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DER LUTHER EFFEKT EIN AUSSTELLUNGSPROJEKT 1517 veröffentlicht der Augustinermönch Martin Luther sne 95 Thesen D bden Theologen Olaf und Lars helfen König Gusv Wasa b der Einführung der Reformation König Gusv Wasa führt in Schweden und Finnland ab 1524 d Reformation n Luther rd zum „Bestsellerꜷr“ 1522: Luther übersetzt das Neue Tesment ins Deutsche Eine Bewegung entsteht, d als „d Reformation“ in d Geschichte ngehen rd Luthers Schriften verbrten sich im gesamten Rch D Schweden Olaf und Lars studren in Wittenberg Luther und sn Freund Melanchthon lehren an der Universität Wittenberg Heute benutzen r in unserem Allg immer noch nige Redewendungen ꜷs Luthers Bibelübersetzung, e z. B. „ꜷf gene Fꜷst (Jeremia 5,31)“

DER LUTHER EFFEKT - dhm.de · Geschichte eingehen wird ... ein roter Faden taucht die Frage nach diesem ... Der „Luthereffekt“ läuft von April bis Oktober 2017

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DER LUTHER EFFEKT

EIN AUSSTELLUNGSPROJEKT

1517 veröffentlicht der AugustinermönchMartin Luther seine

95 Thesen

Die beiden Theologen Olaf und Lars helfen König Gustav Wasa

bei der Einführung der Reformation

König Gustav Wasa führt in Schwedenund Finnland ab 1524 die Reformation ein

Luther wird zum „Bestsellerautor“

1522: Luther übersetzt dasNeue Testament ins Deutsche

Eine Bewegung entsteht, die als „die Reformation“ in dieGeschichte eingehen wird

Luthers Schriften verbreiten sich im gesamten Reich

Die Schweden Olaf und Lars studieren in Wittenberg

Luther und sein Freund Melanchthon lehren an

der Universität Wittenberg

Heute benutzen wir in unserem Alltag immer noch einige Redewendungen

aus Luthers Bibelübersetzung, wie z . B. „auf eigene Faust (Jeremia 5,31)“

Die Grundüberlegung 8

Inhalt der Ausstellung 10

Ziel der Ausstellung 12

Überblick über die Ausstellung 16 I. Bereich – Mythos Luther 21

II. Bereich – Luther International 22

III. Bereich – Protestantismus revisited 25

Die Umsetzung – Deutsches Historisches Museum 27

Ort der Ausstellung – Der Martin-Gropius-Bau 28

Impressum 32

1522: Der ReformatorZwingli baut in Zürich eine

Volkskirche auf

In der Schweiz entstehtdie reformierte Konfession

Er führt 1539 die Reformation in Dänemark, Norwegen und Island ein

Bei der Abendmahlsfrage sind sich die Lutheranerund Reformierten uneins

Theologisch stimmenZwingli und Lutherweitgehend überein

Noch heute steht bei den Reformiertenanstatt eines Altars ein Tisch in der

Mitte des Gottesdienstraums

Luthers Schriften verbreiten sich im gesamten

Reich. Luther wird zum„Bestsellerautor“

Der dänische Prinz Christian III. ist auf dem Wormser Reichstag

von Luther tief beeindruckt

Auf dem Reichstag zu Worms 1521 bleibt Luther bei seiner Lehre, trotz der Aufforderung

von Kaiser Karl V. dieser abzuschwören

Das Wormser Edikt von 1521 verbietet die reformatorischen Schriften

und macht Luther vogelfrei

Kaiser Karl verbietet in den Niederlanden lutherische

Schriften und lässt die dortigen Protestanten verfolgen

INHALT

DER LUTHER EFFEKT

EIN AUSSTELLUNGSPROJEKT

HAT DER PROTESTANTISMUS DEN REBELLISCHEN GEIST ERFUNDEN?

HAT DER PROTESTANTISMUS DAS SCHLECHTE GEWISSEN DES MÜSSIGGÄNGERS ERFUNDEN?

WOHER KOMMT GEWISSHEIT?

