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H.U. von Balthasar, Theodramatik. Prolegomena, Einsiedeln 1973, 588. Eine ähnliche Feststellung bei M. Buber, Nachwort zu den2
Schriften über das dialogische Prinzip, in: Das dialogische Prinzip. Heidelberg 1965, 309.
1
Der personale Ansatz in der Theologie von Papst Benedikt XVI.
In seiner Ansprache am Beginn des letzten Konklaves, also unmittelbar vor seiner Wahl
zum Bischof von Rom, beantwortet Joseph Ratzinger die gegenwärtige »Diktatur des
Relativismus« mit dem christlichen Glaubensbekenntnis: »Wir aber haben ein anderes Maß:
den Sohn Gottes, den wahren Menschen. Er ist das Maß des wahren Humanismus.« Er1
entfaltet mit seinem theologischen Ansatz ein personales Menschenbild, welches Grundla-
ge jedes christlichen Humanismus ist.
Aber Joseph Ratzinger dürfte eher nur indirekt vom dialogischen Ansatz der Philosophie im
letzten Jahrhundert geprägt worden sein, obwohl er sich von ihm gewiß in vielem als
Antwort auf die Zeit anregen ließ: »Es ist nicht von ungefähr«, schreibt Hans Urs von
Balthasar , »daß im Todesjahr Simmels, 1918, und im folgenden eines der seltsamsten2
Phänomene ‘akausaler Kontemporalität’ in der Geistesgeschichte sich ereignete: der
gleichzeitige Aufbruch des ‘dialogischen Prinzips’ auf getrenntesten Feldern.« Der Ansatz
dialogischen Denkens ist als eine Antwort auf jene Entwicklung in der abendländischen
Philosophie zu verstehen, die das Denken seit Descartes immer mehr von der Seinsfrage
entfernte, so daß es sich in einem Subjektivismus verlor, darum bemüht, sich selbst zu er-
und begründen, während das Sein allem Denken verschlossen zu sein schien; die Dinge
galten nur noch als Erscheinungen, die in ihrem »An-sich« unerkennbar blieben. Der
Historismus hingegen suchte die geschichtliche Bedingheit aller Vernunfterkenntnis auf-
zuweisen. Am Ende dieser Entwicklung standen die Identitätsphilosophie des Idealismus
und der Materialismus.
Das relationale Prinzip
Der Personalismus, wie er sich in den 50er und 60er Jahren des letzten Jahrhunderts
entfaltete, wurde angeregt von Martin Buber, Franz Rosenzweig, Ferdinand Ebner, Max
Müller, Romano Guardini, Bernhard Welte u.a. Doch Joseph Ratzinger fand über seinen
Lehrer Theodor Steinbüchel den Weg zur »Dialogischen Philosophie«. Schon früh entwik-
kelte er seinen personalen Ansatz, und zwar besonders in seinem Werk »Einführung in das
Christentum«, wo er für das Kirchenverständnis wie auch für die Trinitäts- und Eucharistie-
lehre von grundlegender Bedeutung wurde.
Menschsein heißt Bezogensein. Erst in der Begegnung mit den anderen gelangt der einzelne
zu sich selbst. Ohne Gemeinschaft mit den anderen gibt es aber auch keine Beziehung zu
J. Ratzinger, Auf Christus schauen. Einübung in Glaube, Hoffnung, Liebe. Freiburg-Basel-Wien 1989, 32.3
J. Ratzinger, Pfingstpredigt, in: ders., Bilder der Hoffnung. Wanderungen im Kirchenjahr, Freiburg-Basel-Wien 1997, 76-86, hier4
79f.
J. Ratzinger, Dogma und Verkündigung. München 1973, 210.5
2
Gott, denn nur durch Ansprache von anderen findet der einzelne zum christlichen Glauben:
Gottes Wort wird in menschlichen Worten verkündigt. Durch Teilhabe an der Gottesbezie-
hung der anderen erhält der einzelne die tiefste Möglichkeit menschlicher Gemeinschaft:
»Auch die Gottesbeziehung ist zugleich und zuerst Menschenbeziehung; sie beruht auf
einer Kommunion der Menschen, ja, das Kommunizieren der Gottesbeziehung vermittelt
überhaupt die tiefste Möglichkeit menschlichen Kommunizierens, das über die Nützlichkeit
hinaus bis auf den Grund der Person reicht.« 3
Joseph Ratzinger wählt nicht bloß aus methodischen Gründen einen personalen Ansatz, ist
dieser doch aufs engste mit dem Wesen des christlichen Glaubens verbunden: »Die
christliche Alternative zum Nirwana ist die Trinität, jene letzte Einheit, in der das Gegen-
über von Ich und Du nicht zurückgenommen ist, sondern im Heiligen Geist sich inein-
anderfügt. In Gott gibt es Personen und gerade so ist er Verwirklichung letzter Einheit«;
von daher wird einsichtig, »was Kirche in ihrem tiefsten Wesen ist: die Überwindung der
Grenze von Ich und Du, die Vereinigung der Menschen untereinander durch die Selbstüber-
schreitung in ihren Grund hinein, in die ewige Liebe. Kirche ist das Einbezogenwerden der
Menschheit in die Lebensweise des trinitarischen Gottes.«4
Immer schon ist der Mensch gerufen in den Dialog mit der ewigen Wahrheit und Liebe:
»Der Personbegriff drückt von seinem Ursprung her also die Idee des Dialogs aus und
Gottes als des dialogischen Wesens. Er meint Gott als das Wesen, das im Worte lebt und
im Wort als Ich und Du und Wir besteht. Von dieser Erkenntnis Gottes her ist dem Men-
schen auf eine neue Weise sein eigenes Wesen deutlich geworden.« Durch die Offen-5
barung in Christus gelangt das Geschöpf in die größte Nähe und Intimität zu Gott.
