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j Sin Heim. Wein' Tic Schelmerei gar reizvoll zu Gesicht, klingt. Tie Tasten rauschen wie von lrngelschoren singt... B s a Z. Sch sf h gel'" zwei. Tie theuren Kliern mehr und mehr entlaste Bliithc, Klavier, T holde Kunst, ich danke Dir!" Di'' .seiidieiter. Da lag er nun endlich, der schlaue Sechserbock, der mich so oft genarrt hatte! Zehn vergebliche Birschen, sechsmal umsonst geblattet! Auch heute war's erfolglos gewesen?schon wollte ich mein Versteck verlassen, da hörte ich's brechen in den Büschen, ein schwa- ches Schmalreh raste daher in angstvol- ler Flucht, und dahinter der Kapitale?- das massive Gehörn hochgeperlt, fast schwarz ?dumpf rollte der Schuß durch den morgenstillen Buchenwald?ja, die Liebe! Aber, was nun? überlegte ich, als der Taumel der ersten Freude verflogen war; der Bock hat aufgebrochen noch seine dreißig Pfund, wenn nicht mehr; mit dieser Last drei Stunden lang auf der endlosen Landstraße heimlaufen in der stechenden Augusthitze?ich danke! Wenn sich nur ein Fuhrwerk auftreiben ließe; hart wird sich's freilich machen um diese Jahreszeit, aber vielleicht ge- lingt's doch... versuchen wir's einmal droben in Grub... So wanderte ich denn gebeugt unter der schweren Bürde meines Rucksacks nach dem nahen Weiler, dessen Kirch- -thurmspitzc die goldgelben, wellenför- mig verlaufenden Kornfelder überragte. Endlich hatte ich den letzten Hügel erreicht und stand schwer athmend still. Links unter mir an der Straße erhob sich ein einzelner, ziemlich stattlicher Hof. während die übrigen, wie es mir schien, ärmlicheren Häuser um ein alterthümliches Kirchlein geschaart wei- ter gegen den Forst zu auf einer dünn bewaldeten Hölze lagen. Mir zur Rechten zog sich ein einge- plankter geräumiger Wiesenhang hin; ich gewahrte dort zu meiner Freude einen Schecken, der behaglich graste, und schritt wohlgemuth auf einen Bauern zu, der neben dem einförmig rinnenden Brunnen saß. Der etwa dreißigjäh- rige Mann war gerade damit beschäf- tigt, die verbogene Klingt einer Sense glatt zu klopfen, und gewahrte mich erst, als ich vpr ihm stand und mit einem Seufzer der Erleichterung meine Last niedersetzte. ?Seid's auf der Jagd g'we'n?" sagte er mit einem flüchtigen Blick auf meine Büchse. ?Ja, und an Bock hab' i g'schoss'n, der zieht g'hörig bei der Hitz!" antwor- tete ich, mir die Stirn trocknend. ?An schwar'n aa no'!" nickte er an- erkennend. Dann stellte er die Sense beiseite, hob den Rucksack neben sich auf die Bank und betastete das starke, edel geformte Gehörn. ?San S' auch Jäger?" fragte ich, durch seine Antheilnahme geschmeichelt. ?Raa, d' Jagd thuat loa gut net für 'n Bauern," erwiderte er bedächtig, ?'s kimmt nix G'scheit's 'raus dabei für unseroan. Bal der Lauer gebt jag'n, werd der Hof eahm vcrtrag'n, hat der Water selig all'wei' g'sagt.. Er schwieg, klopfte umständlich seine Pfeife aus und schien die Fortsetzung des Gesprächswon mir zu erwarten. ?I hätt' halt an Anlieg'n..." be- gann ich endlich. ?Der Bock is gar schwer, und hübsch heiß macht's auch heut', und auf Miesbach sind's an die drei Stund' zum geh'n. Drum hätt' i halt frag'n woll'n, ob S' mi' net nei'- fahr'n könnt'n auf Miesbach?" ?DöS werd net guat geh'n," sagt er langsam und stocherte mit einer zer- zausten Rabenfeder in der Pfeife, ~d' Rooß san drent in der Mühlau ... und kemma erscht auf d' Nacht hoam .. ?Aber da drob'n is do' a Gaul?" wandte ich ein und deutete auf den ahnungslos grasenden Schecken, ?g'hört der net Jhna?" ?Scll wohl," antwortete der Bauer ablehnend. Oder geht er am End' krumm?" Naa, trumm geht er net. der?aber sei' dornet guat." sten S', net umkraststn pracyntchopfen! i l's scho' sten," drDazwisang sellgreifend ich das bast VÄerlmahnen cho' sei', werd dides sonsta ssenenn, herz- j gel zerreißenerte die schwan- i Mass w:r net z'tend znder Sn j ba'fahr'n.ich ein. Schatz i Hoffnu Hilfe ?u Matt shön's Gmd vom wimn>aufhör-e> meunbtweg fahr'n lich die ssurmglc g i d ?latz mer d'n, wer s w warumet?" riHerr islte endlstphirend.. ärgbal Sie:r net fader Lost hatte ssgft die j an ham S' iß?" 'chwere ange inumende., ,aar 's E aber i Raul gen. ne( sag'!" Dawider wütWider-^ ,il i sech zahl..tand deres gel wohl' net chlug u> der sti Schecke st!" bchajleichgiltioch inner jetzt es deiss ,g'n S'nur gsteiden M nicht aber, ihm v waltet sti' kc en Sattschnallst , ?halt amcht." ?Soo . jiatzt Pott bei- i netmö. geht'sllmm'!":r Loislchwana l weilg'fälli' l ach ich ch gewcf den E lim in unis. tio' bald, hab' i Sorg' ?veg'li deisagte eret, Aroi lafstiß ?et!" Hoch (der Hen als er z ?deiß i mis der Gc ungeitzast sühn schoß - dcnst?" : daboner und ichneller, ~!rhex! Is aber mie abschsttraße h! Vatt er der vor z Jetzt Host scharing er- e Jahcitdem lmx arbeiicht?wSätze ind er mehlebt halt: mir ciuuchte ui Wäldchen er > I derart n. daß or eiiiertertafelcheuen, l keincirmig fachrung. Wang zite, stieggerade > wun und E über npor... ' 5 seltseiuz läm mir. w ..IM ch JoseNte es : readlümmkun Eindeben inen aus einigen > seine? die Pf stopfen Zeg lag sl und h nicht bMe Sehr kam e auf delkamm iehernd ng hercnt den s uns ibliche Ems, ranischigenif hoch,' mit m fl Hast dzng herritstrndeie. ' i. ter uste athen ?Grad'stim Vselig!" ?Z thuat'Sc, brendhnte der Heiserumelte u Bein breunt'mser Stchfahl ,en Brg , .. breniho'! Mir uns gd wiclang dcetzliche nimnllf'n, mm net gtziehern. Wass 'n Teichaug r g'radM' oanit' auf um dspritz'n!' - "liroitzc r. Der war aungen u,..- schaugt nach ,e hinübch^ Dicht,rauer Schlug M hos eur.ngec, steht an ?.Stellen,um reit'Abfch dem j tiefblwrqmhir , I' lim ainner sttzefallig lneide- z oaner't!" drägstvoll l, heute Mädid lehnteschöpft > den lk ' is Hinte Der Z) hatte ?Dan in diau." s,. Gnade : Audiendern. der Zumpf. ?s ja o °uße:ebenswu war gern'' empfanrden, u, diese ?ZNn Gothen Nanf ie''e/iss° Aug. ge-j Dein'n!" slehtirn. 'M. hluß hasslcnz T ?I kc. Awnstoaßt cha^Mraft " nachsterag begr. kon- ..Jireil!'. ado' " mel war j herzi'.r!" jannas chen liqend, ? uns n-' ! hilfst.m.M Finjüttelte auer b'. auch er sich, j Kopf.wnn neii, j ha mer's worch, !er I net g'sehr und ttelt, sei: "Z demeial..." ' und Zem er iger- ?Libitt' Ddös Derivoa rch'n.der gan-ü Ort z hab' a^"'PWel- Linneik' nur wann ganz nd drü GrunkÄ geht.. Wtrach Eiden ?Jar 'j Mt recht ' fiel ich ein, verzeihder Hinnz nnchnn da-wer- ?nndßalller sit's sag'n er mir Mag!. >e X. Der war ssig, h/ war stürzst lankw Zaus'den ? Haus, iger als ner, docl Aicitco (ssrw von (übastr steit mi dem B< sie ?Fror Zeiturhlt: ?Brcuat'ß, Z brenne königlnsgericht agte sagst Tei Dir z!" rief estm Doimeisier i, ob aufger zimmerlloys Soen- ?Loicie hie Zudig sei iniLandmcoys schreckt,cur g'rada bist.'nidt. Edarauf dort setzte sihmeitd ?gel Du ?Idealer nichder- hilfst iiLinner im seinühel uwrei KiiDer Tiger?" srichter.selben Acht ?Geher, kam's dcnnlt von jittwe irren länger chau n dinnd depn gestorr, einender Jamniengst ich. ndcrmastfing: rter ?Undm Prudnet recht Obervi! Da mnn Ivaar, i:t dgnack abi ausrben umun der uci- Ail!" riZursche rmte den vier ugen stind" Hang hin, den Eholcn. w.?Bqur Zeitsau Mißt und lii zäisi undendeindduch igs- lichem Sh ihm ier nach.hrcn istich, die nn- ?All'chi' is rei', derder Oresscnen in Loisl!"lte er, ?iG'recht'Dörfermdendennen ham's swistht ara Bot- Bürger zugehenssen schaft!" slreifteslick dieder Bill der einder erröthene, die Veen Köpfte verswin soUieor- senkte. ug einessrben aidi- Jnzwbrachst isl demder letzhdlich ziler- mächtigieckhengst. dessen zu bestAus eivrf. milchwell wie n bellertl Bürge: erlrankiin- war vergroßechwarzensie nichtaren Vgeii leuchtenlke. 