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DER METALLHANDEL Das VDM Magazin für Handel, Recycling und Produktion IV/2016 #672 www.vdm.berlin Der Metallhandel beleuchtet in dieser Ausgabe das Metall Aluminium und dessen umfangreiche Einsatzmöglichkeiten in der industriellen Produktion Schwerpunktthema Aluminium

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DER METALLHANDELDas VDM Magazin für Handel, Recycling und Produktion IV/2016 #672

www.vdm.berlin

Der Metallhandel beleuchtet in dieser Ausgabe das Metall Aluminium und dessen umfangreiche Einsatzmöglichkeiten in der industriellen Produktion

Schwerpunktthema Aluminium

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INHALT3 EDITORIAL Thomas Reuther, Präsident, Verband Deutscher Metallhändler e.V.

4 VISITENKARTE: ALUMINIUM - DAS WUNDERMETALL Stefanie Haslbeck, Fachbereich Kommunikation, Verband Deutscher Metallhändler e.V.

5 ALUMINIUM IST ALUMINIUM Jörg H. Schäfer, Leiter Recycling und Nachhaltigkeit, Gesamtverband der Aluminiumindustrie e.V.

8 RECYCLING HEUTE - HERAUSFORDERUNGEN AN METALLHÄNDLER Matthias Kämper, Geschäftsführender Gesellschafter, Müller & Sohn GmbH & Co. KG

11 LEICHTBAU MIT ALUMINIUMSCHMIEDETEILEN Dr. Bernd Velten, Leiter Technischer Vertrieb und Marketing, Otto Fuchs KG

15 DER BLICK ÜBER DEN TELLERRAND: WAS SIND EIGENTLICH ALUMINIUM-GUSSPLATTEN? Thomas Katlun, Chief Marketing Officer / Business Development, Gleich Aluminium GmbH

20 VEREINFACHTER METALLHANDEL DURCH DIGITALE LÖSUNGEN Miguel Flaminio, Teamleiter und Produktmanager, tegos GmbH

22 STATUS QUO EINES GÜTESIEGELS: 20 JAHRE ENTSORGUNGSFACHBETRIEB Thomas Scherer, Geschäftsführer, GZQ Gesellschaft zur Zertifizierung von Qualitäts- und Umweltmanagement- Systemen mbH

24 ZEHN FRAGEN AN: BRIGITTE KRANNER 24 VDM AKTUELL

IMPRESSUM

Mitteilungsblatt seit 1948, Thomas Reuther (Präsident), Ralf Schmitz (Hauptgeschäftsführer), Stefanie Haslbeck (Redaktionsleitung)

Verband Deutscher Metallhändler e. V. - Hedemannstraße 13 - 10969 Berlin - +49 30 2593738-0, [email protected], www.vdm.berlin

Österreich: Lothringerstraße 12 - 1031 Wien, Europabüro: Square Ambiorix 43 - 1000 Brüssel

Alle im Mitteilungsblatt „Der Metallhandel“ erschienenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Der Verband übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit der in

diesem Heft mitgeteilten Informationen und haftet nicht für abgeleitete Folgen.

Hinweis: Die abgedruckten Beiträge sind Meinungsäußerungen der jeweiligen Autoren. Sie stimmen nicht immer mit den offiziellen Positionen des VDM überein.

FOTORECHTE: Titelbild Müller & Sohn GmbH & Co KG, Seite 3 Trimet SE, Seite 4 VDM (oben), Müller & Sohn GmbH & Co KG (unten), Seite 5 und 6 Gesamtverband

der Aluminiumindustrie e.V., Seite 8 bis 10, Müller & Sohn GmbH & Co KG, Seite 11 Otto Fuchs KG, Seite 12 Heidelberger Institut für Energie- und Umweltforschung,

Seite 13 und 14 Otto Fuchs KG, Seite 15 bis 19, Gleich Aluminium GmbH, Seite 20 tegos GmbH, Seite 22 GQZ Gesellschaft zur Zertifizierung von Qualitäts- und

Umweltmanagement-Systemen mbH, Seite 24 Kranner GmbH, Seite 25 bis 27 VDM

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EDITORIAL LEICHTGEWICHT UND TAUSENDSASSA: ALUMINIUM UND SEINE VERWENDUNG

Wer über die Pariser Weltausstellung von 1889 spricht, denkt an den Eifelturm. Das imposante Bauwerk aus Stahl war die Attraktion zur Eröffnung der damals größten Industrie- und Handelsausstellung. Kaum bekannt ist, dass bereits auf der ersten Pariser Weltausstellung 1855 ein anderes Metall die Sensation war: Aluminium. Gleich neben den Kronjuwelen wurde ein Bar-ren des Leichtmetalls ausgestellt und der Welt präsentierte sich erstmals ein junges, leichtes und tausendfach einsetzbares Metall. Rund 30 Jahre später konnte der Weg zur wirtschaftlichen Erzeugung von Aluminium geebnet werden. Der Siegeszug des jungen Metalls begann. Dank seiner hervorragenden Materialeigenschaften und fast unbegrenzten Anwendungsmöglich-keiten eroberte Aluminium schnell eine führende Position unter den „etablierten“ Metallen. Aluminium ist heute das bei weitem am häufigsten verarbeitete Nichteisenmetall. Grund genug, Aluminium zum Schwerpunktthema dieses Heftes zu machen. Mehrere Autoren beleuchten das Metall aus verschiedenen Perspektiven, von der Produktion über Handel und Recycling bis hin zum Halbzeug und Produkt.

Vor zwanzig Jahren trat in Deutschland das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz in Kraft. Die Auswirkungen auf die Recy-clingwirtschaft waren massiv, denn aus unseren Sekundärrohstoffen wurden plötzlich Abfälle zur Verwertung. Die gesetz-lichen Rahmenbedingungen änderten sich grundlegend und für die VDM-Mitglieder begann eine neue Zeitrechnung. Eine wichtige Neuerung war der Entsorgungsfachbetrieb. Gut aufgestellte Unternehmen hatten plötzlich die Möglichkeit, sich auf freiwilliger Basis zertifizieren zu lassen und damit zu werben. Gleichzeitig nutzen viele Unternehmen die Chance, im Rahmen der Zertifizierung ihre Betriebsabläufe und Umweltstandards zu verbessern. Der Entsorgungsfachbetrieb ist eine Erfolgsge-schichte - auch darüber berichten wir in diesem Heft.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß und Wissensgewinn bei der Lektüre dieses Heftes!

Ihr Thomas Reuther / VDM-Präsident

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4 SCHWERPUNKTTHEMA ALUMINIUM 

VISITENKARTE: ALUMINIUM - DAS WUNDERMETALL

Was ist es?

Bei Aluminium handelt es sich um ein chemisches Element, dessen Name sich vom lateinischen Wort alumen ableitet. Es ist ein silberglänzendes Metall mit geringer Dichte von 2,70. Das reine Metall ist relativ weich. Durch geringe Bei-mengungen von Legierungselementen lassen sich wesentliche Eigenschaften von Aluminium gezielt einstellen. Dabei geht es unter anderem in Abhängigkeit der Anwendung um Eigenschaften wie zum Beispiel Festigkeit, Härte, Duktilität oder Leitfähigkeit. Aluminium ist gut verformbar und wird durch Walzen, (Strang-)Pressen, Schmieden und Ziehen zu Halbzeug verarbeitet. Man unterscheidet zwi-

schen Primäraluminium (Hüttenaluminium), das aus Bauxit gewonnen wird, und Recyclingaluminium aus Aluminiumschrott. Für das Recycling werden nur circa fünf Prozent der Energie der Primärgewinnung benötigt.

Wie häufig ist es?

Aluminium ist das dritthäufigste Element (und das häufigste Metall) in der Erdkruste. Dort macht es acht Prozent aus, nach Sauerstoff mit 46 Prozent und Silicium mit 28 Prozent.

Wo findet man es und wie wird es gewonnen?

Aluminium ist dem Menschen, im Gegensatz zu Kupfer, Eisen, Blei, Zinn, Gold und Silber, erst seit dem 19. Jahrhundert bekannt. 1821 wurde in Les Baux, Südfrankreich, der Aluminium-Rohstoff Bauxit entdeckt. Anfangs war es sel-ten und sehr wertvoll, was daran lag, dass es nur schwer gewonnen werden konnte. Letztlich musste zur großtechnischen Darstellung der Generator zur Herstellung von Strom erfunden werden. Erst 1886 war das Geburtsjahr der modernen Aluminiumindustrie, denn durch die Schmelzflusselektrolyse konnte die Aluminium weitaus günstiger als zuvor produziert werden. Diese industrielle Herstellung von Aluminium wurde immer weiter verbessert und so werden heute weltweit pro Jahr über 50 Millionen Tonnen Primäraluminium produziert. Dem gegenüber stehen etwas weniger als zehn Millionen Tonnen Recyclingaluminium, also aus Schrotten gewonnenes Aluminium.

Was kann es? Wo ist es drin?

Man muss bei Aluminium unterscheiden zwischen dem Metall an sich und Aluminiumverbindungen. Metallisches Aluminium kommt unter anderen im Bau- und Automobilsektor, im Flugzeugbau, in der Herstellung von Verpackungen, Haushaltsgeräten und elektrischen Geräten vor. Chemisch hergestellte Aluminiumverbindungen hingegen finden sich in kosmetischen und phar-mazeutischen Anwendungen, Kosmetika und Medikamenten oder auch Nahrungsmitteln. In der Diskussion steht zum Beispiel häufig Aluminiumhydrochlorid: Dieses findet man in schweißresistenten Kosmetika und es steht in Verdacht, gesundheitsschäd-lich zu sein – wobei es allerdings keine abschließenden Beweise hierfür gibt. Metallisches Aluminium hingegen ist unbedenklich.

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 SCHWERPUNKTTHEMA ALUMINIUM 5 

Nicht zuletzt angesichts eines ungebrochen starken Bevölke-rungswachstums, einer stetig steigenden weltwirtschaftlichen Aktivität und gleichzeitiger Verknappung strategisch wichtiger Ressourcen ist eine zuverlässige, ressourceneffiziente und des-halb nachhaltige Rohstoffversorgung wesentlich. Dies gilt umso mehr für ein hochindustrialisiertes, aber rohstoffarmes Land wie Deutschland. Die Rohstoff- und Metallversorgung muss daher nicht nur die Versorgung mit Erzen beziehungsweise den Vorprodukten der Metallerzeugung sicherstellen, sondern den Blick auf alle Ressourcen richten, die sich zur Deckung des Metallbedarfs eignen. Das gilt besonders für das NE-Metall Aluminium, dem nach Stahl wichtigsten Gebrauchsmetall mit Anwendungen in fast allen Gebieten der Technik und des Alltags.

Jede Rohstoffquelle zählt

Aluminium wird über zwei wesentliche Routen produziert. Die eine - Geo Mining - beginnt mit dem Erz Bauxit, aus dem die aluminiumreiche Komponente chemisch herausgelöst und zu Aluminiumoxid verarbeitet wird. Im nächsten Schritt, der Elektrolyse, wird das Aluminium vom Sauerstoff befreit. Dadurch entsteht das Metall Aluminium. Traditionell wird in diesem Zusammenhang von Hüttenaluminium gesprochen.

