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DER TOD DES SCHNEIDERS Schneiders Hals ragte, herauszuziehen, doch es war unmöglich. Auf dem Pfeil aus Zedernholz gegenüber. Es ging um die Mutter des Tinkis. Schneider begann: „Nun, ich komme gleich zum bezahlten Marmorboden. Eine Legende war tot. Krafts Leibgarde warf den König augenblicklich die ihren Lauf zu schnell nehmen sowie zur Bekämpfung von Mairs. Kurz: Flamelord.“ Der vor hatte. Zur gleichen Zeit richtete Kaiser Salomon sein Wort an den Grenzgrafen Kreuzer: „Sie
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© Lukas Salomon, 2009. Weitergabe ohne ausdrückliche Genehmigung des Autors verboten.
2 Der Tod des Schneiders
Der Tod des Schneiders
Vor langer, langer Zeit, jedoch noch nicht so lange, als die, in der das Tinki erlöst wurde, standen
sich in Kraftiens Thronsaal Krafts Leibarzt Schneider sowie der König höchstpersönlich
gegenüber. Es ging um die Mutter des Tinkis. Schneider begann: „Nun, ich komme gleich zum
eigentlichen Thema. Tinkis Mutter war, also, wie soll ich das jetzt sagen, sie war eine…“ Plötzlich
stoppte er und torkelte ein paar Schritte durch den Saal. Dann fiel er auf den von Steuerzahlern
bezahlten Marmorboden. Eine Legende war tot. Krafts Leibgarde warf den König augenblicklich
zu Boden, man könnte es als „flachlegen“ bezeichnen. Ein Pfeil flog in das Wappen, das nur
wenige Fuß über Kraft prangte. Eine Leibgarde stieß aus: „Bullseye, ham se ordentlich
festjenagelt.“ Der Attentäter war zu dieser Zeit schon längst entkommen, deshalb hatte Kraft
Zeit, den Pfeil genauer zu inspizieren. „Mair!“, stieß er aus. Kraft versuchte, den Schaft, der durch
Schneiders Hals ragte, herauszuziehen, doch es war unmöglich. Auf dem Pfeil aus Zedernholz
prangten drei Symbole: Ein Blaulicht, eine Flamme und die Zahl 122. „That means war!“, rief
Kraft. Der englische Satz stammte von den Habanero‐Chilischoten, die Kraft zuvor gegessen
hatte. Zur gleichen Zeit richtete Kaiser Salomon sein Wort an den Grenzgrafen Kreuzer: „Sie
wünschen?“. „Nun, ich habe Ihnen wieder einmal von Unruhen in Kraftien zu berichten. Die
Feuerwehrallianz rund um Feuerduce Mair sammelt ihre Truppen. Feuerwehrleute werden
rekrutiert, Wasserwerfer einsatzbereit gemacht, mobile Hydranten poliert, Flammenwerfer
gebaut, Feuerlöscher neu bestückt, Schläuche repariert und Feuerwehrautos vollgetankt. Was
sollen wir bei einem Angriff machen?“. „Feurige Steaks“. „Zu Befehl, Eure Majestät“. „Achja,
bevor ich`s vergesse…Sie bleiben hier und sind ab sofort Minister für feurige Angelegenheiten,
die ihren Lauf zu schnell nehmen sowie zur Bekämpfung von Mairs. Kurz: Flamelord.“ Der vor
Freude außer sich gestimmte Kreuzer entgegnete: „Vielen Dank. Ich werde Ihnen Mair flambiert
liefern“. In diesem Moment stürmte der Bote Kessler in die Halle. „Pöttiskalp, frischer Pöttiskalp!
© Lukas Salomon, 2009. Weitergabe ohne ausdrückliche Genehmigung des Autors verboten.
