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Uckermark Anzeiger MOZ Montag, 3. September 2012 11 Guten Morgen! Frühmorgens in der kleinen Stadt: Die alte Frau führt ih- ren Dackel Gassi. Sie scheint ebenso wenig Eile zu ha- ben, wie ihr kleiner Hund. Vor dem Friseursalon fegt eine junge Frau den ersten Eindruck schön. Am Bäcker stehen Männer in blauen Ar- beitshosen mit Kaffeebecher und Brötchentüte in der Hand und lachen. Ein Mädchen mit pinkfarbenen Haaren steht regungslos mit gebeugtem Kopf an der Bushaltestelle, in der einen Hand ein Handy, in der anderen die Zigarette. Noch ehe die Stadt erwacht, ist das Leben erwacht. DANIELA WINDOLFF Denk-Anstoß Mich erstaunen Leute, die das Universum begreifen wollen, wo es schwierig genug ist, in Chinatown zurechtzu- kommen. (Woody Allen, amerikanischer Schauspieler und Regisseur, geb. 1935) Wir gratulieren Flemsdorf: Annemarie Holz- warth zum 72., Schöneberg: Artur Roch- mankowski zum 65., Jamikow: Bernhard Sima- nowski zum 69., Groß Pinnow: Brigitta Kran- zusch zum 75., Mürow: Ingeborg Bratke zum 75., Schwedt: Toni Müller zum 83., Hildegard Gottsmann zum 93., Edith Beyer zum 73. Geburtstag. (Angaben ohne Gewähr) Angermünde (dw) Zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag laden zahlreiche Ei- gentümer von Baudenkma- len zur Besichtigung ein. Drei geführte Bustouren durch die Uckermark ermöglichen es In- teressenten, mehrere Stationen zu besichtigen. Die Tour durch die östliche Uckermark startet am Angermünder Rathaus um 9.30 Uhr mit einer Stadtfüh- rung und führt über Felchow, Kunow, Gartz und Geesow. Anmeldung: 03984 702163 Tag des offenen Denkmals Inszenierte sich selbst: Chartstürmerin Frida Gold bot beim Open-Air-Konzert am Wolletzsee eine schillernde Show. Von DANIELA WINDOLFF Angermünde (MOZ) Popstars zum Anfassen, aktuelle Hits zum Abtanzen – das verspricht das Energie-Open-Air-Spekta- kel am Wolletzsee. Auch 2012 blieb es kein leeres Verspre- chen. Zum 4. Mal wurde das große Live-Konzert der Anger- münder Stadtwerke ein Erfolg. Wer die Namen bisher nicht kannte, weiß spätestens seit Frei- tagnacht, wer in der deutschen und internationalen Popszene das Sagen, besser das Singen hat: Frida Gold, Aura Dione und als hoffnungsvoller Nachwuchs Jennix und Maila. Die vier Bands heizten trotz spätsommerlicher Kühle das Strandbad am Wol- letzsee mit Frauenpower auf und dem Publikum ein. Josephine Bö- ning und Emely Schönfeld aus Angermünde sowie Luisa Klüter aus Vierraden kennen die Bands längst. „Aus dem Radio und aus der Bravo“, riefen die Zehn- und Elfjährigen wie selbstverständ- lich. Vor allem auf Aura Dione waren sie gespannt. Ein paar Schritte weiter standen ihre Müt- ter – ebenso erwartungsvoll wie ihre Kinder – und genossen den Trubel eines Live-Rockkonzertes mit allem was dazu gehört: große Bühne, Scheinwerfer, laute Mu- sik, Menschenmengen, Bierzelte, Bratwurststand und große Stars. Dass man dafür nicht nach Ber- lin oder München fahren muss, dass man es sich finanziell leis- ten kann, die ganze Familie mit- zunehmen, dass alle Generatio- nen gemeinsam Spaß haben, das ist das Anliegen der Städtischen Werke Angermünde, die dieses Event nun schon zum 4. Mal am Wolletzsee