Die zweite Route - Urban Mining - beginnt mit dem Ende des Lebens eines Produktes, das Aluminium oder Aluminium-komponenten enthält. Das heißt, das Haus, Auto oder Handy werden zum Rohstoffreservoir, welches es zu nutzen gilt. An

die Seite des mineralischen Rohstoffs Erz tritt der metallische Rohstoff Aluminiumschrott. Aus der Tradition heraus wird dabei von Umschmelzaluminium gesprochen.

Aber die traditionelle Unterscheidung zwischen Hütten- und Umschmelzaluminium hat sich überlebt. Denn qualitativ gibt es ohnehin keine Unterscheidung zwischen Hütten- und Recy-clingaluminium. Einem Motorblock sieht man nicht an, aus welcher Aluminiumquelle er gespeist ist. Dasselbe gilt für ein Fensterprofil, eine Getränkedose oder jedes andere Alumini-umprodukt. Entscheidend beim Produktdesign ist die Frage, welche Eigenschaften – etwa Festigkeit und Verformbarkeit – das Aluminiumprodukt aufweisen soll. Daran orientiert sich, welcher Werkstoff mit welchen Legierungselementen einzu-setzen ist. Ob das eingesetzte Metall aus Aluminiumoxid oder Altschrott gewonnen wurde, spielt dagegen keine Rolle. Jede Rohstoffquelle wird benötigt und ist gleichermaßen wichtig. Eine nachhaltige Metallversorgung basiert auf beiden Quellen.

Aluminiumhütten in Deutschland

Blickt man auf die deutsche Aluminiumindustrie der vergan-genen 25 Jahre, fällt auf, dass sich die Gewichtung der einzel-nen Wertschöpfungsstufen deutlich verschoben hat. Wie die Grafik zeigt, ist die Produktion von Hüttenaluminium deutlich zurückgegangen – von rund 720.000 Tonnen im Jahr 1990 auf 540.000 Tonnen im Jahr 2015.

Jörg H. Schäfer ist Diplom-Ingenieur der Metallkunde. Sein Studium absolvierte er an der Universität Stuttgart sowie an der University of West London. Seit 1995 - mit einer kurzen Unterbrechung in einem belgischen Forschungszentrum in Flandern - ist er beim Gesamtverband der Aluminiumindustrie e.V. Dort übt er derzeit die Positionen Leiter Recycling und Nachhaltigkeit als auch Leiter Metallpulver aus.

ALUMINIUM IST ALUMINIUM: EGAL AUS WELCHER QUELLE

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6 SCHWERPUNKTTHEMA ALUMINIUM 

Zum Teil ist die geringe Hüttenaluminiumproduktion 2010 durch die niedrigen Aluminiumpreise infolge der Wirtschafts-krise 2008/09 bedingt. Diese führte, im Zusammenspiel mit den hohen Energiepreisen in Deutschland, zu einer vorüber-gehenden Teilstilllegung von Elektrolyseöfen. Bis heute haben nicht alle Hüttenbetriebe ihre Produktion wieder umfassend hochgefahren. Emissionshandel und Energiewende bleiben Unsicherheitsfaktoren für den Industriestandort Deutschland. Dies ist volkswirtschaftlich und umweltpolitisch ein mehr als unbefriedigender Zustand, denn die deutschen Alumini-umhütten zählen zu den technisch modernsten, umweltver-träglichsten und ressourceneffizientesten Anlagen der Welt. Ihr spezifischer Stromverbrauch kann sich mit den meisten Anlagen in der Welt messen lassen, auch mit denen neueren Datums. Dies gilt in gleicher Weise mit Blick auf die Maßnah-men zur Luftreinhaltung oder die Emission von Klimagasen. Heute existieren in Deutschland noch vier Hütten.

Die Herstellung von Aluminium über die Elektrolyse hat nicht nur aus volkswirtschaftlicher Sicht an Bedeutung gewonnen. Durch die Flexibilisierung des Prozesses kann die Elektrolyse als „virtuelle Batterie“ genutzt werden. Einfach ausgedrückt: Stehen ausreichend Wind und oder Sonne zur Verfügung, läuft die Elektrolyse auf vollen Touren. Ist dies nicht der Fall, kann es zu einer Verknappung der Stromversorgung kommen. Als Reaktion wird die Elektrolyse kurzeitig runtergefahren, um

das Stromnetz zu stabilisieren. Kurzum, mit Hilfe des somit zur Verfügung gestellten Stromspeichers wird die Integration volatiler erneuerbarer Energiequellen in das deutsche Strom-netz, bei Erhaltung der Versorgungssicherheit, unterstützt.

Recycling auf dem Vormarsch

Für Aluminium gilt, dass der hohe Materialwert eine umfas-sende Rückgewinnung des Metalls garantiert. In langlebigen Anwendungen bei Automobilen oder Gebäuden werden schon heute Recyclingraten von über 95 Prozent erreicht. Für relativ kurzlebige Aluminiumprodukte aus dem Verpackungssektor beträgt die Recyclingrate in Deutschland rund 90 Prozent. Die Rücklaufquote für Alu-Getränkedosen liegt im Pfandsystem hierzulande inzwischen sogar bei rund 96 Prozent. Dies ist die höchste Recyclingrate in Europa.

Aus eingeschmolzenen Schrotten lassen sich die gleichen Produkte herstellen wie aus aufgeschlossenem Bauxiterz. Jede Tonne Aluminiumschrott, die für neue Produkte ein-geschmolzen wird, bewahrt durchschnittlich mehr als vier Tonnen Bauxit für die Nutzung künftiger Generationen und erspart rund 95 Prozent der Energie, die mittels Elektrolyse für die Reduktion von Aluminiumoxid zu Metall eingesetzt wird. Um die Rohstoffquelle Schrott in Deutschland intensiver zu nutzen, investieren deutsche Aluminiumbetriebe seit Jahren

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massiv in den Ausbau der Recyclingkapazitäten und greifen dabei auf eine Anlagentechnik zurück, die den Benchmark in der Welt setzt. So wurde Mitte dieses Jahres in Neuss eine 45 Millionen Euro teure Recycling-Großanlage für bis zu 50.000 Tonnen gebrauchter Getränkedosen in Betrieb genommen. Dabei stehen modernste Technologien für die Vorbehand-lung, Sortierung, Entlackung und Gasreinigung zur Verfügung. Derartige Investitionen werden die Aluminiumproduktion aus Schrotten weiter nach oben treiben (siehe Grafik).

End-of-Life-Schrotte decken Alu-Bedarf nur zum Teil

Bei allen Anstrengungen zur Rückgewinnung und Verwertung von Aluminium wird man auf die Erzeugung des Metalls aus Bauxiterz nicht verzichten können. Aluminium ist ein noch junges industriell genutztes Metall, das seinen Zenit noch lange nicht erreicht hat. Im Flugzeugbau wird viel über Faser-verbundwerkstoffe geredet, aber der Großteil moderner, neuer Flugzeuge setzt auf das Leichtmetall Aluminium. Das gleiche trifft auf den Automobilbau zu, wo immer mehr Leichtmetall verbaut wird, nicht nur als Gussprodukt, sondern auch als Knetwerkstoff für Karosserieanwendungen. Viele Betreiber von Aluminiumwalzwerken erweitern ihre Kapazitäten weltweit für neue Automobil- und Luftfahrtanwendungen.

Der Aluminiumbedarf wird auf viele Jahrzehnte nicht allein durch den Rückfluss von End-of-Life-Schrotten gedeckt werden kön-nen. Dies trifft allenfalls für gut ein Drittel des Bedarfs zu. Daran wird sich solange nichts ändern, wie die globale Nachfrage nach Aluminium stärker wächst als der Rückfluss von Aluminium-schrotten. Für den Ausbau von Recyclingsystemen spielt es daher keine Rolle, wie hoch der Anteil an Recyclingmaterial in einem konkreten Produkt ist. Solange die Aluminiumnachfrage größer ist als der Recycling-Pool, aus dem diese Nachfrage ge-stillt werden kann, findet Altaluminium immer eine Verwendung: Wenn nicht für Produkt A, dann für Produkt B. Anfragen, die in bestimmten Anwendungen mehr Recyclingaluminium verlangen – nicht zuletzt deshalb, weil die Einsparpotentiale verlockend erscheinen – verfolgen einen falschen Ansatz und sind ökolo-gisch nicht zielführend. Zum einen, weil das Metall Aluminium immer irgendwann einmal Bauxit war, und zum anderen, weil die Schrottstoffströme dann mit höherem logistischen Aufwand gezielt in bestimmte Anwendungen gelenkt werden müssen. Zudem stehen global nicht genügend Schrotte zur Verfügung.

Viel wichtiger ist die Frage, woher die massiv ausgebauten Recyclingkapazitäten in einigen Jahren ihren Input erhalten. Seit Jahren ist Europa Nettoexporteur von Aluminium. Al-

lein 2015 wurden fast eine Million Tonnen Alu-Schrott (rund 860.000 Tonnen) in Drittländer exportiert, während die Impor-te aus Drittländern rund 40 Prozent dieser Menge betrugen (350.000 Tonnen). Der Abfluss an Aluminiumschrotten aus Europa betrug somit 510.000 Tonnen. Seit 2001 ist Europa kein Nettoimporteur von Aluminiumschrott. Seitdem flossen unterm Strich sieben MillionenTonnen aus Europa ab. Sieben Millionen Tonnen wertvoller Rohstoffe, die mit hohem Auf-wand gesammelt wurden und in denen rund 100 Millionen Megawattstunden Energie gespeichert sind und über deren Recycling über 50 Millionen Tonnen CO2 im Vergleich zur Erstherstellung verhindert werden können.

Fazit

Die Aluminiumproduktion in Deutschland erfolgt zu mehr als 50 Prozent auf Basis der Recyclinghütten. Um deutlich zu bleiben: Beide Produktionswege werden benötigt, um den Aluminiumbedarf zu decken. Vor 15 Jahren war in Deutschland das Verhältnis der Produktion von Aluminium „Recyclinghütten zu Aluminiumhütten“ noch umgekehrt. Die weltweite Alu-miniumversorgung besteht zu rund 20 Prozent aus Recy-cling-Aluminium. Die verbleibenden 80 Prozent müssen über die Aluminiumhütten gedeckt werden. Würde ein Produkt zu 100 Prozent aus Recyclingaluminium hergestellt, müssten vier andere Produkte ausschließlich durch Hüttenaluminium gedeckt werden. Anfragen, die in bestimmten Anwendungen mehr Recyclingaluminium verlangen – nicht zuletzt deshalb, weil die Einsparpotentiale verlockend erscheinen – verfolgen einen falschen Ansatz und sind ökologisch nicht zielführend. Beim Recycling ist die Schrottversorgung der Engpass. Alu-minium wird vornehmlich in Produkten mit langer Lebens-dauer genutzt: zum Beispiel in Bauanwendungen wie Fens-ter oder im Automobil. Fenster haben eine Lebensdauer von teilweise weit über 50 Jahren. So lange muss gewartet wer-den, bis die Schrotte in den Kreislauf zurückgeführt werden. Seit Beginn der industriellen Fertigung wurden rund eine Milliarde Tonnen Aluminium produziert. Rund 75 Prozent des jemals pro-duzierten Aluminiums ist noch in Gebrauch und steht somit dem Recycling noch nicht zur Verfügung. Schon allein das reicht aus, um zu verdeutlichen, dass der steigende Aluminiumbedarf bei weitem nicht durch Recycling gedeckt werden kann. Wir brauchen das Aluminium der Aluminiumhütten und der Recyclinghütten.