Daß Theologie und Anthropologie, Trinitätslehre und Christologie aufs engste zusammen-
gehören, bestätigt ein Blick in die Glaubensgeschichte. Gerade Fragen der Trinitätstheolo-
gie waren es, die in der frühen Christenheit wesentlich dazu beitrugen, den Begriff der
»Person« auszuprägen, mit dem sich die Gotteslehre in Christologie und Anthropologie
weiter entfalten ließ. Dieser Ansatz wurde in unserer Zeit, besonders seit dem II. Va-
tikanum, endgültig bestimmend für theologisches Denken und Fragen. So stellt Joseph
Ratzinger in seinem Kommentar zu »Gaudium et Spes« (22) fest: »Man wird wohl sagen
dürfen, daß hier erstmals in einem lehramtlichen Text ein neuer Typus einer ganz christo-
zentrischen Theologie auftritt, die von Christus her Theologie als Anthropologie wagt und
dadurch gerade erst radikal theologisch wird, indem sie über Christus auch den Menschen
J. Ratzinger, LThK E III 350.6
J. Ratzinger, Dogma und Verkündigung, 220.7
R. Berlinger, Augustins dialogische Metaphysik. Frankfurt 1962.8
Ebd., 12.9
J. Ratzinger, LThK E III 318f.10
3
in die Rede von Gott einbezieht, die tiefste Einheit der Theologie aufdeckend.« Christus ist6
der eigentliche Mensch, das Exemplum wahren Menschseins: »Wenn der Mensch um so
mehr bei sich selbst ist und um so mehr er selbst ist, je mehr er über sich hinauszugreifen
fähig ist, je mehr er beim anderen ist, dann ist der Mensch um so mehr er selbst, je mehr
er beim ganz Anderen, bei Gott ist.«7
Der personale Ansatz in der Theologie läßt sich, wie gesagt, bis in die Frühzeit der Kirche
verfolgen. Berlinger zeigte in einer Studie , daß sich spätestens mit Augustinus die Wende8
von einem kosmologischen Weltverständnis zu einer ontologischen Anthropologie vollzog,
fernab aber noch von einer Psychologisierung des Weltverständnisses: »Denn das Fun-
dament dieser Anthropologie ist keineswegs die Subjektivität des denkenden, fragenden,
verstehenden Subjektes, sondern die Personalität des Menschen. Ist jedoch die Personalität
des Menschen das Fundament dieser Anthropologie, so ist die Person trotz ihrer Zeitlich-
keit, ihrer Weltlichkeit, ihrer Geschichtlichkeit aufgrund der Reflexivität, der Freiheit und
der Dialogizität als Substanz zu begreifen. Damit wird die Person, weil sie die endliche und
zeitliche Mitte von Welt ist, ontologisch bedeutsam.« Bei Augustinus findet sich kein9
Subjektivismus im modernen Sinn. Der Mensch wird noch nicht cartesianisch als »res
cogitans« gedacht, vielmehr weiß er sich zuvor gedacht durch ein ihn aus der Transzen-
denz ergreifendes Du.
Der personale Ansatz, wie er sich seit Augustinus entfaltete, gründet in der Schöpfungs-
lehre. Über die theologische Lehre von der Gottebenbildlichkeit des Menschen heißt es bei
Joseph Ratzinger in seinem Kommentar zu »Gaudium et Spes« (12), daß das Konzil mit10
Augustinus die Gottebenbildlichkeit des Menschen ansehe als jene Befähigung, die ihn Gott
erkennen und lieben lasse. Bei dem Versuch, die moderne Philosophie der Person, etwa das
dialogische Prinzip von Ebner und Buber, einzubeziehen, heißt es bei der Verhältnisbestim-
mung des Menschen als Mann und Frau, daß die »Verwiesenheit des Menschen auf das Du
[...] für sein Wesen als Mensch konstitutiv ist«; doch korrigierend fügt Joseph Ratzinger
hinzu, man hätte besser bei der Gottebenbildlichkeit des Menschen angesetzt; denn
»Person« sei letztlich nicht vom mitmenschlichen Du her zu begründen, sondern nur von
Gott her.
