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228 mitgeteilten ErfaJarungen erscheinL so darf doeh nicht verschwiegen werden, daI~ sich anch gbleh- nende Stimmen gegen sic. erhoben haben. J. Negrin y Lopez und E. Th. v. Br,i~c?ce (8) konnten sich bei Katzen nicht yon der A'bnahme des Tonus nach Entfernung des Bauchsympathi- cus iiberzengen, jedenfalIs nicht yon einem dau- ernden Ausfa]l der tonischen Innervation, und er- kl~ren anch den a'ngebliehen Einflul] der sympa- ~hischen Iqerven auf den Eintritt der Totenstarre, die wit oben nur kurz erw~ihnten, faders als de Boer. Aueh Dusser de Barenne (9) finder beim Frosch und bei der Xatze nach Entfernung des Bauchsympathicus zwar eine ~[erabsetzung, abet keine Aufhebung des Tonus nnd ,sah den Tonus im Laufe yon Woche'n wiederkehren. Auch Jansma (10) glaubt nur eine Ahnahme, kein Schwinden des Tonus nach Durchsehneidung der Rami communieantes gesehen xu haben. Wenn somit die Akten fiber diese Fragen noeh nich~ geschlossea sind, so sind doeh neue Aus- blicke tiber die Innervation der willkfirIichen Muskeln und die Yorg~nge im Muskei selbs~ ge- wonnen, die wir a]s wesent]~che ~ere~cherungen unserer Vorstellungen ansehen mgssen. Literatur. 1. S. do Boor, Die Bedeutung der t~)nischen Inner- vatiou fiir die Funktion der quergestreiften Mnskeln. 7~iLsehr. f. Biologie, Bd. 65, 1915, S. 239--354. Hier wei~ere Lifieratur. 2. Ken l~ure, Tohei Hiramatsu and Hachlro Naito, Zwerchfelltonus ul~d Nervi splanchnici. Zentralbh f. Physiol. Bd. 28, S. 130--134. 3. G. Mansfeld and A~exlus Lukdcs, Untersuehun- fen fiber den chemisehen ~t~skeltonus L Pflfig. Arch. Bd. 161, 1915, S. 467--477. 4, G. Mans[eM, It. Mitbeilung ebenda, S. 478--482. 5. Z. Ernst, II[. Mitt~eilung ebenda, S. 483--487. 6. Otto Riesser, Ober Tonus und Kreatingehalt tier Muskeln in ihr,en Beziehun~gen zu W~irmeregulation und zentral-sympathischer Erregung. Arch. f. experim. Put]ruing. und PharmakoL Bd. 80, 1916, S. 183--230. 7. A. FrdhTich and H. H. Meyer, Untersuchungen fiber den Tetanus. Arch. f. experiment. Pathol. n. Pharmakol. Bd. 7G 19t5, S. 55--92. 8. J. Nogrin .y Lopez ~tnd E. Th. v. Briiclce, Zur Frage naeh der Bedeut.ung d.es Sympathicus ffir den Tonms der .Skelettmnskulatur. Pflt~g. Arch. Bd. 166, 1916. S. 55--64. 9. J. G. Du~ser de Baronne, ~ber die Innerva~ion and den Tonus der quergestreiften Muskeln. Pflfig. Arch. Bd. 166, t9~6, S. 145--168. 10. J. B. Jans ma, Unterauchungen fiber den Tonn,s und fiber die Leichenstarre der quergestreiften Mus- kulatur. Zeitschr. f. Biol. Bd. 65, 1915, S. 365--~90. 11, J. Boeke, Die doppelte (motor,i~che and sym- pathisehe) effereni~e Innervation der quergestreiften Nh~skelfasern. Anat. Anz. Bd. 44, 1913, S. 343--356. 12. Pe~ell~ariny und van Hoogenhuyze, Die Bil- dung des Kreatins im Muskel beim Tonus und bet der Starre. Z. f. physiol.-Chemie, Bd. 64, 1910, S. 262--293. Deutsche Meteorologische Oesellschaft. (Berliner Zweigverein.) In tier Sitzung am 11. Febraar sprach Dr. Kurt Woge~er fiber die %Vetterberatung vom Standpunk¢ des Fliegers. Der Redner, welcher sowobl .als 5Ieteor~loge wie als Fdugzeugffihrer fiber reiche pra~:tische Erfah- Deutsche Meteorologische Gesellschaft. [ Die l~atur- [wissensehaften rungen verffigt, wies einleitend auf die grol~en Unter- .schiede der ~et~erberatung im Kriege and im Frieden hin und warnte vo.r einer Cber.schittz'ung der im Kriege ~esammelten Be~bachtungen und Erfahrungen. W~h- rend es sieh in den letzten J.ahren, wbgesehen van den Englunflfahrten, vgrwiegeu4 urn 1- bis 1J6-stiindige, zum Ausgangspunkt zurfickkebrende Flfige handelte, kommen ffir Sport- ~md Verkehrszwecke mindestens 3- bis 4-st,findige Fahrten nach weir entfernten Orten in Frage. Ei~e Vervo~]kommnung des m,eteorologischen Nachrich~ndienstes mi{ ausgedehnter Verwendhng der Funkentelegraphie ist daher ein dringendes Erfordernis ffir die Friedensorganisation, wobei mehr auf die bef den Prinz-Heinrich-Flfigen al.