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Klosterzeitung der Benediktinerabtei Maria Laach Nr. 53 Dezember 2018 in viam pacis

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Klosterzeitung der Benediktinerabtei Maria Laach

Nr. 53Dezember 2018

in viam pacis

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Auf ein Wort 2 - 4

Aus Kloster und Konvent 5 - 44

Aus den Betrieben 45 - 54

Aus dem Seetal 55

Veranstaltungen 57 - 58

Mitteilungen 59 - 60

Liturgie 62

Chronik 63 - 69

in viam pacis

Klosterzeitung der Benediktinerabtei

Maria Laach

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Auf ein WortLiebe Leserinnen und Leser der Klosterzeitung, liebe Freunde und Freundinnen von Maria Laach.

nach Angenommensein und Vergebung, nach Nähe und Vertrautheit – kurz zu-sammengefasst: tief im Wesen des Menschen findet sich die unzerstörbare Sehnsucht nach Liebe. Und überall da, wo ein Mensch dies findet – was sozusa-gen die Erinnerung seines Herzens wach ruft –, überall da, wo der Mensch Güte und Barmherzigkeit findet, einen ‚Ort’, wo er keine Rolle spielen muss, sondern sich geben und fallen lassen kann, wie er ist, wo er angenommen – kurz, wo er geliebt ist, da findet der Mensch ein inneres Zu-hause, da findet seine aufgescheuchte und unbehauste Seele eine Heimat – als Vorahnung der ewigen Heimat, des ewi-gen, unzerstörbaren Wohnens bei Gott.

Wenn wir sagen, Heimat sei der ‚Ort’, wo ich sein darf, wo ich leben darf, dann sind damit nicht primär geografische Orte ge-meint. Solch ein Ort kann sehr wohl ein Raum sein, aber sicher auch ein Roman, in dem ich mein Leben wiedererkenne – die Heilige Schrift; es kann ein Musikstück oder ein Kunstwerk sein, das mich tief berührt und mich mir selbst aufschließt. Und es kann – und das wird wohl meist der Fall sein – ein Mensch sein, der mir Ruhe, Halt, Geborgenheit, Ankommen, Akzeptanz gewährt, der mir den inneren Raum der Hingabe öffnet. Ein solcher Mensch bewahrheitet meine Erinnerung an das Paradies als nicht nur geträumt, sondern als eine – immer wahrscheinli-cher sich erweisende – Möglichkeit aus den Händen Gottes. Ein solcher Mensch schenkt mir eine kleine Ahnung dessen, wer Gott für mich ist, was er an Heimat und an Geborgenheit zu geben in der

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Das verlorene Paradies findenDas Paradies, von dem die ersten Kapi-tel der Heiligen Schrift berichten, hatte Gott mit aller Sorgfalt und Liebe als Le-bensraum für den Menschen, für seine Schöpfung bereitet. ‚Paradies’ ist ein Syn-onym für den vertrauten Umgang Gottes mit dem Menschen und des Menschen mit Gott. Es ist ein Bild für die selbstver-ständliche Nähe der beiden zueinander: Schöpfer und Geschöpf – Ausdruck einer

unverstellten Beziehung.

Die Vertreibung aus dem Paradies war für beide – für Schöpfer und Geschöpf – ein Trauma, ein kosmischer Schock sozusagen, die Zerstörung genau dessen, was beiden das Paradies

bedeutete. Seit dieser Vertreibung irrt der Mensch wie ein Heimatloser durch die Welt und durch die Geschichte. Er ist letztlich unbehaust. Paulus drückt es als Glaubender aus: „Unsere Heimat aber ist im Himmel“ (Phil 3,20).

Der Mensch hat eine Ahnung, eine Erin-nerung an das Paradies in seinem Herzen behalten. Ohne diese Erinnerung könnte er das Empfinden der Heimatlosigkeit gar nicht haben. Oder anders gesagt – nicht in diesem arche-typischen Bild des Pa-radieses, sondern theologisch: Gott hat dem Herzen des Menschen – seines geliebten Geschöpfes – den Abglanz seines Wesens eingeprägt. Deswegen findet sich tief im Wesen des Menschen die Sehnsucht nach diesem göttlichen Wesen: nach Güte und Barmherzigkeit,

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Auf ein Wort

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Lage ist. Denn die Liebe sucht den Ande-ren zu bergen.

Unsere Sehnsucht nach Heimat wird hier auf Erden nur ansatzweise gestillt; der Hunger nach einem unzerstörbaren, ewigen Zuhause bleibt und verweist uns immer wieder auf Gott, der allein dieses Paradies zu schaffen und neu zu bereiten vermag.Das Paradies wurde hinter unseren Ur-eltern verschlossen. „Du Schlüssel Da-vids, du öffnest und niemand schließt; du schließt und niemand öffnet. Komm und befreie die Gefangenen, die im Kerker sitzen, in Finsternis und im Schatten des Todes.“ So singen wir in der O-Antiphon des 20. Dezember. Das Herz Gottes war immer offen für uns Menschen geblieben. In der Menschwerdung Jesu Christi, sei-nes Sohnes, offenbart der Vater uns den unergründlichen Reichtum seines Her-zens. Jesus Christus öffnet uns den Blick in das liebende Herz des Vaters. Ja, mehr noch: Er zeigt uns nicht nur das Herz sei-nes und unseres Vaters, er eröffnet uns in seiner Menschwerdung auch einen – nein: den – Zugang zu diesem väterlichen Herzen (Joh 10,9). Er weist uns den Weg zu seinem eigenen Zuhause (Joh 14,6).„Wer mich sieht, sieht den Vater!“ sagt Je-sus im Johannesevangelium. Wir können mit der Stimme Jesu fortfahren: ‚Wer den Weg zu meinem Herzen findet …’ oder genauer: ‚Wem ich mein Herz öffne, dem öffnet sich auch das Herz des Vaters bzw. dem öffnet auch der Vater sein Herz.’ Es gilt: ‚Die Heimat des Menschen ist das Herz Gottes!’Aber auch: ‚Die Heimat Gottes ist das

Herz des Menschen!’

Advent – gegenseitige Erwartung

„Warten kann nur jemand, der eine Hoff-nung hat.“

Die Zeit des Advents ist nicht nur, ja nicht einmal primär die Zeit unserer Erwartung Gottes in Jesus Christus. Sie ist vielmehr die Zeit, in der Gott auf uns wartet, mit Freude darauf wartet, dass wir zu ihm kommen: der Advent des Menschen in Jesus Christus. In ihm kommt der Mensch endgültig bei Gott an. Wir können sagen: Gott und Mensch er-warten einander: Gott ersehnt die Ge-meinschaft mit seinem Geschöpf. Und diese Sehnsucht Gottes nach seinem Geschöpf weckt die Sehnsucht des Men-schen nach seinem Schöpfer, denn nach Gottes Bild – nach seinem Wunsch und Wollen –, nach seinem Herzen sind wir gestaltet. Das Kommen des Herrn ist gegenseiti-ge Erwartung; Gott und Mensch warten aufeinander und erwarten einander. Sie können es kaum erwarten, sich zu finden und beieinander zu sein. Wenn wir also den Advent als die Erwartung der Ankunft Gottes bei uns Menschen verstehen und feiern, dann lebt in ähnlicher Weise auch Gott im Advent – in der Erwartung der An-kunft des Menschen bei ihm. Gott kommt auf den Menschen zu und der Mensch auf Gott – Gott und Mensch treffen sich dann in der Menschwerdung des Sohnes Gottes in der Weihnacht. Die Menschwer-dung ist also die Erfüllung dieser zweifa-

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chen Suchbewegung und dieses zweifa-chen Einander-Findens, dieses doppelten Advents: des Advents Gottes und des Ad-vents des Menschen.Gott und Mensch sind wie zwei,- die sich suchen und einander zu finden hoffen, da sie ja eigentlich zusammenge-hören; - die sich in ihrer Zuneigung einander zu-rufen: „Komm!“- die trotz aller Dunkelheit den Weg zuei-nander finden, da sie unablässig auf den Ruf des anderen hören: „Komm!“Und vielleicht ist dieses Zusammentref-

fen von Gott und Mensch,- das sich in Jesus Christus bereits in ein-zigartiger Weise erfüllt hat- und das sich in unserem Leben – so hof-fen wir – einst ereignen wird …vielleicht ist dieses Zusammentreffen, diese gegenseitige Umarmung, so um-stürzend, so unbegreiflich, so erschüt-ternd, dass Sonne, Mond und Sterne aus ihrer Bahn geraten und dass sich eine neue Schöpfung ereignet (Mt 24,29-44).

Ihr Pater Andreas

Auf ein Wort

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Aus Kloster und Konvent

Klostermarkt ließ die Scharen nach Maria Laach strömen

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Schaut auf Gottes Sohn!

Unter hellem Sternenlichtund im dunklen Stall der Hirtensitzt voll Anmut Gottes Sohnauf dem Schoß der jungen Mutter

Wer begreift die Armut - wer die Rettungwer ruft in der Kraft des EngelsBeistand aus für Heil und Lebenim Gezeter und im Wirrwarr aller Welt

Selbst im Hermelin und weißem Haarkann der Weltenkönig nur in Demut sich verbeugenwenn nicht das Gotteskind in seiner Güteoffen seine Hände hält

Höre Mensch im Erdenkarussellin Zwietracht, Leid und Notkann nur einer Freude schenkeneiner Glaube und im Schatten Licht

Schaue Menschden Herrn der Weltder im Stall geboren ist.

P. Drutmar

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Aus Kloster und Konvent

„Am 1.5.2018 ist endgültig Schluss“! Die-ser Satz, ausgesprochen von unserem langjährigen Hausarzt Herrn Dr. Glutting, machte uns Laachern im Frühling 2018 klar, dass bald eine entscheidende Wen-de in der ärztlichen Versorgung der Mön-che bevorstehen würde. Über 35 Jahre lang war Dr. Burkhradt Glutting unser Hausarzt. Nach seinem Studium und der medizinischen Grund-ausbildung in Bonn übernahm er die Praxis von Herrn Dr. Fräßdorf, der lange in Mendig praktiziert hatte. Geboren in Bayreuth in Oberfranken, musste sich Dr. Glutting zuerst an die Mentalität der Men-diger gewöhnen. Dabei half ihm seine Frau Roswitha, die aus der Eifel stammt. Schnell wurde er in der Pellenz zu einer Institution, da er sich auch bei der Frei-willigen Feuerwehr und in der evangeli-schen Kirchengemeinde von Mendig en-gagierte. Jahrelang versorgte Dr. Glutting die Laacher Mönche mit höchster ärztli-cher Kunst. Da aber kein Nachfolger zur Verfügung stand, wurde die Praxis zum 1.5.18 ge-schlossen. Der Laacher Konvent bedankte sich bei dem Ehepaar Glutting am 7.8.18 im Rah-men eines Empfangs für die kompetente ärztliche Versorgung über all die Jahre hinweg. Nach der Begrüßung durch Pater Prior Andreas hielt Br. Antonius, der In-firmar, eine kurze Ansprache.

Liebe Frau Glutting, lieber Herr Dr. Glutting, liebe Mitbrüder!

Im März 1988 fuhr mich, nach fast dreimo-natigem Postulantenleben im Laacher See-

tal, Br. Fulgentius erstmals nach Mendig zur Praxis unseres Zahnarztes Dr. Kriphale – der auch tüchtig bohrte – und zur Praxis un-seres Hausarztes Dr. Glutting, von dem ich bis dahin nur gehört hatte. Anlass war die Auffrischung der Tetanusimpfung - auch ein leicht schmerzender Erstkontakt. Es folgten für mich vertretungsmäßig einige Visiten in ML, Arztfahrten zu den Praxen und Anfang 1990 das Praktikum im Altenheim „Mari-enstift“, wo ich dann unseren Hausarzt bei anderen Patienten der Station 2B in Aktion erleben konnte. Nach der Ausbildung in Bad Kreuznach, der Renovierung der Infir-merie und dem personellen Wechsel in der Leitung der Krankenabteilung wurden die beruflichen Kontakte immer häufiger und die zwischenmenschlichen Verbindungen immer intensiver. In dieser Zeit habe ich von Ihnen – lieber Herr Dr. Glutting – viel lernen dürfen, besonders das Umsetzen des theo-retischen Wissens in die Praxis. Denn häufig ist alles anders im wirklichen Leben und die Fotos auf Hochglanzpapier in Fachbüchern helfen einem nicht immer weiter, wenn man z.B. eine Hauterkrankung erkennen und an-therapieren soll. Da kamen mir Ihre lang-jährigen Erfahrungen, Ihre Weitsicht und Ihr fundiertes Wissen sehr zu Hilfe und die Mitbrüder erfuhren schnelle Heilung und Genesung. Viele schwierige Entscheidungen mussten in Ihrer Laacher Zeit getroffen wer-den, z.B. die Versorgung/Beatmung von Br. Fulgentius in ML, das Legen einer PEG bei P. Damian oder die Blasen-OP bei Abt Anno. 35 Ärztetage haben Sie miterlebt und mitge-staltet, an über 40 verstorbenen Mitbrüdern haben Sie die Leichenschau durchgeführt. Unseren ältesten Mitbruder – Br. Pirmin – durften wir beide zusammen in seinen letz-

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Verabschiedung von Herrn Dr. B. Gluttting und Frau R. Glutting

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ten Stunden begleiten. Ob morgens, abends oder nachts, sie kamen immer, man darf sa-gen: Laach wurde für das Ehepaar Glutting auch eine Heimat. Vielen Dank also für Ihre Sorge, Ihre Bemühungen und Ihre häufigen ärztlichen Einsätze für die Laacher Mönche. Ein herzliches Dankeschön geht natürlich auch an Sie, liebe Frau Glutting, und an die netten Damen in der Praxis, Frau Ammel, Frau Weiß, Manuela und viele andere. Sie alle haben so häufig am Telefon oder auch live an der Praxistheke meine Wünsche und die der Mitbrüder erfüllt und nie die Nerven verloren. Die Zusammenarbeit empfand ich über all die Jahre hinweg immer als vertrau-ensvoll und an der besten Versorgung der Patienten orientiert. Umso trauriger waren wir dann alle, als es nach mehrmaligem Hin und Her hieß: Am 1.5.2018 ist endgültig Schluss. Die Laacher gönnen Ihnen beiden den wohlverdienten Ruhestand, der sich wohl später erst richtig einstellen wird und sagen Vergelt´s Gott für alles und Gottes Segen für Ihre Zukunft.

Als Geschenk überreichte er dem Ehe-paar Glutting eine echte Ikone von den Heiligen Kosmas und Damian, den Patro-nen der Ärzte. Danach folgte das Abend-essen mit dem Konvent im Refektorium und eine Führung durch die „Bogler-Aus-stellung“ mit Br. Stephan. Der Tag endete mit einem gemütlichen Beisammensein im Empfangszimmer mit etlichen Mit-brüdern. Wir sagen Dankeschön für alle Dienste der Praxis Glutting und bedan-ken uns jetzt schon bei den Praxen Sie-bold und Krone, die die „Laacher Patien-ten“ übernommen haben.

Br. Antonius

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Autoren des Kataloges. Dabei wurden sie immer von den strengen Blicken der un-auffällig operierenden Wachmannschaft beäugt, die über die Exponate wachte; neben der Alarmanlage eine leider not-wendige Maßnahme.Allgemein war - und ist der logistische Aufwand beträchtlich, alle Arbeiten rund um die Ausstellung verrichten ausschließ-lich ehrenamtliche Helferinnen und Hel-fer: ob im Vorfeld beim Herrichten der Räume und Schleppen der Vitrinen, bei der Bewirtung im Café oder im Ausstel-lungsshop. Dafür kann man ihnen gar nicht genug danken!

Die Ausstellung im spannungsvollen Um-feld der Werkstatthallen der ehemaligen Schreinerei atmet einen besonderen Charme, der sich auf die Exponate und Besucher gleichermaßen überträgt und alle magisch ins Thema hineinzieht. Sie zeigt den dreifachen Spagat zwischen Design (obwohl die Bauhäusler das so nie gesagt hätten), handwerklicher Kunst(-fertigkeit) und Bildender Kunst.

Der Besucher schlängelt sich quasi ins Leben von P. Theodor Bogler hinein. Zunächst wird man hineingesogen in P. Theodor Boglers Leben, man passiert seine Jugend- und Militärzeit, vorbei an der Geschichte und den Geschicken sei-ner Familie, angefangen beim Großvater, über den Vater bis zum jüngeren Bruder Friedrich Wilhelm, der ein begabter Maler und begeisterter Student am Bauhaus in der Theaterklasse in Weimar war.Man biegt ab und steht im Bauhauszim-

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Boglerausstellung 2018

Die Ausstellung „Theodor Bogler (1897-1968) - vom Bauhaus nach

Maria Laach“ wurde vom 17. Juni bis zum 11. August in den Räumen der ehemali-gen Schreinerei gezeigt, und sie kann seit dem 22. September verlängert bis zum 9. Dezember 2018 samstags, sonntags und feiertags am Nachmittag besucht werden.

Es war - nein, es ist eine gelungene und erfolgreiche Ausstellung! Über 7000 Inte-ressierte und Neugierige strömten bisher nach Laach, um sich in über 400 Füh-rungen mit vielen neuen und bekannten Informationen über P. Theodor Boglers Leben, Werdegang und Werk bekannt zu machen, präsentiert von Br. Stephan Oppermann, dem Leiter der Keramikma-nufaktur, von Sachkundigen aus Konvent und Freundeskreis der Abtei, sowie von

Museumsshop, rechts mit „Tauben“vasen

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ven auf der Veltener Keramik, die leider einer stärkeren Beanspruchung im Ge-brauch nicht standhält, oder die Aus-führungen zum Salzbrandverfahren der keramischen Werkstätte Mühlendyck, all das entfaltet während jeder Führung eine spezielle Faszination. Ebenso bemerkenswert sind die legendä-re Mokkamaschine, die Kombinationstee-kanne und eine Teekanne aus einzelnen untereinander austauschbaren Teilen, deren wichtigster Körper aus einem Ku-gelsegment mit gerader Schulter besteht. Bis heute sind diese Keramikformen maßgebliche Inspirationsquellen der Ma-ria Laacher Keramikmanufaktur. Derer gesamter Formenkanon bewusst schmal gehalten ist. Plötzlich fällt sie auf, die rote Linie, die einen schon seit Beginn der Ausstellung begleitet, und man steht vor einer Tür.

mer. Die Formen nehmen jeden gefan-gen. Theodor Bogler schuf in der 1920er Jahren Objekte, deren Funktionalität die Gestaltung vorgibt, die schnörkellos, gleichzeitig schön und innovativ sind und serienmäßig hergestellt werden konnten, sodass auch Alltägliches sich in ästheti-schen Formen wiederfand. Man denke hier nur einmal an seine Vorratsgefäße, die er 1923 für die Küche im eigens zur Ausstellung gebauten „Haus am Horn“ in Weimar entwarf. Ihre haptischen und gestalterischen Eigenheiten, das Nach-denken über einen sinnvollen Gebrauch und daneben die Fragen bezüglich ihrer Produktion werden den Besuchern vor Augen geführt.Am Bauhaus fließen Kunst und Handwerk, zuvor getrennt, zu einer neuen Einheit zu-sammen und werden auch gleichberech-tigt und aufeinander aufbauend gelehrt. „Für uns ist heute völlig selbstverständ-lich und anders gar nicht mehr denkbar, wie Möbel oder auch Geschirr hergestellt werden - nämlich als Massenware, und damit verhältnismäßig preisgünstig. Das war damals ein absolutes Novum“, erklärt Bruder Stephan Oppermann.

Die Hinweise auf den Beginn einer indus-triellen Produktion oder auch auf den Sprung vom Drehen auf der Töpferschei-be, was ja immer „nur“ runde Stücke her-vorbringt, zu den Gießformen für Objekte in nahezu jeglicher Form, wie auch auf die Verfahrenstechniken mancher Ob-jekte, die die Keramiker unter unseren Besuchern magisch ansprachen, wie die Applikationstechnik von sakralen Moti-

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Theodor Boglers Motive im klösterlichen Alltag

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Man stösst sie auf und gelangt in die „dunkle“ Zeit im Leben Theodor Boglers. Die Zeit der Krankheit seiner Frau, ihrem selbst gewählten Ende, die Zeit seiner Konversion wird in einer Inszenierung vermittelt. Zunächst leicht geschockt, ob des Lichts und der Todesdaten von sei-ner Frau, seiner Mutter und seinem Leh-rer Max Krehan, die mit Tusche an die Wand geschrieben wurden, wirkt dann auf den zweiten Blick alles sehr authen-tisch. Die meisten älteren Besucher hal-ten da ein wenig inne. Man sieht ihnen an, wie sie sich die Zeit, in der sich dies alles abspielte, vor Augen führen. Sicher hat sich die Zeit zwischen den Weltkrie-gen in mancher Familie der Besucher ebenfalls so oder schlimmer oder etwas abgeschwächter abgespielt. Wer sich besinnt, wie das denn damals in der ei-genen Familie war, der nimmt auch tiefe Einsichten ins eigene Leben mit. Tritt man dann aus der Tür, kommt man im Kloster Maria Laach an - also in der Ausstellung und im Leben von P. Theodor Bogler.

