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Der dritte Mann steht unter Druck I m Festzelt gehen munter die Schwei- nehals-Brötchen über den Tresen, das Aichwalder Volksfest ist zum 55. Male in vollem Gange. Motocross ist nicht mehr wegzudenken aus dieser traumhaft ländli- chen Ecke auf dem Schurwald. Einmal im Jahr ist richtig was los im Flecken, also ist ein Besuch In den Horben Pflicht. Denn einmal im Jahr gibt es zum Grillduft den satten Sound der Maschinen. Gewonnen hat am Sonntag Tim Gajser (Slowenien). Nur einen Steinwurf vom Festzelt ent- fernt sitzen vier Motocrossfahrer an einem Tisch. Sie heißen Henry Jacobi, Dennis Ull- rich, Angus Heidecke und Brian Hsu, und sie sind Teil der so genannten deutschen Nationalmannschaft. Obwohl es beim ADAC MX Masters in Aichwald um Punkte für die Serie geht, ist der Blick längst nach vorn gerichtet. Einer der vier wird nämlich der dritte Mann am 26. und 27. September im französischen Ernée sein. Das ist eine in der Motocrossszene anerkannte, knifflige Strecke. Und da geht es dann um die Wurst. Bei der Team-WM fahren drei Piloten in unterschiedli- chen Klassen. Die Einzel- ergebnisse werden zu einem Mannschafts- resultat addiert. Die ersten beiden Plätze im deutschen Team sind gesetzt: Die Num- mer eins ist der in den USA fahrende Super- star Ken Roczen, die Nummer zwei Maxi- milian Nagl – hinzu kommt einer der vier Männer am Tisch in Aichwald. Für den geht es darum, die erwartet star- ken Leistungen der beiden Alphatiere nicht zu zerstören – 2012 gewann Deutschland schließlich schon einmal die WM und ist deshalb ambitioniert. „Der dritte Mann steht bei uns immer unter Zugzwang“, hat der Teamchef Hubert Nagl festgestellt, der auch der Vater von Maximilian ist. Denn neben zwei so dominanten Fahrern sei es für die Jüngeren schwierig, ruhig zu blei- ben. Das Problem: sie wollen dann auch zei- gen, was sie draufhaben. Und wer im Moto- cross zu viel gibt, der steigt oft von der Kiste ab – das ist die unschöne Regel. „Es kann immer was passieren“, sagt Hubert Nagl. Wer von den Vieren den Zuschlag be- kommt, hängt davon ab, was sie im Verlauf der Saison noch zeigen. Vielleicht darf auch ein Zweiter oder Dritter ran, denn Hubert Nagl weiß ja noch nicht, ob Roczen oder sein Sohn im September überhaupt ein- satzfähig sind – mit Verlet- zungen ist immer zu rechnen. „Ich muss jeden Platz doppelt besetzen“, sagt der Teamchef. Im vergangenen Jahr war bei der Mannschaftswelt- meisterschaft Henry Jakobi der Dritte im Bunde. Sollte er wieder den Zuschlag bekom- men, will er an die Sache an- ders herangehen als damals. „Ich bin 2014 nicht so locker gewesen“, er- innert er sich. Aber auch Dennis Ullrich be- sitzt gute Karten für einen WM-Start, aller- dings muss sich der zweimalige MX-Mas- ters-Sieger noch steigern, so wie beim drit- ten Platz in Aichwald. Der plötzliche Tod seines Trainers Thomas Kneip am Jahres- anfang hatte Ullrich zuvor zurückgewor- fen. Er war