließung zuMenschenrechten in den Streitkräftenvom 24. März 2006, dass Mitgliedstaaten:„in ihre Gesetzgebung das Recht einzu­führen, sich zu jeder Zeit als Kriegsdienst­verweigerer registrieren zu lassen, vor,während und nach der Ableistung desWehrdienstes, sowie das Recht vonBerufssoldatInnen, die Anerkennung alsKriegsdienstverweigerer zu erhalten“.Bereits die Empfehlung 1518 von 2001empfahl den Mitgliedern des Europaratesdas Recht auf KDV auch fürBerufssoldatInnen anzuerkennen.In der Praxis tut sich da jedoch wenig,und es fehlt auch politischer Druck, diesumzusetzen. Oft wird argumentiert dassdies doch kein Problem sei, da es dochkeine VerweigererInnen gebe: einTrugschluss, den in Ermangelung einesKDV­Rechtes werden VerweigererInneneben versuchen, andere Möglichkeitender vorzeitigen Entlassung aus demDienst zu nutzen – oft medizinische oderpsychologische Gründe. Oder aber siefallen in der Statistik unter „Deserteure“oder „unerlaubte Abwesenheit“, und inErmangelung einer Unterstützungsstruk­tur wie z.B. der GI Rights Hotline in denUSA werden diese Fälle selten öffentlichwerden.Arbeiten mit BerufssoldatInnen:Anti­Rekrutierungsarbeit undSoldatInnenrechteDie europäischen KDV­Bewegungenhaben bisher die Herausforderungen, diesich aus der Abschaffung der Wehrpflichtergeben, größtenteils verschlafen. Wedergibt es eine strukturierte Anti­Rekrutier­ungsarbeit, noch eine sichtbare Unter­stützungsstruktur für SoldatInnen, die auswelchen Grund auch immer aus demMilitär raus wollen. Das rächt sich jedoch,denn so fehlt kritischen SoldatInnen jederBezugs­ und Anknüpfungspunkt.Bildungs­ und Klassenaspektemachen der antimilitaristischen Bewe­gung die Arbeit zusätzlich schwer.Während die Rekrutierungsan­strengungen des Militärs sich oft aufbenachteiligte Personengruppenkonzentrieren – niedriger Bildungsgrad,EinwandererInnen, Stadtteile mit hoherArbeitslosigkeit – bestehen die meistenantimilitaristischen Gruppen doch imwesentlichen aus Angehörigen derMittelschicht mit einem höheren Bildungs­grad. Da fällt es oft schwer, einegemeinsame Sprache zu finden.Auch das Vorurteil, das Leute, die sichfreiwillig zum Militär melden doch keine

KriegsdienstverweigererInnen seinkönnen, findet sich immer wieder.Die Erfahrungen in der USA zeigenjedoch, das die Arbeit mit (Ex­)SoldatIn­nen und gegen die Rekrutierungsanstreng­ungen des Militärs aus friedenspolitischerSicht sehr wichtig – und erfolgver­sprechend – ist. Die dortige Antirekrutie­rungsbewegung bekämpft die allgegen­wärtige Präsenz militärischer Anwerbe­rInnen in High Schools und Universitätenin einem Grade, der es dem Militärzunehmend schwer macht, die erforder­lichen Rekrutierungszahlen zu erreichen.In dieser Arbeit spielen Ex­SoldatInnen –Vietnamkriegsveteranen sowie Veteranendes ersten und jetzigen Golfkriegs, oftehemalige Deserteure oder Kriegsdienst­verweigerer – eine extrem wichtige Rolle,kennen diese doch das Militär von innen,und können die Mythen und Lügen dermilitärischen AnwerberInnen glaubwürdigentkräften.Outsourcing: KDV in derPrivatwirtschaftEin vollkommen neues Terrain eröffnetsich mit dem zunehmendem „Outsour­cing“ von Dienstleistungen für das Militär.In einem kleineren und „professionellem“Militär werden nicht­zentrale Aufgabenzunehmend an private Auftragnehmervergeben: von der Kantine und Wäsche­rei in der Kaserne bis zur Wartung vonPanzern und Kampfflugzeugen. Werdendiese Aufgaben in Wehrpflichtarmeen oftvon Wehrpflichtigen übernommen, sosind knappe und teure BerufssoldatInnendafür zu schade.Während diese Aufgaben keinenWaffendienst beinhalten, so können siedoch auch nicht als „zivil“ angesehenwerden. Sie kämen für einen zivilenErsatzdienst von Kriegsdienstver­weigerern nicht in Frage.Doch was geschieht nun, wenn ein/eziviler ArbeitnehmerIn eine Kriegsdienst­verweigerung entwickelt, und das

