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152 Bericht: Spezielle analytisehe Methoden. 2'i~r die polarographlsche Eestimmung hoher Geha~te an Nickel und Kobalt im Stahl und in Speziallegierungen gibt K. PROTIVA 1 eine verbesserte Arbeitsvorscbrift, die die Bestimmungsd~uer gegenfiber den bisherigen Verfahren ~ bedeutend abkfirzt. -- Aus]i~hrung. Man erhitzt 0,1 g Probe mit 5 ml S~lpeters/~ure (1 : 1) zum Sieden, fiigt5 ml Salzs~nre (I : I) zu, verdampft naeh vollsti~ndigerAuf15sung zur Troekne und erhitzt vorsichtig starker, bis braune Stickoxydd~mpfe erscheinen. Dann 10st man den l%fickstand in 5 ml konz. Salzs~ure, verdiinnt etwas mit Wasser und ffigt 0,25 g ~ydrazinsulfat zu. Hierauf verdampft man noehmals zur Trockne und erhitzt bis zur EntwicMung weiBer D/s man 10st in 3 ml Salzs/~ure (I: 1) unter Er- wgrmen, verdiinnt mit 50 ml Wasser und iibertrggt in einen 100 ml-MeBkolben. Hier werden Fe, Cr, Ti und andere l~etalle mit 5 ml Pyridin gef~llt, hierauf gibt man 3 g I~H4C1und 5 ml 1%ige Gelatine16sung zu, erg/~nzt mit Wasser zur Marke und filtriert. Das rfltrat wird an der Luft polarographie1% l~acheinander treten die Wellen yon Nickel (etwa ab 0,5 V) und yon Kobalt (ab 0,8 V) auf. Gleiehzeitig prfift man eine Standardprobe/thnlieher Zusammensetzung auf die gleiehe _Art und ver- gleieht die StufenhShen mit denen der zu untersuehenden Probe. Die Analysendauer betr~gt 45--50 rain. InProben mit 10--13% Ni -k Co sind die Resultate auf ~ 0,30% genau. I:[. KUI~TEXeACK~I~. Fi~r die photometrische Kobaltbestimmung mit Nitroso-~,Salz in Gegenwart yon Eisen empfehlen J. N. PASCVAL, W. H. S~A~ und W. SI~O~ s die Maskie- rung des Eisens mit einer konzentrierten KaliumfluoridlSsung. Die Eichkurve entsprieht dem LAMBS~T-BnnRschen Gesetz besser als in Abwesenheit yon Fluorid. Bis zu 300 mg re kSnnen anwesend sein, ohne die Co-Bestimmung zu stSren. Auch Kupfergehalte his zu 400 #g/25 ml und Permanganat bis zu 800/~g/25 ml wirken nicht stSrend. Die Reproduzierbarkeit der Mel~werte wird bei Co-GehMten yon weniger als 20 #g/25 ml mit :L 2%, bei mehr als 30/~g/25 ml mit weniger als • 1% angegeben. Die Methode wird zur Co-Bestimmung im Stahl, in .Mineralien und in Wasser empfohlen. - - Aus/i~hrung. Eine entsprechende Einwaage einer kobaltoxyd- haltigen Probe wird mit Kaliumhydrogensnlfat aufgeschlossen und die Schmelze mit Wasser ausgelaugt, andere Proben werden in S~ure gelSst und anschliel]end wird neutralisiert. Dann fiigt man 2--3 Tropfen Brom zu und kocht so lange, bis keine Bromdgmpfe mehr entweiehen, l~ach Zugabe yon 2 m133% iger !Xatriumacetat- 15sung wird tropfenweise mit 33% iger KaliumfluoridlSsungversetzt, bis die braun- gelbe F~rbung des Fern-Acetates versehwunden ist, worauf noch 2~-3 Tropfen im gVbersehuB folgen. Nun fiigt man 1---2 Tr0pfen konz. Salzs/~ure und 1 ml 0,5~ Nitroso-R-SaIzl6sung zu und erhitzt zum Sieden. So]lte die L6sung grtin werden, so ist nooh reII-Ion vorhanden; die Oxydation mit Brom ist zu wiederholen und nochmal 1 ml ReagenslSsung zuzuffigen. Naeh Zugabe yon 1 ml konz. Salpeters/~ure wird yon etwa vorhandenen l~iederschl/~gen abfiltriert oder zentrifugiert. An- schlieBend wird die LSsung auf 20~ C abgek/ihlt und in einem 25 ml-MeBkolben zur igarke aufgeffillt. Die rote r/~rbung wird bei 525 m# gegen einen Chemikalien- blindansatz gemessen. Die Eiehkurve wird mit KobalttestlSsung (0--70#g Co/ 25 ml) unter Zusatz yon 200/zg re oder aneh mehr unter den gleichen Bedingungen ~ufgestellt. H. PO~L Der bekannte Aufsehlu]] yon WeiBmetallen mit Chlor wird yon E. Bis~or 4 als einfaches Verfahren zur quantitativen Abtrennung des Kupfers und Zinks yon Chem. Listy 48, 778--779 (1954) [TseheetSseh]. Poldihfitte, Kladuo (~SR). LIlVGANE,J. J., and H. K~Eg: Ind. Engng. Chem., anal. Edit. 13, 77 (1941). a Analyt. Chemistry 25, 1830--1832 (1953). U.S. Naval Radiologieal Defense Lab., San francisco, Calif. (USA). Analyst (London) 78, 61--62 (1953). King's College, Univ. Durham, l~ew- castleon-Tyne (Englund).