organisierten und fi- nanzierten. „Das Strandbad ist sowieso schon toll, aber für Konzerte ist es ein fantastisches Ambiente“, schwärmte Katharina Bethke aus Schwedt, die mit den Freundin- nen Mandy Kichert, Nicole Fiet- kau und Ivonne Janke keines der Open-Air-Konzerte auslässt. „Wir wollen Spaß und tolle Musik und alles bekommen wir hier“, lachen die jungen Frauen. Anne Hart- mann aus Hamburg macht gerade Urlaub auf dem Campingplatz am Wolletzsee. Dass sie ausgerech- net hier als Fan von Jennix so ein Konzert erlebt, begeistert sie. Nach Münchner Freiheit, No Angels und Culcha Candela lern- ten nun auch Frida Gold und Chartstürmerin Aura Dione aus Dänemark den Charme der Pro- vinz und die Offenheit des ucker- märkischen Publikums kennen. Für Sängerin Jenny Böttcher von Jennix, eine der erfolgreichsten deutschen Nachwuchsbands, macht es keinen Unterschied, ob sie vor einer Million Leute am Brandenburger Tor in Berlin sin- gen oder eben in Angermünde. „Wir kommen selbst aus einer Kleinstadt, aus Zittau. Auf klei- nen Bühnen spürt man den direk- ten Draht zum Publikum, sieht in die Gesichter, kann mit ihnen re- den. Das Publikum hier ist sehr offenherzig. Das ist toll. Es ist auch hinter der Bühne ein ex- trem entspanntes, fast familiäres Miteinander mit den Organisato- ren, Technikern. Trotz Kleinstadt ist alles ganz professionell organi- siert. Einfach Klasse, was hier auf die Beine gestellt wurde!“, meinte die Sängerin begeistert, nachdem sie selbst mit ihren Bandkollegen für Begeisterung ihrer Fans ge- sorgt und sicher viele neue dazu gewonnen hatten. Damit auch hinter den Kulissen alles reibungslos lief, sorgten 19 überwiegend junge Feuerwehr- leute der Angermünder Wehr den ganzen langen Abend für Brand- schutz und Sicherheit. „Sie sind gut acht Stunden auf den Beinen, bis der letzte Gast gegangen ist, und würden vielleicht auch gern mitten in der feiernden Menge stehen“, lobt René Pöschl seine jungen Kameraden. Martin Krieg und Philipp Büch- ner sind Lehrlinge der Catering- Firma Dussmann aus Schwedt und gehörten zur Crew, die die Musiker und Ehrengäste mit Köstlichkeiten versorgten. „Wir sind ja bei vielen Events, aber hier ist es toll, weil man die Mu- sik zwar nicht sieht aber gut hö- ren kann. Frida Gold kam auch schon ans Buffet“, freute sich Philipp Büchner. Für die Versor- gung der Konzertgäste vor der Bühne sorgten Angermünder Ver- eine in den Bierwagen. Auch sie schufteten bereitwillig die halbe Nacht, schließlich füllt der Erlös aus dem Getränkeverkauf ihre Vereinskassen auf. Und zu gu- ter Letzt sammelte der UVG-Bus auch die letzten Nachtschwär- mer ein und brachte sie sicher und staufrei zum Bahnhof. 4. Energie-Open-Air am Angermünder Wolletzsee bot mit Aura Dione, Frida Gold, Jennix und Maila Stars zum Anfassen Heiße Nacht trotz Spätsommerkühle Auf Tuchfühlung: Die Band Jennix mischte sich mitten unters Publi- kum und begeisterte ihre Fans. Mehr Bilder zum Thema: www.moz.de Star des Abends: Aura Dione. Fotos (3): MOZ/Oliver Voigt Gut gelaunt: Viele Kerkower gestalteten den Umzug zum Auftakt des diesjährigen Erntefestes. Das ganze Dorf traf sich zum Feiern unter der Erntekrone. Foto: Daniela Windolff Kerkow (dw/MOZ) Die