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Der Accusativus auf is der dritten Declination bei den augusteischen Dichtern Author(s): O. Keller Source: Rheinisches Museum für Philologie, Neue Folge, 21. Jahrg. (1866), pp. 241-246 Published by: J.D. Sauerländers Verlag Stable URL: http://www.jstor.org/stable/41251099 . Accessed: 22/05/2014 17:29 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . J.D. Sauerländers Verlag is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Rheinisches Museum für Philologie. http://www.jstor.org This content downloaded from 194.29.185.178 on Thu, 22 May 2014 17:29:32 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

Der Accusativus auf is der dritten Declination bei den augusteischen Dichtern

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Der Accusativus auf is der dritten Declination bei den augusteischen DichternAuthor(s): O. KellerSource: Rheinisches Museum für Philologie, Neue Folge, 21. Jahrg. (1866), pp. 241-246Published by: J.D. Sauerländers VerlagStable URL: http://www.jstor.org/stable/41251099 .

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Der AtWfativus auf i» der dritten Declination bei den llugusteischen Dichtern.

Ein Vlick auf das NouuiQSQtuin ^.no^rg.rmm in einer der neuesten Ausgaben zeigt, dah in der Prosa dieser Periods in Neziehung auf die im Titel angegebene Casussorm ziemliche Freiheit geherrscht hat. Da sinden wir Luig und Kus8, iuf6r6Qtig und ladsutsSj 8.6663, F6nts8 und 0INU18 friedlich nebeneinander. Offenbar ist im Gebiete der Prosa der Uebergang zu der spaterhin allgemeinen Form auf 68 fchon halb vollzogen. Das zeigen auch andere Inschriften der augusteischen Zeit, wie Or. 4046: intsr ^n^u8t».i68, Or. 5381: oir- oiou868, Or. 635: vis.8 omu68, Or. 643 : Noug.8 ̂ .prilOg, Or. 537: . . . 8tg.1s8 Oasrs Hsdnxit, Or. 2545: 1n<i08 ^oraiss; daneben Wrrl8 605, inter uiort^ Murat. 304, 3 ; 6428 in einem Edict des Augustus og.ng.1s8 als Accus. neben oivl8.

Die Dichter hingegen haben auch in diesem Stucke, wie in man- chem andern, die alterthumliche Sitto ̂ ) besser gewahrt, als die Prosa-

1) Die Inschriften beweisen, bah, was in ber augusteischen Zeit nur noch bem Dichter als Gesetz gait, in ber republicanism Zeit and) in Prosa beobachtet zu werben pstegte. Ich gebe hier das Verzeichnih ber Accusative auf eig unb is - benn biese beiben Formen stub fur unsern Zweck gleich- bebeutenb -^ nach bem Httbuerschen Register zu Mommsens 0. I. 1^. I S. 604: ^.Ipeis, bag6i8, oalieig, olageis, oiveis, veoembreig (5mal), fineig ̂4mal), Gennateig, uaveig (2mal), Ootobreig, omneig (3mal), k'euatsi^^, ponteis, Hninotilsis, tristeig, turreis (5mal) ; aedig, Xpriiig, Oartaoiuien^s (2mal), Oeoebrig, 6uig (4mal), litig , mnuioipig l^mal), tlovbik (zweifelhaft), 0othbii» (2ma1), omnig (6mal), pauperis (Plebejische Injchrift), pleorig (2ma1), ymotiiig, Lextilis (3mal), turris. Dabei beachte man, bah bie nach ben oben auszufiihrenben Regeln bem augusteifchen Dichter verbotenen Accusative veoembres, fines, gextileg unb turres gar nicht vorkommen, owueg aber nur in sehr spaten, zum Theil in bie Kaiser- zeit batierten , Inschriften: namlich 2m al Nr. 577 in ber lex pariet! l^ oiiiudo (Kaiserzeit) , je Imal 1009 unb 1012 (beibe aus bem Cube der Repnbliy unb 1444 (Uttbatierbar). Auherbem hat man ben Accusations omueg an einer Stelle ber lex repewndarum , Nr. 198, 20, erga'nzungs- lveise eingefuhrt: aber ich glaube nicht, bah schon W 1. 631 oyer 632 diese Acciisativform Merhaupt im Gebrauch war, mid ge^ in ber lex rep^' tlmdarvui barch ErganzUng vdm otuu in omueg dieselbe zum ersten Male Mus. f. Philol. N. F. XXI. Itz