~s ~uf die im Kri%ge ge- ~ammel~en Eria~hrangen zurfickzugreifea ist. Ffir die Wetterberatung im einze~nen ist es vor allen wichti:g, genau fiber die Leis~ungen dee Flug- zeugs und die A'bsichten des Fliegers (Weg, Hdhe, Z'wi.schenlandungen) unterrichtet zu sein. Die crete Aufgabe dee Meteoro]ogen sollte stets die Auskunft fiber tats~[chliche Verh~ltnie~se oberhalb des, Flugplatzes ~nd: 15age der voraussicht.lichen Flug'bahn, also die ~3bermittlung tier atmosph~rischen Z~lstundskurve self. Kierbei ist bes.onders M.enge and ttdhe der X¥olken zu ber~ickslchtigen. Liegt die WoIkendecke niedriger als 400 m, ,so wir~ man mdglichst eingehende Berich~e hieriiber mitieiten und meist veto Fluge a/braten mfissen; dst die V~%lkenbas,is hdher al~ 1000 m, so kommt es .auf Einzelbeiten weniger an. Eine A~skunft: fiber die Windverh~Itnisse .oberha!b der Wolken, die h[t, ufig auch ohne Drachenaufstiege, ledigIich a~uf Grand der Wet%erkarte m5glieh i~st, hat ffir den Fl.ieger nur dann Wert,, wenn es dort ziemlieh wolkenlos i~st; es genfigt dana, die vermuteten Geschwindigkeiten a~f + 5 km/~St genau anzugeben, da es nut auf Durch- ~qchnittswerte ankommt. Das gilt auch ffir MitteHun- gen fiber die so wichtigen Schiehtgrenzen in der At- mosphgre. Weitere Aafgaben der Wetterberatung sind die vor- aussicbtlichen rgumlichen und zeitliehen An derungen des Wetters. Dabei ist namentlieh die t~gl'iche P eriode der Wi/berungsfaktoren za beachien, z. B. Welkenbil- dung mittags, Xnderung ihrer F.or.m und] :Basishdhe, Xnderung des verti,kMen Temperaturgef~lles and; der damit zusammenh~ngenden Tdrbalenz d~s Wineries. Es wurd.e u. a. hingewiesen auf ,die ffiV die Orientierung wichfdgen Unterschiede e.ines ]?luges ~.dicht fiber d~uWel- ken oder boch d~rfiber, aaf den Einflu~ d.e,s G@~ndes auf Windbdigkeit ,in der Hdhe ~al~d auf Bildung yon Luftwellen. Da)bei wurden Iehrreiehe Bemerkungen ge- maeht fiber ~bb41dung tier Fhtffi'~l~ude in darfiber liegen- den Y~olkendecken, sobai,d Bodenwind' h errsch~, ferner fiber startce Yertikal~bew~eg~ungen eberha!b einiger grol~er Flfisse. Dr. Woyeno~ h,at solche' Ver t.ikalbSen fast reg~ehn[t~ig fiber dem. Rhein fe~s~stel.le.n kdnhen. wtihrend sie fiber Elbe and Odor moist lehlten. Da tier Flieger einen mdgliehst weitea HOrizon% zur Orien- t ierung br~ucht, fliegt er ungern di~reh WoIk.en h in- durch; gewisse Wolken sind' auch unbe6in~ zu ver- meiden, da -- abgesehen yon der dort herrschenden Windt~nruhe -- gro~:*e Tropfen Tragfl~ichen durch- 15ehern und ]!tagelkdrner den Propeller zerstdren kdnnen. Zum Schlusse wurde noeh ,da.r,auf hingew~esen, da~ die Wetterbera~ung mdgliehst klar u.nd vollst~,~nd.ig sofa until; sel.bst Angaben, welehe ffir den meteorologiseh vorgebildeten Flieger selbstverst~ndlich etseheinen~ z. B. Wolkenbildung an der Windseite der C~e?girge, Verst~i.rkung des NebelS a.n der Kfiste, sc:llten nicht fort- ~eI~s,sen w.erden, da der Flugzeugffihrer &~reh die