Seinen personal-dialogischen Denkansatz führt Joseph Ratzinger besonders in der »Ein-
führung in das Christentum« durch. Er ersetzt den Ansatz eines statischen und verfestigten
J. Ratzinger, Einführung in das Christentum. München 1968, 297.11
4
Wirklichkeitskonzeptes durch ein Verständnis des Seins als Sein-Für, als beziehungshaftes
Sein, als relationales Sein. Denn der letzte Grund allen Seins ist ja die Liebe. Deshalb
kommt die dialogische Ontologie erst voll zur Entfaltung in der Gotteslehre: Gott, das
höchste Sein und der Grund allen Seins, ist personaler Austausch, Dialog in Liebe. Ein
solches Seinsverständnis bestätigt sich wiederum in der Christologie, denn der Men-
schensohn ist der »Sohn«, der vom Vater ausgegangen ist und sein ganzes Dasein in
unmittelbarer Relation zum Vater lebt.
Der exemplarische Mensch
Damit zeigt sich, daß der Denkansatz eines dialogischen Menschenbildes christologisch
begründet ist. Schöpfung und Mensch werden von Christus aus gesehen. Erst die Humani-
tät des zweiten Adam, der durch das Kreuz gegangen ist, bringt die wahre Humanität ans
Licht: »Der Grunddialog, der den Menschen allererst als Menschen konstituiert, geht
bruchlos über in den Gnadendialog, der Jesus Christus heißt.« 11
Joseph Ratzinger sieht »Natur« von der Gnade her, aber er übersieht sie nicht: Unter dem
Gesetz der Gnade realisiert sich die Natur als sie selbst. Natur und Gnade kann man nicht
gegeneinander ausspielen, weil sie in Christus, der »analogia caritatis« in Person, mitein-
ander verbunden sind. Nicht anders verhält es sich beim Menschen, der in den Lebens-
bereich Christi einbezogen ist. Er wird nicht erst in zwischenmenschlicher Kommunikation
und Partnerschaft zu einer Person, sondern ist es immer schon von Gott her: Die Gottes-
ebenbildlichkeit macht seine Gottfähigkeit, aber eben auch seine Personfähigkeit aus. Vor
Gott ist er eine unendlich geliebte Person. So gründet im Personbegriff das Menschenbild
des Christentums, und es wird wohl kaum jemals möglich sein, den Personbegriff durch
einen anderen zu ersetzen.
Man könnte sagen, daß Joseph Ratzinger eigentlich nicht so sehr einen »dialogischen«,
sondern einen »relationalen« Ansatz vertritt. Als Grundgesetz seiner relationalen Ontologie
gilt: Wie in Gott die Personen als Relationen zu verstehen sind, so verhält es sich auch
beim Menschen: Als Bild und Gleichnis Gottes lebt er in den Relationen von Ich, Du und
Wir. Es gibt - bei aller notwendigen Differenz - eine »analogia caritatis«, die es erlaubt, al-
les Sein in Gott, aber auch in der Schöpfung als Liebe und somit als Relation zu denken.
Aus diesen Überlegungen klärt sich eine andere Auseinandersetzung Ratzingers, nämlich
die mit Karl Rahner, für den Christsein authentische Annahme des eigenen Selbst bedeutet:
»Wer sein Dasein annimmt, der sagt zu Christus ja«. Das hat zur Konsequenz, wie Joseph
Ratzinger bemerkt, daß »Rahners Verschmelzung von Geschichte und Wesen im Begriff
des ‘absoluten Heilbringers’ zu einer Spiritualität der Selbstannahme und der Identifikation
J. Ratzinger, Theologische Prinzipienlehre. Bausteine zur Fundamentaltheologie, München 1982, 176.12
Ebd., 55.13
J. Ratzinger, Einführung in das Christentum, 190.14
5
von Menschen überhaupt mit Christsein« führt und das Besondere ins Allgemeine aufge-12
löst wird. Die unüberbietbare und einzigartige Neuheit des Christusereignisses wird erst ge-
wahrt, wenn gilt: Das Besondere ist das Allgemeine.
