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Der Deutsche Forstverein ratd seine bisherige Tätigkeit. 413 Der Deutsche 5orjh)erein und feine bisherige Otigfeit Von JorftMreftor Dr. ij. §iirfl Jm Jahr 1899 wurde auf der Versammlung deutscher Forstmänner in Schwerin der wichtige Beschluß gefaßt, an Siede der bisherigen Wanderversammlungen einen fest gegliederten Deutschen Forsiverein treten §u lassen; mit 1100 Mitgliedern trat er 1900 ins Leben, hat deren Zahl mittlerweile mehr als verdoppelt, sich als ein nü|liches, gut funktionierendes Gebilde erwiesen — ein kurzer Nückölick auf sein Eni- stehen, seine Entwicklung, seine bisherige Tätigkeit ist wohl manchem unserer Leser und insbesondere der jüngeren Generation, der die früheren Verhältnisse fremd sind, nicht ohne Interesse. Zunächst ein Sftüclbliif auf die frühere Zeit. Schon in der Mitte des vorigen Jahrhunderts bestanden eine Anzahl von Landes- und Provinzial-Forstvereinen (Sc&lefien, Thüringen, Sachsen, Harz usw.), deren Versammlungen den Forstmännern Gelegenheit zu Beratungen und zum iKeinungSaustausch gaben. Jn Süddeutschlanö war diese geboten durch bie alljährliche „Versammlung süddeutscher Land- und Forstwirte", die sich in Sektionen sür Land- unb Forstwirte glieberte. Balb aber zeigte sich biese Verbinbung von Lanb- unb Forstwirtschaft als nicht mehr zeitgemäß unb die süddeutschen Forstwirte hielten ihre Versammlungen sür sich allein bis zum Jahre 1869, in welchem aus Antrag des Oberforstrats Noth von Sigmaringen in Gegenwart einer großen Anzahl spezieB zu diesem Zweck herbeigeeilter norddeutscher Kollegen in Aschaffenburg unter allgemeiner Begeisterung beschlossen wurde, den bisherigen Gegensa| jwifchen Süd- und Norddeutfchland auszufchalten und affjährlich im Wechfel zwifchen Süd und Nord eine Verfarnmlung deutfcher Forstmänner abzuhalten. Deren erste sand im Jahr 1872 — in den Jahren 1870 unb 1871 unterblieben sie wegen des Krieges — in Braunschweig, die le|te 1899 in Schwerin statt. Diese Wanderversammlungen, die sich stets regen Besuches erfreuten, haben unzweifelhaft viel Gutes gestiftet, durch -Behandlung wütiger forst¬ technischer' wie sorstpolitischer Fragen viele Anregung gegeben, einen lebhaften Verfehr der deutschen Forstmänner hervorgerufen — aber sie hatten auch ihre fchwachen Seiten. Es waren eben Wandersammlungen ohne ständige Vorstand- und Mitgliedschaft; der ZufaE spielte bei der Wahl der Vorsitzenden, der Themata, der Neserenten, ja auch der Ab* stimmungen, wie solche nicht selten über einzelne Fragen und bezw. Anträge stattfanden, eine nicht geringe Nolle. Ein innerer Zusammenhang zwischen ihnen bestand nicht, ebensowenig ein Organ sür etwaige weitere Ver-

Der Deutsche Forstverein und seine bisherige Tätigkeit

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Der Deutsche Forstverein ratd seine bisherige Tätigkeit. 413

Der Deutsche 5orjh)erein und feine bisherige Ot ig fe i t Von JorftMreftor Dr. ij. § i i r f l

Jm Jahr 1899 wurde auf der Versammlung deutscher Forstmänner in Schwerin der wichtige Beschluß gefaßt, an Siede der bisherigen Wanderversammlungen einen fest gegliederten Deutschen Forsiverein treten §u lassen; mit 1100 Mitgliedern trat er 1900 ins Leben, hat deren Zahl mittlerweile mehr als verdoppelt, sich als ein nü|liches, gut funktionierendes Gebilde erwiesen — ein kurzer Nückölick auf sein Eni-stehen, seine Entwicklung, seine bisherige Tätigkeit ist wohl manchem unserer Leser und insbesondere der jüngeren Generation, der die früheren Verhältnisse fremd sind, nicht ohne Interesse.

Zunächst ein Sftüclbliif auf die frühere Zeit. Schon in der Mitte des vorigen Jahrhunderts bestanden eine Anzahl von Landes- und Provinzial-Forstvereinen (Sc&lefien, Thüringen, Sachsen, Harz usw.), deren Versammlungen den Forstmännern Gelegenheit zu Beratungen und zum iKeinungSaustausch gaben. Jn Süddeutschlanö war diese geboten durch bie alljährliche „Versammlung süddeutscher Land- und Forstwirte", die sich in Sektionen sür Land- unb Forstwirte glieberte. Balb aber zeigte sich biese Verbinbung von Lanb- unb Forstwirtschaft als nicht mehr zeitgemäß unb die süddeutschen Forstwirte hielten ihre Versammlungen sür sich allein bis zum Jahre 1869, in welchem aus Antrag des Oberforstrats Noth von Sigmaringen in Gegenwart einer großen Anzahl spezieB zu diesem Zweck herbeigeeilter norddeutscher Kollegen in Aschaffenburg unter allgemeiner Begeisterung beschlossen wurde, den bisherigen Gegensa| jwifchen Süd- und Norddeutfchland auszufchalten und affjährlich im Wechfel zwifchen Süd und Nord eine Verfarnmlung deutfcher Forstmänner abzuhalten. Deren erste sand im Jahr 1872 — in den Jahren 1870 unb 1871 unterblieben sie wegen des Krieges — in Braunschweig, die le|te 1899 in Schwerin statt.