'dlgendecht ein: Le- Willi: det G: starken n habe estellt, bten Faust, Ii seuie Blähnetellen, tu weit da eingetrate abe seinenir Stellt bin." blaugraigen spißosheit - und Tr. on d odtcf - Zlls dl jetzt veghnt and ZZor nngvei rasch hellten Sgulegen.en wurWalde (in, da baunThstr wiließ sichsen, die eine-1 Nge- ! sah nick iipd fnit den n und ie des gen j beiden kßen zugs. daßwertsbessittig rssrt ? eerdigt.in nun idt- ' ?Laßs, Lpislst nix!"l.bte Butzlich lmf- schrie ander Linnhat ihn cht: äch inzndic nia koa:'n liönnoia der angesehw der dcuf- I Bater. .iatz scho.. Laß dene Toesen ist.un ihn aus t, er nimmer rnd. g wohnst schiecht ick, wia oißr ertrug vazuma ssrschstelesterreicher " drige Fd Grohiim beschwor.. D.rner Dir zschuhla einen Tuf . !'' ' Z silfttufelnaben sin .lm.r abanand' Bropold h.ie- tk - ~, mühte s Brudcrin r zu zioch wurdn ..v k ' heftig nmert. sich ! wah nd eustr gtestgen Kumr k-übalüÄ 's' ""'"en Beder Tüi- Es wachMen-r An- >" blich meM zwisi beiden öliilcchoi. BMarriot. e jungehielt einen kleinen -iß ausnütterchen in den en und tznend auf die zar- Zlumen ?Sie sind doch schön," sie leise zu ihrem n. ?Nhr. Ernst?" Er ihr zuchelte sie an. Es siel Liestem Blick und viel anen. : tehrteder Hochzeitsreise Im (war es gar keine eitsreisei: sie fuhren eben on ihreradt, von Köln am , nach wen, nach Wien, in Müssten sie sich einen lang cum. ?Wir wollen reisen, die junge Frau . ?Mssind. Das Kind dabei fast. Für's Erste oill ich nse, zu Deinem ... einem chatte sie zaghaft stfügt. war n,e erste und auch eine liebe: das wußte sie Sein und Bestes und s lag tr Todten begra- einer erm. Und sie hatte imer gehhre Kinder und bliebe trewesen. Aber er zrtgezogKöln am Rhein ar in Blieben; hatte da und gew Köln mit der Kousirssen. Nicht ein- schrieben:. Vielleicht weil j gliicklicken war. Dann ar das kommen und der Nach zger Ehe hatte er junge Fraben. Und da r tviedeqeschrieben; viel- weil er Mellich gewesen > drei mnd kummervoll m Tran war er nach eloiiimel ein paar Tage : bleiben Aber er hatte wusine esehen und war i gcbliebech einer Woche >aren sie, und drei Wo- j äier hei sie. Es hatte . vnnderstz gefügt, weil er ! bedürftiund so einsam, ' il sie ihmmer liebt und und lieb trösten wußte, latte ein einen zchirjäh- ohn. L oft hatte er ihr remKinden müssen, denn zrte Müssen: was für charakterleine habe, Wa- ich am beschäftige, wem ich sei. e Photographie Iben, dietcr stets bei sich tt sie im'der ansehen zu ! Und e das Bildchen rragte siezstvoll in ihrem ?Wirsnich liebgewin- rertrauerr hckben? Mir rgwöhnis feindselig ent- ciinen?" e vor dinde zitterte, vor bmrbiitlchter, dein sie?- sster werte. Der Bater hr Sohn den, daß er ihm e:e Mainringen würde. Ih sie h das Kind ge- st voll er, demiithiger (Der Knie wohl geant- NAber nm Bater. Und v neuen stand in dem kiriefe kei. Wie sie vor dinde zip jetzt nocssvo sie ihm so ir, noch nssiefmiitterlein! Z denn eine böse und htiefiuutl? ES war ja s<d! ?ErPe sie, als der Tin Tbo Hauses hielt, ''och eineiiblick. Ich... ice mich." :ach ihr gl. Erwin sei glliebebedsagte er. Der Tde sich >S>e müsse nur Gaden, dde Zeit lassen, sie zu gen Gr habe eben fetter so uechlich lieb ge h' Du," därcuirig. ?Wie Der TroWitlwers war sticht melnn seine Frau ne, hätte nie, nie an sie S< chncll ritte sie die Re- gt Bitterlich man immer Mall das und Einzige fear es nug, einem ge- lisienschen sein z dür fe lächelte. Ja, es war gelomm,">e. ?Wir wol- leiinenr Kich fürchte mich nir." en lief nicht. Als er suten sah,ja ter mit der ?rtgma," einen scheuen urgen Blijhr hin. Aber erltch ,Uchte Stelle. tue nera." sagte sein V einem nfreien Ton. ?Zu.ihr nn Kuß geben. Ei as wollht. Unbeweg- lich stehenstand. g mit ackter Hand zu ihi Gin Dunge war's, mi aufgenstnabengesicht, ! dissocken inklen Augen, i mßater sq! Sie wollte i nar Hand ihn an sich ziEr aberihr aus und Meinem ch und hängte sich Vater luchzte. ?Ich j wi Papa.'ag keine neue ! MNeine, itama will ich ! hasine andi sagchiter mit einer gestrenge.ist nicht mein liel guter Wenn Einem Jemen Krn will, stößt nraücht vonDas ist sehr unsch." cht blickstarr an. riß i sich) lief aiZimmer. ärger. fürchtete," saggater uste die Stirn. ?Vthm, Alstwiß haben ihneben Mn und die Dienstleute mn ihren Ammenmärchen von den bösen Stiefmüttern so ver- hetzt." ?Ich habe nichts zu verzeihen," sagte sie. ?Laß mich mit ihm allein. Ich will ihn suchen." Sie fand ihn in seinem Zimm'er; auf seinem Bette sitzend, über dem das Bild seiner todten Mutter hing. ?Erwin," redete sie ihn an, und ihre Stimme zitterte so stark, daß sie kaum zu sprechen vermochte, ?sieh diese Blu- men an." Und sie hielt ihm den Stief- mütterchenstrauß entgegen. ?Sie sind sanft in ihren Farben, und wenn Du sie anrührst, ist es, als wenn Du Sammt berührtest. Versuch' es ein- mal! Du wirst schon sehen.'" Wider- strebend erhob er sich, trat zu ihr hin und strich mit der kleinen Hand über die Blumen. Dann blickte er der neuen Mama in's Gesicht. ?Ja, es ist wie Sammt," sagte er. ?Siehst Du," fuhr sie fort, und ihre Stimme klang schon ein wenig fester. ?Und diese Blumen wollen wir mor- gen, Du und ich, wir Beide ganz allein, Deiner lieben Mutter bringen. Und ich will die Blumesi auf ibr Grab legen, und Du wirst dabei stehen. Und dann werde ich Dich bei der Hand nehmen und Deiner lieben, lieben Mutter ge- loben, über Dich zu wachen, wie über ein eigen Kind. Deine Mutter brauchst Du mich nicht zu nennen, Erwin. Eine Mutter hat man nur einmal. Und Du sollst auch Deine liebe Mutter nicht ver- gessen, Nein, erzählen sollst Du mir von ihr, damit ich weiß, wie sie war und was Du an ihr am meisten geliebt hast ... Und ich will mich nach ihr bil- den. Will ihr ähnlich werden. Und dann wirst Du mich ?vielleicht?ein bischen lieb gewinnen. Die Stiefmiit terchen sind zarte Blumen und weich wie Sammt, nicht wahr? Und auch nicht jede Stiefmutter, ist böse... So manche kommt einem Kinde voll Liebe entgegen. Aber wenn das Kind Nein sagt und nichts wissen will von dem armen Stiefmütterlein, dann..dann weint das arme Stiefmütterlein und weiß sich nicht zu helfen .. Unverwandt starrte er sie an. Sie