Arbeitsverhältnis beenden möchte?Während ihnen – im Gegensatz zuBerufssoldatInnen – keine Strafverfahrendrohen, so ist das Resultat doch in derRegel Arbeitslosigkeit, und da dieseselbst verschuldet ist zusätzlich einezeitliche Sperrung des Arbeitslosen­geldes. Ein Anspruch auf Versetzung ineinen zivilen Zweig des gleichenArbeitgebern gibt es nicht.Ähnliche Probleme können sichergeben wenn ein „ziviler“ Arbeitgebereinen neuen Auftrag des Militärs erhält:dies kann für MitarbeiterInnen bedeuten,dass sie plötzlich die Wäsche des Militärswaschen müssen, oder in eine Kantineinnerhalb einer Kaserne verlegt werden.Ein Recht, einen solchen Einsatz zuverweigern, gibt es nicht.Diese Fragen stehen derzeitvollkommen am Anfang, und eineAuseinandersetzung damit hat weder inder KDV­Bewegung, noch in denGewerkschaften, begonnen.SchlussbemerkungEs ist höchste Zeit, dass sich dieeuropäischen KDV­ und Antikriegs­organisationen den Herausforderungeneiner sich verändernden militärischenLandschaft stellen. Während mehr undmehr europäische Streitkräfte im Auslandan kriegerischen, sogenannten„friedensstiftenden“ oder „humanitären“Einsätzen, beteiligt sind, und dies in derRegel mit BerufssoldatInnen, hat die KDV­Bewegung es bisher verschlafen, aufdiese Veränderungen zu reagieren. Wielange können wir uns das noch leisten?Ich denke, es ist höchste Zeit, vonden US­amerikanischen Erfahrungen zulernen und auch in Europa eine starkeAntirekrutierungsbewegung aufzubauen,die auch die Dienst tuenden SoldatInnennicht ignoriert, sondern denen, die rauswollen, ihre Unterstützung anbietet.

Andreas Speck

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Fortsetzung von Seite 1

Protest gegen die Bundeswehr in der Arbeitsagentur

Internationaler Tag zur Kriegsdienstverweigerung

Das Zerbrochene Gewehr Nr. 78, May 2008 3

Tabelle: Wehrpflicht und Kriegsdienstverweigerung in der Europäischen Union 1000 AktivistIin­nen legen NATOlahm500 Festnahmen beiminternationalen Aktions­tag «NATO game over»Rund 1000 Menschen aus

17 europäischen Ländern zo­gen am 22. März zum interna­tionalen Hauptquartier derNATO in Brüssel und beteilig­ten sich dort an der interna­tionalen gewaltfreien Aktion«NATO game over».

Fünf Jahre nach demBeginn des Irakkrieges undzehn Tage vor Beginn desNATO­Gipfels in Bukarestmachten AktivistInnen ausganz Europa deutlich: das Ver­hindern von Kriegen beginnt inEuropa.

Die belgische WRISektionVredesactie hatte fast ein Jahran der Vorbereitung gearbei­tet. Die Aktion war nicht nurein eindrucksvoller Protestgegen die zunehmende militä­rische Kooperation auf Ebeneder EU und der NATO, son­dern auch ein Meilenstein inder Kooperation europäischergewaltfreier Gruppen direkterAktion gegen Militarismus undmilitärische Infrastruktur.

Über Ostern diskutiertendie Gruppen die militärischenEntwicklungen, mögliche mili­tärische Interventionen sowiedie Rolle gewaltfreier direkterAktionen, um diese Entwick­lungen aufzuhalten und/ oderzu stoppen.

