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Heft 2 Kurze Originalmitteilungen 43 1957 (Jg. 44) Aul3er den niedermolekularen Polyoxyverbindungen sind auch hochmolekulare mit benachbarten cis-st~ndigen Hydroxyl- gruppen zur Komplexbildung mit Borat f~thig. Neuere Unter- suchungen*), ~) maehen es jedoch wahrscheinlich, dab auch Polysaccharide, die nur trafis-vicinale Hydroxylgruppen be- sitzen, mit Borat reagieren kOnnen. Unterschiede in den Wanderungsgeschwindigkeiten die bet Monosacchariden vom Umfang der Komplexbildung mit Borat abh~ngen und somit dutch die sterische Konfiguration der Verbindungen gegeben sind, lassen sich auch bet neutralen Polysacchariden beobachten, wie NORT~COTE ~) vor einiger Zeit berichtete. Er fand in der TIsELIus-Apparatur unter anderem verschiedene Beweglichkeiten ffir Mannan aus B~ckerhefe und Mannan aus der SteinnuB. W~hrend es sich bet diesen Befunden um die Trennung zweier, ihrer makro- molekularen Struktur nach unterschiedlicher Mannane handelte (verzweigt und linear), 1leBen sich bet unseren Ver- suchen mittels Papierelektrophorese also auch Unterschiede in den Wanderungsgeschwindigkeiten zweier Mannane aus Verschiedenen Helen feststellen, fiir die beide wohl eine Zuge- hOrigkeit zum gleiehen Strukturtyp, n~mlieh dem der Mannane aus B~ickerhefe angenommen werden kann. Botanisches Institut der Landwirtscha]~lichen Hochschule Hohenheim, Stuttgart-Hohenheim, and Botanisches Institgt der Technischen Hoch$chule, K~zrlsruhe ERWIN BURCIK Und WERNER BEUTMANN E~ngegangen am ~i. Dezember 1956 i) BURCIK, E., n. W. BEUTMANN: NaturwJss. 43, 427 (t956). z) BURCIK,t~.: Naturwiss. 43, 427 (1956).. ~) BjO~NEsjO, K.B.: Scand..J. CIin. a. Labor. Invest. 7, t53 (t955). ~) ZITTLE,C.A.: Adv. Enzymol. 12, 493 (t951). ~) Noi~rr~COTff,D.H.: Biochemie. J. s8, 353 (1954). Der Cholesterlngehalt yon Rattenlcbern naeh Verfiitterung handelsiibl|eher Fette Seit den Untersuchungen yon BURR und HOLMAN fiber die Beeinflussung der Arteriosklerose durch hochunges~ttigte Fett- s/~uren und seit den 'Cholesterinffitterungsversuehen yon A~qlTSCHKOW ist es immer wieder versu'cht worden, bestimm- ten Fetten einen EinfluB auf die Cholesterinsynthese zuzu-" schreiben. Die neuerert Isotopenversuche !~aben gezeigt, dab die endogene Cholesterinsynthese im wesentlichen in der Leber aus ,,aktivem Azetat" erfolgt; wobei der Kohlenwasserst0ff Squalen ein wesenfliches Zwisehenprodukt istl)..In jiingster Zeit scheint die 'Theorie des Mangels' an nnges~ittigten Fett- s~uren in der Pathogenese der Arteriosklerose erneut aufzu- leben. Insbesondere wurde beim Menschen eine deutliche Reduktion der Serumcholesterinwerte nach Verabreichung pflanzlicher 01e beschrieben2),3). Dieses Ergebnis kann man jedoch nicht auf eine Anderung der Synfheserate, sondern lediglich auf eine J~nderung des Cholesterin-oder Fetts~iure- transportes beziehen. In den Mitteilungenfiber die dl~tetische Rattenfettleber 4) waren die hohen, abet unterschiedlichen Lebercholesterin- werte aufgefallen, insbesondere deswegen, well es dabei zu einem Absinken des Serumfettgehaltes, einschlie/31ich des Ge: samtcholesterins, kommt. Wir untersuchten daher den Ein- fluB verschiedener I/if den Mensehen nahrungsfiblieher Fette auf den Cholesteringehalt yon Rattenlebern. M~nnliche Rat- ten eines Inzuchtstammes yon t00 bis 150 g Gewicht veurden in Gruppen zu je ~0 Tieren fiir 3 V(ochen mit einer hypolipo- tropen Di~t ~) ernSJart, der 20 Gewichtspro~ente der zu testen- den Fette zugesetzf worden waren. Die Tiere wurden dutch Dekapitation getOtet, die Lebern naeh dem Entbluten ent- nommen and homogenisiert. Ein Teil des Homogenates wurde verseift und im Petrol~itherextrakt der Gesamtcholesterin- gehalt mittels der TSCaUGAEFF-Reaktipn bestimmt,}zum Tell wurden im Leber-Gesamtfett, nach SI~EaRY s) .gewonnen, Ester- und freies Cholesterin chromatographisch bestimmt. Nach Verffi~erung yon OlivenO1 kommt es zu 'ether Ver- doppelung des Lebercholesteringehaltes (s. Tabelle t).. Wenn man berficksichtigt, daft dieser Anstieg des Gesamtcholesterins im wesentliehen yon den Cho!esterinestern bestritten wird, die im Durchschnitt bet den hier verwendeten Tieren normaler- weise