geschockt – und musste danach viele Dinge selbst in die Hand nehmen. „Ich wurde ins kalte Wasser geworfen, aber Schritt für Schritt wird es besser“, sagt Ull- rich, dem der an einem Herzinfarkt ver- storbene Trainer vor allem im organisato- rischen Bereich sehr viel abnahm. Hoffnungen auf einen WM-Einsatz ma- chen sich auch die zwei anderen Fahrer im Team, Angus Heidecke – und Brian Hsu. Der hat für die Pressekonferenz in Aich- wald im Schnelldurchlauf Deutsch gelernt. Der Sohn ungarisch-taiwanesischer Eltern wurde in Freiburg geboren und machte 2014 mit dem Titel bei der Junioren-WM auf sich aufmerksam. „Ich wäre froh, wenn ich für Deutschland fahren kann. Ich gebe mein Bestes, das mache ich immer – und so soll es auch bleiben“, sprach der 17-Jährige und erntete für sein Statement Applaus. In Aichwald verstand ihn jeder. Motocross Am Rande des Rennens in Aichwald wird auch noch ein Fahrer für die Team-WM in Frankreich gesucht. Von Dominik Ignée Sternstunden auf dem Norisring M ercedes bleibt in der DTM die Macht vom Norisring. Beim Sai- sonhöhepunkt in Nürnberg ha- ben die Schwaben beide Rennen gewon- nen. Nach dem am Samstag der erste Vier- facherfolg seit mehr als fünf Jahren gelun- gen war, legten Robert Wickens und Chris- tian Vietoris am Sonntag mit den Plätzen eins und zwei nach. „Hier sind wir immer stark gewesen“, sagte Wickens. Mercedes bleibt damit seit 2003 auf dem einzigen Stadtkurs im Deutschen Tourenwagen Masters ungeschlagen. Der einzige Podestplatz für einen Fah- rer ohne Mercedes-Antrieb ging an Bruno Spengler. Eine Runde vor dem Rennende sicherte der Kanadier BMW das erste Top- drei-Resultat der Saison mit einem knall- harten Überholmanöver gegen Mattias Ekström. „Das war gegen einen der besten und stärksten Konkurrenten im Feld, des- wegen bin ich super zufrieden. Mattias hat keinen einzigen Fehler gemacht“, sagte Spengler. Der Schwede Ekström belegte als bester Audi-Fahrer den vierten Platz. Sein Markenkollege Jamie Green blieb nach Rang sieben vom Samstag ohne Punk- te, behält mit 81 Punkten vor dem Rennwo- chenende in Zandvoort aber Platz eins der Gesamtwertung. Ekström ist mit 70 Zäh- lern Zweiter vor Pascal Wehrlein. Einen Tag nach seinem Sieg bekam der jüngste Fahrer im Feld zehn Punkte für Rang fünf und hat nun 67 Zähler auf dem Konto. Spengler verteidigte am Start die erste BMW-Pole-Position der Saison. Ein Unfall im hinteren Teil des Feldes, in dessen Folge der frühere Formel-1-Fahrer Timo Glock seine Motorhaube verlor und seinen Dienstwagen früh in der Box abstellen musste, provozierte einen Einsatz des Safety Cars. Danach kam es knüppeldick für Spengler: In Runde 14 überholten ihn Wickens, Vie- toris, Lucas Auer und Ek- ström – der Kanadier war plötzlich nur noch Fünfter und der ersehnte Platz auf dem Treppchen für die in die- ser Saison strauchelnden BMW in Gefahr. Wickens und Vietoris verschafften sich unterdessen einen ungefährdeten Vor- sprung auf die Verfolger und blieben