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Nr. 31. Chemische Revue iiber die Fett- und Harz-Industrie. Seite 3. lreitstheilchen. Will man eine grossere 1 Menge von Petroleum als 100 cms (wie bis alles gleichmassig gelost ist, bedeckt den Kessel und .la& 2 Stunden stehen. Wird der Kessel nach dieser Zeit .aufgedeckt., so mus3 iin Eessel eine bis oben auf Mare Seife I '- 1 i. "-..----'' sich am Boden des Gefasses in Fett und Leimwasser scheidet, ohue wie bivher durch den Dampfstrom erhitzt und durch einander geruhrt zu werden. -mit- leichtem Schaum liegen. Durch Probeiiahme iiberzeugt man sich, wie der Sud .gelungen. Sind in Bezug auf Festigkeit der Seife Mange1 vorhanden, so gabe man geringe Mengen Lauge oder etwas Krystallsoda hinzu ; llisst dagegen die,Transparenz etwas zu wiinschen iibrig, so versuche man es durch Hinzugabe von etwas Wasser. Ein Corrigiren dieser Transparentseifen ist indess stets misslich und gelingt nur in den wenigst.en Fallen, weshalb man durch vorsichtiges Arbeiten uiid Einwiegen trachten muss, Fehler zu vermeiden, und gleich oineri guten Sud zu bekomman. FA< ~ L@ G a Gewinnung von Fett und Leim aus thierischen ibfallen von R. Henneberg. Bei dern in Pat. 67439 beschriebenen Verfahren muss das Abscheiden des Fettes, sowie das Ein- dampfen der Leimbriihe in besonderen unabhangigen Appa- raten vorgenommen werden, welche einer besonderen Wartung bediirfen. Nach vorliegendem Verfahren kann man dagegen das gesammte Arbeitsverfahren, also die Durchdampfung des zu verarbeitenden Materials, die Gewinnung reinen Fettes und die Eindampfung des Leimwassers, gleichzeitig in einem und demselben Apparat vornehmen. Zu diesem Zwecke wird, wie aus Fig. 237 PU ersehen, das Rohr d, durch welcha die Flussigkeit aus dem Behalter A nach dem Behalter B iiberstromt, am oberen Ende mit einer geniigend grossen 'Oeffuung i versehen, wahrend das untere Ende des Rohree bis nahe auf den Boden des Gefasses hinabreicht. Wenn nun nach Oeffnen des Ventils e die mit Dampf vermischte Fliissig keit aus dem Behalter A nach dem Behalter B uberstrijmt wird der Dampf durch die Oeffnung i austreten und durch .das Rohr h nach dem Condensator C gelangen, wahrend dic -E'liissigkeit selbst im Rohre d ruhig nach unten fliesst und Technolo gie. Die Abscheidung des Dampfes kann auch noch auf audere Weise erfolgen. Rei der in obenstehender Fjgur dargestellten hordnung wird z. B. das Rohr d seitwlirts in einen Kessel k 3ingefiihrt, in dessen Deckel das weite offene Rohrstuck 1 ein- gesetzt ist, wiihrend vom unteren Ende des Kessels das Rohr 1' bis nahe auf den Boden des Gefasses herabreicht. Das jurch das Rohr d tangential eiustromende Gemenge von Dampf und Flussigkeit streicht an den Wanden des Kessels k mtlang, wobei sich der mitgerissene Dampf von der Fliissig- reit abscheidet; letztere fliesst durch Rohr d' nach unten, wahrend der Dampf durch das Rohrstuck 1 nach oben aus- ;ritt und dann durch das Rohr h in den Condensator C Itromt. Rei der Ausfuhrungsform ist in dern Kessel k 3ine Prellplatte m angeordnet, gegen welche das seitwiirts jurch das Rohr d eintretende Gemisch von Dampf und Fliissig- lieit stromt, wobei eine Trennung des Dampfes von der Flussigkeit sbattfindet, welche durch das Rohr d' nach unten fliesst, wahrend der Dampf um die Prellplatte herumstreicht uud durch die Oeffnnng 1' nach aussen tritt. Natiirlich lconnte die Abscheidung des Dampfes von der Flussigkeit auch noch auf audere Weise erfolgen. Nachdem in dern unteren Theil cles Gefasses B eine vollige Abscheidung des Fettes von dem Leimwasser stattgefunden hat, wird das Fett durch den Hahnf abgelaasen und das zuriickbleibende Leimwasser in dem Ge- fiisse B selbst eingedampft. Zu diesem Zwecke ist am unteren Eude des Gefasses B eine Heizvorrichtung angebracht, z. B. ein Dampfmantel g. Mittels dieser Heizvorrichtung wird das in dem Gefasse B enthaltene Leimwasser zum Sieden ge- bracht und viillig eingedampft. Die sich hierbei entwickelnden Dampfe fitrijmen durch das Rohr h in den Condensator C, in welcheni sie vijllig nicdergeschlageu werden. Das Ein- dampfen geht auf diese Weise vollstandig geruchlos vor sich. Als Ruckstand verbleibt die im Leimwasser enthaltene stick- stoffartige Trockensubstanz, welche durch eine passend au- gebrachte Oeffnung aus dem Gefasse B herausgenommen werden kann. Die Neuerung hat also den grossen Vortheil, dass der Dampfprocess im Gefass A in keiner Weise durch das Ein- dampfen im Gefass B beeinflusst wird, vielmehr konnen beide Arbeiten gleichzeitig betrieben werden, nur muss der Con- densator leistungsfahig genug sein, um sowohl den aus dem Gefass A abstromenden, a19 auch den in dem Gefass B aus dem Leimwasser entwickelten Dampf gleichzeitig nieder- schlagen zu konnen. Wahrend die Producte des durch D. R. P. 67439 ge- schiitzten Apparates in trockener Knochen- bez. Fleischsub- stanz, Fett- und Leimbriihe bestehen, enthalten die Producte des vorliegenden Apparates nur Fett und sammtliche im Ka- daver vorhandenen festen Substanzen. Durch die unschad- liche Beseitigung des leicht faulenden Leimwassers ist aber ein wichtiger hygienischer Vortheil erreicht, ohne dass das Arbeitsverfahren im Uebrigen etwas von seinen Vorzugen, namentlich mit Bezug auf Geruchlosigkeit des Verfahrens, eingebiisst hatte.