Joseph Ratzinger wurde selbst der Vorwurf gemacht, daß er das Sein Jesu mit dem Sein
der Christen identifiziere. Aber die von ihm gesetzte Identifikation sieht anders aus: »Der
Mensch kann sich nicht mit Gott identifizieren, aber Gott hat sich mit dem Menschen
identifiziert.« Keiner kann das Besondere im Gottesverhältnis Jesu nachahmen, aber jeder13
ist in das Gottesverhältnis Jesu hineingenommen. Christus ist keine ontologische Ausnah-
me, wohl aber der ontologische Grund allen Menschseins. Was für Christus gilt, darf als
anthropologische Aussage generalisierbar werden. Denn die verwirklichte Einheit mit Gott
in Christus ist die höchste Vollendung allen Menschseins. In der Christologie liegt das wah-
re Modell jeder menschlichen Existenz, doch »als der exemplarische, als der maßgebende
Mensch überschreitet er die Grenze des Menschseins; nur so und nur dadurch ist er der
wahrhaft exemplarische Mensch« . Christus, der »exemplarische Mensch«, gilt in der14
Konkretheit seiner Person als Exemplar für all das, was Menschsein ist.
Joseph Ratzinger geht es hier um keinen philosophischen Ansatz, wie ihn Max Scheler
durchführt, sondern um das biblische Theologumenon vom »eschatos Adam«. In Christus,
dem auferstandenen und am Ende der Zeiten wiederkehrenden Herrn, gründet die Einheit
von Hominisation und Christologie. Während wir mit dem ersten Adam leiblich verbunden
sind, hat sich Christus, der letzte Adam, durch die Taufe mit uns auf pneumatische Weise
vereint.
In Christus, dem menschgewordenen und erhöhten Gottessohn, zeigt sich, wie der Mensch
eigentlich gemeint ist. Insofern ist er nicht die »Ausnahme« menschlichen Daseins, in ihm
wird vielmehr deutlich, woraufhin das ganze Menschsein ausgerichtet ist, denn »indem
Christus Mensch wurde, geschah etwas mit dem Menschsein überhaupt, mit der mensch-
lichen Natur als solcher. Das Menschsein ist ja nach ihnen [= den Vätern] in allen Men-
schen ein einziges [...] Was also an einer Stelle der menschlichen Natur widerfährt, wirkt
sich irgendwie auf die ganze Natur aus, kann nicht gleichgültig bleiben für die anderen
Inhaber dieser Natur. [...] Wenn nun Gott Mensch wurde, einen Menschen an sich zog in
die Einheit mit Gott hinein, dann hat er damit das Menschsein aller Menschen angerührt,
dann ist dieser ganze Organismus in Bewegung geraten auf Gott hin. Das Menschsein Jesu
Christi ist gleichsam die göttliche Angelrute, die das eine Menschsein aller Menschen
getroffen hat und es nun zieht, so daß dies ganze Menschsein aller Menschen hineinge-
führt wird in die Einheit des Leibes Christi, des Gottmenschen, heraus aus der tödlichen
J. Ratzinger, Die Einheit der Nationen. Eine Vision der Kirchenväter, Salzburg/München 1971, 32f.15
J. Ratzinger, Einführung in das Christentum, 144.16
J. Ratzinger, Dogma und Verkündigung, 222.17
W. Kasper, Theorie und Praxis innerhalb einer theologia crucis. Antwort auf J. Ratzingers »Glaube, Geschichte und Philosophie«,18
in: Hochland 62 (1970) 152-159.
Ebd., 152.19
Ebd., 156.20
6
Zerrissenheit jener Absonderung, die ‘Sünde’ heißt.«15
In solchen Ausführungen zeigt sich, welche Schlüsselstellung das relationale Prinzip im
Denken Ratzingers einnimmt. Es handelt sich wirklich um eine »Revolution des Weltbildes:
Die Alleinherrschaft des Substanzdenkens wird gebrochen, Relation als gleichrangige
Urweise des Wirklichen entdeckt« .16
Gewiß läßt sich sagen, daß das dialogische Prinzip das Denken Ratzingers beeinflußt hat;
er dachte, was zu seiner Zeit im Aufbruch war. Aber Grundgedanken dialogischen Denkens
fehlen bei ihm. So läßt sich zusammenfassend sagen, daß der theologische Ansatz
Ratzingers eher einer relationalen Ontologie entspricht, wie sie in der biblischen Botschaft
von der Gottesebenbildlichkeit des Menschen, in der Theologie Augustins und in den
Konzilsaussagen des II. Vatikanum vorliegt.
Vor allem die Trinitätstheologie führt Joseph Ratzinger zu einem relationalen Grundver-
ständnis des Glaubens. Begriffe wie »relatio« und »communio« sind trinitarische, christolo-
gische und ekklesiologische, also theologische Grundkategorien. Deshalb formuliert er die
Grenze eines dialogischen Ansatzes wie folgt: »Es gibt im Christlichen nicht einfach ein
dialogisches Prinzip im Sinn der reinen Ich-Du-Beziehung, und zwar weder vom Menschen
her, der in der geschichtlichen Kontinuität des Gottesvolkes, in dem umfassenden ge-
schichtlichen Wir, das ihn trägt, seinen Standort hat; noch gibt es dieses reine dialogische
Prinzip von Gott her, der seinerseits kein einfaches Ich, sondern wiederum das Wir von
Vater, Sohn und Geist ist.«17
Der personale bzw. relationale Ansatz Ratzingers löste von Anfang an Diskussionen aus.