auch nach dem Pflichtreifenwechsel das Füh- rungsduo. Dahinter lieferte Ekström mit seinem deutlich schwereren Audi eine star- ke Vorstellung. Weil die bestplatzierten Fahrer nach jedem Rennwochenende Zu- satzgewichte laden müssen, war der zwei- fache DTM-Champion 32,5 Kilogramm schwerer als etwa der BMW von Spengler. Beide Hersteller hatten aber schon am Samstag keine Chance gegen die stärksten Mercedes. Im Ziel wurde Wehrlein schließlich für sei- nen Mut gefeiert, auf der noch nassen Strecke statt auf Re- genreifen auf Slicks zu star- ten. Dabei war der 20-Jährige von diesem Plan lange nicht überzeugt. „Das war eine Entscheidung meines Ingenieurs“, sagte Wehrlein. Weni- ge Minuten vor dem Start hatte sich ein Ge- witter über dem Stadtkurs entladen. dpa Motorsport Mercedes feiert bei den DTM-Rennen in Nürnberg nicht nur die beiden Siege von Pascal Wehrlein und Robert Wickens. Robert Wickens stemmt seine Siegertrophäe in die Höhe. Foto: dpa Dennis Ullrich: Dritter in Aichwald – und der dritte Starter im WM-Team? Foto: Baumann Motorrad-WM Bradl bangt um das Heimrennen Für Stefan Bradl kommt es in dieser Motor- rad-WM-Saison knüppeldick. Erst brems- ten den einzigen deutschen Moto-GP-Pilo- ten technische Probleme an seiner nur drittklassigen Forward-Yamaha aus, dann verpasste er auch durch eigene Fehler mehrfach die Punkteränge – und nun droht ihm bei seinem Heimrennen am 12. Juli auf dem Sachsenring auch noch die Zuschauer- rolle. Ein Sturz in der achten Runde im nie- derländischen Assen endete für den Zah- linger im Streckenhospital. „Das Kahnbein der rechten Hand ist gebrochen. Er wird gleich am Montag operiert. Wir hoffen alle, dass er bis zum Sachsenring wieder fit ist“, sagte sein Vater Helmut Bradl. Die Aussichten, daheim die Wende zum Besseren zu starten und sein Ziel, bester Fahrer der „Open-Klasse“ für Piloten ohne Werksunterstützung zu werden, stehen aber bei nur 50 Prozent. „Der Sachsenring mit seinen vielen Bergauf- und Bergab-Pas- sagen ist für ein gebrochenes Kahnbein ge- rade an der Gashand nicht so toll“, sagte der Fernsehexperte Alex Hofmann. All das kommt zur Unzeit, denn jetzt laufen die Vertragsgespräche für die neue Saison an. Und Bradl wollte zu gern wieder auf eine konkurrenzfähigere Maschine steigen. Nun wird sogar darüber spekuliert, ob er zurück in die Moto-2-Klasse wechselt, in der er vor vier Jahren Weltmeister gewor- den war. Ein Interessent soll das Team von Sandro Cortese sein. dpa Radsport Buchmann düpiert die Favoriten Die Favoriten André Greipel und John De- genkolb sahen im Finale der deutschen Straßenmeisterschaften alt aus. Der 22- jährige Emanuel Buchmann aus Ravens- burg stahl den verdutzten Arrivierten am Sonntag in Bensheim an der hessischen Bergstraße nach harten 204,8 Kilometern die Show. Der Tour-de-France-Debütant aus dem deutschen Zweitligateam Bora- Argon 18 erwies sich als Schnellster einer 20 Fahrer starken Spitzengruppe. Der deutsche Bergmeister von 2014 