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29. SEPTEMBER 2012 DOKUMENTATION

Denkfest 2012 (Dokumentation)

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Es war ein Tag der Denkanstöße und Ideentransfers – zu klugen Formen der Kooperation zwischen Kunst und Gesellschaft. Beim Denkfest in der ehemaligen Feuerwache Heidelberg waren Kreative aus Kunst, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft eingeladen, sich gemeinsam neu zu erfinden. Die Heidelberger Dramaturgin Anita Kerzmann war dabei und erzählt, was sie für sich mitgenommen hat.

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29. September 2012 Dokumentation

Page 2: Denkfest 2012 (Dokumentation)

mit freundlicher unterstützung von:

Herausgeber: metropolregion Rhein-neckar GmbH, kulturbüro der metropolregion, n 7, 5–6, 68161 mannheim; Postfach 10 21 51, 68021 mannheim, tel.: 0621 12987-55, Fax: 0621 12987-52, e-mail: [email protected], internet: www.festivalregion.de

Herstellung: SiGnum communication Werbeagentur GmbH, Lange Rötterstr. 11, 68167 mannheim, tel.: 0621 33974-0, Fax: 0621 33974-20, e-mail: [email protected], internet: www.signum-web.de

Projektleitung und Redaktion: Daniel Grieshaber, Caroline Hansen

Art-Direktion: oliver Weidmann

Layout: alexander Piekarski

Fotos: mircea Gutu (titel, S. 8 –14)

Druck: Druckerei Schwörer GmbH & Co. kG, mannheim

Impressum

Page 3: Denkfest 2012 (Dokumentation)

programm einschreibung

eröffnungDr. Joachim Gerner, Bürgermeister der Stadt Heidelberg

Denkanstoß 1 – Kooperationsprojekte• Europa • Deutschland • Metropolregion Rhein-Neckar

pause

Denkanstoß 2 – Kulturfinanzierung

mittagessen

Denkanstoß 3 – präsentation von sieben regionalen projektideen

Arbeitsgruppen• Allianz starker Partner 1 • Allianz starker Partner 2 • Netzwerke • Kunst und Gesellschaft • Europa: Kulturhauptstadtbewerbung der Stadt Mannheim

gemeinsam mit der Metropolregion Rhein-Neckar• Verflüssigung der Zuständigkeiten • Projektinitiativen • Die Bildungsförderer

Abschlussplenum

Ausklang in der enjoy-Jazz-Lounge

29. SePtembeR 2012 – aLte FeueRWaCHe

ab 9.00 uhr

9.30 uhr

10.00 – 11.15 uhr

11.15 – 11.45 uhr

11.45 – 13.00 uhr

13.00 – 13.45 uhr

13.45 – 15.15 uhr

15.30 – 16.30 uhr

16.45 – 18.00 uhr

ab 18.00 uhr

Denkfest 2012 auf YouTube

QR-Code abfotografieren und die Playlist mit Gesprächen und interviews starten.

Kurzlink: http://shortlinks.de/0a10

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04 GruSSwort

Liebe Denker und Denkerinnen,wir waren zuversichtlich, trotz der gelungenen Premiere im Jahr zuvor in Schwetzingen unserer Sache aber nicht ganz sicher. Doch als im vergangenen September mehr als 200 Teilnehmer zum zweiten Denkfest in die ehemalige Feuerwache Heidelberg strömten, war uns klar: Das Denkfest hat sich als Veranstaltung in der Metropolregion Rhein-Neckar etabliert. Das große Interesse der Besucher, die lebhaften Diskussionen und der anregende Austausch in der ehemaligen Feuerwache haben erneut gezeigt, dass es in der Region Raum und Bedarf für ein solches Forum gibt.

Unser Ziel war es, Ihnen als Besuchern frische Impulse zu liefern. Gleichzeitig wollten wir Ihnen die Möglichkeit bieten, sich inspirieren zu lassen, neue Allianzen zu schmieden und eigene Ideen zu entwickeln. Die durchweg positive Resonanz, die wir von Ihnen erhalten haben, hat uns gezeigt, dass wir diese Ziele offenbar erreicht haben. Darüber hinaus freut es uns sehr, dass das Denkfest in Heidelberg auch konkrete Ergebnisse gebracht hat, über die Sie sich auf Seite 15 informieren können.

Doch nach dem Denkfest ist vor dem Denkfest – und so blicken wir gespannt auf das dritte Denkfest, das am 18. und 19. Juni 2013 in Worms stattfindet. Unter dem Titel „kultur schreiben, senden, twittern – auf allen kanälen unterwegs?“ wollen wir uns gemeinsam mit Ihnen Gedanken machen über die Perspektiven des Kulturjournalismus, über die Verbindung zwischen Kultur und (neuen) Medien sowie über das Zusammenspiel zwischen Kulturmarketing und Kulturjournalismus.

Dazu haben wir uns erneut auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene nach besonders gelungenen Beispielen der Kulturberichterstattung umgesehen, die wir Ihnen beim Denkfest 2013 präsentieren wollen. Und selbstverständlich werden Sie auch in Worms wieder Gelegenheit haben, Kontakte zu knüpfen, Inspiration zu tanken und sich mit anderen Akteuren aus Kultur, Wirtschaft, Politik und Wissenschaft zu vernetzen. Damit in diesem Jahr ausreichend Zeit für eine vertiefte inhaltliche Arbeit bleibt, haben wir uns entschlossen, das Denkfest um einen Tag zu erweitern. So wollen wir am 19. Juni die Themen des Vortags in Arbeitsgruppen weiterentwickeln.

Eine erfreuliche Nachricht hat uns Ende vergangenen Jahres aus Berlin erreicht: Die Festivalregion Rhein-Neckar ist am 21. November 2013 in die Landesvertretung von Baden-Württemberg in Berlin eingeladen, um sich dort gemeinsam mit dem Kulturbüro zu präsentieren. Ein weiterer Beleg dafür, dass die Festivalregion und das Kulturbüro auf dem gemeinsamen Weg, die kulturelle Vielfalt der Metropolregion auch über die Grenzen der Region hinaus bekannt zu machen, ein gutes Stück vorangekommen sind.

Begleiten Sie uns weiterhin auf unserem Weg, bleiben Sie dem Denkfest gewogen und sparen Sie nicht mit Anregungen, die uns helfen können, das Denkfest noch besser zu machen!

manfred metznerSprecher der arbeitsgruppe Festivalregion

thomas KrausLeitung kulturbüro der metropol-region Rhein-neckar GmbH

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05

Sehr geehrte Damen und Herren,ich freue mich, dass das diesjährige DENKFEST der Metropolregion Rhein-Neckar unter dem Thema „Kunst und Gesellschaft – kluge Formen der Kooperation“ so erfolgreich in Heidelberg stattgefunden hat. Hier bilden Wissenschaft, Bildung, Kultur und Kreativität die Basis für eine zukunftsfähige europäische Stadt in einer starken Wirtschafts- und Kulturregion. Um Visionen wie die einer gemeinsamen Bewerbung als europäische Kulturhauptstadt im Dialog anzustoßen und schließlich Erfolg versprechend zu verfol-gen, bedarf es dringend derartiger Veranstaltungen, an denen internationale Projekte vorgestellt, Ideen präsentiert, Kooperationen angedacht und Netzwerke aufgebaut bzw. gepflegt werden. Die rege Beteiligung von Akteuren aus der gesamten Region hat be-stätigt, dass das DENKFEST als Projektlabor und Netzwerk-Plattform richtig konzipiert ist.

Dass dieser rege Austausch zwischen Kunstschaffenden, Entrepreneuren, Kulturvermitt-lern und Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft zudem an einem Ort stattgefunden hat, der quasi zum Synonym für kulturelle Zwischennutzung in Heidelberg geworden ist, könnte ich mir kaum passender vorstellen: In der ehemaligen Feuerwache wurde in den vergangenen drei Jahren als Interimsspielstätte Theater gemacht – in Zukunft soll hier ein Zentrum für Kultur- und Kreativwirtschaft Einzug halten und dem Quartier im Rahmen einer ganzheitlichen strategischen Stadtentwicklungsplanung unter dem Motto „Wissen schafft Stadt“ zu einer neuen sinnstiftenden Identität verhelfen.

Für die nächsten DENKFESTE wünsche ich weiterhin viel Kreativität und gutes Gelingen!

Dr. eckart würzneroberbürgermeister der Stadt Heidelberg

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06

Heppenheim

Frankenthal

Bensheim

Lampertheim

Speyer

Haßloch

LuDwiGSHAfen

wormS

ScHwetzinGen

Bad Dürkheim

Buchen

Neustadt

Schifferstadt

Landau

Bad Bergzabern

Germersheim

mAnnHeim

HeiDeLberG Mosbach

Viernheim Weinheim

SinsheimWiesloch

LeimenHockenheim

Die feStivALreGion

Spielorte der Top-Festivals

Kreisfreie Städte sowie Orte, an denen weitere Festivals stattfinden

Die top-feStivALS in Der metropoLreGion rHein-necKAr

theater, musik, kino, kunst – die top-Festivals in der metropolregion Rhein-neckar präsentieren jede menge kulturelle Highlights quer durch alle Sparten.

Enjoy Jazz, verschiedene Städte in der mRnVIII. Festspiele Ludwigshafen  61. Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg  

Heidelberger Frühling  Schwetzinger SWR Festspiele  Heidelberger Stückemarkt  19. Heidelberger Literaturtage  17. Internationale Schillertage, mannheim9. Festival des deutschen Films, LudwigshafenHeidelberger Schlossfestspiele  Internationales Straßentheaterfestival LudwigshafenNibelungen-Festspiele, Worms

Wunder der Prärie, mannheim5. Fotofestival Mannheim_Ludwigshafen_HeidelbergMannheimer Mozartsommer

Thomas Nikolaus, Gesundheitspionier

Jeder Mensch ist anders – auch genetisch.

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Diagnostics arbeiten gemeinsam an Tests

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08 Der tAG

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mein Denkfest 2012es war ein tag der Denkanstöße und ideentransfers – zu klugen Formen der kooperation zwischen kunst und Gesellschaft. beim Denkfest in der ehemaligen Feuerwache Heidelberg waren kreative aus kunst, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft eingeladen, sich gemeinsam neu zu erfinden. Die Heidelberger Dramaturgin anita kerzmann war dabei und erzählt, was sie für sich mitgenommen hat.

Geradezu euphorisch hörte ich viele ehemalige Kol-legen und befreundete Künstler aus der Rhein-Ne-ckar-Region vom ersten Denkfest im Schwetzinger Schloss erzählen. Eine unglaubliche Aufbruchsstim-mung sei zu spüren gewesen, als sich im Mai 2011

rund 150 lokale und überregionale Akteure erstmals trafen, um gemeinsam über die kulturelle Identität der Metropolregion zu diskutieren.

„Denkfest?“, dachte ich, „was für ein schöner Titel, welche Versprechung!“ Die Teilnehmer benutzten den Begriff ganz selbstverständlich, wie man „Tagung“ sagt oder „Konferenz“ – und doch weist der Begriff „Denkfest“ weit darüber hinaus. Er assoziiert etwas, das man mit solchen Veranstaltungen eher selten verbindet, das Kulinarische, ja Kultische. „Das Denkfest, (...) ein Fest, welches zum Andenken an eine Sache, Begebenheit, Person etc. gefeiert wird“, schreibt Joachim Heinrich Campe in seinem Wörterbuch der deutschen Sprache von 1807. Im eigentlichen Wortsinn geht es also um ein Angedenken. Man vergewissert sich der gemeinsamen Wurzeln, der kollektiven Identität. Angesichts der Berichte vom ersten Denkfest scheint diese Rückversicherung geglückt.

KunSt unD GeSeLLScHAft neu DenKenAber wie geht es nun weiter? Wie entwickelt man eine gemein-same Vision und eine neue Art von Kulturarbeit für die Metropol-region? Und wie soll man sich diesen Vorgang als Fest vorstel-len? Das fragte ich mich im Zug von Berlin aus in die alte Heimat, Geburtsstadt und Alma Mater, Heidelberg. In der ehemaligen Feuerwache angekommen, ging es bald in medias res: Die rund 200 Teilnehmer konnten zwischen drei Gesprächsforen wäh-len, in denen Best-Practice-Beispiele für kluge Kooperationen präsentiert wurden.

Ich entschied mich für das Forum zur Metropolregion. Dort referierte Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz über die „Kulturvision 2015“, die sich – vereinfacht ausgedrückt – die Stär-kung und Weiterentwicklung der Metropolregion als Kulturregi-on auf die Fahnen geschrieben hat. Dr. Alexander Schubert von

den Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen stellte das Marke-ting-Netzwerk der Staufer-Ausstellung vor. Jochen Lehmann vom Verein Kunstplatz Hemsbach verortete seine Initiative, in der Künstler Skulpturen für die Stadt an der Bergstraße vor Ort erschaffen, angesichts der groß angelegten Projekte seiner Vorredner („Bundesliga“) in die Kreisliga. Völlig zu Unrecht, wie ich fand: Kunstplatz Hemsbach ist ein engagiertes Projekt, das Schule machen könnte, weil es Künstler und Bevölkerung in über zeugender Weise zusammenbringt. Sehr großen Anklang fand auch das international besetzte Gesprächsforum zu Koope-rationen in Europa, wie ich beim Mittagessen erfuhr.

rAum für erfoLGreicHe beGeGnunGenDas Denkfest bot sieben Initiatoren Raum, ihre Projekte im Pecha-Kucha-Format – einer zeitlich begrenzten Vortragstech-nik – zu präsentieren. Die Projekte, wie zum Beispiel die Idee einer Filmschule für Kinder und Jugendliche des Mannheimer Videokünstlers Dr. Marc Reisner, waren nicht nach Größe oder Renommee, sondern im Hinblick auf ihr Potenzial für die Region ausgewählt worden. Die Vorstellungsrunde zeigte eindrücklich die Bandbreite von Initiativen aus der Region zwischen Kunst, Vermittlung, sozialer Arbeit und gesellschaftlichem Engage-ment. Sie offenbarte auch die große Stärke des Denkfestes, diese gleichberechtigt nebeneinander zu präsentieren. Meiner Ansicht nach geriet allein die letzte Runde des Denkfestes, in der Arbeitsgruppen zu den Projekten ihre Ergebnisse präsentierten, stellenweise zu langatmig. Mit einer entschlosseneren Ge-sprächsführung der gesamten Veranstaltung in der Hand eines Moderators wäre eine stärkere Zuspitzung und Verdichtung möglich gewesen.