Theodor Bogler war und bleibt eine spannende Person. Fragt man die Be-sucher nach deren Verständnis seines Vermächtnisses, so erstaunt die Fülle der Antworten: „Er war ganz wichtig für Laach“; „er hat den Buch- und Kunstver-lag groß gemacht“; „sein Input zur Litur-gischen Bewegung war sicher nicht vor-dergründig spürbar, aber ich denke doch, dass Laach ohne ihn im Ansehen nicht so weit gekommen wäre“; „warum macht heute keiner mehr Vasen in diesen wun-derschönen Formen?“ (Diese Besuche-rin meinte die sogenannte „Taube“, eine Vase mit zwei Öffnungen. Sie wurde in den Ausstellungsshop im 1. Stock geleitet und ging mit leuchtenden Augen und „ih-rer“ Taube nach Hause); „es ist ja gerade-zu unglaublich, was dieser Mann alles an-gestoßen und wen er alles inspiriert hat!“.

Es begeistert, was man sieht und in den Führungen hört. Einige Besucher tun dies in sehr typisch-aktueller Weise auf der facebook-Seite der Ausstellung kund und liken mit einem lakonischen „gefällt mir“. Andere, und es sind viele, schreiben ins Gästebuch. Auch alle Ehrengäste, wie Bischof Felix Genn, die SPD-Vorsitzende Andrea Nah-les, Frau Dr. Anke Blümm (Klassik Stiftung Weimar) um nur einige zu nennen, haben sich dort eingetragen.

Hier einige Auszüge daraus:

„Faszinierend wie der Mut zu neuen und unbekannten Ufern seine Formen finden kann. Eine spannungsvolle Ausstellung mit liebe und witz zum Besonderen! Präsentiert in einem Gebäude voller Energie findet sich

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Bischof von Münster Felix Genn (rechts) und Br. Ste-phan Oppermann

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bei einer Tasse Kaffee oder prickelnden Sekts die Zeit zum Verweilen. Besonderen Dank an die Menschen, die solch bewegendes Hand-werk begreifbar machen! Danke für diesen Einblick und die Empfehlung für alle Men-schen, die das Schöne und Besondere gerne genießen und schätzen.“

„Sehr beeindruckend, wie diese wunderbare Kunst, so sehr sie auch von Religion geprägt - vom heiligen Geist inspiriert - ist, doch das Religiöse zu allgemein Menschlichem trans-zendiert. Sehr bewegend.Danke auch für die sehr persönlich und in-formative, kenntnisreiche Führung.“

„Wunderbar inszeniert in diesen Räumen mit Kaiserlampen und Bauhaus-Schreibtischen. Hier verschmelzen die Werke mit der Um-gebung zu einer Einheit - und zur Krönung obendrauf ein Abschluss im Café mit einer Tasse Kaffee aus Boglers Werk. Einfach phantastisch! Danke und viel Erfolg mit dieser Ausstel-lung!“

Begeisternd, inspirierend und tief berührend sowohl die Lebensgeschichte von Pater Theodor Bogler als auch seine Werke. Sehr in-teressant und fachkundig vorgetragen von Bruder Ste-phan. Herzlichen Dank.

P. Theodor Bogler war aber für Laach viel mehr als nur Künstler und Keramiker, nach dem Studium der Theologie und der Priesterweihe, leitete er die Hausmeiste-rei der gesamten Klosteranlage. Schon hier zeigten sich sein Organisationstalent und seine Weitsicht. 1939 berief ihn Abt Ildefons als Prior zu seinem Stellvertreter. Diese Amt behielt er bis zum Jahr 1948 inne. 1951 übernahm er die Leitung der ARS LITURGICA und prägte durch die Arbeit von Verlag und Werkstätten maß-geblich die liturgische Erneuerung der Nachkriegszeit mit; in seinen Händen lag auch die vorbildliche Restaurierung des Laacher Münsters. Außerdem hinterließ Theodor Bogler – als Autor und als Herausgeber – eine große Zahl grundlegender Schriften zum Verständnis des christlichen Glaubens,

Besuch von Andrea Nahles (Mitte mit rotem Pulli) und Mitarbeitern und Freunden aus der Region (rechts neben ihr) sowie (v.l.n.r.) Dr. Anke Blümm (Klassik Stiftung Weimar), Katharina Brellochs, Gernot Mittler (Vorsitzender des Vereins des Freun-deskreises der Abtei) und Br Stephan Oppermann

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der christlichen Kunst und der christli-chen Liturgie.

Theodor Bogler wollte das verwirklichen und weiterführen, was er am Bauhaus nicht ausleben konnte, und konnte /durf-te es im Kloster erneut nicht. Ein Pater durfte kein Handwerk ausüben. Er mach-te daraus eine Tugend, da er immer gerne nach Talenten und Mitstreitern Ausschau hielt, wo es nur ging. Er förderte und ver-mittelte die Jugend in künstlerisch-hand-werkliche Ausbildungen. Er suchte sich gezielt Partnerwerkstätten, die nach sei-nen Entwürfen Keramiken fertigen kon-nen in halb- oder vollständig industrieller Produktion. Seine gestalterischen Ideen

verwirklichte er auch in der Herstellung Liturgischer Geräte und Paramente. Dar-in kommt auch Boglers Liebe zur Liturgie zum Ausdruck. Viele Dinge des täglichen Klosterlebens (farbliche Ausgestaltung der Fassade und der Abteikirche im In-neren, Apostelleuchter, Refektoriums-geschirr u.a.) bis hin zu den liturgischen Geräten (Kelche und Patenen, Ciborien, Kreuze, allen voran das Altarkreuz in der Abteikirche Maria Laach u.a.) sowie zahl-reiche Paramente basieren auf Formen, die im Bauhaus in Weimar/Dornburg ent-wickelt wurden. Was über allem Interesse und Zuspruch während der Ausstellung fast noch am meisten freut, ist die Tatsache, dass sich

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Finissage 12. August 2018 mit und für Helfer und Joyful Voices Frauenensemble, Koblenz

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Privatleute und auch Museen melden, weil auch sie Objekte von P. Theodor Bogler zuhause, ausgestellt oder im Fun-dus haben, von denen die Macher dieser Ausstellung in Laach nichts wussten oder nur Fotos kannten. Diese nun bekann-ten Objekte werden dokumentiert und so das Werkverzeichnis weitergeführt. Es war also doch erst 5 vor 12, und das Werk P. Theodor Boglers gerät nicht in Verges-senheit, noch lässt sich ganz Vieles wie-der ans Licht holen.

Katharina Brellochs

Meine Erinnerungen an P. Theodor Bogler!

Die erste Begegnung mit P. Theodor war bei meinem Einstellungsge-

spräch 1958 in der Buch- und Kunst-handlung, kein Einstellungsgespräch der üblichen Art.Was machen Sie, was können Sie. Nein ein Anstoß! Und dann hörte er zu.Etwas was mir in all den Jahren immer wieder auffiel. Sein Blick, ruhig, wahrneh-mend, ganz auf den bezogen, dem seine Aufmerkamkeit galt.

Erinnerungen an BetriebsausflügeDer erste Ausflug ging in den Westerwald. Wir besuchten verschiedene Töpferwerk-stätten und der Abschluss war die Abtei Marienstatt. In den Werkstätten und in der Abteikirche nicht viele Worte von P. Theodor. Geblieben ist ein Hinweis ,,ach-ten Sie auf das Chorgestühl“. Seitdem fällt mein Blick beim Besuch einer Kirche im-mer auf das Chorgestühl.

Ein Ausflug nach Clerf in LuxemburgHier war die Anzahl der Mitfahrer erheb-lich größer. Vorneweg Abtswagen mit Fahrer Herr Michels, P. Theodor (im Habit) und Herrn Schroer. Dazu ein Kleinbus. Im Vorfeld wurden wir darauf aufmerksam gemacht, den Personalausweis nicht zu vergessen, da zu dieser Zeit noch Pass-kontrollen an den Grenzen waren. Vor der Grenze kurze Rast, haben alle ihre Pässe dabei? Ja, nur ich nicht. Statt Tadel ein Blick von P. Theodor und ein kurzes ,,sie kommen zu mir nach vorne“. Bei ei-ner Standpauke wäre ich nicht weniger beschämt gewesen. Der Grenzübergang verlief nach einem Blick des Grenzers auf P. Theodor reibungslos.Das Namensfest im November wurde im Winfriedheim gefeiert. Weihnachtsfeiern im Hotel. P. Theodor stand in der Nähe des Eingangs und begrüßte jeden Einzel-nen. Jeden Sonntag kam er vor der Ves-per in den Laden. Auch hier nicht viele Worte, aber man spürte die Anerkennung für den Einsatz am Sonntag.

BauhäuslerIch wusste darum, aber es spielte keine große Rolle. Er selbst machte daraus ja auch kein Aufhebens.

Erinnerungen! Die stärkste Erinnerung an ihn ist sein Gesicht für mich, markant, in sich ruhend, zugewandt und eine innere Heiterkeit.P. Theodor Bogler, ich bin dankbar, dass ich ihm begegnen durfte.

Helmi Ackermann

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Die Festwoche dieses Jahres stand un-ter dem Leitwort „Dankt dem Herrn!“

aus Psalm 118. P. Andreas schrieb: „Wir können dankbar sein, dass es diesen Gnadenort Maria Laach gibt für uns Mön-che und unzählige Menschen vor uns und mit uns und nach uns, die hier leben, beten und letztlich nach Gott suchen und fragen“. Geprägt war die Festwoche von drei Jubiläen: 925 Jahre Gründung der Abtei, 50. Todestag von P. Theodor Bogler und 10 Jahre Cappella Lacensis. Eröffnet wurde die Festwoche am Samstag, dem 11. August, mit dem Klostermarkt. In diesem Jahr war die Lindenallee von der Johanneskapelle bis zur ehemaligen Schreinerei in den Markt einbezogen. Dort hatten die befreundeten Klöster ihre Stände aufgebaut. Auf diese Weise war während des Marktes auch die Bog-ler-Ausstellung in der Schreinerei leicht erreichbar. In der Abteikirche sang die Cap-pella Lacensis um 12:00 Uhr und um 15:30 Uhr Kurzkonzerte mit der Struktur einer Hore: Hymnus, Psalmteil, Schriftle-sung, Canticum, Vaterunser, Segen und Marianische Antiphon; zutreffend der Ti-tel: „Gesungenes Stundengebet“. Spezi-ell für Kinder hielt Abteiorganist Gereon Krahforst eine Orgelführung und Abt Be-nedikt eine Kirchenführung. Die Kinder waren zu einem Mal-wettbewerb eingeladen, Thema: „Ich male die Laacher Kirche … mit den Augen meines Herzens“. In der Johanneskapelle wurde aus dem neuen Kinderbuch von Br. Lukas gelesen; Abt Benedikt hielt dort eine

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„Dankt dem Herrn!“ (Ps 118) - Die Laacher Festwoche 2018

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Meditation. Ungewöhnlich war der Kirchen-schmuck während der ersten Tage der Festwoche; die örtliche Rhein-Zeitung ti-telte: „Es grünt im sakralen Dämmerlicht“. Die Gärtner hatten im Hauptschiff junge Bäume aufgestellt, die dem Raum eine lichte und heitere Atmosphäre gaben. Am Sonntag, den 12. August, ge-staltete P. Elias die 11:00-Uhr-Messe als Familiengottesdienst. Die Ankündigung war bei der Zielgruppe diesmal leider kaum angekommen; wir feierten eine normale Sonntagsmesse. Anders als am Sonntag war das Konventamt an Maria Himmelfahrt (15. August) überfüllt, obwohl dieser Tag in den umliegenden Bundesländern kein gesetzlicher Feiertag ist. Hauptzeleb-rant und Prediger war Abt Benedikt, die Cappella Lacensis sang aus Anlass ihres 10-jährigen Bestehens die „Credo-Messe“ (KV 257) von Wolfgang Amadeus Mozart. Mitglieder der Rheinischen Philharmonie übernahmen den Instrumentalpart. Die Leitung hatte Jonas Hilger von der Cap-pella Lacensis. Wir Mönche trugen die Gesänge des Propriums (Introitus, Allelu-ja, Offertorium und Communio) zum fei-erlichen Gottesdienst bei. Unser Archivar, P. Basilius; hatte einen Vortrag mit dem Thema „Das alte und das Neue Maria Laach“ für den 16. August angekündigt. Die Fülle des Stoffes zwang zu einer Zweiteilung. Am vorgese-henen Termin kam Teil I zu Gehör, am Schluss lud P. Basilius für den nächsten Abend erneut in die Aula ein. Auch am 17. August versammelten sich zahlreiche in-teressierte Hörer nach der Komplet in der

Aula, um Teil II zu hören. Das Festkonzert am 19. August stand ganz im Zeichen „10 Jahre Cappella Lacensis“. Im Teil I des Konzerts erklang das Te Deum D-Dur von Marc-Antoine Charpentier, gesungen von der Cappella Lacensis unter bewährter Mitwirkung der Instrumentalisten der Cappella Confluen-tes. Nach der Pause folgte der Hauptteil, die Aufführung der größten Barockkom-position der Musikgeschichte, die „Missa Salisburgensis“ von Heinrich Ignaz Franz Biber aus dem Jahre 1682. Die Realisie-rung dieses monumentalen Werkes er-forderte die Mitwirkung des RheinVokal Projektchores sowie der Solisten von Ba-rockVokal aus Mainz. Um die zusätzlich notwendigen Instrumentalisten der Cap-pella Confluentes unterzubringen, waren hinter dem Chorgestühl im Querhaus rechts und links Tribünen aufgestellt. Unser P. Philipp hatte die Gesamtleitung des Konzertes, das der Südwestfunk auf-zeichnete für eine spätere Sendung in SWR2. In die Festwoche (auf den 22. Au-gust) fiel eine Veranstaltung der Vortrags-reihe „Andere Klöster – Andere Sitten“. Sr. Thekla aus St. Hildegard in Eibingen referierte zum Thema „St. Hildegard, das Kloster und der Wein“. Selbstverständlich hatte sie auch für den, der daran interes-siert war, eine Weinprobe mitgebracht. Den Abschluss der Festwoche bildet das Kirchweihfest am 24. August. Das Konventamt mit P. Prior Andreas als Hauptzelebrant und Prediger gestalteten wir mit den eigenen Kräften, ebenso die feierliche Vesper. Nach der Vesper verabschiedeten wir uns

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von Johannes Heuft, der sein „Freiwilliges Soziales Jahr“ (FSJ) bei uns abgeschlossen hat, und hielten anschließend ein Rekre-ationsabendessen im Refektorium. Die Nachfolge von Johannes Heuft hat am 3. September Gregor Ax aus Mayen ange-treten. Den musikalischen Schlusspunkt des Ta-ges setzte Abteiorganist Gereon Krahforst mit der Uraufführung seiner Komposition

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„Andalusisches Bilderbuch für Orgel“ – eine Frucht seiner Organistentätigkeit in Südspanien (Marbella an der Costa del Sol). Zum Verständnis der Orgelmusik hatte er dem Programmzettel kurze Er-läuterungen zu jedem Stück beigegeben. Sie halfen dem Hörer, die andalusische Landschaft vor seinem inneren Auge auf-leuchten zu lassen.

P. Anselm

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Male die Laacher Kirche mit den Augen deines Herzens …. Malwettbewerb beim Kostermarkt in Maria Laach fand großen Anklang

„Male die Laacher Kirche mit den Augen deines Herzens“ …. war das Motto unter dem Abt Benedikt alle Kinder unter 14 Jahren zum Malwettbewerb eingeladen hatte. Hilfe bei der Umsetzung erhielt er dabei von Sandra Dietrich-Fuchs, Tim Fuchs, Natascha Lentes, Rebecca Reuter und Monika Schmitz.Bei strahlendem Sonnenschein folgten mehr als 50 Kinder der Einladung und lie-ßen ihrer Kreativität freien Lauf. Von der detailgetreuen Zeichnung der Kirche bis zum abstrakten bunten Glitzer-zauber wurden tolle Kunstwerke erstellt. Unter der Anleitung von der bekannten Mayener Künstlerin Marika Kohlhaas konnten die Kinder die unterschiedlichs-ten Materialen ausprobieren. Marika Kohlhaas zeigte, wie der Profi mit Ölkrei-de umgeht, wie man tolle Effekte mit Acryl erzielt oder wie man am besten Farben mischt. Bei so vielen tollen Kunstwerken fiel der Jury die Wahl der Gewinner nicht leicht. Die Jury aus Marika Kohlhaas, Bruder Joseph und Bruder Ulrich machte sich große Mühe dennoch eine Auswahl zu treffen. Neben den drei Hauptgewinnen wurden zahlreiche kleinere Gewinne, wie Buchpreise oder Ketten und Schlüsse-lanhänger aus der klostereigenen Buch-handlung vergeben. So ging keiner der kleinen Künstlerinnen und Künstler leer aus.

Die Bilder wurden in den darauffolgen-den Wochen in der Laacher Kirche aus-gestellt und konnten bewundert werden.

Natascha Lentes

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Das diesjährige Festkonzert der Cap-pella Lacensis stand natürlich unter

dem Vorzeichen des zehnjährigen Beste-hens des Chores. Es war nicht nur in jeder Hinsicht ein großes Projekt; das Konzert und die Idee haben auch eine interes-sante Genese. 2016 fuhr ich zu den Ver-antwortlichen der Villa Musica nach Neu-wied, denn die Villa Musica verantwortet das Festival Rheinvokal, was ja seit vielen Jahren mit einem großen Konzert im Rah-men der „Nacht der Vulkane“ in unserer Abteikirche zu Gast ist. Bisher haben dort ausschließlich renommierte Chöre aus Deutschland oder dem Ausland gesun-gen, Maria Laach als Aufführungsort war und ist für Rheinvokal stets ein Highlight. Ich fuhr also mit der Frage im Gepäck nach Neuwied, ob wir einmal ein gemein-sames Projekt starten könnten, hat sich doch die Cappella Lacensis als heraus-ragender aber regionaler Chor in Maria Laach und der Umgebung verortet. Ich traf sofort auf offene Ohren und konnte offensichtlich überzeugen, so entstand die Idee, zum zehnjährigen Bestehen im Sommer 2018 die Missa Salisburgensis von Heinrich Ignaz Franz Biber aufzufüh-ren, die im Jahr 1682 zum 1100jährigen Jubiläum des Erzbistums Salzburg urauf-geführt worden war.

Dieses Projekt führte natürlich auch mich an meine Grenzen, steht doch in der Villa Musica ein hochprofessionelles Organi-sationsteam hinter allen Konzerten, wo-hingegen die Laacher Abteikonzerte und die Organisation der Cappella Lacensis ein Einmannunternehmen darstellen. So tat es gut, für das Projekt immer wieder den Rückenwind zu spüren, der einen

auch antrieb, aktiv zu werden. Um bspw. überhaupt an die Noten dieser großen 53-stimmigen Messe für sieben Chöre heranzukommen, ging die Recherche bis in die Tschechei. Ein dortiges professio-nelles Ensemble stellte die Noten gerne zur Verfügung. Rheinvokal organisierte dann eine europaweite Ausschreibung für einen Projektchor, der zu dieser Mes-se dazukommen sollte. Es meldeten sich Leute aus dem In- und Ausland, am wei-testen musste ein Ehepaar aus Finnland reisen.

Die Projektwoche startete am 10. August 2018 zunächst mit der Cappella Lacensis allein, denn wir steuerten zum Konzert das Te Deum von Marc-Antoine Charpen-tier bei.Am 15. August sangen wir dazu noch im Hochamt zum Patrozinium, erstmalig überhaupt in Maria Laach, eine Orches-termesse, die Große Credomesse von Wolfgang Amadeus Mozart und das Hal-leluja aus dem Messias von Georg Fried-rich Händel. Abt Benedikt, der im Jahr 2008 die Gründung der Cappella Lacen-sis ermöglichte und stets förderte, war der Hauptzelebrant und hielt die Predigt. Jonas Hilger, gleichsam der musikalische Assistent in der Cappella Lacensis, leitete den Chor und die Mitglieder der Rheini-schen Philharmonie Koblenz. Am Abend dieses Tages reiste dann der „Projekt-chor Rheinvokal“ an und die gemeinsa-men Proben für die Missa Salisburgensis begannen. Freitagabend kam dann zum ersten Mal das Orchester, die Cappella Confluentes, dazu und die ganze Größe der Messe ließ sich langsam erahnen. Ebenfalls am Freitag begannen die ers-

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Festkonzert der Cappella Lacensis zur Laacher Festwoche 2018

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ten Aufbauarbeiten in der Kirche, denn die Vielzahl der Musiker, 80 Sängerinnen und Sänger, 16 Solisten von Barock Vokal, sowie knapp 50 Orchestermusiker, muss-ten räumlich getrennt irgendwie unterge-bracht werden, also mussten Podeste in die Kirche und Tribünenelemente einge-baut werden.