verwies Ni- kias Arndt auf Rang zwei, Dritter wurde Marcus Burghardt, der von seinem BMC- Team keine Berufung für die am Samstag in Utrecht beginnende Frankreich-Rund- fahrt erhalten hatte. Der zweimalige deutsche Meister und Titelverteidiger Greipel und Degenkolb, der im Frühjahr Mailand-Sanremo und Pa- ris-Roubaix gewonnen hatte, wurden den hohen Erwartungen nicht gerecht. Der Parcours über die hessische Bergstraße, der pro Runde eine sieben Kilometer lange Steigung auf die Kuralpe aufwies, lag De- genkolb eigentlich. „Aber gegen Bora ka- men wir heute nicht ran, Emanuel hat ver- dient gewonnen“, sagte sein Teamkollege Arndt. Marcel Kittel, der von seinem Team nicht für die Tour nominiert wurde, hatte Degenkolb, der am Ende 16. wurde, lange unterstützt, bis er das Rennen zur Hälfte nach gut 100 Kilometern aufgab. dpa „Ich wurde ins kalte Wasser geworfen, aber Schritt für Schritt wird es besser.“ Dennis Ullrich zum Tod seines Trainers Leserreisen-Programm 2015. Neue Horizonte entdecken. Weitere Reisen finden Sie auch unter www.stuttgarter-zeitung.de/ leserreisen Foto: Fotolia/Karol Kozlowski Beratung und Prospekt: Fon 0711 60 15 48 43 Mo. – Fr. 8 – 20 Uhr / Sa. 8 – 14 Uhr Fax 0421 3 22 68 89 [email protected] www.stuttgarter-zeitung.de/leserreisen Andalusisches Temperament. Rundreise durch Spaniens südlichste Region. Das Vermächtnis der Mauren Zwischen den Gebirgszügen der Sierra Morena im Norden und der Sierra Nevada im Süden ist Andalusien seit Jahrhunderten von kulturellen Besonder- heiten geprägt. So verschmelzen in einzigartigen Sakralbauten christliche und muslimische Stilformen zu einer bemerkenswerten Einheit. Denn neben den Römern, Griechen und Goten waren es vor allem die Mauren, die bis heute atemberaubende Spuren ihrer Herrschaft in der Region hinterlassen haben. Reisehöhepunkte Granada: Mit der Festungsanlage Alhambra hinterließen die Mauren in der Stadt ein eindrucksvolles Symbol ihrer Regentschaft über Andalusien. Málaga: Der berühmteste Sohn der Stadt ist Pablo Picasso, in dessen Geburtshaus sich ein Museum mit über 200 Werken des Künstlers befindet. Córdoba: Die Kathedrale, die Mezquita, wurde einst als Moschee erbaut. Sevilla: In Andalusiens Hauptstadt steht die drittgrößte Kathedrale der Welt, die gotische Santa Maria de la Sede. Eingeschlossene Leistungen Flug von Stuttgart nach Málaga und zurück von Jerez de la Frontera (Umsteigeverbindung via Palma de Mallorca) 12 Übernachtungen in 4-Sterne-Hotels in Torremolinos, Sevilla und Conil inklusive Halbpension Begrüßungscocktail Alle Transfers, Ausflüge, Besichtigungen, Führungen, Eintrittsgelder und Mahlzeiten laut Programm Deutsch sprechende Reiseleitung vor Ort Veranstalter TUI Leisure Travel Special Tours GmbH, Wachtstraße 17–24, 28195 Bremen Reisetermin 09. bis 21. Oktober 2015 Reisepreise pro Person im Doppelzimmer im Einzelzimmer 2.275 Euro 2.655 Euro In Kooperation mit 27 Montag, 29. Juni 2015 | Nr. 146 STUTTGARTER ZEITUNG SPORT

