Upload
trinhminh
View
213
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
Der Therapiehund an der HPS Wohlen
⎯
Konzept zum Einsatz eines Therapiehundes an der HPS
Wohlen
HPS Wohlen Seite 2
Therese Brunner
01. Januar 2013
Inhaltsverzeichnis 1. Der Therapiehund an der HPS Wohlen .............................................................................. 3
2. Was ist ein Therapiehund an einer Schule .......................................................................... 4
3. Was bewirkt ein Therapiehund im Klassenzimmer ............................................................ 5
4. Ergebnisse aus der Wissenschaft ........................................................................................ 6
5. Definition eines Therapiehundes Fachrichtung Pädagogik (am Beispiel des Freiburger
Instituts für tiergestützte Therapie) ............................................................................................ 7
6. Porträt eines Therapiehundes .............................................................................................. 8
HPS Wohlen Seite 3
Therese Brunner
01. Januar 2013
1. Der Therapiehund an der HPS Wohlen
Nach einer erfolgreichen Pilotphase mit einem Therapiehund hat sich die Schulpflege, die
Schulleitung und das Team der HPS Wohlen für eine Erweiterung ihrer Lernangebotes
entschieden. Der Therapiehund stellte eine erweiterte Lernform dar. Das vorliegende
Dokument umschreibt die Voraussetzungen und die Einsatzmöglichkeiten sowie die
Auswirkungen eines Therapiehundes auf den Schulbetrieb an der HPS Wohlen.
Ergänzt wird das Konzept mit dem Portrait von Lucky, dem aktuellen Therapiehund an der
HPS Wohlen.
HPS Wohlen Seite 4
Therese Brunner
01. Januar 2013
2. Was ist ein Therapiehund an einer Schule
Der Therapiehund an einer Schule begleitet in erster Linie die Pädagogen oder Erzieher in
einer pädagogischen oder sozialen Institution. Er ist im Schulzimmer anwesend, unterstützt
die Lehrkraft und die Kinder und wird so zu einem Instrument im Unterricht. Er unterstützt
die Arbeit der Pädagogen und verbessert die Schulsituation.
Als Therapiehund an einer Schule kommen nur ausgebildete Therapiehunde zum Einsatz. Die
Ausbildung kann an verschiedenen Instituten erfolgen. Wichtig ist lediglich, dass die
Ausbildungselemente dokumentiert und nachvollziehbar sind. Damit der angehende Hund
eine Therapiehundeausbildung in Angriff nehmen kann und anschliessend im Schulbetrieb
zum Einsatz kommen darf, muss er unter anderem nachfolgende Charaktereigenschaft
aufweisen:
• Er muss Kinder gern haben und gern mit Kindern arbeiten
• Er hat eine hohe Reizschwelle
• Er ist ein Gruppenjunki
• Er besitzt einen hohen Sozialinstinkt
• Er hat einen nur schwach ausgebildeten Hüte- und Jagdtrieb
• Er lässt sich gerne streicheln oder generell berühren
HPS Wohlen Seite 5
Therese Brunner
01. Januar 2013
3. Was bewirkt ein Therapiehund im Klassenzimmer
Durch die Anwesenheit eines Therapiehundes in einer Klasse entsteht automatisch ein
ruhigeres Klima im Klassenzimmer.
Ist ein Hund im Klassenzimmer,
• nehmen Kinder mehr Rücksicht aufeinander.
• schauen Kinder vermehrt darauf, dass im Klassenzimmer Ordnung ist.
• gibt es weniger Krach und Streit.
• sind vor allem auffällige Kinder eher ruhig.
• ermöglicht es Aussenseitern im Hund einen Freund finden zu können und somit wird
die soziale Einsamkeit oder Isolation verringert.
• ergibt sich eine Nivellierung einer Gruppe, da er alle gleich gern hat.
• übernimmt der Hund oft eine Eisbrecherfunktion ( viele Kinder können erst über den
Hund zu sich selber finden).
• bauen sich Ängste ab.
• baut sich eine emotional Beziehung zum Tier auf.
• verbessert sich Selbstbewusstsein und
Selbstwertgefühl.
• werden motorischen Fähigkeiten aktiviert.
• verbessert sich die Konzentrationsfähigkeit.