Die Proben mussten sehr konzentriert laufen, denn das Konzert wurde zusätz-lich vom SWR mitgeschnitten, um es am Allerheiligenfest 2018 zu senden. Der Samstag war dann geprägt von den Ge-neralproben in der Abteikirche, Sonntag-mittag wurden die Mikrofone des SWR gestellt und der Soundcheck gemacht. Das abendliche Konzert war ausverkauft und rundherum ein voller Erfolg. Fast 150 Musiker agierten hervorragend zu-sammen, strahlten musikalisch den Glanz der frühbarocken Musik aus, konnten aber auch kammermusikalisch überzeu-

gen. Das Konzert war ein nachwirkendes Highlight in der Geschichte der Cappella Lacensis.

Dankbar schaue ich als Leiter der Cap-pella Lacensis auf die vergangenen 10 Jahre zurück, dankbar bin ich meinen Mit-brüdern für die große Unterstützung im ideellen Bereich sowie mit vielen Hand-griffen und einer großen Toleranz, wenn hier in Maria Laach 40 junge Leute einfal-len. Dankbar bin ich unseren Zuhörerin-nen und Zuhörern, die uns ungebrochen die Treue halten und dafür sorgen, dass die Kirche für die Konzerte immer gefüllt ist. Dankbar bin ich aber auch unserem Freundeskreis und den vielen Sponso-ren, die uns immer wieder helfen, die großartige Bandbreite der Laacher Ab-teikonzerte und den damit verbundenen Kulturauftrag einer Benediktinerabtei zu ermöglichen. Ad multos annos.

Pater Philipp

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Wohl eher im Verborgenen – weil ohne laute Öffentlichkeitsarbeit –

gehört seit nunmehr 50 Jahren die Lepra-Hilfe Karachi zum großen Kloster-Betrieb Maria Laach. Der eingetragene Verein mit Sitz in Maria Laach hat über diese Jahre 12 Mio DM und weitere 5 Mio Euro ein-genommen und an die Lepra Ärztin Ruth Pfau und ihre Organisation in Pakistan weitergegeben. Wir möchten diesen Ar-tikel nutzen, ihnen 50 Jahre erfolgreiche und konkrete Entwicklungshilfe vorzu-stellen und auch Vielen von ihnen für ihre Unterstützung zu diesem Projekt zu dan-ken.

Maria Laach - Der AnfangIm Kloster hat Pater Rabanus über das DAHW von Dr. Ruth Pfau erfahren und lernte sie bei ihrem ersten Deutschland-besuch im September 1968 bei einer Veranstaltung in Köln kennen. Er war von ihr und ihrem Engagement fasziniert: „Die fremde Not war mir zur eigenen ge-worden. Zwei Drittel der Menschen hun-gern, d.h. links und rechts von mir steht ein Hungernder und ich sitze zwischen-drin und werde jeden Tag satt. Wie kann ich Christ sein und dennoch untätig zu-sehen?“Seine unmittelbare, konsequente Reak-tion war die Gründung der Lepra-Hilfe-Karachi e.V., für die er fortan in seiner stil-len, aber nachdrücklichen Art tätig war. Dabei war er der zentrale Knoten, auf den viele andere Gruppen, die in der 3. Welt helfen wollten zukamen. Er war An-sprechpartner für diese Gruppen und für das DAHW. Er organisierte die Spenden-verwaltung und hielt auch den direkten

Kontakt zu Ruth Pfau.Bereits zum Ende des Jahres 1968 gab es die erste Nikolaus-Aktion, einen Bas-tel- und Strickbasar in Engers und einen Lepra-Gottesdienst in Pater Rabanus‘ Heimatgemeinde. Im Jahr darauf fanden sich im Kloster drei Teams zusammen, die in Maria Laach selbst und in mehr als 10 Nachbargemeinden „Lepra-Gottes-dienste“ feierten und über die Hilfsaktion von Ruth Pfau informierten.Im Jahr 1969 wurde die Nürburgring-Akti-on geboren. Hier fanden sich Menschen zusammen, die mit Unterstützung der Nürburgring GmbH bei großen Rennen am Nürburgring für Ruth Pfau’s Hilfswerk Spenden sammelten. Zur gleichen Zeit entstanden mehrere Freundeskreise und Karachi-Gruppe in Engers und Ander-nach, die engen persönlichen Kontakt zu Ruth Pfau pflegten.

Maria Laach – Die Basis – Ideenwerk-statt der TeamsIm Laufe der folgenden Jahre wurden Kir-chengemeinden und Klöster einbezogen und regelmäßige „Lepra-Gottesdienste“ von einem Team aus Patres und Brüdern als Informationsplattform aber auch zur Spendensammlung organisiert.Das Sammeln am Nürburgring hatte Kon-junktur und viele junge Leute trafen sich am Vorabend in Laach. Pater Rabanus organisierte die Verteilung der Sammler und vertraute sie den Brüdern an, die die Betreuung am Ring übernahmen (Bruder Christoph, Bruder Severin, Bruder Leon-hard, Bruder Dominikus). Und unvergess-lich bleibt Bruder Engelbert, der nach der Rückkehr vom Nürburgring für jeden ein

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50 JAHRE LEPRA-HILFE KARACHI E.V.

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freundliches Wort und frisch gebackenen Kuchen bereit hielt.Auch wenn Pater Rabanus sich aus dem Nürburgringeinsatz langsam zrückzog – Bruder Christoph übernahm 1981 die Leitung der Sammler am Ring – so bildete er mit seinem Team in Maria Laach doch die Basis. Denn die Spender- und Spen-denverwaltung hatte ihren Sitz im Klos-ter und betreute die ständig wachsende Anzahl von Einzel- und Dauerspendern in Deutschland und im nahen Ausland durch den Versand von Informationsma-terial, Rundbriefen und Spendenquittun-gen.Auch die regelmäßigen Besuche und Vor-tragsreisen von Ruth Pfau in Deutschland wurden von Maria Laach aus organisiert und mit der Unterstützung der Teams in Maria Laach, Engers und Andernach durchgeführt. So entstanden sehr enge persönliche Beziehungen. Und da Laach auch immer ein Vortragsort war, bei dem Ruth durch ihre authentische und über-zeugende Darstellung ihrer Arbeit faszi-nierte, konnten viele Menschen für die unterschiedlichen Aktionen gewonnen werden.So verbrachten einige junge Leute ein freiwilliges soziales Jahr in Karachi und die evangelische Kirchengemeinde in Kirn, geleitet von der Familie Möhler setzte neue Impulse und organisierte z.B. Tanz-veranstaltungen und Weinproben für den guten Zweck.Im Jahre 1996 übergab Pater Rabanus dann die Geschäftsführung an Pater Franziskus. Damit war einerseits Kontinu-ität in der Kommunikation nach Pakistan aber auch zu den Spendern gewährleis-tet, andererseits konnte eine PC-basierte Buchhaltung eingeführt werden, die so-

wohl der Zeit als auch der Größe des Ver-eins geschuldet war.

Maria Laach – Die ZentraleIm neuen Jahrtausend sind sowohl die Projekte von Ruth Pfau wie auch die Pro-jekte der Lepra Hilfe zu ihrer Unterstüt-zung den Kinderschuhen entwachsen und können jetzt ihr volles Potential entfalten. Die Lepra ist soweit im Griff und Ruth Pfau nutzt ihr Netzwerk in Pakistan (~ 150 Erste Hilfe Zentren verteilt über das Land) für die Gesundheitsvorsorge und die am-bulante Versorgung. Das Zentralkranken-haus in Karachi wird weiter ausgebaut, erhält eine Administration nach europä-ischem Vorbild und die TBC-Behandlung wird ein neuer Schwerpunkt. Das Ausbil-dungszentrum in Manghopir bietet für 800 Kinder eine Schulausbildung bis zum Realschulabschluss an und eine nachfol-gende handwerkliche Ausbildung speziell auch für Mädchen. Das Ehepaar Brauk-mann aus Andernach übernimmt Design und Marketing für Produkte aus diesen Werkstätten und bietet sie in Eine-Welt-Läden der Region zum Verkauf an.Gelder der Lepra Hilfe werden jetzt ge-zielter für kurz-, mittel- und langfristige Projekte zur Verfügung gestellt, eine Mög-lichkeit, die sich nur aufgrund der Stabili-tät des Spendenaufkommens ergibt.Es wird eine Ruth-Pfau-Stiftung gegrün-det, in die große Spenden oder auch Vermächtnisse eingebracht werden. Dies ist ein „erster Schritt zur Seite“ von Ruth Pfau verbunden mit dem Wunsch, dass „die Organisation vor Ort ihr Werk weiter-führe“. In diesen Jahren wird auch Ruth Pfau der breiteren Öffentlichkeit bekannt. Sie und ihr Team sind die Ersten und in den

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Bergregionen auch die Einzigen, die nach dem schweren Erdbeben 2005 und nach der Flutkatastrophe 2010 aufgrund ihres Netzwerkes und der etablierten Logistik den Menschen vor Ort kurzfristig Hilfsgü-ter und mittelfristig stabilere, mit Mikro-krediten finanzierte Steinhäuser zur Ver-fügung stellen können. Sie wird für diesen Einsatz und ihr Lebenswerk in diesen Jahren vielfach und in ganz unterschied-licher Weise geehrt, in Deutschland wie in Pakistan, mit einem Fernseh-Bambi, aber auch mit einer Ehrendoktorwürde der Theologischen Fakultät in Freiburg.

Maria Laach – Ein Generationswechsel - Eine neue Rolle ?Nun ist im letzten Jahr Ruth Pfau, die Identifikationsfigur der Lepra Hilfe Kara-chi verstorben und viele Spender sind in ähnlichem Alter. Auch viele Mitarbeiter der ersten Generation aus den Teams in und um Maria Laach können ihre Aufga-ben nicht mehr oder nur noch begrenzt weiterführen. Es ist ein Umbruch, der sich schon schleichend über das letzte Jahr-zehnt vollzieht, der uns Allen aber erst mit Ruth’s Tod wirklich bewusst wurde und Fragen aufwirft: • Wie gehen wir mit einem Hilfswerk um, bei dem Unterstützer und Unterstütz-te sich in Zukunft nicht mehr persönlich kennen werden ?• Wie schaffen wir einen neuen, attrakti-ven Zugang zur Arbeit in Pakistan für uns und für neue Spender, um das existieren-de und von Ruth Pfau langfristig gesicher-te Projekt weiter finanziell unterstützen zu können ?• Wie begeistern wir, die Mitarbeiter der 2. Generation - die Ruth noch alle persön-lich kannten – eine 3. Generation für eine

Mitarbeit an Ruth Pfau’s Erbe ?• Welche Rolle will und kann das Kloster Maria Laach in diesem Prozess spielen ?

Es sind Fragen, auf die wir noch keine Antworten haben und wir sorgen uns mittelfristig um das „stabile“ Spendenauf-kommen unseres Vereins, das sich seit 2 Jahrzehnten immerhin auf ~ 250.000 € pro Jahr beläuft und auf das das DAHW und insbesondere unsere Freunde in Pa-kistan vertrauen.

Wir gehen aber auch schon erste Schrit-te der Veränderung: Wir pflegen eine di-rekte Kommunikation nach Pakistan per Skype und werden regelmäßig mit News-lettern versorgt, um die fehlenden Briefe von Ruth Pfau zu ersetzen.Ruth Pfau‘s Hilfsorganisation „MALC“ wird seit letztem Jahr nach europäischen Richtlinien bilanziert und vom DAHW kontrolliert. Sie arbeitet zur Planung von Investitionen eng mit der „Ruth Pfau“-Stiftung zusammen. Damit gewährleisten wir - in der Verantwortung gegenüber un-sern Spendern - die transparente Verwal-tung und Nutzung der Gelder in Pakistan.

Insofern sind wir auf einem Weg, auf dem wir sie gerne mitnehmen würden. Wir bitten sie um ihr Gebet, ihre Ideen und ihre Vorschläge, wie wir für die Lepra Hilfe Karachi eine neue „Lebendigkeit“ für die Zukunft entwickeln können ?

Denken sie mit uns nach,• Wie das weitere Engagement des Klos-ters Maria Laach aussehen könnte,• Wie zusätzliche Sammler für die Nür-burgring Gruppe gefunden werden könn-ten,

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Ingrid Hertz gestorben

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• Welche neuen Ideen und Initiativen Menschen ansprechen könnten.

Wir freuen uns über ihr Feedback und sind überzeugt, dass es gerade in der heutigen Zeit wichtig ist, im Geist von Ruth Pfau weiterzuarbeiten; in einem Geist im Sinne Jesu, der auf Verständi-gung setzt zwischen Reichen und Armen, Völkern und Religionen und Hilfe leistet, wo sie nötig ist.

Thomas Pütz

Am 29. August 2018 erreichte uns die

Nachricht, dass Frau Ingrid Hertz in ihrer Wohnung in Essen verstorben sei. Der Tod kam unerwartet, wenn auch Frau Hertz zu dieser Zeit gesund-heitliche Probleme

hatte. Am 7. September, zwei Tage vor ihrem 83. Geburtstag, wurde sie nach ei-ner Messfeier in St. Nikolaus auf unserem Waldfriedhof bestattet. Ihr seien einige Worte des Gedenkens gewidmet. Frau Ingrid Hertz, „die Dame mit Hut“, gehörte zu Maria Laach. Schon als sie noch in Ägidienberg wohnte, seit unge-fähr 30 Jahren, pflegte sie den Kontakt zu unserem Kloster. Seit sie in Wassenach wohnhaft war – bis sie aus Altersgründen ins heimatliche Essen zog, wohnte sie in Oberzissen – engagierte sie sich mit Hin-gabe für die Leprakranken in der Lepra-Hilfe Karachi. P. Rabanus hatte sie dafür

gewonnen und Begegnungen mit Ruth Pfau bestärkten sie in ihrem Einsatz. Von 1995 bis 2015, also zwanzig Jahre lang, war Frau Hertz die gewissenhafte Buch-halterin der Laacher Leprahilfe. Der Mittwoch war ihr Laach-Tag. Ori-ginalton P. Franziskus: „Wenn bei der jährlichen Mitgliederversammlung die Kassenprüfer zu Beginn ihres Berichtes schon einmal seufzend bemerkten, eine Kassenprüfung bei der Lepra-Hilfe sei langweilig, denn man finde nie etwas, was man kritisieren könne, dann hörte sie da gerne ein Kompliment für ihre Arbeit he-raus.“ Frau Hertz arbeitete selbständig und überaus verlässlich. Sie brachte sich wirk-lich ein und machte konkrete Vorschläge zur Förderung der Arbeit von Ruth Pfau. Dass sie wie Ruth Pfau an einem 9. Sep-tember geboren war, spornte sie zusätz-lich an, ihr helfen zu können. In einem Brief vom 23. Juli erinnerte sie an den Todestag von Ruth Pfau (10.8.2017) und regte ein Gedenken in der Messfeier an. Gleichzeitig war es ihr ein Anliegen, dass der Gründung der Lepra-Hilfe Kara-chi durch P. Rabanus vor fünfzig Jahren gedacht würde (s. Beitrag von Thomas Pütz in diesem Heft). Frau Hertz war eine gläubige Christin, die oft an Gottesdiensten in unserer Abtei-kirche teilnahm und alle hohen Feste mit der Klostergemeinschaft feierte. Auf dem Laacher Waldfriedhof ihre letzte Ruhestätte zu finden, war ihr ausdrückli-cher Wunsch.

Abt em. Benedikt

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Es begann damit, dass Abt Benedikt ins Atelier von Bruder Lukas kam und

ihn um ein Bild von der Burg Eltz bat, da er mit dem Burgherren freundschaftlich verbunden ist. Es dauerte nicht lang und Bruder Lukas hatte ein wunderschönes Gemälde der tollen Burg gemalt.Da kam Benedikt, der aus der näheren Umgebung stammt, auf die Idee, ob der Kellerladen nicht seinen Betriebsausflug zusammen mit Lukas, Prior Andreas und ihm selbst zur Burg unternehmen sollte, wg. Essen und Trinken dabei wolle er sei-ne Familie in Treis-Karden an der Mosel ansprechen.

Ein unwiderstehliches Angebot für die Kellerladen-MitarbeiterInnen, ein Ter-min wurde schnell gefunden, das dauert sonst Monate! Lia besorgte den grossen Bus von Delhasse und pünktlich um 7 Uhr morgens stand der nette Fahrer Ingo da-mit an der Alzeyerstrasse. 25 Leute stie-gen ein, besonders schön diesmal, dass auch die Helferinnen der Essensausgabe und mit Emad ein 28jähriger Flüchtling (über Jens und Bianca vom Jugendbüro) dabei war. Er ist gelernter Ingenieur aus

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Unser Betriebsausflug am 4. Juli 2018 - ein wunderschöner Tag.Wir- das ist der Kellerladen.

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Alexandria in Ägypten und hatte noch nie eine Burg gesehen.

Die Mitarbeiter aus unseren Kellern bzw. Waggon waren fast vollzählig dabei, un-ser Engel Sabine, Brigitte, Andy und Fredi vom neuen Vorstand und mit Oswald, Pe-ter und Biggi gestandene Gründungsmit-glieder des Kellerladens.

Bei bestem Wetter -in diesem Fall: etwas bewölkt und nicht zu heiss- erreichten wir Maria Laach, wo sich die Freundschaft von Kloster und Kölner Verein darin zeig-te, dass die Begrüssung viele Umarmun-gen mit Lukas, Benedikt und Prior Andre-as mit sich brachte, schon da war klar, der Tag würde gelingen. Dabei ging das Pro-gramm ja erst los! Das kannte allerdings nur Benedikt, das sorgte aber niemanden, da alle wussten, dass die Organisation bei ihm in besten Händen lag.

Als wir den Parkplatz der Burg erreich-ten, war es noch früh genug, ohne viel Tourismus zur Burg zu wandern, für Lu-kas und einige stand der Shuttle-Bus zur Verfügung, da der Weg extrem steil und

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schwer zu gehen ist. Henry trug das von Lukas gemalte Bild, das Benedikt leider nicht dem Grafen Eltz persönlich überrei-chen konnte, da dieser kurzfristig verhin-dert war.

Eine nette junge Studentin übernahm dann die Führung durch diese tolle Burg, die im 12. Jahrhundert entstand und nie ernsthaft in Kämpfe verwickelt war. An was die damaligen Burgherren alles ge-dacht hatten, wie wunderbar kunstvoll und trotzdem funktional alles eingerich-tet war. Wie voll die Wände mit Kunst-schätzen (darunter ein echter Cranach d.Ä.): Man zeigte, was man hatte. Für eine friedliche Burg gab es viele Waffen, von der Hellebarde bis zur Pistole und jahrhundertealten Gewehren und Mi-nikanonen. In der Schatzkammer eine Handwerkskunst, die heute kaum mehr nachgemacht werden kann. Dabei überall Zeugnisse eines tiefen Glaubens bis hin zum Altar gegenüber des Himmelbetts. Hunger!

Nach so viel Mittelalter und Natur ging es dann mit Ingo nach Treis-Karden durch

die wunderschöne sommerliche Eifel. Be-nedikts Schwestern und Schwägerinnen hatten vor dem Haus und mitten im 1500 Seelen-Dorf reichlich und sehr liebe-voll eine deftige Brotzeit vorbereitet, die Männer hatten ebenso reichlich Geträn-ke aller Art besorgt und schön im Gara-gen-Kühlschrank deponiert, nach Kölner Art wurde aus diesem Angebot schnell Selbstbedienung.

Nach dieser ersten Stärkung ging es teils mit Auto teils zu Fuss hoch zur Zilles-Ka-pelle direkt über der Mosel. Auch sie ent-stand schon vor 800 Jahren und spielt bis heute eine grosse Rolle bei der Heilung Schwerkranker, viele Dankesschilder im Inneren bezeugen dies: Maria hat gehol-fen.Zurück durch steile Weinberge ging es zu Kaffee und Kuchen, Benedikts Familie war bei allem von uns erzeugten Durch-einander freundlich und entspannt, sie erzählten von ihrem Leben, das ja doch trotz aller Arbeit beschaulicher ist als in der Großstadt. Vielleicht können wir uns davon eine Scheibe abschneiden.Apropos Scheibe, kaum war der selbst-gebackene Kuchen genossen, wurde das

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Abendbrot aufgetischt: Fleischkäse und jede Menge toller Salate. Die entspann-te, gesellige Stimmung zeigte sich in vie-len offenen Gesprächen in immer neuen Konstellationen und wurde auch durch einsetzenden Regen nicht getrübt, alle packten an und nach zwei Minuten sa-ßen alle in der geräumigen Garage. Lukas ergriff das Wort um eine Herzensange-legenheit anzusprechen, zu der sich alle Anwesenden schon einmal Gedanken ge-macht haben:Wie kann die wunderbare – für außen-stehende vielleicht auch wunderliche – Zusammenarbeit zwischen dem Kloster Maria Laach und dem Kölner Kellerladen gefestigt, wie kann dazu ein Rahmen geschaffen werden, so dass die tollen Begegnungen weniger zufällig sind und nicht nur an Lukas gekoppelt sind? Es gibt ja schon vieles: die Besuche der Brüder in Bilderstöckchen, unsere Osttransporte, an denen sich mehrere Brüder engagie-ren, die Kölner Unterstützung bei der Ap-felernte oder durch einige handwerkliche Aktionen. Prior Andreas schlug vor, dass sich 2x im Jahr eine Gruppe in Köln und Maria Laach trifft, die Ideen entwickelt, abstimmt und umsetzt. Für uns vom Kel-

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lerladen werden wir auch überlegen, ob daraus Angebote auch für unsere Kölner Jugendlichen attraktiv gestaltet werden können- erste Ideen wurden angedacht. Lukas Frage berührte alle, mehrfach woll-te er einen Schlußtrich ziehen, damit das Projekt nicht zerredet würde. Doch das passierte nicht, die Konzentration blieb hoch, immer neue ermutigende Ideen, und nur der wg. der Busrückgabe not-wendige Abschied besiegelte den Tag der Freundschaft.