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  • Der dritte Mannsteht unter Druck

    Im Festzelt gehen munter die SchweinehalsBrötchen über den Tresen, dasAichwalder Volksfest ist zum 55. Malein vollem Gange. Motocross ist nicht mehrwegzudenken aus dieser traumhaft ländlichen Ecke auf dem Schurwald. Einmal imJahr ist richtig was los im Flecken, also ist ein Besuch In den Horben Pflicht. Denneinmal im Jahr gibt es zum Grillduft densatten Sound der Maschinen. Gewonnen hat am Sonntag Tim Gajser (Slowenien).

    Nur einen Steinwurf vom Festzelt entfernt sitzen vier Motocrossfahrer an einemTisch. Sie heißen Henry Jacobi, Dennis Ullrich, Angus Heidecke und Brian Hsu, undsie sind Teil der so genannten deutschenNationalmannschaft. Obwohl es beim ADAC MX Masters in Aichwald um Punktefür die Serie geht, ist der Blick längst nachvorn gerichtet. Einer der vierwird nämlich der dritte Mannam 26. und 27. September im französischen Ernée sein. Dasist eine in der Motocrossszeneanerkannte, knifflige Strecke.Und da geht es dann um dieWurst.

    Bei der TeamWM fahrendrei Piloten in unterschiedlichen Klassen. Die Einzelergebnisse werden zu einem Mannschaftsresultat addiert. Die ersten beiden Plätze im deutschen Team sind gesetzt: Die Nummer eins ist der in den USA fahrende Superstar Ken Roczen, die Nummer zwei Maximilian Nagl – hinzu kommt einer der vierMänner am Tisch in Aichwald.

    Für den geht es darum, die erwartet starken Leistungen der beiden Alphatiere nicht

    zu zerstören – 2012 gewann Deutschlandschließlich schon einmal die WM und istdeshalb ambitioniert. „Der dritte Mannsteht bei uns immer unter Zugzwang“, hatder Teamchef Hubert Nagl festgestellt, derauch der Vater von Maximilian ist. Denn neben zwei so dominanten Fahrern sei esfür die Jüngeren schwierig, ruhig zu bleiben. Das Problem: sie wollen dann auch zeigen, was sie draufhaben. Und wer im Motocross zu viel gibt, der steigt oft von der Kisteab – das ist die unschöne Regel. „Es kann immer was passieren“, sagt Hubert Nagl.

    Wer von den Vieren den Zuschlag bekommt, hängt davon ab, was sie im Verlaufder Saison noch zeigen. Vielleicht darf auchein Zweiter oder Dritter ran, denn HubertNagl weiß ja noch nicht, ob Roczen odersein Sohn im September überhaupt ein

    satzfähig sind – mit Verletzungen ist immer zu rechnen.„Ich muss jeden Platz doppeltbesetzen“, sagt der Teamchef.

    Im vergangenen Jahr warbei der Mannschaftsweltmeisterschaft Henry Jakobider Dritte im Bunde. Sollte erwieder den Zuschlag bekommen, will er an die Sache anders herangehen als damals.

    „Ich bin 2014 nicht so locker gewesen“, erinnert er sich. Aber auch Dennis Ullrich besitzt gute Karten für einen WMStart, allerdings muss sich der zweimalige MXMastersSieger noch steigern, so wie beim dritten Platz in Aichwald. Der plötzliche Todseines Trainers Thomas Kneip am Jahresanfang hatte Ullrich zuvor zurückgeworfen. Er war geschockt – und musste danach

    viele Dinge selbst in die Hand nehmen. „Ichwurde ins kalte Wasser geworfen, aberSchritt für Schritt wird es besser“, sagt Ullrich, dem der an einem Herzinfarkt verstorbene Trainer vor allem im organisatorischen Bereich sehr viel abnahm.

    Hoffnungen auf einen WMEinsatz machen sich auch die zwei anderen Fahrer imTeam, Angus Heidecke – und Brian Hsu. Der hat für die Pressekonferenz in Aich

    wald im Schnelldurchlauf Deutsch gelernt. Der Sohn ungarischtaiwanesischer Eltern wurde in Freiburg geboren und machte 2014 mit dem Titel bei der JuniorenWM auf sich aufmerksam. „Ich wäre froh, wennich für Deutschland fahren kann. Ich gebemein Bestes, das mache ich immer – und sosoll es auch bleiben“, sprach der 17Jährigeund erntete für sein Statement Applaus. InAichwald verstand ihn jeder.

    Motocross Am Rande des Rennens in Aichwald wird auch noch ein Fahrer für die TeamWM in Frankreich gesucht. Von Dominik Ignée

    Sternstunden auf dem Norisring

    M ercedes bleibt in der DTM dieMacht vom Norisring. Beim Saisonhöhepunkt in Nürnberg haben die Schwaben beide Rennen gewonnen. Nach dem am Samstag der erste Vierfacherfolg seit mehr als fünf Jahren gelungen war, legten Robert Wickens und Christian Vietoris am Sonntag mit den Plätzen eins und zwei nach. „Hier sind wir immerstark gewesen“, sagte Wickens. Mercedesbleibt damit seit 2003 auf dem einzigenStadtkurs im Deutschen TourenwagenMasters ungeschlagen.