Neben der Projektebene widmete sich das Denkfest auch einem weiteren für Kulturschaffende bedeutsamen Thema: der Finanzierung. Wie man potenzielle Geldgeber anspricht und sinnvolle Förderanträge stellt, stand deshalb auch im Zentrum einer vom WDR-Journalisten Peter Grabowski sehr kenntnisreich moderierten Gesprächsrunde im Plenum. Jörg Eisfeld-Reschke beispielsweise überzeugte in seinem Vortrag zum Thema

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10 Der tAG

DenKwAnD

DenKHALLe

DenKScHmieDe

DenKStoppLounGe

DenKSport

DenKpLAtz

Die Autorin: Anita Kerzmann, geboren 1974 in Heidelberg, ist Dramaturgin und Pro-jektkoordinatorin. Von 2008 bis 2011 leitete sie den Fonds Wanderlust, ein Förderpro-gramm für internationale Theaterpartnerschaften, bei der Kulturstiftung des Bundes.

[email protected]

„Crowdfunding“. Damit können einzelne Projekte durch Kleinst-spenden einer Netz-Community finanziert werden. Ebenso präg-nant war der Kurzvortrag von Sabine Bornemann vom Cultural Contact Point, der über die EU-Förderprogramme und Matching-Funds informierte. Matching-Funds sind Garantie-Fonds, die nach vorheriger Anmeldung durch einen Projektträger in den Haushalt (beispielsweise einer Kommune) eingestellt werden und im Falle einer Förderung durch die EU ohne weitere Prüfung abgerufen werden können.

Erschöpft sank ich am Ende des Tages in die Sessel der Lounge und dachte über erste Auswirkungen dieses Denkfestes nach: Nach dem Vorbild der Festivalregion soll ein Netzwerk der Museen, die Museumsregion, entstehen. Darüber hinaus haben einzelne Projekte Sponsoren oder Partner gefunden, Künstler Galeristen und Vereine neue Mitglieder. Am nächsten Morgen, im Zug zurück, fragte ich mich, ob das Denkfest das Versprechen seines Namens gehalten hat. Klare Antwort: Ja – denn es hat Visionen und Inspirationen freigesetzt. Und zwar solche, die sich aus der Spannung zwischen unterschiedlichen Polen ergeben: Großprojekt und Graswurzel, EU-Gelder und Crowdfunding.

Dem Denkfest 2012 ist es gelungen, diese Pole zusammen-zudenken und dennoch jedem Raum zu lassen. Nur so, scheint es mir, ist innovative Kulturarbeit in einer Region möglich. Die Veranstaltung hat dafür die richtige, unterhaltsame und kuli-narische Form der Vermittlung sowie ein überraschend großes Publikum gefunden. Ich bin gespannt auf das nächste Denkfest in Worms, das sich sicher noch weiterentwickeln lässt und wird. Wenn im nächsten Jahr dann wie geplant noch kultische, sprich künstlerische Präsentationsformen dazukommen, kann man von einem wahrhaften Denk-Fest sprechen.

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DenKStoppLounGe

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Spannende vorträge: Kulturmanager Rainer Kern und die Musikerin und Musikmanagerin Janina Klabes waren nur zwei der zahlreichen Referenten, die ihre Projekte beim Denkfest vorstellten.

ideenaustausch: In den Arbeitsgruppen wurde offen und angeregt diskutiert. Hier moderiert Wolf-Rainer Lowack, Geschäfts-führer der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH, die Arbeitsgruppe „Netzwerke“.

Der tAG

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13

markt der ideen: Die Besucher nutzten auch in diesem Jahr das Denkfest als Möglichkeit, sich auszutauschen, Kontakte zu knüp-fen und zu vertiefen und Ideen gemeinsam weiterzuspinnen.

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14 Der tAG

raum für Austausch: Die ehemalige Feuerwache in Heidelberg gab mit ihrem Charme des Improvisierten dem Denkfest einen würdigen, da offenen Rahmen.

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15

„für mich waren vernetzung und (über-)Lebenshilfe für Kulturschaffende die zwei wichtigsten begriffe, mit denen ich

aus dem Denkfest 2012 herausgegangen bin. Hier konnten einerseits sehr gut Kontakte geknüpft werden, und anderseits wurden konkrete informationen gegeben, wie Kulturschaffen-de an die für ihr Arbeiten notwendigen mittel kommen. es ist

gleichzeitig klug und anspruchsvoll, aus Kontakten Kooperati-onen erwachsen zu lassen, in denen enorme chancen stecken.“

Dr. ericH GAuLKe LeiteR StanDoRtentWiCkLunG, RoCHe DiaGnoStiCS GmbH

„Das Denkfest hat sich als wichtige einrichtung zur vernetzung der Kulturschaffenden in der metropolregion rhein-neckar und zur entwicklung neuer künstlerischer formate etabliert. für mich per sönlich als neuling in dieser region war es zudem eine ideale Gelegenheit, mit vielen Kulturschaffenden ins Gespräch zu kommen.“

KArin HeyL LeitunG kuLtuR, SPoRt unD SoziaLbeRatunG, baSF Se

erSte erGebniSSe DeS DenKfeSteS 2012 …

Die BASF SE unterstützt den Verein KunstPlatz Hemsbach bei seinem Skulpturen-Symposium 2013. Diese Kooperation bildet den Auftakt für ein Kulturprojekt des nationalen und internationalen Austauschs in der Metropolregion Rhein-Neckar (Arbeitstitel: Matchbox).

Die Heidelberger Künstlerin Ella Kehrer und der Mannheimer Künstler Bahaiden planen ein gemeinsames Kunstprojekt im Rahmen des Mannheimer Unterstützungssystem Schule (MAUS) mit Kindern der Neckarschule im Mannheimer Stadtteil Neckarstadt-West.

Dr. Alexander Schubert, Leiter der Marketingabteilung der Reiss-Engelhorn-Museen, bringt die Idee einer Museumsregion Rhein-Neckar zur Sprache.

Innerhalb der MRN GmbH hat sich eine Arbeitsgruppe formiert, die sich intensiv mit dem Thema „Crowd-funding“ beschäftigt.

Aus dem Denkfest sind mehrere europäische Förderanträge und Anträge an die Kulturstiftung des Bundes hervorgegangen.

Für das „Kulturprojekt in der Fläche“ (Arbeitstitel: Matchbox) wurde ein internationaler Partner, farnham maltings (Surrey, Großbritannien), gefunden.

fortSetzunG foLGt …

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europäische Kulturhauptstadtmannheim hat ein umfassendes Stadtentwicklungsprojekt angestoßen, das in eine bewerbung als „europäische kulturhauptstadt“ mündet. Die Region aarhus in Dänemark hat es bereits geschafft und wird den titel 2017 tragen. ein Gespräch mit trevor Davies und Rainer kern.

rainer Kern arbeitet als freier Kulturmanager in Deutschland und betreut verschiede-ne Projekte in Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen. Er ist Erster Vorsitzender des

Kulturhauses Karlstorbahnhof e. V. in Heidelberg, war künstlerischer Leiter der Kon-zertreihe „deltaconnection“, ist mitverantwortlich für das Programm des Kulturhauses Alte Feuerwache Mannheim und des Mannheimer Literaturfestes „lesen.hören“ sowie

Leiter des Festivals „Enjoy Jazz“. Darüber hinaus war er als Intendant für Programm und Durchführung des 400-jährigen Stadtjubiläums von Mannheim verantwortlich. Derzeit

arbeitet er als Beauftragter des Oberbürgermeisters am Konzept für eine Bewerbung der Stadt Mannheim zur Europäischen Kulturhauptstadt.

trevor Davies, Aarhus wird 2017 europäische Kulturhaupt-stadt, und zwar als region. welche idee steht dahinter?Das Konzept der Regionen passt in den Kontext Europa, wenn wir regionales Denken als Zusammenfügen verstehen. Damit Regionen an ihrer eigenen Identität arbeiten können, braucht es eine starke, schützende und neutrale Plattform, wie sie die Kulturhauptstadt bietet: Dabei geht es mehr darum, danach zu fragen „Was wollen wir?“, und weniger „Womit müssen wir um-gehen?“ Das Problem eines solchen Metaprojektes ist der Faktor Zeit: Voraussichtlich 2025 wird Deutschland wieder eine Kultur-hauptstadt stellen können. Wir haben es also mit einem weiten Zeitrahmen zu tun und der Tatsache, dass Veränderungen nicht planbar sind: sie passieren einfach. Um die Gewohnheiten der Menschen zu verändern, braucht es viel Zeit, ernsthafte Verän-derungen setzen Prozesse voraus. Um mit unseren Projekten ernsthaft etwas zu verändern, müssen wir mit Weitblick und zugleich im Hier und Jetzt arbeiten.

Gibt es beispiele für intelligente Kooperationen aus eurer Arbeit? Wir haben ein Programm, das sich „soft city“ nennt. Es geht um die weichen Standortfaktoren einer Stadt, wie zum Beispiel das Wohnumfeld der Menschen. Eine großartige Erfahrung waren die lokalen Projekte, bei denen wir an Brennpunkten des Landes gearbeitet haben, zum Beispiel in Gello: Ein Stadtviertel, in dem etwa 20.000 Menschen in alten Hochhäusern leben – in der Mehrheit nicht gebürtige Dänen –, sollte durch Abriss saniert werden. Also haben wir parallel zu architektonischen Workshops viele Gemeinschaftsprojekte organisiert und mit den Leuten Ver-änderungswünsche ausgearbeitet. Mithilfe des zivilen Dialogs schaffen solche Projekte Orte des Austausches, wo sich Ideen kreuzen und Alternativen erforschen lassen.

wie habt ihr es geschafft, das thema „europäische Kultur-hauptstadt“ in der region zu verankern?Zunächst haben wir uns gefragt: Wie machen wir aus einer ganz normalen, durchschnittlich gut funktionierenden Stadt in Europa eine europäische Stadt? Und was bedeutet diese Veränderung? Ohne Antworten auf diese Fragen bleibt die Idee von Europa, der europäischen Solidarität, nur Makulatur. Und wie kommen wir an eine ganz normale, durchschnittliche Stadt, die den europäischen Gedanken leben will? Durch Diskussion, die klare Grenzen braucht, aber auch totale Freiheit. Mit dem richtigen Team, das im Wissen um all diese Aspekte zusammen-arbeitet, Themen aus den Schwächen und nicht aus den Stärken einer Region generiert. Damit die Leute nicht über das Übliche reden, muss man kontinuierlich „graben“ und immer wieder „provozieren“, eine instabile Situation kreieren, aus der Neues entsteht. Das ist der Sinn des Prozesses.

Die frage an rainer Kern: was ist für dich die wichtigste erkenntnis mit blick auf trevors erfahrungen? Ich glaube, zwei Dinge sind vor allem wichtig. Einmal die Lang-zeitstrategie: Wir arbeiten nicht zuerst an einer Stadtbewerbung, sondern an der Stadt und an der Metropolregion, und daraus entsteht die Bewerbung. Unser Ziel war 2020, jetzt wird es viel-leicht 2025, das ist noch nicht klar. Vielleicht wird es in Zukunft auch einen „open call“ ohne Länderliste geben, bei dem sich jedes Jahr jede Stadt aus jedem Land bewerben kann. Doch für uns ist es eigentlich nicht wichtig, ob es 2020 oder 2025 sein wird, denn wir arbeiten gemeinsam mit dem Kulturbüro der Metropolregion an der langfristigen Strategie, die ein wichtiges Kriterium für die Nominierung als Europäische Kulturhauptstadt ist. Da sind wir schon auf dem richtigen Pfad und müssen gedul-dig bleiben.

DENKANSTOSS KooperAtionSproJeKte

Page 17: Denkfest 2012 (Dokumentation)

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trevor Davies ist Gründer des „Copenhagen International Theatre“ und arbeitet heute als künstlerischer Leiter des Theaters sowie als Leiter des Projekts „Europäische Kultur-

hauptstadt Aarhus 2017“. Als Direktor der Kulturhauptstadt Kopenhagen war er bereits für Planung und Durchführung eines der größten und erfolgreichsten Kulturhaupt-

stadtprojekte verantwortlich. Trevor Davies leitete das Aarhus Festival und war Mitbe-gründer des Danish Centre for Culture and Development sowie vier Jahre lang Leiter

des Salisbury Festivals. Für seine Verdienste wurde Davies mit zahlreichen internationa-len Auszeichnungen geehrt, wie dem „Orden der Künste und der Literatur“, den ihm der

ehemalige französische Kulturminister Jack Lang verlieh.

www.mannheim2020.de

www.aarhus2017.dk

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mAnifeStA – die europäische biennale für zeitgenössische Kunstmanifesta, die europäische biennale für zeitgenössische kunst, ist die einzige nomadisierende biennale weltweit. katerina Gregos erklärt das Prinzip der Wanderausstellung, die alle zwei Jahre in verschiedenen Städten europas gastiert.

Katerina Gregos lebt und arbeitet als Kuratorin und Autorin in Brüssel. Sie ist Kuratorin des dänischen Pavillons auf der 54. Biennale in Venedig und war Co-Kuratorin des 4. Fotofestivals Mannheim_Ludwigshafen_Heidelberg im Jahr 2011. Ihr aktuelles

Projekt ist „Newtopia: The State of Human Rights“, eine Ausstellung für die Stadt Meche-len. Zuvor war sie als künstlerische Leiterin des Argos-Zentrums für Kunst und Medien

in Brüssel tätig und Direktorin des Deste Foundation, Centre for Contemporary Art in Athen. Als Co-Kuratorin für Manifesta brachte Gregos die europäische Biennale für zeit-genössische Kunst bereits nach Rotterdam, Luxemburg, Ljubljana, Frankfurt, Donostia-

San Sebastián, Trentino-Alto Adige und in die Region von Murcia.