bei 25 rag/t00 g Frischleber liegen,so kann man aus tier m~.Bigen ErhOhung des Gesamtcholesterins. eine deutliche: Vermehrung der EsteranteiIe ableSen. Eine direk~e Abh/ingig2 keit yore Fettgehalt der Leber besteht 6ffensichtlich nicht. Auffalligerweise beeinfluBt gehfirtetes Kokos/ett (Palmin) die Lebereholesterinwerte nichL Ober die Ursaehe des unter- TabeIlb Verftittertes Fett Fettgehalt der Lebern ( % des Frischgewichtes) Kontrolle . .] " 3,9 Butter .... ] 10,2 OlivenS1 .... / 9,4 Lebertran . . ./ 4,3 Palmin .... / 6,8 Sonnenblumen511 6, 5 ) Normalfutter.. Gesamtcholesterin (mg/100 g Leber) 3o,3 147,9 273,3 150,6 i 136,7 177,0 Anzahl der Tiere 9 9 10 9 9 schiedlichen Verhaltens der Leberchotesterinwerte nach Ver- fiitterung verschiedener Fette l~13t sich noch niehts Sicheres aussagen. Ganz generell wird man die Vermehrung auf eine gesteigerte Synthese bet mangetndem Abtransport (geringe Ausscheidung mit der Galle, Absiuken des Serumcholesterin- spiegels) beziehen mfissen. Die Unterschiede im Cholesterin- gehalt der zugefiihrten Fette scheinen keine so wesentliche Rolle zu spielen; denn im Lebertran sind durchschnittlich 570 mg-% and in der Butter 250 mg-% ~) enthalten, w~thrend im OlivenO1 kein Cholesterin vorkommt. Besonders bemer- kenswert ist, dal3 es gerade nach den Fetten mit einem relativ hohen Gehalt an unges~tttigten Fetts~turen (OlivenO1, Sonnen- blumen61) zur ErhOhung des Lebergesamtcholesterins kommt. Lediglich ffir das OlivenO1 bietet sich eine Erklgrung an; denn es enth~ilt 0,1 bis 0,5% Squalen s) im unverseifbaren Anteil. : Medizinische Kli~ik der Universitat, Erlangen (Direktor: Pro]. Dr. reed..N, HENNING) HAEALD SCHON und ERNST~LUDWIG KR(SBER Eingegangen am 6. Dezember 1956 1) SRERE, P.A.u.a.: J. of Biol. Chem. 182, 629 (1950). - - Symposium on Cholesterol Metabolism. Federat. Prec. 14, 752 (1955). z) BEONTE-STEWART, B.: Lancet 1956 I, 521. ~1) MALMROS,H., u. G. WIEGAND: Minnesota Med. 38, 864 (i955): 4) BEST, C.H.u.a.: J. Physiology 81, 409 (~934). 5) BEST, C.H., u. H.J. CrIANNON:Bioehemie. J. 29, 265t (t935). e) SPEmZV, W.M.: J. of Biol. Chem. 209, 377 (t954). T) PmL, A.: Scan& J. Clin. a. Labor. Invest. 4, tt5 (1952). 8) HADORN, H., u. R. JUNGKUNZ: Mitt. Lebensmittelunters. u. Hyg. (Bern) 40, 202 (1949); 41, 435 (i951). :Wlrkungsberelch innerhalb der Tlerreihe Iiir den Schafblutinhlbltor der Kohlensiiureanhydratase (KA) Der yon einem yon uns (H. BECK) isolierte BooTI~sche~) Inhibitor der KA im Serum des Schafblutes hemmt die aus den S~iugetier-Erythrozyten isolierte oder in BlutlOsungen yon Menschen und Siiugetieren vorhandene KA (Schaf, "Rind, Pf~rd, Schwein, Hund, Kaninchen, Ratte). Er hemmt aber iiberhaupt nicht die KA in BlutlOsungen und Gewebe-Extrak- ten der untersuchten VSgel, Amphibien und Knochenfische. Es wurde auch keine Wirkung des Hemmstoffes festgestellt auf die KA in Extrakten aus Wirbellosen und aus Blfitenpflanzen. Gemessen wurde bet 0 ~ mit einem yon uns abge~nderten Manometer yon MELDRUM. und ROUGttTON2). Die Reaktions- flfissigkeiten waren 0,6 cmS-Citratpuffer, pI~ 5,3, und 0,6 cm" Karbonat-Bikarbonatpuffer. Die Berechnung der Manometer- Ablesungen in Abstfmden yon t0 sec erfo]gte nach 3) : kd = (4 -- 4)/c (ke = Geschwindigkeitskonstante ifir die katalysierte Re- aktion; kc = Geschwindigkeitskonstante ftir die unkataly- sierte Reaktion; kd = Fermentaktivit~Lt; C = Fermentmenge in 7)~ Bet den BlutlOsungen und Gewebe-Extrakten konnte natfirlieh nicht auf die Einheitsmenge des Fermentes umge- rechnet werden. in den Fig/1--4 sind die Differenzen (A in cm) der Ab~ lesungswerte in das semilogarithmische Koordinatensystem eingetragen. In Fig. 1 sieht man die Wirkung des Inhibitors "auf 3~'eines 3 Jahre alien KA-Priiparates aus Rinder-Erythro- zyten. ~ie Hemmung der KA durCh verhi~Itnism~Sig viele Kupfer(2}-Ionen ist Zum Vergleich eingezeichnet. Die Fig.2 zeigt die fehlende Wirkung des Inhibitors auf die KA in einem Extrakt aus der Pseudobranchie "yon Trutta/ario L. und zum Vergleich die FOrderung der KA--Katalyse in dem vorhandenen Milieu dutch neutralisiertes Eysteln, Histidin und Komplexan (~thylendiamintetraessigsaures Natrium). Aus Fig. 3 geht die 4*

