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DER HUNGER MEINES VOLKES IST NICHT GESTILLT, SEIN ERHITZTES GEMÜT IST NICHT ABGEKÜHLT. WIR MÜSSEN UNSERE WILDEN HERZEN ERWECKEN UND SIE AUS IHREN KETTEN SPRENGEN. WIR MÜSSEN DENEN, DIE UNS FÜRCHTEN SOLLTEN, UNSERE ZÄHNE ZEIGEN UND UNSEREN ZORN ZURÜCKFORDERN. Sample file

DER HUNGER MEINES VOLKES IST NICHT GESTILLT, …watermark.ulisses-ebooks.de/pdf_previews/138658-sample.pdf · Legion of Everblight, Forces of HORDES: Minions, HORDES: Domination,

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DER HUNGER MEINES VOLKES

IST NICHT GESTILLT,

SEIN ERHITZTES GEMÜT

IST NICHT ABGEKÜHLT.

WIR MÜSSEN UNSERE

WILDEN HERZEN ERWECKEN

UND SIE AUS IHREN

KETTEN SPRENGEN.

WIR MÜSSEN DENEN,

DIE UNS FÜRCHTEN SOLLTEN,

UNSERE ZÄHNE ZEIGEN

UND UNSEREN ZORN

ZURÜCKFORDERN.

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IMPRESSUMHORDES created byMatthew D. WilsonLead DesignerJason SolesGame DesignMatthew D. WilsonProject DirectorBryan CutlerDevelopment ManagerDavid Carl Creative DirectorEd BourelleLead WriterDouglas SeacatAdditional WritingSimon BermanMatt DiPietroMeg MaplesAeryn RudelWilliam ShickContinuityDouglas SeacatJason SolesEditorial ManagerDarla KennerudAdditional EditingJohn Michael ArnaudProject ManagerShona FahlandGraphic Design DirectorJosh MandervilleGraphic Design & LayoutShona FahlandMatt FerbracheLaine GarrettJosh MandervilleArt DirectorMike VaillancourtCover IllustrationAndrea UderzoIllustrationsChris BourassaTroy GalluzziAnthony JonesMathias KollrosIvan KoritarevHerman NgJustin OaksfordNéstor OssandónDevin PlattsConcept IllustrationsChris BurdettCarlos CabreraRoberto CirilloNate FeymaManny TrembleyAndrea UderzoChris Walton Studio DirectorRon Kruzie

Staff SculptorsSean BulloughBrian DugasBen MisenarMiniature SculptingBenoit CosseJulie GuthrieTodd HarrisJason HendricksBob RidolfiSteve SaundersStudio ModelerNate ScottStaff Miniature PaintersMatt DiPietroMeg MaplesHobby Manager & TerrainStuart Spengler Hobby Specialist & TerrainLeo CarsonPhotographyMatt FerbracheStuart SpenglerVideo ProducerTony KonichekNo Quarter EIC Aeryn RudelRoleplaying Game Producer Matt GoetzLicensing & Contract ManagerBrent WaldherPresidentSherry YearyChief Creative OfficerMatthew D. WilsonDirector of Business & Branding DevelopmentWilliam ShickMarketing ManagerLyle LoweryHead of IT/Software DevelopmentChris RossRetail Support & Development Bill FrenchConvention CoordinatorMichael PlummerCommunity Manager & Staff WriterSimon Berman Organized Play & Volunteer CoordinatorWilliam HungerfordQuartermaster AssistantDianne Ferrer

Executive AssistantMichelle HortonCustomer ServiceAdam JohnsonCustomer SupportMichael SanbegGabe WaluconisProduction DirectorMark ChristensenTechnical DirectorKelly YeagerOperations DirectorJason MartinPackaging/Shipping ManagerJoe LeeLead Quality ControlCody EllisProduction Mark ArreolaOren AshkenaziRyan BaldonadoNelson BaltzoThomas CawbyJohan CeaHenry ChacPhillip ChinziAlex ChobotBryan DasallaAlfonso FalcoJoel FalkenhagenMichael HangBryan KlemmChris LesterJared MatternChristopher MatthewsBryan McClaflinCaitlyn McKennaMike McIntoshAaron Milligan-GreenAntonio MoraReese NashPhuong NguyenAntwan PorterErik ReiersenMarcus RodriguezJohn RothRyon SmithJacob StanleyJesse SterlandJames ThomasChris TiemeyerBen TracyDara VannMatt WarrenGame DeveloperWilliam SchoonoverDevelopment AssistantJack ColemanPlaytest CoordinationDavid CarlWilliam Schoonover