Im Jahr 1970 reagiert Walter Kasper sehr heftig auf die »Einführung in das Christentum18
(1968); er wirft Joseph Ratzinger vor, daß er in seinem Buch »die Vorordnung des Glau-
bens vor der Liebe (vgl. DS 1578) nicht mehr gewahrt« habe, ja, man müsse sogar von ei-
nem latenten »Idealismus und von der Gefahr eines Säkularismus sprechen« ; bei einem19
solchen Denkansatz werde schließlich »Gott zum Korrelat des Menschen« gemacht . Da20
Joseph Ratzinger nun selbst zugibt, vom Denken Max Schelers beeinflußt worden zu sein,
wurde der Vorwurf laut, seine Theologie tendiere »ohne eine historisch begründete Dar-
stellung Jesu dahin, das Reden von Jesus mit dem Reden vom Menschen im allgemeinen
R.A. Krieg, Kardinal Ratzinger, Max Scheler und eine Grundfrage der Christologie, in: ThQ 160 (1980) 106-122.21
J. Ratzinger, Einführung in das Christentum, 171.22
R.A. Krieg, Kardinal Ratzinger, 112.23
7
zu vermengen« ; Jesus bleibe nur ein Beispiel, das den anderen zur Nachahmung gegeben21
sei, so daß er lediglich ein »Sohn« unter vielen wäre. Der anthropologische Ansatz Ratzin-
gers, so lautet der Vorwurf, stelle die Christologie in den Schatten, da er sich mehr auf die
Tugenden konzentriere, die alle Menschen mit Jesus teilen, als auf seine Besonderheit.
Kurzum, Jesus bleibe nur »der exemplarische Mensch [...], in dem die wahre Gestalt des
Menschen, die Idee Gottes mit ihm vollends ans Licht tritt« . Es heißt sogar: »Seine22
Betrachtung über den Sinn der Inkarnation ist daher keine Darstellung Jesu. Sie ist eine
Schilderung des christlichen Lebens im allgemeinen.« 23
Auf diese und ähnliche Einwände kann hier nicht weiter eingegangen werden; eine kon-
krete Arbeit am Text wäre vonnöten. Doch die bisherigen Ausführungen können eine
vorläufige Antwort sein, machen sie doch schon deutlich, daß solche Vorwürfe an dem
christologischen Anliegen Ratzingers vorbeigehen. Ihm zufolge ist der Glaube ein Sich-Stüt-
zen auf Jesus, den Gottessohn. Glaube bedeutet »Aufbrechen der Tür meiner Subjektivi-
tät« in die »communio« bzw. Kommunion zwischen Gott und den Menschen und der
Menschen untereinander, die ihren letzten Grund in Christus hat, der selbst die Kommunion
von Gottsein und Menschsein ist. Im folgenden soll es um die weitere Entfaltung dieses
relationalen Ansatzes gehen, die Joseph Ratzinger im Vergleich zu anderen Religionen
durchführt.
Hörig dem Anruf
Das Neue des christlichen Glaubensverständnisses hebt Joseph Ratzinger mit einem Blick
auf die Religionsgeschichte hervor. Diese führte in einem ersten großen Übergang von den
Erfahrungen der Primitiven zum Mythos, während sich der Ausbruch aus dem Mythos auf
dreierlei Weise vollzog, zunächst in der Form der Mystik, sodann in der monotheistischen
Revolution (Israel), durch die an die Stelle des Mythos, einem Gebilde rein menschlicher
Eigenmacht, die Präferenz des göttlichen Anrufs (Propheten) trat; und schließlich nach Art
einer »Aufklärung«, die den Mythos als vorwissenschaftliche Erkenntnisform überwand
und neue Wege streng rationaler Erkenntnis eröffnete: »Der dritte Weg ist erst in der
Neuzeit, ja eigentlich erst in der Gegenwart zu seiner vollen Kraft gekommen und scheint
noch immer seine eigentliche Zukunft erst vor sich zu haben. Sein Besonderes ist, daß er
nicht einen Weg im Innern der Religionsgeschichte darstellt, sondern vielmehr deren
Beendigung will und aus ihr als aus einer überholten Sache herausführen möchte [..., und]
man wird sagen müssen, daß es für die Zukunft der Religion und ihre Chancen in der
Menschheit von entscheidender Bedeutung sein wird, wie sie ihr Verhältnis zu diesem
J. Ratzinger, Glaube - Wahrheit - Toleranz. Das Christentum und die Weltreligionen, Freiburg-Basel-Wien 2003, 24f.24
Ebd., 36f.25
J. Ratzinger, Glaube - Wahrheit - Toleranz, 73.- Vgl. auch R. Guardini, Religion und Offenbarung I. Würzburg 1958, 227f.26
8
‘dritten Weg’ einzurichten vermag. Es ist bekannt, daß es in der Zeit der alten Kirche dem
Christentum [...] gelungen war, sich verhältnismäßig eng mit den Kräften der Aufklärung