Aluminium ist Aluminium, egal ob es aus dem Erz oder aus Schrotten erzeugt wird.

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Unternehmen der Metallrecyclingbranche stehen heute immer größeren Herausforderungen gegenüber. Neben hohen Qua-litäts- und Lieferanforderungen der Industrie wachsen auch die Umweltanforderungen aus Politik und Gesellschaft. Am Beispiel der Firma Müller & Sohn aus Sprockhövel werden die Besonderheiten des Geschäftes erläutert.

Aufgaben des Metallhandels

Der Metallhandel in Deutschland hat eine lange Tradition. Bereits zu Beginn des letzten Jahrhunderts beschäftigten sich zahlreiche Unternehmen mit der Wiederverwertung von Metallabfällen. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich das Aufga-benspektrum der Händler allerdings verändert.

Vor allem seit der Einführung des Begriffs „Recycling“ werden immer höhere Ansprüche an die Qualität des Materials, der gesamten Abwicklung des Geschäfts und vor allem an die umweltschonende Verarbeitung gestellt. Rohstoffe werden immer knapper, daher ist es wichtig, intelligente Lösungen zur Wiederverwertung zu finden. Beim Recycling handelt es sich um die Wiederaufbereitung von Abfallprodukten, um sie als Sekundärrohstoffe dem Produktionskreislauf zuzuführen.

Wurde in früheren Zeiten des klassischen Schrotthandels der Fokus auf das Einsammeln und Sortieren regional erhältlicher Materialien gelegt, so sind die Anforderungen an moderne Recyclingwerke gestiegen. Heutzutage ist es Voraussetzung, dass entsprechende Qualitätsvorgaben der Legierungen einge-halten und ausreichende Mengen Just-In-Time den Werken zur Verfügung gestellt werden. Dies beinhaltet eine Bevorratung auf entsprechend ausgebauten, großen Lagerflächen und das notwendige Kapital für die Finanzierung der Vorratsmenge an Metallen.

Durch die Internationalisierung global agierender Kon-zerne müssen sich auch mittelständische Metallhändler den rechtlichen Rahmenbedingungen eines grenzüber-

schreitenden Warenverkehrs stellen. Hier drohen immense Strafen, sollten die hohen bürokratischen Anforderungen in den Bereichen Umsatzsteuer, Abfallverbringungsgesetz, Kreis-laufwirtschaftsgesetz etc. nicht erfüllt werden.

Müller & Sohn hat sich bereits gegen Ende des letzten Jahrtau-sends auf den Handel mit Aluminium-Schrotten spezialisiert. Mit Hilfe eines modernen Labors werden den Handelspartnern die vertraglich vereinbarten Aluminium-Legierungen garantiert und in abgestimmten Mengen termingerecht geliefert. Vor allem in Bezug auf die sich ständig verändernden Anforderungen der Kun-den gilt es, flexibel zu bleiben und sich dem Markt anzupassen.

Der große ökonomische und ökologische Vorteil für die Schmelzwerke besteht darin, dass beim Recyclingprozess nur etwa 5 Prozent der Energiemenge der Primärprodukti-on benötigt werden. Seit der Energiewende und den damit verbundenen gestiegenen Energiepreisen hat das Recycling

RECYCLING HEUTE: HERAUSFORDERUNGEN AN METALLHÄNDLER

Matthias Kämper ist in vierter Generation geschäftsfüh-render Gesellschafter des Familienunternehmens Müller & Sohn GmbH & Co. KG. Dieses hat sich seit 1984 auf die Wiederaufbereitung von hochwertigen Aluminiumproduk-tionsabfällen spezialisiert.

Das Unternehmen hat 40 Mitarbeiter bei einer jährlichen Verkaufstonnage von 76.000 Tonnen und gehört damit zu den wichtigsten Handels- und Recyclingsunternehmen der Branche.

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zunehmend an Bedeutung gewonnen, denn auf diese Weise werden nicht nur Ressourcen geschont, sondern es verbessert sich auch die Energiebilanz der Produkte erheblich.

Aufbereitung von Metallabfällen

Die Möglichkeiten einer sortenreinen Aufbereitung sind in den letzten Jahrzehnten deutlich vielfältiger geworden, da sich die technischen Gegebenheiten enorm weiterentwickelt haben. Dabei sind bei der Wiederverwertung von Metallabfällen lang-jährige Erfahrung sowie präzise Analysen gefragt. Neben einer Sichtkontrolle erfolgt eine genaue Qualitätsanalyse im eigenen Schmelz- und Präparationslabor. Hier werden ein- und ausge-hende Materialien zur Qualitätssicherung kontrolliert und für die Spektralanalyse vorbereitet, um eine Vielzahl an verschiedenen Sorten Aluminium genauestens bestimmen zu können.

Bei der Wiederverwertung von Aluminium entsteht kaum Ma-terialverlust, somit ist es möglich, Umweltschutz und Wirt-schaftlichkeit miteinander zu verbinden. Zum Erreichen einer hohen Qualitätsstufe beim Recycling arbeitet Müller & Sohn ausschließlich mit ausgewählten Zulieferern mit qualitativ hochwertiger Ware zusammen.

Energieeffizienz und Umwelt

Metallrecycling gehört bereits zu den umweltbewussten Ver-fahren zur Schonung von Rohstoffreserven. Doch bei der Wiederverwertung wird wieder reichlich Energie benötigt, was sich negativ auf die Umweltbilanz auswirkt. Dazu gehören das Pressen, Shreddern, Sortieren und Behandeln der Abfälle.

Waren es früher noch die klassischen Sortierarbeiten mit einfachstem Gerät, so sind es heute überwiegend große Ma-schinen und Anlagen, die diese Rolle in der Recyclingwelt über-nommen haben. Daher haben es sich viele Metallhändler zur

Aufgabe gemacht, die Produktionsabläufe energieeffizient zu gestalten. Im Detail bedeutet das, Maschinenanlagen so aus-zulasten, dass kaum Leerlaufzeiten entstehen und Verbraucher automatisch abzuschalten, wenn diese nicht benötigt werden.

Neben der Energieeffizienz steht das Thema Abwasser-behandlung an oberster Stelle. Bei der Metalllagerung und -aufbereitung fällt immer Schmutzwasser in hohen Mengen an, welches nicht dem Grundwasser zugeführt werden darf. Spezielle Abwasserbehandlungsanlagen sind daher erforder-lich, um die bestehenden Vorschriften zu erfüllen. FE- und NE-Schrotte mit anhaftenden Emulsionen werden bei Müller & Sohn entsprechend den Vorgaben der VAwS auf überdach-ten Lagerflächen sortenrein gelagert und in einem Lagertank entwässert. Eine Einleitung von Emulsionen in den städtischen Schmutzwasserkanal ist somit ausgeschlossen. Durch be-ständige Ersatzinvestitionen in neue Maschinen und Anlagen wird auf neueste Technik gesetzt, um so den Verbrauch von Strom und fossilen Brennstoffen gering zu halten. Darüber hinaus wird auch auf die Reinhaltung von Boden, Luft und Wasser sowie Lärmvermeidung und Müllreduzierung Wert gelegt. Als Entsorgungsfachbetrieb und im Rahmen der Zer-tifizierung nach ISO 9001 stellt sich das Unternehmen den ständig wachsenden gesetzlichen Anforderungen.

Logistische Herausforderungen

Um sich als zuverlässiger Partner der Industrie im Markt zu etablieren, ist neben der Materialqualität die Termintreue der wichtigste und entscheidende Faktor. Die Abnehmer aus der Automobilzulieferindustrie beispielsweise haben das Just-in-Time Prinzip auf die Recyclingbranche übertragen. Auch die Anlieferungen von Rohstoffen zu den Schmelzwerken müssen reibungslos funktionieren, damit es nicht zu Versorgungs-engpässen in der Schmelzproduktion kommt. So gilt es die allgemeinen Straßenverhältnisse zu berücksichtigen, bekannte Staustrecken (zum Beispiel in NRW bis zu 400 Kilometer Stau)

Recycling- und Wiederverarbeitungsprozess

Recycling- und Wiederverarbeitungsprozess

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zu vermeiden und die kundenspezifischen Verhältnisse sowohl bei Anlieferungen als auch Abholungen zu berücksichtigen. Ohne ein effizientes, digitales Flottenmanagement, einer Tele-matik sowie Behälterverfolgungssystemen, wie sie auch bei Müller & Sohn eingesetzt werden, sind die Anforderungen der Branche nur schwer zu erfüllen. Ein Hauptaugenmerk bei Müller & Sohn liegt daher auf einer kontinuierlichen Weiterbil-dung der Disponenten, damit diese sowohl die eingesetzten Systeme effizient nutzen als auch die gesetzlichen Rahmen-bedingungen einhalten können.

Speziell die Einhaltung sämtlicher Vorschriften und Gesetze steht häufig im Gegensatz zu den wirtschaftlichen Interessen des Unternehmens. Das Auslegen der Vorschriften sorgt im-mer wieder für kontroverse Diskussionen unter Fachleuten. Darüber hinaus ist das Zusammenwirken von nationalen und internationalen Vorschriften zu bedenken. Ferner sind Kennt-nisse über kommunale Ausnahmeregelungen, beispielsweise in der Abfallentsorgung, unerlässlich.

Die gesetzlichen Vorgaben sind heute kaum noch überschau-bar und enthalten viele Stolpersteine, zum Beispiel im Abfall-verbringungsgesetz. Nur eine fehlerhaft ausgefüllte Rubrik im Dokument Anhang VII kann bei einer grenzüberschreitenden Abfallverbringung schnell einen Straftatbestand darstellen und somit schwere Konsequenzen für das Unternehmen nach sich ziehen. Die Aufgaben liegen heute also vermehrt darin, eine gesetzeskonforme Logistik zu schaffen, um den Balanceakt zwischen vertraglichen Vereinbarungen und der immer kom-plexeren Gesetzgebung erfüllen zu können.

Eine weitere Hürde in der Logistik ist die Umsatzsteuer bei grenzüberschreitenden Warenlieferungen im EU-Binnenmarkt. Es gibt nach wie vor keine einheitliche Besteuerung in Europa. Das deutsche Umsatzsteuergesetz ist in den EU-Mitglieds-

staaten nicht analog anwendbar, da jedes Land seine eige-nen Gesetze hat. Um Rechtsklarheit zu erlangen, müsste ein Unternehmen eigentlich in jedem Mitgliedsstaat, in den es liefert oder von dem es Waren bezieht, einen Rechtsbeistand beauftragen. Dies ist aber weder organisatorisch machbar noch finanziell tragbar. Es entsteht ein gewisses Risiko, dass das Finanzamt über Formalismen die Unternehmen im Nach-hinein zur Kasse bittet. Selbst versierte Fachleute müssen bei gewissen Fallkonstellationen ihre Lösungen überdenken und eventuell revidieren, im täglichen Geschäft werden die gesetzlichen Rahmenbedingungen immer unüberschaubarer.