weinte wirklich, die neue Mama! Und sie war nicht gekommen, um. seine Mut- ter aus seinem Herzen zu drängen. Sie wollte der Mama Blumen bringen auf ihr Grab, wollte, daß er ihr von der todten Mutter erzähle... Noch einmal glitt seine kleine Hand -über die Stiefmütterchen, die so zart waren und so weich. Seme Mutter hatte die Rosen am meisten geliebt. Die waren noch schöner und dufteten so süß! Aber die Stiefmütterchen waren doch auch ... doch auch ... Wie es getommen war, wußte er später nicht. Aber mit einem Male hing er am Halse der neuen Mama und sie weinten zusammen. s>cl drr Mm H.n!igcr. Die noch mit siebzig Jahren uner- müdliche Amalie Hunzinger (gest. 1884) gehörte zu den Pflichtgetreuesten Mit- gliedern des Wiener Burgtheaters. Sie lvar nie aus Laune ?indisponirt," sie verursachte nie eine Störung. Ja, die Diener des Burgtheaters erzählten, daß, wenn sie sich wirklich einmal un- wohl fühlte, sie sich noch durch ihre Bitten bewegen ließ, aufzutreten. Wenn diese zum Beispiel sagten: ?Schauns, gnädige Frau, in dem Wetter müssen wir jetzt herumlaufen und Ersatz suchen," so Pflegte sie zu erwidern: ?Na, 's isch zwar a Opfer, aber ich will Euch nit schjrapaziere!" Die wackere Schwäbin erlebte es, daß ihr Sohn, der Offizier war, zum Re- gimentslommandanlen vorrückte. Für ihn hatte sie nie ein Opfer gescheut, für ihn hat sie gespart und gesorgt. Eine charakteristische Anekdote zum Beleg. Der junge Haizinger war früher Ad jutant bei dem Marschall Radetzkh. Bon Zeit zu Zeit schrieb er seiner Mut- ter einen Brief, daß er Geld brauche, weil er sich ein neues Pferd anschaffen müsse, und jedesmal wurde ihm der ge- forderte Betrag bereitwilligst übermit telt. Als nun Radetzty nach Wien kam, ging Frau Haizinger zum Mar- schall und stellte ihn sck)rzend darüber zur Rede, daß er ihren Sohn so sehr abhetze, und derselbe so viele Pferde verbrauche. Radetzkh schüttelte den Kopf und er- widerte: ?Was fällt Ihnen ein, liebe Haizinger. Ihr Sohn reitet noch immer den alten Krampen, den er beim Eintritt in's Regiment mitbrachte!" Erstaunt rief sie da: ?Hai mich also das Schlingele angeführt und 's Geldle verputzt, statt sich a Rößlc zu taufei." Englische Gkspriistrrgrschichtr. Zwei einander wildfremde Reisende fuhren im Schnellzuge von Schottland her nach Süden. Sie saßen einander auf zwei Eckplätzen gegenüber. Nach drei Stunden unverbrüchlichen Schweigens dachte der eine, es sei doch wohl ange- zeigt, ein paar Worte mit seinem Reise geführten zu wechseln. So hob er denn den Kopf hinter seinem Zeitungsblatte und bemerkte: ?Klapprige Linie das, finden Sie nicht auch?" ??Ja, recht wacklig," erwiderte sein Gegenmann freundlich. ?Vor drei Jahren habe ich auch auf dieser Linie meinen Tod ge- funden." Vor Pantoffelheld (zum Uhren- händler): ?Meine Frau wird wahr- scheinlich morgen herkommen und eine Pendeluhr kaufen... geben Sie ihr nur eine, die tüchtig nachgeht!" Gedanlikiisplittcr. Manche Menschen haben nur dm Geist, den sie trinken. Man tan hart werden dadurch, datz man nicht fiir weich gelten will. Wer seine Träume vcrwirlltchen will, Manch bleibt so lang am Klavier fihen, tik sie sitzen bleibt. Sin Bürge Rothschilds. Der Baron Rothschild in Paris ging j eines Tages an dem Laden eines Tröd- lers vorüber. Das. bunte Gewirr der verschiedenartigsten Gegenstände erregte seine Aufmerksamkeit, als er in dem bunten DurwemauderaejAenwlterthüni- s lichen Barometer entdeckte, d'er.crus der Zeit Ludwigs XVI, stammte. Der i Baron, ein eifriger Liebhaber und Krn- ner von dergleichen Kuriositäten, be- i schloß sofort, den Barometer zu kaufen, i Der Preis hierfür betrug 12 Francs (P2.N). und ganz erfreut üwer ine. so i wohlfeile Erwerbung, griff Rothschild j in die Tasche, um zu bezahlen?aber wie fatal, in der Eile und Zerstreuung : hatte er zu Haüse seine Börse lassen. ?Nun, das schadet nichts, ich i nehme unter allen Umständen diesen Barometer," sagte er zu der Trod-j lerin, ?ich bin der Baron Rothschild, ! schicken Sie ihn mir zu, pian wird ! Ihnen das Geld in meiner Wohnung i einhändigen." ?Baron Rothschild? j i Kenne ich nicht," entgegnete die Tröd- ! lerin, ?und außerdem schicke ich niemals j den Leuten Sachen zu. Was bei mir ' getauft wird, muß sofort bezahlt und j mitgenommen werden." Jetzt stand i > der Börsenfiirst völlig verblüfft da. i ! Aber er war gerade guter Laune, und j so belustigte ihn dies kleine Abenteuer, s j Eben stand er in, Begriffe, der Frau ! einige Aufklärungen über seinen Stand zu geben, als er auf der anderen Seite s i der Straße einen Dienstmann vorüber- s i gehen sah; er winkte diesen herbei und j fragte lächelnd: ?Wissen Sie vielleicht s etwas von dem Baron Rothschild?" ? i ?Na, das ist mir eine sehr komische i Frage, das ist ja unser Goldkönig. Warum fragen Sie mich aber danach?" ??Weil die Frau hier ihm soeben einen Kredit von 12 flrancs versagt hat," : sagte Rothschild, auf die Trödlerin 'zei- i gend. ?Ist das wirklich wahr, Frau Lermoine?" rief der Dienstmann. ?Ja, j freilich, man kann doch eben nicht alle Welt kennen," erwiderte die Trödlerin ganz trocken. ?Sie aber kenne ich, und wenn Sie mir dafür garcmtiren wol- j len ..." Bei diesen Worten unterbrach der Baron die Frau durch ein herz- i lichcs, langanhaltendes Gelächter, und dann sagte er, sich an den Packträger i wendend: ?Nun gut, wenn Sie die: Bürgschaft für mich übernehmen wol- j len, so gehen Sie einmal vor allen Din- i gen, mir einen Wagen zu holen, und dann tragen Sie diesen Barometer in meine Wohnung." Der Dienstmann i ließ sich das nicht zweimal sagen. Er ! beschaffte rasch den Wagen und ei tc ' dann mit dem Barometer in das Hotel des Geldfürsten, wo er fiir das ?über- nommene Risito," wie Rothschild sagte, ! reichlich belohnt wurde. Könitz Allans und der Wirth. Der fügend Alfons Xlll. von Sssaniew ist 'ein palsionirter Auto- mobilfahrer. Er liebt es, auf den Aus- . flügen, die er häufig in die -Umgegend seiner Hauptstadt Unternimmt, hin und wieder den ?Hcwun al Raschid" zu spie- len. Jüngst lehrte der König bei einem Gastwirthe auf dem Lande ein, der sich weit und breit der summarischen Art wegen, in der er mit seinen Kunden umzugchen liebt, .des Beinamens des ?groben Wirthes" erfreut, König und sein Adjutant, Beide in. ?wil, hat- - ten sich kaum in der Gaststube nieder s gelassen, als Tio Roque, so heißt de-rsi Treffliche, auch an ihrem Tische ,Platz, nahm und in der ihm eigenen' zwang losen Weise ein Gespräch begann. 'Das lenkte sich, wie in Spanien gewöhnlich, - schnell auf das Gebiet der hohen Poli- tik, und bald hiebt Tio Roque dem Kö- j nig ein regelrechtes Privatissimum iibed - das Thema, ?was alles in 'Spanien j anders werden muffe." Vor allein, so-: meinte er, sei der Monarch an den derr<. sehenden schlimmen Zuständen schilld! 