Gegründet wurde Manifesta 1996 als Nonprofit-Orga-nisation mit Sitz in Amsterdam. Die Schau ist eine Wanderbiennale und zieht alle zwei Jahre von Stadt zu Stadt: Von Rotterdam nach Luxemburg, Ljubljana, San Sebastián, Trentino und immer weiter – ge-

startet als Versuch, die geopolitischen Verschiebungen Europas seit 1989 nachzuvollziehen. Während es in den Anfängen von Manifesta vor allem um den Wandel in Ost- und Südeuropa ging, liegt der Fokus heute vor allem auf den dramatischen sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen in Europa.

eine biennALe Auf reiSenEine Stadt, die sich für Manifesta bewirbt, muss die Hälfte des Projektetats von 3,5 Millionen Euro tragen. Zuletzt war es die belgische Stadt Genk, der drittwichtigste Industriestandort in Flandern, wo die Kunstbiennale haltmachte: Es ging um Industri-alisierung, Postindustrialisierung und industrielle Produktion bei Manifesta 9. Unter dem Motto „In der Tiefe der Moderne“ fand das Projekt an einem symbolträchtigen Ort statt. Um über den Wandel der industriellen Produktion in Europa und anderswo zu reden, nahmen wir die Hinterlassenschaften der Kohle-Industrie in der ehemaligen Bergbauregion zum Ausgangspunkt. Die Koh-levorkommen entdeckte der Geologe André Dumont 1901 in Genk, der Bau von sieben Zechen folgte in den 30 Jahren darauf. Natürlich lebt heute niemand mehr vom Bergbau in Genk, die Zechen wurden zwischen 1987 und 1992 geschlossen. So liegt Genk also in einer wichtigen Zone, in einem Industriezentrum Europas. Wir wollten diese geografische Gegebenheit mit einer generellen Pathologie dessen, was Europa gerade befällt, in Ver-bindung bringen: der Pathologie der Deindustrialisierung und dem, was ihr folgen wird.

Die Frage des Andenkens, der Geschichte und des Wissens, besonders in Bezug auf das industrielle Gedächtnis, war uns bei Manifesta 9 sehr wichtig. Wir haben einen Blick auf den Mythos

der Postindustrialisierung geworfen unter der Prämisse, dass diese Industrie in Westeuropa tot und begraben ist. Dabei gerät eine Tatsache leicht in Vergessenheit: Diese Form der Industrie hat sich global nach Süden verlagert, dorthin, wo die Arbeits-bedingungen mitunter gefährlicher sind, es an sozialer und ökologischer Sicherheit fehlt. Uns ging es darum, den Mythos des Untertageabbaus als einen antiquierten Industriezweig zu unterlaufen.

GeiSter unD HüLLenWir wollten diese kontinuierliche Frage der Industrialisierung sichtbar machen, aber auch die Veränderungen von Fordismus und Postfordismus zu materialunabhängiger Arbeit und Denk-arbeit, Biokapitalismus und wirtschaftlichen Verschiebungen. Manifesta 9 beinhaltete erstmals auch einen kunsthistorischen Teil, der sich dem „Zeitalter der Kohle“ mit seinen Auswirkungen auf Umwelt, Arbeitswelt und soziale Umstände widmete: Dafür haben wir ein unfreundliches Umfeld zum Museum umfunkti-oniert und die Kohle-Installationen der Surrealisten von 1938 nachempfunden – vom Anfang der industriellen Revolution bis heute, mit Arbeiten berühmter Künstler des 19. und 20. Jahr-hunderts wie Richard Long, Boltanski und Marcel Duchamp. Ein Subtext dieses historischen Teils war „Das dunkle Material“ und Künstlern gewidmet, die Werke mit Kohle gestaltet haben.

Ein Part der Ausstellung beschäftigte sich mit den Hinterlas-senschaften des Kohleabbaus und dem Bewahren von Erinne-rungen. Die Industrie, die uns verlässt, hinterlässt Geister und Hüllen. Wir alle fragen uns, was wir mit diesen Geistern und Hüllen machen sollen: Normalerweise werden sie in Museen ver-wandelt, aber wir wollten Projekte zusammenbringen, die sich mit dem Erhalt von historischen Erinnerungen des Kohleabbaus befassen. Mit Manifesta 9 haben wir Organisationen und Men-schen, die daran arbeiten, zusammengebracht: aus Frankreich, Belgien, den Niederlanden und Großbritannien.

DENKANSTOSS KooperAtionSproJeKte

Page 19: Denkfest 2012 (Dokumentation)

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Station in belgien: Manifesta 9 gastierte in Genk, einem ehemaligen Kohlerevier

in Belgien. Im Mittelpunkt stand das Phänomen der Industrialisierung und der

Deindustrialisierung. www.manifesta.org

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cArAvAn – Künstler auf den weg bringenein europäisches Projekt, das seine Wurzeln in england hat, ist „CaRaVan – künstler unterwegs”. als reisendes Sozial- und Gesellschaftstheater widmet es sich mit kulturellen Gemeinschaftsprojekten und künstlerischen Darbietungen dem thema „neuanfang nach der krise“. einsichten dazu von Gavin Stride.

Gavin Stride ist Mitbegründer und Leiter von CARAVAN und besitzt internationale Er-fahrung als Regisseur und Produzent innovativer Theaterformen. Seit zehn Jahren leitet

er Farnham Maltings, ein Produktionszentrum im Süden Englands, das Produktions- und Präsentationsort für eine Vielzahl von Kunstformen ist. Pro Jahr bekommen sechs Performancegruppen die Möglichkeit, vor Ort neue Produktionen zu entwickeln. Das

von Gavin entwickelte Konzept beinhaltet umfassende Betreuung der jungen Künstler – von Konzeptionsgesprächen bis hin zur Vermittlung internationaler Gastspiele.

reise allein, reise schneller. Reise zusammen, reise weiter – warum erwähne ich dieses alte französische Sprichwort? Weil wir Zeugen einer totalen Revolution sind. Die Geschichte spricht meist von politischen Revolutionen, dramatischen Ereignissen, die oft wenig

Veränderung mit sich bringen. Aber manchmal passiert etwas anderes, ein kollektives Erwachen und Erkennen von Möglich-keiten, die alles ändern: wie wir die Welt sehen, was wir wert-schätzen, wie wir leben. Aus diesem Durcheinander ist CARAVAN geboren.

Ich glaube, es braucht drei Fähigkeiten, um die Welt zu ver-stehen und zu formen: die Fähigkeit, das System zu sehen, an dem wir alle teilhaben. Die Fähigkeit, zu erkennen, in welchem Maße Dinge zusammenhängen. Wir sind „gefangen in einem un-entweichlichen Netz unserer Gegenseitigkeit“, hat Martin Luther es ausgedrückt, und wir müssen Kooperationen über jegliche vorstellbare Grenze hinweg unterstützen. Und wir brauchen die Fähigkeit, uns von einem reaktionsgesteuerten Problembe-wältigungsmodell zu befreien, um die Zukunft zu formen, die wir wirklich wollen – mit Verbundenheit, Fantasie, Geduld und Durchhaltevermögen.

CARAVAN ist ein Versuch, einen Dialog zwischen englischen Künstlern und dem Rest der Welt zu fördern – es geht darum, neue Kooperationen als eine Art von Globalisierung von unten anzustoßen. Wenn wir anfangen zu verstehen, wo unser Platz in der Welt ist, verstehen wir oftmals erst, wie gewöhnlich wir sind: Deshalb organisieren wir Symposien in ganz England für Künstler und Ensembles, die weltweit auftreten wollen. Uns geht es darum, Künstler dabei zu unterstützen, ihre Werke zu beschreiben, die eigenen Beweggründe zu erforschen und her-auszufinden, ob es überhaupt sinnvoll ist, sich auf das internatio-nale Parkett zu wagen. Wir hatten schon Ensembles, die Kon-fliktlösungsstücke nach Beirut bringen wollten oder Pantomime nach Frankreich, und sind immer wieder über die schlechte

Vorbereitung überrascht. Oft hat es den Anschein, dass Künstler erwarten, Festivalorganisatoren müssten ihre Werke nur sehen, um sie schon engagieren zu wollen.

Alle zwei Jahre organisieren wir ein Programm, bei dem 25 Gruppen ihre Werke drei Tage lang vor einem Publikum aus 60 internationalen Festivalorganisatoren, nationalen Abgeordne ten und örtlichen Vertretern zeigen. Dabei geht es nicht um das bloße Konsumieren von Theater: Wir hoffen, dass es sich wie eine Einladung unter Freunden anfühlt, und wir haben dabei die Rolle des Gastgebers. Wir bemühen uns sehr darum, dass es die Leute bequem haben, sich sicher fühlen und wissen, was sie zu tun haben. Alle sehen alles bei CARAVAN, teilen somit ähnliche Erfahrungen und haben Zeit, darüber zu sprechen und zuzuhören. Es gibt ein paar Grundsätze, die wir mit CARAVAN vermitteln wollen:

ideen folgen Geld. Bau dein Netzwerk auf – in der Vergangen-heit haben wir uns über Besitz definiert, in Zukuft werden wir durch das, was wir teilen, definiert, das zeigt sich schon jetzt an Phänomenen wie Wikipedia oder Facebook. Gib dir Zeit, Vertrauen aufzubauen, denn es existiert ein absolutes Verhältnis zwischen Vertrauen und Risiko. Wenn du innovativ sein willst, baue erst Vertrauen auf. Und sei bereit, deine Macht abzugeben.

Arbeite mit menschen, die du bewunderst. Wer mich fragt, was ich mache, dem sage ich: daran arbeiten, dass Menschen länger leben, sich glücklicher und sicherer fühlen.

Suche Gespräche, auch wenn du nicht weißt, was sie dir bringen, bewege dich in einem unsicheren Umfeld. Das große Dilemma der Geldgeber: Wie soll man Strukturen aufbauen, die durchsichtig und zugänglich sind, aber das Resultat nicht vorbestimmen? Ich verspreche euch, da gibt es Möglichkeiten, ein Forum dafür kann euer Denkfest sein.

DENKANSTOSS KooperAtionSproJeKte

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www.caravanshowcase.org.uk

„in der vergangenheit haben wir uns über

besitz definiert, in zukuft werden wir

durch das, was wir teilen, definiert.“ GaVin StRiDe

Schritt in die welt: Alle zwei Jahre präsentieren bei CARAVAN Künstlergruppen ihre Werke vor internationalen

Festivalorganisatoren, nationalen Abgeordneten und örtlichen Vertretern.

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tanzzeit – zeit für tanz in Schulen in zeiten von nintendo & Co. ist der bewegungsmangel von kindern und Jugend-lichen ein oft beklagtes Phänomen. Das Projekt tanzzeit will diesem trend entge-genwirken und die entwicklung von jungen menschen fördern.

Livia patrizi wuchs in Neapel auf und erhielt ihre Ausbildung an der Folkwang Hoch-schule in Essen. Neben Engagements als Tänzerin u. a. beim Cullberg Ballett (Mats Ek),

bei Pina Bausch, Joachim Schloemer und Maguy Marin arbeitet sie seit 1994 auch als freie Choreografin und führte Regie für Tanzproduktionen der freien Szenen in Neapel,

Stockholm, Paris und Deutschland. 2005 initierte Livia Patrizi das Projekt „TanzZeit – Zeit für Tanz in Schulen“ und leitet es seit sieben Jahren gemeinsam mit einem Team aus

Künstlern und Pädagogen. Mittlerweile haben bereits mehr als 450 Berliner Schulklas-sen und damit über 10.000 Kinder am Tanzprojekt teilgenommen. Seit 2008 ist Livia

Patrizi zudem Künstlerische Leiterin der TanzZeit-Jugendcompany EVOK E.

Seit 2005 unterrichten Tänzer, Choreografen und Tanz-pädagogen Berliner Schüler und bringen ihnen die Kunstform Tanz näher. Das Projekt TanzZeit arbeitet im Rahmen von Schule und Klassenverband, weil dies der einzige Ort ist, an dem alle Schüler unabhängig

von ihrem sozialen und kulturellen Hintergrund erreicht werden. Gleichzeitig strebt TanzZeit ein tieferes, erweitertes Verständ-nis von Kunst in der Gesellschaft an, um alternative Wege des Denkens und Handelns zu erforschen und damit Kinder und Jugendliche in ihrer physischen, geistigen und emotionalen Entwicklung langfristig zu unterstützen.

erfinDer, KritiKer unD forScHerUnter Wissensvermittlung verstehen wir einen gleichwertigen Austausch zwischen jungen Menschen aller Schichten und Nationalitäten und Künstlern mit der Überzeugung, dass deren Kreativität wechselseitig bereichernd ist. Kinder und Jugend-liche werden bei TanzZeit ermutigt, als Mitgestalter, Erfinder, Kritiker und Forscher von Kunst zu wirken. TanzZeit ist darauf bedacht, Strukturen immer weiter zu verbessern und in seiner Entwicklung nicht stehen zu bleiben. Zur Qualitätssicherung des TanzZeit-Unterrichts finden für unterrichtende Künstler regel-mäßig Fortbildungen, intensive Supervision und individuelle Coachings statt.

meHrStufiGeS moDeLLZiel von TanzZeit ist mittelfristig, über die Basisarbeit in der Fläche hinaus eine Bildungskette aufzubauen, die es Kindern und Jugendlichen ermöglicht, sich kontinuierlich weiterzuent-wickeln und ihre Bildung, Erziehung und Befähigung verstärkt zu fördern. Seit 2008 gibt es für besonders interessierte und talentierte Jugendliche die Möglichkeit, mit der TanzZeit-Ju-

gendcompany regelmäßig zu trainieren und mit verschiedenen Choreografen Tanzstücke für Berlin und darüber hinaus zu er-arbeiten. Als Stufe zwischen „TanzZeit – Zeit für Tanz in Schulen“ und der TanzZeit-Jugendcompany wurde 2010 der TanzZeit-Nucleo Neukölln gegründet. In dieser Tanz-Gruppe für 10- bis 14-Jährige unterrichten zwei Künstler aus dem TanzZeit-Pool einmal wöchentlich im Nachmittagsbereich.