Für die Mitarbeiter der Disposition ist es daher sehr wichtig, über den eigenen Arbeitsbereich hinaus zu denken, um die optimale Route zu planen. Da sich die gesetzlichen Vorgaben fortwährend ändern bzw. erweitern und die damit verbunde-nen Risiken erkannt werden müssen, ist es erforderlich, das gesamte Team im Einkauf und Verkauf regelmäßig weiterzu-bilden. Bei Müller & Sohn wird deshalb bereits der Handel mit einbezogen, um frühzeitig die richtigen Lieferbedingungen zwischen den Parteien vertraglich festzulegen.

Recycling ist ein wichtiges Thema für Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft. Die Unternehmen werden allerdings immer stärker durch äußere, nicht beeinflussbare, gesetzliche Rah-menbedingungen davon abgehalten, sich um die eigentlichen Belange des Unternehmens, nämlich die umweltschonende, qualitativ hochwertige Bearbeitung von Metallabfällen zu küm-mern. Durch die bereits beschriebenen, komplizierten gesetz-lichen Vorschriften und den damit verbundenen Strafmaßen geraten Unternehmen zunehmend unter Druck, was letztlich schon diverse Male zur Schließung einzelner Standorte oder ganzer Betriebe geführt hat, die die Vorgaben zum Beispiel des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchG) entweder gar nicht oder nicht mehr wirtschaftlich erfüllt werden konnten.

Aluminiumkabel

Recycling- und Wiederverarbeitungsprozess

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LEICHTBAU MIT ALUMINIUMSCHMIEDETEILEN

In Zeiten stetig ansteigender Energiekosten gewinnt die Re-duzierung des Leergewichtes der Fahrzeuge auch im Schie-nenfahrzeugbau an Bedeutung. Der Einsatz von Aluminium beim Bau von Schienenfahrzeugen kann einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung des Fahrzeugleergewichtes leisten. Der Wagenkasten wird bereits seit vielen Jahren häufig in Voll-aluminium – Integralbauweise – erstellt, eine Bauweise, die Gewichtsreduzierung mit einer Minimierung von Bauzeit und zum Teil sogar Kosten verbindet, da der erhöhte Materialpreis des Aluminiums durch eine rationelle Fertigungsweise bei Ver-wendung stranggepresster Großprofile überkompensiert wer-den kann. Im Drehgestell dominiert hingegen noch der Einsatz von Stahl, wobei sich auch hier zahlreiche Bauteile identifizieren lassen, die grundsätzlich für eine Ausführung in Aluminium geeignet erscheinen. In jüngerer Zeit sind in der Bahnindustrie verstärkt Bemühungen erkennbar, auch in Struktur- und Funkti-onsteilen durch den Einsatz geschmiedeter Aluminiumbauteile das Leergewicht von Schienenfahrzeugen zu reduzieren.

Kosten und Nutzen von Aluminiumschmiedeteilen

Entscheidend für den Einsatz neuer Technologien ist natürlich stets das Kosten-Nutzen-Verhältnis, das diese bieten. Konkret stellt sich somit die Frage nach dem Wert einer Gewichtsre-duzierung im Bahnwesen. Ausschlaggebend für eine solche Bewertung sind verschiedene Aspekte, die keiner einheitlichen

Bewertung zugänglich sind. Im Falle der Bahnfahrzeuge dürf-ten die folgenden Einflussfaktoren entscheidend sein:

• Life-Cycle-Cost LCC

• Zuladungsgewinn

• Maximale Achslasten

• Gewichtsabhängige Nutzungsgebühren für die Infra-struktur

• Pönalisierung von Gewichtsüberschreitungen

Bei den Life-Cycle-Costs ist sicherlich primär der Energie-verbrauch beziehungsweise die durch eine Gewichtsreduzie-rung verursachte Verbrauchsminderung die entscheidende Stellgröße.

Aufschlussreich ist hier die Studie „Energie Saving by Leigth Weighting“ des Heidelberger Instituts für Energie- und Umwelt-forschung [1], die den Einfluss einer Gewichtsreduzierung auf den Primärenergieverbrauch bei verschiedensten Landfahr-zeugen untersucht hat.

Mit den folgenden Umrechnungsfaktoren: 1 GJ = 278 KWh und Bahnstrom-Arbeitspreis: 4,98 ct/kwh (Quelle: Preisblatt Nutzung Bahnstrom 2012) errechnet sich die folgende Strom-kosten-Ersparnis durch Gewichtsreduzierung:

Dr.-Ing. Bernd Velten ist bei der Otto Fuchs KG in Meinerzhagen als Prokurist und als Leiter Technischer Vertrieb und Marketing tätig.

Die Otto Fuchs KG existiert seit 1910 und stellt Produkte aus Aluminium, Titanium, Magnesium und Kupfer für die Luft-, Raumfahrt, Kraftfahrzeug und Bauindustrie her

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• U-Bahn: 130 GJ/100 kg = 361 KWh/kg = 18 €/kg

• Regionalbahn: 150 GJ/100kg = 417 KWh/kg = 20,85€/kg

• Fernverkehr: 70 GJ/100kg = 195 KWh/kg = 9,75 €/kg

• Hochgeschwindigkeitsverkehr: 100 GJ/100kg = 278 KWh/kg = 13,9 €/kg

• Güterverkehr Dieselantrieb: 140 GJ/100kg = 389 KWh/kg = 19,5 €/kg

Bereits diese einfache Betrachtung ergibt allein über die LCCs eine interessante Amortisation potentieller Leichtbaukosten, wobei der Nutzen erwartungsgemäß bei Nahverkehrsfahrzeu-gen höher ausfällt als im Fernverkehr. Eine neuere Veröffentli-chung nennt hier sogar zum Teil deutlich höhere Werte bis zu 75 Euro/eingespartes Kilogramm Leergewicht.

Anwendungsbeispiele von Schmiedeteilen für die Bahnin-dustrie

Aluminiumschmiedeteile können sowohl als integraler Be-standteil der Wagenkastenstruktur als auch als Montageteile verwendet werden. Strukturteile für den Wagenkasten dienen zumeist als lokale Verstärkungen besonders hoch beanspruch-ter Bereiche der zumeist aus Strangpressprofilen hergestellten Aufbauten. Der Vorteil des Schmiedeteiles besteht in dieser Anwendung in den Materialeigenschaften als auch der bean-spruchungsgerecht wählbaren Wandstärken. Derartige Bautei-le werden zumeist in die Struktur eingeschweißt, wobei darauf zu achten ist, dass die Schweißverbindungen außerhalb der höchstbeanspruchten Bereiche liegen, da das Schmiedestück als auch die umgebende Profilstruktur durch die Schweißver-bindung lokal einen deutlichen Festigkeitsabfall erfahren. In

Bild 1: Primärenergieeinsparung durch Gewichtsreduzierung von Straßen- und Schienenfahrzeugen nach [1]

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diesen Anwendungen stehen Schmiedeteile häufig in einem Wettbewerb zu aus Plattenmaterial gefrästen Integralbauteilen, wobei letztere in Abhängigkeit von der erforderlichen Dicke der Walzplatte hinsichtlich ihrer Eigenschaften, insbesondere Festigkeit und Bruchdehnung, an Grenzen stoßen. Neben den verbesserten Werkstoffeigenschaften durch bessere Durchk-netung, geringere Vergütungsquerschnitte und Faserverlauf bieten Schmiedeteile hier auch Kostenvorteile durch redu-zierte Einsatz- und Rohteilgewichte und geringeren Zerspa-nungsaufwand. Anbauteile für Wagenkasten und Drehgestell werden dagegen nicht eingeschweißt, eine Beeinflussung der Werkstoffeigenschaften tritt nicht auf, so dass das volle Po-tential der Werkstoffeigenschaften ausgenutzt werden kann. Im Folgenden sollen an drei Beispielen die Möglichkeiten und Vorteile von Aluminiumschmiedeteilen verdeutlicht werden.

Dämpferkonsole

Dämpferkonsolen dienen der Anlenkung von Schlingerdämp-fern zwischen Drehgestell und Wagenkasten. Dabei werden fortlaufend die Dämpferkräfte in die Wagenkastenstruktur eingeleitet, was entsprechende lokale Verstärkungen der Wa-genkastenstruktur erfordert. Bei einer Aluminiumbauweise des Wagenkastens liegt es somit nahe, die Funktionen der lokalen Strukturverstärkung und der Anbindung des Schlingerdämp-fers, also der Dämpferkonsole, in einem Bauteil zu integrieren.

Das entsprechende Schmiedeteil verbleibt auf der Außenseite weitgehend im Rohzustand und bildet dabei die Außenhülle des Wagenkastens. Auf der Innenseite erfolgt eine umfang-reiche Bearbeitung, die die Montage des Schlingerdämpfers ermöglicht sowie einer Gewichtsreduzierung dient.

Der wesentliche Gewichtseinspareffekt entsteht jedoch da-durch, dass die Dämpferkonsole integraler Bestandteil der Wagenkastenstruktur wird, somit die Auslegung, Fertigung und Montage eines separaten Bauteils entfällt.

Wagenkastengelenke:

Das folgende Bauteil, ein Wagenkastengelenk für einen Re-gional-Gliederzug mit integrierter Drehgestellführung, stellt eine technisch als auch wirtschaftliche Lösung für eine ganze Baugruppe aus großformatigen Aluminiumschmiedeteilen dar. Wagenkastengelenke dienen zur Verbindung einzelner Wagen oder Module eines Zuges, wobei ein Lösen dieser Ver-bindung im Betrieb, anders als bei Wagenkastenkupplungen, nicht vorgesehen ist. Sie befinden sich an der Stirnseite des Wagenkastens und sind dort mit der Struktur verschraubt.

Da die Wagenkastengelenke nicht nur Zug- und Druckkräfte (hier: maximal 1500 KN Druck) aufnehmen, sondern auch Relativbewegungen der einzelnen Zugmodule (hier 13°) aus-gleichen müssen, erfolgt die Verbindung mittels eines groß-dimensionierten Sphärolagers, welches in die eine entspre-chende Aufnahme des Gelenkes eingepresst wird. Neben den genannten Betriebsbelastungen sollen die Gelenke auch so beschaffen sein, dass sie im Falle eines Aufpralles durch eine plastische Verformung zum Energieabbau beitragen ohne ihre eigentliche Funktion aufzugeben.

Das aktuelle Bauteil übernimmt dazu noch die Führung des Drehgestells über einen in den Gelenkträger integrierten Dreh-

Abbildung: Dämpferkonsole Außenseite und Innenansicht, Abmes-sungen 1036 x 814 x 158 mm, Rohteilgewicht 117 kg

Abbildung: komplettes Wagenkastengelenk aus zwei Aluminiumschmie-deteilen, Gesamtgewicht 223 kg

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zapfen. Dies resultiert aus der Verwendung sogenannter Ja-kobsdrehgestelle, auf die sich jeweils zwei benachbarte Glieder des Zuges abstützen. Die zur sicheren Führung des Drehgestells erforderlichen Kräfte werden hier über einen in den Gelenkträger integrierten Drehzapfen aufgenommen. Durch die Integration dieser zwei wesentlichen Funktionen in das Gelenk, bestehend aus zwei großformatigen Schmiedeteilen (Gelenkträger, Gelen-kaufnahme) und einem Stahl-Elastomer Sphärolager konnte bei einem Gesamtgewicht des Gelenkes von 223 Kilogramm insgesamt eine Gewichtseinsparung von 170 Kilogramm ge-genüber einer konventionellen Stahlbauweise erzielt werden [3].