Diese Wanderversammlungen, die sich stets regen Besuches erfreuten, haben unzweifelhaft viel Gutes gestiftet, durch -Behandlung wütiger forst¬ technischer' wie sorstpolitischer Fragen viele Anregung gegeben, einen lebhaften Verfehr der deutschen Forstmänner hervorgerufen — aber sie hatten auch ihre fchwachen Seiten. Es waren eben Wandersammlungen ohne ständige Vorstand- und Mitgliedschaft; der ZufaE spielte bei der Wahl der Vorsitzenden, der Themata, der Neserenten, ja auch der Ab* stimmungen, wie solche nicht selten über einzelne Fragen und bezw. Anträge stattfanden, eine nicht geringe Nolle. Ein innerer Zusammenhang zwischen ihnen bestand nicht, ebensowenig ein Organ sür etwaige weitere Ver-

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tretung gefaßter Beschlüsse. Auch die Vorbereitung für die Versammlung bot manche Schwierigfeiten, Mittel hierfür und für die etwaigen Kosten der Vorbereitung der Themata u. bergt, waren nicht vorhanden, jede Versammlung hatte durch die Mitgliederbeiträge für ihre Kosten aus¬ zukommen, das fast stets vorhandene Defizit pflegte großmütig der Staat zu decken, in dem man tagte!

Solche Mängel veranlaßten schon im Jahre 1881 den Landforst¬ meister Akademiedirektor Dr. Dane!elmann von Eberswalde, einen regel¬ mäßigen Besucher und eifrigen Förderer der deutschen Forstversammlungen, auf der Versammlung zu Hannooer den Antrag zu stellen, durch so¬ fortigen Befchluß der Versammlung einen deutschen Neichsforsiverein mit ständiger Mitgliedschaft und dreijähriger Wahlvorstandschast ins Leben zu rufen. Er begründete seinen Antrag insbesondere auch damit, daß der deutschen Forstwirtschaft jede Vertretung der gesamten sorstlichen Jnteressen fehle — eine solche bestehe nur für jeden einzelnen Staat in seiner Staatssorstverwaltung, die in erster Linie die Jnteressen des Staatswaldes im Auge habe, während der Privatforstwirtschaft jede Vertretung fehle, wie solche für die Sandwirtschast im deutschen Sand¬ wirtschaftsrat bestehe. Eine Konzentration der in den Sandesforstvereinen zerstreuten Kräfte in einen Neichsforfiverein sei geboten.

Dieser Antrag war jedenfalls ein wohl begründeter und die spätere Entwicklung hat ihm ja auch recht gegeben — D a n d e l m a n n hatte nur den Fehler gemacht, daß er mit demselben an eine gänzlich unvorbereitete Versammlung herantrat: in keiner Versammlung der lokalen Vereine, in keiner der sorstlichen Zeitschristen war bie Frage der Grünbung eines Neichsforsivereins besprochen unb erwogen worben — unb nun sollte bie runb 300 Mann starke Versammlung sofort diese wichtige und folgen-fchwere Frage entfcheiden! Das mußte zu schweren Bedenken Veranlassung geben, zu Bedenken, denen Direktor Fürst Ausbruct gab. Er forderte, baß über biese wichtige Frage zuerst bie zahlreichen Lokal- und Sandes¬ vereine, auf denen sich ja ber Neichssorstverein auszubauen hätte, gehört, um ihre Zustimmung befragt würden, und stellte den Antrag, bie sofortige Gründung eines Neichsforftvereins abzulehnen, bie Frage bagegen aus bie Tagesordnung ber nächstjährigen Versammlung zu seien unb eine neun-gliebrige Kommission zur Vorberatung ber geplanten Organisation zu wählen.

D a n d e l m a n n zog seine Anträge zugunsten bieses Antrages zurüd, ber le|tere wurde einstimmig angenommen, die neungliedrige Kommisston sofort gewählt — aber obwohl ihr D a n d e l m a n n selbstverständlich an¬ gehörte, trat sie doch nie zusammen, bie Stimmung in ben Forstoereinen zeigte sich zumeist wenig günstig für die Neuorganisation, und so wurde

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auf der Forftversammlung in Koburg 1882 beschlossen, die Frage von der Tagesordnung abzusehen, bis sie sich einigermaßen geklärt unb das Bedürfnis einer Neuorganisation des Forftvereiniwesens sich in bestimmterer Weise geltend gemacht habe.

Damit ruhte diese Frage bis zum Jahre 1897. Jn diesem Jahr1 forderte Oberförster Dr. Jäger in Tübingen, der

erfolgreiche Gründer der Sterbekaffe für das deutsche Forstpersonal, in dem damals von ihm redigierten Wochenblatt „Aus dem Walde" zur Gründung eines deutschen Neichsforftvereins auf, entwarf Statuten und lud zu deren Beratung ein. Am 28. Juli 1897 fand in Frankfurt a. 1 . von einer kleinen Anzahl Beteiligter die Feststellung ber Sa|ungen statt unb am 30. August konstituierte sich'der Verein in Stuttgart und wählte Oberforfimeisier Neu zum ersten, Professor Dr. Schwappach zum zweiten Vorsi|enden, Dr. Jäger zum Stellvertreter, Oberförster Sosinger zum Schulmeister, bestimmte das Wochenblatt „Aus dem Walde" als Vereins¬ organ und warb um Mitglieder. Allein bie Zahl der letzteren wuchs nur langsam, betrug 1898 zunächst nur 244 — zu wenig, als daß der Verein lebensfähig gewesen wäre.