InfernalsPeter GaublommeJoachim MolkowJohn MorinGilles ReynaudD. Anthony RobinsonDonald SullivanInternal PlaytestersOren AshkenaziEd BourelleDavid CarlLeo CarsonJack ColemanCody EllisBill FrenchWilliam HungerfordErik ReiersenAeryn RudelWilliam SchoonoverNate ScottDouglas SeacatWilliam ShickJason SolesBrent WaldherMatt Warren External PlaytestersRay BaileyBrad CaseyTodd CrowEric ErneweinLogan FisherPeter GaublommeTommy GeunsAndrew HartlandWilliam HayesStu LimingWout MaerschalckRob MilesJeremy MillerJames MorelandDirk Pintjens Craig PocheOwen Rehrauer Jarred RobitailleJosh SaulterDerek Scott Tim SimpsonMichael StubbsMark ThomasAnthony WoodsProofreadingBryan CutlerLyle LoweryWilliam ShickDeutsche Übersetzung & LektoratBenjamin Ade-ThurowKai GrosskordtMartin HofmannErika Elisabeth KeulThade NaujoksChristian TrinczekManuel WagnerDeutsches LayoutChristian Lonsing

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Besuche: www.ikwarmachine.de

Privateer Press, Inc. 13434 NE 16th St. Suite 120 • Bellevue, WA 98005 Tel (425) 643-5900 • Fax (425) 643-5902

Bei Fragen: [email protected] Buch wurde unter den Vorgaben des Urheberrechts der Vereinigten Staaten von Amerika gedruckt. Alle Inhalte, inklusive Privateer Press®, Iron Kingdoms, Immoren, WARMACHINE®, WARMACHINE: Prime Mk II, Forces of WARMACHINE: Cygnar, Forces of WARMACHINE: Cryx, Forces of WARMACHINE: Khador, Forces of WARMACHINE: Protectorate of Menoth, Forces of WARMACHINE: Retribution of Scyrah, Forces of WARMACHINE: Mercenaries, WARMACHINE: Wrath, WARMACHINE: Colossals, HORDES, Forces of HORDES: Trollbloods, Forces of HORDES: Circle Orboros, Forces of HORDES: Skorne, Forces of HORDES: Legion of Everblight, Forces of HORDES: Minions, HORDES: Domination, Formula P3, Formula P3 Hobby Series, Full Metal Fantasy, Play Like You’ve Got a Pair, Steam-Powered Miniatures Combat, Monstrous Miniatures Combat, Cygnar, Cryx, Khador, Protectorate of Menoth, Protectorate, Retribution of Scyrah, Retribution, Trollbloods, Trollblood, Circle Orboros, Circle, Legion of Everblight, Legion, Skorne, warjack, warcaster, warbeast und alle dazugehörigen Logos sind Eigentum von Privateer Press, Inc. Dieses Buch ist reine Fiktion. Ähnlichkeiten mit realen Personen, Orten oder Ereignissen sind purer Zufall. Das Werk darf weder ganz noch in Teilen elektronisch oder anderweitig aufbewahrt oder verbreitet werden, ohne dass ein schriftliches Einverständnis von Privateer Press vorliegt. Weiterhin dürfen keine Teile des Werks vervielfältigt werden, ohne dass dies explizit im Werk erwähnt oder von Privateer Press schriftlich erlaubt wurde. Sollte eine solche Erlaubnis vorliegen, dürfen diese Vervielfältigungen ausschließlich für private und nichtkommerzielle Zwecke genutzt werden und müssen alle Copyrights, Trademarks oder andere Urheberrechte inklusive der dazugehörigen Zeichen beibehalten werden. Produktinformationen ohne Gewähr. Verwenden Sie unser urheberrechtlich geschützes Material nicht ohne Erlaubnis. Vielleicht können Sie sich vorstellen, wie es für die Könige der Berge gewesen sein muss, Tausende von Jahren unter Felsen und Dreck begraben zu liegen? Nichts zu tun, nichts zu essen, und als einziger Begleiter die Träume von dem, was hätte sein können? Nun stell dir vor, als Urheberrechtsverletzer so lange begraben zu liegen. Was nicht heißen soll, dass wir Urheberrechtsverletzer unter Bergen begraben — jedenfalls nicht im wörtlichen Sinne.