Vor etwa 500 Jahren begann in der kleinen Stadt

Wittenberg eine Bewegung, die große, ja sogar

weltweite Kreise ziehen sollte. Nach der Veröf-

fentlichung der 95 Thesen durch Martin Luther

veränderten sich die Beziehungen von Politik zu

Religion, von Mensch zu Gott und von Gesell-

schaft zu Individuum. Die Reformation hatte weit-

reichende Konsequenzen – politische, pädagogi-

sche und natürlich religiöse, die in der großen Ju-

biläumsausstellung des Deutschen Historischen

Museums 2017 dargestellt werden. Sie wird im

Martin-Gropius-Bau gezeigt und bildet den Ab-

schluss der Lutherdekade.

Neben dieser erinnern drei weitere nationale Son-

derausstellungen an Luther und die Reformation.

Sie finden an den authentischen Wirkungsstätten

Luthers in Torgau, Wittenberg und Eisenach statt.

Während in Torgau, Wittenberg und Eisenach

Luthers Leben und seine Zeit im Mittelpunkt

stehen werden, wird die Berliner Ausstellung den

„Luthereffekt“ über die Zeiten und Ländergrenzen

hinweg thematisieren. In einer internationalen

Stadt wird eine internationale Geschichte des

Protestantismus erkundet.

Das Novum hierbei ist der globalhistorische An-

satz. Während bisherige Ausstellungen Luther zu-

meist im nationalen Kontext darstellten, nimmt

die Berliner Ausstellung die heutigen Fragen einer

von Globalisierung und internationalen Verände-

rungen geprägten Welt auf. Luther, die Reforma-

tion und der Protestantismus werden nicht natio-

nalhistorisch, sondern zum ersten Mal in einem

globalhistorischen Horizont ausgestellt.

In der Ausstellung entdeckt jede Besucherin und jeder Besucher den Luthereffekt. Die Präsenta- tion stellt Fragen des 21. Jahrhunderts an die Geschichte von Protestantismus und Reformati-on und denkt damit über das Jubiläumsjahr 2017 hinaus.

DAS JAHR 2017 – 500 JAHRE REFORMATION

1526 tagt in Speyer der Reichstag. Die evangelischen Reichsstände verlassen

unter Protest die Versammlung, die Bezeichnung „Protestant“ entsteht

Der Protestantismus verbreitet sich in Europa

DIE GRUND-ÜBERLEGUNG

Im Jahr 1529 gibt es eine Abendmahlskontroverse. Lutheraner und Reformierte entwickeln sich in

zwei verschiedene Richtungen

Im ehemals ungarischen Siebenbürgen sind die Protestanten bis ins

17. Jahrhundert in der Mehrheit

In Polen entwickelt sich eine wahre protestantische Vielfalt

In Frankreich kommt es zum Konflikt um den Protestantismus

Ein Ausstellungsprojekt | 98 | Der Luthereffekt

Martin Luther war ein Mensch, der ungleich mehr

in Gang setzte, als er zu gestalten vermochte. Die

Reformation, der sich aus ihr entwickelnde Pro-

testantismus und der dazu im Widerspruch ste-

hende Katholizismus lassen sich historisch nicht

im Singular, sondern nur im Plural beschreiben.

Martin Luthers 95 Thesen setzten eine Bewegung

in Gang, die später als „die Reformation“ in die

Geschichte eingehen sollte.

Darum beginnt die Ausstellung mit dem Luther-

effekt, einer Installation, die im Lichthof des

Martin-Gropius-Baus die Besucherinnen und Be-

sucher empfängt. Der Luthereffekt bindet drei

Ausstellungsbereiche an. Ein Ausstellungsbereich

umfasst die Rezeption der Person Martin Luthers

bis heute, ein weiterer zeigt die internationale

Seite des Luthertums. Die heutige Bedeutung des

Protestantismus wird in einem dritten Ausstel-

lungsbereich thematisiert.