Das war denn auch wohl die Veranlassung dazu, daß die Vorstand-schast des NeichssorsivereinS im Jahr 1898 an die deutfche Forftversammlung in Breslau mit dem Antrag herantrat, l'e|tere mit dem NeichSforstverein zu verschmelzen, beziehungsweise, da die deutschen Forstversammlungen ja nur Wanderversammlungen ohne ständige Vorstand- und Mitgliedschaft waren, die lelteren in einen Forstverein mit solcher umzuwandeln, in den ber Neichssorstverein sofort geschlossen eintreten werbe. ES war bies eigentlich ber Danckelmann'sche Vorschlag von 1881 , ber aber biesmai einen viel besser vorbereiteten Boden antraf.

Zu folcher Vorbereitung hatte vor allem ein eingehender Artikel Dr. Dancfelmann's in der von ihm redigierten Zeitschrift für Forst-und Jagdwesen (1898 S. 484 ff.) beigetragen, in welchem er auf die Vorteile hinwies, die ein festgefügter Forstverein bieten würde, vor allem betonend, wie nur hierdurch der deutschen Forstwirtschaft jene Gesamt¬ vertretung ihrer Jnteressen geboten sein würde, wie solche Landwirtschaft, Jndustrie und Handel in ihren Vereinigungen befäßen. Zahlreiche wichtige Fragen erheischten eine solche Gesamtvertretung, so z. B . Holz- und NindenzöUe, Waldproduftenverfehr aus Eisenbahnen und Wasserstraßen, Waldgenossenschasten, Schul waldfragen, Holzhandel, Waldarbeiterfrage, Waldbeleihung, Waldversicherung, Forststatistik usw. — Auch die Grund¬ züge der Organisation des neuen Vereins wurden im Anhalt an die Sa|ungen des NeichssorsivereinS einer Besprechung unterzogen.

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416 Fürst:

Nach eingehender Beratung wurde in Breslau mit großer Majorität beschlossen: Die angeregte Vereinigung unb bezw. die Begründung eines deutschen Forstvereins fei wünfchenswert; eine gewählte Kommission habe die Satzungen zu entwerfen und ber nächstjährigen Versammlung in Schwerin zur Beschlußfassung zu unterbreiten.

Auf dieser erfolgte denn auch am 22. Auguft 1898 ohne weitere Schwierigkeiten der faft einstimmige Beschluß der Grünbung eines Deutschen Forstvereins. Die gewählte K o m m i s s i o n hatte noch in Breslau bie Satzungen vorberaten, zahlreiche Forjtvereine hatten auf ihren Sommerverfammlungen sich - zugunsten bes neuen Vereins aus¬ gesprochen, so baß D a n d e l m a n n mitteilen konnte, es feien bereits 1100 Mitglieber gesichert unb zahlreiche weitere Beitritte zu hoffen — eine Hoffnung, bie auch rasch in Erfüllung gegangen ist! Als provisorische Vorstanbschaft würben D a n d e l m a n n , Neu unb Niebel gewählt und in deren Hände die weitere Organisation, spezieU die Berusung des Forst-wirtschastsrates gelegt — damit schloß bie leiste (27 te) „Versammlung beutscher Forstmänner" unb an ihre Stelle traten nun bie „Haupt¬ versammlungen bes Deutschen Forstvereins", zu benen aber ausbrüdlich auch Nichtmügliebern der Zutritt gewahrt wurde.

Jm März 1900 trat nun in Berlin der Ausschuß des Deutschen Forstvereins, der Forstwirtschaftsrat, unter ^anäümann^ Vorsitz zusammen; er beftanb aus bem oben genannten Vorfianb, aus ben 16 provisorisch gewählten Lanbesobmännern unb 8 Abgeorbneten von Forft-vereinen, bann 4 Vertretern forstlicher Hochschulen (von benen jeboch drei zugleich Mitglieder des Vorstandes oder Lanbesobmänner waren), im ganzen 28 Herren. Es möge gleich hier erwähnt sein, baß ber Forst-wirtschastsrat allmählich noch eine namhafte Erweiterung erfuhr; es erwies sich als zwedmäßig, bie Zahl ber Vertreter ber Forstwissenschaft burch Zuwahl in der W e i s e zu vermehren, baß von jeber beutschen forstlichen Hochschule ein Vertreter betgezogen würbe, es erwarben nach unb nach eine größere Zahl von Forstvereinen burch zahlreichen Beitritt ihrer Mit-glieber bas Necht bei Vertretung im Forstwirtschastsrat, unb enblich würbe legeres Necht auch ben Großwalbbesi|ern, beren B e s t | minbestens 3 0 000 ha umfaßte, zugebilligt. S o besteht zurzeit ber Forstwirtschaftsrat aus dem dreigliedrigen Vorstand, 16 Landesobmännern, 18 Abgeordneten oon Forst- und Waldbesttjervereinen, 7 Vertretern der Forstwissenschast und 11 Vertretern des Großwaldbestles, im ganzen 55 Mitgliedern, und dars er wohl als eine vollgültige Vertretung der gesamten deutschen Forstwirtschast und Forstwissenschast betrachtet werden.