Der Cholesteringehalt von Rattenlebern nach Verfütterung handelsüblicher Fette

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Page 1: Der Cholesteringehalt von Rattenlebern nach Verfütterung handelsüblicher Fette

Heft 2 Kurze Originalmitteilungen 43 1957 (Jg. 44)

Aul3er den niedermolekularen Polyoxyverbindungen sind auch hochmolekulare mit benachbarten cis-st~ndigen Hydroxyl- gruppen zur Komplexbildung mit Borat f~thig. Neuere Unter- suchungen*), ~) maehen es jedoch wahrscheinlich, dab auch Polysaccharide, die nur trafis-vicinale Hydroxylgruppen be- sitzen, mit Borat reagieren kOnnen.

Unterschiede in den Wanderungsgeschwindigkeiten die bet Monosacchariden vom Umfang der Komplexbildung mit Borat abh~ngen und somit dutch die sterische Konfiguration der Verbindungen gegeben sind, lassen sich auch bet neutralen Polysacchariden beobachten, wie NORT~COTE ~) vor einiger Zeit berichtete. Er fand in der TIsELIus-Apparatur unter anderem verschiedene Beweglichkeiten ffir Mannan aus B~ckerhefe und Mannan aus der SteinnuB. W~hrend es sich be t diesen Befunden um die Trennung zweier, ihrer makro- molekularen Struktur nach unterschiedlicher Mannane handelte (verzweigt und linear), 1leBen sich bet unseren Ver- suchen mit te ls Papierelektrophorese also auch Unterschiede in den Wanderungsgeschwindigkeiten zweier Mannane aus Verschiedenen Helen feststellen, fiir die beide wohl eine Zuge- hOrigkeit zum gleiehen Strukturtyp, n~mlieh dem der Mannane aus B~ickerhefe angenommen werden kann.

Botanisches Institut der Landwirtscha]~lichen Hochschule Hohenheim, Stuttgart-Hohenheim, and Botanisches Institgt der Technischen Hoch$chule, K~zrlsruhe

ERWIN BURCIK Und WERNER BEUTMANN

E~ngegangen am ~i. Dezember 1956

i) BURCIK, E . , n. W. BEUTMANN: NaturwJss. 43, 427 (t956). z) BURCIK, t~.: Naturwiss. 43, 427 (1956).. ~) BjO~NEsjO, K.B.: Scand..J. CIin. a. Labor. Invest. 7, t53

(t955). ~) ZITTLE, C.A.: Adv. Enzymol. 12, 493 (t951). ~) Noi~rr~COTff, D.H.: Biochemie. J. s8, 353 (1954).