DER LUTHEREFFEKT

1520 veröffentlicht Luther seine drei reformatorischen Hauptschriften

Viele Reichsstädte wie Nürnberg, Augsburg oder Braunschweig setzen

die Reformation durch

Von der Freiheit eines Christenmenschen

INHALT DERAUSSTELLUNG

An den christlichen Adel deutscher Nation

Von der babylonischenGefangenschaft der Kirche

Die Bauern nehmen die Lehre Luthers wörtlich

Einzelne Länder des Reiches folgen

1524 kommt es zum Bauernkrieg

Ein Ausstellungsprojekt | 1110 | Der Luthereffekt

Ausgangspunkt der Ausstellung ist der Lichthof

des Martin-Gropius-Baus. Hier wird mit einer

Installation, dem Luthereffekt, eine Forumssitua-

tion, eine Begegnungs- und Kommunikationsstätte,

für die Besucherinnen und Besucher geschaffen.

Die Medieninstallation symbolisiert die zentrale

Idee der Ausstellung – den Luthereffekt. Sie be-

steht aus drei Teilen. Zunächst beinhaltet sie die

Geschichtsbilder, die sich im Laufe der Zeit über

Luther und die Reformation gebildet haben. Dazu

kommen die tatsächlichen Wirkungen von Martin

Luther und dem Protestantismus, wir finden die

Spuren heute in unserem alltäglichen Leben. Zu

guter Letzt umfasst sie unsere Urteile. Sie sind

wandelbar und Gegenstand von Diskussionen. Die

Ausstellung möchte hierfür Raum schaffen.

Aus diesem Mix entsteht der Luthereffekt. Wie

ein roter Faden taucht die Frage nach diesem

Effekt immer wieder in den sich anschließenden

Ausstellungsteilen auf. Wollen die Besucherinnen

und Besucher von dem einen in den nächsten

Ausstellungsbereich, müssen sie wieder den Licht-

hof und die Installation durchqueren. Bei jedem

Durchgang kommen sie mit einem anderen Wis-

sensstand und neuen Erfahrungen in diesen Raum.

Die Besucherinnen und Besucher verstehen das

Phänomen, das komplexe Spuren in Geschichte

und Gegenwart hinterlassen hat: Martin Luther

mit seinen Folgen, dem Protestantismus.

In Italien gründet PapstPaul III. 1542 die römische Inquisition

Die Inquisition verfolgt auch die im 12. Jahrhundert als Reformbewegung

gegründeten WaldenserDie Waldenser schließen sich

1532 offiziell derreformatorischen Bewegung an

In Böhmen begann die Reformation früher. Bereits im Mittelalter kritisierte Jan Hus den weltlichen Besitz der Kirche.

Die Anhänger wurden unter dem Namen Hussiten zusammengefasst

1559 wurde der erste Bücherindex mit denverbotenen Schriften erstellt

Heute gibt es noch ca. 30.000 Waldenser in Italien

WAS IST DER LUTHEREFFEKT?

ZIEL DERAUSSTELLUNG

Die Kirche der Böhmischen Brüder trat der tschechischen

Bürgerrechtsbewegung Charta 77 bei

12 | Der Luthereffekt Ein Ausstellungsprojekt | 13

DER LUTHEREFFEKTIm Lichthof begegnen die Besucherinnen und Besucher

dem Luthereffekt, der zentralen Medieninstallation

der Ausstellung. Die Frage nach dem Luthereffekt be-

gleitet sie beim Gang durch die Ausstellung.

Was wissen wir über Martin Luther, die Reformation

und den Protestantismus?

Abschließend durchschreiten die Besucherinnen und

Besucher ein weiteres Mal den Luthereffekt.

Was ist der Luthereffekt?

I. BEREICH

MYTHOS LUTHER II. BEREICH

LUTHER INTERNATIONAL III. BEREICH

PROTESTANTISMUS REVISITED

Der Ausstellungsteil Mythos Luther zeigt den Wandel

der Lutherrezeption durch die Jahrhunderte.

Welches Bild machen sich die Menschen von Martin Luther?

Die internationale Wirkung der Reformation ist das Thema

dieses Ausstellungsbereichs.

Der dritte Ausstellungsteil stellt verschiedene Thesen

zur Wirkung des Protestantismus auf.