zu verbinden.«24
Während sich die mystische Erfahrung in überzeitlichen Symbolen ausdrückte, ist der
göttliche Anruf datierbar in einem Hier und Jetzt; so wird alles im Rahmen der Geschichte
gedacht und gedeutet. Der Mensch sieht sich nicht mehr in einen Kreislauf des immer
Gleichen gestellt, sondern in eine Geschichte, die für Neues offen ist, da Gott selbst in ihr
handelt. Um ihn weiß der Mensch nicht nach Art einer mystischen Erfahrung, er erfährt ihn
konkret als einen, der unmittelbar in die Geschichte eingreift und in ihr handelt, selbst
jedoch im »Dunkel« bleibt: »Wenn aber das Entscheidende nicht die eigene geistliche
Erfahrung, sondern der göttliche Anruf ist, dann sind letzten Endes alle in der gleichen
Lage, die diesem Anruf glauben: Ein jeder ist in gleicher Weise gerufen. Während in den
mystischen Religionen der Mystiker ‘erster Hand’ und der Gläubige ‘zweiter Hand’ ist, ist
hier ‘erster Hand’ überhaupt nur Gott selbst. Die Menschen sind samt und sonders zweiter
Hand: Hörige des göttlichen Rufs.«25
Mit diesen Ausführungen kommt Joseph Ratzinger zu seiner zusammenfassenden These:
Der christliche Glaube ist nicht das Produkt einer (mystischen) inneren Erfahrung, sondern
bezieht sich auf ein Ereignis, das von außen auf den Menschen zu tritt: »Trinität ist nicht
Gegenstand unserer Erfahrung, sondern etwas, was von außen gesagt werden muß, als
‘Offenbarung’ von außen her an mich herantritt. Das gleiche gilt von der Menschwerdung
des Wortes, die eben ein Ereignis ist und nicht in innerer Erfahrung gefunden werden kann.
Dieses Zukommen von außen ist für den Menschen skandalös, der nach Autarkie und
Autonomie strebt.«26
Das Mysterium des Glaubens ist nach Joseph Ratzinger nichts Irrationales, nichts Absur-
des oder bestenfalls Widerspruchsfreies, das jedes Bemühen um Einsicht scheitern läßt; es
ist auch nicht etwas, das sich der Durchdringung entzöge, wie eine senkrechte, glatte
Mauer, an die man nur stoßen kann, ohne sie je übersteigen zu können. Ebensowenig
handelt es sich im Christentum um eine Wahrheit, die dem menschlichen Verstand versagt
bliebe, die er aber, wenn er weiter heranreift, allmählich einzukreisen oder sich anzueignen
hoffen darf, wie es Leibniz und mehr noch Lessing oder Herder darlegen wollten.
Athanasius, Brief an Serapion (PG 26,576A).27
Basilius, De Spiritu Sancto XIX, 49 (PG 32,157B).28
Maximus Confessor, Amb. (PG 91,1148C).29
In der byzantinischen Liturgie wird der Schutzengel als Wächter und Behüter von Seele und Leib bezeichnet, denn in ihrer gegensei-30
tigen Transparenz erweist er sich als Wächter der Schönheit.
9
5. Der pneumatische Christus
Die größte und schönste Gabe des Heiligen Geistes ist die volle Erkenntnis Jesu Christi.
»Vom Geist betaut, trinken wir Christus«, sagt der heilige Athanasius . Der Geist läßt uns27
den tiefen Sinn der Offenbarung des Menschensohnes begreifen, indem er durch sein heili-
gendes Wirken, die Voraussetzung für jedes Werk, alles zu einer Christophanie, zur Er-
scheinung Christi, werden läßt. Schon am Anfang der Zeiten »brütete« der Geist über dem
Abgrund, um daraus die Erde erstehen zu lassen, den Ort der Inkarnation. Das ganze Alte
Testament ist eine Vor-Pentekoste, es weist auf den verheißenen Messias hin. Der Geist
steigt auf Maria herab, bildet aus ihr die Theotokos und offenbart Jesus als den Christus,
den Gesalbten. Aus den Feuerzungen des Heiligen Geistes wird die Kirche geboren, der
Leib Christi, und durch das Geschenk des Heiligen Geistes wird der Getaufte zu einem
Glied Christi. Alles wird im Heiligen Geist vollendet: »Der Ankunft Christi geht der Heilige
Geist voraus. Bei der Menschwerdung ist er da. Die Wundertaten Christi, seine Gnaden
und Krankenheilungen geschehen durch den Heiligen Geist. Die bösen Geister werden
durch den Geist Gottes ausgetrieben. Wenn der Teufel angekettet wird, ist der Heilige
Geist zugegen. Die Vergebung der Sünden geschieht durch die Gnade des Heiligen Geistes.