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242 Der Accufativus auf i» ber dritten Declination

fchriftsteller ; unb fo sinben wir bei biefen, wenigstens bei Virgil, Horaz, Columnella unb bem anonymen Dichter bes herkulanensifchen Vruchstucks uber bie Schlacht bee Actium (lragm. VIII voiuminis papyracei Ilerouianensis im gea-Bothe'fchen Horaz S. 22) - benn bei Ovib unb ben ubrigen fehlen entweber genugenbe Collationen ober hinreichenb alte unb gute Hanbfchriften - ganz bestimmte Regeln rtlckstchttich ber Accufativenbung is befolgt.

I. Einmat konnen fdmmtliche Worter (Mafcul. unb gemin.), welche im Ablat. Sing, i haben, auch im Accuf. Plur. is haben.

II. gerner haben alle Abjectiva, Participia unb 3ahl- worter, welche im ©enit. Plur. gewohnlich ober immer ium haben, ausgenommen bie Abjectiva auf x unb bas uberhaupt anomale piures, im Accuf. Plur. immer is. Von biefer Regel hade ich bei Virgil unb Horaz 6-700 regelmdhigen gdllen gegenuber nur 10 - 20 Ausnahmen gezdhlt; ber anonymus Lerouianensis hat auf 4 tSgelmdhige gdlle keine Ausnahme, wdhrenb sich (nach ber mir zu Gebot stehenben Collation) in bem fchlechter uberlieferten Gebichte bes Columnella auf 13 regelmdhige gdlle 2 Ausnahmen vorfinben. Unter biefe Regel fallen auch alle fubstantivierten Abjectiva, welche im ©eni- tivus Pluralis bloh ium, nie um, haben, z. B. aeyualis, annalis, biremis, natalis u. f. w. Dagegen zeigen biejenigen fubstantivierten Abjectiva unb Participia, bie im ©en. Plur. balb ium balb um haben, auch im Accuf. ein Schwanken ; bei parens unb serpens lassen stch beibe gormen nachweifen, bidens hat stets bie gorm auf is, vo- Inoris nur bie gorm auf es^).

III. Die Abjectiva auf x, welche im ©enit. Plur. ium haben, enbigen ben Accuf. fowohl auf is als auf es, hdufiger aber auf is. Danach ist es fur bie augufteifche 3eit ungiltig, wenn Priscian VII 17, 66 behauptet: in x terminantia trium generum oommunia . . . aoousativum pierumyue per ^es' eOerunt . . . raro per ^is'. Unb es ist vielleicht nicht bloher 3«fall, bah bas von Priscian fur erftere Enbung gewdhlte Veifpiel aus Lucan, bas fkr bie zweite aus Virgil genommen ist. Das 3ahlenverhdltnih ber gormen auf is zu benen auf es stellt sich fur bie Abjectiva auf x bei Virgil unb Horaz (nach ben bisherigen Collationen) - 2:1. ^.udaoss

traftreten zu faffen, ist fd)on oarum feljr migltdj , totii oaffelbe ©efefe noch on bret anoern ©teflen (15 uno 59) hit atte gute gorm omnis bietet. - ©log ben $(ccufatit»u$ auf es, auch in ber Stteften 3ett, fennen SSrtcr toxt de curio, lex, maior, miles, opses, pater, praeco, praes, praetor, quae- stor, virtus.

2) Voluores sindet sich als Accus. Virgil Asn. Ill 241. sol. 6, 42. Horaz germ. I 8, 6 immer substantivisch ; adjectivifch angewendet dagegen voluork Virg. Aen. VlII 433. XI 795. gsorg. II 217. Horaz oarw. II 17,24.

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bei den augufteifchen Dichtern. 243

fcheint neben audacis, ksliovZ neben keliois, leraoos neben tsracig, leroces neben kerocis, tu^aces neben lugacis im ©ebrauch gewefen zu fein.