0 Der wisse nicht, sich von seiner Umge- ! bung, lauter Schmeichler und Speichel- ! lecker, freizumachen. Zu ihm, Tio! Roque, solle er einmal kommen, da I werde er die Wahrheit erfahren und! hören, was dem Volke noth thue. Durch > das Komische der Szene belustigt, aber I doch ernst lauschte Alfons diesemi ?Speech," und als das Frühstück be- l endet war, gab er dem Braven mit den Worten: ?Ich werde es mir mer- ! ken!" freundlichst die Hand. Dieser Abschiedsgruß machte den braven Knei- pier stutzig, aber das königliche Auto- mobil war längst hinter der ersten Au- ' Benbiegung verschwunden, als ihm ein! ?Seifensieder" darüber aufging, wer ' seine Gäste gewesen/und wen er mit seiner staatsmännischen Weisheit er- l leuchtet hatte. Frau: ?An der Hausthüre steht doch angeschlagen: .Betteln und Hau l ssren ist verboten.' " ?B etiler:! ?O mei, gnä' Frau. heutzutag' darf ma' net alles glauben!" Aus Todesnoth geret- tet. Eine heroische That vollführte jüngst in Avpleton, Wis.. ein Schüler der LawrenceUniversität Namens Ir- win W. Church. Mehrere junge Da- me amüsirten,fich damit, auf einem Schlitten den hinter dem UniversilSts-- gebäude liegenden- Hügel hinabzusau- sen, als sie plötzlich die Kontrolle über das leichte Fuhtwerk verloren und auf die dünne Eisd.ecke des Fox-Flgsses hin- aussausten. Mitten im Flusse gab das Eis nach und die vier Insassen des Schlittens tauchten in das eisig kalte Wasser, laut um Hilfe rufend. Es ge lang ihnen indessen, sich am Rande der Eisdecke festzuhalten, bis Rettung kam. Der junge Student Irwin Church hörte die Rufe, eilte rasch herbei und es gelang ihm. die Verunglückten aus ihrer gefährlichen Lage zu befreien. Der Retter erkrankte selbst nach Vollendung seines Werkes und mußte das Bett hüten. Die jnngen' Mädchen litten gleichfalls an den Folgen des kalten Bade und der ausgestandenen Tod angst. Zartfühlende E sin b r e - ch e r. Der Schmerz eines Mädchens über den Berlust eines Ringes, den ihm die sterbende Mutter geschenkt, hat die Herzen von drei Ehicagoer Einbrechern gerührt. Ter Ring ist taum 24 Stun- den nachdem er der 15jährigen Vera Fovler, der Enkelin des Millionärs Eugen Fishburn, in dessen Wohnung der Einbruch stattfand, vom Finger ge rissen wurde, per Post wieder zurückge- sandt worden. Der Brief, in den der Ring eingeschlossen war, trug leine Un- terschrift und lautete: ?Wir sind keine Professionellen Einbrecher. Auch wir alle haben Mütter. Eingeschlossen ist der Ring, der, wie Sie sagen, ein Ge- schenk Ihrer verstorbenen Mutier ist. Mit besten Grüßen." Der Brief wurde der Polizei übergeben und diese wird ihn benutzen, um den Einbrechern auf die Spur zu kommen. Mörderischer Beamter. In Wilson, Kas., erschoß Stadtmar- schall Tillman den Postmeister Sam. Hutchinson, welcher zugleich Redakteur einer Zeitung war, und beging dann Selbstmord. Kürzlich hatte Tillman einen Sohn Hutchinsons, den er nach dem Abendglöcklein noch auf der Straße fand, durchgeprügelt und nach Hause geschickt. Diesen Vorfall behau delte Hutchinson in satirischer Weise, wies aber zugleich darauf hin, daß ein Mann, der seine eigene Familie nicht unterstütze, keine Autorität über Andere haben solle. Tillmans Frau hatte sich nämlich von ihm scheiden lassen. Nach- dem Tillman den Artikel gelesen, suchte er Hutchinson auf und schoß ihn nieder. Dann, von einer bewassjneten Men schcnmenge verfolgt, flüchtete er sich in seine Wohnung und erschoß sich. Theures Saatkorn. Die lowa Samenkorn Schule zu Ames er- zielte für 100 Kornähren PlOO. Es handelte sich um Maiskolben, welche preisgekrönt worden waren. Die Käu- fer sind Sachverständige, die Pflanz- versuche damit anstellen wollen. Der Eifer, mit welchem die Kornkultivirung nach neuen Methoden und Auswahl der Saat verfolgt wird, ist geradezu merk- würdig. Alle Eisenbahnen in lowa, Nebraska, Süd-Dakota und Minne- sota lassen Spezialzüge durch diese Staaten fahren, Ivo von der Hinteren Plattform den Farmern Belehrungen über Kornpflanzen und Saatfruch! "er- theilt werden. Die letzte Welschkorn- ernte betrug 20 Prozent mehr als im Jahre vorher und es liegt im Interesse der Eisenbahnen, diesen Ertrag noch zu erhöhen. Verlor sein Gedächt- ni ß. Ein Mann, der den Namen Elmer Anderson angab, sonst aber über sich keine Auskunft zu geben vermochte, befindet sich im Stadthospiial in St. Paul, Minn., in gefährlich krankem Zustande infolge essttt "Verletzung. Er wurde jüngst früh Morgens auf dem Bürgersteige vor dem Hospital in be- wußtlosem Zustande ausgefunden und in das Krankenhaus aufgenommen. Eine oberflächliche Untersuchung brachte keine Verletzung zu Tage, doch war wahrscheinlich eine innerliche Verletzung des Rückgrats schuld an seinem Zu- stande, da er zu Zeiten in Tobsucht verfiel und dann wieder vernünftige 'Augenblicke hatte, aber sonst über sich nichts zu sagen vermochte. Der ?König d e r S ch w i n d- ler, " ?Jke" Vail, ist dieser Tage in New Dort im 70. Lebensjahre unter eitlem angenommenen Namen gestor den. Man nimmt an, daß er sich wäh- rend seines Lebens über P 1,000,000 auf unrechtmäßige Weise erworben ha- ben muß, aber er gab das Geld mit vollen Händen wieder aus und starb schließlich arm. Vail stammte aus gu ter Familie, tief aber als Mähriger Junge davon und begann seine Per- brecherlaiifbahn. Seine Schlauheit half ihm durch, und erst in den letzten Jahren siel er den Behörden öfter in die Hände. Krebs als ?Mörder." Unter eigenthümlichen Umständen schied dieser Tage Otto Zimmermann, ein in einem New Porler Restaurant ange stellter Koch aus dem Lebe. Er war wegen seiner Geschicklichkeit in der Zu- bereitung von Krebsen bekannt und dies war seine Hauptbeschäfligung. Neulich gerietst er mit dem Daumm zwischen die Scheeren eines großen Krebses, der ihn so drückte, daß Blut hervorquoll. Eine Aufschwelluna stellte sich ein und nach einigen Stunden war Zimmermann eine Leiche. Eigenartiger Unfall beim Fcuerlö s ch e n. Als der Feuerwehrmann Braganz in Berlin bei einem Ladenbrande mit dem metallenen Sirahlrohr in der Hand Wasser zum Löschen der Flammen gegen die Decke spritzte, erhielt er einen elektrischen Schlag und stürzte zu Boden. Bra- ganz wurde nach der Wache gebracht. Wie sich später ergab, war der Wasser- strahl, den er gegen die Decke gerichtet hatte, mit der elektrischen Leitung in Berührung gekommen. Da das Strahl- rohr von Metall war, so wurde der Rohrführer getroffen. Braganz war zum Glück nur betäubt und erholte sich bald wieder. Opferwillige Söhne. Der Oekonvm Attenberger von Ober- wiesbach, Pfalz, hatte seit einiger Zeit mit einem schweren Fußleiden zu käm- pfen. Da die Heilung gar nicht vor- wärts gehen wollte, schlug der behan- delnde Arzt vor, gesunde Hautstücke auf die kranke Stelle zu setzen. Die beiden Söhne Lorenz und Andreas erklärten sich sofort bereit, dem Vater zuliebe die Operation an sich vornehmen zu lassen. Den Beiden wurden je 12 und 14 Stücke Haut in der Größe von Brief- marken abgenommen. Der Versuch war von Erfolg gekrönt.