Es ist unübersehbar, dassKriege zunehmend im Rah­men internationaler Militärko­operationen ausgefochten wer­den – in Bezug auf Logistikund Infrastruktur, aber auchdurch den Einsatz internatio­naler Militäreinheiten. Die mili­tärische Infrastruktur der USA,der NATO oder der EU isttransnational – der gewaltfreieWiderstand dagegen mussdas auch sein.

Eine wichtige Aufgabe wirdes sein, die vorhandene mili­tärische Infrastruktur zu erfas­sen und zu «kartographieren»– einen Anfang macht dieWebseite McMilitary.org.Kontakt:[email protected] War Resisters’International info@wri­irg.org

Land Wehrpflicht KDV für Wehrpflichtige KDV fürvor dem während/nach Berufs­

Militärdienst Militärdienst soldatInnenBelgien ausgesetzt Ja (1) Nein NeinBulgarien ausgesetzt Ja (1) Nein NeinDänemark Ja Ja Ja NeinDeutschland Ja Ja Ja JaEstland Ja Ja Nein NeinFinnland Ja Ja Ja NeinFrankreich ausgesetzt Ja (1) NeinGrossbritannien Nein n.a. n.a. JaGriechenland Ja Ja Nein NeinIrland Nein n.a. n.a. NeinItalien ausgesetzt Ja (1) NeinLettland ausgesetzt Ja (1) NeinLitauen Ja Ja (2) Nein NeinLuxemburg Nein n.a. n.a. NeinMalta Nein n.a. n.a. NeinNiederlande ausgesetzt Ja (1) Ja (1) NeinÖsterreich Ja Ja Nein (3) NeinPolen Ja (4) Ja Nein NeinPortugal ausgesetzt Ja (1) Nein NeinRumänien Nein n.a. n.a. NeinSlovakei ausgesetzt Ja (1) Nein NeinSlovenien ausgesetzt Ja (1) Ja (1) NeinSpanien ausgesetzt Ja (1) NeinSchweden Ja (5) Ja Ja NeinTschechische Republik ausgesetzt Ja (1) Nein NeinUngarn ausgesetzt Ja (1) Nein (6) NeinZypern Ja Ja (7) Nein NeinKandidatenländerKroatien ausgesetzt Ja (1) Ja (1) NeinMazedonien Nein n.a. n.a. NeinTürkei Ja Nein Nein Nein

Anmerkungen:(1) Die Wehrpflicht ist nur ausgesetzt. Sollte sie wieder eingeführt werden, gilt auch das Rechtauf KDV wieder(2) Obwohl das Recht auf KDV anerkannt ist, gibt es keinen wirklich zivilen Ersatzdienst(3) Anträge von Reservisten sind möglich, aber erst drei Jahren nachdem sie ihren Dienstangetreten hatten(4) Es ist wahrscheinlich, dass die Wehrpflicht von 2010–2012 auslaufen wird(5) Die Wehrpflicht wird wohl bald abgeschafft. Ab Ende 2008 werden KDVer nicht mehr zumzivilen Ersatzdienst einberufen(6) Sollte die Wehrpflicht wieder gelten, können Wehrpflichtige nur vor Ableistung desFahneneides einen KDV­Antrag stellen(7) Nordzypern erkennt das Recht auf KDV nicht an