Der Cholesterlngehalt yon Rattenlcbern naeh Verfiitterung handelsiibl|eher Fette

Seit den Untersuchungen yon BURR und HOLMAN fiber die Beeinflussung der Arteriosklerose durch hochunges~ttigte Fet t -

s/~uren und seit den 'Cholesterinffitterungsversuehen yon A~qlTSCHKOW ist es immer wieder versu'cht worden, bestimm- ten Fet ten einen EinfluB auf die Cholesterinsynthese zuzu-" schreiben. Die neuerert Isotopenversuche !~aben gezeigt, dab die endogene Cholesterinsynthese im wesentlichen in der Leber aus , ,aktivem Azetat" erfolgt; wobei der Kohlenwasserst0ff Squalen ein wesenfliches Zwisehenprodukt i s t l ) . . I n j i ingster Zeit scheint die 'Theorie des Mangels' an nnges~ittigten Fett- s~uren in der Pathogenese der Arteriosklerose erneut aufzu- leben. Insbesondere wurde beim Menschen eine deutliche Reduktion der Serumcholesterinwerte n a c h Verabreichung pflanzlicher 01e beschrieben2),3). Dieses Ergebnis kann man jedoch nicht auf eine Anderung d e r Synfheserate, sondern lediglich auf eine J~nderung des Cholester in-oder Fetts~iure- transportes beziehen.

In den Mitteilungenfiber die dl~tetische Rattenfet t leber 4) waren die hohen, abet unterschiedlichen Lebercholesterin- werte aufgefallen, insbesondere deswegen, well e s dabei zu einem Absinken des Serumfettgehaltes, einschlie/31ich des Ge: samtcholesterins, kommt. Wir untersuchten daher den Ein- fluB verschiedener I/if den Mensehen nahrungsfiblieher Fet te auf den Cholesteringehalt yon Rattenlebern. M~nnliche Rat- ten eines Inzuchtstammes yon t00 bis 150 g Gewicht veurden in Gruppen zu je ~0 Tieren fiir 3 V(ochen mit einer hypolipo- tropen Di~t ~) ernSJart, der 20 Gewichtspro~ente der zu testen- den Fette zugesetzf worden waren. Die Tiere wurden dutch Dekapitation getOtet, die Lebern naeh dem Entbluten ent- nommen and homogenisiert. Ein Teil des Homogenates wurde verseift und im Petrol~itherextrakt der Gesamtcholesterin- gehalt mittels der TSCaUGAEFF-Reaktipn bestimmt,}zum Tell wurden i m Leber-Gesamtfett , nach SI~EaRY s) .gewonnen, Ester- und freies Cholesterin chromatographisch bestimmt.

Nach Verffi~erung yon OlivenO1 kommt es zu 'ether Ver- doppelung des Lebercholesteringehaltes (s. Tabelle t).. Wenn man berficksichtigt, daft dieser Anstieg des Gesamtcholesterins im wesentliehen yon den Cho!esterinestern best r i t ten wird, die im Durchschnitt bet den hier verwendeten Tieren normaler- weise bei 25 rag/t00 g Frischleber l iegen,so kann man aus tier m~.Bigen ErhOhung des Gesamtcholesterins. eine deutliche: Vermehrung der EsteranteiIe ableSen. Eine direk~e Abh/ingig2 keit yore Fettgehalt der Leber besteht 6ffensichtlich nicht. Auffalligerweise beeinfluBt gehfirtetes Kokos/ett (Palmin) die Lebereholesterinwerte nichL Ober die Ursaehe des unter-

TabeIlb

Verftittertes Fett

Fettgehalt der Lebern

( % des Frischgewichtes)

Kontrolle �9 . .] " 3,9 Butter . . . . ] 10,2 OlivenS1 . . . . / 9,4 Lebertran . . ./ 4,3 Palmin . . . . / 6,8 Sonnenblumen511 6, 5

�9 ) Normalfutter..