Der peer-to-peer-AnSAtzDen inhaltlichen Schwerpunkt legt TanzZeit aktuell darauf, einen Peer-to-Peer-Ansatz auszubauen, der im letzten Jahr mit dem Projekt „INCORPO – Ein Tanzpaket für Schulklassen“ begonnen wurde. Schulklassen bekamen die Möglichkeit, nach dem Be-such einer Tanzvorstellung der TanzZeit-Jugendcompany an einem kostenfreien Nachbereitungsworkshop mit den Tänzern teilzunehmen. Das Konzept, dass Teilnehmer der TanzZeit-Jugend company selbst an Schulen und Theatern Tanz künst-lerisch und pädagogisch vermitteln, wurde von Lehrern und Schülern sehr positiv aufgenommen.

Die Vertreter von denjenigen Theatern, die nicht regelmäßig Vorstellungen für Kinder und Jugendliche anbieten, waren da-von beeindruckt, wie konzentriert die Schüler die Vorstellungen verfolgten. Damit sind wir unserem Ziel ein gutes Stück näher gekommen, durch regelmäßige Aufführungen für Schulklassen Tanz einem jungen Publikum zugänglich zu machen. Um bei jungen Menschen dauerhaft eine Tür zum zeitgenössischen Tanz zu öffnen, muss eine Verbindung zwischen den Bühnenstücken und der Tanzpraxis der Kinder und Jugendlichen hergestellt wer-den. Mit der Idee von INCORPO wird dieser fehlende Link durch die starke Vorbildfunktion der jugendlichen Darsteller herge-stellt. Im Zentrum steht hier die Weitergabe von Motivation von Jugendlichen an Jugendliche.

DENKANSTOSS KooperAtionSproJeKte

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www.tanzzeit-schule.de

„Kinder und Jugendliche werden bei

tanzzeit ermutigt, als mitgestalter,

erfinder, Kritiker und forscher von Kunst

zu wirken.“ LiVia PatRizi

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erinnern – vergessen: Kunststücke Demenz

Klaus bremen war Geschäftsbereichsleiter beim Paritätischen Wohlfahrtsverband in NRW und dort für Selbsthilfe, Engagement und Interessen im Bereich Gesundheit zuständig. Daneben hat er zahlreiche Veröffentlichungen zu fachlichen und sozialen

Themen vorgelegt. Für sein Engagement im Projekt „Erinnern – Vergessen: Kunststücke Demenz“ erhielt er 2007 gemeinsam mit dem Schlosstheater Moers den Robert-Jungk-

Preis des Städte-Netzwerks NRW und des Ministeriums für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen.

von 2004 bis 2006 fand in Moers und in einigen Städten am Niederrhein die Kampagne „Erinnern – Vergessen: Kunststücke Demenz“ statt. In der Kampagne arbeiteten vor allem das Schlosstheater Moers und eine Projektgesellschaft des Paritätischen

Wohlfahrtsverbands in Nordrhein-Westfalen zusammen. Ziel war es, in anderer und ungewohnter Weise – nämlich in einer überschaubaren Region und mit kreativen und künstlerischen Mitteln – das Thema Demenz öffentlich zu behandeln und da-rüber aufzuklären.

Dabei standen vier Theaterproduktionen zu dem Themen-kreis und zwei Dokumentarfilme im Mittelpunkt der Kampagne: Gemeinsam mit Lesungen, Ausstellungen, Diskussionen und Infoständen wanderte die Kampagne von Moers nach Mülheim an der Ruhr und Krefeld, einzelne Veranstaltungen gab es in Münster und Mönchengladbach. Von heute aus betrachtet war die Kampagne ein starker Impuls für viele vergleichbare Aktivi-täten nicht nur im Bereich Film und Theater, sondern auch in der Literatur, in der Musik, dem Tanz oder der Fotografie.

Deutschland befindet sich in einem tiefgreifenden demogra-fischen Veränderungsprozess. Der genauere Blick auf veränderte Lebenszeiten und Biografien, auf eine sich weiterentwickelnde veränderte Alterszusammensetzung in den Generationen oder auf veränderte Märkte und Arbeitsmärkte zeigt: Der demografi-sche Wandel verändert vor allem unser Leben, unseren sozialen Alltag, unsere Arbeitswelt.

neu-formAtierunG unD enerGie-feLDerFür beide, für Kultur-Institutionen und soziale Organisationen, stellt sich dieselbe Frage: Wie sind sie involviert in diesen Prozess der Neu-Formatierung des Sozialen? Die Kampagne sieht diese Institutionen als Labore des Übergangs, als Werkstätten sozialen Wandelns und als Energie-Felder für gesellschaftliche Kreativität,

die Akteure begleitet, deren Handeln neu und innovativ sein muss. Wie sie sich selbst auch immer künftig definieren werden: Mit den sozialen Veränderungen stellt sich auch die Frage der Arbeitsteilung zwischen Kultur und Sozialem.

DAS tHeAter ALS SoziALeS forumDas Schlosstheater Moers ist mit der Konzeption angetreten, das Theater in die Stadt und die Stadt ins Theater zu bringen. Für diesen Anspruch war die Kampagne „Erinnern – Vergessen: Kunststücke Demenz“ mitprägend. Das Theater bietet ein Forum zur Verbindung künstlerischer und sozialer Initiativen und wird zum kulturellen Zentrum einer Stadt. Nie zuvor gab es so starke, positive Reaktionen auf diese Arbeit – auch außerhalb des Thea-ters. Für den Schlosstheater-Intendanten Ulrich Greb liegt hier die Aufgabe und Chance für ein Stadttheater der Zukunft.

DireKte AuSeinAnDerSetzunG StAtt meDiALeS mitLeiDDemenz als Thema wandert in der Kampagne aus den betroffe-nen Familien, aus den Pflegediensten und Pflegeeinrichtungen, aus der Fachwelt heraus und mitten in das Alltagsleben der Men schen in einer Region. Demenz erhält eine neue Art der Öffentlichkeit. Keine sentimental-mitleidige Medien-Bericht-erstattung, sondern unmittelbare Auseinandersetzung, direkte Information. Für den „Ideengeber“ der Kampagne, Klaus Bremen, ist dieser Gebrauchswert von Öffentlichkeit Anknüpfungspunkt von sozialem Engagement und praktischer Solidarität.

Die Wirkungen der Kampagne bei Besucher/-innen und Be-tei ligten lässt ahnen, dass die Zukunft neuen Kooperationen zwischen den Akteuren im kulturellen und sozialen Bereich ge hören könnte und neuen ressortübergreifenden Netzwerken, die mithelfen bei einem viel größeren Projekt: Wie gehen wir mit den sozialen Entwicklungen um, die unser eigenes Leben jetzt endgültig umkrempeln könnten?

eine kunstkampagne zu einer krankheit – so lässt sich das Projekt von klaus bremen und ulrich Greb beschreiben. mit theaterstücken rund um Demenz bauen sie Ängste ab und schaffen soziale Solidarität.

DENKANSTOSS KooperAtionSproJeKte

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ulrich Greb war nach dem Studium der Germanistik und Philosophie an der Ruhr- Universität Bochum von 1986 bis 1990 Regiemitarbeiter von Roberto Ciulli im

Mülheimer „Theater an der Ruhr“. Seit 1991 arbeitet er als freischaffender Schauspiel- und Opernregisseur in diversen Städten. Daneben entstanden Theaterprojekte in

stillgelegten Industrieanlagen und an öffentlichen Plätzen. Seit der Spielzeit 2003/2004 ist er Intendant des Schlosstheaters Moers. Mit den Kampagnen „Erinnern – Vergessen:

Kunststücke Demenz“ und „Vorsicht: Armut“ etabliert er in Moers ein Theaterkonzept, das künstle rische und soziale Initiativen verbindet.

www.erinnern-vergessen.de

unterwegs: Mit Theater, Lesungen, Aus-stellungen, Diskussionen und Infoständen zog die Kampagne „Kunststücke Demenz“ durchs gesamte Ruhrgebiet.

tanzen gegen das vergessen: Selbst wenn auf das Gedächtnis kein Verlass mehr ist: Tanzen verlernt man

auch als Mensch, der von Demenz betroffen ist, nicht.

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Die Kulturvision 2015im Wettbewerb der Regionen ist kultur ein wichtiger Standortfaktor, auch für die metropolregion Rhein-neckar. Dr. Peter kurz skizziert, wie die arbeitsgruppe „kulturvision 2015“ dazu beiträgt, die kulturellen Stärken der Region zu nutzen und auszubauen.

Dr. peter Kurz ist seit 2007 Oberbürgermeister der Stadt Mannheim. Bereits 1999 machte er mit dem Antritt des Amts als Bürgermeister für Bildung, Kultur und Sport die Politik zu seinem Beruf. Auch als Oberbürgermeister setzt er sich weiterhin stark für das

Thema Kultur ein, ist Sprecher der AG Kulturvision 2015 der Metropolregion Rhein- Neckar und maßgeblich mitverantwortlich für die geplante Bewerbung Mannheims

und der Region zur Europäischen Kulturhauptstadt.

Die Kultur verfügt neben dem Sport über das Poten-zial, die Menschen in der Metropolregion Rhein-Neckar zusammenzuführen. Sie ist ein unverzicht-bares Element, wenn es darum geht, ein regionales Bewusstsein zu schaffen. Kultur wirkt identitätsstif-

tend. Sie lässt uns verstehen, was uns als Region ausmacht. Das kulturelle Leben beeinflusst das Zusammengehörigkeitsgefühl der hier lebenden Menschen auf nachhaltige Weise.

Die Metropolregion Rhein-Neckar versteht sich als „Region der Geschichte und Kultur“. Ihr kulturhistorisches Erbe zeigt sich in international gerühmten Stadt- und Kulturlandschaften sowie Zeugnissen kultureller Blüte-Epochen. Die Region verfügt über engagierte Institutionen und Menschen, die durch neue Impulse die kulturelle Tradition lebendig halten. Verschiedene Kulturan-gebote bewegen sich auf nationalem Spitzenniveau oder haben das Potenzial dazu.

reGion Der GeScHicHte unD KuLturVertreter aus Politik und Wirtschaft haben sich 2004/2005 zu der Arbeitsgruppe Kulturvision 2015 zusammengefunden. Das Ziel der Arbeitsgruppe ist es, die Stärken der Metropolregion im kulturellen Bereich zu profilieren, auszubauen und zu kommu-nizieren. Es gilt, die überregionale Wahrnehmung der Metropol-region als „Region der Geschichte und Kultur“ zu verstärken. Um das kulturelle Leben weiter zu fördern, ist es wichtig, Potenziale auszuschöpfen und Kräfte zu bündeln. Das kann gelingen, wenn Bürger, Verwaltungen, Unternehmen und Kulturschaffende sich zu gemeinsamen Projekten zusammenschließen.

Als die Kulturvision 2015 formuliert wurde, haben sich die Beteiligten Aufgaben gestellt, deren Bearbeitung inzwischen Früchte trägt:

• DasInternationaleFilmfestivalMannheim-Heidelbergsollte in Deutschland sichtbarer werden. Daraus ist das

erfolgreiche Festival des deutschen Films in Ludwigshafen entstanden.

• EntwicklungenimBereichderFotografiesolltenvoran-getrieben werden. Daraus ist das Fotofestival Mannheim_Ludwigshafen_Heidelberg hervorgegangen, das große Aufmerksamkeit auf sich zieht.

• DieFestivalswurdenzusammengeführt,daraussinddieFestivalregion und auch das Denkfest entstanden.

Seit etwa eineinhalb Jahren gibt es zudem das Kulturbüro der Metropolregion Rhein-Neckar. Mit der Gründung dieses Büros hat sich der Stellenwert der Kultur positiv verändert. Kultur ist heute eine feste Säule der Metropolregion.

Es ist sehr zu begrüßen, dass es das Denkfest als Plattform für den Austausch unter Kulturschaffenden gibt. Getragen wird es von der Festivalregion: Die 15 wichtigsten und aufmerksamkeits-stärksten Festivals haben sich zusammengetan, um gemeinsam über die Zukunft der Kulturarbeit nachzudenken und Koopera-tionsformen zu erörtern und zu ermöglichen. Das Denkfest hat sich darüber hinaus als Forum für Diskussionen etabliert und ist zum unverzichtbaren Bestandteil der Kulturarbeit in der Region geworden.

Um die Metropolregion als Kulturregion noch attraktiver zu gestalten, ist es entscheidend, den begonnenen Weg fortzuset-zen und die Kulturvision 2015 zu einer Kulturvision 2025 weiter-zudenken. Im Rahmen der Kulturvision 2015 ging es in erster Linie darum, die notwendige kulturelle Infrastruktur zu stärken. Die Kultur vision 2025 wird gemeinsam mit den Akteuren der Metropolregion Rhein-Neckar inhaltliche Positionen definieren, die den Herausforderungen einer Kulturarbeit des 21. Jahr-hunderts gerecht werden. Dafür ist es unerlässlich, sich mit dem demografischen Wandel auseinanderzusetzen und allen Bevölkerungsgruppen die Möglichkeit zu bieten, am kulturellen Leben teilzunehmen.

DENKANSTOSS KooperAtionSproJeKte

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„Die region verfügt über engagierte

institutionen und menschen, die durch

neue impulse die kulturelle tradition

lebendig halten. Kultur ist heute eine

feste Säule der metropolregion.“ DR. PeteR kuRz

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museale vernetzung – die Staufer-Ausstellung

Dr. Alexander Schubert ist Historiker und Kulturmanager. Als wissenschaftlicher Direktor der Curt-Engelhorn-Stiftung ist er an den Mannheimer Reiss-Engelhorn-

Museen tätig und leitet die Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/Marketing/Großprojekte/Museumspädagogik/Sonderausstellungen. Für die Länder Baden-Würt-temberg, Rheinland-Pfalz und Hessen koordinierte er das Stauferjahr 2010. Er ist einer der Initiatoren des bundesländerübergreifenden Tourismusprojekts „Fahrtziel Kultur –

Reisen ins deutsche Mittelalter“. Für 2013 bereitet er als Projektleiter die 2. Ausstellung der Länder Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen „Die Wittelsbacher am

Rhein. Die Kurpfalz und Europa“ vor.