Der bekannte Aufschluß von Weißmetallen mit Chlor

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Page 1: Der bekannte Aufschluß von Weißmetallen mit Chlor

152 Bericht: Spezielle analytisehe Methoden.

2'i~r die polarographlsche Eestimmung hoher Geha~te an Nickel und Kobalt im Stahl und in Speziallegierungen gibt K. PROTIVA 1 eine verbesserte Arbeitsvorscbrift, die die Bestimmungsd~uer gegenfiber den bisherigen Verfahren ~ bedeutend abkfirzt. - - Aus]i~hrung. Man erhitzt 0,1 g Probe mit 5 ml S~lpeters/~ure (1 : 1) zum Sieden, fiigt 5 ml Salzs~nre (I : I) zu, verdampft naeh vollsti~ndiger Auf15sung zur Troekne und erhitzt vorsichtig starker, bis braune Stickoxydd~mpfe erscheinen. Dann 10st man den l%fickstand in 5 ml konz. Salzs~ure, verdiinnt etwas mit Wasser und ffigt 0,25 g ~ydrazinsulfat zu. Hierauf verdampft man noehmals zur Trockne und erhitzt bis zur EntwicMung weiBer D/s man 10st in 3 ml Salzs/~ure (I: 1) unter Er- wgrmen, verdiinnt mit 50 ml Wasser und iibertrggt in einen 100 ml-MeBkolben. Hier werden Fe, Cr, Ti und andere l~etalle mit 5 ml Pyridin gef~llt, hierauf gibt man 3 g I~H4C1 und 5 ml 1%ige Gelatine16sung zu, erg/~nzt mit Wasser zur Marke und filtriert. Das rfltrat wird a n der Luft polarographie1% l~acheinander treten die Wellen yon Nickel (etwa ab 0,5 V) und yon Kobalt (ab 0,8 V) auf. Gleiehzeitig prfift man eine Standardprobe/thnlieher Zusammensetzung auf die gleiehe _Art und ver- gleieht die StufenhShen mit denen der zu untersuehenden Probe. Die Analysendauer betr~gt 45--50 rain. InProben mit 10--13% Ni -k Co sind die Resultate auf ~ 0,30% genau. I:[. KUI~TEXeACK~I~.