Deutsche Lizenz: ULISSES SPIELE GMBH.

HORDES: Giganten Dt. Version, PDF . . . . . . . ISBN: 978-3-95752-774-5 . . . . . . . . . . . .PIP 1052DPDF

Vergraben unter den Bergen West-Immorens haben Bestien von unvorstellbarer Stärke und Größe viele Jahrhunderte geschlum-mert. Nun wetteifern Hoarluk Doomshaper und Madrak Ironhi-de darum, die Macht dieser angsteinflößenden Könige der Berge für sich zu beanspruchen, bevor die Häscher des Zirkels Orboros dies tun. Gleichzeitig marschiert das Skorne-Imperium mit seinen gewaltigen Mammuts gegen die Nation von Ios. Der Zirkel steht bereit mit seinen hoch aufragenden Hainzorn-Konstrukten und Everblight entfesselt seine bisher schrecklichsten Kreationen, die sogar die Aufmerksamkeit seiner weit verstreuten Brüder erregt.

HORDES macht mit der Veröffentlichung von Giganten einen ge-waltigen Schritt nach vorne. Seit Jahren schon freuen wir uns da-rauf, diese enormen Kreaturen und Kreationen auf den Spieltisch zu bringen. Sie sind sowohl erstaunlich detailreich als auch impo-sant. Wenn diese Riesen ihren Platz auf dem Schlachtfeld einneh-men, ergänzen sie ihre Streitmacht allein schon um die Macht der Einschüchterung.

Zusätzlich zu den neuen Möglichkeiten und Spielstilen, die der Einsatz eines Giganten mit sich bringt, ist das Spiel gegen sie auch eine komplett neue und spaßige Erfahrung. Es ist nicht nur extrem unterhaltsam sich vorzustellen, wie die Schritte dieser Kreaturen ihre Gegner zu Mus zermalmen, auch der erderschütternde Fall

und das nachfolgende Hochgefühl der Truppen, wenn eine dieser enormen Kreaturen in der Schlacht fällt, sind eine tolle Vorstel-lung.

HORDES: Giganten stellt zudem erstmals Warlock-Einheiten vor. Diese Einheiten agieren wie Charaktereinheiten, aber der Charak-teranführer ist ein Warlock, mit allen Kräften und Fähigkeiten, die damit verbunden sind. Dies erlaubt uns neue teamorientierte Konzepte für unsere Charaktere zu ergründen und sie mit dem Vorteil der Gruppendynamik auszustatten. Und natürlich ist es extrem cool, dass Makeda nun ihre persönliche Leibwache aus Ahnenwächtern besitzt.

Eine der schönsten Arten Giganten einzusetzen, ist in Spielen von 150 oder mehr Punkten und die Entfesselt-Regeln erlauben es euch, Spiele auf dieser epischen Größe zu spielen. Bei dieser Spiel-größe ist der Einsatz von drei oder mehr Giganten eine realistische Option und wenn du dir vorstellst, wie ein gigantisches Warbeast ein Spiel verändert, stelle dir vor, was passiert, wenn der gesamte Spieltisch voll davon ist!

Mit den gigantischen Warbeasts und den Regeln für ihren Einsatz in epischen Schlachten auf einer ebenso gewaltigen Spielgröße bist du nun mehr als gewappnet für monströse Miniaturengefechte!