Wie verbreitet sich der Protestantismus? Wie wirkt der Protestantismus auf unser Leben heute?

HAT DER PROTESTANTISMUS DEN REBELLISCHEN GEIST ERFUNDEN?

WAS IST DER WER BILDET WEN IN DER MEDIENREVOLUTION?

LUTHEREFFEKT? WAS HAT DAS MIT MIR ZU TUN?

ÜBERBLICK ÜBER DIE AUSSTELLUNGGRUNDRISS

LUTHEREFFEKT

URTEIL REZEPTION

WIRKUNG

chronologisch

geografisch

them

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I. BEREICH

MYTHOS LUTHER EINE REZEPTIONSGESCHICHTE

„Der Geist der Zeit schafft sich sein Luther-Bild und

das Luther-Bild einer Zeit wiederum wird zum

Spiegelbild ihrer eigenen geistigen Physiognomie“,

formulierte Michael Seidlmayer 1961. Diese Er-

kenntnis ist das Thema des ersten Ausstellungs-

bereichs: Hier geht es um die Darstellung Luthers

in verschiedenen Epochen. Vom vor-modernen

Propheten, über den anti-katholischen, konfes-

sionellen Luther des 17. Jahrhunderts über den

protestantisch-deutschen Nationalheiligen des

19. Jahrhunderts bis zum heutigen Kinohelden

begegnen die Besucherinnen und Besucher ver-

schiedenen Lutherbildern.

Diese Lutherbilder waren im wahrsten Sinne

des Wortes oft Bilder. Die meisten Zeitgenossen

Luthers und alle nachreformatorischen Genera-

tionen kannten immer nur ein über die Medien

vermitteltes Bild des Reformators: Am Anfang

mittels Flugblättern, Holzschnitten und Liedern,

später kamen Filme und Ausstellungen hinzu.

Für die Besucherinnen und Besucher ist der Gang

durch diesen chronologisch geordneten Ausstel-

lungsteil sowohl eine Begegnung mit dem frem-

den als auch dem altbekannten Luther. So finden

sie den mutigen Mönch, der es wagt Karl V. zu

widersprechen. Zugleich entdecken die Besuche-

rinnen und Besucher hier auch einen eher un-

bekannten Luther, zum Beispiel den Konfessions-

gründer, der in der Vormoderne verehrt wurde.

20 | Der Luthereffekt Ein Ausstellungsprojekt | 21

II. BEREICH

LUTHER INTERNATIONAL REFORMATION ZWISCHEN DEN KULTUREN

Luther nahm den Kampf mit einer universalen In-

stitution auf: der Papstkirche. Das macht ihn zu

einer weltgeschichtlichen Person. Diese „Weltzu-

gewandheit“ (Thomas Nipperdey) kommt in der

längerfristigen Wirkungsgeschichte, mit der Aus-

breitung des Luthertums, voll zur Geltung.

Skandinavien, die USA sowie Südkorea stehen ex-

emplarisch für das internationale Luthertum. Was

hat es zur Entwicklung dieser Länder in den letzten

500 Jahren beigetragen? Die Besucherinnen und

Besucher bekommen einen Überblick über die Ver-

breitung des Luthertums weltweit, darauf folgen

verschiedene, nach der Geografie geordnete Räume.

In ihnen wird die Wechselwirkung von Luthertum

und den verschiedenen Ländern präsentiert.

Dieser innovative Ansatz ermöglicht es, internati-

onale Leihgaben und neue, bisher unbekannte

Themen in den Fokus der Ausstellung zu rücken.

Der weltweite Vergleich lässt Unterschiede und

Gemeinsamkeiten zum Ausdruck kommen. Er gibt

Luther und dem Protestantismus eine globale

Dimension.

22 | Der Luthereffekt Ein Ausstellungsprojekt | 23

III. BEREICH

PROTESTANTISMUS REVISITED EINE KULTURGESCHICHTE

Was sagt uns die Geschichte des Protestantismus

heute? Hat das etwas mit uns zu tun? Im dritten

Teil der Ausstellung werden diese Fragen anhand

der Kulturwirkung des Protestantismus themati-

siert. Die Besucherinnen und Besucher werden zu

Entdeckern und Spurenlesern. Welche Bedeutung

hat der Protestantismus für die heutige Welt?