IV. Das Abjectivum celer, von bem sich kein ©enitivus Plur. finben foil, hat entweber immer ober meistens ben Accuf. auf 18 ge- bilbet. Virgil hat celeris 7mal, Horaz 3mal; bie gorm auf es kennt Virgil gar nicht, unb in ben 2 gdllen, wo fie bei Horaz erfcheint, wirb man wohl bie dltere gorm is herzustellen haben. llebes unb teres, bei benen man einen Genitiv auf ium boch wirb annehmen mussen, habe ich, ba sie auch beibe, gleich celer, im Ablat. Sing, die Enbung i gehabt haben (Lucrez IV 44. I 35), unter bie Abjectiva mitbegriffen, welche gewohnlich ober immer ium haben, alfo auch ben Accuf. Plur. bloh auf is bilben konnen.

V. Was bie Comparative betrifft, fo hute man sich, aus bem oben aufgestellten Sahe (§ I), bah fdmmtliche Worter, welche im Ablat. Sing, i haben, im Accufativ Plur. is haben konnen, rafch bie golgerung zu ziehen: alfo konnen auch alle Contpara- tive im Accufativ Plur. is haben. Denn es ift nicht erwiefen, bah bei einem augufteifchen Dichter ober fruher ein Comparativ ben. Ablat. Sing, auf i bilbet. Das einzige Neifpiel, welches ich kenne, foll Hor. Serm. 19, 68 meliori fein, welches Wort aber ben Vers fchlieht: fo bah durchaus nichts im Wege steht, mit ben besseren Hanbfchriften meliore zu lefen. Unb bas ift auch bie orga- nifche gorm (vgl. L. Meyer, gebrdngte Vergleichung ber griechifchen unb lateinifchen Declination S. 36), bie fpdter eingebrungene gorm auf i aber ift eine Unregelmdhigkeit, bie sich nur burch bie uberhand- nehmenbe Vermengung von Grunbformen auf i unb folchen auf Cow fonanten erkldrt. Inbessen bilben plures unb complures, bie ja auch im Genitiv von ben ubrigen Comparativen abweichen, ganz ge- wohnlich bie Accuf. pluris unb compluris. I>lurss und complures finben sich als Accuf. bei Virgil gar nicht, bei Horaz 4Mal. gur einen Theil ber Dichter unb fur bie Profaiker ber augu« steifchen Periobe hat baher Charisius ober ber dltere gachgenosse, aus bem er geschopft hat, Recht, wenn er 1 17 (S. 125 K.) erkldrt: oou- suetudo tamen et bos plures dicit et bos pluris. Ja fchon t» Gefange ber Arvalbruber stehen bie beiben gormen pleores unb pleoris unmittelbar nebeneinanber. Anbererfeits finben wir maiores, nicht maioris wieberholt in ber lex de ^ermensibus 0. I. L. 1 204.

VI. Von ben eigentlichen Substantiven ^) gelten folgenbe Regeln: Alle Substantiva auf x unb alle, welche im Genit.

Plur. gewohnlich ober immer urn haben, enbigen im

3) Die fubstantivierten Adjectiva und Participia sinb alfo von diefen Regeln ausgelchloffen.

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344 Der Accusativus auf is ber britten Declination

Accus. Plur. immer auf es. Demnach ftnb Accusative wie arcis, falcis, fauci», trugis, mereis, noctis, vicis, bergleichen in viele neuere Ausgaben in groher Anzahl, meist" ohne alle biplomatifche Gewahr, eingefuhrt worben ftnb, fur bas augusteische Zeitalter zu vetwersen, ebenso sermonis4), civitatis, fraudis, laudis u. bgl. Der Umstand, bah z. N. bie Formen faleeis, beziehungsweise falcis, unb merceis (mereis) nicht vorlommen, ist fchon von Varro nut Recht gegen bie Behauptung geltenb gemacht worben, bah alle Worter, welche im Genit. Plur. ium haben, im Accus. is haben lonnen. Charif. p. 129 K. : I'onteis. 'Quorum nominum genetivi pluralis ante um syllabam i litteram merebuntur, aecusativus' inquit Plinius 'per sis loquetur, montium monteis ; licet Varro' inquit ^exemplis hanc regulam confutare temptarit istius modi : faleium falces, non falceis facit, nee has mereeis, nee hos axeis, lintreis, ventreis, stirpeis, urbeis, corbeis, vseteis, nepteis (inepteis cod. inerteis K. allein es hanbelt sich von Substantiven). Nt tamen manus dat praemissae regulae ridicule, ut exceptis his nominibus valeat regula'. Man fteht wie weit bie Anftchten ber Grammatiker in bieser Frage auseinanbergingen unb ich habe fte aus biesem Grunbe in ber ganzen Abhanblung moglichst aus bem Spiel gelassen.