Der deutsche Correspondent (Baltimore, Md.) 1905-02-17 [p ]€¦ · j Sin Heim. Wein' Tic Schelmerei gar reizvoll zu Gesicht, klingt. Tie Tasten rauschen wie von lrngelschoren singt

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Page 1: Der deutsche Correspondent (Baltimore, Md.) 1905-02-17 [p ]€¦ · j Sin Heim. Wein' Tic Schelmerei gar reizvoll zu Gesicht, klingt. Tie Tasten rauschen wie von lrngelschoren singt

j Sin Heim.

Wein'

Tic Schelmerei gar reizvoll zu Gesicht,

klingt.Tie Tasten rauschen wie von lrngelschoren

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B s a Z. Sch sf h

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Tholde Kunst, ich danke Dir!"

Di'' .seiidieiter.

Da lag er nun endlich, der schlaueSechserbock, der mich so oft genarrthatte! Zehn vergebliche Birschen,sechsmal umsonst geblattet! Auch heutewar's erfolglos gewesen?schon wollteich mein Versteck verlassen, da hörteich's brechen in den Büschen, ein schwa-ches Schmalreh raste daher in angstvol-ler Flucht, und dahinter der Kapitale?-das massive Gehörn hochgeperlt, fastschwarz ?dumpf rollte der Schuß durchden morgenstillen Buchenwald?ja, dieLiebe!

Aber, was nun? überlegte ich, alsder Taumel der ersten Freude verflogenwar; der Bock hat aufgebrochen nochseine dreißig Pfund, wenn nicht mehr;mit dieser Last drei Stunden lang aufder endlosen Landstraße heimlaufen inder stechenden Augusthitze?ich danke!Wenn sich nur ein Fuhrwerk auftreibenließe; hart wird sich's freilich machenum diese Jahreszeit, aber vielleicht ge-lingt's doch... versuchen wir's einmaldroben in Grub...

So wanderte ich denn gebeugt unterder schweren Bürde meines Rucksacksnach dem nahen Weiler, dessen Kirch--thurmspitzc die goldgelben, wellenför-mig verlaufenden Kornfelder überragte.

Endlich hatte ich den letzten Hügelerreicht und stand schwer athmend still.Links unter mir an der Straße erhobsich ein einzelner, ziemlich stattlicherHof. während die übrigen, wie es mirschien, ärmlicheren Häuser um einalterthümliches Kirchlein geschaart wei-ter gegen den Forst zu auf einer dünnbewaldeten Hölze lagen.

Mir zur Rechten zog sich ein einge-plankter geräumiger Wiesenhang hin;ich gewahrte dort zu meiner Freudeeinen Schecken, der behaglich graste, undschritt wohlgemuth auf einen Bauernzu, der neben dem einförmig rinnendenBrunnen saß. Der etwa dreißigjäh-rige Mann war gerade damit beschäf-tigt, die verbogene Klingt einer Senseglatt zu klopfen, und gewahrte micherst, als ich vpr ihm stand und miteinem Seufzer der Erleichterung meineLast niedersetzte.

?Seid's auf der Jagd g'we'n?"sagte er mit einem flüchtigen Blick aufmeine Büchse.

?Ja, und an Bock hab' i g'schoss'n,der zieht g'hörig bei der Hitz!" antwor-tete ich, mir die Stirn trocknend.

?An schwar'n aa no'!" nickte er an-erkennend. Dann stellte er die Sensebeiseite, hob den Rucksack neben sich aufdie Bank und betastete das starke, edelgeformte Gehörn.

?San S' auch Jäger?" fragte ich,durch seine Antheilnahme geschmeichelt.

?Raa, d' Jagd thuat loa gut net für'n Bauern," erwiderte er bedächtig, ?'skimmt nix G'scheit's 'raus dabei fürunseroan. Bal der Lauer gebt jag'n,werd der Hof eahm vcrtrag'n, hat derWater selig all'wei' g'sagt..

Er schwieg, klopfte umständlich seinePfeife aus und schien die Fortsetzungdes Gesprächswon mir zu erwarten.

?I hätt' halt an Anlieg'n..." be-gann ich endlich. ?Der Bock is garschwer, und hübsch heiß macht's auchheut', und auf Miesbach sind's an diedrei Stund' zum geh'n. Drum hätt'i halt frag'n woll'n, ob S' mi' net nei'-fahr'n könnt'n auf Miesbach?"

?DöS werd net guat geh'n," sagt erlangsam und stocherte mit einer zer-zausten Rabenfeder in der Pfeife, ~d'Rooß san drent in der Mühlau ... undkemma erscht auf d' Nacht hoam ..

?Aber da drob'n is do' a Gaul?"wandte ich ein und deutete auf denahnungslos grasenden Schecken, ?g'hörtder net Jhna?"

?Scll wohl," antwortete der Bauerablehnend.

Oder geht er am End' krumm?"Naa, trumm geht er net. der?aber

sei' dornet guat."

sten S', net umkraststn pracyntchopfen!i l's scho' sten," drDazwisang sellgreifendich das bast VÄerlmahnen

cho' sei', werd dides sonsta ssenenn, herz-j gel zerreißenerte die schwan-

i Mass w:r net z'tend znder Snj ba'fahr'n.ich ein. Schatz i Hoffnu Hilfe?u

Matt shön's Gmd vom wimn>aufhör-e>meunbtweg fahr'n lich die ssurmglc gi d ?latz mer d'n, wer s

w warumet?" riHerr islte endlstphirend..ärgbal Sie:r net fader Lost hatte ssgft die jan ham S' iß?" 'chwere ange inumende.,

,aar 's E aber i Raul gen.ne( sag'!" Dawider wütWider-^

,il i sech zahl..tand deres gel wohl'net chlug u> der sti Schecke

st!" bchajleichgiltioch inner jetzt es deiss,g'n S'nur gsteiden M nicht aber, ihm v

waltet sti' kc en Sattschnallst ,?halt amcht." ?Soo . jiatzt Pott bei- i

netmö. geht'sllmm'!":r Loislchwana lweilg'fälli' l ach ich ch gewcf den E lim inunis. tio' bald, hab' i Sorg'

?veg'li deisagte eret, Aroilafstiß ?et!" Hoch (der Hen als er z

?deiß i mis der Gc ungeitzast sühn schoß -dcnst?" : daboner und ichneller,~!rhex! Is aber mie abschsttraße h!

Vatt er der vor z Jetzt Host scharing er- eJahcitdem lmx arbeiicht?wSätze ind ermehlebt halt: mir ciuuchte ui Wäldchen er >I derart n. daß or eiiiertertafelcheuen, l

keincirmig fachrung. Wang zite, stieggerade >wun und E über npor... '

5seltseiuz läm mir. w ..IM ch JoseNte es :readlümmkun Eindeben inen aus einigen >seine? die Pf stopfen Zeg lag sl und h nicht

bMe Sehr kame auf delkamm iehernd ng hercnt den suns ibliche Ems, ranischigenif hoch,' mitm fl Hast dzng herritstrndeie. ' i.

ter uste athen ?Grad'stim Vselig!"?Z thuat'Sc, brendhnte der Heiserumelte uBein breunt'mser Stchfahl ,en Brg , ..

breniho'! Mir uns gd wiclang dcetzlichenimnllf'n, mm net gtziehern.Wass 'n Teichaug rg'radM' oanit' aufum dspritz'n!' - "liroitzc r.

Der war aungen u,..-schaugt nach ,e hinübch^Dicht,rauer Schlug M hos eur.ngec, stehtan ?.Stellen,um reit'Abfch dem jtiefblwrqmhir ,

I' lim ainnersttzefallig lneide- z

oaner't!" drägstvolll, heute

Mädid lehnteschöpft >den lk ' is Hinte Der Z) hatte

?Dan in diau." s,. Gnade : Audiendern.der Zumpf. ?s ja o °uße:ebenswu wargern'' empfanrden, u, diese

?ZNn Gothen Nanf ie''e/iss° Aug. ge-jDein'n!" slehtirn. 'M. hluß hasslcnz

T?I kc. Awnstoaßt cha^Mraft" nachsterag begr. kon-

..Jireil!'. ado' " mel war jherzi'.r!" jannas Mächen liqend,

? uns n-' !hilfst.m.M

Finjüttelte auer b'. auch er sich, jKopf.wnn neii, j hamer's worch, !er Inet g'sehr und ttelt, sei: "Zdemeial..." ' und Zem er iger-

?Libitt' DdösDerivoa rch'n.der gan-üOrt z hab' a^"'PWel-Linneik' nur wannganz nd drü GrunkÄgeht.. Wtrach Eiden

?Jar 'j Mt recht 'fiel ich ein,verzeihder Hinnz nnchnn da-wer-?nndßalller sit'ssag'n er mir Mag!. >e X.

Der war ssig, h/ warstürzst lankw Zaus'den ?