Zeit der Erntefeste hat begonnen. Fast je- des Dorf ist auf den Beinen und feiert mit Umzügen und Ernte- krone, Musik und Spaß nach al- ter Tradition das Einbringen ei- ner guten Ernte als Dankeschön und als Gelegenheit, mal wie- der gesellig beisammen zu sein als eine große Dorffamilie. In Kerkow ist alljährlich das erste Septemberwochenende für die- ses Fest reserviert. Ortsansässige Betriebe, Vereine und Einwohner gestalteten wieder einen Umzug mit phantasievoll geschmück- ten Erntewagen. Auch wenn er in diesem Jahr nicht so üppig ausfiel und der Festumzug zum Dorfjubiläum ungeschlagen in Schönheit und Größe bleibt, so hatten doch die Teilnehmer wie- der Mühe und Liebe in jedes De- tail gesteckt, was von den Zu- schauern am Straßenrand mit Beifall honoriert wurde. Der An- germünder Fanfarenzug führte den Tross an. Unter der Ernte- krone auf dem Festplatz gab es viel Musik, Tanz und Trubel. Kerkow feierte Erntefest mit Umzug, Musik und Tanz Trubel unter der Erntekrone Von DANIELA WINDOLFF Angermünde (MOZ) Der Tango erobert die Uckermark. In Dorf- kneipen, Turnhallen und sogar auf der Straße wird Tango ge- tanzt. Markus Peter Ibrom will den anspruchsvollen Standard- tanz aus den Tanzschulen und Salons der Metropolen in die ländliche Provinz zu den Men- schen holen. Mit der Idee des Nomaden-Tangos sucht der selbsternannte Tango-Architek- ten Oasen, um den „Tanz der Seele“, die „Kommunikation ohne Worte“, wie er den Tango nennt, populär zu machen und Menschen die Scheu vor den Schrittfolgen zu nehmen. „Mein Tango ist der Ucker-Tango, eine modernere, improvisierte Form, die schon blutige Anfänger leicht erlernen können. Es geht nicht um Perfektion, sondern um den Spaß und das Gefühl für den Tanzpartner“, sagt er. Im Anger- münder Projekt 100 mal Neues Leben der Breuninger-Stiftung fand der Architekt Möglichkei- ten und Partner, um seine Vision des Tangos für Jedermann reifen zu lassen und auszuprobieren. Der Erfolg überrascht ihn selbst. Seiner Einladung zum Nomaden- Tango auf der neuen Seeterrasse am Mündesee waren über 100 Tanz- und Schaulustige gefolgt, teils mit skeptischer Neugier, teils mit Lust, sich wirklich ein- mal selbst auszuprobieren. Wer klassischen Standardtanz erwar- tete, wurde vielleicht enttäuscht, obwohl Markus Peter Ibrom und seine Frau Laura den Tango in all seinen Facetten beherrschen und ihn leben. „Tango will ge- lebt werden, es ist ein Gefühl“, bestätigte der Tango-Architekt auch Anfänger, die sich bemüh- ten, Schrittfolgen einzuüben. Da- rum ginge es bei seinem Tanz nicht vordergründig, eher um die Beziehung zum Tanzpartner, um Vertrauen in die Führung des Mannes, um ein Gefühl für die Musik. Nach der interessanten Geschichte des Tangos, die Ibrom erzählte, stand die Bühne offen für Jedermann. Zum Tanzen, Zu- schauen oder nur zum Musik- hören. Hugo Bascope Romero brachte mit seinem seufzenden Akkordeon argentinisches Flair an den Mündesee. Tango-Architekt Markus Peter Ibrom verwandelte Mündesee in Tanzschule Tango auf der Seebühne Tango auf der Seebühne: Der Tango-Architekt Markus Peter Ibrom aus dem Projekt 100 mal Neues Leben brachte am Sonntag den Nomaden-Tango nach Angermünde. Foto: MOZ/Daniela Windolff

