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Der wunderbare Mandarin Vorträge Musikwissenschaft Basel41eccf71-3197-43d2-a527-28c1ec5355… · rausgeber der CD-ROM-Edition Bartók and Arab Folk Music (2006) und veranstaltete

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Page 1: Der wunderbare Mandarin Vorträge Musikwissenschaft Basel41eccf71-3197-43d2-a527-28c1ec5355… · rausgeber der CD-ROM-Edition Bartók and Arab Folk Music (2006) und veranstaltete

Universität Basel Musikwissenschaftliches Seminar Petersgraben 27 4051 Basel Switzerland

mws.unibas.ch

Educating Talentssince 1460.

László VikáriusBéla Bartóks Der wunderbare Mandarin – gattungs-spezifische Überlegungen zu Komposition, Quellen und Fassungen

Datum: 21. November 2017Zeit: 18.15 UhrOrt: Vortragssaal Musikwissenschaftliches Seminar, Petersgraben 27, 4051 Basel

mws.unibas.chfacebook.com/musikwissenschaft.basel

László Vikárius (1962) leitet das Bartók-Archiv (seit 2005) am Institut für Musik-wissenschaft, Geisteswissenschaftliches Forschungszentrum der Ungarischen Aka-demie der Wissenschaften, und ist Editionsleiter der Béla-Bartók-Gesamtausgabe. Seine Edition von Für Kinder (Frühfassung und revidierte Fassung) erschien 2016. Er ist auch außerordentlicher Professor der Franz-Liszt-Musikakademie in Budapest und war Vorsitzender der Ungarischen Musikwissenschaftlichen Gesellschaft zwischen 2007 und 2016. Er studierte von 1984 bis 1989 Musikwissenschaft an der Franz-Liszt-Musikakademie (heute Universität). 1988 wurde er Mitarbeiter des Bartók-Archivs unter der Leitung von László Somfais. Dank eines Schweizer Stipendiums studierte er am Basler Institut für Musikwissenschaft, währenddessen er auch in der Paul-Sacher-Stiftung Forschungen betrieb. Seit 1996 lehrt er an der Franz-Liszt-Musikakademie. Seine Doktorarbeit, Modell és inspiráció Bartók zenei gondolkodásában [Modell und Inspiration im musikalischen Denken Bartóks] erschien 1999. Er war Herausgeber der Faksimileausgabe der Handschrift von Bartóks Herzog Blaubarts Burg (2006), Mithe-rausgeber der CD-ROM-Edition Bartók and Arab Folk Music (2006) und veranstaltete Ausstellungen (u.a. Bartók the Pianist, mit Virág Büky, 2017).(u.a. Bartók the Pianist, mit Virág Büky, 2017).

Béla Bartók komponierte 1918/19 in der turbulenten Nachkriegszeit sein drittes und letztes Bühnenwerk, die «Pantomime» Der wunderbare Mandarin. Zu einer Orchest-rierung der in der Form eines vierhändigen Auszugs abgeschlossenen Komposition kam es weder dann noch in den darauffolgenden ersten Nachkriegsjahren. Inzwischen spiel-te der Komponist das Werk allein oder zusammen mit einem Musikerpartner, wie z. B. dem Dirigenten István Strasser 1920 zweimal in Berlin, gelegentlich in der damaligen Werkfassung vor. Schließlich konnte er die Orchestrierung im Sommer 1924 vorneh-men. Fünf Jahre nach dem Abschluss der Komposition revidierte er die Musik. Seitdem die Schlüsselquelle, der vierhändige Klavierauszug in der Basler Paul Sacher Stiftung restauriert worden ist und neue Passagen zum Vorschein gekommen sind, scheint die bisher aus den Quellen nur lückenhaft bekannte Erstfassung schlussendlich vollständig erkenn- und rekonstruierbar zu sein. Der Vortrag soll die wesentlichsten kompositori-schen Quellen und den teilweise symphonischen Überarbeitungsprozess der ursprüng-lich sehr stark auf eine musikalische Gestik aufgebauten Pantomime-Musik dieses radi-kalsten modernistischen Werkes beleuchten.

Vorträge Musikwissenschaft Basel