Haus, iger als ner, docl Aicitco (ssrw

von (übastr steit midem B< sie ?Fror Zeiturhlt:

?Brcuat'ß, Z brenne königlnsgericht agtesagst Tei Dir z!" rief estm Doimeisier i, obaufger zimmerlloys Soen-

?Loicie hie Zudig sei iniLandmcoysschreckt,cur g'rada bist.'nidt. Edarauf dortsetzte sihmeitd ?gel Du ?Idealer nichder-hilfst iiLinner im seinühel uwrei KiiDerTiger?" srichter.selben Acht

?Geher, kam's dcnnlt von jittwe irrenlänger chau n dinnd depn gestorr, einenderJamniengst ich. ndcrmastfing: rter

?Undm Prudnet recht Obervi! Da mnnIvaar, i:t dgnack abi ausrben umun der uci-Ail!" riZursche rmte den vier ugen stind"Hang hin, den Eholcn. w.?Bqur Zeitsau

Mißt und lii zäisi undendeindduch igs-lichem Sh ihm ier nach.hrcn istich, die nn-

?All'chi' is rei', derder Oresscnen inLoisl!"lte er, ?iG'recht'Dörfermdendennenham's swistht ara Bot- Bürger zugehenssenschaft!" slreifteslick dieder Bill der eindererröthene, die Veen Köpfte verswin soUieor-senkte. ug einessrben aidi-

Jnzwbrachst isl demder letzhdlich ziler-mächtigieckhengst. dessen zu bestAus eivrf.milchwell wie n bellertl Bürge: erlrankiin-war vergroßechwarzensie nichtaren Vgeiileuchtenlke. 'dlgendecht ein: Le-

Willi: det G: starken n habe estellt, btenFaust, Ii seuie Blähnetellen, tu weit daeingetrate abe seinenir Stellt bin."blaugraigen spißosheit -

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Zlls dl jetzt veghnt and ZZor nngveirasch hellten Sgulegen.en wurWalde (in,da baunThstr wiließ sichsen, die eine-1 Nge- !sah nick iipd fnit den n und ie des gen jbeiden kßen zugs. daßwertsbessittig rssrt

? eerdigt.in nun idt- '?Laßs, Lpislst nix!"l.bte Butzlich lmf-

schrie ander Linnhat ihn cht: äch inzndicnia koa:'n liönnoia der angesehw der dcuf- IBater. .iatz scho.. Laß dene Toesen ist.unihn aus t, er nimmer rnd.g wohnst schiecht ick, wia oißr ertrugvazuma ssrschstelesterreicher"

drige Fd Grohiimbeschwor.. D.rner Dir zschuhla einen Tuf. !'' ' Z silfttufelnaben sin.lm.r abanand' Bropold h.ie-

tk - ~, mühte s Brudcrinr zu zioch wurdn

wÄ ..v k ' heftig nmert. sich !wah nd eustr gtestgen Kumrk-übalüÄ 's' ""'"en Beder Tüi-

Es wachMen-r An- >"blich meM zwisi beiden

öliilcchoi.BMarriot.

e jungehielt einen kleinen-iß ausnütterchen in denen und tznend auf die zar-Zlumen ?Sie sind dochschön," sie leise zu ihremn. ?Nhr. Ernst?" Erihr zuchelte sie an. Essiel Liestem Blick und vielanen.

: tehrteder HochzeitsreiseIm (war es gar keine

eitsreisei: sie fuhren ebenon ihreradt, von Köln am, nach wen, nach Wien,in Müssten sie sich einenlang cum. ?Wir wollen

reisen, die junge Frau. ?Mssind. Das Kinddabei fast. Für's Ersteoill ich nse, zu Deinem ...einem chatte sie zaghaftstfügt.

war n,e erste und aucheine liebe: das wußte sie

Sein und Bestes unds lag tr Todten begra-einer erm. Und sie hatteimer gehhre Kinder undbliebe trewesen. Aber erzrtgezogKöln am Rheinar in Blieben; hatte daund gew Köln mit derKousirssen. Nicht ein-

schrieben:. Vielleicht weilj gliicklicken war. Dannar das kommen und derNach zger Ehe hatte er

junge Fraben. Und dar tviedeqeschrieben; viel-weil er Mellich gewesen

> drei mnd kummervollm Tran war er nacheloiiimel ein paar Tage: bleiben Aber er hattewusine esehen und war

i gcbliebech einer Woche>aren sie, und drei Wo-

j äier hei sie. Es hatte. vnnderstz gefügt, weil er! bedürftiund so einsam,' il sie ihmmer liebt und

und lieb trösten wußte,latte ein einen zchirjäh-ohn. L oft hatte er ihr

remKinden müssen, dennzrte Müssen: was fürcharakterleine habe, Wa-ich am beschäftige, wemich sei. e PhotographieIben, dietcr stets bei sichtt sie im'der ansehen zu! Und e das Bildchenrragte siezstvoll in ihrem

?Wirsnich liebgewin-rertrauerr hckben? Mirrgwöhnis feindselig ent-ciinen?"

e vor dinde zitterte, vorbmrbiitlchter, dein sie?-sster werte. Der Baterhr Sohn den, daß er ihme:e Mainringen würde.Ih sie h das Kind ge-st voll er, demiithiger(Der Knie wohl geant-NAber nm Bater. Undv neuen stand in demkiriefe kei. Wie sie vordinde zip

jetzt nocssvo sie ihm soir, noch nssiefmiitterlein!Z denn eine böse undhtiefiuutl? ES war jas<d! ?ErPe sie, als derTin Tbo Hauses hielt,''och eineiiblick. Ich...ice mich."

:ach ihr gl. Erwin seiglliebebedsagte er. DerTde sich >S>e müsse nurGaden, dde Zeit lassen,sie zu gen Gr habe ebenfetter so uechlich lieb geh'

Du," därcuirig. ?WieDer TroWitlwers warsticht melnn seine Fraune, hätte nie, nie an sieS<

chncll ritte sie die Re-gt Bitterlich man immerMall das und Einzigefear es nug, einem ge-lisienschen sein z dürfe lächelte. Ja, es wargelomm,">e. ?Wir wol-leiinenr Kich fürchte michnir."

en lief nicht. Als ersuten sah,ja ter mit der?rtgma," einen scheuenurgen Blijhr hin. Abererltch ,Uchte Stelle.

tue nera." sagte seinV einem nfreien Ton.?Zu.ihr nn Kuß geben.Ei

as wollht. Unbeweg-lich stehenstand.

g mit ackter Hand zuihi Gin Dunge war's,mi aufgenstnabengesicht,

! dissocken inklen Augen,i mßater sq! Sie wolltei nar Hand ihn an sich

ziEr aberihr aus undMeinem ch und hängtesich Vater luchzte. ?Ich

j wi Papa.'ag keine neue! MNeine, itama will ich! hasine andi

sagchiter mit einergestrenge.ist nicht meinliel guter Wenn EinemJemen Krn will, stößt

nraücht vonDas ist sehrunsch."

cht blickstarr an. rißi sich) lief aiZimmer.

ärger. fürchtete,"saggater uste die Stirn.?Vthm, Alstwiß habenihneben Mn und die

Dienstleute mn ihren Ammenmärchenvon den bösen Stiefmüttern so ver-hetzt."

?Ich habe nichts zu verzeihen," sagtesie. ?Laß mich mit ihm allein. Ichwill ihn suchen."

Sie fand ihn in seinem Zimm'er; aufseinem Bette sitzend, über dem das Bildseiner todten Mutter hing.

?Erwin," redete sie ihn an, und ihreStimme zitterte so stark, daß sie kaum

zu sprechen vermochte, ?sieh diese Blu-men an." Und sie hielt ihm den Stief-mütterchenstrauß entgegen. ?Sie sindsanft in ihren Farben, und wenn Dusie anrührst, ist es, als wenn DuSammt berührtest. Versuch' es ein-mal! Du wirst schon sehen.'" Wider-strebend erhob er sich, trat zu ihr hinund strich mit der kleinen Hand überdie Blumen. Dann blickte er der neuenMama in's Gesicht. ?Ja, es ist wieSammt," sagte er.

?Siehst Du," fuhr sie fort, und ihreStimme klang schon ein wenig fester.?Und diese Blumen wollen wir mor-gen, Du und ich, wir Beide ganz allein,Deiner lieben Mutter bringen. Und ichwill die Blumesi auf ibr Grab legen,und Du wirst dabei stehen. Und dannwerde ich Dich bei der Hand nehmenund Deiner lieben, lieben Mutter ge-loben, über Dich zu wachen, wie überein eigen Kind. Deine Mutter brauchstDu mich nicht zu nennen, Erwin. EineMutter hat man nur einmal. Und Dusollst auch Deine liebe Mutter nicht ver-gessen, Nein, erzählen sollst Du mirvon ihr, damit ich weiß, wie sie warund was Du an ihr am meisten geliebthast ... Und ich will mich nach ihr bil-den. Will ihr ähnlich werden. Unddann wirst Du mich?vielleicht?ein

bischen lieb gewinnen. Die Stiefmiitterchen sind zarte Blumen und weichwie Sammt, nicht wahr? Und auchnicht jede Stiefmutter, ist böse... Somanche kommt einem Kinde voll Liebeentgegen. Aber wenn das Kind Neinsagt und nichts wissen will von demarmen Stiefmütterlein, dann..dannweint das arme Stiefmütterlein undweiß sich nicht zu helfen ..