VII. Die Substantiva auf is, Genit. Plur. ium, haben theils immer, theils hausig, theils nie ben Accusativus auf is; jebenfalls aber lonnen alle Substantiva auf is, welche im Ablat. Sing, i haben Ibnnen^ auch im Accus. Plur. is annehmen, unb unter benjenigen Substantiven auf is, welche im Accus. Plur. nie is annehmen burfen, lonnen also bloh solche sich besinben, bie auch im Ablat. Sing, niemals i aufweisen.

Stets is haben^): amnis, auris, elavis, crinis, febris^ finis, funis, hostis, naris, natis, navis, ovis, piscis, sentis, 8yrtis, tes tis, tigris, turris, unguis, vallis, vitis unb Nanes.

Schwanlenb ftnb (nach ben bermaligen Collationen) : aedis, Alpis, anguis, avis, civis, ̂classis^, collis, fascis, ignis, lis, mensig, messis, ̂orbis^, postis, puppis, seeuris, ̂vis^. Dazu geho'rt auch wohl crates, Accus. Sing, cratim, Accus. Plur. cratis Virg. Aen. XII 508. Zweifelhafter bleibt eH, ob man auch Penates auf Grunb

4) Weder »srmou5g noch sormonoig hat ber Lateiner in irgend einer Periode ^? F. R.^> seiner Sprache gesagt oder geschrieben. Ich halte des- wegen meine Ansicht fest, dah die angebliche Lesart »srmonlg der blandini- schen Handschriften bei Hor. o«.rm. Ill 8, 5 eine in jeder Beziehung unwahre Angabe des Cruquius ist, die, auch wenn nicht noch andere hochst verdachtige Angaben dazu lamen, schon an und fUr sich einen schlimmen Schatten auf die Zuverliissigkeit seiner Collationen werfen muhte.

5) Bet Horaz finden stch uvrtgens m Folge der schlechteren Ueber< lieserung mehrfache Ausnahmen von dieser Regel.

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bei ben augufteifchen Dichtern. 245

seines angeblichen Nomin. Sing. ?enati« hieher rechnen darf. Die eingetlammerten Worter ziehen bie Form eg entjchteben vor.

Immer es haben apis (apes), ensis, neptis, nubis (nubes)^), gudis, trndis, veotis, vepris, vestis unb lores; besgleichen fdmmt- liche Subftantiva, melche im Nomin. Sing, in ber vorclassischen und in ber claffischen Periobe - also bis zu ber Zeit, von melcher wir hanbeln - bloh es, nicht auck is gehabt haben, z. B.: oasdes, oantes (eaut^s erft bei Prubentius), moles, painmbes, rnpes, Iedes, strages, voipes (voipls erft bei Avianus).

VIII. Die Subftantiva auf ns, ntis unb bie auf rs verhalten sich in Beziehung auf bie Accufativform is fo verfchieben, bah eine allgemeine Regel baruber aufzustellen unmoglich ift. Immer is enbigen mon»s, pars, tons, gens unb pons; immer es enbigen mens, dens unb irons trondis; zwischen es unb is sckmantt ars. Ueber bie ilbrigen Subftantiva biefer Gattung mage ich nichts zu behaupten, weil sie zu felten vorkommen. Einmal begegnet uns mortis bei Virgil unb einmal, aber in zweifelhafter Ueberlieferung, oonortis bei Horaz soarm. Ill 4, 38) : vielleicht beachtensmerth megen bes Genetivs oo- nortinm. ventis, was sich oarm. 11120,10 aus ber beim Druck zu Grunb gelegten Linkerfchen Ausgabe auch in bie unfrige einge- fchlichen hat, bitte ich bie etwaigen Vesitzer bes Buchs als einfaches Verfehen corrigieren zu wollen, ba bte Form ohne jeben diplomatifchen Halt ift.

IX. Vrbis unb imbris finben sich je einmal bei Virgil unb fcheinen bereits von ben alten Grammatikern als archaiftifche Curiosa betrachtet worben zu fein.

