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Neue Bucher 555 Angewandle Chemie 45. Jahrg. 1932. Nr. 341 keitsgrenzen am Menschen, die Todlichkeitsprodukte nur am Versuchstier (meist an der Katze) festgestellt werden konnten. Die Reaktionsweisen der Lebewesen gegenuber den verschie- denen Karnpfstoffen sind aber verschieden groB und Extra- polationen auf den Menschen unsicher (im allgemeinen ist dessen Enipfindlichkeit geringer als die der Katze). Den Ausdruck ,,Gefahrlicbkeitszahl" fur den gleichen Begriff finde ich weniger glucklich, da die Gefahrlichkeit eines Kampfstoffes nicht allein von der Reaktion des Menschen - Reizung oder Vergiftung -, sondern auch von Stoffeigen- schaften, vor allem von der Fluchtigkeit bedingt wird. Das Buch handelt nach einer kurzen Besprechung des Oaskampfverfahrens und der toxikologischen Begriffe haupt- sachlich die verschiedenen Kampfstoffe ab (Herstellungsver- fahren, wichtige Eigenschaften und Anwendungsweisen). Eine historische Tabelle iiber die erstmalige Verwendung der ein- zelnen Kampfstoffe laBt wichtige Schliisse auf die Absichten bei Freund und Feind zu. (Ich vermisse darin nur die Er- wahnung der Erstverwendung von Phosgen auf englischer Seite im Blasangriff am 19. Dezember 1915.) In einem zweiten Teil wird der Nebelkampf behandelt. Hier werden auch neue vergleichende Messungen iiber Sicht- verschleierung geboten, die insofern besonders bemerkenswert sind, als sie zum erstenmal bei einfarbigern Licht durchgefuhrt wurden. Allerdings erscheint bei der Wahl blauen Lichts die Sichtverschleierung vie1 zu gunstig und deshalb weichen die Zahlen des Verfassers von den bisher bekannten stark ab. Die Messungen sind zudem in Konzentrationsgebieten aus- gefiihrt, in denen das B e e r sche Gesetz nicht mehr gilt. Es ware daher sehr dankenswert, wenn die Versuche bei niedrigeren Konzentrationen fortgefuhrt wurden, die auch militiirisch wich- tiger sind, und bei andersfarbigem, vor allem auch bei infra- rotem Licht. Ausstellungen an Einzelheiten sollen den Wert des Buches keineswegs herabsetzen. Aber ich halte einen Hinweis fur notig, daD man Phosgen und Perstoff nicht falsch einschatzen sollte. Die Unertrilglichkeitsgrenzen dieser Stoffe konnten uberhaupt nicht festgestellt werden. Die voni Verfasser mit- geteilten Zahlen sind die Versuchsgrenzen, deren er- schreitung die Giftwirkung verbot. Die Warnzahlen dieser beiden Stoffe sind eher zu hoch gegriffen, auch wenn das Todliichkeitsprodukt fir den Menschen betrachtlich hiiher liegt als der vom Verfasser benutzte Wert (namlich fur die Katze). Die Bezeichnung ,,Weiflkreuzkampfstoff" - vergl. S. 85 - ist eine ganz ungluckliche Erfindung der Nachkriegs- zeit. Durch die drei Arten von Farbkreuzen wurden die Artilleriegeschosse nach Verwendungsart und taktischem Ziel bezeichnet, so daD ganz heterogene Kampfstoffe in einer Munitionsart vereinigt schienen. (Phenylcarbylarninchlorid ge- horte in die Grunkreuz-l-Munition.) WeiBe Kennzeichnung ware allein schon wegen der Verwechslungsmoglichkeit mit gelben Zeichen unzweckmaBig gewesen. Der Wert des Buches erhoht sich dadurch, daB es auch die Gas- und Nebelkampfstoffe der Nachkriegszeit einbezieht. Die SchluBbetrachtung iiber die Zukunft der chemischen Waffe ist geeignet, ein durch Propaganda unbeeinfluBte.9 verstiind- liches Interesse zu wecken, wie es der Fachniann fordern muB, der seinem Volke dienen will und wie es den] Laien nottut, der die Wahrheit iiber die Moglichkeiten moderner Krieg- fiihrung erfahren muB. Giftgas! Und wir? Die Welt der Giftgase, Wesen und Wirknng, Hilfe und Heilung. Dargestellt v w Dr. med. Dr. Phil. Her- niann B u s c h e r. aU, Seiten, mit 1 Skizze und 4'2 Bildern. Verlag R. Himmelheber u. Co., Hamburg 1932 Preis geh. RM. 2,80, geb. RM. 4,50. Das vorliegende Buch ist fur alle die vielen bestimmt, die nicht in der Lage sind, die einschlagigen groBeren Fachwerke zu lesen; es sdl ihnen Aufkliirung bringen iiber die Gefahren, die von giftigen Gasen drohen, und uber die Mittel, diesen Ge- fahren zu begegnen. Mit Rucksicht auf die derzeitigen Be- strebungen zur Schaffung e i n s zivilen Gas- und Luftschutzes wurden die sog. Kampfgase besonders eingehend behandelt. Die iibrigen Gase und Dampk, die im tiiglichen Leben Gefahren bringen konnen, sind demgegenuber etwa8 zu kurz gekommen; bei einer