Unverwandt starrte er sie an. Sieweinte wirklich, die neue Mama! Undsie war nicht gekommen, um. seine Mut-ter aus seinem Herzen zu drängen. Siewollte der Mama Blumen bringen aufihr Grab, wollte, daß er ihr von dertodten Mutter erzähle...

Noch einmal glitt seine kleine Hand-über die Stiefmütterchen, die so zartwaren und so weich. Seme Mutterhatte die Rosen am meisten geliebt. Diewaren noch schöner und dufteten sosüß! Aber die Stiefmütterchen warendoch auch ... doch auch ...

Wie es getommen war, wußte erspäter nicht. Aber mit einem Malehing er am Halse der neuen Mamaund sie weinten zusammen.

s>cl drr Mm H.n!igcr.

Die noch mit siebzig Jahren uner-müdliche Amalie Hunzinger (gest. 1884)gehörte zu den Pflichtgetreuesten Mit-gliedern des Wiener Burgtheaters. Sielvar nie aus Laune ?indisponirt," sieverursachte nie eine Störung. Ja, dieDiener des Burgtheaters erzählten,daß, wenn sie sich wirklich einmal un-wohl fühlte, sie sich noch durch ihreBitten bewegen ließ, aufzutreten. Wenndiese zum Beispiel sagten: ?Schauns,gnädige Frau, in dem Wetter müssenwir jetzt herumlaufen und Ersatzsuchen," so Pflegte sie zu erwidern:?Na, 's isch zwar a Opfer, aber ichwill Euch nit schjrapaziere!"

Die wackere Schwäbin erlebte es, daßihr Sohn, der Offizier war, zum Re-gimentslommandanlen vorrückte. Fürihn hatte sie nie ein Opfer gescheut, fürihn hat sie gespart und gesorgt. Einecharakteristische Anekdote zum Beleg.Der junge Haizinger war früher Adjutant bei dem Marschall Radetzkh.

Bon Zeit zu Zeit schrieb er seiner Mut-ter einen Brief, daß er Geld brauche,weil er sich ein neues Pferd anschaffenmüsse, und jedesmal wurde ihm der ge-forderte Betrag bereitwilligst übermittelt. Als nun Radetzty nach Wienkam, ging Frau Haizinger zum Mar-schall und stellte ihn sck)rzend darüberzur Rede, daß er ihren Sohn so sehrabhetze, und derselbe so viele Pferdeverbrauche.

Radetzkh schüttelte den Kopf und er-widerte: ?Was fällt Ihnen ein, liebeHaizinger. Ihr Sohn reitet nochimmer den alten Krampen, den er beimEintritt in's Regiment mitbrachte!"

Erstaunt rief sie da: ?Hai mich alsodas Schlingele angeführt und 's Geldleverputzt, statt sich a Rößlc zu taufei."

Englische Gkspriistrrgrschichtr. Zweieinander wildfremde Reisende fuhrenim Schnellzuge von Schottland hernach Süden. Sie saßen einander aufzwei Eckplätzen gegenüber. Nach dreiStunden unverbrüchlichen Schweigensdachte der eine, es sei doch wohl ange-zeigt, ein paar Worte mit seinem Reisegeführten zu wechseln. So hob er dennden Kopf hinter seinem Zeitungsblatteund bemerkte: ?Klapprige Linie das,

finden Sie nicht auch?" ??Ja, rechtwacklig," erwiderte sein Gegenmannfreundlich. ?Vor drei Jahren habe ichauch auf dieser Linie meinen Tod ge-funden."

Vor

Pantoffelheld (zum Uhren-händler): ?Meine Frau wird wahr-scheinlich morgen herkommen und eine

Pendeluhr kaufen... geben Sie ihrnur eine, die tüchtig nachgeht!"

Gedanlikiisplittcr.

Manche Menschen haben nur dm Geist,den sie trinken.

Man tan hart werden dadurch, datz man

nicht fiir weich gelten will.Wer seine Träume vcrwirlltchen will,

Manch bleibt so lang am Klavier fihen,tik sie sitzen bleibt.

Sin Bürge Rothschilds.Der Baron Rothschild in Paris ging j

eines Tages an dem Laden eines Tröd-lers vorüber. Das. bunte Gewirr derverschiedenartigsten Gegenstände erregte

seine Aufmerksamkeit, als er in dembunten DurwemauderaejAenwlterthüni- slichen Barometer entdeckte, d'er.crus derZeit Ludwigs XVI, stammte. Der iBaron, ein eifriger Liebhaber und Krn-ner von dergleichen Kuriositäten, be- ischloß sofort, den Barometer zu kaufen, iDer Preis hierfür betrug 12 Francs(P2.N). und ganz erfreut üwer ine. so iwohlfeile Erwerbung, griff Rothschild jin die Tasche, um zu bezahlen?aberwie fatal, in der Eile und Zerstreuung :hatte er zu Haüse seine Börselassen. ?Nun, das schadet nichts, ich inehme unter allen Umständen diesenBarometer," sagte er zu der Trod-jlerin, ?ich bin der Baron Rothschild, !schicken Sie ihn mir zu, pian wird

! Ihnen das Geld in meiner Wohnungi einhändigen." ?Baron Rothschild? ji Kenne ich nicht," entgegnete die Tröd-! lerin, ?und außerdem schicke ich niemals

j den Leuten Sachen zu. Was bei mir' getauft wird, muß sofort bezahlt und

j mitgenommen werden." Jetzt stand i> der Börsenfiirst völlig verblüfft da. i

! Aber er war gerade guter Laune, und jso belustigte ihn dies kleine Abenteuer, s

j Eben stand er in, Begriffe, der Frau! einige Aufklärungen über seinen Stand

zu geben, als er auf der anderen Seite si der Straße einen Dienstmann vorüber- si gehen sah; er winkte diesen herbei und j

fragte lächelnd: ?Wissen Sie vielleicht setwas von dem Baron Rothschild?" ? i?Na, das ist mir eine sehr komische iFrage, das ist ja unser Goldkönig.Warum fragen Sie mich aber danach?"??Weil die Frau hier ihm soeben einenKredit von 12 flrancs versagt hat," :sagte Rothschild, auf die Trödlerin 'zei- igend. ?Ist das wirklich wahr, FrauLermoine?" rief der Dienstmann. ?Ja, jfreilich, man kann doch eben nicht alleWelt kennen," erwiderte die Trödleringanz trocken. ?Sie aber kenne ich, undwenn Sie mir dafür garcmtiren wol- jlen ..." Bei diesen Worten unterbrachder Baron die Frau durch ein herz- ilichcs, langanhaltendes Gelächter, unddann sagte er, sich an den Packträger iwendend: ?Nun gut, wenn Sie die:Bürgschaft für mich übernehmen wol- jlen, so gehen Sie einmal vor allen Din- igen, mir einen Wagen zu holen, unddann tragen Sie diesen Barometer inmeine Wohnung." Der Dienstmann iließ sich das nicht zweimal sagen. Er !beschaffte rasch den Wagen und ei tc 'dann mit dem Barometer in das Hoteldes Geldfürsten, wo er fiir das ?über-nommene Risito," wie Rothschild sagte, !reichlich belohnt wurde.