Ausgabe des in Berlin an obigem Termin tagenden Forsiwirtschasts-

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cates war in erster Linie die Erledigung einer Neihe rein geschäftlicher Angelegenheiten: Festse|ung einer Geschäftsordnung für Forstwirtfchaftsrat und Hauptverfammlung, Anderung der proviforifchen Satzungen unter Beachtung vorliegender Anträge, Bestellung eines Generalsekretärs und Schatzmeisters, Vorschlage sür die durch die Hauptversammlung zu voll¬ ziehenden definitiven Wahlen der Vorstände und Landesobmänner, endlich die Gründung einer Vereinsschrift für die Mitteilungen an die Vereinsmitglieder. Die weiteren Beratungen galten ber Bestimmung von Ort, Zeit und Verhandlungsgegenständen für die 1. Hauptverfammlung, sowie der Vorbesprechung der letzteren, die fa^ungsgemäß zu den be¬ sonders wichtigen Aufgaben des Forstwirtschastsrates gehört. Es hat sich im Laus der Jahre je länger befto mehr gezeigt, wie zweckmäßig biefe Einrichtung ift, und wieviel leichter der große Forstwirtfchaftsrat in der Lage ist, die geeigneten Neserenten — vielfach aus feiner Mitte — zu finden, als dies früher der Fall war, wo die letztere Aufgabe dem je¬ weiligen Verfitzenden der Versammlung zufiel. —

Zwanzigmal hat der Forstwirtschastsrat mittlerweile getagt, hiervon 13mal stets unmittelbar vor den Hauptversammlungen, 7mal in sog. Winterst|ungen in Berlin; die Tagungen umsaßten stets 2 Tage und der Berichterstatter, der diesen Si|ungen stets angewohnt hat — sie er¬ freuten sich jederzeit regster Beteiligung seitens der Mitglied«: — kann wohl sagen, daß es stets Tage ernster Arbeit waren.

Gegenstand der Beratungen waren zunächst die Vorbereitungen sür die Hauptversammlungen: die diesen zu unterbreitenden Vorschläge sür deren Ort, Zeit und Verhandlungsgegenstänbe, über bie Wahl ber Vor-stänbe und Landesobmänner, sodann die Vorberatung der gewählten Themata und ber etwa zu fassenben Beschlüsse. Über welch' mannigfache Fragen sich biese Beratungen erstreckten, ist ber unten angefügten Uberficht über bie 13 Hauptversammlungen von 1900—1912 zu entnehmen, unb sei bazu solgenbes bemerkt: es pflegen stets zwei Themata in Vorschlag gebracht zu werben, bie auf ber nächsten Verfammlung verhanbelt werben sollen, ein walbbauliches unb ein forftpolitifches. Über bas ersiere, bas tunlichst mit Nüdsicht auf ben Ort ber Tagung unb bas bortige EXkursionsgebiet gewählt wirb, findet erklärlicherweife eine Vorberatung nicht statt, sondern lediglich über bas „forfipolitische", ein Begriff, der tjier allerdings ziemlich weit gefaßt werden muß — es find durchaus forstliche Fragen von allgemeinem Jnterefse, wie jener Übersicht zu entnehmen.

Außer über diese für die Hauptverfammlung bestimmten Fragen hat sich aber der Forstwirtschafsrat noch mit einer großen Zahl anderer

Forftwifsoaschaftliches Sentralblatt. X913. 27

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beschästigt, die zwar ebenfalls von allgemeinem Jnlerefse, aber minder gee igne t für eine Besprechung und Beschlußfassung in der Hauptver-sarnmlung erschienen. Durch die „Mitteilungen des Deutschen Forst¬ vereins" wurden je die Mitglieder des letjteren auch über diese Arbeiten des Forstwirtschaftsrates auf dem Laufenden gehalten, es dürfte aber vielleicht nicht ohne Jntereffe fdn, wenn sie hier übersichtlich zusammen¬ gestellt werden.

1. Begutachtung des Entwurfes einer neuen Anordnung des ZolltarifeS. 2. B e m e s s u n g der Zollsä|e für die Erzeugnisse der Forstwirtschaft in

dem neuen Zolltarif. 3. Bedeutung des Nhein-Elbe- und des Donau-Main^Kanales für die

Forftwirtschast . 4. Einheitliche M e s s u n g und Sortierung der Handelshölzer. 5. Aufstellung gleicher Holztarjilassen überhaupt oder sür größere

Waldgebiete. 6. Eisenbahn-Gütertaris für Grubenholz. 7. Übelstände im Grubenholzhandel. 8. Erschwerung des Holzhandels durch Lieferungsbedingungen, welche

Neichs- und Staatsbehörden beim Ankauf von Holz stellen. 9. Amtliche Statiftik des Binnenverkehrs und ihre Fortbitdung.