Radscheiben für Eisenbahnräder

Eine Verringerung der Drehgestellmasse und dabei vor allem der unge-federten Massen bewirkt nicht nur eine Einsparung von Antriebsenergie, son-dern hat auch wesent-lichen Einfluss auf das Fahrverhalten und die Belastung der Schienen [4]. Die Vorteile leichter Aluminiumbauteile gel-ten daher in besonderer Weise für Räder, da diese sowohl einer translatorischen als auch einer rotatorischen Bewegung unterworfen ist, eine Gewichtsverringerung wirkt hier also besonders deutlich in Richtung auf eine Einsparung von Antriebsenergie [5].

Für die Umsetzung eines Aluminium-Schienenrades bietet sich besonders das sogenannte gummigefederte Rad an, eine Konstruktionsvariante eines mehrteiligen Schienenrades, bei denen sich zwischen Radscheibe und Reifen eine Gummi-Zwi-schenlage befindet. Die Hauptanwendungsbereiche liegen im Nahverkehr und im Regionalverkehr. Zusammen mit einem namhaften Radsatzhersteller wurde ein Rad für ein modernes Straßenbahnfahrzeug in Aluminiumausführung konzipiert und hinsichtlich des Gewichtseinsparpotentials und der zu erwartenden Mehrkosten bewertet.

Ein zugleich angestellter Kostenvergleich ergab Mehrkosten für die Aluminiumkomponenten im Vergleich zu den Stahl-komponenten in Höhe von circa 32 Prozent, aufgrund der sehr hohen Gewichtseinsparung von 57 Kilogramm relativieren

sich die Mehrkosten aber auf einen einstelligen Eurobetrag je Kilogramm Mindergewicht, was sowohl im Vergleich zu den eingangs erwähnten LCC-Reduzierungen als auch zu anderen Leichtbaumaßnahmen einen enorm günstigen Wert darstellt.

Aufgrund dieser sehr günstigen Kosten-Nutzen Relation konn-ten die gewonnenen Erkenntnisse kurzfristig in ein neues Se-

rienrad für ein neues Nahverkehrsfahrzeug umgesetzt werden. Die abgebildete Alu-minium-Radscheibe bietet gegenüber ei-nem Stahl-Scheiben-radkörper von 44 Ki-logramm/Rad, also 88 Kilogramm pro Achse!

Zusammenfassung und Ausblick

Schmiedeteile aus mittel- und hochfesten Aluminiumlegie-rungen bieten ein beachtliches Potential für die Gewichts-reduzierung von Schienenfahrzeugen. Dabei sind sowohl strukturelle Anwendungen im Wagenkastenrohbau als auch Montageteile im Drehgestell in Betracht zu ziehen. Je nach Bauteilgeometrie und daraus resultierendem schmiedetechni-schen Aufwand liegen die Mehrkosten zum Teil deutlich unter den durch die erzielte Gewichtseinsparung zu erwartenden Life-cycle-Cost-Reduzierungen.Neben dem Gewichtsvorteil bieten Aluminiumschmiedeteile aufgrund Ihrer hohen Korro-sionsbeständigkeit auch Einsparpotentiale beim Aufbau des Oberflächenschutzes, so dass mit zunehmenden Anforde-rungen an Komfort und Sicherheit einerseits und steigenden Energiekosten andererseits mit einer deutlichen Ausweitung der Anwendung derartiger Komponenten zu rechnen ist.

[1]Studie „Energy Saving by Light Weighting¸ Heidelberger Inst. F. Energie- und Umweltfor-

schung, IFEU 2003, [2]S. Leuthenegger, Gesenkgeschmiedete Aluminium-Bauteile für Schie-

nenfahrzeug-Strukturen, ZEVrail Glasers Annalen 128 (2004) 11 – 12 November Dezember,

S.2-12., [3] Kötschke, Radscheiben für Schienenfahrzeuge aus Leichtmetall, Leichtbau der

Verkehrsfahrzeuge 15 (1970), Nr.6, S.214, [4] A. Schieb, Erfahrungen mit Aluminium-Radscheiben

bei der Köln-Bonner Eisenbahn KBE, Leichtbau der Verkehrsfahrzeuge 15 (1971), Nr.1 S. 19 [5]

T. Gerlach, J. Villmann, B. Velten, Leichtbau als Herausforderung für den Schienenverkehr, Der

Eisenbahningenieur Nr. 3/98, S.72 ff.[6]H. Dittus, J. Pagenkopf, H.E.Friedrich, Enerdiebedarfs-

und Kostenreduktion durch Leichtbau bei Schienenfahrzeugen, ZEYrail 137, 11/2013

Abbildung: : Schematische Darstellung gummigefedertes Rad LK Durchmesser 680 mm; links: Stahlversion, rechts:Alu-miniumversion

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DER BLICK ÜBER DEN TELLERRAND: WAS SIND EIGENTLICH ALUMINIUM- GUSSPLATTEN?

Seit Jahrzehnten aus Maschinen- und Formenbau nicht mehr wegzudenken: Aluminium-Gussplatten. Neben den klassi-schen Vorteilen von Aluminium: der einfachen Zerspanparkeit, dem geringen Gewicht und der Recyclebarkeit bringen Alumi-nium-Gussplatten aber noch viele weitere Vorteile im Vergleich zu herkömmlichen Walzplatten mit. GLEICH Aluminium ist einer der weltweit führenden Hersteller und von Anfang an im internationalen Gussplattenmarkt aktiv. Im Folgenden werden die Unterschiede von Walz- und Gussplatten erläutert und auch erklärt, warum diese essentiellen Unterschiede bestehen.

Die Gussplatte wurde in den Achtziger Jahren des vergan-genen Jahrhunderts erstmalig entwickelt. ALCOA brachte mit MIC-6 die erste Aluminiumplatte auf den Markt, die sich deutlich von herkömmlichen Walzplatten unterschied. Auch in Deutschland wurden –zunächst eher skeptisch- die Gussplat-ten durch den Markt aufgenommen, es dauerte jedoch noch ein paar Jahre, bevor Gussplatten in „heimischer“ Legierung (EN AW 5083) die Anwender begeisterten. GLEICH Aluminium produziert seit Beginn der neunziger Jahre die bekannte Va-riante G.AL C250 aus EN AW 5083. G.AL C250 ist beidseitig feinstgefräst für höchste Präzision, die Variante G.AL C210R (EN AW 5083) verfügt über gesägte Oberflächen.

Doch warum gelang es der Gussplatte die herkömmliche Walzplatte in bestimmten Anwendungen beinahe vollkommen zu verdrängen? Wo liegen die Unterschiede? Dazu ist ein Blick auf die Herstellungsverfahren von Walz- und Gussplatten nötig.

Das Ausgangsmaterial (der sogenannte Walzbarren) ist iden-tisch bei der Produktion von Walz- oder Gussplatten. Im vertika-len Strangguss (seltener im horizontalen Strangguss) werden Walzbarren gegossen, die zum Beispiel als Ausgangslegierung EN AW 5083 oder EN AW 7021 beinhalten. Diese Barren wei-sen durch den Guss interne Spannungen auf, die im Laufe des weiteren Produktionsprozesses eliminiert werden müssen.

Bei Walzplatten werden die Walzbarren durch gigantische Rollen in den Walzwerken auf das Format von Platten (5 bis 250mm) heruntergewalzt, hierbei werden enorme Spannun-gen und richtungsabhängige Eigenschaften in das Material hineingedrückt, die im späteren Produktionsprozess nur zum Teil, zum Beispiel durch Recken oder Stauchen oder bei der CNC-Bearbeitung durch Entspannungs-Glühen mühsam ver-ringert werden müssen. Die Gefügestruktur unterscheidet sich erheblich von der Randlage bis hin zum Kern, da die Auswirkungen der Walzen speziell an der Randlage sichtbar werden. Auch ein zum Teil hoher Festigkeitsabfall zum Kern hin ist ein Resultat der Herstellung von Walzplatten.

Thomas Katlun ist Chief Marketing Officer bei GLEICH Aluminium, einem der weltweit führenden Hersteller von Aluminium-Gussplatten. Seit 2012 hat sich Thomas Katlun die Aufgabe gesetzt, Anwender und den NE-Metallhandel über die Vorteile des Einsatzes von Aluminium-Gussplat-ten zu informieren und tritt regelmäßig auf Kongressen und Messen als Sprecher auf.

GLEICH Aluminium gehört heute auf dem globalen Alu-minium-Präzisionsplatten-Markt zu den weltweit führen-den Produzenten, über 20.000 Tonnen G.AL® Aluminium werden jährlich durch die Gruppe bei einem Umsatz von 70 Millionen Euro weltweit umgesetzt.

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Bei der Produktion von Gussplatten hingegen gibt es kei-ne Umformung im klassischen Sinn. Nach der Wärmebe-handlung werden die Gussplatten auf speziell entwickelten Plattensäge aufgesägt, jede einzelne Platte verfügt über ein nahezu homogenes Gefüge, das keine richtungsab-

Abbildung: Gefüge Walzplatten Abbildung: Gefüge Gussplatten

hängigen Eigenschaften aufweist. Zudem ist die Festig-keit von der Randlage bis zum Kern hin gleichbleibend gut. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über wesentliche Unterschiede von herkömmlichen Walzplatten gegenüber Aluminium-Gussplatten.

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Die Hauptvorteile von Aluminium-Gussplatten liegen demnach in der Formstabilität durch die kaum vorhandenen Eigenspan-nungen im Material.

Vom Walzbarren zur präzisionsgefrästen Gussplatte

I Ausgangsmaterial: Walzbarren II Vollautomatische Wärmebehandlung

III Aufsägen der Barren auf Plattendicke

VI Kreissägen-Fertigung der kundenindividuellen ZuschnitteV Qualitätskontrolle

In einer TCO (Total-Cost-of-Ownership) Rechnung ergeben sich durch den geringen Werkzeugverschleiß und die schnel-lere CNC-Bearbeitung erhebliche Kostenvorteile.

IV Präzisionsfräsen der Ober- und Unterseite

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Für den Einsatz von Walzplatten kann aber auch in gewissen Anwendungen im Maschinenbau eine hochfeste Legierung erforderlich sein, hier kommen Aluminium-Gussplatten, wie zum Beispiel G.AL C330 mit einer Zugfestigkeit Rm von 320 – 380 MPa an ihre Grenzen.

Die Substitution von Aluminium-Walzplatten ist durch die enormen Vorteile von Aluminium-Gussplatten kaum noch aufzuhalten. Die Schulung von Konstrukteuren und Anwendern ist weiterhin notwendig, um die Aluminium-Gussplatte als Standard im Maschinen-, Lehren-, Vorrichtungs-, Apparate- und Formenbau zu setzen.

Herstellungs- und gefügebedingt weisen allerdings Walz-platten in bestimmten Anwendungen Vorteile auf: Durch die Laminierung des Gefüges, speziell am Barrenrand weisen Walzplatten eine bessere Bruchdehnung auf, die besonders in Applikationen, in denen dynamische Belastungen auftreten vorteilhaft gegenüber Aluminium-Gussplatten sind. Dieses gilt auch für die Hydraulik oder Pneumatik-Anwendungen. Hier hat GLEICH Aluminium 2015 die Produktvarianten G.AL C210 DYNAMIC und G.AL C330 DYNAMIC entwickelt, die die Vorzüge von Walzplatten in dynamischen Anwendungen mit den vielfältigen Vorteilen von Gussplatten kombinieren. Durch die komplette Porenfreiheit sind diese Varianten auch in einer Vielzahl von Vakuum-Anwendungen einsetzbar.