    Der einzige Podestplatz für einen Fahrer ohne MercedesAntrieb ging an BrunoSpengler. Eine Runde vor dem Rennendesicherte der Kanadier BMW das erste Top

    dreiResultat der Saison mit einem knallharten Überholmanöver gegen MattiasEkström. „Das war gegen einen der besten und stärksten Konkurrenten im Feld, deswegen bin ich super zufrieden. Mattias hatkeinen einzigen Fehler gemacht“, sagte Spengler. Der Schwede Ekström belegte alsbester AudiFahrer den vierten Platz.

    Sein Markenkollege Jamie Green bliebnach Rang sieben vom Samstag ohne Punkte, behält mit 81 Punkten vor dem Rennwochenende in Zandvoort aber Platz eins derGesamtwertung. Ekström ist mit 70 Zählern Zweiter vor Pascal Wehrlein. EinenTag nach seinem Sieg bekam der jüngsteFahrer im Feld zehn Punkte für Rang fünfund hat nun 67 Zähler auf dem Konto.

    Spengler verteidigte am Start die ersteBMWPolePosition der Saison. Ein Unfall im hinteren Teil des Feldes, in dessen Folgeder frühere Formel1Fahrer Timo Glockseine Motorhaube verlor und seinenDienstwagen früh in der Boxabstellen musste, provozierteeinen Einsatz des Safety Cars.Danach kam es knüppeldickfür Spengler: In Runde 14 überholten ihn Wickens, Vietoris, Lucas Auer und Ekström – der Kanadier warplötzlich nur noch Fünfterund der ersehnte Platz aufdem Treppchen für die in dieser Saison strauchelndenBMW in Gefahr.

    Wickens und Vietoris verschafften sichunterdessen einen ungefährdeten Vorsprung auf die Verfolger und blieben auchnach dem Pflichtreifenwechsel das Füh

    rungsduo. Dahinter lieferte Ekström mitseinem deutlich schwereren Audi eine starke Vorstellung. Weil die bestplatzierten Fahrer nach jedem Rennwochenende Zusatzgewichte laden müssen, war der zwei

    fache DTMChampion 32,5Kilogramm schwerer als etwader BMW von Spengler.

    Beide Hersteller hattenaber schon am Samstag keineChance gegen die stärkstenMercedes. Im Ziel wurdeWehrlein schließlich für seinen Mut gefeiert, auf der nochnassen Strecke statt auf Regenreifen auf Slicks zu starten. Dabei war der 20Jährigevon diesem Plan lange nicht

    überzeugt. „Das war eine Entscheidungmeines Ingenieurs“, sagte Wehrlein. Wenige Minuten vor dem Start hatte sich ein Gewitter über dem Stadtkurs entladen. dpa

    Motorsport Mercedes feiert bei den DTMRennen in Nürnberg nicht nur die beiden Siege von Pascal Wehrlein und Robert Wickens.

    Robert Wickens stemmtseine Siegertrophäe indie Höhe. Foto: dpa

    Dennis Ullrich: Dritter in Aichwald – und der dritte Starter im WMTeam? Foto: Baumann

    MotorradWM

    Bradl bangt um das HeimrennenFür Stefan Bradl kommt es in dieser MotorradWMSaison knüppeldick. Erst bremsten den einzigen deutschen MotoGPPiloten technische Probleme an seiner nurdrittklassigen ForwardYamaha aus, dannverpasste er auch durch eigene Fehlermehrfach die Punkteränge – und nun drohtihm bei seinem Heimrennen am 12. Juli aufdem Sachsenring auch noch die Zuschauerrolle. Ein Sturz in der achten Runde im niederländischen Assen endete für den Zahlinger im Streckenhospital. „Das Kahnbeinder rechten Hand ist gebrochen. Er wirdgleich am Montag operiert. Wir hoffen alle,dass er bis zum Sachsenring wieder fit ist“,sagte sein Vater Helmut Bradl.