Deutsche Meteorologische Gesellschaft

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mi tge t e i l t en Er faJa rungen e r sche inL so dar f doeh n i ch t ve r schwiegen werden , daI~ sich anch gbleh- nende S t i m m e n gegen sic. e rhoben haben.

J. N e g r i n y Lopez u n d E. Th. v. Br,i~c?ce (8) konn ten s ich bei K a t z e n n ich t yon der A'bnahme des T o n u s nach E n t f e r n u n g des B a u c h s y m p a t h i - cus i iberzengen, j edenfa l I s n i ch t yon e inem dau- e rnden Ausfa] l der ton i schen I n n e r v a t i o n , u n d er- k l~ren anch den a 'ngebliehen Einf lu l ] der sympa- ~hischen Iqerven a u f den E i n t r i t t der To tens ta r re , die w i t oben n u r kurz erw~ihnten, f a d e r s als de Boer.

A u e h Dusser de Barenne (9) f i nde r be im F r o s c h und bei der Xa tze nach E n t f e r n u n g des Bauchsympa th i cus zwar e ine ~[erabsetzung, abe t ke ine A u f h e b u n g des Tonus nnd ,sah den Tonus i m L a u f e yon Woche'n wiederkehren . A u c h J a n s m a (10) g laubt n u r eine A h n a h m e , ke in S c h w i n d e n des Tonus nach D u r c h s e h n e i d u n g der R a m i communiean t e s gesehen xu haben.

W e n n somi t die Ak ten fiber diese F r a g e n noeh nich~ geschlossea sind, so s ind doeh neue Aus- bl icke tiber die I n n e r v a t i o n der wi l lk f i r I ichen Muske ln und die Yorg~nge im Muske i selbs~ ge- wonnen , die w i r a]s wesent]~che ~e re~che rungen unserer Vor s t e l l ungen ansehen mgssen.

Li tera tur . 1. S. do Boor, Die Bedeutung der t~)nischen Inner-

vatiou fiir die Funktion der quergestreiften Mnskeln. 7~iLsehr. f. Biologie, Bd. 65, 1915, S. 239--354. Hier wei~ere Lifieratur.

2. Ken l~ure, Tohei Hiramatsu and Hachlro Naito, Zwerchfelltonus ul~d Nervi splanchnici. Zentralbh f. Physiol. Bd. 28, S. 130--134.

3. G. Mansfeld and A~exlus Lukdcs, Untersuehun- fen fiber den chemisehen ~t~skeltonus L Pflfig. Arch. Bd. 161, 1915, S. 467--477.

4, G. Mans[eM, It . Mitbeilung ebenda, S. 478--482. 5. Z. Ernst, II[ . Mitt~eilung ebenda, S. 483--487. 6. Otto Riesser, Ober Tonus und Kreatingehalt tier

Muskeln in ihr,en Beziehun~gen zu W~irmeregulation und zentral-sympathischer Erregung. Arch. f. experim. Put]ruing. und PharmakoL Bd. 80, 1916, S. 183--230.

7. A. FrdhTich and H. H. Meyer, Untersuchungen fiber den Tetanus. Arch. f. experiment. Pathol. n. Pharmakol. Bd. 7G 19t5, S. 55--92.

8. J. Nogrin .y Lopez ~tnd E. Th. v. Briiclce, Zur Frage naeh der Bedeut.ung d.es Sympathicus ffir den Tonms der .Skelettmnskulatur. Pflt~g. Arch. Bd. 166, 1916. S. 55--64.

