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Der lange Marsch in eineneue Praxis
Schlüsselstellen für eine erfolgreiche Parteireform
Georg HubmannMarie Jahoda – Otto Bauer Institutwww.jbi.or.at
momentum 2012: Demokratiemomentum 2012: DemokratieTrack 10: ParteiendemokratieTrack 10: Parteiendemokratie
Parteien, Reformen, Demokratie
1. Erfahrungen mit Parteireformen
2. Strukturen und Hindernisse
3. Was heißt Demokratisierung?
4. Praxisbericht – Strategien und
Herangehensweisen
Struktur des BeitragsStruktur des Beitrags
• Ziele – Stolpersteine in der Umsetzung von Parteireformen finden– Besonderer Blick auf Versuche die Partei zu
demokratisieren
• Analyse und Daten– Befragungen 1980, 1986, 2010– Reformpapiere 1986, 1992, morgen.rot (2009-2011)
1. Erfahrungen aus Parteireformen und
Mitgliederbefragungen in der SPÖ
Oberösterreich
Ausgangspunkte Ausgangspunkte
• Parteireformprozesse starten– nach Wahlniederlagen– mit Personalwechseln
• Mitgliederentwicklung, Befragungen und Wahlergebnisse
1980 1987 2010
Mitgliederzahl 103.600 101.196 41.631
Rücklauf 16,5% 16% 19,7%
Wahlergebnis 1979: 41,6%; 1985: 38%; 1991: 31,4%; 1997: 27%; 2003: 38,3%; 2009: 24,9%
Anhaltende KritikAnhaltende Kritik
• Kritik in allen Befragungen– Rolle der Mitglieder in der Organisation– Demokratie, Mitbestimmung in der Partei– Inhaltlicher Diskurs und Meinungsbildung– Offenheit und Kontakt zu BürgerInnen– PE FunktionärInnen, MitarbeiterInnen
• Die Inhalte der Kritik der Mitglieder und FunktionärInnen sind seit 30 Jahren konstant!
• Parteien sind schwer veränderbare Organisationen
2. Strukturen und Hindernisse für Parteireformen
SpannungsfeldSpannungsfeld
• Veränderungen in der Partei stehen im Spannungsfeld von:
SPÖOrganisationskultur
Parteistrukturen
Kommunikation
•Mitglieder
•FunktionärInnen
•Führung
•Orte
•Bezirke
•Land
•Bund
Parteistruktur
• Ort – Bezirk – Land – Bund• Für die Beschickung der willensbildenden
Gremien Delegierungsprinzip– Ort –> Bezirk– Bezirk –> Land– Bezirk –> Bund
• Im Grunde eine demokratische Struktur
3. Was heißt Demokratisierung?
BedürfnisseBedürfnisse
• Mitglieder: – Informationsfluss– Mitbestimmung bei inhaltlichen Fragen– Wertschätzung, persönlicher Kontakt– Sich engagieren können– Interessensvertretung, Werthaltung
• FunktionärInnen / Führung– Neue MitarbeiterInnen– Erfolg bei Wahlen, Veranstaltungen– Sicherheit (persönlich, strukturell)– Öffentliche Anerkennung– Machterhalt
Mögliche Ansatzpunkte für eine Demokratisierung• Inhaltliche Mitbestimmung
– Bei der Ausarbeitung von Anträgen und Positionen
– Bei Anträgen auf Konferenzen, Parteitagen
– Bei öffentlichen Positionierungen
– Bei Regierungsentscheidungen und Stimmverhalten
• Mitbestimmung bei der Personalauswahl– Wahlen bei Konferenzen und Parteitagen
– Listenerstellung für Mandatsvergabe
• Mitgestaltung bei Strategie – Kampagnenthemen und Konzeption
Parteidemokratie auf jeder Ebene Parteidemokratie auf jeder Ebene lebenleben• Führung
– Beteiligung zulassen– Strukturen schaffen
• FunktionärInnen– Ideen weitertragen– Strukturen stärken und beleben– Handeln hinterfragen - Kulturen ändern
• Mitglieder– Beteiligung fordern– Möglichkeiten wahrnehmen
Fazit
• Demokratisierung von Parteien muss verschiedene Ebenen und viele Interessensgruppen berücksichtigen.
• Es gibt kein Grundrezept für einen Erfolg.
• Was heißt das in der Praxis?
4. Erfahrungen aus der Praxis
ReformansätzeReformansätze
Gremien und Mitbestimmung
Inhaltliche Positionierung
BürgerInnen-beteiligung
Reform 1988 Mitglieder in AusschusssitzungenRegelmäßige MGL Befragungen
Versammlungen mit MandatarInnenJährlich eine inhaltliche VA (O;B;L)
Mitarbeit auf ZeitBefragungen, Informationsveranstaltungen
Reform 1992 Gremien Nichtgewählte Fktis einbinden Vorwahlen
ThemensektionenExpertInnenpool
Offene SymposienZukunftswerkstätten mit NGOs
Demokratisierung - der Praxistest in vergangenen Reformen
Gründe für den Stillstand
•Zeit und Durchhaltevermögen– Langfristige Planung– Öffentlichkeit
•Konkrete Umsetzung– Ideenlosigkeit, Innovationskraft der Organisation
•Machtverhältnisse– Aufwand vs. Macht; FunktionärInnen vs. Mitglieder
•Konstanz in der Führung– Ziele für die Organisation vs. Personalwechsel
morgen.rot - Ein neuer Versuch
• Parteireformprozess zwischen 2009 - 2011
• Professionalisierung und breite Beteiligung als Schritt zur einer demokratischeren Organisationskultur
Ansatzpunkte
• Inhaltliche Mitbestimmung der Mitglieder– Diskussionsforen zur Erarbeitung gemeinsamer
Positionierungen
• Bestehende Strukturen neu beleben– Offenere Gestaltung von Gremien– Personalwechsel– Angebote zur Unterstützung vor Ort
Ansatzpunkte
• Professionalisierung – Unterstützung für ehrenamtliche MitarbeiterInnen– Strukturierte Organisationsentwicklung
• Optimale Unterstützung für Ortsstrukturen– Gemeinden als Wurzeln der Demokratie– Förderung der BürgerInnenbeteiligung vor Ort
Ziel
• Die SPÖ als Plattform für
gesellschaftspolitisches Engagement
entlang der Grundwerte
SpannungsfeldSpannungsfeld
• Veränderungen in der Partei stehen im Spannungsfeld von:
SPÖOrganisationskultur
Parteistrukturen
Kommunikation
•Mitglieder
•FunktionärInnen
•Führung
•Orte
•Bezirke
•Land
•Bund
ParteireformenParteireformen
Thesen für den Erfolg• Die Meisten ziehen an einem Strang• Beteiligung ermöglichen• Verantwortung wahrnehmen• Gewohnheiten über Bord werfen• Ehrlichkeit, Offenheit, Menschlichkeit• Ein ständiger Prozess – niemals aufhören