Als sich im Februar 2011 die Türen des Museums Zeug haus zur Ausstellung „Die Staufer und Italien“ zum letzten Mal schlossen, stand bereits fest, dass die Mittelalterschau nicht nur Geschichte gezeigt, sondern buchstäblich Kulturgeschichte geschrieben

hatte. Keine andere kulturhistorische Ausstellung in Mannheim vermochte es bislang, eine vergleichbare Anzahl an interes-sierten Besuchern in die Stadt zu ziehen. Über Monate prägten täglich lange Besucherschlangen auf dem Toulonplatz das Stadtbild.

StAufer in bunDeSweiter top tenBis zum Kassenschluss am 20. Februar 2011 um 20 Uhr passier-ten genau 236.893 Gäste die Museumspforte der Reiss-Engel-horn-Museen zur Staufer-Schau. Bundesweit konnten sich die Staufer damit unter den zehn erfolgreichsten Mittelalter-Aus-stellungen seit 1977, dem Beginn dieses Genres, platzieren. Die Stadt Mannheim und die Metropolregion Rhein-Neckar profi-tierten für viele Monate von einer verstärkten medialen Wahr-nehmung und von einem erhöhten touristischen Aufkommen.

proGrAmm mit über 300 verAnStALtunGenNeben Mannheimer Institutionen wurden auch Kulturschaffen-de in den Korrespondenzorten Worms, Speyer, Mainz, der Trifels, Ingelheim, Burg Hardenburg bei Bad Dürkheim, Burgruine

Landskron bei Oppenheim in Rheinland-Pfalz, Kloster Lorsch, Starkenburg bei Heppenheim, Hirschhorn, Breuberg, Mün-zenberg und Gelnhausen in Hessen sowie Burg Strahlenburg bei Schriesheim, Heidelberg, Neckargemünd, Burg Steinsberg bei Sinsheim-Weiler, Eberbach, Burg Guttenberg bei Haßmers-heim und Bad Wimpfen in Baden-Württemberg in das Projekt einbezogen. Es entstand ein Veranstaltungskalender, der über 300 Programmpunkte von März 2010 bis Februar 2011 vorstellte, darunter besondere Höhepunkte wie die Neueröffnung einer Ausstellung zu den Reichsinsignien auf dem Trifels oder die Friedrich II. gewidmeten Nibelungenfestspiele in Worms, eine In-szenierung zur Absetzung König Heinrichs (VII.) in Bad Wimpfen oder die Präsentation eines 1.300 Quadratmeter großen Blumen-bildes Kaiser Friedrich Barbarossas im Mannheimer Luisenpark.

foLGeproJeKt „Die witteLSbAcHer Am rHein“ StArtet im JAHr 2013Insgesamt wurde mit dem Stauferjahr 2010 eine Initialzündung für die länderübergreifende, kulturtouristische Zusammenar-beit geleistet. Zur nachhaltigen Durchdringung der historisch besonders geprägten Metropolregion Rhein-Neckar ist derzeit für 2013 das Folgeprojekt „Die Wittelsbacher am Rhein. Die Kur-pfalz und Europa“ in Vorbereitung, das unter weiterführenden thematischen Aspekten auch neue Partner in die Netzwerkarbeit einbeziehen wird.

„Die Staufer und italien“ war eine der zehn erfolgreichsten mittelalterausstellungen in Deutschland, vor allem dank der hervorragenden, länderübergreifenden und kulturtouristischen zusammenarbeit. ein Rückblick von Dr. alexander Schubert, koordinator des Stauferjahres 2010.

DENKANSTOSS KooperAtionSproJeKte

Page 29: Denkfest 2012 (Dokumentation)

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www.wittelsbacher2013.de

„Das Stauferjahr prägte von Anfang

an ein unwahrscheinlich hohes maß an

partnerschaftlichkeit.

unser funke der

begeisterung sprang sofort über und

sorgte dafür, dass wir gemeinsam ein

Großfeuerwerk entzündet haben.“

Dr. ALexAnDer ScHubert

neues projekt: Nach dem großen Erfolg des bundeslän-derübergreifenden Stauferjahres 2010 stehen in diesem Jahr die Wittelsbacher im Mittelpunkt einer Ausstellungs-reihe, die wieder Häuser und Orte in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen gemeinsam veranstalten.

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Kunstplatz Hemsbach

Jochen Lehmann war nach dem Studium des Maschinenbaus an der Technischen Universität Berlin von 1966 bis 2001 in unterschiedlichen Positionen des Energiean-

lagenbaus tätig. Seit 2001 ist er im Ruhestand und widmet sich dabei seinen Hobbys, zu denen u. a. der Chorgesang und das lokalpolitische Engagement im Gemeinderat

der Stadt Hemsbach gehören. Gemeinsam mit Dr. Michel Spicka ist er Vorsitzender des Fördervereins „KunstPlatz Hemsbach e. V.“, der mit mittlerweile 68 Mitgliedern das Erste

Hemsbacher Skulpturen-Symposium 2011 ausgerichtet hat.

man muss nicht immer darauf warten, dass die Menschen zur Kunst kommen. Man kann die Kunst auch zu den Menschen bringen. Das ist der Leitgedanke des „KunstPlatz Hemsbach“, eines Fördervereins, der die Werke von sechs Künstlern

aus der Metropolregion Rhein-Neckar an öffentliche Plätze in der nordbadischen Kleinstadt gebracht hat, um einen Beitrag zur vieldiskutierten Stadtentwicklung zu leisten. Ausgangspunkt des Projekts war die Tatsache, dass es selbst in einer kleinen Kommune wie Hemsbach Stadtteile gibt, die auseinanderzudrif-ten drohen. Um einen Beitrag zum Zusammenhalt dieser Teile zu leisten, überschrieb man 2011 ein zweiwöchiges Symposium, bei dem sechs Skulpturen entstanden, mit dem Thema „Brücke“.

KunSt ALS brücKeBildhauer wie Uli Lamp griffen das Motiv bei der Materialwahl auf, indem sie Holz und Stahl miteinander kombinierten. Brü-ckenfunktion hat auch der Standort seiner Skulptur „Golem“ zwi-schen der ehemaligen Synagoge und dem jüdischen Friedhof auf der einen und der katholischen Kirche auf der anderen Seite. Wie dieses Kunstwerk in zehn oder zwanzig Jahren aussehen wird? Vielleicht ist das Holz des Baumes bis dahin verrottet. Vielleicht verrostet aber auch zuerst die Ummantelung aus Stahl. Die Skulptur des in Weitersweiler lebenden Künstlers wird sich auf jeden Fall weiterentwickeln.

Anfangs reagierten die Bürger auf das Projekt „KunstPlatz Hemsbach“ skeptisch oder gar mit offener Ablehnung. Das hat sich im Laufe der Zeit jedoch grundlegend geändert: Die Hemsbacher haben sich nicht nur an die Kunstwerke gewöhnt. Viele von ihnen identifizieren sich inzwischen damit und führen Besucher zu den Skulpturen. Mit dem Symposium, das bewusst als offenes Atelier angelegt war, setzte sich die Begeisterung

durch: Während die Künstler im Freien arbeiteten, kamen Pas-san ten vorbei, stellten Fragen und lernten die Künstler ganz ungezwungen kennen. Aus dem anfänglichen Abtasten wurde echte Freundschaft, aus abendlichen Zusammenkünften wurden kleine Feste, bei denen gemeinsam musiziert wurde.

orte Der beGeGnunGDie Begeisterung spiegelt sich auch in den Mitgliederzahlen des Fördervereins. Bei der Gründung von „KunstPlatz Hemsbach“ waren knapp 20 Menschen dabei, ein Jahr später zählte der Ver-ein 68 Mitglieder. Der „KunstPlatz“ legt Wert darauf, mit Künst-lern aus der Region zusammenzuarbeiten, die sich möglichst heimischer Materialien bedienen sollen: Die Steine stammen aus dem Heppenheimer Steinbruch, das Holz von einem gefällten Baum am Hemsbacher Wiesensee, wo drei der sechs Skulptu-ren stehen. Von diesem Prinzip wollen die „KunstPlatz“-Macher auch bei der geplanten Erweiterung auf bis zu 15 Werke nicht abrücken – es geht nicht allein um das einzelne Werk und des-sen Bedeutung. Vielmehr stehen das Ensemble der Skulpturen im Blickpunkt und die Frage, wie es mit der Natur korrespon-diert. Und es geht in Hemsbach um die übergeordnete Idee des Miteinanders und Zusammenwachsens: Familien, Studenten, Künstler, Musiker und Rentner – der Kunst-Ort wird zum Treff-punkt für Menschen unterschiedlicher Lebenswelten.

Wo sich die Kunst aus ihrem geschützten Raum – sei es das Museum, das Theater oder der Konzertsaal – in den öffentlichen Raum wagt, kann sie neue Verbindungen und überraschende Konstellationen schaffen, kann sie nicht nur die Werke den Men-schen näherbringen, sondern auch die Menschen untereinander vernetzen.

kunstwerke, die im öffentlichen Raum entstehen und bestehen: im badischen Hemsbach beleben bürger, künstler und kommune mit Skulpturen aus Holz, Stein und Stahl ihre Stadt – ein Rückblick auf das Projekt.

DENKANSTOSS KooperAtionSproJeKte

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Jürgen Kirchner, Diplom-Sozialpädagoge (BA), ist seit 2012 Bürgermeister der Stadt Hemsbach. Seit 1987 ist er bei der Stadt Hemsbach (12.000 Einwohner) beschäftigt.

2003 übernahm er als stellvertretender Fachbereichsleiter den Arbeitsbereich Jugend-, Kultur- und Öffentlichkeitsarbeit, der sich später noch um das Themenfeld Familie er-

weiterte. Noch unter seinem Vorgänger Volker Pauli hat er die Hemsbacher Kulturbühne Max ins Leben gerufen und von Anfang an die Idee des KunstPlatz Hemsbach unter-stützt. Nach seiner Wahl zum Bürgermeister will er diese bürgerorientierte Initiative

weiter unterstützen.

www.kunstplatz-hemsbach.de

Offenes Atelier am See: eine der sechs Skulpturen, die auf Inintiative von KunstPlatz

Hemsbach entstanden sind.

Page 32: Denkfest 2012 (Dokumentation)

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verflüssigung der zuständigkeiten

Adrienne Goehler lebt und arbeitet als Publizistin und Kuratorin in Berlin. 1989 und 1995 wurde sie zur Präsidentin der Hochschule für bildende Künste in Hamburg ge-

wählt und war von 2002 bis 2006 Kuratorin des Hauptstadtkulturfonds in Berlin. Von 2001 bis Anfang 2002 war sie zudem Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Kultur

Mitglied der rot-grünen Übergangsregierung des Landes Berlin. Im Jahre 2006 veröf-fentlichte sie ihr erstes Buch „Verflüssigungen“. Das Buch vermittelt Perspektiven für

eine Veränderung des Sozialstaates in eine Kulturgesellschaft und damit den Versuch, einen unbefriedigenden politischen Stillstand aufzulösen. Adrienne Goehler moderiert

die Veranstaltungsreihe Utopiestation, eine Kooperation des Nationaltheaters Mann-heim, des Ernst-Bloch-Zentrums Ludwigshafen und der Heinrich Böll Stiftung.

wir leben in einer Phase des umfassenden gesell-schaftlichen Übergangs, die man als “nicht mehr und noch nicht” bezeichnen könnte: Das erfolg-reiche westliche Modell des „Mehr, Schneller, Weiter, Besser“ funktioniert nicht mehr. Auch

die gesellschaftlichen Konzepte, die auf starren Hierarchien bauen, tragen nicht mehr. Doch die alternativen Modelle, Leben und Arbeit anders zu gestalten, verantwortungsvoll mit Natur und ihren Ressourcen umzugehen, greifen noch nicht auf breiter gesellschaftlicher Ebene. Unverzichtbare Agentinnen dieses ge-sellschaftlichen Wandels sind Kunst und Kultur.

KreAtivität iSt Der roHStoff DeS 21. JAHrHunDertSDie Kunst setzt auf das, was alle Menschen auszeichnet, mit den Worten von Hannah Arendt: die Fähigkeit, immer wieder anfangen, experimentieren, ausprobieren, verwerfen zu können. In einem Land ohne nennenswerte Bodenschätze sind Kreativi-tät, Vorstellungskraft und Fantasie der Menschen die einzigen nachwachsenden Ressourcen. Hierzulande haben die Künste ihren gesellschaftlichen Resonanzraum erweitert und dringen als quasi „Antiexperten“ in die virulenten gesellschaftlichen Felder vor. Aber es ist auch unübersehbar, dass die öffentlichen Kulturbudgets diesen erweiterten künstlerischen Tätigkeitsraum nicht finanzieren können. Nun ist die Politik aufgefordert, den volkswirtschaftlichen Schaden zu begreifen und zu beziffern, den es bedeutet, wenn gut ausgebildete KünstlerInnen und Wis-senschaftlerInnen in der Regel unterhalb des Existenzminimums leben, statt ihr Können und Vermögen zum gesellschaftlichen Gebrauch weitergeben zu können.

