3
Der öffentliche Kredit. (Taschenbücher für Geld, Bank und Börse, Band 23) by Karl-Heinrich Hansmeyer; Ph. Möhring; Hch. Rittershausen Review by: Fritz Neumark FinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 24, H. 3 (1965), pp. 564-565 Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KG Stable URL: http://www.jstor.org/stable/40909980 . Accessed: 16/06/2014 00:30 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . Mohr Siebeck GmbH & Co. KG is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to FinanzArchiv / Public Finance Analysis. http://www.jstor.org This content downloaded from 62.122.72.154 on Mon, 16 Jun 2014 00:30:51 AM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

Der öffentliche Kredit. (Taschenbücher für Geld, Bank und Börse, Band 23)by Karl-Heinrich Hansmeyer; Ph. Möhring; Hch. Rittershausen

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Der öffentliche Kredit. (Taschenbücher für Geld, Bank und Börse, Band 23)by Karl-Heinrich Hansmeyer; Ph. Möhring; Hch. Rittershausen

Der öffentliche Kredit. (Taschenbücher für Geld, Bank und Börse, Band 23) by Karl-HeinrichHansmeyer; Ph. Möhring; Hch. RittershausenReview by: Fritz NeumarkFinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 24, H. 3 (1965), pp. 564-565Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KGStable URL: http://www.jstor.org/stable/40909980 .

Accessed: 16/06/2014 00:30

Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at .http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp

.JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range ofcontent in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new formsof scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected].

.

Mohr Siebeck GmbH & Co. KG is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access toFinanzArchiv / Public Finance Analysis.

http://www.jstor.org

This content downloaded from 62.122.72.154 on Mon, 16 Jun 2014 00:30:51 AMAll use subject to JSTOR Terms and Conditions

Page 2: Der öffentliche Kredit. (Taschenbücher für Geld, Bank und Börse, Band 23)by Karl-Heinrich Hansmeyer; Ph. Möhring; Hch. Rittershausen

564 Besprechungen

K.H. Hansmeyer: Der öffentliche Kredit. (Taschenbücher für Geld, Bank und Börse, herausgegeben von Ph. Möhring und Hch. Rittershausen, Band 23.) Frankfurt/M. 1965. Fritz Knapp. 130 Seiten.

Neuere Arbeiten in deutscher Sprache über Fragen des öffentlichen Kredits sind ziemlich rar. Um so mehr ist es zu begrüßen, daß Hansmeyer nunmehr eine Publikation vorlegt, die bei aller - durch die äußeren Umstände gebotenen - Knapp- heit eine ausgezeichnete Einführung in die meisten Probleme des öffentlichen Kre- dits darstellt.

Besonders erfreulich ist es, daß der Autor, dessen pädagogisches Darstellungs- geschick und klarer Stil lobende Erwähnung verdienen, sich weitgehend von den üblichen Schemata entfernt und unter geschickter Verbindung von Theorie und Empirie die modernen Probleme und Institutionen in den Mittelpunkt seiner Be- trachtungen gerückt hat. Dabei scheut er vielfach von einer suaviter in modo, aber fortiter in re geführten Kritik an Entartungserscheinungen nicht zurück, die speziell, aber keineswegs nur die Schulden- und mehr noch die Darlehnspolitik der Bundes- republik aufweisen (s. etwa SS. 103, 118 und 127).

Von einer kurzen Einführung abgesehen, zerfällt die Schrift in vier Kapitel, die nacheinander die Technik der öffentlichen Schuld, die sogenannten Deckungsgrund- sätze, die öffentliche Schuld im Dienste der Politik und den öffentlichen Kredit als ,,neue(< Ausgabenart behandeln.