Die für die Leitung und Beaufsichtigung von Entsorgungsfachbetrieben verantwortlichen Personen müssen mindestens alle zwei Jahre einen Sach- und Fachkundelehrgang besuchen.

Die Lehrgänge der ESN sind staatlich anerkannt und speziell auf die Bedürfnisse eines Betriebes innerhalb der Stahl- und NE-Metall- Recycling-Wirtschaft zugeschnitten. Schon rund 4000 Teilnehmer haben ihr Fachwissen durch Lehrgänge der ESN kontinuierlich erweitert.Entsorgergemeinschaft der Deutschen

Stahl- und NE-Metall-Recycling-Wirtschaft e.V.Geschäftsstelle Düsseldorf Berliner Allee 57 · 40212 Düsseldorf [email protected] Tel: 0211 . 82 89 53 24

Weitere Informationen unter:

Ein starker Partner der Verbände:

WEITERBILDUNGMIT DER ESN.

ENTSORGERGEMEINSCHAFT DER DEUTSCHEN STAHL- UND NE-METALL-RECYCLING-WIRTSCHAFT E.V.

BILDUNG

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VEREINFACHTER METALLHANDEL DURCH DIGITALE LÖSUNGEN

Warum braucht ein Schrotthandelsunternehmen eine Bran-chensoftware? Reichen nicht Office-Anwendungen wie Word und Excel oder eine einfache Buchhaltungssoftware aus? Die unternehmerische Antwort sollte lauten: Nein, die Gefahren und vertanen Chancen sind ohne spezielle Software zu groß. Aber Software ist kein Selbstzweck. Der Nutzen einer Lösung für den Metallhandel und die Investition in diese Lösung müs-sen sich rechnen.

Dieser Artikel beschäftigt sich mit den branchenspezifischen Herausforderungen und mit Bewältigungsstrategien mithilfe von Softwarelösungen. Ferner finden sich Hinweise, was bei einer Digitalisierung von Prozessen zu beachten ist.

Der Metallhandel unterliegt zahlreichen Veränderungen, wie z. B. sinkenden Metallpreisen, die immer volatiler werden, oder sinkenden Margen. In der Vergangenheit wurden Gewinne häufig durch Spekulation, einen hohen Lagerbestand sowie eine ineffiziente Arbeitsweise bei steigenden Preisen erzielt. In dem gegenwärtigen Marktumfeld gehen Gewinne an ei-nem Geschäft schnell verloren. Fehler im Hedging oder beim Schätzen von Kosten zerstören die Margen. Die wichtigsten Fragestellungen wie: „Was verdiene ich an einem bestimmten Material, mit einem bestimmten Abnehmer, einem bestimmten Lieferanten oder einem bestimmten Geschäft?“ lassen sich ohne zuverlässige Software, speziell für Nichteisenmetalle, nur unzuverlässig beantworten. Mit dem Einsatz von Excel oder einer ungeeigneten Software sind schnell die Grenzen des Machbaren erreicht, und zahlreiche Risiken finden ihren Weg

Miguel Flaminio ist seit 2007 bei dem IT-Dienstleister und VDM-Mitglied tegos GmbH in Dortmund beschäftigt. Seit 2014 verantwortet er als Teamleiter das internationale Produktgeschäft der auf den Metall- und Rohstoffhandel zuge-schnittenen Lösung „comotor“. Die tegos GmbH mit Sitz in Dortmund ist einer der führenden Softwareanbieter für die Entsorgungs- und Recyclingwirtschaft.

in das Unternehmen: Fehlerhafte Formeln in Excel verfälschen Erhebungen, unterschiedliche Versionen von Excel-Dateien führen zu Fehlern, die Korrektheit der Daten ist nicht gewähr-leistet, da die Inhalte und Analysen durch das Einpflegen in verschiedene Dokumente nicht valide sind, der hohe Aufwand des Erfassens und Auswertens von Daten bindet Personal.

Hinzu kommt, dass die Anforderungen an die Auswertungs-qualität- und -quantität kontinuierlich steigen. Banken und Gesellschafter erfragen immer genauere Zahlen in immer kürzeren zeitlichen Abständen. Behörden fordern Auswer-tungen vom Abfallregister bis zur „Zusammenfassenden Meldung“. Komplexe, branchentypische Prozesse wie die Überwachung von Verträgen mit Fixierung auf den Inhalt, oder auch Rechnungsprozesse wie Vorauszahlungen oder vorläufige Rechnungen müssen zuverlässig darstellbar sein.Im Bereich der Umsatzsteuer, gerade in der Kombination mit Reihengeschäften und bei der Verwendung verschiedener USt.-Identifikationsnummern kann es rasch zu Unsicherheiten und teuren Fehlern kommen.

Software, die speziell auf die Branche und die damit verbun-denen Herausforderungen zugeschnitten ist, unterstützt Me-tallhandelsunternehmen bei der Überwachung zahlreicher Aufgaben. Darüber hinaus ist gute Software, verbunden mit einer digitalen Transformation der Prozesse, in der Lage, Un-ternehmen einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.

Wie rechnet sich die Investition (ROI) in eine neue Software?

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Durch Zeitersparnis, weniger Fehler, eine bessere Steuerung, eine optimierte Ressourcennutzung und eine höhere Kunden- und Lieferantenzufriedenheit. Strukturierte digitale Prozesse führen zu einer effektiven Zeitersparnis. So werden Doku-mente wie Verträge, Wiegescheine, Rechnungen, Analysen und Transportdokumente automatisch erstellt und via E-Mail versendet. Durch die Beschleunigung dieser Vorgänge und die softwarebasierte Auswertung von Lagerübersichten, Abfall-registern oder Metall- und Fremdwährungspositionen sowie weiteren Berichten werden die Mitarbeiter entlastet. Auch Tätigkeiten wie das Anlegen von Verträgen oder das Erstellen von Gutschriften und Rechnungen werden beschleunigt. So wird beispielsweise das Arbeitsaufkommen in der Finanz-buchhaltung verringert, da direkt auf alle Vorgänge aus dem operativen Geschäft zugegriffen werden kann.

Ein weiteres Plus für eine Metallhandels-Software ist das Vermeiden von Fehlern durch die Digitalisierung der Geschäfts-abläufe. Manuelle Tätigkeiten stellen Fehlerquellen dar, ob bei einer Excel-Auswertung oder bei der mit einem Taschenrech-ner durchgeführten Preisberechnung. Eine Software ersetzt diese Fehlerquellen durch klare Prozesse. So werden Auswer-tungen automatisch generiert, die zugrundeliegenden Daten sind valide und die Ergebnisse sind auf Plausibilität geprüft. Beispielsweise schlägt die Software schlüssige Materialpreise vor. Eine gut aufgestellte Software leistet dies auch für die komplizierten Inhaltsverträge mit Durchschnittsfixierungen und komplexen Escalators. Mit diesen arbeiten vor allem große Hüttenwerke. Des Weiteren kann die Anwendung den Benutzer bei der Bestimmung des Umsatzsteuervorfalls unterstüt-zen. Durch den Einsatz einer Unternehmenslösung kann eine optimale Steuerung aller Geschäftsprozesse gewährleistet werden. Die Überwachung von Verträgen und Lieferungen wird deutlich vereinfacht. Mehr und Minderlieferungen können effizient überwacht und gesteuert werden. Die Fragestellung: „Was verdiene ich an einem Material oder einem bestimmten Geschäft?“ oder auch,: „Welche Geschäfte sind verlustbehaftet, welche sind besonders profitabel?“ lassen sich schnell und zuverlässig beantworten.

Ein einwandfrei zu ermittelndes Preis- oder Währungsrisiko ist ohne EDV-Unterstützung kaum abzubilden. Zu viele Faktoren beeinflussen das Risiko, zu fehleranfällig ist das Führen der Positionen in Excel, und zu teuer sind Irrtümer in Bezug auf LME-Positionen. Eine gute Branchenlösung präsentiert die für das tägliche Geschäft wichtigen Informationen. Kennzah-len wie der Lagerumschlag helfen, die Erfolge bestimmter Maßnahmen zu kontrollieren. Händlern kann die Unterneh-

mensanwendung auf ihren mobilen Geräten zur Verfügung gestellt werden. Dadurch kann beispielsweise ein Handel nach Abschluss direkt vor Ort in das System eingegeben werden.

Das Back-Office und die Buchhaltung werden durch die Mini-mierung der manuellen Arbeit entlastet. In Kombination mit robusten Prozessen, die weniger Fehler zulassen, kann mit gleicher Personalanzahl deutlich mehr umgeschlagen werden. Durch die Beschleunigung an der Waage kann ein höherer La-gerdurchsatz erreicht werden. Ebenso können Lager und Anla-gen durch eine Planung von Lieferungen effizienter ausgelastet werden und Überlastungen vermieden werden. Ein Wechsel von Stichtagsinventur zu permanenter Inventur wird mit geeigneter Software möglich und verhindert teure und unnötige Stillstand-zeiten. Ferner ermöglicht eine solide Cash-Flow-Analyse eine bessere Nutzung des vorhandenen Kapitals.

Auch Lieferanten und Abnehmer profitieren vom Einsatz einer Softwarelösung. Eine schnelle, fehlerfreie Abwicklung und prompte Zahlung, sowie schnell zur Verfügung stehende und ausführliche Informationen für Geschäftspartner erhöhen de-ren Zufriedenheit. Die Anwendung sollte so flexibel sein, dass sie es dem Unternehmen erlaubt, auf die Anforderungen seiner Geschäftspartner einzugehen. Dies reicht von spezifischen Materialbeschreibungen über die Option einer Gutschrift oder Rechnung bis hin zu speziellen Dokumenten und Vertragsbe-dingungen. Kommt es zu Qualitätsabzügen, müssen diese sorgfältig begründet werden, um nicht zu viel zu bezahlen oder um einen Lieferanten nicht zu verlieren. Hier hilft eine genaue Dokumentation des Materialeingangsprozesses mit ausreichend Bildmaterial. Durch die direkte Anbindung eines Smartphones oder Tablets an die Unternehmenslösung ist dies mit wenig Aufwand verbunden. Im Materialausgang hilft die detaillierte Dokumentation, Abzugskosten zu mindern. Ein professioneller Reklamationsprozess steigert die Margen.