Welche Spuren hat er in der Geschichte hinterlas-

sen? Wie prägt er die säkularisierte Moderne? Mit

diesen Fragen stellt sich die Ausstellung aktuel-

len Diskussionen rund um die Wirkung des Pro-

testantismus.

Dieser Teil der Ausstellung begreift sich als Dis-

kussionsraum. Die einzelnen Themen sind in the-

matisch untergliederten Räumen angeordnet und

assoziativ gestaltet.

In sieben Thesen regt die Ausstellung zum Nach-

denken, Kommunizieren und Diskutieren an. Hierbei

werden ganz alltägliche Themen wie Liebe und

Partnerschaft aber auch aktuelle politische Debat-

ten aufgegriffen. Jede Besucherin und jeder Besu-

cher bekommt Denkanstöße, die aus der Geschichte

und dem Reformationsjubiläum erwachsen. Die

Besucherinnen und Besucher erhalten die Mög-

lichkeit, diese Anstöße mit ihren eigenen, ganz in-

dividuellen Gedanken zu verbinden.

24 | Der Luthereffekt Ein Ausstellungsprojekt | 25

DIE UMSETZUNGDAS DEUTSCHE HISTORISCHE MUSEUM HAT UMFASSENDE ERFAHRUNGEN IN DER REALISIERUNG HOCHKARÄTIGER AUSSTELLUNGENDie Ausstellung rückt zum

ersten Mal die Reformation in einen internationalen Kontext

Der „Luthereffekt“ läuft von April bis Oktober

2017. Ein Projektteam aus erfahrenen Kuratorin-

nen und Kuratoren, Mitarbeiterinnen und Mit-

arbeitern am Deutschen Historischen Museum

bereitet die Präsentation vor. Im Deutschen

Historischen Museum befindet sich auch das Aus-

stellungsbüro. Die Gesamtleitung liegt bei Prof.

Dr. Alexander Koch, Präsident der Stiftung Deut-

sches Historisches Museum in Berlin.

Begleitet wird das Ausstellungsvorhaben von

einem Fachbeirat mit renommierten Fachwissen-

schaftlerinnen und Fachwissenschaftlern ver-

schiedener Disziplinen.

Zur Ausstellung entsteht ein umfangreicher Kata-

log mit Beiträgen versierter Wissenschaftlerin-

nen und Wissenschaftler. Die Aufsätze vertiefen

die in der Ausstellung gezeigten Themen. Mit ei-

nem umfassenden Begleitprogramm werden

verschiedenste Gruppen angesprochen.

26 | Der Luthereffekt Ein Ausstellungsprojekt | 27

ORT DER AUSSTELLUNGDER MARTIN-GROPIUS-BAU

Der Martin-Gropius-Bau der Berliner Festspiele

ist ein internationales Ausstellungshaus, das jähr-

lich über 500.000 Besucherinnen und Besucher

anzieht. Mit seinen wechselnden Ausstellungen,

seiner zentralen Lage und seinem palazzoartigem

Ambiente zählt der Martin-Gropius-Bau zu den

schönsten Gebäuden Berlins.

Aufsehenerregende Ausstellungen wie „Ägyptens

versunkene Schätze“ (2006), „Cindy Sherman“ (2007),

„Man Ray – unbekümmert, aber nicht gleichgültig“

(2008), die Bauhaus-Ausstellung (2009), „Frida

Kahlo – Retrospektive“ (2010), „Hokusai-Retrospek-

tive“ (2011), die kulturgeschichtliche Schau „Tür

an Tür. Polen-Deutschland. 1000 Jahre Kunst und

Geschichte“ (2011), „Dennis Hopper. The Lost Album“

(2012) als auch zeitgenössische Ausstellungen

wie „Kapoor in Berlin“ (2013) und „Ai Weiwei –

Evidence“ (2014) haben den Martin-Gropius-Bau

zu einem der führenden internationalen Ausstel-

lungshäuser gemacht.