10. Ausste l lung einer forstlichen Produktionsstatisti! für Deutsch land . 11. Vorsch läge an die reichsstatistischen Behörden sür die nächste Erhebung,

über die Bodenbenu|ung. 12. Auss te l lung einer Holzhandelskommission und A n s t e l l u n g eines

Handelssekretärs. 13. Ziele und Maßnahmen der Waldschu|-Gese |gebung mit Nüclsicht

auf deren Verschiedenheit in den deutschen Staaten. 14. Maßregeln gegen die Entstehung von Waldbränden durch Lofo-

motivsunfen. 15. Kontrolle des Kiesernsamenhandets. 16. Prüfung für Anwärter des Privatforstverwaltungs-Dienstes. 17. Zeitgemäßes Forsteinrichtungs-Verfahren und Errichtung von Forst-

einrichtungs-Amtern, 18. Ubergang von Privatwaldungen i n den B e s i | des Staates, der

Gemeinden oder Großgrundbesitzer. Den Beratungen des Forstwirtschastsrates wohnten stets aus Grund

ergangener Einladung Vertreter der größeren deutschen Staatssorstver-wattungeu an, ebenso bei einzelnen Fragen Vertreter der einschlägigen Neichsbehörden, so bei ZoH=, Tarif- und ähnlichen Fragen. Die ge¬ faßten Beschlüsse gaben wiederholt Veranlassung zu Eingaben an die

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Netchsämter mit Anträgen im Jnteresse der Forstwirtschaft. Auf bie er¬ folgreiche Tätigfeit des Forsiwirtschastsrates möge noch bezüglich einiger oben angeführter Gegenstände nachstehend hingewiesen sein.

Die Aufstellung einer forstlichen Produftionsfiatistik für Deutschland wurde im Jahr 1901 von Prof. Dr. Schwappach be¬ antragt und begrünbet. Auf Grund eingehender Beratung im Forft-wirtschaftsrat wurde von einer hierzu gewählten K o m m i s s i o n ein Formular für diefe S t a t i s t i k entworfen, den sämtlichen deutschen Negierungen zur gutachtlichen Außerung mitgeteilt und unter Würdigung dieser Außeranger, endgültig festgestellt Unter Zugrundelegung dieses Formulars bearbeitete Prof. Dr. Schwappach, dem die nötige Hilfskraft zur Verfügung ge= stellt wurde, alljährlich diese S tat i s t ik , welche sich über sämtliche Staats¬ walbungen, etwa 3/s der Gemeinde- und Stiftungswalbungen unb eine namhafte Zahl von Walbungen des Großgrundbesitzes (750000 ha), er¬ streckt; sie umsaßt 54 ,5% der gesamten Waldfläche Deutschlands unb wirb, b a für die gewaltige Fläche bei Heineren Privat- (unb Gemeinde-) walbes eine Probuktionsstatistik mangels ber nötigen Unterlagen nicht wohl möglich ist, eine namhafte Erweiterung nicht mehr erfahren. AK-jährlich wirb diefe Probuktionsstatistik in den „Mitteilungen des Deutschen Forfivereins" veröffentlicht (f. Nr. 3, Jahrgang 1913) und bildet einen höchst wertvollen Beitrag zur S ta t i s t ik des deutschen Waldes. —

Die Fürstl ich Thum- und Tarjs'sche Forstverwaltung hatte im Jahre 1901 burch ihren Vertreter, Oberforstrat Eigner, den Antrag auf Schaffung eines amtlichen Prüfungsausfchusses für bie An¬ Wärter des Privatforftverwaltungsbienstes gestellt und ihren Antrag burch ben Mangel an geeigneter Persönlichkeit für den Nevier-försterbienft begrünbet D i e s e r von zahlreichen Großgrundbesitzern unter-siü|te Antrag wurde nach eingehenden Erwägungen — auch gegenteilige Stimmen fehlten nicht — angenommen, e ine K o m m i s s i o n zur Ent¬ werfung des Statuts für Zulassung p diesen Prüfungen und bereu Abhaltung gewählt und in einer späteren Si |ung dies Statut genehmigt A u f Grund bieses leiteten finden nun ade 2 Jahre derartige Prüfungen vor einer 4gliebrigen K o m m i s s i o n statt, an welchen durchschnittlich 10 bis 12 Abspiranten — welche Einjährigen-Vorbilbung, 4semestriges Studium an einer forstlichen Hochschule u n b anschließende 2 jährige Praxis nachzu¬ weisen tjaben — teilnehmen. Der Erfolg dieser vom Forstwirtschaftsrat ge¬ troffenen Einrichtungen muß als e in burchaus befriebigenber bezeichnet werben.

Einer hochwichtigen Aufgabe unterzog sich auch der Fotftaiitschafis-rat durch die Kontrol le des Kiefernfamenhanbels. Bereits auf der Forstverfammlung in Danzig 1906 war auf die großen Mißstände