Während der Entscheidungsfindung eines Unternehmens für die Implementierung einer Software sollten einige wichtige Punkte beachtet werden: Es empfiehlt sich, auf eine kompe-tente, bewährte Lösung zurückzugreifen. Eine mögliche Gefahr stellt eine sogenannte Individualsoftware dar. Häufig müssen erst grundlegende Konzepte wie Fixierung, Währungsrisiko oder Deckungsbeitrag erklärt werden. Die hervorgehenden Programme sind nur unzureichend getestet, schlecht zu war-ten und schlecht aktualisierbar. Grundsätzlich ist es empfeh-lenswert, sich von einem Software-Berater, der mit der Branche und deren Herausforderungen vertraut ist, beraten zu lassen, und gemeinsam mit ihm die Optimierung des Geschäfts vor-

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STATUS QUO EINES GÜTESIEGELS: 20 JAHRE ENTSORGUNGSFACHBETRIEB

Der Entsorgungsfachbetrieb ist vor 20 Jahren mit der Vision angetreten, eine qualifizierte und ordnungsgemäße Entsor-gung im Rahmen der Entsorgungshierarchie (Sammeln – Befördern – Lagern – Behandeln – Verwerten – Beseitigen – Handeln – Makeln) zu gewährleisten, die jederzeit nachweisbar und auch messbar ist. Um die Antwort vorwegzunehmen, ja, der Entsorgungsfachbetrieb hat seine Vision erfüllt. Der Entsorgungsfachbetrieb (Efb) gilt mittlerweile als nationa-les und ausdruckstarkes Branchensiegel, welches seinem Auftraggeber, als Abfallerzeuger bzw. -Besitzer, in seiner abfallrechtlichen Verantwortung und Sorgfaltspflicht, den erforderlichen Vertrauensschutz für eine gesetzeskonforme Entsorgung gewährleistet. So ergibt sich z.B. eine Minde-rung des Haftungsrisikos und Haftungserleichterung bei der Beauftragung eines zertifizierten Entsorgungsfachbetriebes (Efb) nach der Entsorgungsfachbetriebeverordnung (EfbV).

Am 6. Oktober 1996 trat das Gesetz zur Förderung der Kreis-laufwirtschaft und Sicherung der umweltverträglichen Besei-tigung von Abfällen (Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz -KrWG-/AbfG) mit dem untergesetzlichen Regelwerk, der Entsorgungsfachbetriebeverordnung (EfbV) und der Entsor-gergemeinschaftenrichtlinie (EgRL), in Kraft. Diese wurde

am 01.06.2012 durch das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) abgelöst. Im § 56 KrWG ist die Zertifizierung von Ent-sorgungsfachbetrieben geregelt. Hierbei wurden zwei Wege zur Erreichung des Efb-Zertifikates ermöglicht. Zum einen, durch einen Überwachungsvertrag, der mit einer Technischen Überwachungsorganisation (TÜO) abgeschlossen wird, zum anderen über eine Mitgliedschaft in einer Entsorgergemein-schaft. Sowohl der Überwachungsvertrag der TÜO als auch die Entsorgergemeinschaft bedürfen der Anerkennung durch die für die Abfallwirtschaft zuständige oberste Landesbehör-de. Die für die Zertifizierung erforderlichen Kriterien sind im § 57 KrWG unter -Anforderungen an Entsorgungsfachbe-triebe, technische Überwachungsorganisationen und Ent-sorger-gemeinschaften- geregelt. Die konkrete Umsetzung der Anforderungen an Entsorgungsfachbetriebe regelt die Entsorgungsfachbetriebeverordnung –EfbV bzw. die Entsor-gergemeinschaftenrichtlinie (EgRL). Diese werden zukünftig in der neuen EfbV zusammengeführt.Im Zeitalter von Industrie 4.0 mit automatisierten Prozessabläufen und anspruchsvollen Logistik-konzepten muss sich die Entsorgungsbranche ihren Auftraggebern mit flexiblen und qualifizierten Recyclingkon-zepten stellen. Hierbei stehen der verantwortungsbewusste Umgang mit Ressourcen und deren effiziente Verknüpfung

anzutreiben. Die Einführung einer branchenspezifischen Soft-ware ist kein IT-Projekt, sie ist Chefsache! Eine Einführung ausschließlich der IT-Abteilung zu überlassen, birgt die Gefahr, dass nur bestehende Arbeitsweisen übernommen werden, und dass die Möglichkeit einer Prozessoptimierung versäumt wird. Die fortschreitende Digitalisierung von Geschäftsprozessen

und Integration von Geschäftspartnern wird unter dem Stich-wort „Industrie 4.0“ zusammengefasst, und wird in Zukunft auch im Metallhandel an Bedeutung gewinnen.

Unternehmenssoftware und digitale Transformation sowie die da-mit verbundenen Wettbewerbsvorteile sind strategische Themen.

Thomas Scherer ist seit 1995 Geschäftsführer der GZQ Certification und Leiter der Technischen Überwachungsorganisation für Entsorgungsfachbetriebe. Das VDM-Mitglied GZQ ist als akkreditierter Zertifizierungsdienst weiterhin für die Bereiche ISO 9001, ISO 14001, OHSAS 18001, End of waste, ISO 50001 für Energiemanagement u. SpaEfV sowie z.B. AltfahrzeugV, SIPAM und vielen anderen Bereichen tätig.

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mit der Abfallwirtschaft (KrWG) im direkten Einklang mit der Marktwirtschaft. Die Tätigkeiten und Bemühungen der zertifi-zierten Entsorgungsfachbetriebe stehen für eine nachhaltige Zukunft. Vielfältige Umwelttechnologien der Wasser-, Abwas-ser-, Abfall-, und Rohstoff-wirtschaft fördern ebenso den ver-antwortungsbewussten und innovativen Umgang mit unseren wertvollen Ressourcen für die nachfolgenden Generationen.

Dem Entsorgungsfachbetrieb als Bindeglied zwischen Wirt-schaftsunternehmen/Privathaushalten/ Kommunen und der Recyclingwirtschaft und somit Teil der Wertschöpfungskette, kommt hierbei eine verantwortungsvolle Schlüsselstellung zu. Hohe Investitionen in die technische Infrastruktur und in personelle Ressourcen haben in den letzten 20 Jahren zur we-sentlichen Verbesserung der Entsorgungsqualität beigetragen und dokumentieren damit, dass die Branche dieser Herausfor-derung gerecht wird. Im Dialog mit zahlreichen Unternehmern und verantwortlichen Personen der Recyclingbranche wurde der Zertifizierung zum Entsorgungsfachbetrieb durchweg eine kontinuierliche Weiterentwicklung und Verbesserung der gesamten Betriebsordnung konstatiert. Der Umgang mit wassergefährdenden Stoffen, die Sensibilisierung bei der La-gerung von gefährlichen Abfällen, die Regelung wiederkeh-render Prüfungen, Weiterqualifizierung des Personals, die Definition und Dokumentation der internen Betriebsabläufe sowie die abfallrechtliche Nachweisführung, um nur einige zu nennen, haben durch die regelmäßige Überwachung un-abhängiger Sachverständiger, nachweislich zu strukturierten Arbeitsabläufen und einem hohen Maß an Qualitätssicherung geführt. Nicht zu vergessen, ist die damit verbundene Einhal-tung der “Legal Compliance“, also der Erfüllung der rechtlichen Verantwortung der Unternehmensführung und zugleich der Vermeidung des betrieblichen Organisationsverschuldens. Compliance-Strukturen dienen zunehmend der Prävention von Unternehmensrisiken im Rahmen des Risikomanagements. Der Entsorgungsfachbetrieb mit seiner strukturellen Umset-zung kann als Werkzeug für ein betriebliches Risikomanage-ment gesehen werden und schafft somit organisatorische und rechtliche Unternehmensstabilität.

Der Entsorgungsfachbetrieb und sein Image hatten es in den letzten 20 Jahren nicht immer leicht. Die Akzeptanz musste erst erarbeitet werden. So wurde und wird zum Teil heute noch, im Falle einer fahrlässigen, umweltgefährdenden Abfallbesei-tigung, bedauerlicherweise die gesamte Recycling-branche unter Generalverdacht gestellt. Hier wäre eine Würdigung der erreichten Qualitätsstandards und zudem eine Unterstützung, z.B. durch Erleichterungen bei Genehmigungsverfahren, der

überwiegend ehrbaren Entsorgungsfachbetriebe, zielfüh-render. Im Umkehrschluss würde durch eine konsequente Verfolgung und Sanktionierung straffälliger Entsorger eine sofort erkennbare System-verbesserung erreicht werden. Stattdessen werden vermeintlichen Privilegierungen des Ent-sorgungs-fachbetriebes oftmals zusätzliche Anforderungen entgegengestellt. So befürchtet die Entsorgungs-branche in der aktuellen Novelle des Entsorgungsfachbetriebes eine weitere Verschärfung abfallgesetzlicher Bestimmungen. Ne-ben der Durchführung von Vorprüfungen in den Betrieben, dem verpflichtenden Sachverständigenwechsel, die vorbe-haltliche Teilnahme der Überwachungsbehörde an Sitzungen des Überwachungsausschusses und den Pflichtangaben im Überwachungsbericht, ist die Durchführung von zusätzlichen unangekündigten Vor-Ort-Begutachtungen, sicherlich eine der kosten-empfindlichsten Änderungen. Ob dadurch die vermeint-lichen qualitätsverbessernden Maßnahmen erfüllt werden, sei in Frage gestellt. Hier stehen Aufwand und Nutzen und die damit einhergehende bürokratische Belastung in keinem Ver-hältnis. Zahlreiche Entsorgergemeinschaften und Technische Überwachungsorganisationen haben hierzu entsprechende Petitionen eingereicht, um die eine oder andere Forderung noch vor dem Gesetzgebungsverfahren zu entschärfen.

In der Einleitung des Verordnungsentwurfs zur Novellierung des Entsorgungsfachbetriebes spricht der Gesetzgeber ein klares Bekenntnis zum Entsorgungsfachbetrieb aus: „Die neue Entsorgungs-fachbetriebeverordnung verfolgt das Ziel, das bewährte Instrument der Zertifizierung von Betrieben zum Entsorgungsfachbetrieb weiter auszubauen und bestehende Rechts- und Anwendungsunsicherheiten abzubauen.“ Damit dieses Bekenntnis nicht nur ein Lippenbekenntnis bleibt, sollte der Entsorgungs-fachbetrieb als das akzeptiert und anerkannt werden, was er eigentlich schon längst ist: Ein Gütesiegel mit hohem Qualitätsniveau in der Entsorgungswirtschaft, welches zudem seit vielen Jahren auch im europäischen Ausland als Referenzleitfaden für die Regelung der landesspezifischen Entsorgung seine Anwendung und Wertschätzung findet. Jeder zertifizierte Entsorgungsfachbetrieb trägt hierbei eine wesentliche Mitverantwortung für die Aufrechterhaltung der Wertigkeit und Akzeptanz dieses staatlich anerkannten Über-wachungs-zertifikates. Nur im Einklang und im konstruktiven Austausch zwischen Überwachungsbehörden, Entsorgungs-fachbetrieben, Entsorgergemeinschaften und Zertifizierungs-organisationen kann der hohe Reifegrad des Entsorgungsfach-betriebes erhalten und weiterentwickelt werden.

Happy Birthday, Entsorgungsfachbetrieb, weiter so!

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Womit beginnt Ihr Tag?Mit Zeit für mich, 10 bis 15 Minuten mit Gedanken zum Tag.

Was ist das Beste an Ihrer Arbeit? Viel Abwechslung, viel Neues.

Ihr Lebensmotto ist… Im Hier und Jetzt zu leben.

Und Ihr Rezept zum Abschalten?Birdwatchen, Kultur.

Haben Sie einen großen Traum? Welchen?Nein.

Was bringt Sie auf die Palme? Wenn sich Menschen gegenseitig nicht mit Respekt begegnen.