Denk-Anstoß Wir gratulieren Heiße Nacht trotz Spätsommerkühle · 2012-09-10 · Chartstürmerin Aura Dione aus Dänemark den Charme der Pro-vinz und die Offenheit des ucker-märkischen

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Page 1: Denk-Anstoß Wir gratulieren Heiße Nacht trotz Spätsommerkühle · 2012-09-10 · Chartstürmerin Aura Dione aus Dänemark den Charme der Pro-vinz und die Offenheit des ucker-märkischen

Uckermark AnzeigerMOZ Montag, 3. September 2012 11

Guten Morgen!

Frühmorgens in der kleinen Stadt: Die alte Frau führt ih-ren Dackel Gassi. Sie scheint ebenso wenig Eile zu ha-ben, wie ihr kleiner Hund. Vor dem Friseursalon fegt eine junge Frau den ersten Eindruck schön. Am Bäcker stehen Männer in blauen Ar-beitshosen mit Kaffeebecher und Brötchentüte in der Hand und lachen. Ein Mädchen mit pinkfarbenen Haaren steht regungslos mit gebeugtem Kopf an der Bushaltestelle, in der einen Hand ein Handy, in der anderen die Zigarette. Noch ehe die Stadt erwacht, ist das Leben erwacht. DANIELA WINDOLFF

Denk-Anstoß

Mich erstaunen Leute, die das Universum begreifen wollen, wo es schwierig genug ist, in Chinatown zurechtzu-kommen. (Woody Allen, amerikanischer Schauspieler

und Regisseur,geb. 1935)

Wir gratulieren

Flemsdorf: Annemarie Holz-warth zum 72.,Schöneberg: Artur Roch-mankowski zum 65.,Jamikow: Bernhard Sima-nowski zum 69.,Groß Pinnow: Brigitta Kran-zusch zum 75.,Mürow: Ingeborg Bratke zum 75.,Schwedt: Toni Müller zum 83., Hildegard Gottsmann zum 93., Edith Beyer zum 73. Geburtstag.

(Angaben ohne Gewähr)

Angermünde (dw) Zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag laden zahlreiche Ei-gentümer von Baudenkma-len zur Besichtigung ein. Drei geführte Bustouren durch die Uckermark ermöglichen es In-teressenten, mehrere Stationen zu besichtigen. Die Tour durch die östliche Uckermark startet am Angermünder Rathaus um 9.30 Uhr mit einer Stadtfüh-rung und führt über Felchow, Kunow, Gartz und Geesow.

Anmeldung: 03984 702163

Tag des offenen Denkmals

Inszenierte sich selbst: Chartstürmerin Frida Gold bot beim Open-Air-Konzert am Wolletzsee eine schillernde Show.

Von DANIELA WINDOLFF

Angermünde (MOZ) Popstars zum Anfassen, aktuelle Hits zum Abtanzen – das verspricht das Energie-Open-Air-Spekta-kel am Wolletzsee. Auch 2012 blieb es kein leeres Verspre-chen. Zum 4. Mal wurde das große Live-Konzert der Anger-münder Stadtwerke ein Erfolg.

Wer die Namen bisher nicht kannte, weiß spätestens seit Frei-tagnacht, wer in der deutschen und internationalen Popszene das Sagen, besser das Singen hat: Frida Gold, Aura Dione und als hoffnungsvoller Nachwuchs Jennix und Maila. Die vier Bands heizten trotz spätsommerlicher Kühle das Strandbad am Wol-letzsee mit Frauenpower auf und dem Publikum ein. Josephine Bö-ning und Emely Schönfeld aus Angermünde sowie Luisa Klüter aus Vierraden kennen die Bands längst. „Aus dem Radio und aus der Bravo“, riefen die Zehn- und Elfjährigen wie selbstverständ-lich. Vor allem auf Aura Dione

waren sie gespannt. Ein paar Schritte weiter standen ihre Müt-ter – ebenso erwartungsvoll wie ihre Kinder – und genossen den Trubel eines Live-Rockkonzertes mit allem was dazu gehört: große Bühne, Scheinwerfer, laute Mu-sik, Menschenmengen, Bierzelte, Bratwurststand und große Stars.