Neuauflage konnte dieser Teil vielleicht etwas aus- W. Metzener. [BB. 146.1 fuhrlicher dargestellt, jedenfalls aber von verschiedenen chemkchen Unstimmigkeiten befreit werden. Dae Buch ist von Anfang bis zu Ende leicht verstandlich und dabei fesselnd ge- schrieben. Es erfullt seinen Zweck in jeder Beziehung. Der Mensch und die Qase. Zernik. [BB. 127.1 Einfuhrung in die Gaskunde und Anleitung zum Gasschutz. Von Erich H a m p e. Rader- Verlag, Berlin-Steglitz 1932. Es ist ein charakteristisches Zeichen der heutigen Zeit, da13 gasformige Stoffe mehr und mehr in der Industrie, im Gewerbe und selbst im Haushalte angeweradet werden, und da8 daher die Zahl der Erkrankungen und Todesfalle durch Gase be- standig ansteigt. Das Problem des Gasschutzea nicht nur ein- zelner Personen, sondern des ganzeu Volkes nimmt daher eine immer gro8ere Bedeutung an. Jede verstandige Aufklarungs- schrift in diesem Gebiete, die sich von sohadlichen Ober- treibungen, aber auch von Unterschiitzungen der tatsachlich vorhandenen Gefahren fernhalt, ist daher lebhaft zu begriii3en. In dem Hampeschen Werkchen haben wir es mit einem sehr sachverstiindig geschriebenen Buche zu tun, in dern neben den lebenswiohtigen Gasen die industriellen und die Kampf- gase gut geschildert werden. Es WhlieBt sich ein Abschnitt uber die Gasgefahren an, in den1 sehr anschaulich eine Reihe von Ungliioiksfallen gesohildert wird. Der Gassohutz wird nach seiner technischen und organisatorischen Seite hin eingehend dargelegt, und zum SchluD wird das zur Zeit sehr aktuelle Problem des Luftschutzes behandelt. - Das Buch k t recht klar und allgemeinverstandlich geschrieben und wid sicherlich auch unter den Chemikern viele Leser finden. Der auffallend niedrige I'reis ermoglicht weiteste Verbreitung. Brandbomben. Ein Beitrag zum Luftschutzproblem. Von Brand- Oberingenieur R u m p f , Konigsberg i. Pr. Verlag E. s. Mittler & Sohn, Berlin 1932. Preis RM. 12,-. In drei groBen Abschnitten: Zur Geschichte des Feuers im Kriege, das Feuer im Weltkriege, die Brandgeschosse der Nach- kriegszeit, wird das Thema klar, sachlich und eehr anschaulich behandelt. Der erste Abschnitt gibt einen Oberblick iiber die Entwicklung branderzeugender Mittel iiberhaupt (griechisches Feuer, Schwanpulver, bengalische Feuer; Lust- und Kriegs- feuerwerkerei), der zaeite eine Obersicht uber die in] Welt- kriege von den einzelnen Staaten angewandten Brandmassen und ihre Wirkung; der dritte behandelt die Weiterentwickluug der Brandgeeschose in der Nachkriegszeit und die voraussicht- liche Rolb der newitlichen Brandbornbe in einem Zukunh- kriege. Der Abschnitt ist besonders bemerkenswert durch den Beitrag: Stadtebrande, deren Bekampfung und Abwehr und den Selbstschutzgedanken. Durch das Buch wird einer Notwendigkeit entsprochen, eine Aufgabe erfullt. Die Bemiihung, letzte, dem Blick schon wieder enteilende Erfahrung zu bannen und dem BewuBtsein der Zeit a m lebendiger Fulle und technisch geweiteteni Wissen vorzustellen, ist gelungen und kann Frucht bringen. Ange- wandte Chemie wird hier von einer Seite, die dem Chemiker - auch wenn er Fachmann im engeren Sinne - sonst nicht zuganglich ist, vorgetragen. Literaturveneichnis und Abbil- dungen sind ein schatzenswerter Beitrag. Protection des populations civiles contre la guerre chimique. Von Andre Ma y e F. Comite international de la Croix-Rouge, Genf 1930. Die Beschliisse der 14. internationalen Konferenz des Roten Kreuzes, die sich mit dem Sohutze der Zivilbevolkerung gegen chemische Kampfstoffe und bakteriologische Mittel im Kriege befassen, werden mit ausfiihrlichen Erlauterungen wiedergegeben. Es ist sehr beachtenswert, daB A. M a ye r auf die Schwierigkeiten hinwekt, den chemischen Krieg zu ver- hindern, und auf die undurchfiihrbaren Vorschriften des Ver- sailler Vertrages, durch welche die industrielle Darstellung uml der Handel mit chemischen Karnpfstoffen unterbunden werden soll. Die in vier Resolutionen niedergelegten Beschlusse er- schopfen sich in wenig sagenden Ratschliigen an die Regie- rungen und an die Landerorganisationen des Roten Kreuzes, in ihren Bemuhungen zum Schutze der Zivilbevolkerung gegen cheniische Kampfstoffe fortzufahren. - AufFallig ist, dai3 so- wohl dieser Bericht als auch der sich hier anschlieBende nicht Preis kart. RM. 3,25. Julius Meyer. [BB. 51.1 Haid. [BB. 26.1