Internationaler Tag zur Kriegsdienstverweigerung

Das Zerbrochene Gewehr Nr. 78, Mai 20084

DieGegen­RekrutierungsbewegungindenUSAAngesichts eines endlosscheinenden Kriegs gegenden Terror, der die Mög­lichkeit eines dauerhaftenFrieden immer weiter unter­gräbt, sehen sich immermehr AktivistInnen in denVereinigten Staaten zueiner Form des Engage­ments hingezogen, das sichmit der Beziehung vonjungen Menschen zu Mili­tarismus beschäftigt. DieseArbeit wird als Gegenmilitär­rekrutierung oder kurzGegenrekrutierungbezeichnet und konzentriertsich auf die Demilita­risierung einer Nation durchdie geistige Demilitari­sierung ihrer Jugend.Von Menschenaußerhalb der Bewegungfür Frieden und Gerech­tigkeit wurde die Gegen­rekrutierung, die auf eineetwa dreißigjährigeGeschichte zurückblickenkann, oftmals verleumdetund missverstanden; ihreUrsprünge liegen in der Zeitkurz nach dem Ende desUS­amerikanischenKriegseinsatzes in Vietnamund dem damit einhergehenden Ende derWehrpflicht. Dieser neuen Situationmusste sich das Militär anpassen, umMenschen für den freiwilligen Dienst zugewinnen, was sich in einem breitenSpektrum von Anreizen undRekrutierungstaktiken zeigte, von denenviele bis heute eingesetzt werden. DasHauptproblem dabei ist, dass junge Leutevon den WerbeoffizierInnen nicht alleInformationen bekommen, die für eineausgewogene Entscheidung für dasMilitär notwendig wären. Auch wenn esschwer begreifbar erscheint, dass jungeMenschen in den USA von denWerberInnen getäuscht werden können,ist in Wirklichkeit der Militarismus dafürausschlaggebend, der das Denken derMassen vernebelt. Von daherhinterfragen viele Jugendliche nie die vonden Uniformierten mit Nachdruckgeführten „Verkaufsgespräche“.Im Wissen um diese Bedeutung desMilitarismus ist Gegenrekrutierung einedirekte Antwort, die sich gegen dieVorstellungen des Militärs als HeiligerKuh, als „Säule unserer Gesellschaft“oder „Garant unserer Freiheit“ richtet. DieArbeit der Gegenrekrutierungs­AktivistInnen spielt sich oftmals eherhinter den Kulissen ab als in Form vonprofilstarken Kampagnen undDemonstrationen. Ziel ist, die Schulpolitikgegenüber MilitärwerberInnen und derenZugang zu den Jugendlichen zu

verändern. Die zentrale Botschaft derGegenrekrutierung ist die Forderung,dass Entscheidungen auf der Grundlageumfassender Informationen getroffenwerden sollten, vor allem wenn siederartig das Leben verändern und eineVerpflichtung für acht Jahre ihrerLebenszeit bedeuten. Tausende vonMenschen und Hunderte von Gruppensind nun in dieser Arbeit aktiv, doch einkurzer Blick in die Vergangenheit zeigt,dass dies vor dreißig Jahren keineswegsder Fall war.Erste AnfängeDie meisten der Gruppen undPersonen, die während desVietnamkriegs direkt mit Jugendlichenarbeiteten, berieten als so genannte„Draft Counselors“ junge Männer, dieeingezogen wurden. In dieser Funktionversuchten sie gemeinsam mitEinberufenen, die aus Gewissensgründennicht am Militärdienst oder an einemKriegseinsatz teilnehmen wollten, diediesen offen stehenden Möglichkeitenauszuloten. Mit dem Ende der Wehrpflichtnahmen viele dieser Antikriegsaktivistenwieder ihr gewohntes Leben auf oderwidmeten sich anderen Aktionsformen;nur sehr wenige interessierten sich für dieMilitarisierung junger Menschen undarbeiteten bei TFORM (Taskforce onRecruitment and Militarism). Diese früheOrganisation gegen Wehrpflicht und

Rekrutierung geht ins Jahr1976 zurück und bestandaus dem Central Committeefor Conscientious Objectors,dem American FriendsService Committee, der WarResisters’ League und demNational Inter­religiousBoard for ConscientiousObjectors.In den frühen 1980erJahren holte die ameri­kanische Bundesregierungdas „Selective ServiceRegistration System“ ausder Mottenkiste, in dem dieDaten von Millionen vonMenschen gesammeltworden waren, um dieEinberufungslotterie amLaufen zu halten. Da eskeinen größeren Krieg zuführen gab, benutzten dieUSA dieses Auswahlsystemals Drohung gegen dieSowjetunion im KaltenKrieg. Natürlich begannenAntikriegsaktivistInnenschnell wieder mit derBeratung von Einberufenen,doch stellten sie letztlichfest, dass die Methoden, mitdenen junge Menschen zurMeldung zum freiwilligenMilitärdienst verführt wurden, ein weitausgrößeres Problem waren als dieMöglichkeit einer Einberufung.Mitte der 1980er entstanden überallim Land Gegenrekrutierungsgruppen,deren AktivistInnen Strategien undVerlauf der Militäranwerbungenuntersuchten sowie die Vermittlung vonMilitarismus an junge Menschen. Zudieser Zeit wurde auch unser heutigesVerständnis von Gegenrekrutierungentwickelt.Eines der bedeutendstenRandereignisse bei dieser Form desEngagements war das Vorgehen gegendas Committee Against Registration andthe Draft aus San Diego (Kalifornien),denen eine Anzeige in einer lokalenHighschool­Zeitung untersagt wurde.CARD wollte nur die gleichen Mittel wiedas Militär anwenden, um jungeMenschen zu erreichen, und klagtegegen das Verbot. Nachdem sie in denersten Instanzen verloren hatte, reichteCARD Klage beim Bundesgericht ein undbekam Recht. Die Urteilsbegründung beidiesem Präzedenzfall war, dass es sichbei Militärwerbung an Schulen um einekontroverse Aktivität handle, weshalbeine Schule durch deren Erlaubnis aufdem Gelände ein „begrenztes öffentlichesForum“ eröffne und daher nicht eine Seitedieser kontroversen Diskussion zensierendürfe. Dank dieser Entscheidung hattenAktivistInnen der Gegenrekrutierung den