Die Vereinigung mit Gott wird durch den Heiligen Geist bewirkt. Die Auferstehung von den
Toten geschieht durch die Kraft des Heiligen Geistes.«28
Der Heilige Geist, der göttliche Ikonograph, erneuert das Angesicht der Erde, indem er allen
Dingen einwohnt. »Das unsagbare und wunderbare Feuer, das im Wesen der Dinge wie in
einem Dornbusch verborgen ist«, sagt Maximus Confessor, »ist das Feuer der göttlichen
Liebe und der strahlende Glanz seiner Schönheit im Innern aller Dinge« . Der Heilige Geist29
baut die Schöpfung zu einem »Tempel« auf, der von der Schönheit Gottes Zeugnis
ablegt. Alle Werke Gottes enden in der Präsenz des Heiligen Geistes, in ihm kommt das30
Werk des dreieinen Gottes zum Ziel. Aber wie ist die Person des Heiligen Geistes auf dem
Hintergrund der Christologie, wie sie Joseph Ratzinger entfaltet, genauer zu verstehen?
Ratzingers Ausführungen über den Heiligen Geist beginnen mit der Frage nach der Unter-
schiedenheit von Sohn und Geist. Eine Antwort wird in Anlehnung an Augustinus und sein
Werk »De Trinitate« gegeben: »Wieso ist der Geist, der doch auch ‘Gott von Gott’ ist, nun
nicht auch ‘Sohn’? Was ist hier anders? Augustins Antwort: ‘Er kommt von Gott nicht als
Geborener, sondern als Geschenkter (non quomodo natus, sed quomodo datus). Deshalb
J. Ratzinger, Weggemeinschaft des Glaubens. Kirche als Communio. Festgabe zum 75. Geburtstag, Augsburg 2002, 43.31
Ebd., 36.32
Ebd., 37.33
10
heißt er nicht Sohn, weil er weder ‘geboren’ ist wie der Eingeborene, noch ‘gemacht’ [...]
wie wir (neque natus [...] neque factus).’ Drei Weisen des Herkommens von Gott werden
also unterschieden: geboren - geschenkt - gemacht (natus - datus - factus). Wenn man das
Wesen des Sohnes, sein besonderes Stehen zum Vater, am ehesten mit dem Begriff
‘zeugen’ beschreiben kann, so das des Geistes mit ‘schenken’. Die Bewegung des Schen-
kens ist die spezifisch heilig-geistliche Bewegung. Obwohl dieses ‘Geschenkt’ - datus -
keine Zwischenstufe zwischen Geboren und Geschaffen (natus und factus) sein will,
keineswegs die Grenze zwischen Kreatur und Gott verwischt, sondern im Innergöttlichen
verbleibt, stellt es doch eine Öffnung auf die Geschichte, auf den Menschen hin dar.« 31
Der Heilige Geist ist Gottes Geschenk, Gott als der sich Verschenkende und Mitteilende. In
dieser Wesensweise des Heiligen Geistes, »donum« und »datum« zu sein, liegt der innere
Grund für Schöpfung und Heilsgeschichte. Damit ist klar, daß alle Aussagen über die
Trinität letztlich (heils-)ökonomisch sind.
Danach formuliert Joseph Ratzinger eine Aporie, die sich aus dem Gesagten ergibt:
»Während in den Namen ‘Vater’ und ‘Sohn’ wirklich das je Eigene der ersten und zweiten
trinitarischen Person zum Vorschein tritt, das Geben und Empfangen, Sein als Gabe und
Sein als Empfangen, als Wort und Antwort, aber so völlig eins, daß nicht Unterordnung,
sondern Einheit darin entsteht, leistet die Bezeichnung ‘Heiliger Geist’ diese Präsentation
des Besonderen der dritten Person gerade nicht. Im Gegenteil: So könnte jede der beiden
anderen trinitarischen Personen auch heißen, so könnte vor allem Gott selbst und als
solcher heißen, wie denn auch in Joh 4,24 steht: Gott ist Geist. Geistsein und Heiligsein
ist die Wesensbeschreibung Gottes selbst, das, was ihn als Gott kennzeichnet.«32
Das Wesen des Heiligen Geistes ist »communio«, also Einheit von Vater und Sohn zu sein:
»Ich glaube, daß in dieser Analyse sich etwas sehr Wichtiges zuträgt: Die Vermittlung von
Vater und Sohn zu völliger Einheit wird nicht in einer allgemeinen ontischen consub-
stantialitas gesehen, sondern als communio, also sozusagen nicht von einem allgemein
metaphysischen Wesensstoff her, sondern von den Personen her - sie ist gemäß dem
Wesen Gottes selbst personal. Die Dyas kehrt in der Trinitas in die Einheit zurück, ohne
den Dialog aufzulösen; er wird so gerade bestätigt.« Der Heilige Geist ist also die -33
personale - Einheit in der Trinität.