Der Mensch und die Gase. Einführung in die Gaskunde und Anleitung zum Gasschutz. Von Erich Hampe. Räder-Verlag, Berlin-Steglitz 1932. Preis kart. RM. 3,25

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Page 1: Der Mensch und die Gase. Einführung in die Gaskunde und Anleitung zum Gasschutz. Von Erich Hampe. Räder-Verlag, Berlin-Steglitz 1932. Preis kart. RM. 3,25

Neue Bucher 555 Angewandle Chemie 45. Jahrg. 1932. Nr. 341

keitsgrenzen am Menschen, die Todlichkeitsprodukte nur am Versuchstier (meist a n der Katze) festgestellt werden konnten. Die Reaktionsweisen der Lebewesen gegenuber den verschie- denen Karnpfstoffen sind aber verschieden groB und Extra- polationen auf den Menschen unsicher (im allgemeinen ist dessen Enipfindlichkeit geringer als die der Katze).

Den Ausdruck ,,Gefahrlicbkeitszahl" fur den gleichen Begriff finde ich weniger glucklich, da die Gefahrlichkeit eines Kampfstoffes nicht allein von der Reaktion des Menschen - Reizung oder Vergiftung -, sondern auch von Stoffeigen- schaften, vor allem von der Fluchtigkeit bedingt wird.

Das Buch handelt nach einer kurzen Besprechung des Oaskampfverfahrens und der toxikologischen Begriffe haupt- sachlich die verschiedenen Kampfstoffe a b (Herstellungsver- fahren, wichtige Eigenschaften und Anwendungsweisen). Eine historische Tabelle iiber die erstmalige Verwendung der ein- zelnen Kampfstoffe laBt wichtige Schliisse auf die Absichten bei Freund und Feind zu. (Ich vermisse darin nur die Er- wahnung der Erstverwendung von Phosgen auf englischer Seite im Blasangriff am 19. Dezember 1915.)

In einem zweiten Teil wird der Nebelkampf behandelt. Hier werden auch neue vergleichende Messungen iiber Sicht- verschleierung geboten, die insofern besonders bemerkenswert sind, als sie zum erstenmal bei einfarbigern Licht durchgefuhrt wurden. Allerdings erscheint bei der Wahl blauen Lichts die Sichtverschleierung vie1 zu gunstig und deshalb weichen die Zahlen des Verfassers von den bisher bekannten stark ab. Die Messungen sind zudem in Konzentrationsgebieten aus- gefiihrt, in denen das B e e r sche Gesetz nicht mehr gilt. Es ware daher sehr dankenswert, wenn die Versuche bei niedrigeren Konzentrationen fortgefuhrt wurden, die auch militiirisch wich- tiger sind, und bei andersfarbigem, vor allem auch bei infra- rotem Licht.