Ein grosses Dankeschön wurde von allen an die Eifeler Gastgeber ausgesprochen, verbunden mit Einladungen nach Laach und Köln, sowie ein Abschied nach kurzer Fahrt von den im Bus mitfahrenden Brü-dern in Laach, der sogar noch herzlicher war als die Begrüßung am Morgen.Kurz nach 20 Uhr setzte uns Ingo nach sicherer Fahrt in Bilderstöckchen ab: zwar müde, aber entspannt und dankbar für einen aussergewöhnlichen Tag.

Jochen Schremmer

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Sehr geehrte Leserinnen und Leser der Klosterzeitung der Benediktinerabtei Ma-ria Laach,

mit großem Vergnügen stelle ich mich Ihnen heute gerne als Ihren neuen An-

sprechpartner vor. Seit Anfang Juli 2018 habe ich als Kaufmännischer Leiter die Verantwor-tung für die zahlreichen wirtschaftlichen Aktivi-täten der Abtei Maria Laach übernommen. Eine Aufgabe die her-ausfordernd, aber auch vielseitig und spannend zugleich ist. Insbeson-

dere die verschiedenen Ausprägungen von Betrieben aus Handwerk, Handel, Hotellerie und Gastronomie auch in Ver-bindung mit der touristischen Attraktivität des Laacher Sees, der damit untrennbar verbundenen Ferienregion und natürlich dem Kloster an sich, machen diese Auf-gabe zu einer ganz besonderen Heraus-forderung, die es gilt in einem sich wan-delnden Wettbewerb zukunftsfähig zu gestalten.Aber nun zu meiner Person: Ich heiße Phi-lipp Lohse, bin 38 Jahre alt und wohne mit meiner Frau und unseren beiden Kindern in Kleinmaischeid in der Verbandsge-meinde Dierdorf im schönen Westerwald. Bevor ich nach Maria Laach kam, war ich drei Jahre Kaufmännischer Leiter bei der Kimmel Zahntechnik GmbH, einem gro-ßen zahntechnischen Labor in Koblenz und davor war ich knapp sieben Jahre u.a. Kaufmännischer Leiter und Regionalleiter

Unser neuer kaufmännischer Leiter

im Bereich des Großhandels von Bau-stoffen bei einem Tochterunternehmen des französischen Unternehmens Saint-Gobain.

Dadurch, dass das Kloster keine Zuwen-dungen aus der Kirchensteuer erhält, ist es auf Spenden und die Einnahmen aus den zahlreichen Wirtschaftsbetrieben angewiesen. Daher sehe ich meine Auf-gabe insbesondere darin, die Betriebe und die darin mit großem Engagement arbeitenden Mitarbeiter zu unterstützen, den bestmöglichen Beitrag zur Erhaltung des Klosters mit seinem spirituellen Le-ben, seinen Bauwerken, dem Laacher See und den monastischen sowie kulturellen Angeboten, welche ein Leuchtturm in der Region sind, zu leisten. Dabei spielt natürlich auch die Zukunfts-fähigkeit der Aktivitäten eine Rolle, denn: Nichts ist so Beständig wie der Wandel! Die permanente Anpassung an Gege-benheiten der Natur, des ökonomischen Wettbewerbs, den Interessen und Be-dürfnissen von Besuchern und Gästen, sowie der Zeit in Form von Abnutzung und Mode sind für jede Unternehmung notwendige Herausforderung. Mir ist dabei besonders wichtig, den Be-suchern und Gästen von Maria Laach ein dem Kloster und seinem spirituellen Leben möglichst angemessenes, d.h. au-thentisches Angebot zu bieten. Hierbei stehen vor allem die benediktinische Gastfreundschaft als auch die Hand-werkskunst der Abtei im Vordergrund.Ich freue mich auf eine erfolgreiche Zu-sammenarbeit!

P. Lohse

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Sechs Wochen in ein paar Zeilen zu-sammenzufassen scheint kaum mög-

lich zu sein, vor allem bei dem, was ich in diesen sechs Wochen erleben durfte: Ich durfte pilgern. Ich durfte auf der Via Fran-cigena, der alten Frankenstraße, von Lau-sanne nach Rom laufen, ca. 1160 km. Die Via Francigena als Pilgerweg geht auf ei-nen Erzbischof Sigeric (+994) zurück, der im zehnten Jahrhundert Erzbischof von Canterbury war. Um das Pallium, eine In-signie der Erzbischöfe, die die Verbindung zum Papst ausdrückt, zu empfangen, ging Sigeric von Canterbury nach Rom und blieb dort 2 Jahre. Bei seiner Rückreise führte er Tagebuch und so sind die 80 einzelnen Stationen der Via Francigena von Rom nach Canterbury überliefert, auch wenn heute die Pilger eher von Nor-den nach Süden laufen. Auf Basis dieses Tagebuchs ist die Via Francigena, die da-mit viel älter ist als die Jakobswege, heute vor Ort markiert. Relativ detailgenau hält sich der Weg an die Stationen von Sigeric, wenn auch einzelne Wegstrecken heute abweichen. Eine weitere Grundlage der Via Francigena bilden natürlich die Han-delswege des römischen Reiches, nicht selten geht man tatsächlich noch auf rö-mischen Pflastersteinen, die an diesen Stellen seit mehr als 2000 Jahren liegen. Nun möchte ich ein bisschen von dem Weg erzählen, den ich hier entsprechend der regionalen Etappen gliedere.

SchweizAm 25. August fuhr ich mit dem Zug nach Lausanne, um mich von dort aus am 26. August auf den Weg zu machen. Vorher habe ich mir die Haare auf 3mm gekürzt

und auch beschlossen, keinen Rasierer mitzunehmen – nur unnötiges Gepäck. Generell war das Wetter herausragend, in sechs Wochen musste ich gerade zwei-mal für ca. eine Stunde mein Regencape rausholen, einmal davon nur, um den Rucksack zu schützen. Um 9:00 Uhr be-trat ich am 26. August, einem Sonntag, die Kathedrale von Lausanne, und stempelte den ersten Pilgerstempel in mein Creden-ziale, den offiziellen Pilgerpass, der mich als Pilger ausweist und mir in Rom dann ermöglicht, die päpstliche Pilgerurkun-de in Empfang nehmen zu können. Der Schweizer Teil der Strecke war geprägt vom Genfer See, von der Rhone und den gewaltigen Schweizer Alpen. Nach 4 Ta-gen erreichte ich bereits den Großen St. Bernhard Pass auf 2500 Metern Höhe. Dort übernachtete ich im Hospiz der Chorherren vom Großen St. Bernhard und erfuhr in der Gemeinschaft herzliche Gastfreundschaft. Die Mitbrüder luden mich sofort ein, einen Tag Pause zu ma-chen, da ich eh sehr schnell unterwegs sei. Den Tag Pause verbrachten wir dann damit, auf einige Berge zu klettern, die mehr als 3000 Meter hoch waren.

Pilgern auf der Via Francigena

Gr. St. Bernhard - Pass

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Aostatal Direkt durch den kleinen Bergsee am Hospiz der Chorherren geht die Grenze zwischen der Schweiz und Italien. Am 31. August machte ich mich dann früh mor-gens auf den Weg ins Aostatal, sicherlich eine der schönsten Gegenden in Italien, auch wenn sich die Einwohner des Aosta-tals weniger als Italiener sehen, ist diese Gegend doch autonom und nach wie vor französisch geprägt durch die jahrhun-dertelange Herrschaft des Hauses Savo-yen. Etwas merkwürdig fühlte ich mich, als ich die Stadt Aosta erreichte, denn die vielen Menschen dort gingen mir irgend-wie auf die Nerven, war ich doch in den Bergen vor allem alleine. In diesen Tagen benutzte ich auch öfter mein Zelt und ging auf Campingplätze. Die Gegend war atemberaubend, an jedem Tag kann man aus dem Staunen kaum heraus und mir war klar, warum sowohl Johannes Paul II. als auch Benedikt XVI. hier so gerne Ur-laub machten: Eindrückliche Bergwelten, schöne Kirchen und gewaltige Burgen waren immer wieder zu entdecken. Aller-dings hatte ich tatsächlich noch nicht das

Gefühl, wirklich in Italien zu sein, auch das Gefühl des Pilgerns stellte sich erst nach und nach ein, zu aufregend waren die ersten Tage: Ich ziehe es wirklich durch, ich pilgere zu Fuß nach Rom! Immer wie-der verfolgte man sich selbst anhand der Beschreibungen und der Karten im Pil-gerführer. Einerseits hatte man das Ge-fühl, nur sehr langsam voranzukommen, auf der anderen Seite entfernt man sich immer weiter vom Startpunkt Lausanne. Mit den Ausläufern der Alpen und dem Ende des Aostatals begann langsam die Po-Ebene.

Po-EbeneMit der Po-Ebene begann das nordita-lienische Flachland. Zwar kam ich durch wunderbare Städte wie Vercelli, Pavia oder Piacenza, doch vor allem war es flaches Land. Die Region um Vercelli ist das größte Reisanbaugebiet Europas und auch der größte Umschlagplatz für Reis in Europa. Geprägt ist die gesamte Gegend also vom flachen Land und von Reisfel-dern soweit das Auge sieht. Reis muss vor allem feucht angebaut werden, so-dass die Felder alle unter Wasser stehen

Festung

gotische Kirche

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bis zur Ernte. In diesen Tagen hatte es aber durchschnittlich Temperaturen zwi-schen 30 und 33 Grad. Dies kombiniert mit andauernder Sonne ohne Schatten, weil zwischen den Feldern keine Wäl-der waren, wurde man dieser Gegend schon nach 2 bis 3 Tagen überdrüssig. Außerdem waren die Mücken nervig, für die diese Region natürlich ein Eldorado darstellt. Allerdings fühlte ich mich nun wirklich in Italien. Mein großer Vorteil ist die Kenntnis der italienischen Sprache, sodass ich gut in Kontakt war mit den Menschen auf der Straße oder in den Herbergen, in den Kirchengemeinden oder auf dem Weg selbst. Besonders be-eindruckt hat mich die Stadt Vercelli mit ihrer Basilika Sant’Andrea, die im Stil der lombardischen Gotik erbaut worden ist. In Pavia erfuhr ich die Gastfreundschaft der Franziskaner, nachdem ich die größte Tagesetappe mit über 42 km zurückge-legt habe und entsprechend derangiert dort ankam. Ich traf wirklich nette Menschen und be-gann auch, die Messe auf Italienisch zu feiern, immer wieder auf Einladung der Priester auch als Hauptzelebrant, was eine wirklich schöne Erfahrung war. Es war auch bewegend, wie immer wieder Menschen, die hörten, dass ich Pilger war, mit ihren Gebetsanliegen zu mir ka-men und mich baten, diese mit nach Rom ans Petrusgrab zu nehmen. Aus Rom selbst war mir natürlich vor allem die Re-naissance und der Barock bekannt, umso erstaunter war ich, wie viele schöne ro-manische und gotische Kirchen in Nord-italien zu finden sind.

ApenninEndlich wieder Berge. Das war mein Ge-

danke, als ich nach der Stadt Fidenza endlich in den Apennin kam. Die dritte Woche hatte begonnen und so langsam begann ich, meine Füße zu spüren. Ab-wechselnd rechts und links hatte ich zum Teil so starke Schmerzen, dass ich dachte, ich müsste die Reise abbrechen: rechts die Achillessehne, links der Fußrücken. Doch keinen einzigen Tag musste ich letztlich eine Route kürzen oder gar einen Pausentag einlegen. Es ging immer wei-ter und die Probleme haben sich mit der Zeit gebessert. Die Gegend war traum-haft. Allerdings darf man sich italienische Wanderwege nicht wie die deutschen vorstellen. Da waren keine gut ausgebau-ten Wege, Geländer oder Klettersteige. Der normale Waldweg war einfach eine Geröllpiste, auf der man schon sehr auf-passen musste, wo man hintrat. Dadurch bekam aber alles einen natürlicheren Touch. Nachdem ich die Alpen auf 2500 m überquert hatte, ging es im Apennin noch einmal auf ca. 1200 m hoch. Mit den Ausläufern des Apennin kamen nun auch mehr Menschen auf die Via Francigena. War ich vorher oft allein in den Pilgerher-bergen oder traf tagelang niemanden auf meinen Wegen, so wurden Begegnungen häufiger und Herbergen voller, allerdings

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wohl nicht zu vergleichen mit denen auf dem Jakobsweg. Direkt am Anfang, noch in der Schweiz, habe ich Robert kennen-gelernt. Er war 69 Jahre alt und ist die Via Francigena von Canterbury aus gelaufen. Immer wieder trafen wir uns und gingen Etappen zusammen oder übernachteten in derselben Herberge, zwischendurch sahen wir uns auch mal zwei Wochen nicht. Das gemeinsame Pilgern ist schon eine Art Schicksalsgemeinschaft, welche aber auch zusammenschweißt. Zwischen dem Apennin und der Toskana kam eine kurze Etappe am Meer entlang und ich nahm mir die Freiheit, direkt bis zum Meer run-terzugehen, fand einen Campingplatz und konnte sogar einen Abend im Mittelmeer baden und sah einen atemberaubenden Sonnenuntergang. Direkt anschließend ging es am nächsten Tag wieder hinauf und die Toskana begann.

ToskanaEs hat schon einen Grund, warum die Tos-kana so beliebt ist, vom Wein einmal ganz abgesehen. Selbst in diesen spätsom-merlichen Tagen war die Gegend traum-haft schön. Zwei Städte müssen erwähnt werden, Lucca und Siena. Die Altstadt von Lucca wird umfasst von einer vier Ki-lometer langen und komplett erhaltenen Stadtmauer, auf der man spazieren ge-hen und joggen kann und sich, wenn man nicht gerade Pilger ist, sogar Fahrräder ausleihen kann um auf ihr zu fahren. Luc-ca war im Mittelalter tatsächlich ein ganz berühmtes europäisches Wallfahrtsziel, denn dort hängt ein großes romanisches Kreuz in der Kathedrale, welches aus der Volto Santo-Bewegung kommt, also das heilige Antlitz des Gekreuzigten darstellt.

Lange saß ich vor diesem Kreuz und be-tete für unsere Gemeinschaft in Maria Laach und alle, die mit uns verbunden sind. Ein weiterer Höhepunkt war die Stadt Siena, wo ich einen weiteren Pausentag einlegte, um nicht zu früh in Rom zu sein. Kurz vor Siena lernte ich noch einige jun-ge Leute kennen und wir verabredeten uns in der Stadt und saßen lange ge-meinsam auf der Piazza del Campo, wo im Sommer die berühmten Pferderennen stattfinden. Am Sonntag gingen wir sogar alle zusammen in die Messe. Sowieso berührte mich der Glaube be-sonders der jüngeren Leute, die ein paar Tage auf der Via Francigena gingen und mit denen ich in Kontakt kam. So gab es immer wieder interessante Begegnungen

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vor allem dann, wenn Leute rausgefun-den haben, dass ich Mönch und Priester bin, was ja von meinem Pilgeroutfit her gar nicht so einfach zu erkennen war.

LatiumDie letzten Tage vor Rom führten durch die Region Latium. Ich war überrascht, dass diese Gegend, von der größeren Stadt Viterbo einmal abgesehen, sehr ländlich geprägt ist. Ich fürchtete nämlich, dass die Strecken und Etappen vor Rom besonders durch Vororte und lärmende Stadtstraßen geprägt sein könnten; das Gegenteil war der Fall. Bis zum letzten Tag kam ich durch wunderschöne Land-schaften, urwaldähnlich Abschnitte, über Felder und Wiesen. Insbesondere war ich fasziniert von den vielen kleinen Städten in der Gegend, die alle auf das dritte bis fünfte Jahrhundert oder noch viel früher zurückgehen. Während Deutschland bei-spielsweise 27 Diözesen hat sind es in Ita-lien beinahe 300 und es waren noch viel mehr. Kein Wunder, wenn jede einzelne Stadt auf die Römerzeit zurückgeht oder sich auf einen Heiligen berufen kann, der das Bistum gegründet hat. Wenn ich das mal auf unsere Gegend runterbrechen müsste, wären Mendig, Mayen und An-dernach jeweils ein Bistum und Maria

Laach eine Territorialabtei. Besonders schön waren aber auch die kleinen Stra-ßen und Gassen in diesen Städten, wobei ich immer wieder die Frage verdrängte, was im Falle eines Brandes wohl passie-ren würde. Kurz vor Siena noch wurde mir langsam klar, dass ich, der jetzt richtig im Pilger-modus angekommen war, mich langsam aber sicher auf das Ende meines Weges vorbereiten müsste. Doch stieg auch die Freude auf zu Hause. Besonders berührt hat mich der letzte Tag vor Rom, bei dem ich gefühlt jeden Kilometer innehielt und die Stille und die Einsamkeit in der Natur, die Nähe zu mir und den Frieden mit Gott in mich aufnahm. Voll Dankbarkeit erreichte ich am 5. Okto-ber nach 39 Tagen die ewige Stadt, betete vor dem Petersdom das Te Deum, wurde von einem befreundeten Priester emp-fangen und gesegnet und verbrachte in Rom noch einige Tage mit unserem ehe-maligen Kaplan Peter Zillgen aus Men-dig und Markus Busch aus Ettringen, die mich in Rom abholten und meine Sachen, einen Koffer mit dem Habit und anderen Klamotten, nach Rom brachten

Dieser Pilgerweg auf der Via Francigena war einmalig und besonders. Ich bin Pa-ter Prior Andreas und meiner Gemein-schaft dankbar, dass Sie mir die Mög-lichkeit gaben, diese geistliche Erfahrung machen zu können. Ich würde wohl nicht viel anders machen, vielleicht würde ich mir noch Besteck mit-nehmen, das Zelt zu Hause lassen und dafür Bettlaken und Bettwäsche mitneh-men, aber ansonsten war ich froh, mein geistliches Fundament ausloten und ein-fach nur gehen zu können.

Katze an Brunnen

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Die Verarbeitung meines Pilgerweges läuft noch, beinahe jeden Abend träume ich von Momenten, in denen ich pilgere. Ich fühlte mich aber nie alleine auf dem Weg, sondern wusste mich verbunden mit meinen Mitbrüdern in Maria Laach und vielen Freunden, die an mich dach-ten und natürlich mit Gott. Auch ich konn-te viele Anliegen mit nach Rom nehmen und sie vertrauensvoll am Ziel meines Weges, dem Grab des Apostels Petrus, niederlegen und unserem guten Gott an-vertrauen.

Pater Philipp

„Mein Pilgerweg“

Pater Philipp berichtet von seinem Weg auf der Via Francigena von Lausanne nach Rom.

Dienstag, 15. Januar 201920:00 Uhr, Klosterforum Maria Laach

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In diesem Jahr feierte die Herbstschule für Hochenergiephysik in Maria Laach

ihr fünfzigjähriges Bestehen. Das Jubiläum wurde am 7.9.2018 mit ei-nem fulminanten Orgelkonzert in der Klosterkirche und einer daran anschlie-ßenden Festveranstaltung im Besucher-forum des Benediktinerklosters gefeiert. Neben den Studierenden der Schule und Mitgliedern des Mönchskonventes nahmen auch Dr. Volkmar Dietz vom Bundesministerium für Bildung und For-schung, Frau Katrin Schulz vom Projekt-träger am DESY, Prof. Dr. Eckehart Elsen, Forschungsdirektor des Europäischen Forschungszentrums CERN in Genf, so-wie viele Kolleginnen und Kollegen aus der wissenschaftlichen Community der nationalen und internationalen Teilchen-physik an der Feier teil.