Fi~r die photometrische Kobaltbestimmung mit Nitroso-~,Salz in Gegenwart yon Eisen empfehlen J. N. PASCVAL, W. H. S ~ A ~ und W. SI~O~ s die Maskie- rung des Eisens mit einer konzentrierten KaliumfluoridlSsung. Die Eichkurve entsprieht dem LAMBS~T-BnnRschen Gesetz besser als in Abwesenheit yon Fluorid. Bis zu 300 mg re kSnnen anwesend sein, ohne die Co-Bestimmung zu stSren. Auch Kupfergehalte his zu 400 #g/25 ml und Permanganat bis zu 800/~g/25 ml wirken nicht stSrend. Die Reproduzierbarkeit der Mel~werte wird bei Co-GehMten yon weniger als 20 #g/25 ml mit :L 2%, bei mehr als 30/~g/25 ml mit weniger als • 1% angegeben. Die Methode wird zur Co-Bestimmung im Stahl, in .Mineralien und in Wasser empfohlen. - - Aus/i~hrung. Eine entsprechende Einwaage einer kobaltoxyd- haltigen Probe wird mit Kaliumhydrogensnlfat aufgeschlossen und die Schmelze mit Wasser ausgelaugt, andere Proben werden in S~ure gelSst und anschliel]end wird neutralisiert. Dann fiigt man 2--3 Tropfen Brom zu und kocht so lange, bis keine Bromdgmpfe mehr entweiehen, l~ach Zugabe yon 2 m133% iger !Xatriumacetat- 15sung wird tropfenweise mit 33% iger KaliumfluoridlSsung versetzt, bis die braun- gelbe F~rbung des Fern-Acetates versehwunden ist, worauf noch 2~-3 Tropfen im gVbersehuB folgen. Nun fiigt man 1---2 Tr0pfen konz. Salzs/~ure und 1 ml 0,5~ Nitroso-R-SaIzl6sung zu und erhitzt zum Sieden. So]lte die L6sung grtin werden, so ist nooh reII-Ion vorhanden; die Oxydation mit Brom ist zu wiederholen und nochmal 1 ml ReagenslSsung zuzuffigen. Naeh Zugabe yon 1 ml konz. Salpeters/~ure wird yon etwa vorhandenen l~iederschl/~gen abfiltriert oder zentrifugiert. An- schlieBend wird die LSsung auf 20 ~ C abgek/ihlt und in einem 25 ml-MeBkolben zur igarke aufgeffillt. Die rote r/~rbung wird bei 525 m# gegen einen Chemikalien- blindansatz gemessen. Die Eiehkurve wird mit KobalttestlSsung (0--70#g Co/ 25 ml) unter Zusatz yon 200/zg r e oder aneh mehr unter den gleichen Bedingungen ~ufgestellt. H. PO~L

Der bekannte Aufsehlu]] yon WeiBmetallen mit Chlor wird yon E. Bis~or 4 als einfaches Verfahren zur quantitativen Abtrennung des Kupfers und Zinks yon

Chem. Listy 48, 778--779 (1954) [TseheetSseh]. Poldihfitte, Kladuo (~SR). LIlVGANE, J. J., and H. K ~ E g : Ind. Engng. Chem., anal. Edit. 13, 77 (1941).

a Analyt. Chemistry 25, 1830--1832 (1953). U.S. Naval Radiologieal Defense Lab., San francisco, Calif. (USA).

Analyst (London) 78, 61--62 (1953). King's College, Univ. Durham, l~ew- castleon-Tyne (Englund).

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2. Auf Handel, Industrie und Landwirtschaft beziigliche. 153