Ausstellungen a n Einzelheiten sollen den Wert des Buches keineswegs herabsetzen. Aber ich halte einen Hinweis fur notig, daD man Phosgen und Perstoff nicht falsch einschatzen sollte. Die Unertrilglichkeitsgrenzen dieser Stoffe konnten uberhaupt nicht festgestellt werden. Die voni Verfasser mit- geteilten Zahlen sind d ie Versuchsgrenzen, deren e r - schreitung die Giftwirkung verbot. Die Warnzahlen dieser beiden Stoffe sind eher zu hoch gegriffen, auch wenn das Todliichkeitsprodukt f i r den Menschen betrachtlich hiiher liegt als der vom Verfasser benutzte Wert (namlich fur die Katze). Die Bezeichnung ,,Weiflkreuzkampfstoff" - vergl. S. 85 - ist eine ganz ungluckliche Erfindung der Nachkriegs- zeit. Durch die drei Arten von Farbkreuzen wurden die Artilleriegeschosse nach Verwendungsart und taktischem Ziel bezeichnet, so daD ganz heterogene Kampfstoffe in einer Munitionsart vereinigt schienen. (Phenylcarbylarninchlorid ge- horte in die Grunkreuz-l-Munition.) WeiBe Kennzeichnung ware allein schon wegen der Verwechslungsmoglichkeit mit gelben Zeichen unzweckmaBig gewesen.

Der Wert des Buches erhoht sich dadurch, daB es auch die Gas- und Nebelkampfstoffe der Nachkriegszeit einbezieht. Die SchluBbetrachtung iiber die Zukunft der chemischen Waffe ist geeignet, ein durch Propaganda unbeeinfluBte.9 verstiind- liches Interesse zu wecken, wie es der Fachniann fordern muB, der seinem Volke dienen will und wie es den] Laien nottut, der die Wahrheit iiber die Moglichkeiten moderner Krieg- fiihrung erfahren muB.

Giftgas! Und wir? Die Welt der Giftgase, Wesen und Wirknng, Hilfe und Heilung. Dargestellt v w Dr. med. Dr. Phil. Her- niann B u s c h e r. aU, Seiten, mit 1 Skizze und 4'2 Bildern. Verlag R. Himmelheber u. Co., Hamburg 1932 Preis geh. RM. 2,80, geb. RM. 4,50.

Das vorliegende Buch ist fur alle die vielen bestimmt, die nicht in der Lage sind, die einschlagigen groBeren Fachwerke zu lesen; e s sdl ihnen Aufkliirung bringen iiber die Gefahren, die von giftigen Gasen drohen, und uber die Mittel, diesen Ge- fahren zu begegnen. Mit Rucksicht auf die derzeitigen Be- strebungen zur Schaffung e i n s zivilen Gas- und Luftschutzes wurden die sog. Kampfgase besonders eingehend behandelt. Die iibrigen Gase und Dampk, die im tiiglichen Leben Gefahren bringen konnen, sind demgegenuber etwa8 zu kurz gekommen; bei einer Neuauflage konnte dieser Teil vielleicht etwas aus-

W. Metzener. [BB. 146.1

fuhrlicher dargestellt, jedenfalls aber von verschiedenen chemkchen Unstimmigkeiten befreit werden. Dae Buch ist von Anfang bis zu Ende leicht verstandlich und dabei fesselnd ge- schrieben. Es erfullt seinen Zweck in jeder Beziehung.

Der Mensch und die Qase.

Zernik. [BB. 127.1 Einfuhrung in die Gaskunde und

Anleitung zum Gasschutz. Von Erich H a m p e. Rader- Verlag, Berlin-Steglitz 1932.