Das sinb in Kiirze bie Refultate einer fchon vor Iahresfrift begonnenen unb vorurtheilsfrei burchgefuhrten Untersuchnng, bie ich zundchft aus Rucksicht fur Horaz auf mich genommen habe; vielleicht unterzieht sich ein anberer ber Aufgabe, bie gleiche Frage bei ben mit forgfdltigem unb reichlichem Apparat herausgegebenen nachaugufteifchen Dichtern zu unterfuchen. Auch mare es mohl sehr interessant, bas Verf HHltnih von Profa unb Poesie in biefem Stucke kennen zu l«rnen> unb mochte sich fur einen folchen Zmeck insbesonbere Petronius empfehlen, theils wegen ber Vermengung von Profa unb Poesie in einem unb bemfelbcn Werke, theils weil von keinem lateinifchen Schriftsteller eine ausgiebige Trabition fo vollftdnbig unb punktlich gefammelt vorliegt, als bei biesem, Dank ben bleibenben Verbienften von Ch. Beck unb F. Bucheler. Man wirb entbecken, mie gerabe in folchen Hanbschriften,

6) 2)cr Slblat. nubi, mefchen Lucretius VI 145 gebraudjt tjaben foil, ift mefyr ate t>erb&d)ttg,» Die @tellc lantet: Id quoque, ubi e nubi in nubem vis inoidit ardens. Unt) gteich auf ber nachften @citc 35. 203 fteftt dad richtige nubo an unantaftbarern tylaty: Doneo divolsa fulserunt nube corueci.

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246 Der Accufativus auf in der brittenDeclination:c.

bie Nucheler aus principiellen Riicksichten ilbergehen muhte, manchmal noch bie gute alte Form is bewahrt ift, wdhrenb fie in ben von ber neueften Kritik vorgegogenen Manufcripten nicht mehr existiert; g. B. o. 109 : veruantis, ridentis, o. 134 turentis. Immer ift es rdthlich, moglichft viele Hanbf christen gu uberblicken, weil fchon in ber Zeit, auf welche wohl bie meisten Stammvdter unferer Hanbfchriftenfamilien guruckgehen, ber Accufativus auf is im Begriffe stand, aus bem Leben gu verfchwinben ; wie benn Diomebes (S. 304), von ben Wortern, bie im Ablativus i haben, hanbelnb, sich fo vernehmen ldht: Aoou- sativus inxta regniam manente i littera dehet enuntiari: hos et has agilis, ut est ̂omnis homines'; sed enm ad uominativi et vooativi kormam oonsuetudo transduxit; unb gang dhnlich fagt er (S. 306) in Begiehung auf bie Accusative puppis, tnrris u. bgl., welche frilher gewohnlich gewefen feien : horum mnita oernimus oonsnetndine oommntata. Unb in ben uns jetzt gu Gebot stehenben Cobices vollenbs ift nichts gewohnlicher, als bie Correctur eines frkheren Accuf. auf is in bie Form mit e. Bisweilen hat ein Abfchreiber gwar bie ur- fprungliche Form stehen gelaffen unb nur, urn jebes Mihverftdnbnih gu verhinbern, baruber notirt: aocnsativus antious; weit hdufiger aber hat er, was bei Uncialen unb bei dlterer Cursivfchrift gleich wenig Umftdnbe kostete, einfach bas alte i in e verwandelt, ober, wenn er es nicht felbft gethan hat, fo konnte boch ein fpdterer Lefer ber Ver- fuchung gu einer fo wohlfeilen 'Emenbation' nicht wiberstehen.

Wie fehr man ilbrigens bei Zugrunblegung eines ungeniigenben Apparats bei folchen feineren grammatifchen Fragen in ber Irre geht, kann man an ber Recension bes Orellifchen Horag burch M. A. Dietterich in ben Iahrbilchern fur Philol. u. Pdbagog. (XXXI 92 ff.) fehen, wo uber ben Accufativus auf is bei tzorag in gang unglucklicher Weife gehanbelt ist. Nun dies diem dooet : unfre obigen Sdhe werben auch einft besserem weichen milssen. Vielleicht finben wir auch noch einmal fur Tacitus eine gute alte Quelle, bie uns beweist, bah bie in ihn neueftens eingefthrten Nominative Plur. auf is nichts als Schreibfehler ber fpdten Hanbfchriften sinb, auf bie wir leiber bei biefem Autor vorldusig befchrdnkt sinb.

O. Keller.

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