50. Herbstschule für Hochenergiephysik in Maria Laach

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Man mag sich fragen, wie eine Schule für Elementarteilchenphysik in das Kloster in Maria Laach gekommen ist. Diese Frage wurde im Festvortrag von Prof. Dr. Tho-mas Mannel beantwortet, der seit 1998 zum dreiköpfigen Organisationskomitee der Schule gehört: Als in den 60er Jahren die Forschung in der Kern- und Teilchen-physik in Deutschland wieder aufgebaut wurde, gab es zunächst eine Schule für Promovierende am Deutschen Elektro-nen-Synchrotron (DESY), das sich damals als nationales Labor für die Kern- und Teilchenphysik im Aufbau befand. Dort ergab sich aber durch viele Ablenkungen keine optimale Lernumgebung, so dass nach einem etwas abgeschiedenen Ort gesucht wurde, der auch gut von allen Standorten in Deutschland erreichbar war. Da es zu dieser Zeit weder preis-

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günstige Tagungshotels noch das Phy-sikzentrum in Bad Honnef gab, war die Suche nicht einfach. Am Ende war die Wahl von Maria Laach den Gründern der Schule, Prof. Dr. Hans Bienlein und Prof. Dr. Gerhard Nöldeke, zu verdanken, die einen Kontakt zum Kloster in Maria Laach hatten. Anfangs wurden die Teilnehmer in einem nahe gelegenen Jugendheim untergebracht; nach einigen Jahren konn-te die Unterbringung im Gästeflügel des Klosters sowie einigen der umliegenden Hotels realisiert werden.

Nachdem die Universität Bonn sich bereit erklärt hatte, die nötige Infrastruktur wie Tafeln, Overheadprojektoren und Ähnli-ches bereitzustellen und in das Kloster zu transportieren, konnte die erste Schule im September 1969 stattfinden, die seit-her allen Doktorandinnen und Doktoran-den aus dem deutschsprachigen Raum offensteht. Die Schule fand seither in jedem Jahr statt; sie musste allerdings zweimal von Maria Laach an einen anderen Ort verlegt wer-den: im Jahr 2009 konnte die Schule we-gen eines Terminproblems nicht in Maria Laach stattfinden, und im Jahr 2011 wur-de der Gastflügel des Klosters renoviert und stand deshalb nicht zur Verfügung. In beiden Fällen nahm das Spreehotel in Bautzen die Schule kurzfristig auf und erlaubte damit eine unterbrechungsfreie Fortführung der Schultradition – ganz im Sinne, aber ohne das einmalige Flair des Klosters Maria Laach.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Schule fühlten und fühlen sich im Kloster jederzeit gut und herzlich aufgenommen, die Gastfreundschaft des Konventes war

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immer ein wesentliches Element für das Gelingen der Schule. Am Anfang haben die Gästepatres Pater Wigbert und Pa-ter Athanasius die Schule betreut, wobei Pater Athansius seit der ersten Schule als Ansprechpartner agierte. Pater Atha-nasius engagierte sich sehr stark für die Schule, und schon bald war er einer der bekanntesten Personen in der deutschen Teilchenphysikgemeinde, da er ganze Generationen von Doktorandinnen und Doktoranden mit seiner ganz eigenen „subversiven Seelsorge“ betreute. Er ließ es sich nicht nehmen, bis ins hohe Alter einen Vortrag bei der Herbstschule zu ge-ben, durch den er die Vorstellungen bei vielen der Teilnehmerinnen und Teilneh-mern vom Leben in Kloster radikal verän-derte. Er suchte immer die Diskussion mit den Studierenden und war mit seiner hu-morvollen und sehr kontraktfreudigen Art immer ein beliebter Gesprächspartner.

Professor Bienlein organisierte die Schule über zehn Jahre lang, danach übernahm Prof. Dr. Hans Dahmen die Organisation bis 1998. Im Jahr 1998 wurde dann die Verantwortung auf drei Schultern verteilt: Prof. Dr. Siegfried Bethke, Prof. Dr. Tho-mas Mannel und Prof. Dr. Reinhold Rückl, die sich die Organisation teilen. Seit 2014 ist Prof. Dr. Stefan Dittmaier im Organisa-tionsteam; er ersetzt Prof. Dr. Rückl, der in Ruhestand ging. Über die Jahre haben alle Organisatoren eine freundschaftliche Beziehung zu Pater Athansius aufgebaut, was den Aufenthalt im Kloster auch für die Organisatoren immer wieder zu et-was Besonderem macht. Leider verstarb Pater Athanasius im Jahr 2013, aber sein Name wird immer mit der Herbstschule verknüpft bleiben.

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Die Aufgabe als Gastpater und Betreu-er der Schule seitens des Klosters hat seither Pater Viktor übernommen; der Vortrag zum Klosterleben und zum Span-nungsfeld zwischen Glaube und Wissen-schaft wird seitdem von Bruder Simeon gehalten, so dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Schule weiterhin ei-nen Einblick in die Welt des Klosters er-halten.

Über die Zeitspanne von 50 Jahren ist auch im Feld der Elementarteilchenphy-sik viel passiert. Mit den immer größer werdenden Beschleunigeranlagen am DESY und am CERN wie auch in anderen Ländern wurden viele Rätsel in der funda-mentalen Physik gelöst, aber auch neue Frage aufgeworfen. Parallel dazu hat die Schule schon von Beginn an die Entwick-lungen in der Teilchenphysik aufgegriffen, die sich im Programm der Schule und in den Themen der Vorlesungen widerspie-geln. Hierdurch wurde den Teilnehmerin-nen und Teilnehmern immer die neues-ten Entwicklungen des Gebietes nahegebracht und die Doktorandinnen und Doktoranden auf die nächste Generation von teilchenphysikalischen Experimenten vorberei-tet.

Das Format der Schule hat sich in den nahezu 50 Jahren kaum verän-dert. Die Schule umfasst drei Kernelemente: ca. 7 3- oder 4-stündige Vorle-sungen, Rechenübungen

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sowie Gruppensitzungen, in denen die Studierenden über ihre eigene, aktuelle Forschung berichten, die aber auch der Vortragsschulung dienen. Dazu kommen Abendvorträge, die seit einigen Jahren auch der Öffentlichkeit zugänglich ge-macht werden, indem sie in eine Vor-tragsreihe des Klosterforums integriert sind. Das Format der Schule hat sich sehr bewährt und wird mittlerweile von vielen, auch internationalen Schulen kopiert.

In den 50 Jahren hat sich die Schule zu einem „Markenartikel“ mit internationaler Bekanntheit entwickelt. Hierdurch ist es immer wieder gelungen, Koryphäen aus den verschiedenen Gebieten der Teil-chenphysik für Vorlesungen zu gewinnen. Parallel dazu haben die Organisatoren im-mer darauf geachtet, insbesondere auch junge Wissenschaftlerinnen und Wissen-schaftler als Tutoren und Vortragende einzubinden.

Viele, die als Studierende die Schule be-

Festvortrag bei der Feier zur 50. Schule

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sucht haben, sind später als Koordinato-rinnen bzw. Koordinatoren, als Übungs-gruppenleiterinnen bzw. -leiter oder als Vortragende wieder in Maria Laach gewe-sen; so waren auch die heutigen Organi-satoren vor einiger Zeit als Studenten in Maria Laach. Unter den heute etablierten deutschen Elementarteilchenphysikerin-nen und -physikern waren bis auf wenige Ausnahmen alle Teilnehmerinnen bzw. Teilnehmer der Schule in Maria Laach.

Die Schule wird seit Beginn vom Bundes-ministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Verbundfor-schung in der Teilchenphysik unterstützt. Auch in Zeiten knapper Budgets wurde diese Unterstützung nie in Frage gestellt,

was die hohe Priorität der Nachwuchsför-derung sowohl in der wissenschaftlichen Community wie auch in der Politik unter-streicht. Auch in der aktuellen Förderpe-riode bis 2022 stehen für die Schule die Mittel bereits zur Verfügung, so dass die Fortsetzung der Schule in Maria Laach gesichert ist und sich auch weitere Ge-nerationen von Promovierenden den Grundfragen der modernen Teilchenphy-sik in der besonderen Klosteratmosphäre widmen können.

Prof. Dr. Thomas Mannel

Die Gründer der Schule: Prof. Dr. Hans Bienlein und Prof Dr. Hans Dahmen

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Vom 4. bis 12. Oktober 2018 fand wie-der ein Transport mit Hilfsgütern für

das Behindertenheim Turja Remeta in der Westukraine statt. Mit von der Partie waren vom Kloster Br. Lukas (mit stolzen 90 Lebensjahren), P. Andreas (der sich als Kraftfahrer bewährte) und der Schreiber dieses Berichtes; vom Kellerladen in Köln Lia Brühl, ihr Bruder Hans-Josef Brühl und Henry Barber. Letztere steuerten den LKW. Wir waren, ohne Übertreibung, ein Superteam, das sich auch nach acht anstrengenden Tagen noch bestens ver-stand! Wir starteten in Maria Laach in aller Frühe am 4. Oktober, dem Gedenktag des heiligen Franz von Assisi, der uns wäh-rend der ganzen Fahrt beschützte. Ers-ter Übernachtungsort war Stift Melk an der Donau bei den Mitbrüdern, die uns schon seit vielen Jahren sehr gastfreund-lich und kostenfrei (!) aufnehmen. Aller-dings erreichten wir Melk erst spät am Abend gegen 22.00 Uhr, und zwar infolge eines Irrtums beim Tanken des Kleinbus-ses (super statt Diesel – wir Hornochsen), der uns einige Stunden Zeit kostete. Hier konnte sich Henrys Professionalität (nicht nur als LKW-Fachmann, sondern auch als Handy-Kenner) bewähren. Wir landeten schließlich in einer kleinen Reparatur-werkstatt, wo gerade ein Geburtstag mit viel Bier gefeiert wurde. Der Chef selber pumpte den Tank aus und füllte ihn mit dem richtigen Treibstoff, sodass wir wie-der richtig durchstarten konnten. In Melk wurden wir trotz später Stunde sehr herzlich empfangen und bewirtet. Nach erholsamem Schlaf und ausgiebigem Frühstück ging die Reise weiter bis zur nächsten Übernachtungsstation Levoca

in der Slowakei. Dann weiter auf traum-haften Autobahnstraßen (bis weit in die östliche Slowakei hinein existiert mittler-weile ein hervorragendes Autobahnnetz) bis zur slowakisch-ukrainischen Gren-ze. Hier musste sich dann allerdings die Geduld unserer LKW-Fahrer bewähren. Nach einigen Stunden Warten und Kon-trolliertwerden passierten wir schließlich die Grenze, wo uns das neue Team des Behindertenheims schon erwarten, Lei-terin Oksana und Ökonom Boris, sym-pathisch und engagiert. Wir brachten unseren LKW erst einmal zur Zollstation,

Hilfstransport nach Turja Remeta in der Ukraine

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wo wir ihn am Montagmorgen entleert wieder abholen sollten. Die ukrainischen Straßenverhältnisse sind großenteils schauderhaft. Bei Dunkelheit erreichten wir Turja Remeta und unser liebes Quar-tier, das Haus unserer Freunde Slawek und Kweta, die uns mit ihren beiden Söh-nen und Schwiegertöchtern sowie zwei Enkelsöhnen bereits erwarteten. „Unser Haus ist euer Haus“, so hieß es, und es wurden einige wunderbare Tage für uns. Der Sonntag führte uns zunächst einmal getrennte Wege. Während fünf in die ka-tholische Kirche zur Messe gingen, zog es Br. Benedikt zum befreundeten russisch-orthodoxen Pfarrer Michail Bahara (der mit seiner Frau zwei Mal bei uns in Laach war) und in den orthodoxen Gottesdienst, der einige Stunden dauerte, aber ein Er-lebnis war. Pfarrer Michail hatte Geburts-tag, der mit Gedichten der Dorfkinder und vielen Liedern und Gebeten nach der Liturgie bedacht wurde. Dann frohes Wie-dersehen und Mittagessen im Pfarrhaus mit der ganzen Familie. Währenddessen besuchten die Anderen das Bergdorf Lippowicz, wo der Kellerladen vor Jahren

den Bau einer kleinen orthodoxen Kirche organisiert hatte.Am späten Nachmittag fanden wir uns wieder im Behindertenheim zusammen, nahmen in Augenschein, was sich in den letzten Jahren verändert und auch verbessert hat und beratschlagten, wie unsere zukünftige Hilfe aussehen kann. Am Montagmorgen, während der LKW am Zollgebäude abgeholt wurde, zeigte Pfarrer Michail Andreas und Benedikt ei-nen Ausflugsort in der Nähe und lud sie dort zum Mittagessen ein (mit Dolmet-scherin Nadja, die uns schon früher gute Dienste geleistet hat!). Der Montagabend vereinigte uns alle mit unseren Gastge-bern zum Abschiedsmahl. Dienstag früh traten wir die Rückreise an, die uns noch nach Secovce und ins Romadorf Habesch führen sollte, ein weiteres wichtiges Ziel unserer Reise. Hier haben Michael Lin-genthal und P. Basilius in der letzten Zeit gute Arbeit geleistet, was zu spüren war. Dort angekommen, besuchten wir die Roma, das heißt wir fuhren mit dem Kleinbus zur vor einigen Jahren von uns gebauten Kapelle, die nun das Zentrum des Romadorfes ist. Hier liefen vor allem Kinder und Frauen zusammen, während die Männer sich ganz im Hintergrund hal-ten. Schwester Bernadette, die mit einem Sozialarbeiterteam in enger Zusammen-arbeit mit der Caritas des Bistums Kosice dort hervorragend arbeitet, war gekom-men, schloss die Tür der Kapelle auf, die im Nu mit Kindern gefüllt war, und berei-tete uns mit Liedern einen begeisterten Empfang. Um 18.00 Uhr wurde dann in der Pfarrkirche die heilige Messe gefeiert, welcher Erzbischof Bernard Bober vor-

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stand, in Konzelebration mit dem örtli-chen Pfarrer und Kaplan, dem griechisch-unierten Pfarrer, der regelmäßig die Messe in der Romakirche feiert und die Sakramente spendet, und P. Andreas und P. Benedikt. Die Predigt des Erzbischofs, soviel konnten wir trotz Unkenntnis der slowakischen Sprache mitbekommen, hatte das Engagement von Kellerladen-Maria Laach zum Inhalt. Eine deutsche Übersetzung des Predigttextes wurde uns zugesagt, liegt aber noch nicht vor. Anschließend war gemeinsames Abend-essen mit dem Erzbischof, dem Caritas-direktor und anderen mit der Romaarbeit im Habesch befassten Personen. Das Gespräch war aufschlussreich. Aus lokal-politischen Gründen erfährt die wertvolle Arbeit im Habesch derzeit massive Be-hinderung. Uns wurde gesagt, dass unser Einsatz dort bahnbrechend sei und von hoher politischer Seite wahrgenommen werde. Der Caritasdirektor erklärte seine Bereitschaft, die Arbeit dort unbedingt fortzusetzen und verlässt sich auf unsere weitere Unterstützung. Kurz: Die Schwie-rigkeiten sollen uns nicht daran hindern Gutes zu tun. Das Gespräch insgesamt war ermutigend! Wir übernachteten in Secovce und fuhren anderen Tags weiter, um – diesmal über Krakau – nach Hause zu kommen. Im Krakau im jüdischen Viertel bezogen wir Quartier in einem preisgünstigen kleinen Hotel. Am andern Morgen war gerade noch ein wenig Zeit, den wunderschönen Marktplatz mit der berühmten Tuchhalle zu besichtigen. Nächste Übernachtungs-station war ein Dorf unweit von Chem-nitz, wo wir in eine kleinen Gasthaus

Unterkunft fanden. Am Nachmittag des folgenden Tages, Freitag, fuhren wir im Bilderstöckchen ein, wo wir mit dem Glo-ckengeläute der Edith-Stein-Kapelle emp-fangen wurden und noch eine Weile von unserer Reise erzählten. Eine schöne und gute Reise. Deo gratias!

Abt em. Benedikt

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Schwesterngemeinschaft aus Polch zu Besuch

Am 29. August 2018 verbrachte die Ge-

meinschaft St. Elisabeth der Franziskanerinnen von der Heiligen Familie, früher Kloster Helgoland, (nicht zum ersten und auch nicht zum letzten Mal!) einen Nachmittag bei uns in Maria Laach. Bei der gemütlichen Kaf-feetafel gab es viel zu er-zählen. Dann wurde die renovierte Jesuitenbib-

Mein FSJ in Maria Laach

Nach meinem Sekundarab-schluss I wusste ich nicht

so recht, welche Richtung ich für eine Ausbildung einschla-gen sollte. Ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) schien eine gute Möglichkeit, einen loh-nenden Einblick in die Arbeits-

welt zu erhalten und gleichzeitig Zeit für meine Berufswahl zu gewinnen. Als ich einen Bericht über ein FSJ in der Abtei Maria Laach und meinen Vorgänger Jo-hannes Heuft in der Zeitung las, war ich sofort begeistert, da ich mit Maria Laach von frühester Kindheit an schöne Erinne-rungen und Erlebnisse verbinde. Einen Einblick in die Klostergärtnerei hatte ich bereits durch ein Schulpraktikum. Vom ersten Tag an fühlte ich mich sehr wohl in Maria Laach und seitdem macht mir sogar das frühe Aufstehen morgens nichts mehr aus. Der Umgang mit den

verschiedenen Menschen, der Einblick in das Leben der Mönche und die eigenver-antwortliche Arbeit machen mir sehr viel Spaß. Da Maria Laach viele Arbeitsbereiche abdeckt, habe ich die Möglichkeit, in un-terschiedlichen Sparten Erfahrungen zu sammeln und meinen Berufswunsch zu konkretisieren. Laach bietet die Möglich-keit, Einblicke in geheimnisvolle Dinge und Räume der Abtei zu erhalten, die sonst keiner so leicht zu Gesicht be-kommt. Die jahrhundertealte Geschichte der Mauern des Klosters ist faszinierend und mitreißend. Außerdem ist der gute menschliche Umgang mit den Mönchen eine sehr schöne Erfahrung. Ich fühle mich gut aufgehoben und vor allem da-zugehörig. Schon jetzt möchte ich das FSJ nicht mehr missen und bin sehr froh, dass ich dieses in Maria Laach machen darf.

Gregor Ax

liothek besichtigt. Nach dem Gebet der Vesper war dann noch ein Foto fällig bei der schönen Madonna mit Jesuskind im ehemaligen Ökonomiehof. Diese Madon-na, einst für Kloster Helgoland in Maria Laach geschaffen, verdanken wir den Schwestern. Sie erinnert uns an unsere Verbundenheit. Mit dem „Segne du, Maria“ stellten wir uns gemeinsam unter den Schutz der Muttergottes.

Abt em. Benedikt

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Aus Kloster und Konvent

Für einen echten Laacher Mönch ge-hört es einfach dazu, sich im kühlen

Nass des Sees zu tummeln. Selbst in dem äußerst strengen Klosterformen der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts war es in Laach nicht verpönt im See zu schwim-men. Dazu wurde eigens eine große Ba-deanstalt im See gebaut. Die Mönche durften klausuriert in einem rundher-um von Brettern abgesperrten Beckens innerhalb des Sees schwimmen. Diese Badeanstalt war wirklich mächtig groß gewesen. Aber irgendwann kam sie in die Jahre und begann zu faulen. P. Wilfrid er-zählte, dass es ihm als echter begeisterter Schwimmer gar nicht gefiel nur in dem für ihn viel zu kleinen Becken zu schwimmen. Da er schon immer eine gewichtige Per-sönlichkeit war, schwamm er eines Tages ein wenig heftig, natürlich rein aus Verse-hen, gegen die morschen Bretter. Diese gaben nach und der Weg in die Freiheit war frei.Nach dieser großen Bretterburg im See wurden dann mithilfe der Bundeswehr aus Mendig neue Pfähle im Winter bei zu-gefrorenem See in den Boden gerammt. Ein einfacher Steg wurde gebaut und am Ende eine Plattform mit Haus als Sonnen-schutz gebaut. Dieser Steg hielt bis 2000.

Der Badesteg in Maria Laach

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Dann war auch er verrottet und musste erneuert werden.Da der See nur noch selten zufriert und somit Pfähle rammen schwierig wird, ent-warf P. Wilfrid die Idee, schwimmende Pontons auf dem Wasser zu installieren und darauf einen neuen Steg zu bauen. Dies geschah dann mit Hilfe von Herrn Soetebier, dessen Schwager, Herrn Möl-ler und mir. Gemeinsam haben wir Un-mengen von Brettern auf den neuen Steg geschraubt.Aber auch dieser Steg wurde nach 18 Jah-ren völlig unbrauchbar. Es bestand große Gefahr dass jemand ernsthaft zu Scha-den kommen könne und der Steg wurde nun im Sommer abgebaut. Wieder war es Herr Soetebier und Herr Möller die sich den Badestegs annahmen. Sie haben im Sommer die Pontons aufgearbeitet und die Firma Zimmerei Müller aus Mendig baut nun die neue Holzkonstruktion.Der neue Badesteg soll für alle Mönche, Angestellte, Gäste des Klosters und des Hotels sein. Hoffen wir, dass uns der neue Badesteg nun wieder zwei Jahrzehnte zur Freude dienen wird und dass danach auch wieder ein neuer für die Mönche gebaut wird.