9. J. G. Du~ser de Baronne, ~ber die Innerva~ion and den Tonus der quergestreiften Muskeln. Pflfig. Arch. Bd. 166, t9~6, S. 145--168.

10. J. B. Jans ma, Unterauchungen fiber den Tonn,s und fiber die Leichenstarre der quergestreiften Mus- kulatur. Zeitschr. f. Biol. Bd. 65, 1915, S. 365--~90.

11, J. Boeke, Die doppelte (motor,i~che and sym- pathisehe) effereni~e Innervation der quergestreiften Nh~skelfasern. Anat. Anz. Bd. 44, 1913, S. 343--356.

12. Pe~ell~ariny und van Hoogenhuyze, Die Bil- dung des Kreatins im Muskel beim Tonus und bet der Starre. Z. f. physiol.-Chemie, Bd. 64, 1910, S. 262--293.

D e u t s c h e Meteorolog ische Oesel lschaft . (Ber l iner Z w e i g v e r e i n . )

In tier Sitzung am 11. Febraar sprach Dr. Kurt Woge~er fiber die %Vetterberatung vom Standpunk¢ des Fliegers. Der Redner, welcher sowobl .als 5Ieteor~loge wie als Fdugzeugffihrer fiber reiche pra~:tische Erfah-

Deutsche Meteorologische Gesellschaft. [ Die l~atur- [wissensehaften

rungen verffigt, wies einleitend auf die grol~en Unter- .schiede der ~et~erberatung im Kriege and im Frieden hin und warnte vo.r einer Cber.schittz'ung der im Kriege ~esammelten Be~bachtungen und Erfahrungen. W~h- rend es sieh in den letzten J.ahren, wbgesehen van den Englunflfahrten, vgrwiegeu4 urn 1- bis 1J6-stiindige, zum Ausgangspunkt zurfickkebrende Flfige handelte, kommen ffir Sport- ~md Verkehrszwecke mindestens 3- bis 4-st, findige Fahrten nach weir entfernten Orten in Frage. Ei~e Vervo~]kommnung des m,eteorologischen Nachrich~ndienstes mi{ ausgedehnter Verwendhng der Funkentelegraphie ist daher ein dringendes Erfordernis ffir die Friedensorganisation, wobei mehr auf die bef den Prinz-Heinrich-Flfigen al.~s ~uf die im Kri%ge ge- ~ammel~en Eria~hrangen zurfickzugreifea ist.

Ffir die Wetterberatung im einze~nen ist es vor a l len wichti:g, genau fiber die Leis~ungen dee Flug- zeugs und die A'bsichten des Fliegers (Weg, Hdhe, Z'wi.schenlandungen) unterrichtet zu sein. Die crete Aufgabe dee Meteoro]ogen sollte stets die Auskunft fiber tats~[chliche Verh~ltnie~se oberhalb des, Flugplatzes ~nd: 15age der voraussicht.lichen Flug'bahn, also die ~3bermittlung tier atmosph~rischen Z~lstundskurve self . Kierbei ist bes.onders M.enge and ttdhe der X¥olken zu ber~ickslchtigen. Liegt die WoIkendecke niedriger als 400 m, ,so wir~ man mdglichst eingehende Berich~e hieriiber mitieiten und meist veto Fluge a/braten mfissen; dst die V~%lkenbas,is hdher al~ 1000 m, so kommt es .auf Einzelbeiten weniger an. Eine A~skunft: fiber die Windverh~Itnisse .oberha!b der Wolken, die h[t, ufig auch ohne Drachenaufstiege, ledigIich a~uf Grand der Wet%erkarte m5glieh i~st, hat ffir den Fl.ieger nur dann Wert,, wenn es d o r t ziemlieh wolkenlos i~st; es genfigt dana, die vermuteten Geschwindigkeiten a~f + 5 km/~St genau anzugeben, da es nut auf Durch- ~qchnittswerte ankommt. Das gil t auch ffir MitteHun- gen fiber die so wichtigen Schiehtgrenzen in der At- mosphgre.