Anti­Rekrutierungsaktion in den USA

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jeweils gleichen Zugang zu Schulen wiedie MilitärwerberInnen, um auchdiejenigen Informationen an denHighschools zu verbreiten, die dieWerbeoffizierInnen aus Angst vor demVerlust potenzieller SoldatInnen niemalsweitergeben würden. Während diesesUrteil die größte Bedeutung für jenehatte, die im Zuständigkeitsbereichdieses Gerichts arbeiteten, beziehen sichAktivistInnen im ganzen Land darauf,wenn über Veränderungen in derSchulpolitik verhandelt wird.Die 1990er: der Erste GolfkriegMitte der 1990er rückte der ErsteGolfkrieg in den Fokus der Arbeit, wasgroßen Aktionismus gegen das „JuniorReserve Officer Training Programm“ anHighschools auslöste. VieleGegenrekrutierungsaktivistInnenfürchteten die Rückkehr der Wehrpflichtund erarbeiteten Notfallpläne zurBeratungsarbeit für die Einberufenen.Zwar wurde die Wehrpflicht nicht wiedereingeführt, doch gab es vieleArmeeangehörige, die ausGewissensgründen zu der Überzeugunggelangten, dass eine Militärtätigkeit nichtmehr mit ihren zentralenWertvorstellungen vereinbar war. DieAktivistInnen bemühten sich nun um Hilfefür diese neue Gruppe vonVerweigererInnen undKriegsgegnerInnen, woraufhin in dieserZeit zwei neue Organisationenentstanden: die GI Rights Hotline und dieNational Coalition to Demilitarize ourSchools.Zwischen dem Ende des Golfkriegsbis zum Einmarsch im Irak 2003 hattesich der Gegenrekrutierungsaktivismusbedeutend verkleinert. Die Antikriegs­/Friedensbewegung hatte nicht inausreichendem Maße das Konzeptverstanden, dass der Aufbau von Friedenund die Vermeidung von Krieg durchGegenrekrutierung möglich wären.Deshalb waren nur noch wenigelandesweit tätige und einigeGraswurzelgruppen aktiv, als derEinmarsch in den Irak stattfand.Eine neue Welle des AktivismusDie Millionen Menschen, die gegenden Einmarsch demonstrierten, konntendiesen zwar nicht verhindern, doch derKrieg diente als unglückseliger Anlass,um die Aufmerksamkeit auf den sog.Poverty Draft zu lenken. Mit diesemTerminus wird die Tatsache bezeichnet,dass die am wenigsten Privilegierten derUS­Gesellschaft zum Dienst im Militärgezwungen sind, weil sie nur wenigeandere Möglichkeiten haben, ein Gehalt,medizinische Versorgung oder andereSozialleistungen wie das nötige Geld füreine höhere Ausbildung zu erhalten.Inzwischen gibt es Tausende vonMenschen, die durch Gegenrekrutierungfür Frieden eintreten. Einige arbeiten ander der Veränderung der schulischenPolitik, damit SchülerInnen die

