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Autoflotte | 02 2014 29 Beim Marktbeobachter Dataforce hat man traditionell die EU-5-Länder besonders im Blick. Das sind die Staaten in Europa, wel- che die meisten Pkw-Neuzulassungen auf- weisen. Also Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien. Im Dezember 2013 stellte sich der relevante Flottenmarkt (gewerbliche Neuzulassungen ohne Fahr- zeugbau, -handel und Autovermieter) für die Marktforscher so dar: In der Summe belief sich das Plus an neu zugelassenen Pkw in den EU-5 auf 13,5 Prozent. Flotten schlagen sich wacker | Der Flot- tenmarkt schnitt dabei jeweils besser ab als der Gesamtmarkt des jeweiligen Landes. Au- ßer in Deutschland, führt der Dataforce-Be- richt auf. Die Wachstumsrangfolge führt Großbritannien (plus 25 Prozent) an. Dahin- ter folgen Spanien (plus 24 Prozent), Frank- reich (plus zwölf Prozent), Italien (plus zehn Prozent) und Deutschland (plus vier Pro- zent). Dennoch errechnet sich mit den Dezember-Zahlen: Um 1,5 Prozent gingen 2013 die Flottenneuzulassungen in den EU-5 zurück – im Vergleich zum Vorjahr. In Großbritannien wuchs der Flotten- markt im vergangenen Jahr um 8,3 Prozent. Er löste damit den deutschen Flottenmarkt als volumenstärkster ab, berichten die Ana- lysten. In Deutschland sackten die gewerb- lichen Neuzulassungen um 6,2 Prozent ab. Dennoch reichte es für Platz zwei. Danach reihen sich Frankreich (minus 0,6 Prozent), Italien (minus 10,2 Prozent) und das kriseln- de Spanien (minus 13,1 Prozent) ein. Platztausch in den Marken-Top-Ten | Die Experten untersuchten zudem, wie sich die Hersteller im EU-5-Flottenmarkt geschlagen haben. Unter den zehn volumenstärksten Marken verbuchte Nissan die größte Steige- rung. Die Japaner bauten ihren Marktanteil um 0,2 Prozentpunkte aus. Gleiches gelang auch Opel und Mercedes. Im Ranking tauschten Ford (jetzt Rang 2) und Audi (3) die Plätze. Die deutlichste Volumensteige- rung über alle Hersteller hinweg gelang Toyota (plus 0,4 Prozentpunkte, Position 13). Die Erhebungen lassen den Schluss zu: Im Modellranking bewegte sich im Vorjahr einiges. Zwar lagen VW Golf und Passat er- neut auf den Spitzenpositionen, aber dahin- ter sicherte sich die BMW 3er-Reihe, die im Vorjahr noch auf Position sechs rangierte, den dritten Podiumsplatz. Ihr folgt der Renault Clio, der sich von Rang acht um vier Plätze nach oben schieben konnte. Die Posi- tionen fünf und sechs belegten mit Opel Astra und Ford Focus zwei Kompaktklässler, die im Ranking den Audi A4, Nissan Qashqai und den Ford Fiesta hinter sich ließen. Innerhalb der fünf Flottenmärkte gab es vier verschiedene Modellsieger: In Großbri- tannien, Deutschland, Italien und Frankreich ging Rang eins an die Vorjahressieger Ford Focus, VW Passat, Fiat Panda und Renault Clio, der auch in Spanien (nach Position vier im Vorjahr) zulassungsstärkstes Fahrzeug im Flottenmarkt war. Kleinwagen statt Mittelklasse | Interes- sante Ergebnisse förderten die Experten bei der Analyse der einzelnen Fahrzeugseg- mente zutage (siehe Tabelle oben): Volu- menstärkste Fahrzeugklasse bei den Flotten- kunden ist weiterhin die Kompaktklasse, deren Zulassungsvolumen gegenüber dem Vorjahreszeitraum fast unverändert ausfiel (plus 0,6 Prozent). Dahinter jedoch übernah- men erstmals die Kleinwagen Rang zwei von der Mittelklasse, die diese Position seit 2005 kontinuierlich innehatte. Deren Zulassungs- zahlen blieben aber um mehr als zwölf Pro- zent hinter denen von 2012 zurück. Die Lust auf SUV bleibt | Prozentual den größten Sprung machten eindeutig die SUV. Ihr Anteil stieg gegenüber 2012 von 14 Pro- zent auf 15,5 Prozent an. Damit sind die meist nur urbanen Geländewagen hinter den Kompaktfahrzeugen (Anteil 22,2 Pro- zent), den Kleinwagen (16,9 Prozent) und der Mittelklasse (16,8 Prozent) viertstärkste Kraft. Hauptverantwortlich für den Volumenzu- wachs sind zum einen Klassen-Neueinstei- ger wie der Opel Mokka, der Peugeot 2008 oder Renaults neuer Captur. Zum anderen erreichen auch die Zulassungszahlen der Topseller im Segment neue Höhen und so war 2013 für die hochbeinigen Alltags-Klet- terer wie Audi Q5, Ford Kuga, Honda CR-V, Kia Sportage, Mazda CX-5 und Nissans Qashqai sowie Juke ein gutes Jahr. Frankreich zieht nach | In Deutschland, Italien, Spanien und UK belegen die SUV be- reits Rang drei. Lediglich im französischen Markt haben sich die Sport Utility Vehicle noch nicht durchsetzen können und landen nur auf Rang fünf. Aber: Im vergangenen Jahr konnte im Nachbarland kein anderes Segment so stark zulegen (plus 26 Prozent). Der Abstand zur viertplatzierten Mittel- klasse betrug fürs Gesamtjahr gerade einmal 3.600 Zulassungen, während im Jahr 2012 noch mehr als 17.000 Einheiten fehlten. Der Platztausch ist aus Sicht der Marktbeob- achter von Dataforce daher nur noch eine Frage der Zeit. | kak,rs Statistik 2013 | Veränderungen der Fahrzeugsegmente in den EU-Top-5-Märkten EU-Top-5-Flottenmarkt 2013 Volumenveränderung zu 2012 Anteil Segment 2013 Anteil Segment 2012 Kompaktklasse + 0,6 % 22,2 % 21,7 % Kleinwagen + 3,5 % 16,9 % 16,1 % Mittelklasse – 12,3 % 16,8 % 18,8 % Offroad/SUV + 9,0 % 15,5 % 14,0 % Mini-Van – 4,8 % 10,4 % 10,8 % Foto: fotomek/Fotolia Märkte, Marken und Modelle EU-Top-5-Flottenmärkte | Die Experten von Dataforce schauen auf die fünf EU-Länder mit dem größten Zulassungsvolumen und fördern dabei interessante Tendenzen zutage. Wer ist Sieger und wer Verlierer? Quelle: Dataforce Kleine Zahl | 1,5 Prozent Zulassungs- rückgang in den EU-5 Dataforce | Branche