ENTFESSELE DEINE GIGANTISCHE KRAFT!

INHALTSVERZEICHNISWANDELNDE BERGE, TEIL EINS . . . . . . . . . . . 4REGELN FÜR GIGANTEN . . . . . . . . . . . . . . . . 16REGELN FÜR WARLOCK-EINHEITEN . . . . . . 19ENTFESSELT-REGELN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20THEMENARMEEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45TROLLBLÜTIGE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48ZIRKEL ORBOROS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66

SKORNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82EVERBLIGHTS LEGION . . . . . . . . . . . . . . . . . 100LAKAIEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116MINIATURENGALERIE . . . . . . . . . . . . . . . . . 130BEMALANLEITUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 138WANDELNDE BERGE, TEIL ZWEI . . . . . . . . . 144ANHANG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 156

Zweite, überarbeitete Auflage

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WESTLICHES CYGNAR, NAHE DER SCHLAGABTAUSCHSÜMPFE, HERBST 608 N .R .Als deutlich wurde, dass die cygnarischen Linien langsam nach-gaben, wurden die Reihen der anstürmenden Trollsippe von ei-ner Welle der Euphorie erfasst. Die Schwertmeister an vorderster Front hielten zwar weiterhin tapfer stand – jedoch nur in der Ab-sicht, ihren Waffengefährten Zeit für den Rückzug zu erkaufen. Die Langflintenschützen begannen geordnet zurückzufallen, aber einige wurden schon bald von blankem Entsetzen übermannt und ließen auf der Flucht ihre Gewehre fallen. Auch Häuptling Mad-rak Ironhide konnte es fühlen – das Aufwallen des Jagdinstinktes in seinem Blut, das rechtschaffene Gefühl des Sieges über einen Feind, der seine Rache verdient hatte.

Die fliehenden Soldaten rannten über den Strand zurück in den sumpfigen Morast des Hinterlandes. Ihnen folgten Krielkämpfer unter lauten Kriegsrufen und machten jeden nieder, der stolperte und hinfiel. Von der nächstgelegenen Anhöhe fanden Pyg-Scharf-schützen ihre Ziele unter denen, die sich den Bäumen näherten.

Schritten das offene Feld und schwang seine Axt in einem wei-ten Halbkreis, um einen erhobenen Gewehrlauf zu durchtrennen. Nichts konnte Rathrok widerstehen. Mit einem scharfen Schnap-pen wurde die Flinte in zwei Teile geschnitten und die Brust des Mannes öffnete sich unter der Axtklinge. Er hörte, wie Waffen und Klauen in Fleisch fuhren, als die ihm nachfolgende Sippschaft und die Trolle sich dem Gemetzel anschlossen.

Madrak schritt finster dreinblickend voran und näherte sich ei-nem jugendlichen Langflintenschützen, der sich gerade zur Flucht umgewandt hatte. Der Fuß des Jungen verfing sich in ei-nem Klumpen aus Seegras, so dass er stolperte und hinfiel. Er krabbelte rückwärts, sich mit den Händen und Füßen abstoßend, während er in panischer Angst zu Madrak emporstarrte.

Der Gesichtsausdruck des Jungen ließ Madrak innehalten. Unter größter Anstrengung versuchte sich der Häuptling aus dem roten Schleier und von den gespenstischen Trommeln zu befreien, die in seinen Ohren pochten und sich nun als sein eigener Herzschlag herausstellten. Er stoppte seinen Hieb auf halbem Weg, was seine Sehnen bis zum Zerreißen anspannte. Madrak konnte Rathroks Einfluss spüren – eine heimtückische tiefschwarze Wolke, die sich über seine Gedanken legte und versuchte, seine Gliedmaßen zu steuern. Die Axt wollte, dass er tötete und sich dem Gemetzel hin-gab. Madrak biss die Zähne zusammen und sagte sich davon los. Er traf seine eigenen Entscheidungen.