Dass man dafür nicht nach Ber-lin oder München fahren muss, dass man es sich finanziell leis-ten kann, die ganze Familie mit-zunehmen, dass alle Generatio-nen gemeinsam Spaß haben, das ist das Anliegen der Städtischen Werke Angermünde, die dieses Event nun schon zum 4. Mal am Wolletzsee organisierten und fi-nanzierten.

„Das Strandbad ist sowieso schon toll, aber für Konzerte ist es ein fantastisches Ambiente“, schwärmte Katharina Bethke aus Schwedt, die mit den Freundin-nen Mandy Kichert, Nicole Fiet-kau und Ivonne Janke keines der Open-Air-Konzerte auslässt. „Wir wollen Spaß und tolle Musik und alles bekommen wir hier“, lachen die jungen Frauen. Anne Hart-

mann aus Hamburg macht gerade Urlaub auf dem Campingplatz am Wolletzsee. Dass sie ausgerech-net hier als Fan von Jennix so ein Konzert erlebt, begeistert sie.

Nach Münchner Freiheit, No Angels und Culcha Candela lern-

ten nun auch Frida Gold und Chartstürmerin Aura Dione aus Dänemark den Charme der Pro-vinz und die Offenheit des ucker-märkischen Publikums kennen.Für Sängerin Jenny Böttcher von Jennix, eine der erfolgreichsten

deutschen Nachwuchsbands, macht es keinen Unterschied, ob sie vor einer Million Leute am Brandenburger Tor in Berlin sin-gen oder eben in Angermünde. „Wir kommen selbst aus einer Kleinstadt, aus Zittau. Auf klei-nen Bühnen spürt man den direk-ten Draht zum Publikum, sieht in die Gesichter, kann mit ihnen re-den. Das Publikum hier ist sehr offenherzig. Das ist toll. Es ist auch hinter der Bühne ein ex-trem entspanntes, fast familiäres Miteinander mit den Organisato-ren, Technikern. Trotz Kleinstadt ist alles ganz professionell organi-siert. Einfach Klasse, was hier auf die Beine gestellt wurde!“, meinte die Sängerin begeistert, nachdem sie selbst mit ihren Bandkollegen für Begeisterung ihrer Fans ge-sorgt und sicher viele neue dazu gewonnen hatten.

Damit auch hinter den Kulissen alles reibungslos lief, sorgten 19 überwiegend junge Feuerwehr-leute der Angermünder Wehr den ganzen langen Abend für Brand-schutz und Sicherheit. „Sie sind gut acht Stunden auf den Beinen,

bis der letzte Gast gegangen ist, und würden vielleicht auch gern mitten in der feiernden Menge stehen“, lobt René Pöschl seine jungen Kameraden.

Martin Krieg und Philipp Büch-ner sind Lehrlinge der Catering-Firma Dussmann aus Schwedt und gehörten zur Crew, die die Musiker und Ehrengäste mit Köstlichkeiten versorgten. „Wir sind ja bei vielen Events, aber hier ist es toll, weil man die Mu-sik zwar nicht sieht aber gut hö-ren kann. Frida Gold kam auch schon ans Buffet“, freute sich Philipp Büchner. Für die Versor-gung der Konzertgäste vor der Bühne sorgten Angermünder Ver-eine in den Bierwagen. Auch sie schufteten bereitwillig die halbe Nacht, schließlich füllt der Erlös aus dem Getränkeverkauf ihre Vereinskassen auf. Und zu gu-ter Letzt sammelte der UVG-Bus auch die letzten Nachtschwär-mer ein und brachte sie sicher und staufrei zum Bahnhof.

4. Energie-Open-Air am Angermünder Wolletzsee bot mit Aura Dione, Frida Gold, Jennix und Maila Stars zum Anfassen

Heiße Nacht trotz Spätsommerkühle

Auf Tuchfühlung: Die Band Jennix mischte sich mitten unters Publi-kum und begeisterte ihre Fans.