Weitere Aafgaben der Wetterberatung sind die vor- aussicbtlichen rgumlichen und zeitliehen An derungen des Wetters. Dabei ist namentlieh die t~gl'iche P eriode der Wi/berungsfaktoren za beachien, z. B. Welkenbil- dung mittags, Xnderung ihrer F.or.m und] :Basishdhe, Xnderung des verti,kMen Temperaturgef~lles and; der damit zusammenh~ngenden Tdrbalenz d~s Wineries. Es wurd.e u. a. hingewiesen auf ,die ffiV die Orientierung wichfdgen Unterschiede e.ines ]?luges ~.dicht fiber d~uWel- ken oder boch d~rfiber, aaf den Einflu~ d.e,s G@~ndes auf Windbdigkeit ,in der Hdhe ~al~d auf Bildung yon Luftwellen. Da)bei wurden Iehrreiehe Bemerkungen ge- maeht fiber ~bb41dung tier Fhtffi'~l~ude in darfiber liegen- den Y~olkendecken, sobai,d Bodenwind' h errsch~, f erner fiber startce Yertikal~bew~eg~ungen eberha!b einiger grol~er Flfisse. Dr. Woyeno~ h,at solche' Ver t.ikalbSen fast reg~ehn[t~ig fiber dem. Rhein fe~s~stel.le.n kdnhen. wtihrend s ie fiber Elbe and Odor moist lehlten. Da tier Flieger einen mdgliehst weitea HOrizon% zur Orien- t ierung br~ucht, fliegt er ungern di~reh WoIk.en h in- durch; gewisse Wolken sind' auch unbe6in~ zu ver- meiden, da - - abgesehen yon der dort herrschenden Windt~nruhe - - gro~:*e Tropfen Tragfl~ichen durch- 15ehern und ]!tagelkdrner den Propeller zerstdren kdnnen.

Zum Schlusse wurde noeh ,da.r,auf hingew~esen, da~ die Wetterbera~ung mdgliehst klar u.nd vollst~,~nd.ig sofa until; sel.bst Angaben, welehe f f i r den meteorologiseh vorgebildeten Flieger selbstverst~ndlich etseheinen~ z. B. Wolkenbildung an der Windseite der C~e?girge, Verst~i.rkung des NebelS a.n der Kfiste, sc:llten nicht fort- ~eI~s,sen w.erden, da der Flugzeugffihrer &~reh die

tieft ~4. ] t 4. 19193

Wartung seiner Maschine ~o .stark in An~prueh ge- aommeu i~t, dab nlan ihm keine meteorologisehen i}ber- ~oguagea zumutea kbnne. Sii.

l~I i t te i lungen aus v e r s e h i e d e n e n Gebie ten .

Zu R u z i e k a s Lehre yore m o r p h . l o g i s e h e n Metabol is - mus (Archly f. Entw.-Mech. d. Orgardsme~ Bd. 42). Ruziclca 5eig%, dab die Hgutur~g yon Tritoneu dureh absolute Hungerung dureh.sehait%lieh um nahezu t00 % besehleunigt, wird. Diese Erseheiaung ist ~ur s.o zu erklgren, dab der ~ba~olute Hunger ,el.he betr~ieht- lithe Steigeruag d'es S~of£weebsel~s ~ur ])'~ge hat, ja es ist die Httutu~g, als t in aui W~chs.tum ber~he~der llegenerati'onsvorgang, al~s direkter Magsgab 4er In- t~u:sitttt des Stoffweeh.sels anzusehen. Ruzietca zeig±, daft in erster Reihe der Eiweigstoffweebeel besehleu- ndgt w.ird, indem d:ie t Igutung 1. Aufbesu yea Proto- plus.ran, 2. Pigmentbil.dung, 3. Kerat inisat iou (Ver- horn,ung) der Oberfl~tehe~sehicht erhe~seht, bet welehen Vorggngen vorwi'egend EiweiBzufuhr ,in Frage kommt. Der Eiweigbedarf ist um so grbl]er, als naeh Ruzieka nicht bloB bet tier Ker atinbildung, sonder a auch sehon bei tier Pl~gs,t~n-(Zellgrtmdst~bsta~z-)B~i~ung K~ndensa- t.i.onsvorgiinge in Kraf t treten. Er maeht durauf auf- merksam, dad tier VerhornungsprozeB ,,in seinem wesentlichen m.orphoehemi~hen V.erkmf dan. klassi~sehe Bild der fttr d'en morphologiselml~ 3/Ieqsabolismu,s cha- rakteristisehen Umwa~dlungen" b.ietet, indem sieh das Protopla~sma d, er Z.e~len des St ra tum germinativum uuf G~und ~i,ge~er Stoffv~ecl~etvm~g-gnge morphol~gi~ch u~d eh.emisch zu Kerat in umwand, elt u~nd d~bei zugleich abets weniger 15slich wird. Anger,dem wird es dabei vom Leben (.in den untersten, chro,matinreichst.en, mit regem Stofhvechs.el be~abtea Setii,eh~en) zum Ted (in den obersl~en, eh,rom~ti~nfmi'~en stoff~msataT~0sen Sehieh- yen) bef~irdert. Wghrend gieses Vorg~nges wersehwin- den d~e Kerne, wa,s ganz in Oberein~timmu~g mit ,den {riiber zit lertea Ergebnissen R.}~ziclca.s hinsichtlich des Sporenchromatins erktgrt wird.