Der Langflintenschütze nahm sich zusammen, kam auf die Füße und wandte sich ab, um davonzurennen. Madrak senkte Rathrok und war bereit, ihn gehen zu lassen. Er vernahm einen sonoren Sprechgesang in seinem Rücken, drehte sich um und sah, wie Hoarluk Doomshaper näherkam, die Waffe in Richtung des flie-henden Soldaten ausgestreckt. Eine Woge ungebändigter Kraft materialisierte sich, als runenüberzogenen Steine an der Spitze Wil-lensbrechers grün aufglommen. Weitere leuchtende Schriftzeichen erschienen in der Luft um den Arm des Schamanen, als seine rach-süchtigen Gebete Gestalt annahmen. Eine geisterhafte Woge des Hasses rollte vorwärts, bohrte sich in den Rücken des flüchtenden Langflintenschützen und riss Rüstung wie Fleisch gleichermaßen auseinander. Der Junge war tot, bevor er auf dem Boden aufschlug.

Madrak starrte den Schamanen angesichts dieses sinnlosen Exzes-ses finster an, aber Doomshaper schritt einfach weiter. Hinter ihm schob sich Mulg einen toten Pionier – mitsamt Sachen, Waffen, Gepäck und allem drum und dran – in den Mund und kaute mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck auf ihm herum. Als er sei-nen Blick über den übrigen Strand schweifen ließ, sah Madrak, dass der Kampf so gut wie vorbei war.

„Es ist nicht notwendig, sie bis auf den letzten Mann niederzuma-chen“, sagte Madrak zu Doomshaper, der mit dem Rücken zu ihm stand. „Sie sind erledigt.“

Doomshaper wandte sich um und musterte ihn mit gerunzelter Stirn. „Nach allem, was passiert ist, kümmerst du dich trotzdem noch um jene, die nicht zu deiner Sippe gehören“, entgegnete er. „Jeder Mann, den wir heute töten, ist einer weniger, mit dem wir uns morgen herumschlagen müssen. Doomshaper ließ seinen Blick von Madraks blutiger Axt zu den roten Flecken wandern, die den Häuptling bedeckten. „Ich bin froh, dass du zumindest gelernt hast, mit angemessener Einstellung zu kämpfen.“

WANDELNDE BERGETEIL EINS

VON DER RIESIGEN AXT RATHROK IN MADRAKS HÄNDEN TROPFTE BLUT AUF DEN SAND, WÄHREND ER SICH MIT DER

UNVERWÜSTLICHEN KLINGE DURCH DIE ZERSPLITTERTE LINIE ARBEITETE .

Von der riesigen Axt Rathrok in Madraks Händen tropfte Blut auf den Sand, während er sich mit der unverwüstlichen Klinge durch die zersplitterte Linie arbeitete. Mit einem lauten Brüllen brach er durch, vergrößerte die Bresche und versetzte die verbliebenen Schwertmeister in Panik. Sein Kopf war von einem lauten Pochen erfüllt – wie das Schlagen großer Kriegstrommeln aus einer ver-gangenen Ära.

Jeder Hieb seiner Axt fühlte sich wie ein Befreiungsschlag an – die vorübergehende Linderung eines urtümlichen Hungers, den er niemals vollständig befriedigen konnte. Es war der Blutrausch von Rathrok. Ein Teil von ihm war sich dessen bewusst, aber diese mahnende Stimme schien dünn und weit entfernt. Ein gewalttä-tiger Impuls ging, einem heißen Wind gleich, von ihm aus und er konnte fühlen, wie seine Zerstörungswut in den Vollbluttrollen widerhallte, deren Bewusstsein mit dem seinen verbunden war.

Madrak fegte gemeinsam mit seinen Warbeasts und Kriegern durch die vom Schlamm bespritzten Schwertmeister. Hinter ih-nen blieb der Sand, übersät von gerüsteten Leichen, zurück. Als Nächstes näherten sie sich einer wankenden Linie von Langflin-tenschützen, deren Sergeant sie davon abgehalten hatte, zu flie-hen. Die Soldaten feuerten so schnell sie konnten, während sie gleichzeitig in Richtung der Bäume zurückwichen. Ihre Gesichter waren schweißüberströmt.