    Die Aussichten, daheim die Wende zumBesseren zu starten und sein Ziel, besterFahrer der „OpenKlasse“ für Piloten ohneWerksunterstützung zu werden, stehenaber bei nur 50 Prozent. „Der Sachsenringmit seinen vielen Bergauf und BergabPassagen ist für ein gebrochenes Kahnbein gerade an der Gashand nicht so toll“, sagte derFernsehexperte Alex Hofmann. All das kommt zur Unzeit, denn jetzt laufen dieVertragsgespräche für die neue Saison an.Und Bradl wollte zu gern wieder auf eine konkurrenzfähigere Maschine steigen.

    Nun wird sogar darüber spekuliert, ob erzurück in die Moto2Klasse wechselt, inder er vor vier Jahren Weltmeister geworden war. Ein Interessent soll das Team vonSandro Cortese sein. dpa

    Radsport

    Buchmann düpiertdie FavoritenDie Favoriten André Greipel und John Degenkolb sahen im Finale der deutschenStraßenmeisterschaften alt aus. Der 22jährige Emanuel Buchmann aus Ravensburg stahl den verdutzten Arrivierten amSonntag in Bensheim an der hessischenBergstraße nach harten 204,8 Kilometern die Show. Der TourdeFranceDebütantaus dem deutschen Zweitligateam BoraArgon 18 erwies sich als Schnellster einer20 Fahrer starken Spitzengruppe. Der deutsche Bergmeister von 2014 verwies Nikias Arndt auf Rang zwei, Dritter wurdeMarcus Burghardt, der von seinem BMCTeam keine Berufung für die am Samstag inUtrecht beginnende FrankreichRundfahrt erhalten hatte.

    Der zweimalige deutsche Meister undTitelverteidiger Greipel und Degenkolb,der im Frühjahr MailandSanremo und ParisRoubaix gewonnen hatte, wurden denhohen Erwartungen nicht gerecht. DerParcours über die hessische Bergstraße,der pro Runde eine sieben Kilometer langeSteigung auf die Kuralpe aufwies, lag Degenkolb eigentlich. „Aber gegen Bora kamen wir heute nicht ran, Emanuel hat verdient gewonnen“, sagte sein TeamkollegeArndt. Marcel Kittel, der von seinem Teamnicht für die Tour nominiert wurde, hatteDegenkolb, der am Ende 16. wurde, langeunterstützt, bis er das Rennen zur Hälftenach gut 100 Kilometern aufgab. dpa

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    Beratung und Prospekt:Fon 0711 60 15 48 43Mo. – Fr. 8 – 20 UhrSa. 8 – 14 UhrFax 0421 3 22 68 [email protected]/leserreisen

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    Andalusisches Temperament.Rundreise durch Spaniens südlichste Region.

    Das Vermächtnis der Mauren Zwischen den Gebirgszügen der Sierra Morena im Norden und der Sierra Nevada im Süden ist Andalusien seit Jahrhunderten von kulturellen Besonder-heiten geprägt. So verschmelzen in einzigartigen Sakralbauten christliche und mus limische Stilformen zu einer bemerkenswerten Einheit. Denn neben den Römern, Griechen und Goten waren es vor allem die Mauren, die bis heute atemberaubende Spuren ihrer Herrschaft in der Region hinterlassen haben.

    Reisehöhepunkte Granada: Mit der Festungsanlage Alhambra hinterließen die Mauren in der

    Stadt ein eindrucksvolles Symbol ihrer Regentschaft über Andalusien. Málaga: Der berühmteste Sohn der Stadt ist Pablo Picasso, in dessen

    Geburtshaus sich ein Museum mit über 200 Werken des Künstlers befindet. Córdoba: Die Kathedrale, die Mezquita, wurde einst als Moschee erbaut. Sevilla: In Andalusiens Hauptstadt steht die drittgrößte Kathedrale der

    Welt, die gotische Santa Maria de la Sede.

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