Daß auch Fragen der Kredittechnik in den Kreis der Untersuchungen einbe- zogen worden sind, ist sehr zu begrüßen, wenn auch in dieser Beziehung der be- schränkte Raum meist nur Andeutungen gestattet hat, so daß namentlich wesent- liche Einzelheiten der Emissions- und noch mehr der Tilgungstechnik zu kurz ge- kommen sind. Was die Deckungsgrundsätze betrifft, so gibt der Verfasser einen guten Überblick über die Entwicklung dieser Lehren und stellt sich im wesentlichen auf den Standpunkt der „neuen" Theorie; die von ihm als „modernistisch" bezeichnete Theorie des kompensatorischen Budgets mit ihren Folgewirkungen für die Kredit- politik lehnt er freilich (mit Recht, soweit die Realitätsbezogenheit ihrer Hypothesen in Frage steht) ab. Erstaunlich und etwas inkonsequent erscheint dagegen, daß Hansmeyer, nachdem er, wenn ich ihn recht verstanden habe, die alten „objekt- bezogenen" Kreditregeln abgelehnt hat, S. 67 f. meint, es sei an diesen doch so viel richtig, „daß sie der Politik immer das Außergewöhnliche einer Schuldenaufnahme vor Augen führen wollen". Fraglich dürfte es auch sein, ob die Überschrift des dritten Kapitels zweckmäßig ist; niemand wird stärker als der Rezensent geneigt sein, die Bedeutung politisch-soziologischer Faktoren für die öffentliche Finanzwirt- schaft anzuerkennen, aber nun Konjunkturpolitik (S. 79 ff.), Redistributionspolitik (S. 88 ff.) und schließlich das Problem der Grenzen der Schuldaufnahme mit den (tatsächlich essentiell politischen) Fragen der Willensbildung und Koordinierung der Verschuldung in einen Topf zu werfen und mit der erwähnten Überschrift zu ver- sehen, dürfte der Klarheit abträglich sein.

Als außerordentlich verdienstlich sehe ich es an, daß Hansmeyer relativ weit mehr, als das bei uns üblich ist, Fragen des Kommunalkredits - auf welchem Gebiete er ein besonderer Kenner ist - neben denen des Staatskredits i.e. S. berücksichtigt hat. Dagegen halte ich es für fraglich, ob die - an sich sehr willkommenen - Dar- legungen über den Kredit als Ausgabenart (hauptsächlich im 4. Kapitel zu finden) in einem Buch wie dem vorliegenden ihren richtigen Platz haben oder überhaupt in eine Untersuchung über den öffentlichen Kredit hineingehören. Das ist eine Grund- satzfrage, hinsichtlich derer die Geeister sich scheiden. Gewiß bestehen manche Be- ziehungen zwischen Kreditnahme und Kreditgabe, oder vielmehr: können solche Beziehungen bestehen. Aber im Grunde handelt es sich doch m. E. um zwei essentiell verschiedene Fragenkreise, und es muß den mit der Materie wenig Vertrauten schon zu Beginn der Lektüre des Buches verwirren, wenn öffentliche Kredite bald als Ein- nahmen-, bald als Ausgabenkategorie bezeichnet werden. Ich würde es jedenfalls vorziehen, im zweiten Falle von öffentlicher Darlehnsge Währung zu sprechen, und die damit verbundenen Probleme bzw. Institutionen (wenn überhaupt) nur insoweit

This content downloaded from 62.122.72.154 on Mon, 16 Jun 2014 00:30:51 AMAll use subject to JSTOR Terms and Conditions

Page 3: Der öffentliche Kredit. (Taschenbücher für Geld, Bank und Börse, Band 23)by Karl-Heinrich Hansmeyer; Ph. Möhring; Hch. Rittershausen

Besprechungen 565

in die Untersuchung des öffentlichen Kredits einbeziehen, wie dessen Inanspruch- nahme erfolgt, um Darlehen gewähren zu können.

Dies ist der einzige wichtigere Punkt, in dem ich dem Autor nicht zu folgen vermag. Für eine Neuauflage sei lediglich noch hinzugefügt, daß der Titel der be- kannten Schrift von C. Dietzel zwar im Literaturverzeichnis korrekt, auf S. 48 aber wohl infolge eines Druckfehlers falsch wiedergegeben, daß S. 35 nach der ohne An- gabe eines Zinsfußes erwähnten Dawes- Anleihe von der 5 y2%igen Young- Anleihe, die Rede ist, während in Wahrheit die Zinsen der Young-Anleihe, je nach Art, zwischen 3 und 5% variieren und lediglich ein Teil der Dawes- Anleihe mit 5 y2% verzinst wird, und daß es sich empfehlen dürfte, von problematischen Prognosen, wie etwa der auf S. 40 über langsameres Steuerwachstum und stärkere Kapital- marktbeanspruchung durch den Bund, abzusehen.