Mehr Bilder zum Thema: www.moz.de

Star des Abends: Aura Dione. Fotos (3): MOZ/Oliver Voigt

Gut gelaunt: Viele Kerkower gestalteten den Umzug zum Auftakt des diesjährigen Erntefestes. Das ganze Dorf traf sich zum Feiern unter der Erntekrone. Foto: Daniela Windolff

Kerkow (dw/MOZ) Die Zeit der Erntefeste hat begonnen. Fast je-des Dorf ist auf den Beinen und feiert mit Umzügen und Ernte-krone, Musik und Spaß nach al-ter Tradition das Einbringen ei-ner guten Ernte als Dankeschön und als Gelegenheit, mal wie-der gesellig beisammen zu sein als eine große Dorffamilie. In

Kerkow ist alljährlich das erste Septemberwochenende für die-ses Fest reserviert. Ortsansässige Betriebe, Vereine und Einwohner gestalteten wieder einen Umzug mit phantasievoll geschmück-ten Erntewagen. Auch wenn er in diesem Jahr nicht so üppig ausfiel und der Festumzug zum Dorfjubiläum ungeschlagen in

Schönheit und Größe bleibt, so hatten doch die Teilnehmer wie-der Mühe und Liebe in jedes De-tail gesteckt, was von den Zu-schauern am Straßenrand mit Beifall honoriert wurde. Der An-germünder Fanfarenzug führte den Tross an. Unter der Ernte-krone auf dem Festplatz gab es viel Musik, Tanz und Trubel.

Kerkow feierte Erntefest mit Umzug, Musik und Tanz

Trubel unter der ErntekroneVon DANIELA WINDOLFF

Angermünde (MOZ) Der Tango erobert die Uckermark. In Dorf-kneipen, Turnhallen und sogar auf der Straße wird Tango ge-tanzt. Markus Peter Ibrom will den anspruchsvollen Standard-tanz aus den Tanzschulen und Salons der Metropolen in die ländliche Provinz zu den Men-schen holen. Mit der Idee des Nomaden-Tangos sucht der selbsternannte Tango-Architek-ten Oasen, um den „Tanz der Seele“, die „Kommunikation ohne Worte“, wie er den Tango nennt, populär zu machen und Menschen die Scheu vor den Schrittfolgen zu nehmen. „Mein Tango ist der Ucker-Tango, eine modernere, improvisierte Form, die schon blutige Anfänger leicht erlernen können. Es geht nicht um Perfektion, sondern um den Spaß und das Gefühl für den Tanzpartner“, sagt er. Im Anger-münder Projekt 100 mal Neues Leben der Breuninger-Stiftung fand der Architekt Möglichkei-ten und Partner, um seine Vision des Tangos für Jedermann reifen zu lassen und auszuprobieren. Der Erfolg überrascht ihn selbst. Seiner Einladung zum Nomaden-

Tango auf der neuen Seeterrasse am Mündesee waren über 100 Tanz- und Schaulustige gefolgt, teils mit skeptischer Neugier, teils mit Lust, sich wirklich ein-mal selbst auszuprobieren. Wer klassischen Standardtanz erwar-tete, wurde vielleicht enttäuscht, obwohl Markus Peter Ibrom und seine Frau Laura den Tango in

all seinen Facetten beherrschen und ihn leben. „Tango will ge-lebt werden, es ist ein Gefühl“, bestätigte der Tango-Architekt auch Anfänger, die sich bemüh-ten, Schrittfolgen einzuüben. Da-rum ginge es bei seinem Tanz nicht vordergründig, eher um die Beziehung zum Tanzpartner, um Vertrauen in die Führung des

Mannes, um ein Gefühl für die Musik. Nach der interessanten Geschichte des Tangos, die Ibrom erzählte, stand die Bühne offen für Jedermann. Zum Tanzen, Zu-schauen oder nur zum Musik-hören. Hugo Bascope Romero brachte mit seinem seufzenden Akkordeon argentinisches Flair an den Mündesee.

Tango-Architekt Markus Peter Ibrom verwandelte Mündesee in Tanzschule

Tango auf der Seebühne

Tango auf der Seebühne: Der Tango-Architekt Markus Peter Ibrom aus dem Projekt 100 mal Neues Leben brachte am Sonntag den Nomaden-Tango nach Angermünde. Foto: MOZ/Daniela Windolff