Wir sind auf dem Weg von der Arbeits- zur Kulturgesellschaft, der neue Allianzen erfordert zwischen den Künsten und der Poli-tik. Wir brauchen Verflüssigungen, Durchlässigkeit zwischen den

einzelnen Ressorts, interdisziplinäre Verantwortlichkeiten. „Das Feste ist eigentlich nur Bewegung in geronnenem Zustand“, erklärt der Quantenphysiker Hans-Peter Dürr die Grundlage der Welterkenntnis. Übertragen auf die Gesellschaft meint die Ver-flüssigung des Denkens, gesellschaftlich „Verklumptes“ zu lösen, hermetische Ressortgrenzen etwa, die allgemein kreativen Pro-blemlösungen hinderlich sind. So lassen sich neue Formen des Lebens und Arbeitens nicht von den Arbeitsministerien schaffen und das Zusammenleben zwischen den Kulturen können die Beauftragten für Migration allein nicht begleiten. KünstlerInnen haben durch ihre anderen Methoden und ihren Platz in der Ge-sellschaft andere Möglichkeiten des Zugangs: Sie kommen nicht als RepräsentantInnen einer Ordnungsmacht, sondern setzen zunächst auf einen Prozess.

verfLüSSiGunG unD DurcHLäSSiGKeitUm die Kunst gesellschaftlich nutzbar zu machen, braucht es Verflüssigungen, Durchlässigkeit zwischen den Ressorts, wenn sich etwas umfassend ändern lassen soll. In den politischen Jargon übersetzt, heißt die kluge und auch ressourcensparende Anforderung der Verflüssigung, die das erweiterte gesellschaft-liche Wirken der Kunst zu heben versteht: Crossbudgeting und Matching-Funds. So ungünstig sind die Bedingungen in der Region dafür nicht, etwa wenn in Heidelberg der Bürgermeister für Kultur auch zuständig für Familie und Soziales ist, so könnte die Verflüssigung dieser drei Ressorts schon eine ganze Men-ge bewirken und stilbildend für andere Dezernate werden. In Mannheim kann das Ressort „Kultur und Wirtschaft“ Synergien schaffen. Großartig, wenn vom 2. Denkfest ein kräftiger Impuls für kluge Formen der Kooperationen ausgeht – wenn Kulturpro-duzentInnen vielleicht schon in ein paar Jahren die Politik zum maßgeblich erweiterten Handeln mit der Kunst verführt haben!

DENKANSTOSS KuLturfinAnzierunG

ambivalenzen aushalten, darin sind kunstschaffende besonders geübt. eine eigenschaft, die sie zu unverzicht-baren begleitern des gesellschaftlichen Wandels macht: ein Plädoyer von adrienne Goehler für neue allianzen von kunst und Politik auf dem Weg von der arbeits- in die kulturgesellschaft.

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fundraising: Spender gewinnen mit System und planung

Dr. marita Haibach ist als unabhängige Beraterin, Coach und Autorin auf die Förde-rung des privaten Engagements spezialisiert. Sie wirkte in leitender Funktion beim Auf-

bau einer ganzen Reihe von Nonprofit-Organisationen mit, die das Fundraising sowie das Stiftungswesen in Deutschland und ganz Europa maßgeblich prägen, darunter der

Deutsche Fundraising Verband, die Fundraising Akademie, die European Fundraising Association, die Frauenstiftung Filia sowie das Pecunia Erbinnen-Netzwerk. Sie ist

Trägerin des Deutschen Fundraisingpreises.

raising ist ein komplexer Managementprozess. Das Zusam-menwirken zahlreicher Faktoren, insbesondere die Institutional Readiness, auch und gerade auf der Führungsebene von Organi-sationen, wird häufig vernachlässigt.

these 6 Fundraising bedeutet das gezielte Kommunizieren mit aktuellen und potenziellen Förderern. Daher ist es erforder-lich, eine Segmentierung nach möglichst homogenen Gruppen vorzunehmen, um dann auf passende Weise mit den Interessen-ten bzw. Spendern zu kommunizieren.

these 7 Der Prozess der Gewinnung von Spendern ist mehr-stufig, wobei insbesondere unterschieden werden sollte, ob es sich um Neuspender oder um Spender handelt, die sich bereits für die Organisation engagieren. Die Gewinnung von Förderern setzt in der Regel einen strategisch geplanten Prozess voraus.

these 8 Die Palette der Fundraising-Methoden ist vielfältig. Die Wahl der Ansprachestrategie ist abhängig von der Förderer-zielgruppe und dem Förderbedarf. Die am häufigsten eingesetz-te Fundraising-Methode ist der Spendenbrief. Daneben gibt es zahlreiche weitere Fundraising-Methoden: Benefizveranstaltun-gen, Merchandising, Telefon-Fundraising, Testamentspenden-Fundraising und andere mehr. In der Regel empfiehlt es sich, mehrere dieser Instrumente parallel einzusetzen.

these 9 Das Thema der Fundraising-Kosten und der Bezah-lung der Fundraiserinnen und Fundraiser wird bei uns oft von einem Nebel des Schweigens und falschen Annahmen umhüllt. Viele Organisationen hoffen auf einen Weg, die Notwendigkeit von Investitionen in Fundraising zu umgehen.

these 10 Fundraising, die sanfte Kunst des Lehrens der Freu-de am Spenden, ist in den USA nicht nur weit verbreitet, sondern sie wird bereits im Kindesalter gelehrt und aktiv praktiziert – ebenso wie das Spenden selbst. Bei uns hingegen setzen erste Tendenzen in diese Richtung erst langsam ein.

Private Fördermittel fließen meist nicht von alleine gemeinnützigen zwecken zu. Gerade in Deutschland gibt es reichlich Potenzial für erfolgreiches Fundraising. zehn thesen von Dr. martina Haibach.

private Fördermittel fließen meist nicht von alleine ge-meinnützigen Zwecken zu. Vielmehr ist es notwendig, aktives Fundraising zu betreiben, auf Spenderinnen und Spender, Stifterinnen und Stifter, Stiftungen sowie Wirtschaftsunternehmen zuzugehen und diese auf die

jeweils angemessene Art und Weise um Unterstützung zu bitten. Fundraising ist ein Marketingprinzip. Die zehn folgenden Thesen sollen aufzeigen, dass Fundraising-Erfolge auf einem komplexen Zusammenspiel unterschiedlicher Faktoren beruhen.

these 1 Zwar sind „Zufallstreffer“ bei der Gewinnung von privaten Förderern weit verbreitet, doch in der Regel führt systematisches und kontinuierliches Fundraising zu besseren Ergebnissen.

these 2 Zielgerichtetes Fundraising ist nicht ohne Menschen möglich, die die damit verbundenen Tätigkeiten beständig aus-üben. Dauererfolge sind meist nur dann zu verzeichnen, wenn es in einer Organisation bezahlte Fundraising-Zuständige gibt.

these 3 Die Professionalisierung des Fundraisings ist ein wichtiger Faktor für die Stimulierung von philanthropischem Engagement. Trotz der Tatsache, dass die Fundraising-Branche in Deutschland in den vergangenen beiden Jahrzehnten kontinu-ierlich gewachsen ist, gibt es hierzulande bislang noch keinen Nachweis für ein gesteigertes Spendenaufkommen, etwa wie in den USA.

these 4 Die Zahl der Menschen, die hauptberuflich im Fundraising tätig sind, hat in Deutschland sowie in den meisten europäischen Ländern in den vergangenen beiden Jahrzehn-ten enorm zugenommen. Dennoch konnte dieser Bereich trotz gradueller Fortschritte bislang kein anerkannt positives Berufs-prestige erlangen.

these 5 (Bezahlte) Fundraiserinnen und Fundraiser werden vielfach mit unrealistischen Erwartungen überfrachtet. Fund-

www.martina-haibach.de

Page 34: Denkfest 2012 (Dokumentation)

34 DENKANSTOSS KuLturfinAnzierunG

crowdfunding – finanzierung in Kooperation

Jörg eisfeld-reschke hat die Methode des Crowdfundings schon bei zahlreichen kleinen und großen Projekten angewandt. Mit dieser Methode der Geldbeschaffung lassen sich

Projekte, Produkte, die Umsetzung von Geschäftsideen und vieles andere mit Eigenkapital versorgen, zumeist in Form von stillen Beteiligungen. Eine so finanzierte Unternehmung

und ihr Ablauf werden auch als eine Aktion bezeichnet. Kapitalgeber sind eine Vielzahl von Personen. Als Gründer und Mitglied der Geschäftsführung von ikosom (Institut für Kom-

munikation in sozialen Medien) sowie als freier Berater bietet Jörg Eisfeld-Reschke zudem Unterstützung und Hilfe bei der Initiierung von Crowdfunding-Projekten.

crowdfunding oder Schwarmfinanzierung ist eine Form des Crowdsourcings, bei dem für künstlerische Projekte, Unternehmen, NGOs und politische Zwecke über die Crowd Geld eingesammelt wird. Gleichzei-tig aber werden die Geldgeber auf unterschiedliche

Arten eingebunden: als Multiplikatoren für die fertigen Projekte, als Ideengeber im Entwicklungsprozess, als Investoren oder als Vorabverkäufer. Bei erfolgreichen Crowdfunding-Projekten geht es also um mehr als nur um das Geld.

Crowdfunding als alternative Finanzierungsform für Künstler, Musiker oder Start-ups ist auch in Deutschland kein ganz neues Thema mehr. Crowdfunding ist über das Internet vor allem in den USA sehr erfolgreich. Aber auch in Deutschland sind in den vergangenen zwei Jahren mehrere Plattformen entstanden.

Die Drei prinzipien DeS crowDfunDinGSDas klassische Crowdfunding ist durch drei Prinzipien geprägt, wie sie sich auf allen deutschsprachigen Crowdfunding-Platt-formen wiederfinden: das Alles-oder-nichts-Prinzip, das Prä-mien- und das Transparenz-Prinzip. Gemäß dem Alles-oder-nichts-Prinzip wird das gesammelte Kapital nur dann an die Projekte ausgezahlt, wenn die festgelegte Zielsumme innerhalb einer bestimmten Zeit komplett erreicht wird. Auf diese Weise lässt sich sicherstellen, dass die dargestellten Projekte auch tatsächlich stattfinden können.

Das Angebot an Gegenleistungen für unterschiedlich hohe Finanzierungsbeiträge wird zu Beginn eines Crowdfunding-Projekts formuliert. Unterstützern dient es zur Orientierung, in welcher Höhe sie einen finanziellen Beitrag leisten. Durch Angebot und Annahme entsteht auf diese Weise ein Kaufver-trag zwischen Projektinitiatoren und Finanzierern, der gege-benenfalls durch eine Crowdfunding-Plattform angebahnt und abgewickelt wird.

Im Transparenz-Prinzip manifestiert sich die Erwartung an Pro jektinitiatoren, umfassend über ihr Projektvorhaben und über Entwicklungen bei der Umsetzung zu berichten. Übli-cherweise geschieht dies durch einen Projektblog und diverse Social-Media-Kanäle. Potenzielle und bestehende Unterstützer können Fragen an die Projektinitiatoren richten und mit ihnen in den Dialog treten.

crowDfunDinG-mArKt 2012Das Institut für Kommunikation in sozialen Medien (ikosom) führt die umfassendste Crowdfunding-Studie in Deutschland durch. Einerseits wird das Wachstum auf den Plattformen ana-lysiert, andererseits werden die Crowdfunding-Initiatoren und die Crowdfunding-Unterstützer befragt. Zusätzlich werden für einzelne Teilmärkte (Musik, Film, Journalismus) die Daten er-hoben und die Trends erfasst.

Insgesamt wurde auf den deutschsprachigen Crowdfunding-Plattformen bislang ein niedriger Millionenbetrag umgesetzt – wobei sich die Summe grob geschätzt jedes Vierteljahr verdoppelt (von 500.000 Euro im April 2011 zu einer Million Euro im August 2011 zu circa zwei bis drei Millionen Euro im Frühjahr 2012). Damit sind wir hierzulande noch weit entfernt von den 150 Millionen US-Dollar, die allein im vergangenen Jahr in den USA auf der Internetplattform kickstarter.com umgesetzt wurden. „Die Herausforderung beim Crowdfunding ist es, die richtigen Dankeschöns auszuwählen und den Zwang zu unter-drücken, jede Stunde aufs Neue nachzusehen“, so der Initiator eines Crowdfunding-Projekts in der Befragung von ikosom.

Projektinitiatoren sollten nicht dem Irrglauben verfallen, dass sie ihr Projekt nur auf einer Plattform einstellen müssen und die Finanzierung von alleine geschieht. Die Befragung der Projekt-initiatoren ergab, dass der Aufwand für Öffentlichkeitsarbeit und das Community Management häufig unterschätzt wird.

alles-oder-nichts-Prinzip, Prämienprinzip, transparenzprinzip – Crowdfunding ist ein langfristiger Prozess, bei dem es um mehr geht, als so viel Geld so schnell wie möglich für ein Projekt zu sammeln. Jörg eisfeld-Reschke weiß, wie es funktioniert.

www.joerg-reschke.eu

Page 35: Denkfest 2012 (Dokumentation)

35

europa fördert Kultur!

Sabine bornemann leitet den „Cultural Contact Point Germany”, die nationale Kontakt-stelle für Kulturförderung der Europäischen Union. Hier können sich Kultureinrichtun-

gen, Vereine und Verbände, Kulturmanager, Kulturschaffende und Künstler, Kommunen und regionale Behörden, Forschungs- und Bildungsinstitute sowie Unternehmen

aus den Bereichen Kulturwirtschaft, Medien und Bildung über Förderprogramme der EU informieren. Neben Informationen bekommt man hier auch Unterstützung und

Beratung beim Beantragen von Fördermitteln. Bornemann gilt als führende Expertin für Europäische Kulturpolitik, EU-Kulturförderung und Antragsberatung. Sie hat mehrere

Publi kationen über das Thema „Europäische Förderung“ verfasst, hält Vorträge und organisiert Informations- und Trainingsseminare.

Ab 2014 will die Europäische Kommission ihre Kultur-förderung, wie auch alle anderen EU-Programme, ganz auf die Europa 2020-Strategie ausrichten, also vor allem auf Wettbewerbsförderung. Innerhalb eines neuen Programmes namens „Kreatives Euro-

pa“ sollen das Programm „Kultur“ und das Filmförderprogramm „Media/Media Mundus“ zusammengefasst und um einen neuen Garantiefonds ergänzt werden, der auch kleineren Akteuren der Kultur- und Kreativbranche einen besseren Zugang zu Darlehen ermöglichen soll. Das vorgeschlagene, aber noch keineswegs beschlossene Budget des Programms beträgt 1,8 Milliarden Euro für den Zeitraum von sieben Jahren, wovon 30 Prozent auf den Förderbereich Kultur entfallen sollen.

brücKenScHLäGe unD bürGernäHeEU-Projekte im Kulturbereich sind immer möglichst breit ange-legte Kooperationen, sowohl thematisch als auch geografisch. Zum einen soll damit ein Anreiz zur Schaffung eines gemeinsa-men europäischen Kulturraums gegeben werden. Zum anderen gilt hier das sogenannte Subsidiaritätsprinzip: Europa darf zum Schutz der kulturellen Unabhängigkeit der Mitgliedsstaaten nur da fördernd eingreifen, wo die nationale Förderung aufhört. Da Kultur nicht erst seit der Europäischen Kulturagenda (2007) als Querschnittsaufgabe verstanden wird, gibt es auch inhaltlich eine große Bandbreite: Alle Kultursparten können sich ange-sprochen fühlen, gerne auch spartenübergreifend, mit neuen Formaten. Ferner sind Brückenschläge zu anderen Politik-bereichen erwünscht, wenn mit künstlerischen Mitteln soziale, ökologische oder sonstige Themen aufgegriffen werden. Und bürgernah sollten die Projekte sein, um möglichst viele Men-schen damit anzusprechen.