Br. Jakobus

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Aus Kloster und Konvent

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3. Kurs für Gregorianik mit Studenten der ev. Hochschule für Kirchenmusik in Halle/Saale

Vom 11. bis zum 14. Oktober 2018 besuchte uns zum dritten Mal die

Choral-Schola der ev. Hochschule für Kirchenmusik in Halle/Saale, um bei uns einen Kurs in Gregorianik zu absolvieren und diesen auch an einem originären Schauplatz „live“ zu erleben, nämlich in unserer Liturgie. Die schönen und sonnigen Herbsttage taten ihr Übriges, sodass das verlänger-te Wochenende nicht nur von gemeinsa-men Proben geprägt war. Br. Marianus gab eine begeisternde Führung über das Abteigelände, die Ruderboote und die Wege um den See wurden reichlich ge-nutzt und auch Besuch im benachbarten Vulkanbräu stand auf dem Programm. Der Zufall fügte es, dass zu einer Ver-anstaltung in der Reihe „Andere Klöster

– Andere Sitten“ auch Sr. Mariae Laetitia Klut OCist aus der Abtei Marienstern in der Oberlausitz da war und gleich ein Teil der Gruppe wurde; schnell wurden Kon-takte geknüpft und ein Besuch der Stu-denten in Marienstern ins Auge gefasst. So erlebten die Studenten eine gute Mischung der benediktinischen Traditi-onen. Die sieben Sänger und zwei Sän-gerinnen gestalteten dann am Sonntag das Hochamt mit und sangen zum Einzug den Introitus, dann das Alleluia und die Communio. Bereichert und dankbar fuhr die Gruppe mit ihrem Dozenten Dr. Erik Dremel nach der Messe wieder nach Hal-le zurück, wo das neue Semester am Tag darauf gestartet ist.

P. Philipp

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Seehotel

Feuer – Wasser – Luft und Erde – Vier Elemente bei Prüflingsverabschie-dung im SEEHOTEL MARIA LAACH hervorragend umgesetzt

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Kürzlich war es mal wieder so weit: Fünf Auszubildende hatten in diesem Jahr

ihre Prüfungen in den unterschiedlichen Ausbildungsberufen erfolgreich absol-viert und wurden im bewährten feierli-chen Rahmen geehrt bzw. verabschiedet. Mit dabei waren Prior Administrator An-dreas Werner, Altabt Benedikt, Cellerar Bruder Norbert, der kaufmännische Lei-ter der Abtei Thomas Schäfer, Hoteldi-rektor Steffen Melzow, Führungsteam und Ausbilder sowie Eltern und Freunde der Prüflinge.

Verabschiedet wurden im einzelnen (von links nach rechts): Stephan Schimmel-pfennig (Bad Neuenahr) als Koch; Ainura Adylbekova (Maria Laach) als Fachkraft im Gastgewerbe; Jannik Friedrichs (Barwei-ler) als Hotelfachmann, Elizabeth Belény-esi Chevalier (Bell) als Restaurantfachfrau und Franka Rössel (Koblenz) als Kondito-rin (fehlt auf dem Bild). Erwähnenswert ist, dass Frau Adylbeko-va, Herr Friedrichs und Frau Rössel ihren Abschluss bereits nach nur zwei Jahren

und Frau Belényesi Chevalier nach nur zweieinhalb Jahren erfolgreich ab-solviert haben. Mit ihnen war aufgrund ihrer schulischen bzw. beruflichen Vorbildung von vornherein eine verkürzte Lehrzeit vereinbart worden. Besonders erfreulich war zudem, dass Herr Schimmelpfennig die beste IHK-Prüfung im Kreis Ahrweiler hatte, wofür er während des Abends be-sonders geehrt und prämiert wurde. Alle Absolventen wurden mit guten Wün-schen, Widmungen und einem Laacher Engel aus ihrem zu Ende gegangenen Lebensabschnitt verabschiedet. Herr Friedrichs unterstützt bis Anfang Au-gust d. J. das Receptionsteam sowie das Personalbüro, um anschließend seinen 1jährigen Amerikaaufenthalt anzutreten. Frau Adylbekova absolviert eine 1jährige Zusatzausbildung zur Hotelfachfrau. Frau Rössel und Herr Schimmelpfennig haben Anschlussbeschäftigungen gefunden. Frau Belényesi Chevalier kümmert sich um ihren Nachwuchs … Wie auch in den vergangenen Jahren wur-de der Abend von den übrig gebliebenen Auszubildenden des ersten und zweiten Ausbildungsjahres organisiert und erfolg-reich durchgeführt.Neben einem Luftballonwettbewerb, ei-nem farblich auf die vier Elemente abge-stimmten Menü mit korrespondierenden Weinen, bei dem Laacher Felchen-Röll-chen nicht fehlen durften und dessen Abschluss eine leckere Schokomousse-kuppel mit Himbeerkern und Erdnuß-Ka-ramell bildete, gab es als Überraschung noch ein Geschenk der Azubis an die Prüflinge.

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Seehotel

7 neue Auszubildende im SEEHOTEL MARIA LAACH

Das Führungsteam vom Laacher See-hotel hieß in diesen Tagen sieben

neue Auszubildende (davon eine Köchin, eine Konditorin, zwei Hotelfachfrauen, eine Restaurantfachfrau, eine weibliche Fachkraft im Gastgewerbe sowie einen dualen Studenten recht herzlich willkom-men, und zwar (von links nach rechts): Jo-hannes Peters aus Oberdürenbach, Lena Selbach aus Burgbrohl, Michelle Künster aus Nickenich, Vanessa Aigner aus Ben-dorf, Christine Freihoff aus Plaidt, Nicole Maurer aus Mendig sowie Marie Heuft aus Lützing (fehlt auf dem Bild).

Während des Begrüssungsprogramms, in dessen Verlauf den Jugendlichen u. a. an-hand eines 20minütigen Films über Maria Laach und den Tagesablauf der Mönche die sicherlich einzigartige Atmosphäre ihres Ausbildungsortes nähergebracht wurde, stimmten sie sich auf ihren neuen Lebensabschnitt in der „Laacher Familie“ ein. Darüber hinaus erlangten sie bei ei-ner von den Azubis der älteren Jahrgän-ge ausgearbeiteten und durchgeführten Schnitzeljagd erste „Ortskenntnisse“ und erhielten somit einen Einblick in die un-terschiedlichen Wirtschaftsbetriebe des Klosters.

Mit einer gemütlichen Runde bei Kaffee und Kuchen im Restaurant „Rosengarten“

endete der erste Ausbildungstag, bevor es am nächsten Morgen mit dem Einsatz in den unterschiedlichen Abteilungen des Hotels an die Arbeit ging. Aussagekräftige Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz für 2019 als Restaurantfachfrau/-mann, Hotelfachfrau/-mann, Fachkraft im Gast-gewerbe (m/w), Köchin/Koch sowie Konditor/in sowie ein duales Studium Hotelmanagement werden ab sofort angenommen. Für März-Abiturienten dürfte es von Interesse sein, dass nach Vereinbarung ein früherer Einstieg als August 2019 möglich ist. Je nach schuli-scher Vorbildung ist eine von vornherein auf 2 bis 2,5 Jahre verkürzte Ausbildungs-zeit möglich.

B. Müller-Leersch

Allen Mitwirkenden wurde für ihr hohes Engagement, die einfallsreiche und zum Motto passende Dekoration des Saales, der Tische sowie der Servietten, die pro-fessionelle Zubereitung des exzellenten

Menüs, den überaus fachmännischen Service sowie die gelebte Teamfähigkeit abschließend im Namen aller Gäste ge-dankt.

B. Müller-Leersch

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Buch- und Kunsthandlung

Erster Laacher Gesundheitstag war ein voller Erfolg

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Viele Besucher kamen zum ersten Laacher Gesundheitstag, um mehr

über „Gesundes für Körper und Seele“ zu erfahren. Die bunten Stände regionaler Gesund-heitsanbieter informierten u.a. über die Themen gesunde Ernährung, progressive Muskelentspannung, Shiatsu, Wandern und Achtsamkeit, Laufen, Tai Chi oder Qi-Gong. Immer wieder konnten die Besucher Angeboten wie Wald baden, Klangscha-lenmeditation oder Yoga selbst auspro-bieren. Außerdem sprach Diplom Psycho-loge Hasan El-Khomri im Klosterforum über Glück und Gelassenheit. Dort lud auch Dr. med. Jürgen Birmanns zu einer Offenen Sprechstunde ein und Dr. Mathias Jung sprach über „Die Schät-ze der Kindheit“.

Für Matthias Wilken, Leiter der Buch- und Kunsthandlung Maria Laach, war der ers-te Laacher Gesundheitstag ein voller Er-folg. Die in Kooperation mit der Gesellschaft für Gesundheitsberatung, GGB, Lahn-stein – Unabhängige Aufklärung in Ge-sundheitsfragen – angebotene Veranstal-tung wird im kommenden Jahr wiederholt werden.

E.T. Müller

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Buch- und Kunsthandlung

Zeit zur Muse, Ruhe und Besinnung bei der Laacher „Mondschein-Schmökernacht“

Sandra Friedrich, Birgit Kneip und Pat-ricia Scheuren hatten an alles gedacht

und die Buch- und Kunsthandlung Maria Laach mit entsprechenden Weinen, Sekt, Tees und leckerem Fingerfood auch in eine kulinarische Wohlfühloase verwan-delt. So wurde die „Mondschein-Schmö-ker-Nacht“ auch zu einem Erlebnis für den Gaumen.Besonders genossen es die zahlreichen Gäste aus Nah und Fern, in Neuerschei-nungen zu schmökern und sich nach passenden Weihnachtsgeschenken um-zuschauen. Am Ende des Abends las Patricia Scheu-ren die anrührende Geschichte von der „Kerze gegenüber“, die aus anonymen Mehrfamilienhäusern eine Gemeinschaft von Menschen macht. Und wie es sich für

Bücher, Wein und Fingerfood. (Von links) Patricia Scheuren, Birgit Kneip und (nicht auf dem Bild) San-dra Friedrich machten die „Mondschein-Schmöker-Nacht“ zu einem kulinarisch-literarischen Erlebnis.

eine Gutenachtgeschichte gehört, verteil-ten die Mitarbeiterinnen zum Ende „Bett-hupferl“, bestehend aus einem Piccolo und einer kleinen Überraschungstüte

E.T. Müller

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Buch- und Kunsthandlung

Pop und Jazz im Laacher ForumHanns Höhn und Thomas Bethmann begeisterten beim „Jazz unter der Kuppel“

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Musikalisch mit „Jazz unter der Kuppel“ startete das Laacher Forum in den

Herbst. Mit „Wood Vibrations“ begeister-ten die beiden Musiker Hanns Höhn am Kontrabass und Thomas Bethmann an Saxophon und Flöte die Zuhörer in der fast ausverkauften Buch- und Kunsthand-lung Maria Laach und boten ein buntes Programm mit viel Pop und Jazz, quer durch die moderne Musikgeschichte. Ob der Beatles-Klassiker Come Together, Beat It von Michael Jackson, immer wieder forderten sie das Publikum zum Mitma-chen und Mitschschnipsen auf.Unterhaltsam und witzig führten Hanns Höhn und Thomas Bethmann durch den Spätsommerabend und garnierten ihre

Moderationen mit interessanten Rand-bemerkungen, etwa, dass Frank Sinatra als großer Fan gerne Johann Sebastian Bach vor seinen Auftritten gehört hat. Die beiden Musiker führten ihre Zuhörer in die Garderobe des Meisters, wo sich sein Klassiker Fly Me to the Moon ins Air von Bach verwandelte. Mit Duke Ellington spielten Thomas Bethmann und Hanns Höhn wunderschönen Midnightjazz, im Anschluss den Titel Suburbia von den Pet Shop Boys, den Thomas Bethmann am Saxophon in eine wilde Jazzimprovisation und am Ende wieder in den Popsong zu-rück verwandelte.Im zweiten Teil wurde der Reigen mit Mercy, Mercy, Mercy von Joe Zawinul,

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Buch- und Kunsthandlung

gefolgt von Britney Spears, eröffnet. Bei Baby One More Time hatten die Zuhörer großen Spaß, chorisch ihr „Oh Baby, Baby“ einzuwerfen. Dann entführten die beiden die Konzertbesucher in den Hühnerhof von Hanns Höhn. Das Gackern, Schnar-ren und Gescharre hatten sie aufgenom-men, mit ihren Instrumenten nachgebil-det und schließlich in Musik gegossen. Musikalisch witzig auch das laute Schnar-chen vor Wake me up before you go-go von Wham! Ein wunderschön rhythmi-sches Bass-Solo bereicherte den Blues von Charlie Parker. Beeindruckend auch Hanns Höhns Percussion am Kontrabass, der dem Titel St. Thomas von Sunny Rol-lins den Drive gab.Mit großem Applaus bedankten sich die Zuhörer, die als Zugabe noch einmal Sa-xophon und Kontrabass hören durften. Mit dem Klassiker Tears In Heaven von Eric Clapton ging dieser wunderschöne Abend zu Ende.

E.T. Müller

Empfehlung

Neu in Maria Laach

Seit wenigen Wochen gibt es in der Buch- und Kunsthandlung nun diese wunderbare Pop-up Karte mit dem Mo-tiv der Abteikirche Maria Laach. Geschlossen vermutet man erst einmal nicht, was einem beim Öffnen der Karte geboten wird. Es entfaltet sich eine dreidimensionale Kirche, die in wunderbaren Aquarellfar-ben gestaltet worden ist.

Unsere Kunden und auch wir sind be-geistert.

Sandra Friedrich

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Klostergärtnerei

Manchmal fallen einem Dinge in den Schoß … so sagt man. So z.B. das

außergewöhnliche Glück in der Gärtnerei einer weltberühmten Abtei zu arbeiten (und sich dessen tagtäglich bewusst zu sein). Dass die Medien regelmäßig „auf der Matte stehen“, ist da nicht außer-gewöhnlich. Wenn man es dann aber schafft in dieser „Destination“ ein außer-gewöhnliches Gartencenter zu etablieren und dadurch dann ebenfalls die Aufmerk-samkeit der Medien auf sich zu ziehen, ist das schon eine Leistung. Das Gespür und das Geschick für das „wie?“ und „was?“ verdanken wir Bruder Hilarius, der auch die wunderbare Gabe hatte Menschen (und Medien) für sich und seine Sache zu begeistern. Und so hatten wir besonders in den letzten 10 Jahren immer wieder Anfragen von TV-Sendern (vor allem SWR & WDR) für die Zusammenarbeit für die verschiedensten TV-Formate wie dem „ARD-Ratgeber Haus+Garten“ der „WDR-Gartenzeit“ oder der SWR-Produktion „grünzeug“. Und seit diesem Sommer ge-hört auch das „ARD-Buffet“ dazu ... und

das ist ein Novum. Vor allem, weil die zwar „kostenlose“ aber doch sehr zeitaufwendi-gen und nervenaufreibende Werbung für unseren Betrieb regelmäßig zum Ausnah-mezustand in der Gärtnerei geführt hat. Nach dem letzten Dreh hatten wir uns ge-sagt: Nie wieder! Aber … sag niemals nie … Durch die Live-Sendung „ARD-Buffet“ (die beim SWR in Baden-Baden produziert wird) musste tatsächlich nur ich für ei-nen Tag nach Baden-Baden kommen. Für 5 Minuten Sendung zwar ein ziemlicher Aufwand, den ich aber für die Chance ei-ner neuen Erfahrung gerne auf mich neh-men wollte … zumal der SWR vor allem bereit war die Unkosten dafür zu tragen. Eine gute Möglichkeit sich mal ein Teil sei-ner GEZ-Gebühren zurück zu holen :-) Das Wunschthema der Redaktion hieß „fruchtige Kräuter“ … ob mir dazu etwas einfallen würde. Nach dem ich der Re-dakteurin meine Ideen geschildert hatte, musste nur der Tag fixiert werden. Der Vorschlag der Redaktion war der 15.8. … und ich sagte nur: “das passt!“. Es ist Mariä Himmelfahrt, Festtag in Ma-

ria Laach und … vor allen Dingen … Tag der Kräutersegnung! Auch die Liste der Kräuter wurde ak-zeptiert … die ich dann direkt aus Laach mitbringen sollte. Und so stand ich tatsächlich am Morgen des 15. August um 9:30 Uhr an der Pforte des SWR in Baden-Baden. Ich wurde freundlich von der Redakteurin begrüßt und mit einer Kiste voll Kräuter ins ARD-Buffet-Studio geleitet. Auf-nahmeleiter, Regisseur und der Moderator Florian Weber stell-

Live-Auftritt als Kräuterexperte im ARD-Buffet

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Klostergärtnerei

ten sich vor und schwupps … war ich mitten drin. Ich bekam meinen Platz an-gewiesen, baute meine Kräuter auf und schaute den anderen Studiogästen bei ihren Vorbereitungen zu. Kurzes Kennen-lernen und gegen 10.45 Uhr standen wir plötzlich alle an unseren Plätzen und wir probten die Sendung – auf die Sekunde genau – einmal komplett durch. Der Auf-nahmeleiter mit der Stoppuhr und Regis-seur im Hintergrund mit der Stimme von oben gaben kurze Anweisungen. Nach ei-ner Dreiviertelstunde war der „Spuk“ vor-bei. Alles war gut und locker gelaufen, wir lagen im Zeitplan bestens und ich wusste das alles eigentlich ganz „easy“ war. Dann blieb´noch ein bisschen Zeit für Requisi-te und Maske und plötzlich lief der Count-down für die Live-Sendung … wir gingen auf Sendung! Vor meinem Part zauberte die Köchin Jacqueline Amirfallah köstliche Tapas und … plötzlich streikte das Ceranfeld des Herdes! Super-GAU dachte ich … aber es wurde mit mobilen Ceranplatten wei-ter gemacht und schließlich war vieles

schon so gut wie fertig … Improvisation ist alles! Aber durch diese Panne liefen wir plötzlich einem 1-Minuten-Rückstand hinterher … zuerst sollte der „Einspieler“ zu unserer Klostergärtnerei wegfallen … doch den brauchte man zum kurzen Umbau. Also … der Einspieler blieb drin, und Florian Weber und ich mussten uns bei den Kräutern etwas beeilen. Leider wurde es zum Ende dann doch zeitlich etwas knapp, aber wir haben doch noch die Kurve bekommen … wenn auch etwas holprig! Und plötzlich fand ich mich am gedeck-ten Tisch wieder und durfte die fantasti-schen Tapas probieren und die Sendung war zu Ende. Ich durfte noch in Ruhe zu ende essen und konnte mich von mei-nen Mitstreitern verabschieden, bevor ich noch nachsitzen musste: eine halbe Stunde lang am Zuschauertelefon Fragen beantworten und Tipps für die Pflege von Kräutern geben. Und um 14:00 Uhr war der erste Live-Auftritt als Kräuterexperte im ARD-Buffet schon Geschichte und ich konnte mich

auf den langen Weg nach Hause machen, nicht ganz ohne Stolz … denn sowohl Redakteurin als auch Re-gisseur waren der Mei-nung, das ich gerne öfter kommen könnte. Also: „Fortsetzung folgt“ .. vielleicht ;-)

M. Alter

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Obstgarten

Bevor ich über das Jahr 2018 berichte, möchte ich kurz auf das 2017 zurück-

blicken. Dieses Jahr war für den Obstbau ein Schlechtes. Der Blütenfrost im April 2017 zerstörte die Blüte fast zu 100 %.Als ich im Juli 2017 die Verantwortung für den Obstbau übernahm, stellte ich schnell fest, dass vor allem auf den Baum-schnitt und den Pflanzenschutz das Au-genmerk gelegt werden musste. Nach der Umstellung auf den kontrolliert-inte-grierten Anbau bekam ich den Gesund-heitsstand der Obstananlage wieder in den Griff. Des Weiteren wurde 2017 eine Teilfläche der Apfelanlage wegen Überal-terung der Bäume gerodet. Im Mai wurde hier eine mehrjährige Begrünung mit 15 verschiedenen Blumen und Kräutern ein-gesät, um die ökologische Vielfalt zu er-höhen. Insekten finden hier einen neuen Lebensraum.

Da 2017 die Ernte komplett ausfiel, be-gann ich frühzeitig mit dem Baumschnitt, der sich bis April hinzog. Die Frostschutz-beregnung (Überkronenberegnung), die nach Reparaturarbeiten wieder einsetz-bar ist, wurde in diesem Jahr nicht zum Schutz der Blüten, sondern zur Bewäs-serung während der monatelangen Tro-ckenheit im Sommer genutzt. Dadurch konnte eine verkaufsfähige Fruchtgröße

produziert werden. Weiterhin wurden dafür die Apfelbäume von Hand ausge-dünnt, das heißt die überzähligen Früch-te wurden entfernt.Ende Juli begann die diesjährige Apfelern-te mit der Sorte „ Discovery“ und endete Mitte Oktober mit „Braeburn“. Die reich-haltige Ernte mit sehr guter Qualität wur-de in den Kühlhäusern eingelagert. Nach Bedarf werden die 15 Apfelsorten und die Birnen verpackt und in der Klostergärtne-rei zum Verkauf angeboten. Ergänzt wur-de das Obstangebot mit Mirabellen und Zwetschen, die ebenfalls über die Kloster-gärtnerei vermarktet wurden.