3 Der Tod des Schneiders
Zwei Taler, wir können auch über einen Einser verhandeln.“ „Kein Bedarf“, gab Salomon
zurück, „wo ist Pötti jetzt?“ Kessler antwortete: „In Kampfeshandlungen mit Zwergen
verwickelt.“
Zurück in Kraftien währte Kraft beim Staatsbegräbnis von Schneider. Feierlich sprach er:
„Schneider war ein guter Arzt, er war ein totaaaaler Arzt! Auch wenn er die Hälfte von Kraftiens
Männern kastrieren wollte, um den Bevölkerungszuwachs zu stoppen. Ich meine, wo wären da
meine Steuern geblieben? Ohne Steuern kein Steuerbetrug, versteht ihr? Doch trotzdem müssen
wir heute nicht traurig sein, denn der Tod Schneiders bedeutet auch weniger Lohnkosten.“ Als er
wieder zurück in seinem Thronsaal war, ließ er sich seinen Berater Sevko rufen. „Ich will Maier
vernichten, will mit seinen Gebeinen Golf spielen, will seinen Kopf in den Kraftier Nachthimmel
kicken!“. Sevko musste Krafts psychiatrischen Berater rufen, der ihn dann beruhigte. Als er
wieder klare Gedanken fassen konnte, trug er Sevko auf, Mair mit der Hälfte seiner Truppen
anzugreifen. Er selbst blieb zuhause, um Mitarbeiter kündigen zu können. Zwei Tage später
machten sich hundert einfache Fußsoldaten auf den Weg. Nach einigen Stunden fanden sie an
Kraftiens Grenze einen Hödi, der im Straßengraben lag. Es schien so, als ob er auf dem Weg nach
Kraftstadt über seine über die Schuhe gestreifte Hose gestolpert wäre und dann im
Straßengraben gelandet wäre. Auf ihm lag der vollkommen betrunkene Draxler Lukas. Seine
letzten Worte vor dem Delirium waren: „Ich bin euch geistig so überlegen!“. Fassungslos
schüttelte Major Gurki den Kopf. Dann stieß er einen Arm in die Luft, um die
Windgeschwindigkeit zu testen. „Rückenwind, weitermarschieren!“. Auf Kilometer 1217 trafen
sie auf einen eigentümlichen Mann. Er war so klein, dass er auf seinem Kopf eine
überdimensionale Lupe befestigt hatte, damit andere Leute mit ihm reden konnten. Seine
einzigen Worte, die er monoton wiederholte, waren: „Ich atme ein, ich atme aus“. Major Gurkis
Kommentar dazu: „Der ist nicht nur körperlich winzig…“ Und seine Truppen zogen unaufhaltsam
weiter. Schlussenldich waren sie an der Grenze der Claudiolei angelangt. Gurki begann zu
sprechen. „Wir würden hier gerne durch, um Pokemonragout aus Mair zu machen“.
© Lukas Salomon, 2009. Weitergabe ohne ausdrückliche Genehmigung des Autors verboten.
4 Der Tod des Schneiders
„Reisepässe?“, sprach der Zollbeamte. „Nicht vorhanden“, gab Gurki zurück. „Habt ihr
Visa?“. „Nein, ich zahle immer bar“, antwortete Gurki. „Das meine ich doch nicht“, sagte der
entnervte Zollbeamte, „habt ihr Einreisebewilligungen?“. „Nein, haben wir nicht. Wir werden
wohl Gott anrufen müssen.“ Ein Soldat unterbrach den Dialog: „Haben Sie denn seine
Nummer?“. „Das meine ich doch nicht…“, nun war auch Major Gurki entnervt, „wir sollten alle zu
ihm beten.“ „Achso“, tönte es aus den Heeresreihen. Plötzlich ertönte eine gewaltige Stimme
vom Himmel: „Wenn ihr so weiter macht, provoziert ihr noch den Maurerfall! Ihr solltet euch alle
mal Morpheme spritzen!“. „Wir sind doch keine Junkies!“, schrie Gurki.
Wie es bei diesem ungleichen Duell weiter geht, schreiben die Chronisten erst im nächsten Teil.