Viele Kulturakteure wagen sich nicht an ein EU-Projekt, weil sie nicht nur die Mehrarbeit, sondern auch das Fehlen der er-forderlichen Gegenfinanzierung abschreckt. Nun relativiert sich die Höhe des zu erbringenden Betrags zwar dadurch, dass sich die Summe unter mehreren Partnern aufteilt. Für gute interna-tionale Projekte kann man zudem natürlich bei diversen Fonds und Stiftungen einen Antrag stellen, nur leider scheitert dies oft an unvereinbaren Antragsfristen verschiedener Zuwendungsge-ber. Darum sei hier noch auf ein Modell verwiesen, das manche europäischen Staaten und beispielsweise auch Mecklenburg-Vorpommern oder Städte wie Mannheim erfolgreich praktizie-ren: den Matching-Fund, öffentliche Mittel für die erforderliche Kofinanzierung von EU-Projekten.

Hierbei reserviert der Zuwendungsgeber, etwa ein Bundes-land, eine vergleichsweise kleine Summe unter 100.000 Euro für kurze Zeit. Sollte ein EU-Antrag in Brüssel bewilligt werden, an dem ein Kulturakteur beteiligt ist, würde dieser aus dem Matching-Fund einen Teil seines Finanzierungsbeitrags erhalten. Der Vorteil liegt auf der Hand: Eine erneute Prüfung ist nicht erforderlich, wenn das Projekt auf EU-Ebene bereits geprüft und für gut befunden wurde. Da die Ergebnisse meist schon im Feb-ruar bekannt sind, stehen die Mittel gegebenenfalls noch zehn Monate lang anderweitig zur Verfügung.

Das Vorhandensein eines solchen Fonds macht die Partner aus der eigenen Region attraktiv für europäische Kooperationen, da ihre anteilige Finanzierung gesichert ist. Die Cultural Contact Points (CCPs) bemühen sich um Übersicht, in welchen Staaten es aktuell einen solchen „Matching Fund“ gibt. Wir würden in die ser Hinsicht gerne bald weitere deutsche Bundesländer oder Kommunen über das CCP-Netzwerk bekannt machen. Das lohnt sich für alle.

oft ist unklar, ob und in welchem umfang Fördermittel für kulturprojekte vorhanden sind. Wie die „Cultural Contact Points“ der europäischen union bei anträgen helfen und informieren, wer Gelder zur Verfügung stellt, das erklärt Sabine bornemann.

www.ccp-deutschland.de

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36 DENKANSTOSS reGionALe proJeKte

im Juni 2012 wurde der Verein EventKultur – Verband der Clubbetreiber, Veranstalter und Kulturereignis-Schaffenden der Metropolregion Rhein-Neckar gegründet, dem sich über

20 Clubbetreiber, Gastronomen und Veranstalter angeschlossen haben. Zweck des Vereins ist die Vertretung der Berufs- und Standesinteressen von Musikclubbetreibern, Musikveranstaltern und Kulturveranstaltern in der Metropolregion Rhein-Neckar gegenüber Stadt, Land und Wirtschaft. Er setzt sich für die Wahrung, Wahrnehmung und Strukturförderung der gemeinsa-men Interessen und Tätigkeiten ein. Aktuell positioniert sich der Verband gegenüber der geplanten GEMA-Tariferhöhung, die für viele Unternehmen – auch regional – das Aus bedeuten würde. Das Clustermanagement Musikwirtschaft initiierte die Grün-dung maßgeblich, begleitete den Gründungsprozess und wird zukünftig in den Arbeitsgruppen des Vereins beratende Funk-tionen erfüllen. Dieser Zusammenschluss ist der erste seiner Art in Süddeutschland. Verbandsmitglieder sind u. a.: BB-Promotion, Alte Feuerwache, Capitol, Halle02, Karlstorbahnhof, Cosmopop, Cafga u. v. m.

JAninA KLAbeS www.eventkultur-mrn.de

Die Jazzalliance ist der gemeinsame Auftritt der Jazz-Szene der Metropolregion. Unternehmer, Festivals und Veran-stalter, die Hochschule und natürlich Musikerinnen und

Musiker haben sich auf Initiative des Clustermanagements der Musikwirtschaft zusammengefunden, um im Verbund die Kom-petenz der Region für Jazz zu repräsentieren. Das internationale Jazzfestival Enjoy Jazz, die BASF SE, das Jazz & Joy Musikfestival in Worms, Musiker und Labelchef Thomas Siffling, Alexandra Lehmler und Olaf Schönborn mit dem Neuen Deutschen Jazz-preis und die Musikhochschule Mannheim sowie das Stadtmar-keting Mannheim und die Metropolregion Rhein-Neckar enga-gierten sich für die Initiative und sind mitverantwortlich, dass Mannheim sich in den letzten Jahren als die Musikstadt in der Region etabliert hat und Standort sowie lohnenswertes Reiseziel für Jazzliebhaber geworden ist. Im Rahmen der Jazzalliance ko-operieren: Enjoy Jazz, Jazz and Joy Worms, Palatia Jazz, Thomas Siffling, Olaf Schönborn, Alexandra Lehmler, BASF SE, Alte Feuer-wache Mannheim und die Musikhochschule Mannheim.

JAninA KLAbeSwww.jazzalliance.de

eventkultur rhein-neckar

Jazzalliance

Page 37: Denkfest 2012 (Dokumentation)

37

Grundidee ist die Schaffung eines Kulturkinderhauses in Mannheim, in dem Erzieherinnen und Erzieher, Kultur-pädagogen und Kulturpädagoginnen der Bereiche Kunst,

Musik, Theater, Tanz/Sport und Ernährung, die ebenfalls ständig mit den Erzieherinnen und Erziehern vor Ort sind, ein Team bil-den und Kindern im Alter von 1 bis 6 Jahren von Anfang an den Wert von Kultur im Alltag vermitteln. Dieses Kulturkinderhaus könnte zugleich ein Zentrum für kulturelle Weiterbildung von Er-ziehern sein, da einzelne Mitarbeiter im vierwöchigen Austausch mit anderen Kindertagesstätten der Metropolregion ohne Personalengpass kulturell geschult werden könnten. Um keinen kulturellen „Elitekindergarten“ zu schaffen, ist es wichtig, diesen Kindergarten als eine „normale“ städtische Einrichtung zu grün-den, um somit alle Bevölkerungsschichten zu erreichen. Denn: Sowohl Kultur als auch Kinder haben keine Berührungsgrenzen. Wichtig wäre deshalb auch die Vernetzung mit den bereits durchaus vorhandenen bestehenden kulturellen Einrichtungen. Kooperationspartner werden für dieses Projekt noch gesucht.

GreGor HerrmAnnwww.kulturkinderhaus.de

Die Anfänge der Malwerkstatt gehen in die 90er Jahre zurück und gründen auf der Idee und Initiative des dama-ligen Heimleiters der Lebenshilfe Bad Dürkheim Volker

Kühnem und des Mannheimer Künstlers Wolfgang Sautermeis-ter. Zunächst als Angebot zur sinnvollen Freizeitgestaltung für Bewohner der Wohnstätten konzipiert, hat sie sich schnell zu einem Ort entwickelt, an dem Kunst entsteht, wo Bilder gemalt werden und zwar losgelöst von Methoden der Erwachsenen-bildung, und eines an Behinderung angelehnten pädagogischen Überbaus. Die Malwerkstatt ist kein Therapieangebot, sondern ein Atelier, das Freiraum für kreativen Ausdruck, persönliche Entwicklung und Selbstbestimmung bietet. Die Malwerkstatt Bad Dürkheim kooperiert mit mehreren Behinderten-Künstler-Assoziationen und Galerien europaweit, hier eine Auswahl: Pro-jekt Ability, Glasgow, Atelier de Haagse School, Den Haag, Atelier und Galerie Herenplaats, Rotterdam, La Tinaia, Florenz, Gugging, Art Brut Center, Wien, Atelier Sonnenuhr, Berlin, Kunsthaus Münster, Galerie der Villa, Hamburg, kulturpunkt.ch, Basel, Ga-lerie Susi Brunner, Zürich. Dazu kommt noch die Kooperations-arbeit mit OF AKIM – JERUSALEM ARTISTS und mit einer Reihe von Hoch- und Fachschulen: Freie Kunstakademie Mannheim, Uni Landau, Hochschule Mannheim, PH Heidelberg, Uni Leipzig.

woLfGAnG SAutermeiSterwww.lebenshilfe-duew.de

Kulturkinderhaus mannheim

malwerkstattbad Dürkheim

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38 DENKANSTOSS reGionALe proJeKte

Alle Tage wieder!?“ wurde von Jugendlichen der Nibelun-genhorde im Jahre 2009 geschrieben und als Theater-stück auf Lehrerfachtagungen aufgeführt. Der daraus

entstandene Film „Alle Tage wieder!?“ erzählt Situationen aus dem täglichen Leben eines Schülers zum Thema Mobbing in Schulen. Es geht um Hoffnungen, Ängste, aber auch um Hilf-losigkeit aller Beteiligten im Setting Schule. Der junge Mo wird von seinen Mitschülerinnen und Mitschülern gemobbt. Seine Eltern sind hilflos und überfordert. Seine Lehrerinnen und Lehrer teils unsensibel und überlastet. Auch andere Jugendliche be-richten in „Alle Tage wieder!?“ von bedrückenden Erfahrungen, die sie als Mobbingopfer gemacht haben. Das Kooperations-projekt wurde durch Crossbudgeting finanziert. Kooperations-partner der Nibelungenhorde Worms für dieses Projekt sind: das Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur und die Unfallkasse Rheinland-Pfalz.

AStriD perL-HAAGwww.nibelungenhorde.de

film ist das Leitmedium unserer Zeit. Film ist nicht gleich Kino, sondern das „Prinzip Film“ findet man überall: in Computerspielen, im Fernsehen, sogar in politischen Insze-

nierungen. Unsere Alltagskultur ist nicht mehr normenreguliert, sondern präferenzbezogen. Diese Präferenzen werden Kinder und Jugendlichen maßgeblich durch Film vermittelt. Film hat schon immer sozialisiert und Weltbilder geprägt. Heute sind es aber mehr Weltbilder als je zuvor. Daher ist es umso wichtiger, dass Kinder und Jugendliche verstehen, wie diese Prägungs-prozesse funktionieren. Wie Idole, Marken, Verhaltensmuster an sie herangetragen werden. In der Filmschule lernt man kein theoretisches Wissen über Film. Man lernt anhand praktischer Übungen, Kommunikationsprozesse selbst zu gestalten. Daher ist die Filmschule hinreichend in die Film- und Medienbranche vernetzt, auch international. Denn Amerika gibt nach wie vor die Standards vor. Diese Standards gilt es zu begreifen, sichtbar zu machen und in ihre Bestandteile zu zerlegen. Denn Film verbindet durch das große Vorbild Hollywood die Kulturen. Auf der anderen Seite konnten sich gerade wegen dieser Standards viele individuelle Filmkulturen herauskristallisieren. In der Film-schule werden soziale, emotionale und mediale Kompetenzen vermittelt. Kompetenzen, die es Kindern und Jugendlichen er-möglichen, die Welt, in der sie leben zu verstehen, zu bewerten und mündig darin zu agieren. Kooperationspartner werden für dieses Projekt noch gesucht.

Dr. mArc [email protected]

filmprojekt „Alle tage wieder!?“, nibelungenhorde worms

internationale filmschule für Kinder und Jugendliche

Page 39: Denkfest 2012 (Dokumentation)

39

tanzMedia möchte Experimentierräume eröffnen für die Verbindung von körperlichen und medialen Aus-drucksformen. TanzMedia wurde als Projektreihe von

der medien+bildung.com gGmbH Ludwigshafen konzipiert, bedarfsorientierte Konzepte für pädagogische Einrichtungen zu liefern und tänzerische Bewegungen mit Medien kreativ zu kombinieren. Dem vorwiegend technischen und kognitiven Umgang mit Medien wird die fehlende sinnliche Komponente hinzugefügt, um eine ganzheitliche und ästhetische Mediener-ziehung zu fördern. Zitat von der Webseite von TanzMedia: „Ein Projekt aus der Praxis geboren, denn Medien faszinieren und Tanz bewegt. Reduzierte Technik für den Schulalltag und kleine Budgets. Zur Unterstützung des Projektprinzips werden multi-professionelle Referenten hinzugezogen, die innerhalb unserer Lernwerkstätten ausgebildet werden können.“ Die Kooperations-partner der medien+bildung.com gGmbH für TanzMedia sind: Theater im Pfalzbau, Stadt Ludwigshafen, diverse Schulen, aktu-ell die IGS Ludwigshafen-Gartenstadt, VHS Ludwigshafen/Mainz, PH Heidelberg, Pfalzgalerie Kaiserslautern, mehrere Künstler aus dem Tanz- und Medienbereich, Landesakademie Rotenfels, ab 2013: Landeszentrale für politische Bildung, Bürgerstiftung Pfalz, Theater Chawwerusch.