Abschließend sei betont, daß Hansmeyers kleine Schrift ein rühmenswertes Beispiel dafür bildet, wie man einen an sich recht ausgedehnten Problemkreis auf das Wesentliche zu reduzieren und ihn in zugleich verständlicher und doch durchaus wissenschaftlicher Weise zu behandeln vermag.

F. Neumark

Charles K. Cobb, Jr., and Francesco Forte (correspondent): Taxation in Italy. (Harvard Law School, International Program in Taxation.) Chicago 1964. Commerce Clearing House, Inc. 868 Seiten.

Wie alle anderen bislang erschienenen Bände der von der Harvard Law School im Benehmen mit dem Sekretariat der UN herausgegebenen „ World Tax Series" zeichnet sich auch der vorliegende durch klaren Aufbau und äußerste Gründlichkeit aus. Entsprechend dem allgemein bei der Reihe angewandten Schema beginnt die vorliegende Arbeit - nach den üblichen Vorbemerkungen und einer (zum Teil etwas einseitig ausgewählten) Bibliographie - mit einem über 300 Seiten umfassenden ersten Hauptteil, der „Description of the Tax System" überschrieben ist und in dem nach einer relativ ausführlichen Einführung in das italienische Steuersystem ein Abriß der Steuern auf das Einkommen, der im weiteren Sinne als Vermögens- belastungen angesehenen Abgaben sowie schließlich der Verkehr- oder Umsatz- steuern (,, taxes on transactions") gegeben wird. Der zweite Hauptteil - auf ihn entfällt nicht viel weniger als die Hälfte des Gesamttextes - bringt dann eine sehr eingehende Analyse der Einkommensbesteuerung, während Teil III eine ebenfalls ziemlich ausführliche Darstellung der Registrierungsabgabe und namentlich der allgemeinen Umsatzsteuer enthält.

Wer auch nur eine leidlich exakte und umfassende Vorstellung von der Struktur des italienischen Steuersystems im allgemeinen, der Einkommens- und der Umsatz- besteuerung im besonderen hat, wird die außerordentlich großen Schwierigkeiten zu würdigen wissen, denen sich selbst so hervorragend geschulte Spezialisten wie die Verfasser des vorliegenden Bandes bei ihrer Arbeit gegenüber sahen. Die Schwie- rigkeiten beginnen bereits bei dem Bemühen, für die italienischen Bezeichnungen der Abgaben sowie zahlreicher steuertechnischer Einzelheiten adäquate Termini in der heimischen Sprache, im vorliegenden Falle also der englischen, zu finden. Obwohl mir die Übersetzung in den meisten Fällen geglückt zu sein scheint, hege ich doch in bezug auf einige Ausdrücke gelinde Zweifel, ob sie von dem durch- schnittlichen anglo- amerikanischen Leser, falls dieser nicht bereits einige Kenntnisse des italienischen Steuerrechts besitzt, richtig verstanden werden können. So ist die Bezeichnung „general tax on receipts" für die italienische Umsatzsteuer, die bekanntlich in ihrem Heimatlande „imposta generale sulle entrate" heißt, zwar formal korrekt, aber doch wohl sachlich leicht irreführend. Noch angreifbarer er- scheint mir die im Anschluß an die ältere und (leider) auch Teile der neueren italie- nischen Finanzwissenschaft verwendete Bezeichnung „income tax" für jenes Bündel von Abgaben, die größtenteils nichts anderes als (nach deutscher Terminologie) Ertragsteuern sind, wenn auch die bei weitem wichtigste unter ihnen, die „imposta

This content downloaded from 62.122.72.154 on Mon, 16 Jun 2014 00:30:51 AMAll use subject to JSTOR Terms and Conditions