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hingewiesen worden, welche sich durch Verwendung ausländischen, insbe¬ sondere des billigen südfranzösischen Kiefernsamens ergeben haben, diese Klagen steigerten sich und der Forstwirtschaftsrat nahm Veranlassung, der Frage nach Abhilfe näher zu treten. Nachdem sich der Weg, den sremden Kiefernsamen durch einen hohen Zoll auszuschließen, infolge der Handels¬ Verträge als ungangbar erwiefen halte, mußte ein anderer betreten werden; jener der Gründung einer Vereinigung von Klengebefitjern, welche sich verpflichten, nur deutsche Kiesernzapsen zu klengen, und sich einer des-fallsigen Kontrolle durch den Fors lwir t schas t sra t zu unterziehen. Unter tätiger Mitwirkung zweier Großklengebefi|er (Appel-Darmstadt und Schott-Knittelsheim) gelang es, eine solche Vereinigung der größeren Klenganstalten ins Leben zu r u s e n , und seit drei Jahren wird die Kontrolle durch Mitglieder des Deutschen Forsiwirtschastsrates geübt. Auch die großen Pslanzenhandlungrn in Halstenbek sind zu einer Ver¬ einigung zusammengetreten, welche sich verpflichtet, nur deutfchen Kiefern¬ famen, von einer Kontrollfirma bezogen, zu verwenden, und sich ebenfalls der Kontrolle des Forsiwirtschastsrates unterstellt. — Die Einrichtung hat sich bis je|t bewährt. Wohl kommt noch viel fremder, insbesondere belgischer Kiefernfamen, der nur etwa die Hälfte des garantiert deutschen Samens kostet, nach Deutschland, und würde dies ja nicht so schlimm s e i n , wenn nicht die Gefahr nahe läge, daß über Belgien der außer¬ ordentlich billige (1 k g kostet 2 JiX), aber gänzlich ungeeignete süd¬ französische Samen zu uns gebracht wird. Jedenfalls aber ift den Waldbefi|ern Gelegenheit gegeben, sich durch Bezug von den Kontroll¬ firmen deutschen Kiesernsamen zu sichern. —

Ferner möge noch die ausführliche Arbeit des Forftrats Eulefeld¬ Lauterbach über „ D a s Grubenholz und den Grubenholzhandel", veröffentlicht in Nr. 2/3 der Mitteilungen des Deutfchen Forftvereins 1912, erwähnt s e i n , die von diesem auf Anregung und mit Unter-ftü|ung des Deutschen Forstverereins ausgeführt wurde, und zu welcher der im Forftwirtschaftsrat gestellte Antrag Veranlassung gab: „Der Forstwirtschaftsrat wolle baldigst erwägen, in welcher Weise die herrschenden Ubelstände im Grubenholzhandel behoben werden können und ob nicht insbesondere die Zechen dahin zu beeinflusfen find, direkte Lieferung der Grubenhölzer zu ermöglichen." Die Bedeutung des Grubenholzes, von welchem jährlich etwa 8 Millionen Feftmeter benötigt find, für die deutfche Forstwirtschaft einerfeits, wie die unzweifelhaft bestehenden Miß-ftände im Grubenholzhandel andrerfeits waren der Grund für jene Frage, zu deren Löfung die verdienstliche Arbeit Eulefeld's jedenfalls einen schäl¬ baren Beitrag liefert —

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Zuleljt — doch wahrlich nicht als das minder Wichtigste, sondern als bas in jüngster Zeit Angeregte und noch im Fluß Begriffene! — sei bie Tätigkeit bes Deutschen Forstvereins Bezüglich ber Fortbildung des Forstperfonals besprochen.

Die Herren Geh. Negterungs- und Forstrat von Bentheim, Professor Dr. Mar t in , Professor Dr. Wagner unb Negierungsbirefior Dr. Wappes, sonach Vertreter der 4 größten deutschen Staaten, Brachten im Jahr 1909 bei dem damals in Heidelberg tagenden Deutschen Forst¬ wirtschafsrat den Antrag ein, es motte der Versammlung bes Deutschen Forfivereins in Heidelberg als Verhandlungsgegenstanb für bie nächste Tagung die Frage vorgeschlagen werden: „Welche Einrichtungen und Maßnahmen sinb notwendig, um bie wissenschaftliche und praktische Fort¬ Bildung des Forstverwaltungspersonals zu förbern?" Der Antrag würbe von Dberforstrat Dr. Von Fürst, den bie Antragsteller mit ber Ein¬ bringung betraut hatten, warm begründet und nach längerer Debatte zu¬ nächst auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung bes Forstwirtschafts-tates gefe|t; von der Forstversammlung in Ulm 1910 wurde die ge­stellte Frage als Thema für die Versammlung in Königsberg 1911 angenommen und dort sowohl im Forstwirtfchaftsrat wie in der Haupt¬ Versammlung eingehend erörtert. Es wurde eine 7gliedrige Kommission gewählt, namens deren Dr. Wappes im Herbst 1912 in Nürnberg referierte unb bas Arbeitsprogramm der Kommission, das sich auf 6 Punkte: Stubienreisen, Benutzung allgemeiner Fortbilbungseinrichtungen, forstliche Lehrkurse, Beschaffung forstlicher Literatur, Bezirksversammlungen, Aufgaben bes Deutschen Forstvereins — erstreckt, vorlegte. Dies Programm sanb einstimmige Annahme und wirb die Kommission zu dessen weiterer Durchberatung unb Ausgestaltung im Jahr 1913 nochmals zusammentreten.

Eine befriedigende Lösung der Frage ist sicher zu erhoffen, ja sie wirft ihre Schatten oder besser: ihr Licht! — schon voraus: wir dürfen dahin wohl den Fortbilbungsfursus in Eberswalde 1912, wie jenen in Heidelberg 1913 1), und ebenso die vom Igl preuß. Lanb-wirtschastsministerium verfügte Einrichtung alljährlicher forstlicher Be-sprechungen 2) rechnen; ebenso einen „Forstlichen Lehrgang für Wald-best|er", welcher in der Zeit vom 7.—12. Juli ds. Js. an ber kgl. Forst-afabemie Tharanbt aus Veranlassung des Lanbeskulturrates unb im Ein¬ vernehmen mit bem Vereine der Privatforstbeamten abgehalten wird, sowie einen „Walbbaukursus", welcher in Verbinbung mit Profeffor

*) ©. gorffto. Seittrbl. 1913, @. 129 unb 309. 2 ) 8 . gorjito. Sentrtl. 1913, @. 131.