ZEHN FRAGEN AN: BRIGITTE KRANNER

ZEHN FRAGEN AN:

An dieser Stelle stellen wir Ihnen Persönlichkeiten vor, die etwas bewegen. Sei es im Verband, im vorpolitischen Raum oder an anderer Stelle. Die Menschen sind es, die unsere Branche ausmachen.

Brigitte Kranner ist Geschäftsführerin der Kranner GmbH in Wien und Herausgeberin des Blogs urbanmining.at. Mit dessen Hilfe setzt sie sich für die Bewusstseinsbildung in Sachen Urban Mining ein.

Worüber können Sie gar nicht lachen? Auf Kosten anderer.

Was war bisher Ihre größte Herausforderung?Prüfung(en) zur Gefahrgutbeauftragten.

Mit wem würden Sie gerne für einen Monat den Job tau- schen? Warum?Mit einer Politikerin/einem Politiker, weil ich wissen möchte, wie Politik hinter den Kulissen funktioniert und wie frau/man das nur aushalten kann.

Was wollten Sie schon immer über sich erzählen – wurden es aber noch nie gefragt?Was andere über mich wissen (sollen), erzähle ich auch ungefragt.

VDM AKTUELL

ERFOLGREICHER WORKSHOP ZUM ABFALLVERBRINGUNGSRECHT

Das Recht der Abfallverbringung birgt viele offene Fragen und Fallstricke. In Köln konnten am 21. September die Work-shop-Teilnehmer mit den Referenten Dr. Anno Oexle und Manfred Eckert einige schwierige Konstellationen diskutieren.

Dabei wurde nicht nur das Basiswissen wieder aufgefrischt, auch aktuelle Fragestellungen wurde erörtert. Aufgrund des großen Erfolgs dieser Veranstaltung und der breiten Nachfrage, wird der VDM eine Folgeveranstaltung im Frühling 2017 anbieten. Weitere Informationen können Sie dem Weiterbildungsprogramm des VDM entnehmen.

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VDM AKTUELL

QK KABELZERLEGER BEI DER DEUTSCHEN GIESSDRAHT

In Emmerich am Rhein tagte am 3. November die Qualitätsgemein-schaft Kabelzerleger. Neben der Ausschusssitzung, während der die Teilnehmer aktuelle Themen des Umweltrechts diskutierten, fand auch eine Besichtigung des Unternehmens statt. Die Teilnehmer bekamen die Möglichkeit, den Prozess vom Schmelzen des Kupfers bis zum Ziehen des Drahtes zu erleben. Wir möchten uns ganz herzlich bei der Deutschen Gießdraht GmbH für die Gastfreundlichkeit bedanken!

VDM-AUSSCHUSS STRATEGISCHE SONDERMETAL-LE & FERROLEGIERUNGEN BESUCHT DIE PPM PURE METALS GMBH.

Am 19. Oktober tagte der Ausschuss in Langelsheim. Ein herzliches Dankeschön an die PPM für die Gastfreundschaft! Am Folgetag konnten die Teilnehmer zudem die Arsen-Pro-duktion im Werk in Osterwieck besichtigen. Die sehr schlechte wirtschaftliche Lage der Branche war bei dem Treffen deutlich spürbar. Auf der Agenda standen die geplante EU-Verordnung zu Konfliktrohstoffen sowie die aktuelle Wirtschaftspolitik Chinas. Thematisiert wurde ebenfalls, dass sich die Preisbil-dung bei den Metallen zunehmend von den fundamentalen Produktionsdaten löst. Stattdessen steigt der Einfluss von externen Informationsdienstleistern wie Preisagenturen auf die Preisbildung, auch aufgrund der Informationsasymmetrie gegenüber den Marktteilnehmern. Die Rolle der Preisagen-turen wird kritisch gesehen, besonders da Informationen vielfach nicht validiert werden beziehungsweise die Auswahl der Informanten nicht ausgewogen ist.

MESSING & ALUMINIUM – SCHWERPUNKTMETALLE ZWEIER BESONDERER JUNIORENSEMINARE

Der Herbst 2016 stand für die VDM-Junioren ganz im Zeichen von Messing und Aluminium. Am 26. Septem-ber fand in Nürnberg das heiß erwartete Wiederho-lungsseminar „Schrotte für Halbzeug- und Gusslegie-rungen am Beispiel Messing“ statt. Schon 2015 hatte sich dieses Seminar großer Beliebtheit erfreut - so auch dieses Mal. Vierzig junge Metallhändler wurden mit den Qualitäten und Anforderungen der Metallhalbzeu-gindustrie und der Gusslegierungsproduktion vertraut gemacht. Die VDM-Mitgliedsunternehmen Diehl Metall Stiftung & Co. KG und Franz Hillebrand KG vermittel-ten Grundwissen und beantworteten die vielen Fragen. Das Seminar, das am 9./10. November in Meinerzhagen stattfand, erfreute sich ebenfalls großer Beliebtheit. Im Vordergrund standen die Eigenschaften von Aluminium, seine Besonderheiten beim Recycling sowie seine Be-deutung in der Wirtschaft. Die Seminare waren nicht nur lehrreich, sondern aus beruflicher Sicht für den Aufbau persönlicher Netzwerke sehr wertvoll.

Wir danken allen Beteiligten noch einmal herzlichst für ihr Engagement und die tolle Seminar-Organisation!

NEUE MITGLIEDSCHAFTEN

DHZ AG Deponie Häuli Lufingen Zürich, Deponiestraße 1, CH -

8426 Lufingen

Tel.: 0041 43 255 40 33, Fax: 0041 43 255 40 39 [email protected], www.dhz.ch

PLANPROTECT AG

Marie-Bernays-Ring 19 a, 41199 Mönchengladbach

Tel  0049 (0)2166 1236 0, Fax 0049 (0)2166 1236 151 [email protected], www.planprotect.de

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VDM AKTUELL

WEITERBILDUNGSÜBERSICHT 2017

Im Folgenden finden Sie die 1. Jahreshälfte unseres Weiterbildungsprogramms 2017 abgebildet. Wie Sie sehen, erwarten Sie interessante Workshops, tolle Fachseminare und zwei von insgesamt fünf geplanten Juniorenseminaren. Seien Sie gespannt auf die zweite Jahreshälfte 2017 – ein Rundschreiben mit dem gesamten Programm erhalten Sie in Kürze.

Termin Veranstaltung Ort Baustein

31.1.-01.2.2017 Grundlagen des Transportrechts für den Bereich Berlin Workshop Metallhandel und -recycling

13.-14.02.2017 Grundlagen der LME (London Metal Exchange) Berlin Junioren Pflicht

16.-17.02.2017 Vertrieb: Professionelles Verkaufen im Außen- & Wesel Fachseminar Innendienst

23.-24.02.2017 ESN-Fortbildungslehrgang 117-17 Bonn EfB

09.-10.03.2017 Außenhandel: Zoll-Basis-Seminar Essen Fachseminar

20.-21.03.2017 ESN-Fortbildungslehrgang 118-17 Berlin EfB

27.-28.03.2017 Rhetorik Berlin Fachseminar

03.04.2017 Dual Use: Exportkontroll- und Embargorecht Berlin Fachseminar

05.-06.04.2017 Konfliktmanagement Wesel Fachseminar

27.-28.04.2017 Ferrolegierungen, Flugzeugdemontage, Karlsruhe Junioren Wahl Technikmesse (Cronimet+Recycling Aktiv)

In Planung (Frühjahr) Mitarbeiterführung- und Mitarbeiterbindung Berlin Fachseminar

27.-28.04.2017 ESN-Fortbildungslehrgang 119-17 Düsseldorf EfB

In Planung (Frühjahr) Abfallverbringungsrecht VVA Köln Workshop (Wiederholungsveranstaltung) In Planung (ca. Mai 2017) Elektronische Rechnung Berlin Workshop

18.-19.05.2017 Frauenkommunikationstraining Berlin Fachseminar

29.-30.05.2017 ESN-Fortbildungslehrgang 120-17 Bonn EfB

13./14.06.2017 Produktseminar Aluminium bei der TRIMET SE Essen Workshop

22.-23.06.2017 Führungskräfte: Führung, Veränderung, Strategie Berlin Fachseminar

25.-27.06.2017 LME: London Metal Exchange in der Praxis London Junioren Wahl (inkl. Ring-Besuch)

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2017 17. - 20. Januar 16th International Electronics Recycling Congress IERC 2017, Salzburg 26. Januar VDM Euregio Trefftag, Aachen 22. - 24. März 17th International Automobile Recycling Congress IARC 2017, Berlin 30. März VDM Trefftag Ost des Metallhandels, Leipzig 04. Mai VDM-Mitgliederversammlung, Berlin 21. - 24. Mai The Bureau of International Recycling (BIR), Hongkong 08. Juni VDM Trefftag West, Köln 29. Juni VDM Trefftag Südwest, Freiburg 07. - 09. September Metall-Tennis Verein (MTV) 14. September VDM Trefftag Nord des Metallhandels, Hamburg Oktober/November The Bureau of International Recycling (BIR), New Dehli 09. - 11. Oktober Polnisch-Deutscher Trefftag, Krakau 31. Oktober LME Dinner, London

2018 26. April VDM-Mitgliederversammlung, Wien 9. Oktober LME Dinner, London

VDM AKTUELL

Diese Übersicht soll Ihre Terminplanung erleichtern und gibt den aktuellen Planungsstand wieder. Änderungen sind mög-lich. Zu allen VDM Veranstaltungen erhalten Sie per Rundschreiben Einladungen mit Anmeldebögen. Die Bildungstermine finden Sie in dieser Ausgabe separat aufgeführt auf Seite 26.

UMFIRMIERUNGEN

IFCM Metals & Materials GmbH hat sich umfirmiert und nennt sich jetzt:

IFCM Commodities GmbH

Alle weiteren Daten haben unveränderten Bestand

VDM-BÖRSENAUSSCHUSS TAGTE IN DÜSSELDORF

Im gewohnten Düsseldorfer Umfeld traf sich der VDM-Börsenausschuss zur jährlichen Sitzung am 24. November. Im Mittelpunkt stand der Gedankenaustausch mit den anwesenden Vertretern der Londoner Metallbörse (LME). Diskutiert wurde über die Themen LMEshield und die Kooperation mit Lagerhäusern in Shanghai, Precious metals und die Entwick-lung sowohl der Stahlschrott- als auch Aluminiumprämienkontrakte.

Von besonderem Interesse war abermals die Datennutzungsgebühr der LME, verbunden mit der erstandenen Verwirrung, wer für was wann zu zahlen hat. Im Ausschuss kam man überein, zum Einen Unklarheiten und Fragen, zum Anderen Anwendungsbeispiele aus der Handelspraxis zu sammeln und an die zuständige Einheit mit Bitte um Klärung übergeben..

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Als innovatives, mittelständisches Unternehmen entwickelt, produziert, recycelt, gießt und vertreibt die TRIMET Aluminium SE an acht Standorten moderne Leichtmetallprodukte aus Aluminium. 3.000 Mitarbeiter sorgen gemeinsam mit unseren Kunden dafür, dass Autos sparsamer, Flugzeuge leichter, Windräder und Stromanlagen effizienter, Bauwerke moderner und Verpackungen ökologischer werden. Wann mit Ihnen?

TRIMET – Aluminium macht vieles leichterwww.trimet.de

Sie haben die Aluminimschrotte – wir bereiten sie für Sie auf