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Interview mit S.D. Prinz Philipp von und zu Liechtenstein sowie mit S.D. Prinz Max von und zu Liechtenstein über Nachhaltigkeit und die Grundsätze erfolgreichen Anlegens.
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S.D. Prinz Philipp von und zu Liechtenstein und S.D. Prinz Max von und zu Liechtenstein über Nachhaltigkeit und die Grundsätze erfolgreichen Anlegens.
Interview mit S.D. Prinz Philipp von und zu Liechtenstein sowie mit S.D. Prinz Max von und zu Liechtenstein
S.D. Prinz Philipp: Vermögen bedeutet zunächst einmal: Man
vermag etwas zu tun. Das ist primär eine Herausforderung,
dann aber auch Aufforderung und Verpflichtung, die mit dem
Vermögen verbundenen Möglichkeiten sinnvoll zu nutzen. Wir
sind eine grosse Familie. Einige Familienmitglieder sind unter-
nehmerisch tätig, andere in der Politik, in der akademischen
Welt oder in anderen Bereichen – da gibt es keine Vorgaben.
Entscheidend ist, dass jedes Familienmitglied das Potenzial un-
seres und seines Vermögens sinnvoll nutzt.
S.D. Prinz Max: Es ist hilfreich, sich im Leben klare Ziele
zu setzen und dann zu überlegen, wie man das Vermögen zur
Zielerreichung verwenden kann. Unsere Familie hat sich über
viele Jahrhunderte politisch, wirtschaftlich und sozial engagiert.
Wir wollen auch den künftigen Generationen die Möglichkeit
erhalten, in allen diesen Bereichen positiv wirken zu können.
Nachhaltigkeit ist mittlerweile ein Allerweltswort. Im Kern geht
es aber darum, den nächsten Generationen die gleichen Mög-
lichkeiten zu bieten, die man selber hatte. Das beziehe ich nicht
nur auf die eigene Familie, sondern viel breiter auch auf die
Gesellschaft und die Umwelt.
Diese Überlegungen wenden Sie auch auf Ihr Finanzvermögen an. Ihre Familie lässt einen grossen Teil ihres Vermögens von der LGT verwalten. Welche Grundsätze gelten dabei?S.D. Prinz Max: Wir investieren mit einer langfristigen Optik
und gehen bei der Vermögensanlage äusserst diszipliniert vor.
Sie sind beide Vertreter einer erfolgreichen und vermögenden Unternehmerfamilie. Ihre Familie führt die LGT Group, aber auch weitere Unternehmen, beispielsweise den grössten Saatguthersteller Nordamerikas. Sie bewirtschaftet Ländereien und Immobilien und be sitzt eine der bedeutendsten privaten Kunstsammlungen der Welt. Was bedeutet ein solches Vermögen für Sie?
Der nächsten Generation die gleichen Möglichkeiten bieten
Sieht die Family Governance als wichtige Grundlage für den Erhalt des Familienvermögens: S.D. Prinz Philipp von und zu Liechtenstein.
«Familien sollten wichtige Ver mögensfragen zur Nachfolge,
Erbteilung oder Nutzniessung mit einer sogenannten Family
Gover nance klar und eindeutig regeln.»
S.D. Prinz Philipp von und zu Liechtenstein
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Wir sind fest davon überzeugt, dass man Risiken sinnvoll diver-
sifizieren sollte, das heisst, nicht alles auf eine Karte zu setzen.
Die Finanzmärkte reagieren emotional und sind nur bedingt ef-
fizient. Solche Ineffizienzen kann man als Anleger ausnutzen,
wenn man das entsprechende Know-how hat. Wir versuchen
deshalb, für jede Anlageklasse und jedes Anlageinstrument die
jeweils führenden Vermögensmanager zu identifizieren, ob die
jetzt in unserer Bank arbeiten oder als externe Manager von uns
ein Mandat erhalten. Natürlich gelingt auch uns nicht immer
alles. Wichtig ist, dass man daraus lernt und die notwendigen
Konsequenzen zieht. Wenn ich die langfristige Anlageperfor-
mance unseres eigenen Vermögens betrachte, muss ich sagen:
Wir haben es im Grossen und Ganzen ziemlich gut gemacht.