J. Nikenich

Das Obstjahr 2018

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Kunstschmiede

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Kunstschmiede auf dem Schängel-Markt

Auch in diesem Jahr präsentierte sich die Kunstschmiede mit einem großen

Stand beim Schängelmarkt in Koblenz. Der Schängelmarkt ist das größte Volks- und Stadtfest im nördlichen Rheinland-Pfalz mit über 100.000 Besuchern. Das Team der Schmiede zeigte bei gu-tem Wetter, wie in Maria Laach nach alter Handwerkstradition und mit modernen Maschinen Metall geschmiedet und ge-trieben wird. Ein besonderer Publikumsmagnet bei Groß und Klein waren die Live-Schmiede-vorführungen. Wann sonst kann hautnah beobachtet werden, wie an einer Feuer-stelle starres Metall bei Temperaturen um die 1.100 °C zum Glühen gebracht und bearbeitet wird. Weiterhin wurden zahlreiche in der Schmiede gefertigte Ob-jekte den Besuchern präsentiert.

A. Ordon

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Aus dem Seetal

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Zweifacher Erfolg für die Vulkanregion Laacher See! Laacher See und Waldsee Rieden erneut beliebteste Seen in Rheinland-Pfalz 2017

Der Laacher See ist und bleibt der „Lieblingssee“ in Rheinland-Pfalz! Der Spitzenreiter in Rheinland-Pfalz ist wiederholt der Anziehungspunkt der

Vulkanregion schlechthin, der Laacher See. Schwimmen auf einem Vulkan, mit Blick auf die einzigartige Benediktinerabtei Maria Laach – nach wie vor ist der Laacher See ein beliebtes Ausflugsziel und damit seit Jahren Spitzenreiter in der Gunst der Seefans in Rheinland-Pfalz. Der Laacher See zieht die Menschen ma-gisch an, und dass zu jeder Jahreszeit bei fast jedem Wetter. Scharenweise wird der See umrundet, angefangen von Familien mit Kindern, über Wanderer und Naturfreunde, Schulklassen bis hin zu Läufern, die den See zu ihrer Laufstrecke auserkoren haben. Die erneute Auszeichnung „Lieblingssee in Rheinland-Pfalz“ zeigt, welch großer Beliebtheit sich der Laacher See nach wie vor erfreut.Und auch der zweite Sieger liegt in der Vulkanregion Laacher See, der bei Wande-rern und Naturliebhabern beliebte Waldsee Rieden hat es auf Platz zwei geschafft! Zwei Einstiegshilfen und eine Badeinsel in der Mitte des Sees laden zum Schwim-men im kühlen Nass ein, die Ruhe der Natur kann von den großzügigen Liege-flächen am Rande des Sees aus genossen werden. Die traumhafte Umgebung lässt sich zudem hervorragend zu Fuß als auch mit E-Bikes, Kanus oder Kanadier erkunden. See-Fans suchen Naturerlebnisse und attraktive touristische Angebote

„Die Menschen suchen das Naturerlebnis in Urlaub und Freizeit“, kommentiert Sven Krentz, geschäftsführender Gesellschafter des Bonner Unternehmens more virtual agency, das die Internetplattform Seen.de betreibt, das Votingergebnis von

„Dein Lieblingssee“ 2017. Seen.de

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Veranstaltungen

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09. Dezember Maria Laach feiert Advent

18. Dezember Laacher Forum Weihnachtliche Konzertlesung

19. Dezember Laacher Forum Weihnachtliche Konzertlesung

31. Dezember Konzert: Feierliches Silvesterkonzert

12. Januar Kurs: Töpferkurs

07. - 08. Februar Kurs: Einkehrtage für Führungs kräfte

09. Februar Kurs: Töpferkurs

12. Februar Themenführung Bibliothek

15. - 17. Februar Kurs: Reiki-Seminar

15. - 17. Februar Kurs: Buchbinden

22. - 24. Februar Kurs: Buchbinden

Aktuelle Informationen zu unseren Veranstaltungen finden Sie auf unserer Homepage www.maria-laach.de

Veranstaltungen Dezember 2018 bis März 2019

23. Februar Kurs: Töpferkurs

25. Februar - Exerzitien 1. März für Priester

04. März Themenführung Bibliothek

08. - 10. März Kurs: Reiki-Seminar

08. - 10. März Kurs: Buchbinden

09. März Kurs: Kreativer Nachmittag

09. März Kurs: Töpferkurs

15. - 17. März Kurs: Bogenschiessen

22. - 24. März Kurs: Buchbinden

29. - 31. März Kurs: Besinnungstage in der Fasten zeit

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Die Cappella Lacensis blickt auf 10 Jahre ihres Bestehens zurück. Das Festjahr wird geprägt sein durch den Messias von Georg Friedrich Händel.

Zum Auftakt wird im Silvesterkonzert der Weihnachtsteil zur Aufführung gebracht. Am Palmsonntag folgt dann der Passions- und am 1. Mai 2018 der Osterteil. Mit seinen bekannten Chören und Arien erzählt Händel mit weihnachtlichem Pathos die Weihnachtsgeschichte nach.

Dazu singt die Cappella Lacensis die große Weihnachtskantate 191 „Gloria in excelsis Deo“. Diese Kantate fasst wesentliche Chöre des Glorias aus der h-Moll-Messe zu-sammen und wird in den weihnachtlichen Kontext gesetzt.

CAPPELLA LACENSISBarockorchester Cappella Confluenentes Philipp Meyer OSB, LeitungKarten für das beliebte Konzert am Silvesterabend, dem 31.12.2017 um 19:00 Uhr, gibt es online unter www.maria-laach.de zu erwerben.

Feierliches Silvesterkonzert 2017 G.F. Händel „The Messiah“ (Weihnachtsteil)J.S. Bach „Gloria in excelsis Deo“ (Weihnachtskantate)

Mitteilungen

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Silvester31. Dezember 2018Abteikirche Maria Laach

19:00 Uhr

Telefonische Bestellung: Tel: 0651 – 9 79 07 77

Vorverkauf vor Ort: Buch- und Kunsthandlung Maria Laach

Online-Bestellung: www.maria-laach.de

Karten zu 25 € I 23 € I 18 €

www.maria-laach.de

konzert 2018

Festliche Weihnachtsmusik

Sonja Doniat, SopranNeues Rheinisches Kammerorchester Köln

Philipp Meyer OSB Leitung

Benediktinerabtei

feierliches Silvester

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MItteilungen

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Bessonov. Sie haben das kleine Wiesen-stück eingezäunt, die Pfähle in den stein-harten Boden einzubringen, war keine leichte Sache. Sie haben ferner das schö-ne kleine Holzhaus, das in der vorletzten Laacher Festwoche Kinder gebaut haben und das auf der Wiese vor der alten Bi-bliothek stand, zu einem Schafstall zu-rechtgezimmert und so manches andere mehr! Auch die Fütterung besorgen die beiden weitgehend. Nun geht so manch eine/r – vielleicht sogar regelmäßig – den Weg zum Schafspferch und freut sich an den Tieren. So ist es gedacht!

Abt em. Benedikt

Seit Ende September gibt es wieder Schafe in Maria Laach: Drei Soayscha-

fe, ein Böckchen und zwei weibliche Tiere.Bis Mitte der 1960ger Jahre hatte unser Kloster eine stolze Schafherde, Laacher Schwarzkopfschafe, häufig prämiert. Die Älteren unter uns erinnern sich noch an die große Herde, die unter Leitung von Schäfer Johann Sänger aus Bell durch das Seetal zog. Dann wurde die Zucht eingestellt. Die neuen Tiere haben ihren Pferch süd-lich der Nikolauskapelle und fühlen sich dort schon ganz heimisch. Sie stammen aus der Schäferei von Ehepaar Lothar und Elke Wallenstein aus Rüdesheim (www.soay-schaf.de), die dort, teilweise auch auf dem Gelände der Schwestern von St. Hildegard, eine Schafzucht betrei-ben. Gestiftet hat sie uns Frau Susanne Lachenmayr aus München, die oft in St. Hildegard zu Gast ist. Beim Soayschaf handelt es sich um eine uralte Rasse, die sich auf der Insel Soay nordwestlich von Schottland erhalten hat. Es ist ein kleines, robustes, wider-standsfähiges Tier, das ganzjährig drau-ßen sein kann, aber dankbar ist für einen zugfreien Offenstall. Es ähnelt stark dem Mufflon und manche halten es wegen seines Gehörns für eine Ziege. Das Fell wird im Frühjahr abgeworfen, so dass eine Schur sich erübrigt. Wir haben nicht vor zu züchten. Es ist einfach schön wenn solche Gottesgeschöpfe bei uns im Gar-ten sind. Füttern sollte sie nicht jeder, das tut ihrem Magen nicht so gut.An dieser Stelle ist zu danken unseren Mitarbeitern Bernd Höper und Michail

Wieder Schafe in Maria Laach

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Mitteilungen

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P. Lohse

Die Benediktinerabtei Maria Laach beim Einkauf über Amazon unterstützen

Pünktlich zu Maria Laach fei-ert Advent am 9. Dezember

2018 präsentiert die Benedik-tinerabtei ihr eigenes „Laacher Klosterbier“. Das Laacher Klosterbier ist ein untergäriges helles Bier, wel-ches in Kooperation mit der Vulkan Brauerei in Mendig gebraut wird. Das Wasser des

Bieres stammt aus der klostereigenen Forstquelle aus der auch das Kloster und die Wirtschaftsbetriebe versorgt werden. Auch alle anderen Rohstoffe stammen aus der Eifel. Die Rezeptur wurde in einer umfangreichen Verkostung gemeinsam mit den Laacher Mönchen entwickelt. Damit ist das Laacher Klosterbier ein ab-solut regionales und authentisches Klos-

terprodukt mit einem direkten Bezug zu Maria Laach. Ab dem 9. Dezember wird das Klosterbier im Seehotel und auch im Brauhaus der Vulkan-Brauerei vom Fass in einem ei-gens hierfür entwickelten Bogler-Bierbe-cher aus der Keramikmanufaktur Maria Laach ausgeschenkt. Selbstverständlich kann das Klosterbier ab diesem Zeitpunkt auch in der Klostergaststätte genossen werden. Für Zuhause kann unser Bier in der Klos-tergärtnerei in einer praktischen Holz-Kis-te mit 12 Flaschen á 0,33l Inhalt käuflich erworben werden. Darüber hinaus kann man die Kiste auch bei der Vulkan-Brau-erei kaufen und mit nach Hause nehmen.

P. Lohse

Laacher Klosterbier ab 9. Dezember erhältlich

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Gottesdienstordnung an Weihnachten und Neujahr

Liturgie

Montag, 24.12.201805:30 Uhr Morgenhore07:30 Uhr Konventamt11:45 Uhr Tageshore16:30 Uhr 1. Vesper v. Weihnachten19:00 Uhr Vigilien22:30 Uhr Öffnung der Kirche23:30 Uhr 1. Weihnachtsmesse

Dienstag, 25.12.201806:30 Uhr Laudes07:30 Uhr Messfeier10:00 Uhr Tagesamt17:30 Uhr 2. Vesper19:45 Uhr Komplet

Mittwoch, 26.12.201805:30 Uhr Morgenhore07:15 Uhr Messfeier09:00 Uhr Konventamt11:00 Uhr Messfeier14:30 Uhr Tageshore17:30 Uhr Vesper19:45 Uhr Komplet

Montag, 31.12.201805:30 Uhr Morgenhore07:30 Uhr Konventamt11:45 Uhr Tageshore17:30 Uhr Vesper

Dienstag, 01.01.201905:30 Uhr Morgenhore07:15 Uhr Messfeier09:00 Uhr Konventamt11:00 Uhr Messfeier14:30 Uhr Tageshore17:30 Uhr Vesper19:45 Uhr Komplet

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Samstag, 22.12.201814:00 Uhr Bußgottesdienst17:30 Uhr Vesper19:45 Uhr Komplet

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Chronik

Juni 2018 (Fortsetzung)Das Laacher Forum schloss die Reihe Frühjahr/Sommer 2018 am 22. Juni ab mit dem chinesischen Schriftsteller Liao Yiwu, der sein Buch „Drei wertlose Visa und ein toter Reisepass. Meine lange Flucht aus China“ vorstellte. Hans Peter Hoffmann, der Übersetzer des Buches, las die Texte vor, Liao Yiwu übertrug das Gesagte mit Lamellophone, Gesang und Flöte in die Sprache der Musik. Das inte-ressiert lauschende Publikum stellte am Ende zahlreiche Fragen. Die Laacher Orgelmatinéen am Samstag feierten am 23. Juni Jubiläum; Abteiorganist Gereon Krahforst spielte die 150. Auflage dieser beliebten Reihe. Wie immer hatte er ein interessantes Pro-gramm zusammengestellt, diesmal mit so bekannten Orgelwerken wie der Toccata und Fuge d-moll von J.S. Bach. In der Vortragsreihe „Andere Klöster – Andere Sitten“ war am gleichen 23. Juni Br. Christian Weyer FMJ, Mitglied der Monastischen Gemeinschaft von Jerusalem, zu Gast. Sein Thema: „Mön-che und Nonnen unter einem Dach. Die monastischen Gemeinschaften von Je-rusalem“. Br. Christian lebt in der Kölner Gemeinschaft an der Basilika Groß St. Martin. Von den regelmäßigen Einkehrta-gen der Brüder in unserem Kloster und von dem Besuch unseres Noviziates in Köln kennen wir uns. Im Dialog mit P. Phil-ipp stellte er sich und die beiden Gemein-schaften vor. Vor der Buch- und Kunsthand-lung war am 24. Juni Torsten Kraus mit seinen Bienen nach dem 9. Juni zum zwei-ten Mal anzutreffen. Der fachkundige Im-ker stand den Besuchern für alle Fragen

und um Bienen und Honig zur Verfügung. Das fünfte Orgelkonzert der diesjährigen Reihe gab Michael Utz, Kan-tor und Organist der Abteikirche Brau-weiler bei Köln, Er spielte zwei Werke (Schnitzer und Bach) auf der Chororgel und zwei weitere (Jonkisch und Guilmant) auf der Großen Orgel.

Juli 2018

Der neue Kaufmännische Leiter unseres Klosters, Herr Philipp Lohse, nahm am 1 Juli seinen Dienst auf (siehe S. 28). Der Bericht über die Mitglieder-versammlung unseres Freundeskreises am 7. Juli im Klosterforum, verfasst von Schriftführer Burkhard Hau, ist bereits im letzten Heft (Nr. 52) erschienen (S. 21f). Beendet wurde die Versammlung durch den Vortrag des Präsidenten des Zentral-komitees der Deutschen Katholiken (ZDK), Prof. Dr. Thomas Steinberg, mit dem The-ma: „Klöster heute in Gesellschaft und Kirche“. Am 8. Juli besuchte uns eine Gruppe von 30 Priestern aus Lateiname-rika, Teilnehmer der Sommerakademie Adveniat 2018, die im Katholischen Sozia-len Institut in Siegburg durchgeführt wird. Die Priester konzelebrierten im Hochamt, wurden durch unser Kloster geführt und nahmen am gemeinsamen Mittagstisch im Refektorium teil. Der in unserem Seehotel behei-matete Lions-Club Laacher See hat seit Juli 2018 einen neuen Präsidenten, Herrn Johann Walter Groh aus Andernach. Der Club hat jetzt 34 Mitglieder und besteht seit nunmehr 24 Jahren. Das Forstamt Koblenz, zustän-dig für den Staatswald rund um unser

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Chronik

Kloster, veranstaltete vom 9. bis 11. Juli Aktionstage im Wald, die besonders auf Familien abgestimmt waren. In der Reihe der diesjährigen Orgelkonzerte war für den 13. Juli der Organist Eric Hallein aus Roselaere (Bel-gien) eingeladen. Leider war er kurzfristig verhindert. Unser Organist Gereon Krah-forst sprang ein und bot wie immer ein eindrucksvolles Konzert mit „Bach und belgischer Orgelmusik“. In diesen Tagen traf aus Stein-feld die Nachricht ein von der Auflösung der Benediktinerinnenabtei. Die verblie-benen 13 Schwestern, von denen acht das 80. Lebensjahr überschritten haben, werden im nächsten Jahr nach Bonn übersiedeln in ein kleines, altengerecht gebautes Kloster auf dem Venusberg. Wir begleiten die Schwestern im Gebet. Von der Flüchtlingsfamilie aus Afghanistan, die wir in Kirchenasyl aufge-nommen hatten, konnten wir uns am 16. Juli verabschieden. Ohne von einer Ab-schiebung bedroht zu sein, kann ihr Asyl-verfahren in Deutschland weiter betrie-ben werden mit dem Ziel, hier bleiben zu können. Bei einem Abendessen auf der Abtswiese war Gelegenheit, persönlich Abschied zu nehmen. Vater, Mutter und kleiner Sohn zeigten sich dankbar für die Zeit, die sie bei uns leben konnten. Der Helferkreis für die 11.00-Uhr-Messe am Sonntag war am 18. Juli zum Besuch der Bogler-Ausstellung eingeladen. Nach der Teilnahme am Abendtisch im Mönchsrefektorium saßen die Teilnehmer noch im „Museums-Café“ mit P. Andreas und P. Anselm zusammen, bestens betreut von Br. Stephan. P. Petrus, unser Bibliothekar, macht aufmerksam auf die Digitalisierung

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von 20 Büchern, die in der Ausstellung „Luther in Laach“ zu sehen waren, durch das Landesbibliothekszentrum Rhein-land-Pfalz in Koblenz. Am 21 Juli feierten wir mit Br. Lu-kas seinen 90. Geburtstag. Das Konvent-amt war auf 9:00 Uhr verlegt worden, um den Freunden aus dem Bilderstöckchen in Köln die Teilnahme zu ermöglichen. Weihbischof Ansgar Puff (Köln) war schon einige Tage bei uns und hielt den Gottes-dienst. Anschließend trafen wir uns alle in der Aula zu einem fröhlichen Empfang. Zu den Veranstaltungswoche „Nacht der Vulkane“ gehört ein „Maria Laach Tag“, in diesem Jahr am 24. Juli. Das übliche Angebot wurde ergänzt durch die Bogler-Ausstellung, in der jeweils zur hal-ben Stunde Führungen für Kinder statt-fanden. Sein Orgelkonzert richtete Gere-on Krahforst auf „Unser Sonnensystem“ aus; im Zentrum standen „Improvisatio-nen über die Planeten“. Das Orgelkonzert am 27. Juli gab der Wormser Domorganist Dan Zerfaß. Neben Werken von Bruhns, Mulet und Duruflé spielte er die erst vor kurzem uraufgeführte Orgelsymphonie „Urbs caelestis“ (Die himmlische Stadt) des jun-gen Komponisten Sebastian Ostmeyer (*1985). Da der 60. Jahrestag der Pries-terweihe unseres P. Drutmar (27. Juli) auf einen Freitag fiel, war die Feier auf den nächsten Sonntag verlegt worden. Wir gratulierten ihm wie üblich am Vor-abend. Das sonntägliche Konventamt am 29. Juli stand im Zeichen des Jubiläums. Wegen seiner Sehbehinderung und sei-ner eingeschränkten Bewegungsfreiheit konzelebrierte P. Drutmar von seinem Platz im Chorgestühl aus. Der anschlie-

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Chronikßende Empfang versammelte Gäste und Mitbrüder in der Aula. Am Mittagstisch im Mönchsrefektorium nehmen auch die Angehörigen von P. Drutmar teil. Ein technischer Defekt seines Ventilators löste in der Zelle von Br. Anto-nius am 30. Juli einen Zimmerbrand aus. Die Feuerwehrleute aus Glees und Wehr hatten den Brand rasch unter Kontrolle, so dass der Schaden gering blieb. Das Thema Brandschutz und richtiges Ver-halten im Ernstfall wird uns sicher in der nächsten Zeit beschäftigen.