KAtJA bAtzLerwww.medienundbildung.com/tanzmedia

Junges Theater im Delta ist ein gemeinsames Projekt des Theaters im Pfalzbau, Ludwigshafen, des Nationaltheaters Mannheim und des Theaters Heidelberg sowie der Nibelun-

genhorde Worms, bei dem Kinder und Jugendliche zwischen acht und 21 Jahren aus allen sozialen Schichten und über die jeweiligen Stadtgrenzen hinaus Theater spielen und schauen können. Durch das gemeinsame Theaterspiel lernen sie sich und einander kennen und respektieren – das jährliche gemein-same Festival „Leinen los!“ vernetzt die Theaterhäuser und ihre Jugendarbeit auf besondere Weise. Initiiert wurde die bundes-weit einzigartige Kooperation 2006 von der BASF SE. Für ihr besonderes Engagement bei diesem Projekt wurde die BASF SE 2010 mit dem Deutschen Kulturförderpreis vom Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) ausgezeichnet. Das Projekt erhielt 2011 zudem die Auszeichnung „Ausgewählter Ort im Land der Ideen“. Die Kooperationspartner sind das Theater und Orchester Heidelberg, das Theater im Pfalzbau Ludwigshafen, das National-theater Mannheim, die Nibelungenhorde e. V. und die Bühnen-stürmer des Kinder- und Jugendtheaters Speyer.

AnDreA Gronemeyerwww.theater-im-pfalzbau.dewww.schnawwl.dewww.theaterheidelberg.dewww.nibelungenhorde.de

tanzmedia, medien+bildung.com Ludwigshafen

Junges theaterim Delta

Page 40: Denkfest 2012 (Dokumentation)

40 Die DenKer

Lucia Ahlke Schwetzinger SWR Festspiele Schwetzingen

Kanber Altintas TürkFilmFestivali Mannheim

ramune Armbrüster Pflegehelden Rhein-Neckar Heidelberg

Guido Asch Geiger & Salber Mannheim

bahaiden Künstler Mannheim

Katja batzler TanzMedia, medien+bildung.com Ludwigshafen

Kirsten batzler Stadt Mannheim/Büro 2020

ralf baumgarth Der PARITÄTISCHE/FreiwilligenBörse Heidelberg

rudij bergmann BERGMANNsART Mannheim

Katia beuth zeitraumexit Mannheim

wolfgang biller Stadt Mannheim Kulturamt

Sabine bornemann Cultural Contact Point Germany Bonn

Doris brachmann Nationaltheater Mannheim

Susanne brauer Kulturamt Mannheim

birgitta brehm-Heuser Kunstplatz Hemsbach

Klaus bremen Berater Essen

petra brendel PR/Social Media Management

prof. Dr. Dieter brenzke Gesellschaft der Musik- und Kunst-freunde Heidelberg e. V.

benjamin burkard Universität Landau

Dr. milan chlumsky CDia Digital Storage Eppelheim

Alexandra cozgarea SAP AG Walldorf

mario Damolin DAMOLIN Film Medien Heidelberg

trevor Davies Stadtplaner Kopenhagen

maya Dietrich KINESKOP Filmschule Heidelberg

Julia Dreisbach Kulturbüro der MRN GmbH

bianca Duschinger KINESKOP Filmschule Heidelberg

Alexandra eberhard Kulturamt der Stadt Heidelberg

Jaro eiermann Vierte Dimension Mosbach

philipp eisele Spielraum e. V. Heidelberg / Kosmodrom

Jörg eisfeld-reschke Berater Berlin

Kathrin eitel Ethnologin

carolin ellwanger Fotofestival Mannheim_Ludwigshafen_ Heidelberg

barbara esser Theater im Pfalzbau Ludwigshafen

Jens fey Leiter der Öffentlichkeitsarbeit MRN GmbH

Dr. brigitte fickel Absolventum Universität Mannheim

Heike frank Ziegle & Partner Ludwigshafen

beate frauenschuh Stadtbücherei Heidelberg

Helga frentzel-beyme Kunst & Management Bremen

Gerd frey-Seufert Evangelische Bezirksgemeinde Mannheim

markus Artur fuchs KontextKommunikation/enormMagazin Hamburg/Heidelberg

Gunnar fuchs Kulturbüro der Stadt Weinheim

Karsten füllhaase Int. Musikfestival Heidelberger Frühling

volker Gallé Stadt Worms

Jana Garbrecht Kulturbüro der MRN GmbH

fritz Gärtner DRK-Mannheim Kunstprojekte

Klaus Gasteiger BASF SE Ludwigshafen

Dr. erich Gaulke Roche Diagnostics GmbH

Dr. roland Geschwill Denkwerkstatt Mannheim

Leon Geschwill Schüler Eppelheim

matild Gharbi Nationaltheater Mannheim

barbara Gilsdorf Stadt Schwetzingen

Dr. wolfgang Gladrow Theaterhaus TiG7 Mannheim

Adrienne Goehler Kuratorin Berlin

Apollonia Goll ARTgenossen Kunsthalle Mannheim

peter Grabowski Journalist Wuppertal

ulrich Greb Theater Moers

Katerina Gregos Kuratorin Brüssel, Belgien

Andrea Gronemeyer Nationaltheater Mannheim/Schnawwl

ubbo Gronewold BermudaSHORTS-Kurzfilmfestival Metropolregion

ernst Gund Gemeinderat Heidelberg

mircea Gutu Fotograf Mannheim

Hanno Haag Kalender Zukunft Heidelberg

ute Haas Controlling Service Mannheim

Dr. marita Haibach Fundraisingspezialistin, Wiesbaden

Katy Häußler Volkshochschule Badische Bergstraße Wald-Michelbach

Karin Heinelt FORUM/Girls Go Movie/Filmbüro Mannheim/ SJR e. V.

Sonja Hempel Heidelberger Kunstverein

Julica Hennig caleidoscope (Design Studio) Edingen

Steffen Herbold wob AG Viernheim

marcela Herrera Community Art Center Mannheim

Gregor Herrmann Kulturkinderhaus Mannheim

Karin Heyl BASF SE Ludwigshafen

Dr. Dorothee Höfert Kunsthalle Mannheim

nicole Hoffmann Büro 2020/Projekt Kulturhauptstadt Mannheim

Denkfest 2012 – die teilnehmer

Page 41: Denkfest 2012 (Dokumentation)

41

myriam Holme einraumhaus Mannheim

elena Horkova zypogh Mannheim

Sandra Horst Nationaltheater Mannheim

Sonay ilgar-Schmidt ConTour 68 Mannheim

Anke illg Studentin Mannheim

beate Jahoda brandworkers GmbH Schriesheim

benjamin Jantzen Zum Goldenen Hirsch, B-Seite Festival Mannheim

iris Joch LUKOM Ludwigshafen

norbert Kaiser artmetropol.tv Edingen-Neckarhausen

irini Karananou Kulturbüro der MRN GmbH

ulrike Kemna Französische Woche Heidelberg

rainer Kern Büro 2020/Projekt Kulturhauptstadt Mannheim

Anita Kerzmann Alte Kantine Wedding Berlin

theresia Kiefer Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen

Jürgen Kirchner Stadt Hemsbach

Janina Klabes Clustermanagement Musikwirtschaft Mannheim

torsten Kleb LUKOM Ludwigshafen

christine Klotmann Nationaltheater Mannheim

phillip Koban schwindelfrei Festival Mannheim, künftig Theater & Orchester Heidelberg

Andreas Koch AG Die Bildungsförderer

navideh Kolahi Mannheim

Kirsten Korte ZMRN e. V. MRN GmbH

thomas Kraus Kulturbüro der MRN GmbH

Julia Kronberg Stadt Ludwigshafen

uli Krug Projekt WIR! Mannheim

Henning Krug Stadtplanungsamt Heidelberg

Dr. Klaus Kufeld Ernst-Bloch-Zentrum Ludwigshafen

timo Kumpf Maifeld Derby Mannheim

Joachim Kurz www.kino-zeit.de Mannheim

Dr. peter Kurz Stadt Mannheim

martin Lang Musikfestival Heidelberger Frühling

erdmann Lange Atlantis Filmtheater Betriebsgesellschaft Mannheim

Alexandra Lehmler Neuer Deutscher Jazzpreis/IG Jazz Rhein Neckar

barbara Limbeck Denkwerkstatt Mannheim

wolf-rainer Lowack MRN GmbH

patrick Lubs ap 88 architektenpartnerschaft Heidelberg

Steffen Lückehe Mr. & Mrs. Smith Mannheim

Anne mahler classic arts gmbh Heidelberg

Katja maibaum-Komma Pädagogische Hochschule Heidelberg

ruth marienhoff Marienhoff GmbH Mannheim

Jagoda marinic Interkulturelles Zentrum i. G. Mannheim

eva mayer Stadtmagazin MEIER/bermuda.funk Freies Radio Rhein-Neckar

maria-inti metzendorf Freie Kulturaktivistin Mannheim

manfred metzner Heidelberger Literaturtage

Doris meyer zu Schwabedissen Kulturamt Neckargemünd

oliver mezger Architektur und Fotografie Heidelberg

Hans Jörg michel Nationaltheater Mannheim

marlene modick Kulturamt Mannheim

robert montoto Kulturbüro der MRN GmbH

Gerburg maria müller Projekt WIR! Mannheim

Katharina c. müller Anpfiff ins Leben e. V. Walldorf

Hans-martin mumm Kulturamt Heidelberg

inka neubert Theaterhaus TiG7 Mannheim

rainer neumann CRN Services Weinheim

oxana oleinichenko Studentin Mannheim

christa oser Nationaltheater Mannheim

Gabriele oßwald zeitraumexit e.v. Mannheim

Solvej ovesen Kuratorin Berlin

roswitha pape Künstlerin Heidelberg

Livia patrizi TanzZeit Berlin

claudia paul Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim

Astrid perl-Haag Nibelungenhorde Worms

Katharina pohl Nationaltheater Mannheim

Anne pöhlmann Theater Heidelberg

Lothar Quast Stadt Mannheim, Dezernat IV

Herbert w. rabl Pressebüro Heidelberg

oliver rack Stadtpark Mannheim gGmbH

robin radtke zeitraumexit e. V. Mannheim

Alexandra raquet AG Die Bildungsförderer Mannheim

André rehberg Galerie Rehberg GmbH Mannheim

Dr. Annette reich mpk Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern

regina reich Stadt Mannheim

petra reineke Petra´s Zimmer Heidelberg

cynthia reis zypogh Mannheim

Dr. marc reisner Videokünstler Mannheim

Gertrud rettenmeier Stadt Mannheim/FB Jugend/ Jugendförderung

Page 42: Denkfest 2012 (Dokumentation)

42

Dr. friederike reutter BASF SE Ludwigshafen

bettina rochow Nationaltheater Mannheim

Jens rückert Verein Deutsche Turnfeste e. V./OK Turnfest 2013 Mannheim

ingrun Salzmann kunstraum METROPOL Weinheim

wolfgang Sautermeister zeitraumexit Mannheim

franziska Schaub Heidelberger Literaturtage

werner Schaub Künstler Neckargemünd

Sabine Scheltwort Journalistin Eppelheim

ingrid Schinz Firma P.F. Landfried GmbH Co. KG Heidelberg

Sabine Schirra Kulturamt der Stadt Mannheim

bernd Schlenkrich Projekt WIR! Mannheim

claudia Schmid Räuber77 Literarisches Zentrum Rhein-Neckar

Anna Schmutz Kinder und Jugendförderung Stadt Heidelberg Haus der Jugend

Gerhard Schneegaß kunstraum METROPOL Weinheim

claus Scholl ad-eins Kulturprojekte Mannheim

Dr. Jürgen Schrepfer Privatier Limburgerhof

Dr. Alexander Schubert Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim

Gabriele Schüle Text & Konzept Mannheim

Holger Schultze Theater und Orchester Heidelberg

Holger Schulz Nationaltheater Mannheim

peter Schulz performance art depot Mainz

Julia Scialpi Kulturprojekte & Historische Dienstleistungen Heidelberg

rosa Segerer Werbeagentur Segerer Design Mannheim

Hannes Seibold halle02 Heidelberg

christine Seikel tig7 Mannheim

edelgard Seitz Verband Region Rhein-Neckar

Kyra Seufert Evangelische Bezirksgemeinde Mannheim

michael Sieber Staatssekretär a. D. Wiesloch

Julia Siebert zeitraumexit e. V. Mannheim

petra Simon Nibelungenfestspiele gGmbH der Stadt Worms

Dietrich Skibelski Stadt Ludwigshafen

michel Spicka KunstPlatz Hemsbach e.V.

michael Spiegel Karlstorkino Heidelberg

benedikt Stegmayer Stadtgalerie Mannheim

Achim Stegmüller freier Autor Eppelheim

eberhard Stett Schwezinger SWR Festspiele GmbH

Karmen Strahonja IFOK GmbH Bensheim

eveline Straub-Hunziker M. A. Carl-Bosch-Schule Heidelberg

Gavin Stride Farnham Maltings Surrey, Großbritannien

Hans peter theilig Kreativberater Mannheim

motz tietze Berufsverband Bildender Künstler

michael uhl Freier Regisseur Oldenburg

Sabine von wussow Fotofestival Mannheim_Ludwigshafen_ Heidelberg

barbara wachendorff Schlosstheater Moers

prof. Josef walch KIS e. V. Künstlerinitiative Schwetzingen

Angelika weimer Film/Foto Ausstattung Mannheim

Susanne weiß Heidelberger Kunstverein

prof. Dr. Achim weizel Freie Wähler/Mannheimer Liste e. V.

walter werner VFBB Verein zur Förderung der berufl. Bildung Speyer

Larissa winter zypogh Mannheim

ingrid wolschin Kulturhaus Karlstorbahnhof Heidelberg

Sanja wulf Kulturbüro der MRN GmbH

Julia ziegler Theater Heidelberg

morticia zschiesche Nationaltheater Mannheim

frank zumbruch Stadt Heidelberg

Die DenKer

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disziplin liebt freudeMusik erfordert Konzentration. Musik kann trösten, wenn’s mal nicht so gut läuft. Musik kann glücklich machen, wenn die eigenen Fähigkeiten entdeckt werden. Deshalb unterstützen wir in der Region Projekte wie die „School of Rock“ der Pop-Akademie und „Jugend musiziert“. Wenn Musik machen zum Erlebnis wird, dann ist das Chemie, die verbindet. Von BASF. www.basf.com/mit-uns-gewinnt-die-region

Kultur_A4+5mm MRN-Denkfest-Doku ISO-V2.indd 1 05.12.12 10:32

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eS GeHt WeiteR … denkfest 201318. – 19. Juni DaS WoRmSeR, WoRmS