Die S~aeigeru~g" diets Ei~*zeiB~.tof~vceel~sels d~treh den lt;unger ftihr~fs zur Stei'geruag ,tier K, er~tJ, nbi,~d~t~g ~md iafolgeckessen aur Besehleunigung der tI~tutung. ])as wi, rcl dutch V.ersuehe aa Larven bewiesen, wdeh'e trutz ~bso}ufler Htmgeru~g aieht hguten, w,eil ~ie k d n Kera- t in bil.den; fgtter% man s.ie aber mit Stbrke, w.odureh man sie lgng, er ant Leben erhgtt, so kann man sit zur. Meeeamorpbose un, d Hii,ut)ung bri~g, en, besondOers, w~nn man iiltere Larven sum Ver.suehe wghLt Des Ein- t, reten ger Kerat.ini~'at~ioa .hst ~lso yon dem Z'ust~nde- kommen ei'n.es besfCi,mmtea Aggregatzustandes (Hysf~e- rests) abbgngig, weleher die morphoch.emisehe St,ruktur des Protopla~,mas abg~der% wa,s in dem vorl~egenden FMle durch eine Struk~rwsmdl~n~. @er Cugic~tla s,n- gezeigt wird. Auf Orund des D.~rgelegten defin.iert Ruzicka die wiihrend der absol~uten Hungeruag zu- t~getreten, d~e Beschleunigung der Hg'utu~g als einen morpbagenen Regul~tion.svorgang, der von den Stoff- wechselvorggagen get Oberh~utzellen auf Grund i,hrer vom befruchteten Ei gu~s entwickelten Konsti tut ion je naeh dem Grmde tier Hysteresis beati.mmt wird ~ d daher in des Be~etch der Erschei.n~ngen d.es morph~- logischen ]Yletabo]tsmu.s zu rechnen ist. Die letzf~e~,en maehen sich aIso ~icht nur an .hs.oli, ert 1,ebe~den Pr.oto- plasten, sondern auch aa einfachen Cbeweben geltead.

Ruzieka .sehreitet sodann zur Di~skussRyn der Frage, wit sich die Hungerhgutungert zur V.erjti~g~ungs- frage st, diem Aus den Untersaehungen Ruzicl~as gebt lmrvor, dab g.ie }m Protoplas~h~ wghrend d'es Lebens verl.a, ufendlen Stoffweehselvargtt,~g~ K(md~ease&i~en be-

}[ i t te i lungen aus v e r s c h i e d e n e n Gebieten. 229

wirken, ~eren Er[olg 6ich iu der mit dem Alter ~te,i, geagea Unl~slichkeit des Protoplasinas kundgibt. Diese Erseheinung bezeiebnet Ruzict,:a ~ls Hy~steresis des Protoplasmas. D~ese}be i~t .seinen Darlegungen gemgB Ursaehe den Al~ter~,s nnd des nattiriieben Todes. DUe Kerat:i!nbikhmg i~t eta Z,eichen der Hyst,eresis; sie e~digt mit &em n~t, tirliehen Tode .tier verhornt,en Ge- biicbe. Indem niimiieh jene Konde~sationavorg'a.nge im Protopkas,ma den Stoffumssatz her, abset,zen und seklieg- lieh unmtgiieh maehen, erklgrea sich sowohl d~i'e Ab- nahme d'er Waeh,stnn~sfbhigl~eit al,s aueh die AtropMen des Alters. Dt~ die Hysteresis mi,t~ rat ,den Ersehe'inung~n des morphol~giseh,en Metabc~l:ismusr g~ehbrt, so ergibt sieh die Wiehtigk'eit des letzteren .such fiir die kau~Me Erklgrtmg d'er Lebensalter, des Alt,erns u~cl des natiir- lieh,en To8~.