Anlageerfolg hängt auch davon ab, dass man die grossen Trends richtig antizipiert. Welche für Anleger wichtigen Trends sehen Sie in der mittel bis langfristigen Zukunft?S.D. Prinz Max: Ein wichtiger Trend mit immer noch sehr viel
Momentum ist die globale Verschiebung der wirtschaftlichen
Kräfteverhältnisse von West nach Ost und damit verbunden
der Aufschwung Asiens. Wir haben diesen Trend sehr frühzei-
tig erkannt. Heute arbeitet rund ein Drittel unserer Mitarbei-
tenden in Asien. Mit Hongkong und Singapur haben wir zwei
attraktive Plattformen in dieser Wachstumsregion, die auch für
Anleger wichtig bleiben wird. Einen zweiten Trend sehe ich in
der zunehmenden Polarisierung der Gesellschaft in unseren
westlichen Demokratien. Diese Entwicklung wird durch die
aktuelle Wirtschaftskrise noch akzentuiert. Das ist nicht nur
gesellschaftlich gefährlich, sondern könnte zu Verwerfungen an
den Finanzmärkten führen.
S.D. Prinz Philipp: Ein drängendes Thema dürfte auch die
Inflation werden. Es ist leider damit zu rechnen, dass die in
vielen Ländern aufgetürmte Staatsverschuldung entweder über
Inflation oder noch schlimmer, durch Einschränkungen der
Verfügungsgewalt über privates Vermögen abgebaut wird.
Stichworte hierzu sind Kapitalausfuhrbeschränkungen oder
Zwangsanleihen. Aus dieser Optik sollte man auch in Sachwerte
diversifizieren und prüfen, welche Teile seines Vermögens man
sinnvollerweise in Ländern mit einer hohen Rechtssicherheit
und soliden öffentlichen Finanzen – hierzu zähle ich beispiels-
weise die Schweiz und Liechtenstein – platzieren will.
Die LGT fungiert als Family Office für die Fürstliche Familie. Wie profitieren Ihre Kunden von dieser speziellen Konstellation?S.D. Prinz Philipp: Familien sollten wichtige Vermögensfra-
gen zur Nachfolge, Erbteilung oder Nutzniessung mit einer so-
genannten Family Governance klar und eindeutig regeln. Wir
bieten hierzu exklusive Plattformen an, auf denen sich Familien
und deren Berater über solche Fragen austauschen können. Ich
stelle immer wieder fest, dass dieser Austausch für sämtliche
Beteiligten, auch für uns, ungemein wertvoll ist.
S.D. Prinz Max: Wir sind mittlerweile ein grosses Multi-Fam-
ily-Office, mit einer klaren Ausrichtung auf das Vermögensma-
nagement. Unser Know-how in traditionellen und alternativen
Anlagen hat heute eine Breite und Tiefe, die in unserer Branche
fast einzigartig ist. Andere Familien und Anleger können von
diesen Erfahrungen profitieren, indem sie entweder in die glei-
che Strategie wie die Fürstliche Familie investieren oder diese
als Benchmark nutzen. Sie können aber auch gezielt in einzel-
nen Bereichen an unserer Expertise teilhaben.
S.D. Prinz Philipp von und zu Liechtenstein, Jahrgang 1946, ist seit
2001 Chairman der LGT Group.
S.D. Prinz Max von und zu Liechtenstein, Jahrgang 1969, ist seit
2006 CEO der LGT Group.
Plädiert für eine langfristige Perspektive beim Investieren: S.D. Prinz Max von und zu Liechtenstein.
«Unser Know-how in traditionellen und alternativen Anlagen hat heute eine Breite und Tiefe, die in unserer
Branche fast einzigartig ist.»
S.D. Prinz Max von und zu Liechtenstein