Zinn und Antimon empfohlen. Aus den Beleganalysen ist ersichtlich, dab die nach der vorgeschlagenen Methode erhaltenen Werte mit den tatsachlichen Zinn-, Antimon-, Blei. und Kupfergehalten sehr gut fibereinstimmen. - - Arbeitsvorschri/t. Das mit 5~oiger l~aOC1-L6sung gereinigte, mit konz. Schwefels/~ure ge~rocknete Chlor strSmt dutch eine leere, als Tropfenf~nger dienende Waschflasehe in das leieht geneigte Regktionsrohr und yon da durch ein Anffanggef/iB und einen vorgelegten leeren E~nn~Mv,u in ein Gef~B mit verdfinnter Natronlauge, in welchem etwaige 1Reste yon Chloriden zurfickgehalten werden. Tropfenf~nger, Reaktions- rohr und EgL~.~u werden bei 120~ getroeknet, noeh heiB an die Waschflasehenreihe angeschlossen und mit einem schnellen Chlorstrom bis zum Erkalten ausgespfilt. Die gepnlverte Probe wird in einem Forzellanschiffchen in das Reaktionsgef/~fl eingef/ihrt, w/~hrend das Auffanggef~l] mit fltissiger Luft oder Kohlens/iureschnee/Aceton gekfihlt wird. Proben mit hohem Zinngehalt reagieren schon in der K~lte, die flfichtigen Antimon- und Zinnehloride kondensieren am Ende des Reaktionsrohres. Die Reaktion wird durch vorsichtiges Erhitzen zu Ende geftihrt, ein Uberhitzen ist zu vermeiden, da dabei Eisen(III)-chlorid iibergehen kann. Nach beendeter Reaktion 1/~Bt man im Chlorstrom abkiihlen, fiillt in den leeren E~LE~MEYER-Kolben 50 ml 4~oige Natronlauge, entfernt die Kfihlung und destilliert unter leichtem Erw~rmen bei langsamem Chlor- oder Stickstoffstrom die Chloride in die alkalisehe LSsung fiber. Das Einleitnngsrohr wird ausgewasehen und die Aeidit/~t der LSsung mit Salzs~ure auf 4 n eingestellt. Die Antimonbestimmung erfolgt nach der Reduktion mit Sulfit durch eine Bromattitration, die Zinnbestim- mung nach 1Rednktion mit metallischem Antimon dutch Jodtitration. Der Rfick- stand im Schiffchen wird mit Wasser ausgelaugt, das Reaktionsrohr ausgespiilt und in dieser LSsung werden Blei als Sulfat, Kulofer elektrolytiseh bestimmt und Zink wird nach F~llung als Mereurithiocyanat mit Jodat titriert. MSglicherweise vorhandenes Eisen, Cadmium und Wismut befinden sieh ebenfalls in dieser L6snng.

H. SC~DT.

Ein photometrisehes Sehnellverfahren zur Kupferbestimmung in Weillmetall beschreibt H. W I E D ~ I . Die Abtrennung yon Zina und ]~lei ist nicht erforderlieh, auch Eisen st6rt nieht. Jedoeh darf nieht mehr als 1~o Nickel in der Probe enthalten sein. Noeh 0,01~o Kupfer l~Bt sich in 7--8 rain bestimmen. - - Aus/i~hrung. 0,5 g Legierungssp~ne 16st man im 250 ml-~eBkolben in 15 ml Salzs~ure (D 1,19) und der zur L6sung nStigen Tropfenzahl Salpeters~ure (D 1,4), verdfinnt anf etwa 250 ml, gibt 30 ml eines Gemisehes aus 40 g Weinsanre, 130 ml Wasser und 80 ml Ammoniak hinzu sowie weiterhin noeh 30 ml Ammoniak (D 0,91). Man kfihlt auf 20 ~ Cab, ffi]lt zur lVfarke auf, colorimetriert in 50 mm-Kfivetten bei 570 m# (Elko II, Filter S 57) gegen einen ebenso behandelten Blindansatz, und entnimmt den Cu-Wert einer Eichkurve, die mit bekannten Mengen Kupfer unter Zusatz yon Sn und Sb anfge- stellt wurde. K. BRO~)~gS~,~;.

Die spanlose Eisenbestimmung in Kupferlegierungen wird yon I. I. Is ~E~KO 2 auf Grund der Reaktion mit Dimethylglyoxim in saurem Medium durchge- ffihrt. Versetzt man die LSsung yon zweiwertigem, dureh Reduktion mit Zinn, chlorid erhaltenem Eisen mit 1~o iger Dimethylglyoximl6sung in 5~o iger 1%atronlauge und stellt man dann auf eine Aciditat yon p~ > 4,8 ein, so entsteht eine sehmutzig- rote F/~rbung, die aueh bei weiterer Zugabe yon S~ure bis pn 2 und niedriger nieht versehwindet, sondern in eine best/~ndige rote oder bei sehr geringen Mengen Eisen in eine rosa Farbung fibergeht. Bei Verwendung yon schwefliger Saure oder Hydra-

1 Z. Metallkunde 45, 379 (1954). Hohenzollernsehe Hfittenverw., Lauehertal. Z. anal Chim. 8, 110--113 (1953) [1%nssisch]. Polytechn. Inst. yon Ural,

Sverdlovsk (UdSSI~).