Außergewöhnliche Ausstellungen zur Kulturge-

schichte bilden mit den Bereichen Zeitgenössi-

sche Kunst und Fotografie die wichtigsten Säulen

des Programms. Museen in aller Welt, staatliche

Institutionen und private Leihgeber öffnen dafür –

meist zum ersten und oft auch einzigen Mal – ihre

Schatzkammern und schicken ihre bedeutendsten

Werke auf die Reise nach Berlin.

Die Ausstellung stellt Fragen des 21. Jahrhunderts

an die Geschichte

28 | Der Luthereffekt Ein Ausstellungsprojekt | 29

WERDEN SIE PARTNER DER AUSSTELLUNGViele Menschen werden kein weiteres Reforma-

tionsjubiläum erleben. Vier nationale Sonderaus-

stellungen thematisieren dieses einmalige Er-

eignis, gemeinsam widmen sie sich 500 Jahren

Reformation. Wir laden Sie dazu ein, Teil dieses

Jubiläums zu werden. Unterstützen Sie uns bei

den Vorbereitungen des „Luthereffekts“ und wer-

den Sie Partner oder Partnerin der Ausstellung.

Gerne stehen wir für ein persönliches Gespräch mit

Ihnen bereit – sprechen Sie uns an.

30 | Der Luthereffekt Ein Ausstellungsprojekt | 31

Heute ist der Protestantismus global

In Großbritannien, Australien, Neuseeland, Kanada und den USA entwickelt sich zur Zeit eine dezentrale, über das Internet

organisierte Frömmigkeit. Sie bilden mittlerweile eine globaleVerkündigungsbewegung

Im konservativen Protestantismus, bei den Evangelikalen, ist der Gottesdienst nicht mehr durch die klassische Liturgie und die alten Lieder geprägt,

sondern durch einfache, kurze Ansprachen und persönliche Gebete. Christliche Symbole fehlen, auch derTalarAlle Protestantismen

berufen sich im Kern aufdie drei „Sola“ Luthers

Allein durch die Gnade

Allein durch die Schrift

Allein durch den Glauben

Um 1900 gab es rund 1900 protestantische Kirchen und Denominationen

Im Jahr 2006 sind es bereits 38000 Kirchen und Denominationen

Das protestantische Christentum wird zunehmend zu einer außereuropäischen

Religion (Afrika, asiatische Staaten,Lateinamerika)Bildnachweis: Wenn nicht anders angegeben: Deutsches Historisches Museum; S. 3–4: © David McNew/Getty Images 2009; S. 5–6:

Fließbandarbeit im VEB Büromaschinenwerk Rheinmetall, um 1957; S. 7–8: Martin Luther im Kreise von Reformatoren, Mitte 17. Jh.; S. 8: Lucas Cranach d. Ä. (Werkstatt): Martin Luther, 1529; S. 10: Der Traum Friedrich des Weisen, 1617; Ausklappseite (von links nach rechts): Lucas Cranach d. J.: Martin Luther, 1568; Martin Luther im Kreise von Reformatoren, Mitte 17. Jh.; Johann Wilhelm Schirmer: Martin Luther vor dem Dom zu Worms, 1850; Max Lingner: Der Große Deutsche Bauernkrieg, 1955; Plakat zum Film „Luther“, 2003; Postkarte des Standbilds Martin Luthers in Worms von Ernst Rietschel, 1906; Ortenburg-Bibel, 1535; Pressebild-Verlag Schirner; S. 28: Martin-Gropius-Bau, Lichthof © Jansch, 2009; S. 30–31: Max Lingner: Der Große Deutsche Bauernkrieg, 1955

Idee und Konzept Robert Kluth

Raumvisualisierungen kp-sperlich

Layout Thoma+Schekorr

Herstellung Ilka Linz

Lektorat Theda Oldewurtel, Dr. Brigitte Reineke

Druck Buch- und Offsetdruckerei H. Heenemann

Stand: Juli 2014

IMPRESSUM

Stiftung

Deutsches Historisches Museum

Unter den Linden 2, 10117 Berlin

Gefördert durch

32 | Impressum