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Dr. Fabricius-München und Landesgeologen Dr. Negelmann-Stuttgart von Obersörster Dr. Eberhard im September ds. Js. im Forstbezirk Langenbrand (Württemberg) abgehalten werden wird.

* So darf der Deutsche Forstverein und insbesondere auch der Forst-

wirtfchaftsrat wohl mit Besriedigung auf die seit Bestehen Des Vereins geleistete Arbeit zurückblicken und sich der Uberzeugung hingeben, durch ledere die Jnterefsen des gesamten deutschen Waldes entsprechend ver¬ treten und nach mancher Nichtung hin gefördert zu haben. Möge darum auch jeder deutsche Forstmann und Waldbest|er, dem solche Förderung am Herzen liegt, fich dem Deutschen Forstverein anschließen und dadurch ebensalls sein Scherpein zu dessen Wachstum und Gedeihen beitragen!

Hauptversammlungen des Deutschen Forstvereins 1 9 0 0 — 1 9 1 2 .

3al>r Ott VerljanbtengS-Gegensicinbe -Berichterstatter

1900 SBieSbaben ©teilungnaf/me beä ©entfdjen gorflöereinS jnr befcorsteljenben neuen geftsteffuug ber ^anbelS» Verträge.

Überfnfyrnng be§ Sud)en6renn« ^oljVoalbeö in einen Sftt^ljolätoalb mit besonberer ©eriiilftd&tigung beä nassanifdjen -Serglanbeä.

Professor Dr. ©nbre« = Mnnd)en, gorftmeifto ^ i e b e l = 5Ku8fan.

gorstrat SBert) = S!Sie8baben, gorjtmeifta @lje = Komgstem.

1901 8legen86nrg Sffiofyffafyrtgemricijtungen für SSatbarbeiter mit SRütljtc t auf ben bejleljenben Slrbeitermangel.

(gräie^ung öon Mijctjbeslänben im getnef* unb @aumfcJ)fag-Ver= fahren.

Gel?. Kammerrat S inbenberg* SSraun|c.)ffieig,

gorstrat Dr. Kaf?l*(£elmar. gorjlrat @6Hnger-=@^ei?er, gorstrat Dr. 2Ba:ppe8--2anbSt,ut.

1902 Seidig Sffiie isi ber -öebarf ber Pribat-tt>albbefi§er an genügenb tiorge» bilbeten Vettoaltungäbeamteu am bellen jn b e t a ?

Sie Umwanblnng geringen SKittetoalbeä nnb Saubljolj^od)» watbe« in Stabel^olä.

@ranbjä£e für bie -Öeleitmug ber -Salbungen.

Dberforstrat Dr. gürft-=äfdjassen= bürg,

2anbe8f orjirat O n a e t = faatem= §annotoer.

Oberförster Somma|s(t)«aBerm8* borf,

gorstmeijler üJlid&aeltS* Jameln, grij. »• (£etto>9Jei(t)eirt8^ausen, GntSbesifcer Sleöe=Se!om.

1903 Kiel 3SSe(d)e (Srfaljrungen frab in nene«r3eit mit benäBalbgenossen» fd)aften gemadjt tcorben unb rceldje gorberungämittel fyabeu siel) bt' ttät)rt?

(grsafjrungen über Öblanb* ausforstnngen im §eibegebiet 9torb« westbentsdjlanbä.

•Dbersorstmeisier SRnunebaum* Stabe,

gorstrat Garn ie r t 'Passau .

gorjirat Otto=@ci)Ie8ü>ig, Sanbeäforstrat O u a e t » s a ä l e m -

§anuoöer.

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Der Deutsche Forsiveretn und seine bisherige Tätigkeit. 423

Sa&r Ort VerhanMungS-Gegenftänbe Veridjterjlatter

1904 CSisenach

1905

1906

1907

1908

1909

Sarmfiabt

©trafjburg

Sufselbors

geibelberg

1910 Ulm

1911 Königsberg

SBetdje neueren gorfdhungen unb -Beobachtungen Hegen einfielt» lieh ber SSebeutung bes .gumus für ben Sa lb bor?

SKait) toefepen Grunbfäfcett soff bei ber Verteuerung bes SBalbeS berfahren »erben nnb welche (Sr= fahrungen hierüber Hegen bor?

®ie asasbfdjon^eitsfcjlege als Stufgabe ber gcrjlberwaltung.

äßeldje «Kittel ftef?en uns jur Veförberung ber Pribatforstmirt= sdjaft jnr Verfügung?

gerstfiche Vehanblung ber Ob» länbereien in Seftbreufien nnb ®ünenbau.

Vebeutung unb Beschaffung guter SBalbsämereien unbPflanjen.

Speiche Erfahrungen liegen bor bei ber Ümtoanblnng bon Mittel» toalb in §ochtBa£b?

©nricltnng beS fyifymn forsi» fidjen Unterrichtes.

®ie Kadiänttjt ber (Sictje im glad> unb §ügettanbe bes Stieber» rheins.

SSJefd-je Grünbe sinb tnaggebenb für bie -Bestimmung ber Gröge einer Oberförsteret?

•polj» unb Betriebsarten in Vaben unb bie gtmelsdjlagmin» sdjast im babifc&en ©chtearäwafb.