Einer der Veteranen links von Madrak taumelte aufgrund mehre-rer Kugeln, die in seiner Brust einschlugen, und sank auf die Knie, wobei ihm die Waffen aus den kraftlosen Fingern glitten. Anderen in der Frontlinie erging es ähnlich. Madrak überwand mit raschen

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Madraks Blick verfinsterte sich weiter. Er hatte nicht mit Dooms-haper über Rathroks zunehmenden Einfluss auf ihn gesprochen und fragte sich, ob der Schamane von seinem inneren Kampf Kenntnis besaß. Ihm kam der Verdacht, dass der verbitterte Ältes-te den Fluch wohl als eine Art Chance betrachten würde.

Ihr Wortwechsel wurde durch die Ankunft Borka Kegslayers un-terbrochen, dessen Streitkolben lässig auf seiner Schulter ruhte. Auch er war mit Blutspritzern übersät, aber sein Missmut stand ihm ins Gesicht geschrieben. Er ließ die Hochstimmung vermis-sen, die üblicherweise nach einer Schlacht von ihm Besitz ergriff. Ein Dutzend Schritte hinter Borka konnte Madrak Rök, den streit-lustigen Düstertroll aus dem Norden, sehen, wie er sich an den Gefallenen gütlich tat. Die anderen Düstertrolle und ein paar der Vollbluttrolle, die ihre Kampftruppe begleitet hatten, taten es ihm gleich. Die Kleineren beteiligten sich nur zögernd – wie Kojoten, die versuchten, ein paar kümmerliche Happen von einem Grizz-lybären zu stibitzen. Sie konnten von Glück sagen, wenn sie über-haupt etwas abbekamen.

Madrak ermunterte seine eigenen Trolle nicht dazu, die Leichen ihrer menschlichen Feinde zu verzehren, aber er war gezwungen gewesen, sich im Falle von Doomshapers Armee an diese Praxis zu gewöhnen. Die Menge an Düstertrollen, die sich dem Schama-nen angeschlossen hatte, machte solche Maßnahmen zu einer Not-wendigkeit – die großen Ungetüme satt zu bekommen war kein Zuckerschlecken. Madrak schien jedoch der Einzige zu sein, der sich um solche Dinge Gedanken machte. Die rauflustigen Krieger

um Doomshaper und Borka kümmerten sich nicht im Geringsten um menschliche Sentimentalitäten in Bezug auf ihre Toten.

„Ein armseliges Scharmützel“, beschwerte sich Borka lautstark, als er, den Kopf schüttelnd, zu ihnen trat. „Kaum wert, deswe-gen überhaupt aufzustehen. Wann schlagen wir endlich richtige Schlachten?“

Madrak fühlte ob dieser vertrauten Litanei Ärger in sich aufstei-gen. Er entgegnete: „Abgesehen davon, dass wir eine wichtige Garnison ausgeschaltet haben, verschafft uns dieser Schlag kost-bare Ressourcen wie zum Beispiel Schießpulver.“ Der Häuptling hatte seine Kithkar angewiesen, so viele Waffen und Munition wie möglich zu bergen, um diese wertvollen Kriegsgüter vor dem nicht gerade wählerischen Appetit der Düstertrolle zu bewahren.

„Das hast du bereits beim letzten Mal gesagt und dem Mal da-vor“, beharrte Borka. „Dieser Kampf war unter unserem Niveau. Viel zu einfach.“

„Es ist niemals schlecht, den Feind in einer Demonstration über-wältigender Kraft zu vernichten“, bemerkte Doomshaper leise und in nachdenklichem Ton, „aber Borka hat nicht ganz unrecht.“ Er fixierte Madrak mit seinem Blick. „Als wir unsere Kräfte ver-einten, sprachen wir darüber, diese Gegend von der cygnarischen Armee zu säubern, Ceryl jeglicher Verteidigung zu berauben und ihnen damit klarzumachen, dass mit der Knorren-Sippe nicht zu spaßen ist. Wenn Cygnars zweitgrößte Stadt erst einmal schutz-los daläge und und hungrige Düstertrolle an den Toren kratzten,

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