HPS Wohlen Seite 6
Therese Brunner
01. Januar 2013
4. Ergebnisse aus der Wissenschaft
Empirische Studien haben gezeigt, dass Hunde dazu beitragen, Kindern neue Wege zur
Gemeinschaft zu eröffnen. Hunde fördern die Sensibilität der Kinder durch ihre nonverbale
Kommunikation.
Der Körperkontakt zum Hund beruhigt ein Kind. Beim Streicheln sinkt der Blutdruck und die
Herzschlagfrequenz wird erhöht, was in der Folge zu vermehrter Aufmerksamkeit beim Kind
führt.
Da der heutige Unterrichtsalltag oft sehr hektisch ist, bleibt den Kindern wenig Raum für
Stille und Zuwendung. Gerade schwierige Kinder ziehen sich bei Problemen gerne zurück
und lassen niemanden mehr an sich heran. Durch den Hund können sie wieder lernen,
Berührungen zuzulassen und sich öffnen.
HPS Wohlen Seite 7
Therese Brunner
01. Januar 2013
5. Definition eines Therapiehundes Fachrichtung Pädagogik
(am Beispiel des Freiburger Instituts für tiergestützte
Therapie)
Der Therapiehund Fachrichtung Pädagogik ist ein speziell geprüfter Hund, der in
Kindergärten, Schulklassen, Kleingruppen oder in der Einzelarbeit in pädagogischen
Institutionen eingesetzt werden kann. Ein ausgebildetes, geprüftes Team wird im Rahmen der
pädagogischen Tätigkeit seines Besitzers in einer pädagogischen Institution tätig sein oder
macht nach Absprache Besuche in pädagogischen Institutionen, oder nimmt an Projekten in
und mit Kindergärten oder Schulklassen teil.
Die Ausbildung besteht aus den untenstehenden Themenblöcken:
• Sozialverhalten und Kommunikation beim Hund
• Der Job als Schul- und Therapiehund (Einsatzmöglichkeiten, Grenzen)
• Stressverhalten des Hundes
• Lernverhalten des Hundes
• Rechtliche Aspekte des Einsatzes als Therapiehund
• Hygiene bei Hunden im Schulzimmer
Die Themenblöcke bestehen aus einem theoretischen und praktischen Teil.
Zu beachten ist, dass der Hund immer zusammen mit dem Halter ausgebildet wird und später
auch nur im Team zum Einsatz kommt. Des gegenseitige Kontakt und das gegenseitige
Vertrauen zwischen Hund und Halter sind wichtige Erfolgselemente der Zusammenarbeit im
Schulzimmer.
HPS Wohlen Seite 8
Therese Brunner
01. Januar 2013
6. Porträt eines Therapiehundes
Momentan arbeitet Lucky, ein Labrador Retriver an unserer Schule als Therapiehund an der
Mittelstufe 3.
Er wurde am Freiburger Institut für tiergestützte Therapie ausgebildet und hat seine
Ausbildung im August 2012 abgeschlossen.
Seine genaueren Daten sind in der unten stehenden Tabelle ersichtlich. Lucky begleitet die
Lehrkraft und die Kinder während 2 Halbtagen (Mittwoch und Donnerstag, jeweils von 8.30
bis 11.50 Uhr) im Unterricht. Die Schülerinnen und Schüler freuen sich immer ganz speziell
auf diese beiden Tage. Das Arbeitsklima ist deutlich ruhiger, die Kinder sind spontaner und
gehen liebevoller und zuvorkommender miteinander um als an den anderen Schultagen.
Immer am Donnerstag in der letzten Lektion vor dem Mittag besucht Lucky eine andere
Klasse, entweder an der HPS oder im Junkholz- Schulhaus. Diese Lektionen sind sehr
begehrt, weil dadurch auch andere Kinder in den Genuss des Hundebesuches kommen. Auch
für Lucky ist es eine Abwechslung, wenn er immer wieder
in anderen Klassen arbeiten darf.
Über alle Hundebesuchstage wird ein Journal geführt, so
dass alles dokumentiert und festgehalten ist.
HPS Wohlen Seite 9
Therese Brunner
01. Januar 2013
Steckbrief von Lucky:
Rufname Lucky
Rasse Labrador Retriver schwarz
Geburtsmonat November 2007
Geschlecht männlich, kastriert
Besondere Merkmale der Rasse
• ruhig
• intelligent
• hohe Reizschwelle
• liebt alle Menschen
• arbeitet gerne
• grosse Belastbarkeit