SBelcfje Wnsorberungen sinb an bie SlnSbilbuug bes gorjisd)u§-unb VetriebSboffpaS = Personales jn stellen?

äßie sinb bie sür bie Qxotdt ber ©tatlholjsudjt borgesdjlagenen formen beS £i<6tüm$8betriebeS p beurteilen unb Wellie @rfah» rangen liegen auf biesem Gebiete bor?

Sie Vebeutung ber Karten» beftrebungeu in ben Vereinen ber §oIäinterefsenten für bie gorst» teirtsdijaft.

Vesonberl)eiten beS osl.preugi» seben SBalbeS in beäug auf ©tanb» ort, Veftoduug unb forstliches Verhalten ber einjelnen §«läarten.

gorftrat M a t t h e 8 .-läifenach, Professor Dr. Vater-Tharanbt.

Professor Dr. @nb res »Mündjen.

b. ©alifch-Poiiel, Obersorstrat Dr. 2B a 11 h e r »

®armstabt. Professor Dr. ( g d h a a b b a d h -

(SberStoalbe, gorstrat Graser=2ln8baa;. gorstrat ö. @öbou)»®anäig, gorstrat V od» Königsberg.

gorilmeisier Dr. Kieni^-Shwin, Dr. ©chott-KnittelSheim, Oberforstmeifier e ^ = 2Se^:

Professor Dr. (SnbreS» München, Dberforftmeifter 8tiebel»Münben. gorstrat b. Venthetm»§annober.

Professor Dr. Vühler»2.übingeu, gorstmeifter <.£usig»®rubsdjüf3.

Dberforstrat ©ufert-KarlSruhe-

Oberforstrat Dr. gürst-äschaffen«-burg,

Oberförster Kurj-Bübingen.

Oberforstmeifier gricfe»Münben, gorftrat Dr. @ b e i b e l » Stuttgart.

Oberforstrat G r e t J dj =Karlsruhe. Oberforstmeifier 3iiebel*gilehne.

Oberforstmeifier Dr. K ö n i g « Gnmbinnen.

Page 12: Der Deutsche Forstverein und seine bisherige Tätigkeit

424 .Steintet:

3aljr Ort VerfyanblungS'Gegenftättbe SSeri^terftatter

1912 Starnberg

Sie gert6ifba»g be8 gorjl« •perfonal-S.

SÜJelc e SKajjna^men fünnen in einem reinen 5Rabelljotjgebiet na$ auägebebntsn Satbfeescläbi»-gangen b«rd> Snfeftenfrajjj p r Sicherung gegen neae $ atafiwj>t)en getroffen »erben?

seBerti)e äBirfnng $at bie ©taatä-ausstcßt in i^ren »erfcbiebenen gorinen ans ben Vesianb, ben 3-t* ftanb unb bie 9ht|&artnact)iHtg ber Gemeinbetoalbmigen gegeigt? 3fi liernatf eine gefe§Hcfe 3Jegettmg ber StaatSauf jid)t wünsdjengtoert?

»eg,»Streiter Dr. S.Ba££e8* ©ipe-jer,

gorsirat ö . SentljeinHJaHnober.

Worftrat 3Jobt=In8bacB, Oberförster Vogel ö. g a l ! e n =

siein-fabrojen.

gorfirat SB(u m-isdjassenbttrg, DbersiJrster Dr. © e r w a r b t -

Koblens, gorfirat äagei=@örlitj.

Über das Vorfommen der Hotbuche im südlichen Schuwzwald,. Von <pri»atbojent Dr. SS immer in Karlsruhe.

Jn der Einleitung meiner Abhandlung über „AnBauversuche mit fremdländischen Holzarten in Baden" *) habe ich erwähnt, daß die Grenze zwischen Fagetum und Picetum in Baden i« einer Höhe von etwa 6 0 0 m über dem Meere zu suchen ist, weil diese Zone der mittleren Jahres-temperatut von 7 0 C. entspricht. Jm allgemeinen ist dies richtig, wenn man die Holzartenverbreitung ans der Karte Badens verfolgt, modifiziert natürlich durch Exposition und Bodenverhältnisse. Nur auf südlichen unb südwestlichen Sagen des südlichen Schrnarzwalbes besteht hiervon eine Ausnahme, deren Grund ich ber bort schon früh beginnenden Kultur-tatigkeit, dem Urgestein und der Exposition zugeschrieben habe. Zu den erwähnten Erklärungsgründen sür diese Anomalie gesellt sich aber noch ein neuer, in derselben Nichtung wirkender Faktor, aus ben ich hier zu sprechen kommen möchte, weil er die ganze Vegetation dieses Gebietes beeinflußt unb baher von allgemeiner walbbaulicher Bebeutung ist. Dies ist ber Föhn. Schultheiß 2) erwähnt bei der Schilderung „der klima¬ tischen Verhältnisse des Großherzogtums Baden'' auch sür den südlichen

*) Dr. f. SBittunei. Wttbmirjerfusfe mit frembl. §o!jorten m ben SBalbimgett be§ mim- Sabenä. »erlte, Paul fytxti}, 1909. @. 13.

2) Dr. © ^ u t t ^ e i t , S i t Hintat. Vert)älMsse SabenS in beut SBerte ,,®a8 ®rof> ^erjogtnm äSaben". Äarl8ruf)e, SSrann'fdje $ofbucfyt)anblung 1912. '©. 71.