Ruziea:([ zeigt, dal] die ttystere<shs .sowohl dureh Huggerung als aueh d~trch 13berfiitter.tmg err.eicht wird, wod~reh ,eben begreifli'ch wi,rd, .dab kei~a leb.ender O f gamismus dem nattirl,i.chen Tode zu ent~ri~n,e~ vermag.

Bedeufset nun ~ber die Beschleun~gung der Httutung ein, e Verjiin~sang? Eine Verjfingung kbnnte dJurch Stei~erung des Sto,ffwech~el~ bewirkt w,erden. Der Hunger bewirkt eine soiche, trotzdem ka,nn die nach- iolgend.e H[tut~mg kein Verjting~mgsvorg~n,g ,seth, well diJe Stoffw,ecJ~selsteigerung a~leh er'hbhte Verhormmg, el.so ein.ea Alterungsvorgang [m obi.gen Skme, ver- ursacht. Dee Hnng:er bewirkt sore it nach Iguzicka. keine wirkliehe Verjtingung, so~nd~ern n~r eine be- sehleun}gte Erne~erung,' bet weleher J~gend,stadi.en v o f tibergehemt auftr.e~en kbnn, en. A~ueh die Red~kti~n,en, welche drer Hunger bewirkt, si~d n,ieht, w.ie Child m.ein~, als Verjtingung ~nzusehen, sondern es ,~ehwin- clea dabei ,sehlieglieh, wit Ruzictca besonders am Diinndarm zeigt, abe leiehter 15s~iehea Best,and%tile, wiihr.e~4 d.'ie sehwer ibstieben zurtickbl, eiben; ,somit be- wirkt tier Han.ger exp.erimenflelle tlysteresi,s, due zur Atrophi,e-unc~ zum Tode fiihrt, die Hungerreduktionen sind als Alterungsersch,einun~en s~ufzufas,sen. Ubrtgens sind naeh Ruzickas Meinung die voriibergehenden Ver- jtingungen in kom,pDxen OrgaMsmen nur lokaa z~ erreietmn und k~nnen dana in den meisten F~itleu al,s patholog~sehe Vorgt~ng.e ,erwies,en wer~gen.

Zum Sehl~ug erSrtert Ruzicl~a die Frage, ob der morphol~isehe Metab~l~isnm~ allei!n v~n Stoffweehsel- vorggngen besthnmt wir&, un,4 zeigt, gab dies tat- sgchlieh ~u vermpt~en ist, ind~em ungenoum~en werden m~lg, dad tier Stoffwecl~sd, a}s verwdrklichendJer Faktor tines Entwicklungsstadilums durch (~iese ,seine Wirku~g zugl.eick den besif immenden Faktor fiir d'ats ngeh*ste Stadium sehafft. J. Reiner, Prag.

i3ber die obere Hi irgrenze . Wie da~ Auge aus dem ganzen Bereich ,der kurzen elektromagnetisehen Schwin- gungen nnr etwa ein.e Oktave als die Spektralfarben yon Blau bis R~t .empfindet, ,so kann das mensehliche Ohr aus Mlen mbglichen Sehallschwingungen aueh nur eine begrenzte Zahl yon Oktaven, n'amlieh etwa 10, auf- nehmen. Die obere grenze li,egt ,bet der 7-gestr'iche- nen Oktave. Genaue Zahten tiber die Abhiingigkeit get oberen Hgrgre,~ze .veto Lebe~t~aIte,r geben die Untersuchungen yon M. Gildemeister (Zeitsehrift ftir Sinnesphysiologie_ Bd. 50, S. 161, 253, 1918). Nach der in der. drahtl.esen Telegraphie benutzten Liebt- bogenmethode werden Weehselstrbme yon reiner Sinus- form erzeugt und dureh ein T.elephon gesehiekt. Bet den 72 untersuchten Personen mit normalem Gehbr finder er die obere Hbrgrenze be} 6~-j~thrigen Kindern zu 20 000 Sehwingungen, etwa dL Die Hbrgrenze nimm?~ dana langsam bis zum 20. Lebensjahre um 1000 Sehwiagungea ab. Bi.s zum 35. Jahre s inkt sit dann