Destilliraufsatz für die fractionirte Destillation von Petroleum etc

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Page 1: Destilliraufsatz für die fractionirte Destillation von Petroleum etc

Nr. 31. Chemische Revue iiber die Fett- und Harz-Industrie. Seite 3.

lreitstheilchen. Will man eine grossere 1

Menge von Petroleum als 100 cms (wie

bis alles gleichmassig gelost ist, bedeckt den Kessel und .la& 2 Stunden stehen. Wird der Kessel nach dieser Zeit .aufgedeckt., so mus3 iin Eessel eine bis oben auf Mare Seife

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sich am Boden des Gefasses in Fett und Leimwasser scheidet, ohue wie bivher durch den Dampfstrom erhitzt und durch einander geruhrt zu werden.

-mit- leichtem Schaum liegen. Durch Probeiiahme iiberzeugt man sich, wie der Sud

.gelungen. Sind in Bezug auf Festigkeit der Seife Mange1 vorhanden, so gabe man geringe Mengen Lauge oder etwas Krystallsoda hinzu ; llisst dagegen die, Transparenz etwas zu wiinschen iibrig, so versuche man es durch Hinzugabe von etwas Wasser.

Ein Corrigiren dieser Transparentseifen ist indess stets misslich und gelingt nur in den wenigst.en Fallen, weshalb man durch vorsichtiges Arbeiten uiid Einwiegen trachten muss, Fehler zu vermeiden, und gleich oineri guten Sud zu bekomman.

FA< ~ L@ G a

Gewinnung von Fett und Leim aus thierischen i b fa l l en von R. Henneberg. Bei dern in Pat. 67439 beschriebenen Verfahren muss das Abscheiden des Fettes, sowie das Ein- dampfen der Leimbriihe in besonderen unabhangigen Appa- raten vorgenommen werden, welche einer besonderen Wartung bediirfen. Nach vorliegendem Verfahren kann man dagegen das gesammte Arbeitsverfahren, also die Durchdampfung des zu verarbeitenden Materials, die Gewinnung reinen Fettes und die Eindampfung des Leimwassers, gleichzeitig in einem und demselben Apparat vornehmen. Zu diesem Zwecke wird, wie aus Fig. 237 PU ersehen, das Rohr d, durch welcha die Flussigkeit aus dem Behalter A nach dem Behalter B iiberstromt, am oberen Ende mit einer geniigend grossen