Möglichkeit haben, alle Informationen zubekommen, die für eine qualifizierteEntscheidung notwendig sind. Andereversuchen jungen Menschenaufzuzeigen, welche Alternativen ihnentatsächlich zur Auswahl stehen. Wiederandere initiieren Kampagnen gegen vomMilitär bezahlte Programme in denKlassenzimmern; dieser Bereich wird vonvielen als eine der wichtigsten Methodenbetrachtet, um den Kurs der Nation beieinem neuen Krieg zu ändern. Ist dieserForm des Engagements der Katalysatorzur Beendigung der derzeitigen Kriege?Vielleicht – vielleicht auch nicht, dochglauben viele, dass hier das Potenzialzum Wandel einer Nation liegt. Wir stellenuns darauf ein, dass wir diese Arbeitfortführen, bis die Notwendigkeit dafürnicht mehr existiert.Oskar Castro

Oskar Castro arbeitet beim AFSC­Programm Youth and Militarism. Mehrdazu unter http://www.youth4peace.org

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RekrutierunginanderenLändernWie rekrutieren Armeen außerhalb Europa/Nordamerika?

Wie wohl Europa und die VereinigtenStaaten ihre Armeen auf der ganzen Welthaben mögen – und wenn sie nicht ihreArmeen einsetzen, dann nützen siesicher wirtschaftliches "Zusammen­arbeiten" und Entwicklungs­"Hilfe",verstärkt durch ihre militärischen Kräfte,um ihren politischen und wirtschaftlichenEinfluß aufrecht zu erhalten – so sind sienicht die einzigen Länder mit Streit­kräften. Wie rekrutieren also die Staaten,die auch eine große militärische Rollespielen, ihre Armeen?ChinaTheoretisch hat China ein gemischtesSystem aus Wehrpflicht und "freiwilliger"Rekrutierung. Nach dem Gesetz "ist esdie glorreiche Pflicht jedes chinesischenBürgers, in der Armee zu dienen undmilitärischen Organisationen beizutreten".Das Wehrdienstgesetz der VolksrepublikChina legt fest, dass männliche Bürger,die zum 31. Dezember jeden Jahres 18geworden sind, zum aktiven Wehrdienstherangezogen werden können.Diejenigen, die in dem Jahr nicht heran­gezogen werden, können bis zum 22.Lebensjahr noch einberufen werden.

Die Volksbefreiungsarmee hat inFriedenszeiten eine Stärke von 2,3

Millionen Soldaten. Jedoch erreichenjedes Jahr mehr als 13 Millionen jungerMänner das Wehrdienstalter. DurchChinas riesige Bevölkerung und dadurcheine große Anzahl Freiwilliger für dienormale Armee, hat Wehrpflicht praktischkaum eine Bedeutung, und der Wehr­dienst in der Volksbefreiungsarmee istvöllig freiwillig. Alle 18jährigen müssensich selbst bei den Behörden ein­schreiben. Die vorwiegende Ausnahme indiesem System sind potentielleStudentInnen (männliche und weibliche),die militärisches Training (normalerweisefür eine Woche oder mehr) mitmachenmüssen, bevor ihre Studien beginnenoder – was öfter der Fall ist – ein Jahrnach Ende ihrer Studien (§43 desWehrdienstgesetzes).IndienIndien rühmt sich der drittstärkstenStreitkräfte der Welt, mit 1,3 Millionenaktiven Soldaten allein in der Armee. DieRekrutierung ist zwar freiwillig, aber diewirtschaftliche Situation des Landes – inder mehr als ein Viertel der Bevölkerungoffiziell unterhalb der Armutsgrenze lebt –garantiert eine hohe Zahl potentiellerRekruten.

Laut Auskunft durch die indische

Armee erhält ein Infantrist (Sepoy) einAnfangsgehalt von 3050 bis 4650 Rupien(80­120 US$).Die hauptsächliche Rekrutiermethodesind sogenannte "Sammelrekru­tierungen", die in verschiedenen Städtenregelmäßig durchgeführt werden. Und esgibt keinen Mangel an potentiellenRekruten: der 21jährige Ghulam Ahmedsagte, er habe keine andere Wahl, als indie Armee einzutreten, um seine dreiSchwestern und seine Mutter zuernähren, nachdem sein Vater bei einemVerkehrsunfall ums Leben kam."Ich habekeine Arbeit, und diese Sammelrekru­tierung hat mir Hoffnung gegeben," sagteAhmed, völlig außer Atem, nachdem ervon den Rekrutierern einemmörderischen physischen Durchhaltetestunterzogen worden war.Das Hauptproblem ist nicht derMangel an Rekruten, sondern die Korrup­tion. Potentielle Rekruten versuchen, sichdurch Bestechung in die Armee zubringen, und falsche Rekrutierer lauernauf Personen, die unbedingt eine Arbeitbeim Militär brauchen.Laut Jahresbericht des indischenVerteidigungsministeriums "gibt es elf