Dataforce | Branche Märkte, Marken und Modelle · Kia Sportage, Mazda CX-5 und Nissans Qashqai sowie Juke ein gutes Jahr. Frankreich zieht nach | In Deutschland, Italien, Spanien

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Page 1: Dataforce | Branche Märkte, Marken und Modelle · Kia Sportage, Mazda CX-5 und Nissans Qashqai sowie Juke ein gutes Jahr. Frankreich zieht nach | In Deutschland, Italien, Spanien

Autoflotte | 02– 2014 29

— Beim Marktbeobachter Dataforce hat man traditionell die EU-5-Länder besonders im Blick. Das sind die Staaten in Europa, wel-che die meisten Pkw-Neuzulassungen auf-weisen. Also Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien. Im Dezember 2013 stellte sich der relevante Flottenmarkt (gewerbliche Neuzulassungen ohne Fahr-zeugbau, -handel und Autovermieter) für die Marktforscher so dar: In der Summe belief sich das Plus an neu zugelassenen Pkw in den EU-5 auf 13,5 Prozent.

Flotten schlagen sich wacker | Der Flot-tenmarkt schnitt dabei jeweils besser ab als der Gesamtmarkt des jeweiligen Landes. Au-ßer in Deutschland, führt der Dataforce-Be-richt auf. Die Wachstumsrangfolge führt Großbritannien (plus 25 Prozent) an. Dahin-ter folgen Spanien (plus 24 Prozent), Frank-reich (plus zwölf Prozent), Italien (plus zehn Prozent) und Deutschland (plus vier Pro-zent). Dennoch errechnet sich mit den Dezember-Zahlen: Um 1,5 Prozent gingen 2013 die Flottenneuzulassungen in den EU-5 zurück – im Vergleich zum Vorjahr.

In Großbritannien wuchs der Flotten-markt im vergangenen Jahr um 8,3 Prozent. Er löste damit den deutschen Flottenmarkt als volumenstärkster ab, berichten die Ana-lysten. In Deutschland sackten die gewerb-lichen Neuzulassungen um 6,2 Prozent ab.

Dennoch reichte es für Platz zwei. Danach reihen sich Frankreich (minus 0,6 Prozent), Italien (minus 10,2 Prozent) und das kriseln-de Spanien (minus 13,1 Prozent) ein.

Platztausch in den Marken-Top-Ten | Die Experten untersuchten zudem, wie sich die Hersteller im EU-5-Flottenmarkt geschlagen haben. Unter den zehn volumenstärksten Marken verbuchte Nissan die größte Steige-rung. Die Japaner bauten ihren Marktanteil um 0,2 Prozentpunkte aus. Gleiches gelang auch Opel und Mercedes. Im Ranking tauschten Ford (jetzt Rang 2) und Audi (3) die Plätze. Die deutlichste Volumensteige-rung über alle Hersteller hinweg gelang Toyota (plus 0,4 Prozentpunkte, Position 13).