'Oeffuung i versehen, wahrend das untere Ende des Rohree bis nahe auf den Boden des Gefasses hinabreicht. Wenn nun nach Oeffnen des Ventils e die mit Dampf vermischte Fliissig keit aus dem Behalter A nach dem Behalter B uberstrijmt wird der Dampf durch die Oeffnung i austreten und durch

.das Rohr h nach dem Condensator C gelangen, wahrend dic -E'liissigkeit selbst im Rohre d ruhig nach unten fliesst und

Technolo gie.

Die Abscheidung des Dampfes kann auch noch auf audere Weise erfolgen. Rei der in obenstehender Fjgur dargestellten h o r d n u n g wird z. B. das Rohr d seitwlirts in einen Kessel k 3ingefiihrt, in dessen Deckel das weite offene Rohrstuck 1 ein- gesetzt ist, wiihrend vom unteren Ende des Kessels das Rohr 1' bis nahe auf den Boden des Gefasses herabreicht. Das jurch das Rohr d tangential eiustromende Gemenge von Dampf und Flussigkeit streicht an den Wanden des Kessels k mtlang, wobei sich der mitgerissene Dampf von der Fliissig- reit abscheidet; letztere fliesst durch Rohr d' nach unten, wahrend der Dampf durch das Rohrstuck 1 nach oben aus- ;ritt und dann durch das Rohr h in den Condensator C Itromt. Rei der Ausfuhrungsform ist in dern Kessel k 3ine Prellplatte m angeordnet, gegen welche das seitwiirts jurch das Rohr d eintretende Gemisch von Dampf und Fliissig- lieit stromt, wobei eine Trennung des Dampfes von der Flussigkeit sbattfindet, welche durch das Rohr d' nach unten fliesst, wahrend der Dampf um die Prellplatte herumstreicht uud durch die Oeffnnng 1' nach aussen tritt. Natiirlich lconnte die Abscheidung des Dampfes von der Flussigkeit auch noch auf audere Weise erfolgen. Nachdem in dern unteren Theil cles Gefasses B eine vollige Abscheidung des Fettes von dem Leimwasser stattgefunden hat, wird das Fett durch den Hahnf abgelaasen und das zuriickbleibende Leimwasser in dem Ge- fiisse B selbst eingedampft. Zu diesem Zwecke ist am unteren Eude des Gefasses B eine Heizvorrichtung angebracht, z. B. ein Dampfmantel g. Mittels dieser Heizvorrichtung wird das in dem Gefasse B enthaltene Leimwasser zum Sieden ge- bracht und viillig eingedampft. Die sich hierbei entwickelnden Dampfe fitrijmen durch das Rohr h in den Condensator C, in welcheni sie vijllig nicdergeschlageu werden. Das Ein- dampfen geht auf diese Weise vollstandig geruchlos vor sich. Als Ruckstand verbleibt die im Leimwasser enthaltene stick- stoffartige Trockensubstanz, welche durch eine passend au- gebrachte Oeffnung aus dem Gefasse B herausgenommen werden kann.

Die Neuerung hat also den grossen Vortheil, dass der Dampfprocess im Gefass A in keiner Weise durch das Ein- dampfen im Gefass B beeinflusst wird, vielmehr konnen beide Arbeiten gleichzeitig betrieben werden, nur muss der Con- densator leistungsfahig genug sein, um sowohl den aus dem Gefass A abstromenden, a19 auch den in dem Gefass B aus dem Leimwasser entwickelten Dampf gleichzeitig nieder- schlagen zu konnen.

Wahrend die Producte des durch D. R. P. 67439 ge- schiitzten Apparates in trockener Knochen- bez. Fleischsub- stanz, Fett- und Leimbriihe bestehen, enthalten die Producte des vorliegenden Apparates nur Fett und sammtliche im Ka- daver vorhandenen festen Substanzen. Durch die unschad- liche Beseitigung des leicht faulenden Leimwassers ist aber ein wichtiger hygienischer Vortheil erreicht, ohne dass das Arbeitsverfahren im Uebrigen etwas von seinen Vorzugen, namentlich mit Bezug auf Geruchlosigkeit des Verfahrens, eingebiisst hatte.