Werbeposter der indischen Armee an einer Militärkaserne in Bangalore, Südindien

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Das Zerbrochene Gewehr Nr. 78, May 2008 7

Wie kann an die WRI gespendetwerden? per Dauerauftrag, was es für uns

einfacher macht, zu planen – wenn wirdavon wissen (bitte umseitig ankreuzen).Es besteht die Möglichkeit einersteuerabzugsfähigen Spende oder einerSpende direkt an die WRI.

per Kreditkarte – bitte nebenstehendesFormular ausfüllen oder per Zahlung aufunserer Internetseite unter http://wri­irg.org/de.

per Überweisung in Euros –steuerabzugsfähig innerhalb der BRD –an den Förderverein War Resisters'International e.V., Konto­Nr. 11787613,Kasseler Sparkasse, BLZ 520 503 53

per Überweisung in Euros direkt an dieWRI: War Resisters' International, Bank ofIreland, IBAN IE91 BOFI 9000 9240 41 3547

per Scheck, Geldanweisung oderBankanweisung in britischen Pfund,zahlbar an die War Resisters' International

Zahlung per KreditkarteBitte belastet meine Kreditkarte mit demBetrag von £/US$/€ .......... (bitte Währungdeutlich markieren).Kreditkarte: Visa/Access/Mastercard

/American Express(unzutreffendes streichen)

Kartennummer:_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _

Sicherheitscode: ...............................Gültig bis: ___ / ___KarteninhaberIn:.............................................Unterschrift: ............................................Rechnungsanschrift (falls verschieden vonumseitig angegebener Adresse):..................................................................................................................................................

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Krieg beginnt inEuropa14.­15. November 2008 :Europäische Aktions­tage gegen militärischeGlobalisierungEuropa befindet sich imKrieg. Die Bomben fallennicht in Europa selbst, son­dern tausende Kilometerentfernt in Irak und Afgha­nistan – betrieben wird derKrieg aber von Europa aus.Der Rahmen kann wech­seln : NATO, EU, die US­«Koalition der Willigen», UN.Auch die Ziele können sichunterscheiden : Irak, Afgha­nistan, Libanon, Tschad…aber die Ausgangspunktenicht. Es sind Militärbasenund zivile Luft­ und Seehäfenin Europa. Dies wurde insbe­sondere im Irakkrieg deutlich.2003 wurden 54000 in Euro­pa stationierte Angehörigedes US­Militärs für den Kriegim Irak eingezogen oder ar­beiteten in dessen direkterUnterstützung. US­Soldatenwurden von Deutschland undItalien aus aufgestellt, wäh­rend mit Bomben beladeneFlugzeuge von britischenMilitärbasen und Flugzeug­trägern im Mittelmeerraumaus starteten. Die Marinewurde von Kreta und Bulga­rien aus nach Nordirakgeschickt.Europäische Staaten be­teiligen sich selbst an den an­haltenden Konflikten in Afgha­nistan und Irak. Mehr als25000 europäische SoldatIn­nen kämpfen unter NATO­Kommando in Afghanistan.Unter der Flagge der EU «in­tervenieren» sie in Afrika.Sowohl die NATO als auchdie EU entwickeln schnelleEinsatztruppen . Mehrereeuropäische Staaten verfü­gen über Militärbasen aus­serhalb von Europa, um ihreEinsätze zu unterstützen. (…)Wenn von Europa ausKriege geführt werden, mussdie Verhinderung von Krie­gen auch von Europa aus er­folgen. Wir rufen auf zu ei­nem Europäischen Tag ge­waltfreier direkter Aktion am14. und 15. November 2008.Werdet aktiv gegen die lokal­en Militärbasen und Infra­strukturen bei euch vor Ort,die militärischen Interven­tionen dienen! Widersetzteuch der militärischen Globa­lisierung!http://wri­irg.org

