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Design der Heidelberger Studie zur Wirksamkeit von Systemaufstellungen www.aufstellungsforschung.d e Jan Weinhold, Annette Bornhäuser, Christina Hunger, Jochen Schweitzer

Design der Heidelberger Studie zur Wirksamkeit von Systemaufstellungen Jan Weinhold, Annette Bornhäuser, Christina Hunger,

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Design der Heidelberger Studie zur Wirksamkeit von Systemaufstellungen

www.aufstellungsforschung.de

Jan Weinhold, Annette Bornhäuser, Christina Hunger, Jochen Schweitzer

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Kontexte

Sind Systemaufstellungen … Selbsterfahrung? Psychotherapie? Organisations-Beratung? Esoterik? Ritual? … oder was ganz anderes?

Unser Verständnis für die Heidelberger Wirksamkeitsstudie:

3-tägige Systemaufstellungsseminare können als psychotherapeutische Intervention verstanden werden

damit legitimiert sich eine psychotherapeutische Forschungslogik

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… es existieren eine Vielfalt von (mehr oder weniger faszinierten oder skeptischen) Erfahrungsberichten mit Systemaufstellungen ...

… es existieren viele Fallbeispiele, Studien und Publikationen, sowohl in systemisch orientierten Verlagen (z.B. Carl-Auer) als auch in der „Aufsteller-Szene“ (z.B. „Praxis der Systemaufstellung“) ...

… es existieren wenige Arbeiten zu Systemaufstellungen im Sinne der psychotherapeutischen Wirksamkeit, die nach den Kriterien der Evidence Based Medicine aussagestark sind (Randomisierung, Kontrollgruppendesign) ...

… und es existiert eine (abnehmende?) akademische und öffentliche Polarisierung des Verfahrens Systemaufstellungen ...

die besten Bedingungen für eine RCT-Studie zur psychotherapeutischen Wirksamkeit von Systemaufstellungen!

Kontexte

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Studiendesign

Messzeit-punkt

t1 t2 t3 t4 t5 t6 t7

Zeitraum 08-12 2010 2/3-2011 3-2011 7-2011 7/8-2011 11-2011 3-2012

Daten-Erhebung

Rekrutierung Randomisie-rung

Basisdaten-erhebung

2-Wochen-Outcome

4-Monats-Outcome / Baseline KG

2-Wochen-Outcome KG

8-Monats-Outcome EG/4-Monats-Outcome KG

12-Monats-Outcome EG

Experimental-gruppe (EG)

Kontroll-gruppe (KG)

A

A

Page 5: Design der Heidelberger Studie zur Wirksamkeit von Systemaufstellungen  Jan Weinhold, Annette Bornhäuser, Christina Hunger,

Studiendesign: RCT-Studie

Messzeit-punkt

t1 t2 t3 t4 t5 t6 t7

Zeitraum 08-12 2010 2/3-2011 3-2011 7-2011 7/8-2011 11-2011 3-2012

Daten- erhebung

Rekrutierung Randomisie-rung

Baseline2-Wochen-Outcome

4-Monats-Outcome

2-Wochen-Outcome KG

8-Monats-Outcome EG/4-Monats-Outcome KG

12-Monats-Outcome EG

Experimental-gruppe (EG)

Kontroll-gruppe (KG)

A

A

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Studiendesign: kumulierte Prä-Post-Studie

Messzeit-punkt

t1 t2 t3 t4 t5 t6 t7

Zeitraum 08-12 2010 2/3-2011 3-2011 7-2011 7/8-2011 11-2011 3-2012

Daten-erhebung

Rekrutierung Randomisie-rung

Baseline2-Wochen-Outcome

4-Monats-Outcome / Baseline KG

2-Wochen-Outcome KG

8-Monats-Outcome EG/4-Monats-Outcome KG

12-Monats-Outcome EG

Experimental-gruppe (EG)

Kontroll-gruppe (KG)

A

A

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Studiendesign: 8- und 12-Monats-Katamnese (EG)

Messzeit-punkt

t1 t2 t3 t4 t5 t6 t7

Zeitraum 08-12 2010 2/3-2011 3-2011 7-2011 7/8-2011 11-2011 3-2012

Daten-erhebung

Rekrutierung Randomisie-rung

Baseline2-Wochen-Outcome

4-Monats-Outcome

2-Wochen-Outcome KG

8-Monats-Outcome EG/4-Monats-Outcome KG

12-Monats-Outcome EG

Experimental-gruppe (EG)

Kontroll-gruppe (KG)

A

A

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Studiendesign: RCT-Studie

Messzeit-punkt

t1 t2 t3 t4 t5 t6 t7

Zeitraum 08-12 2010 2/3-2011 3-2011 7-2011 7/8-2011 11-2011 3-2012

Daten- erhebung

Rekrutierung Randomisie-rung

Baseline2-Wochen-Outcome

4-Monats-Outcome

2-Wochen-Outcome KG

8-Monats-Outcome EG/4-Monats-Outcome KG

12-Monats-Outcome EG

Experimental-gruppe (EG)

Kontroll-gruppe (KG)

A

A

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Rekrutierung der Studienteilnehmer erfolgte aufgrund eigener

Interessensbekundung aus der Allgemeinbevölkerung (keine klinische Zuweisung o.ä.)