Die Erhebungen lassen den Schluss zu: Im Modellranking bewegte sich im Vorjahr einiges. Zwar lagen VW Golf und Passat er-neut auf den Spitzenpositionen, aber dahin-ter sicherte sich die BMW 3er-Reihe, die im Vorjahr noch auf Position sechs rangierte, den dritten Podiumsplatz. Ihr folgt der Renault Clio, der sich von Rang acht um vier Plätze nach oben schieben konnte. Die Posi-tionen fünf und sechs belegten mit Opel Astra und Ford Focus zwei Kompaktklässler, die im Ranking den Audi A4, Nissan Qashqai und den Ford Fiesta hinter sich ließen.

Innerhalb der fünf Flottenmärkte gab es vier verschiedene Modellsieger: In Großbri-tannien, Deutschland, Italien und Frankreich ging Rang eins an die Vorjahressieger Ford Focus, VW Passat, Fiat Panda und Renault Clio, der auch in Spanien (nach Position vier im Vorjahr) zulassungsstärkstes Fahrzeug im Flottenmarkt war.

Kleinwagen statt Mittelklasse | Interes-sante Ergebnisse förderten die Experten bei der Analyse der einzelnen Fahrzeugseg-mente zutage (siehe Tabelle oben): Volu-menstärkste Fahrzeugklasse bei den Flotten-

kunden ist weiterhin die Kompaktklasse, deren Zulassungsvolumen gegenüber dem Vorjahreszeitraum fast unverändert ausfiel (plus 0,6 Prozent). Dahinter jedoch übernah-men erstmals die Kleinwagen Rang zwei von der Mittelklasse, die diese Position seit 2005 kontinuierlich innehatte. Deren Zulassungs-zahlen blieben aber um mehr als zwölf Pro-zent hinter denen von 2012 zurück.

Die Lust auf SUV bleibt | Prozentual den größten Sprung machten eindeutig die SUV. Ihr Anteil stieg gegenüber 2012 von 14 Pro-zent auf 15,5 Prozent an. Damit sind die meist nur urbanen Geländewagen hinter den Kompaktfahrzeugen (Anteil 22,2 Pro-zent), den Kleinwagen (16,9 Prozent) und der Mittelklasse (16,8 Prozent) viertstärkste Kraft.

Hauptverantwortlich für den Volumenzu-wachs sind zum einen Klassen-Neueinstei-ger wie der Opel Mokka, der Peugeot 2008 oder Renaults neuer Captur. Zum anderen erreichen auch die Zulassungszahlen der Topseller im Segment neue Höhen und so war 2013 für die hochbeinigen Alltags-Klet-terer wie Audi Q5, Ford Kuga, Honda CR-V, Kia Sportage, Mazda CX-5 und Nissans Qashqai sowie Juke ein gutes Jahr.

Frankreich zieht nach | In Deutschland, Italien, Spanien und UK belegen die SUV be-reits Rang drei. Lediglich im französischen Markt haben sich die Sport Utility Vehicle noch nicht durchsetzen können und landen nur auf Rang fünf. Aber: Im vergangenen Jahr konnte im Nachbarland kein anderes Segment so stark zulegen (plus 26 Prozent).

Der Abstand zur viertplatzierten Mittel-klasse betrug fürs Gesamtjahr gerade einmal 3.600 Zulassungen, während im Jahr 2012 noch mehr als 17.000 Einheiten fehlten. Der Platztausch ist aus Sicht der Marktbeob-achter von Dataforce daher nur noch eine Frage der Zeit. | kak,rs

Statistik 2013 | Veränderungen der Fahrzeugsegmente in den EU-Top-5-Märkten

EU-Top-5-Flottenmarkt 2013

Volumenveränderung zu 2012

Anteil Segment 2013

Anteil Segment 2012

Kompaktklasse + 0,6 % 22,2 % 21,7 %

Kleinwagen + 3,5 % 16,9 % 16,1 %

Mittelklasse – 12,3 % 16,8 % 18,8 %

Offroad/SUV + 9,0 % 15,5 % 14,0 %

Mini-Van – 4,8 % 10,4 % 10,8 %

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Märkte, Marken und ModelleEU-Top-5-Flottenmärkte | Die Experten von Dataforce schauen auf die fünf EU-Länder mit dem größten Zulassungsvolumen und fördern dabei interessante Tendenzen zutage. Wer ist Sieger und wer Verlierer?

Quelle: Dataforce

Kleine Zahl | 1,5 Prozent

Zulassungs-

rückgang in

den EU-5

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