Augustinus läßt die antike Geist-Metaphysik hinter sich, »eben weil er Geist nicht
allgemein-metaphysisch, sondern von der Dynamik Vater-Sohn her erklären muß. Damit
wird communio zum Konstitutiv des Geistbegriffs und so nun eben doch inhaltlich aufge-
füllt und von Grund auf personalisiert: Nur wer weiß, was ‘Heiliger Geist’ ist, weiß, was
Ebd., 38.34
Ebd., 44.35
J. Ratzinger, Theologische Prinzipienlehre, 174.36
11
Geist überhaupt bedeutet. Und nur wer anfängt, zu wissen, was Gott ist, kann wissen,
was Heiliger Geist ist; aber auch nur wer anfängt, zu ahnen, was Heiliger Geist ist, kann
anfangen, zu wissen, wer Gott ist.«34
Es gehört zum Sepzifikum der Pneumatologie Ratzingers, daß sie Heilsgeschichte ganz auf
Theo-Logie zurückbezogen sieht: »Die Gabe Gottes ist Gott selbst. Er ist der Inhalt des
christlichen Gebets. Er ist die allein gottgemäße Gabe: Gott schenkt als Gott nichts
anderes als Gott, sich selbst und darin alles. Rechtes christliches Gebet fleht daher wieder-
um nicht um irgend etwas, sondern um die Gabe Gottes, die Gott ist, um Ihn. Bei Augu-
stinus kommt dieser Zusammenhang schön zum Ausdruck, indem er an dieser Stelle mit
großer Selbstverständlichkeit die Vater-unser-Bitte ‘Unser tägliches Brot gib uns heute’ auf
den Heiligen Geist auslegt: Er ist ‘unser Brot’ - unser als das Nicht-unsrige, als das ganz
und gar Geschenkte. ‘Unser’ Geist ist nicht unser Geist.« Gott als Geschenk ist wirklich35
Gott. Der Heilige Geist ist die Einheit, die Gott sich selber schenkt, indem Vater und Sohn
sich einander schenken. Die praktische Konsequenz ist eine geistliche, denn »spirituell« ist
nur der Mensch, welcher Einheit schenkt und kommunizierend ist. Wo der Heilige Geist
wirkt, ist Vereinigung, nicht aber Häresie und Schisma. Wo der Heilige Geist wirkt, ent-
steht fortwährend Kirche als »communio«.
Das Leben unter der Führung des Heiligen Geistes ist der Ernstfall aller Theologie. Das
Leben im Glauben ist der Theologie vorgeordnet, die Erfahrung der Erkenntnis. So kann die
Praxis auf diese Weise zu einem Wahrheits- und Bewährungskriterium für die Richtigkeit
der Theologie werden: »Das eigentliche Problem scheint mir in der spirituellen Formel zu
liegen, denn erst in der spirituellen Formel, die aus dem begrifflichen Konzept folgt, liegt
der Ernstfall theologischer Spekulation« ; wir dürfen hinzufügen: auch der Ernstfall36
kirchlichen Lebens.
Als Ergebnis des zweiten Teils unserer Überlegungen läßt sich festhalten: Joseph Ratzinger
stellt seine »Spirituelle Christologie« zunächst unter die Forderung der Vernünftigkeit. Die
ethische Vision des Christentums sollte aus dem Innern des Glaubens, nicht aber bloß als
Katalog von Pflichten und Verboten entfaltet werden. Es gibt nämlich im Christentum einen
Primat des Logos vor dem Ethos. Gott ist ein Freund der Wahrheit und der Vernunft. Alles
im christlichen Glauben und Leben ist unter dieses Prinzip zu stellen, denn alles folgt aus
dem Sein: Wer in Christus eine Neuschöpfung geworden ist, hat nicht nur freien Zugang
zu Gott, sondern kann selbst ein »geistliches«, d.h. »göttliches Leben« führen. Denn der
menschgewordene Gottessohn eröffnet dem Menschen mehr als eine neue Verhaltens-
weise, er schenkt ihm eine neue Begegnung mit dem Sein Gottes. Die Lehre Christi ist er
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selbst, aber in ganzer Hinordnung auf den Vater. So tritt neben das Prinzip des Logos, der
Vernunft bzw. Vernünftigkeit, ein zweites, nämlich das der Relation. Wollen und Denken
Jesu stehen in Einheit (koinonia) mit dem Vater, wie sich besonders im Beten des Sohnes
zeigt. Wer in die »communio« mit ihm tritt, findet zu einer neuen »communio« mit den
anderen, zu denen er sich gesendet weiß. Sie hat ihren Grund in der Gemeinschaft aller
Glaubenden in der Kirche, die der Leib Christi ist.