Werbung erfolgte mit Informationsflyer und gezielter Werbung (z.B. www.aufstellungsforschung.de; WISL; DGSF-Tagung in HD 2010, Webseite der Deutschen Gesellschaft für Systemaufstellungen)

Anreiz: 50% der im WISL üblichen Teilnahmegebühr (Aktive Teilnehmer: 120€; beobachtende Teilnehmer: 70€)

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Ein- und AusschlusskriterienEinschlusskriterien

• Mindestalter: 18 Jahre • Wahl: aktiver Teilnehmer (AT) oder beobachtenden Teilnehmer (TB)• Bereitschaft zur Randomisierung zu Seminartermin (Experimental- oder Wartekontrollgruppe) und Seminarleiter (Gunthard Weber, Diana Drexler)• Bereitschaft, bis zum Ende des Studienzeitraums (31.03.2012) an keinem weiteren Aufstellungsseminar teilzunehmen• Kostenübernahme der reduzierten Seminargebühren

Ausschlusskriterien • kritischer Zustand zum Zeitpunkt des Seminarbeginns aufgrund eines der folgenden Merkmale: akute Suizidalität, akute psychotische Zustände, akute Intoxikation

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Begründungen für Rekrutierungsstrategien und Ein- und Ausschlusskriterien

Aufstellungsseminare sollten unter möglichst naturalistischen Bedingungen (wie auf dem „freien Markt“) stattfinden

die derzeitige Forschungslage legt (noch) keine diagnosespezifische Studie nahe, vielmehr die Prüfung einer allgemeinen psychotherapeutischen Wirksamkeit

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restriktive Form der Randomisierung in Form einfacher Zufallszuteilungsregel nach den Kriterien: a) Versuchsbedingung: Experimental- vs. Wartekontrollgruppeb) Seminarleiter: Dr. Gunthard Weber (GW) vs. Dr. Diana Drexler (DD)

Experimentalgruppe (n=104)

Wartekontrollgruppe (n=104)

Seminar-Nr. 1 2 3 4 5 6 7 8

Seminarleiter

GW GW DD DD GW GW DD DD

Seminartermin

2/2011

2/2011

3/2011

3/2011

7/2011

7/2011

7/2011

7/2011

Aktive TN 16 16 16 16 16 16 16 16

Beobachtende TN

10 10 10 10 10 10 10 10

n(gesamt) 104 (64 AT + 40 TB) 104 (64 AT + 40 TB)

208 Studienteilnehmer

Randomisierung

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Was genau ist das „treatment“?

„Manualtreue“ wurde von 2 Mitgliedern des Forschungsteams geprüft

• ein dreitägiges Aufstellungsseminar mit 16 aktiven Teilnehmern und 10 teilnehmenden Beobachtern

• Tag 1: 16.00 – 21.00; Tag 2: 9.00 – 19.00; Tag3: 9.00 – 16.00

Struktur des Seminars• Rahmung (Organisatorisches, Abschlussrunde am 3. Tag)• im Seminar (u.a. Erläuterungen zum Seminarablauf, Informationen

zur eigenen Arbeitsweise und zu Aufstellungen, Einstiegsrunde/Auftragsklärung, Instruktion für Repräsentanten, Raum für Fragen und Anmerkungen von Teilnehmern, Befindlichkeitsrunden, Pausen)

Struktur von Einzelaufstellungen• Auftragsklärung• Entscheidung über aufzustellendes System• Aufstellung von Repräsentanten• Prozessarbeit (u.a. Addieren/Entfernen von Repräsentanten,

ritualisierte Sätze/Gesten, Hineinstellen des Fallgebers, Abschlussbild)• Abschluss (Nachbesprechung, Nachfragen der Gruppe)

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Was ist wirksam an Systemaufstellungen?

Was soll wirksam sein?

Mit welchen Instrumenten kann das erhoben

werden?

Zielkriterien und Erhebungsinstrumente

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(1) „allgemeine“ psychotherapeutische WirksamkeitKonstrukte: psychisches Wohlbefinden, psychische Beeinträchtigung Ergebnisfragenbogen (EB-45, dt. Version des OQ-45) Fragebogen zur Evaluation von Psychotherapieverläufen (FEP-2) Kurzform des Inkongruenzfragebogen (K-INK)

Zielkriterien und Erhebungsinstrumente

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(2) „verfahrensspezifische“ WirksamkeitKonstrukte: individuelles Erleben in privaten und professionellen sozialen Systemen Heidelberger Fragebogen zum Erleben in Systemen (HFES)

(3) „subjektive“ WirksamkeitKonstrukt: Grad der Erreichung selbst gesetzter Ziele Goal Attainment Scaling/Berner Inventar für Therapieziele (BIT-2)

Zielkriterien und Erhebungsinstrumente

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Danke!

Kontakt: www.aufstellungsforschung.de