Könitz Allans und der Wirth.Der fügend Alfons Xlll.

von Sssaniew ist 'ein palsionirter Auto-mobilfahrer. Er liebt es, auf den Aus- .flügen, die er häufig in die -Umgegendseiner Hauptstadt Unternimmt, hin undwieder den ?Hcwun al Raschid" zu spie-len. Jüngst lehrte der König bei einemGastwirthe auf dem Lande ein, der sichweit und breit der summarischen Artwegen, in der er mit seinen Kundenumzugchen liebt, .des Beinamens des?groben Wirthes" erfreut, Königund sein Adjutant, Beide in. ?wil, hat- -ten sich kaum in der Gaststube nieder sgelassen, als Tio Roque, so heißt de-rsiTreffliche, auch an ihrem Tische ,Platz,nahm und in der ihm eigenen' zwanglosen Weise ein Gespräch begann. 'Daslenkte sich, wie in Spanien gewöhnlich, -schnell auf das Gebiet der hohen Poli-tik, und bald hiebt Tio Roque dem Kö- jnig ein regelrechtes Privatissimum iibed -das Thema, ?was alles in 'Spanien janders werden muffe." Vor allein, so-:meinte er, sei der Monarch an den derr<.sehenden schlimmen Zuständen schilld!0Der wisse nicht, sich von seiner Umge- !bung, lauter Schmeichler und Speichel- !lecker, freizumachen. Zu ihm, Tio!Roque, solle er einmal kommen, da Iwerde er die Wahrheit erfahren und!hören, was dem Volke noth thue. Durch >das Komische der Szene belustigt, aber Idoch ernst lauschte Alfons diesemi?Speech," und als das Frühstück be- lendet war, gab er dem Braven mitden Worten: ?Ich werde es mir mer- !ken!" freundlichst die Hand. DieserAbschiedsgruß machte den braven Knei-pier stutzig, aber das königliche Auto-mobil war längst hinter der ersten Au- 'Benbiegung verschwunden, als ihm ein!?Seifensieder" darüber aufging, wer '

seine Gäste gewesen/und wen er mit

seiner staatsmännischen Weisheit er- lleuchtet hatte.

Frau: ?An der Hausthüre stehtdoch angeschlagen: .Betteln und Hau lssren ist verboten.' "?B etiler:!?O mei, gnä' Frau. heutzutag' darfma' net alles glauben!"

Aus Todesnoth geret-tet. Eine heroische That vollführtejüngst in Avpleton, Wis.. ein Schülerder LawrenceUniversität Namens Ir-win W. Church. Mehrere junge Da-me amüsirten,fich damit, auf einemSchlitten den hinter dem UniversilSts--gebäude liegenden- Hügel hinabzusau-sen, als sie plötzlich die Kontrolle überdas leichte Fuhtwerk verloren und aufdie dünne Eisd.ecke des Fox-Flgsses hin-aussausten. Mitten im Flusse gab dasEis nach und die vier Insassen desSchlittens tauchten in das eisig kalteWasser, laut um Hilfe rufend. Es gelang ihnen indessen, sich am Rande derEisdecke festzuhalten, bis Rettung kam.Der junge Student Irwin Churchhörte die Rufe, eilte rasch herbei und esgelang ihm. die Verunglückten ausihrer gefährlichen Lage zu befreien. DerRetter erkrankte selbst nach Vollendungseines Werkes und mußte das Betthüten. Die jnngen' Mädchen littengleichfalls an den Folgen des kalten

Bade und der ausgestandenen Todangst.

Zartfühlende E sin b r e -

ch e r. Der Schmerz eines Mädchensüber den Berlust eines Ringes, den ihmdie sterbende Mutter geschenkt, hat dieHerzen von drei Ehicagoer Einbrecherngerührt. Ter Ring ist taum 24 Stun-den nachdem er der 15jährigen VeraFovler, der Enkelin des MillionärsEugen Fishburn, in dessen Wohnungder Einbruch stattfand, vom Finger gerissen wurde, per Post wieder zurückge-sandt worden. Der Brief, in den derRing eingeschlossen war, trug leine Un-terschrift und lautete: ?Wir sind keineProfessionellen Einbrecher. Auch wiralle haben Mütter. Eingeschlossen istder Ring, der, wie Sie sagen, ein Ge-schenk Ihrer verstorbenen Mutier ist.Mit besten Grüßen." Der Brief wurdeder Polizei übergeben und diese wirdihn benutzen, um den Einbrechern aufdie Spur zu kommen.

Mörderischer Beamter.In Wilson, Kas., erschoß Stadtmar-schall Tillman den Postmeister Sam.Hutchinson, welcher zugleich Redakteureiner Zeitung war, und beging dannSelbstmord. Kürzlich hatte Tillmaneinen Sohn Hutchinsons, den er nachdem Abendglöcklein noch auf derStraße fand, durchgeprügelt und nachHause geschickt. Diesen Vorfall behaudelte Hutchinson in satirischer Weise,wies aber zugleich darauf hin, daß einMann, der seine eigene Familie nichtunterstütze, keine Autorität über Anderehaben solle. Tillmans Frau hatte sichnämlich von ihm scheiden lassen. Nach-dem Tillman den Artikel gelesen, suchteer Hutchinson auf und schoß ihn nieder.Dann, von einer bewassjneten Menschcnmenge verfolgt, flüchtete er sich inseine Wohnung und erschoß sich.

Theures Saatkorn. Dielowa Samenkorn Schule zu Ames er-zielte für 100 Kornähren PlOO. Eshandelte sich um Maiskolben, welchepreisgekrönt worden waren. Die Käu-fer sind Sachverständige, die Pflanz-versuche damit anstellen wollen. DerEifer, mit welchem die Kornkultivirungnach neuen Methoden und Auswahl derSaat verfolgt wird, ist geradezu merk-würdig. Alle Eisenbahnen in lowa,Nebraska, Süd-Dakota und Minne-sota lassen Spezialzüge durch dieseStaaten fahren, Ivo von der HinterenPlattform den Farmern Belehrungenüber Kornpflanzen und Saatfruch! "er-theilt werden. Die letzte Welschkorn-ernte betrug 20 Prozent mehr als imJahre vorher und es liegt im Interesseder Eisenbahnen, diesen Ertrag noch zuerhöhen.

Verlor sein Gedächt-ni ß. Ein Mann, der den NamenElmer Anderson angab, sonst aber übersich keine Auskunft zu geben vermochte,befindet sich im Stadthospiial in St.Paul, Minn., in gefährlich krankemZustande infolge essttt "Verletzung. Erwurde jüngst früh Morgens auf demBürgersteige vor dem Hospital in be-wußtlosem Zustande ausgefunden undin das Krankenhaus aufgenommen.Eine oberflächliche Untersuchung brachtekeine Verletzung zu Tage, doch warwahrscheinlich eine innerliche Verletzungdes Rückgrats schuld an seinem Zu-stande, da er zu Zeiten in Tobsuchtverfiel und dann wieder vernünftige'Augenblicke hatte, aber sonst über sichnichts zu sagen vermochte.

Der ?König d e r S ch w i n d-ler, " ?Jke" Vail, ist dieser Tage inNew Dort im 70. Lebensjahre untereitlem angenommenen Namen gestorden. Man nimmt an, daß er sich wäh-rend seines Lebens über P 1,000,000

auf unrechtmäßige Weise erworben ha-ben muß, aber er gab das Geld mitvollen Händen wieder aus und starbschließlich arm. Vail stammte aus guter Familie, tief aber als MährigerJunge davon und begann seine Per-brecherlaiifbahn. Seine Schlauheithalf ihm durch, und erst in den letztenJahren siel er den Behörden öfter indie Hände.

Krebs als ?Mörder."Unter eigenthümlichen Umständen schieddieser Tage Otto Zimmermann, ein ineinem New Porler Restaurant angestellter Koch aus dem Lebe. Er warwegen seiner Geschicklichkeit in der Zu-bereitung von Krebsen bekannt unddies war seine Hauptbeschäfligung.Neulich gerietst er mit dem Daummzwischen die Scheeren eines großenKrebses, der ihn so drückte, daß Bluthervorquoll. Eine Aufschwelluna stelltesich ein und nach einigen Stunden warZimmermann eine Leiche.

Eigenartiger Unfallbeim Fcuerlö s ch e n. Als derFeuerwehrmann Braganz in Berlin beieinem Ladenbrande mit dem metallenenSirahlrohr in der Hand Wasser zum

Löschen der Flammen gegen die Deckespritzte, erhielt er einen elektrischenSchlag und stürzte zu Boden. Bra-ganz wurde nach der Wache gebracht.Wie sich später ergab, war der Wasser-strahl, den er gegen die Decke gerichtethatte, mit der elektrischen Leitung inBerührung gekommen. Da das Strahl-rohr von Metall war, so wurde derRohrführer getroffen. Braganz warzum Glück nur betäubt und erholte sichbald wieder.

Opferwillige Söhne.Der Oekonvm Attenberger von Ober-wiesbach, Pfalz, hatte seit einiger Zeitmit einem schweren Fußleiden zu käm-pfen. Da die Heilung gar nicht vor-wärts gehen wollte, schlug der behan-delnde Arzt vor, gesunde Hautstücke aufdie kranke Stelle zu setzen. Die beidenSöhne Lorenz und Andreas erklärtensich sofort bereit, dem Vater zuliebe dieOperation an sich vornehmen zu lassen.Den Beiden wurden je 12 und 14Stücke Haut in der Größe von Brief-marken abgenommen. Der Versuch warvon Erfolg gekrönt.