Gesamtcholesterin (mg/100 g Leber)

3o,3 147,9 273,3 150,6

i 136,7 177,0

Anzahl der Tiere

9 9

10 9 9

schiedlichen Verhaltens der Leberchotesterinwerte nach Ver- fiitterung verschiedener Fe t te l~13t sich noch niehts Sicheres aussagen . Ganz generell wird man die Vermehrung auf eine gesteigerte Synthese bet mangetndem Abtransport (geringe Ausscheidung mit der Galle, Absiuken des Serumcholesterin- spiegels) beziehen mfissen. Die Unterschiede im Cholesterin- gehalt der zugefiihrten Fette scheinen keine so wesentliche Rolle zu spielen; denn im Lebertran sind durchschnittlich 570 mg-% and in der Butter 250 mg-% ~) enthalten, w~thrend im OlivenO1 kein Cholesterin vorkommt. Besonders bemer- kenswert ist, dal3 es gerade nach den Fet ten mit einem relativ hohen Gehalt an unges~tttigten Fetts~turen (OlivenO1, Sonnen- blumen61) zur ErhOhung des Lebergesamtcholesterins kommt. Lediglich ffir das OlivenO1 bietet sich eine Erklgrung an; denn es enth~ilt 0,1 bis 0,5% Squalen s) im unverseifbaren Anteil. :

Medizinische Kli~ik der Universitat, Erlangen (Direktor: Pro]. Dr. reed..N, HENNING)

HAEALD SCHON und ERNST~LUDWIG KR(SBER

Eingegangen am 6. Dezember 1956

1) SRERE, P.A.u.a.: J. of Biol. Chem. 182, 629 (1950). - - Symposium on Cholesterol Metabolism. Federat. Prec. 14, 752 (1955).

z) BEONTE-STEWART, B.: Lancet 1956 I, 521. ~1) MALMROS, H., u. G. WIEGAND: Minnesota Med. 38, 864 (i955): 4) BEST, C.H.u .a . : J. Physiology 81, 409 (~934). 5) BEST, C.H., u. H.J. CrIANNON: Bioehemie. J. 29, 265t (t935). e) SPEmZV, W.M.: J. of Biol. Chem. 209, 377 (t954). T) PmL, A.: Scan& J. Clin. a. Labor. Invest. 4, tt5 (1952). 8) HADORN, H., u. R. JUNGKUNZ: Mitt. Lebensmittelunters. u.

Hyg. (Bern) 40, 202 (1949); 41, 435 (i951).

:Wlrkungsberelch innerhalb der Tlerreihe Iiir den Schafblutinhlbltor de r Kohlensiiureanhydratase (KA) Der yon einem yon uns (H. BECK) isolierte BooTI~sche ~)

Inhibitor der KA im Serum des Schafblutes hemmt die aus den S~iugetier-Erythrozyten isolierte oder in BlutlOsungen yon Menschen und Siiugetieren vorhandene KA (Schaf, "Rind, Pf~rd, Schwein, Hund, Kaninchen, Ratte). Er hemmt aber iiberhaupt nicht die KA in BlutlOsungen und Gewebe-Extrak- ten der untersuchten VSgel, Amphibien und Knochenfische. Es wurde auch keine Wirkung des Hemmstoffes festgestellt auf die KA in Extrakten aus Wirbellosen und aus Blfitenpflanzen.

Gemessen wurde bet 0 ~ mit einem yon uns abge~nderten Manometer yon MELDRUM. und ROUGttTON2). Die Reaktions- flfissigkeiten waren 0,6 cmS-Citratpuffer, pI~ 5,3, und 0,6 cm" Karbonat-Bikarbonatpuffer. Die Berechnung der Manometer- Ablesungen in Abstfmden yon t0 sec erfo]gte nach 3) :

kd = (4 -- 4 ) / c

(k e = Geschwindigkeitskonstante ifir die katalysierte Re- aktion; k c = Geschwindigkeitskonstante ftir die unkataly- sierte Reaktion; k d = Fermentaktivit~Lt; C = Fermentmenge in 7)~ Bet den BlutlOsungen und Gewebe-Extrakten konnte natfirlieh nicht auf die Einheitsmenge des Fermentes umge- rechnet werden.

in den Fig/1--4 sind die Differenzen (A in cm) der Ab~ lesungswerte in das semilogarithmische Koordinatensystem eingetragen. In Fig. 1 sieht man die Wirkung des Inhibitors "auf 3~' eines 3 Jahre alien KA-Priiparates aus Rinder-Erythro- zyten. ~ie Hemmung der KA durCh verhi~Itnism~Sig viele Kupfer(2}-Ionen ist Zum Vergleich eingezeichnet. Die Fig.2 zeigt die fehlende Wirkung des Inhibitors auf die KA in einem Ext rak t aus der Pseudobranchie "yon Trutta/ario L. und zum Vergleich die FOrderung der KA--Katalyse in dem vorhandenen Milieu dutch neutralisiertes Eysteln, Histidin und Komplexan (~thylendiamintetraessigsaures Natrium). Aus Fig. 3 geht die

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