Es ist ein charakteristisches Zeichen der heutigen Zeit, da13 gasformige Stoffe mehr und mehr in der Industrie, im Gewerbe und selbst im Haushalte angeweradet werden, und da8 daher die Zahl der Erkrankungen und Todesfalle durch Gase be- standig ansteigt. Das Problem des Gasschutzea nicht nur ein- zelner Personen, sondern des ganzeu Volkes nimmt daher eine immer gro8ere Bedeutung an. Jede verstandige Aufklarungs- schrift in diesem Gebiete, die sich von sohadlichen Ober- treibungen, aber auch von Unterschiitzungen der tatsachlich vorhandenen Gefahren fernhalt, ist daher lebhaft zu begriii3en. In dem H a m p e s c h e n Werkchen haben wir es mit einem sehr sachverstiindig geschriebenen Buche zu tun, in dern neben den lebenswiohtigen Gasen die industriellen und die Kampf- gase gut geschildert werden. Es WhlieBt sich ein Abschnitt uber d ie Gasgefahren an, in den1 sehr anschaulich eine Reihe von Ungliioiksfallen gesohildert wird. Der Gassohutz wird nach seiner technischen und organisatorischen Seite hin eingehend dargelegt, und zum SchluD wird das zur Zeit sehr aktuelle Problem des Luftschutzes behandelt. - Das Buch k t recht klar und allgemeinverstandlich geschrieben und w i d sicherlich auch unter den Chemikern viele Leser finden. Der auffallend niedrige I'reis ermoglicht weiteste Verbreitung.

Brandbomben. Ein Beitrag zum Luftschutzproblem. Von Brand- Oberingenieur R u m p f , Konigsberg i. Pr. Verlag E. s. Mittler & Sohn, Berlin 1932. Preis RM. 12,-.

In drei groBen Abschnitten: Zur Geschichte des Feuers im Kriege, das Feuer im Weltkriege, die Brandgeschosse der Nach- kriegszeit, wird das Thema klar, sachlich und eehr anschaulich behandelt. Der erste Abschnitt gibt einen Oberblick iiber die Entwicklung branderzeugender Mittel iiberhaupt (griechisches Feuer, Schwanpulver, bengalische Feuer; Lust- und Kriegs- feuerwerkerei), der zaei te eine Obersicht uber die in] Welt- kriege von den einzelnen Staaten angewandten Brandmassen und ihre Wirkung; der dritte behandelt die Weiterentwickluug der Brandgeeschose in der Nachkriegszeit und die voraussicht- liche Rolb der newi t l ichen Brandbornbe in einem Z u k u n h - kriege. Der Abschnitt ist besonders bemerkenswert durch den Beitrag: Stadtebrande, deren Bekampfung und Abwehr und den Selbstschutzgedanken.

Durch das Buch wird einer Notwendigkeit entsprochen, eine Aufgabe erfullt. Die Bemiihung, letzte, dem Blick schon wieder enteilende Erfahrung zu bannen und dem BewuBtsein der Zeit a m lebendiger Fulle und technisch geweiteteni Wissen vorzustellen, ist gelungen und kann Frucht bringen. Ange- wandte Chemie wird hier von einer Seite, die dem Chemiker - auch wenn e r Fachmann im engeren Sinne - sonst nicht zuganglich ist, vorgetragen. Literaturveneichnis und Abbil- dungen sind ein schatzenswerter Beitrag. Protection des populations civiles contre la guerre chimique.

Von Andre Ma y e F. Comite international de la Croix-Rouge, Genf 1930.

Die Beschliisse der 14. internationalen Konferenz des Roten Kreuzes, die sich mit dem Sohutze der Zivilbevolkerung gegen chemische Kampfstoffe und bakteriologische Mittel im Kriege befassen, werden mit ausfiihrlichen Erlauterungen wiedergegeben. Es ist sehr beachtenswert, daB A. M a y e r auf die Schwierigkeiten hinwekt, den chemischen Krieg zu ver- hindern, und auf d ie undurchfiihrbaren Vorschriften des Ver- sailler Vertrages, durch welche d ie industrielle Darstellung uml der Handel mit chemischen Karnpfstoffen unterbunden werden soll. Die in vier Resolutionen niedergelegten Beschlusse er- schopfen sich in wenig sagenden Ratschliigen an die Regie- rungen und an die Landerorganisationen des Roten Kreuzes, in ihren Bemuhungen zum Schutze der Zivilbevolkerung gegen cheniische Kampfstoffe fortzufahren. - AufFallig ist, dai3 so- wohl dieser Bericht als auch der sich hier anschlieBende nicht

Preis kart. RM. 3,25.

Julius Meyer. [BB. 51.1

Haid. [BB. 26.1