Zonen­Rekrutierungsbüros, zusätzlich zu 47Regimentszentren, die in Sammelaktionen inihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereichrekrutieren. Anstrengungen werdenunternommen, in jedem Distrikt des Landesmindestens einmal im Jahr eine solcheSammelrekrutierung durchzuführen. Währenddes Rekrutierungsjahres 2005/2006 hat dieRekrutierungsorganisation 27911 Rekruten fürdie Armee angeworben.Ähnlich wie andere Länder auch, unterhältIndien ein staatliches Kadetten­Corps, welches8410 Schulen und 5251 Colleges in fast allenDistrikten des Landes umfaßt. Insgesamt 1,3Millionen indische Jugendliche sind inKadetten­Corps.Die Coalition to Stop the Use of ChildSoldiers (die Koalition gegen den Einsatz vonKindersoldaten) berichtete 2004, dass man abdem Alter von 16 Jahren in die indische Armeeeintreten kann. Zur Zeit steht auf der Webseiteder indischen Armee ein Mindestalter von 17 ½Jahren für bestimmte Ränge und Berufe.Während es keinen Mangel an Rekruten fürdie Ränge (unter Offizier) gibt, mangelt es derindischen Armee an Offizieren. Nach offiziellenAuskünften fehlen in der Armee 11.371Offiziere in den Rängen "Lieutenant Colonel"und tiefer. Vor kurzem gab es eine Debatteüber die Einführung einer Wehrpflicht fürPersonen mit höherer Schulbildung oder

Regierungsangestellte, aber eine solche wurdedurch die indische Regierung abgelehnt.Einberufung aufgrund von ArmutWährend Antimilitaristen in Diskussionenüber die Einberufung zum Militär in denVereinigten Staaten von Amerika und inGroßbritannien von einer "Einberufungaufgrund von Armut" sprechen, trifft dies nochmehr auf China und Indien zu. Die politischeElite Indiens würde zwar zur Zeit keineantimilitaristische Propaganda zulassen, aberdas Problem in Indien liegt ganz woanders. ImLande Ghandis existiert Antimilitarismus fastgar nicht. Potentielle Aktivisten gegenRekrutierung sähen sich einer "Einberufungaufgrund von Armut" gegenüber, die es fastunmöglich machen würde, Leute vom Eintritt indie Armee abzuhalten. Ein klarer Hinweisdarauf, dass die Entwicklung wirtschaftlicherAlternativen in unserem Kampf gegen denMilitarismus absolut notwendig ist.

Internationaler Tag zur Kriegsdienstverweigerung

Das Zerbrochene Gewehr Nr. 78, Mai 20088

Das ZerbrocheneGewehr„Das Zerbrochene

Gewehr“ ist das Rundschrei­ben der War Resisters' Inter­national und wird auf Engl­isch, Spanisch, Französischund Deutsch veröffentlicht.Dies ist Ausgabe 78, Mai2008.

Diese Ausgabe des zer­brochenen Gewehrs wurdevon Andreas Speck zusam­mengestellt. BesondererDank geht an Oskar Castro,sowie an Inge Dreger, ImaKatarina Segunda Drols­hagen, Gerd Büntzly undSilke Makowski. Wenn duExtrakopien dieser Ausgabedes zerbrochenen Gewehrswünschst, bitte setze dichmit dem WRI­Büro in Verbin­dung oder downloade es vonunserer Website.War Resisters' International5 Caledonian Road,London N1 9DX, BritainTel. +44­20­7278 4040Fax +44­20­7278 0444info@wri­irg.orghttp://wri­irg.org/pubs/br78­de.htm

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___ Devi Prasad & Tony Smythe: €7,00Conscription: A World Survey (WRI, London 1968)

___ Peter Brock: Testimonies of Conscience €7,00(Privatdruck, Toronto 1997)

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Nonviolent Struggleand Social Defence(WRI, London 1991)

___ Mitzi Bales €7,00(Hrsg.): Opening Doors toPeace: A Memorial toMyrtle Solomon(WRI, London 1991)

___ Devi Prasad: War €47,00is a crime againsthumanity. The storyof War Resisters'International(WRI, London 2005)

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