August 2018

Das Königsfelder Pfarrfest am 5. Au-gust war unserem P. Timotheus ein will-kommener Anlass, sich als Kooperator der Pfarreiengemeinschaft Brohltal von den Gläubigen zu verabschieden. „Nach gründlicher Begleitung und Beratung habe ich mich entschieden, einen echten Neuanfang zu wagen“ – schreibt P. Timot-heus. Bischof Felix Genn von Münster hat unserem Mitbruder die Möglichkeit eröff-net, zunächst probeweise in seinem Bis-tum tätig zu sein. Ab 1. September wird P. Timotheus eine Stelle in der Pfarrei Heilig Geist in Hamm Bockum-Hövel antreten. Ziel ist es, nach Vorliegen der formalen Voraussetzungen in das Bistum Münster zu wechseln. P. Augustinus ist in das Priester-seminar nach Erfurt übergesiedelt, um dort eine größere wissenschaftliche Ar-beit zum Abschluss zu bringen. An seiner Stelle ernannte P. Prior Andreas am 7. Au-gust Br. Stephan zum Senior. Am gleichen 7. August verab-schiedeten wir uns von unserem langjäh-rigen Hausarzt Dr. Burkhard Glutting und

seiner Frau. Nach der Vesper konnten alle Mitbrüder/ehemaligen Patienten im Empfangszimmer persönlich Dank sagen; wir berichten auf S. 7. Seit mittlerweile 11 Jahren trifft sich die CDU Rheinland-Pfalz zur Klausur-tagung in Maria Laach, „zur Einkehr, zum Gedankenaustausch, zur Diskussion über Grundlegendes und Neues“ – wie der Pressesprecher bekanntgab. Anwesend war auch die Landesvorsitzende Julia Klöckner (z.Zt. Bundesministerin) und der Fraktionsvorsitzende der CDU im Land-tag, Christian Baldauf. Zum Orgelkonzert am 10. Au-gust war der Luzerner Hofkirchenorganist Wolfgang Sieber zu Gast. Sein Programm, das viel Neues und viel Abwechslung bot, bildete nach Einschätzung unseres Orga-nisten „einen absoluten Höhepunkt der Reihe“. Die Laacher Festwoche begann in diesem Jahr mit dem Klostermarkt am 11. August und schloss wie immer mit dem Kirchweihfest am 24. August. Wir berichten im Einzelnen auf S. 15 ff. Am 17. August feierte Br. Chris-toph seinen 80. Geburtstag. Durch re-gelmäßiges Training mit seinem Spezial-Rolli hält er sich beweglich. Ein Rollstuhl mit Elektro-Antrieb ermöglicht ihm, an die frische Luft hinauszufahren, was er in diesem schönen Sommer ausführlich nutzte. Zum Konventamt kommt er in die Sakramentskapelle, zum Mittagstisch in das Refektorium. Wir freuen uns über diese gute Entwicklung und hoffen, dass sein Interesse am Geschehen ringsum, das in seiner Zeit als Pförtner gewachsen ist, wach bleibt. Am gleichen 17. August hatte der Pächter unserer Schreinerei Marc Seiler

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Chronikmit seiner Familie und seinem Team, zur Neueröffnung seiner Werkstatt im Ge-werbegebiet des nahen Bell (Am Rothen Berg) eingeladen. Abt Benedikt nahm die Einweihung der großzügigen Arbeitsräu-me vor, in denen die Fertigung ganz neue Dimensionen annimmt. Herr Seiler behält den Vertrieb über die „Villa Reuther“ in Maria Laach selbstverständlich bei. Am 19. August wurde auf der Abtswiese vom Fernsehen das Sommer-Interview mit der Vorsitzenden der SPD, Andrea Nahles, aufgenommen. Frau Nah-les stammt aus der Nähe des Klosters und wohnt auch heute mit ihrer Familie dort. Abt Benedikt nahm am 19. Au-gust die Einweihung des neuen Wohn- und Betreuungshauses auf dem Gelände der Mayener Lebenshilfe „Am Hecken-berg“ vor. P. Augustinus berichtet: „Ich bin in Erfurt inzwischen gut ‚angekommen‘; meine kleine Eremitage im Dachgeschoß des Priesterseminars ist ein idealer Ort für Gebet und Studium. Jeden Tag freue ich mit neu über den großartigen Blick auf den Domberg mit St. Marien und St. Severi“. Vom 20. bis 24. August leitete er in Münsterschwarzach ein Fortbildungs-seminar für die Junioren unserer Kongre-gation zum Thema „Zur Einheit berufen. Mönchtum und Ökumene“. Aus unserer Gemeinschaft nahm P. Elias an dem Se-minar teil.

September 2018

Am 1. September wurde im Klosterfo-rum die Holzschnitt- und Objektausstel-lung des Künstlers Friedrich Förder aus Bergisch Gladbach mit dem Titel Ob „die

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Welt im Innersten zusammenhält“? eröff-net. P. Andreas begrüßte die Teilnehmer der Vernissage und Pfarrer Bruno Wach-ten aus Köln führte in das Werk ein. Nach einigen Ausführungen des Künstlers konnte sich jeder selbst einen Eindruck verschaffen. Unser neue FSJ’ler Gregor Ax aus Mayen begann seinen Dienst am 3. Sep-tember. Wir wünschen ihm eine gute Zeit bei uns. Vom 4. bis 6. September fand eine weitere Einheit von Konventsge-sprächen mit Sr. Beate Gupp OSB und Frau Karin Siegel statt mit dem Ziel, das Zusammenleben in der Klostergemein-schaft zu vertiefen. Die Herbstschule für Hochener-giephysik fand zum 50. Mal in unserem Kloster statt vom 4. bis 14. September. Wir berichten auf S. 35 ff. Am 5. September verstarb nach schwerer Krankheit Herr Alfons Kohle, Bruder unseres Br. Meinrad, in Gruol (jetzt Stadtteil von Haigerloch). Zur Beer-digung fuhren Br. Meinrad und Br. Ste-phan ins Hohenzollernland. Herr Kohle möge ruhen im Frieden. Mit unserem P. Drutmar konn-ten wir am 7. September voll Dankbarkeit auf 65 Jahre seiner Profess zurückschau-en. In diesem Jahr klang die Feier des 60-jährigen Priesterjubiläums (am 29. Juli) nach. Zum Start der Herbst/Winter-Reihe des Laacher Forums gastierten am 7. September die Künstler Hanns Höhn (Kontrabass) und Thomas Bethmann (Sa-xophon und Flöte) mit einem Programm von Pop- und Jazztiteln: „Wood Vibra-tions“. Am gleichen Abend gestaltete

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ChronikDomorganist Paul Breisch aus Luxem-burg das 10. Orgelkonzert dieses Jahres, zunächst an der Chororgel mit Werken von Brahms und Bach, dann an der Gro-ßen Orgel mit Mendelssohn Bartholdy, Reger, Karg-Elert und Rheinberger sowie erneut mit Bach und Brahms. P. Augustinus gab mit der Fa-milie den Tod seiner Vaters Otto Sander bekannt; Herr Sander starb am 10. Sep-tember in Netphen-Dreis-Tiefenbach. Wir empfehlen den Verstorbenen der Barm-herzigkeit Gottes. Prof. Dr. Konrad Wolf, rheinland-pfälzischer Staatsminister für Wissen-schaft, Weiterbildung und Kultur, besuch-te unser Kloster am 12. September in Begleitung des Andernacher Landtagsab-geordneten Marc Ruland (SPD) und des Vorsitzenden unseres Freundeskreises, Gernot Mittler. P. Prior Andreas begrüßte die Gäste und führte sie nach einem Ge-spräch durch das Klostergelände zusam-men mit unserem Architekten Hans-Josef Scheer und dem neuen Kaufmännischen Leiter Philipp Lohse.

Das Laacher Forum lud zur Buchvorstellung am 19. September aus gutem Grund in die Aula des Klosters: ein wichtiges Kapitel des neuen Romans „Land sehen“ von Husch Josten spielt in der Laacher Jesuitenbibliothek. Zur Le-sung des einschlägigen Textes zog das

Auditorium an den originalen Schauplatz um, sehr zur Freude der Zuhörer und zweifellos ein Höhepunkt des Abends. Am 21. September wurden eu-ropaweit die Glocken geläutet. Anlass war der Friedenstag, der an das Ende des Ers-ten Weltkrieges vor 100 Jahren erinnerte sowie an den Ausbruch des Dreißigjähri-gen Krieges vor 400 Jahren. Das Leitwort „Friede sei ihr erst Geläute“ war dem „Lied von der Glocke“ von Friedrich Schiller entnommen; zitiert wird die Schlusszeile. Von 18:00 bis 18:15 Uhr läuteten auch bei uns alle Glocken. Die Reihe der Orgelkonzerte die-ses Jahres neigte sich ihrem Ende zu. Am 21. September gestaltete als letzter Gast-organist Dr. Horst Buchholz den Abend. Herr Buchholz, geboren in Witten/Ruhr, ist Domkapellmeister und Organist an der Cathedral Basilica of Saint Louis, Missouri (USA). Seine Werkauswahl berücksichtig-te die Romantik und die Moderne. Das Konzert war auch in den „Orgelwochen Rheinland-Pfalz“ platziert. Unsere Hl. Messe um 11:00 Uhr an den Sonn- und Feiertagen wird immer wieder einmal durch Chöre bereichert, die an der Gestaltung der Liturgie mitwir-ken. Am 23. September war es der Kir-chenchor der Pfarrei St. Marien aus Nie-derorschel (Eichsfeld) unter der Leitung von Jonas Hilger. Als Mitglied und gele-gentlicher Dirigent der Cappella Lacensis ist Herr Hilger uns bestens bekannt. In den letzten Wochen hat er unsere Scho-la unterstützt, während unser Kantor, P. Philipp, nach Rom pilgerte. Die Tagung des Abt-Herwegen-Institutes fand in diesem Jahr vom 28. bis zum 30. September statt. Sie hatte das Thema: „Licht in der Finsternis. Die

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ChronikSpannung von Licht und Dunkel in der Liturgie“. Einer der Referenten war unser P. Petrus; er sprach zum Thema „… dass alles bei Licht geschieht (RB 41,9). Die Symbolik des Lichtes in der Benedikts-regel“. Unser Organist Gereon Krahforst gab am 29. September im Anschluss an die Komplet eine Orgelsoirée zum The-ma der Jahrestagung, an deren Ende eine Improvisation mit dem Titel „Vom Dunkel ans Licht“ stand. Am gleichen Samstag (29. Sep-tember) veranstaltete die Buch- und Kunsthandlung den ersten „Gesund-heitstag“. Im Klosterforum und rund um den Eingang zur Buchhandlung hatten die verschiedenen Anbieter ihre Stände aufgebaut. Dr. Matthias Jung hielt einen Vortrag mit dem Thema „Schätze der Kindheit“. Abt Benedikt gab „Spirituelle Impulse für ein gutes Leben“. Wir berich-ten auf S. 47. P. Elias freute sich über den Be-such der Chorgemeinschaft Blankenheim am 30. September, war er doch Pfarrer in Blankenheim und vielen Chorsängern/innen noch gut bekannt. Die 11:00-Uhr-Messe hielt P. Elias und der Chor sang das Ordinarium (Kyrie, Gloria, Sanctus und Agnus Dei) sowie einen Begleitge-sang zur Kommunion.

Oktober 2018

Am 2. Oktober feierten die Schwestern von Engelthal 750 Jahre Gründung als Zisterzienserinnenabtei. P. Anselm als ihr ehemaliger Spiritual und Br. Antonius nahmen als Vertreter unserer Gemein-schaft an der Feier teil. Sie erlebten ein fröhliches geschwisterliches Fest. Die Hälfte der Gäste stammte aus Zisterzi-

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enserklöstern, genannt seien hier Lich-tenthal und Marienstatt. Sr. Dr. Michaela Pfeifer OCist aus Marienkron hielt den Festvortrag mit dem Titel: „Unter einem Dach. Zisterziensischer Eifer und Bene-diktinische Weite“. Unser P. Franziskus übertrug nach Erfüllung der vorgeschriebenen Be-dingungen am 3. Oktober seine Stabilität auf die Erzabtei Beuron. Damit ist er jetzt Mitglied des Beuroner Konventes. Br. Le-onhard nahm an dem Akt der Übertra-gung in Beuron teil. Unser Abteiorganist Gereon Krahforst erhielt von der Evangelischen Berliner Domgemeinde und dem Dom-organisten, Prof. Andreas Sieling, den eh-renvollen Auftrag, für den ökumenischen Gottesdienst am Tag der Deutschen Ein-heit (3. Oktober) die Musik zum Ein- und Auszug für Bläser und Orgel zu kompo-nieren: ein „Concertino über ‚Lobe den Herren‘“ und „‘Te Deum‘-Fanfaren“. Der Gottesdienst wurde im Fernsehen live übertragen. Edmund Steinmann, langjähriger Zimmermann in den Bauwerkstätten des Klosters, starb am 4. Oktober im benach-barten Mendig. Abt Benedikt hielt in der Pfarrkirche St. Genovefa das Sterbeamt und die Beisetzung auf dem Friedhof in Obermendig. Herr Steinmann möge ru-hen in Frieden. Am 5. Oktober kam aus Rom die frohe Nachricht: unser Pilger P. Philipp ist am Ziel seines Weges angekommen. Das beigefügte Foto dokumentiert es: im Pilgerausrüstung steht unser Mitbruder vor dem Petersdom. In den vorangegan-genen sechs Wochen ist er über 1.150 km auf der Via Francigena von Lausanne nach Rom gepilgert. Nach wenigen Erho-

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Chroniklungstagen in Rom kehrte er am 10. Okto-ber zu uns zurück und berichtete in einer Rekreation nach dem Mittagstisch des folgenden Tages von seinen Erlebnissen. Einen ersten Bericht hat er auch für die Leser der Klosterzeitung verfasst (S. 29 ff). Zum Orgelkonzert, das die Reihe dieses Jahres abschloss, hatte sich unser Organist Gereon Krahforst ein „angemes-senes und ansprechendes Programm“ (Krahforst) ausgedacht. Am Beginn, zur Mitte und am Ende erklangen fulminan-te Stücke von Marcel Dupré, dazwischen spielte er Werke von Debussy (100. To-desjahr), Gárdonyi und Schubert sowie Standford und erneut Debussy. Die zahl-reichen Hörer dankten mit begeistertem Applaus. Vom 11. bis 14. Oktober hielt P. Philipp hier bei uns in Laach einen Gre-gorianikkurs für Studenten der Evangeli-schen Hochschule für Kirchenmusik Hal-le/Saale; er berichtet darüber auf S. 44. Dem Chronisten fiel im Konventamt am 14. Oktober eine Fügung auf, die er gern mitteilen will. An diesem 28. Sonntag im Jahreskreis war das Graduale „Ecce quam bonum“ vorgesehen, das wir auch ge-meinsam sangen. Dieser Text aus Psalm 133 ist 1530 zur Eröffnung des Augsbur-ger Reichstages vorgetragen worden; es ist der Reichstag, auf dem am 25. Juni das „Augsburgische Bekenntnis“ verlesen wurde. Was damals Mahnung zur Einheit war, konnten wir jetzt mit der frohen Er-kenntnis singen: „Seht, wie gut und schön ist es, wenn Brüder miteinander in Ein-tracht wohnen“ (Ps 133,1). Das Haus war an diesem Tag die Laacher Abteikirche. Freilich – wir sind noch auf dem Weg zu dem einen Haus aller, die auf Christus, den Herrn, getauft sind. Am gleichen Wochenende hat-

ten wir einen weiteren Besuch aus den Neuen Bundesländern: Sr. Mariae Laeti-tia Klut OCist aus der Zisterzienserinnen-abtei St. Marienstern in der sächsischen Oberlausitz. Im Rahmen der Vortragsrei-he „Andere Klöster – Andere Sitten“ stell-te sie sich und ihr Kloster am 13. Oktober im Gespräch mit P. Philipp im Klosterfo-rum vor: „Ordensleben in der Diaspora“. Wir Mönche hatten Sr. Mariae Laetitia am folgenden Sonntag auch bei Tisch und in der abendlichen Rekreation unter uns. Es war beeindruckend, von ihrem persön-lichen Weg ins Kloster und vom Leben ihrer Gemeinschaft durch mehr als 750 Jahre ohne Unterbrechung in den ver-schiedensten politischen Systemen zu hören. Auf den 14. Oktober hatte P. An-dreas die Abstimmung im Kapitel über das große Bauprojekt im Hotelbereich angesetzt. Vorausgegangen waren meh-rere Konventsgespräche, an denen auch auswärtige Berater teilnahmen. Wir ga-ben dem Projekt grünes Licht. Die Herbsttagung unserer Ob-latengemeinschaft fand vom 19. bis 21. Oktober statt. P. Albert setzte in seinen Vorträgen den Zyklus „Große Frauen der Kirchengeschichte“ mit Teil V fort und sprach über Mutter Theresa. Am Samstag (20. Oktober) trafen Oblaten und Mön-che sich zum gemeinsamen Rekreations-Abendessen in Mönchsrefektorium. P. Philipp hatte – passend zur Jahreszeit – Zwiebelkuchen gebacken, dazu stand ein Federweißer (ganz junger Wein) von der Ahr bereit. Es fand ein lebhafter Aus-tausch statt zwischen Oblaten/Oblatin-nen und Mönchen, die sich vielfach seit Jahrzehnten kennen.

P. Anselm

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Chronik

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Mitgliedschaft

VVEERREEIINN DDEERR FFRREEUUNNDDEE DDEERR BBEENNEEDDIIKKTTIINNEERRAABBTTEEII MMAARRIIAA LLAAAACCHH EE.. VV..

BEITRITTSERKLÄRUNG

Ja, ich/wir möchte(n) zur Erhaltung der Abtei Maria Laach und ihrer Kunstschätze beitragen und erkläre(n) hiermit meinen/unseren Beitritt zum

VEREIN DER FREUNDE DER BENEDIKTINERABTEI MARIA LAACH E. V.

NAME: _______________________________ VORNAME: _________________________________

GEBURTSDATUM: ______________________ BERUF: ____________________________________

NAME: _______________________________ VORNAME: _________________________________

GEBURTSDATUM: ______________________ BERUF: ____________________________________

STRASSE: _____________________________ PLZ/ORT: _________________________________

TELEFON: _____________________________ FAX: ______________________________________

MOBIL: _______________________________ E-MAIL: ___________________________________

Bitte Zutreffendes ankreuzen:*

□MINDEST-MITGLIEDSBEITRAG* (einmal jährlich):

□ Einzelpersonen: 30,00 €

□ Ehepaare: 45,00 €

□ Schüler/innen, Auszubildende, Rentner/innen, Studierende: 15,00 €

□ Juristische Personen, Firmen, Gebietskörperschaften: 200,00 €

□ LEBENSLANGE MITGLIEDSCHAFT*

□ Einzelpersonen: 1.000,00 € □ Rentner/Pensionäre: 500,00 €

□ Ehepaare: 1.500,00 € □ Rentner/Pensionäre: 750,00 €

□ SPENDENBETRAG (einmalig)* ______________ €

__________________________ __________________________________________ Ort und Datum Unterschrift

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VVEERREEIINN DDEERR FFRREEUUNNDDEE DDEERR BBEENNEEDDIIKKTTIINNEERRAABBTTEEII MMAARRIIAA LLAAAACCHH EE.. VV..

SEPA-Lastschriftmandat

Name des Zahlungsempfängers: Verein der Freunde der Benediktinerabtei Maria Laach e. V.

Anschrift des Zahlungsempfängers: Kapellenstraße 12, 56651 Niederzissen

Gläubiger-Identifikationsnummer: DE73ZZZ00000089059

Mandatsreferenz: Mitgliedsnummer

Ich ermächtige / Wir ermächtigen (A) den Zahlungsempfänger (Name siehe oben), Zahlungen von meinem / unserem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich (B) weise ich mein / weisen wir unser Kreditinstitut an, die vom Zahlungsempfänger (Name siehe oben) auf mein / unser Konto gezogenen Lastschriften einzulö-sen.

Hinweis: Ich kann / Wir können innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Er-stattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem / unserem Kreditinstitut verein-barten Bedingungen.

Zahlungsart: Wiederkehrende Zahlung

Anschrift des Zahlungspflichtigen ___________________________________________________ (Kontoinhaber):

Straße und Hausnummer: ___________________________________________________

Postleitzahl und Ort: ___________________________________________________

IBAN des Zahlungspflichtigen: (max. 35 Stellen) ___________________________________________________

BIC (8 oder 11 Stellen): ___________________________________________________

__________________________ ___________________________________________________ Ort und Datum Unterschrift(en) des Zahlungspflichtigen (Kontoinhaber)

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Redaktion:P. Andreas Werner OSB, Prior-Administrator (verantwortlich), Abt em. BenediktMüntnich OSB, P. Dr. Albert Sieger OSB, P. Anselm Rosenthal OSB, Andrea Ordon, Martin Eckenroth

Benediktinerabtei Maria Laach - D-56653 Maria LaachTelefon: +49 (0) 2652 59-0 E-Mail: [email protected]

Fotos: S. 6: M.L. Preiss; S. 9-13: Manufaktur ML; S. 17: J. Höhmann; S. 18: S. Dietrich-Fuchs S. 24: H.-L. Falckenberg; S. 25-27, 39-41: Kellerladen e.V.; S. 35-38: Herbstschule; S. 45-46: Seehotel; S. 47-50: Buch- und Kunsthandlung; S. 51-52: Klostergärtnerei; S. 53: Obstgarten ML; S. 54: Kunstschmiede; S. 55: Ferienregion Laacher See; S. 67: Marc Ruland, MdL; Abtei Maria Laach (alle anderen)

Druck: Krupp-Druck, SinzigAuflage: 2100 Exemplare

Die KLOSTERZEITUNG kann auch im Internet heruntergeladen werden: www.maria-laach.de

Die KLOSTERZEITUNG erscheint 3x jährlich. Die nächste Ausgabe erscheint im April 2019.Redaktionsschluss: 3. März 2019 Imp

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Page 76: in viam pacis - maria-laach.de Auf ein Wort 3 Lage ist. Denn die Liebe sucht den Ande-ren zu bergen. Unsere Sehnsucht nach Heimat wird hier auf Erden nur ansatzweise gestillt; der